Milchzähne, Maradona, YouTube und der ganze Rest

Was ich davon halte, habe ich ja nun schon mehrfach gesagt.

Inzwischen kann man Pier Larrauri Corroy auch mal zaubern sehen. Transfermarkt 2.0.

Mehr Detailinfos gibt es obendrauf. PLC wechselt zusammen mit seinem Vater nach Europa. Wenigstens etwas.

Ich wäre inzwischen einfach mal dafür, dass wir abwarten und schauen, was sich daraus ergibt. Allein die Fälle Santa Cruz, dos Santos und Co. lassen immer noch ein leicht flaues Gefühl im Magen zurück…

Jetzt also doch

Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Die Bayern haben tatsächlich den erst 13-jährigen Pier Larrauri Corroy aus Peru „verpflichtet“.

Er soll zunächst für ein Jahr beim FC Bayern in der U14 (C-Junioren-Bezirksoberliga) spielen.

Nur für ein Jahr? Und mit 14 wissen wir dann, ob Corroy der neue Messi wird? Und falls nicht schicken wir ihn wieder nach Hause?

Unsere Scouts müssen Unglaubliches von ihm gesehen haben, wenn der Verein seine eigenen Prinzipien, nur 16-jährige zu verpflichten über den Haufen wirft. Aktuell bestätigt auch nur Jugendleiter Werner Kern den Transfer, Hoeneß scheint das Thema unangenehm zu sein, will er im Moment doch lieber nichts sagen.

Auf der anderen Seite sind wir ja noch einigermaßen normal. Nach allem was man so liest, schnappt sich ManU bald einen 9-jährigen.

Der soll übrigens der neue Wayne Rooney werden…

Menschenhandel jetzt auch beim FC Bayern?

So könnte man denken, wenn man diese Meldung liest:

Der FC Bayern München hat Pierre „Pier“ Larrauri verpflichtet. Der 13-Jährige wird in seinem Heimatland bereits als der „neue Lionel Messi“ bezeichnet.

Nun. Der Verein hat inzwischen dementiert. Und zwar heftig. Wie übermittelt wurde.

„Da ist überhaupt nichts dran. Der Junge war zweimal beim Probetraining hier, das war es. Einen Vertrag gibt es nicht“, sagte Werner Kern, Leiter des „junior teams“ des FC Bayern.

Man kann von diesen Dingen halten was man will, aber wir haben ja schon Probleme gerade volljährig gewordene Spieler aus Südamerika hier zu integrieren, wie soll das erst mit Jugendlichen klappen? Auf der anderen Seite könnte er im Jugendinternat aufwachsen (allein das Wort) – der Druck, dass man von ihm quasi erwartet eben dieser neue Lionel Messi erst noch zu werden ist schon ziemlich heftig. Geht eigentlich gar nicht. Dann hat man halt Pech gehabt und der Spieler wird mit 18 ziemlich teuer oder spielt bei richtigen Monopoly-Vereinen wie Chelsea oder Real. Punkt.

Gesagt, was alle ohnehin schon wissen

Rafael van der Vaart verläßt den HSV. Nicht in dieser Saison und nicht zum FC Bayern. Aber lange vor seinem Vertragsende beim HSV. Wer es bisher nicht wusste und mir nicht glauben konnte: Er hat es heute selbst gesagt:

„Ich habe immer ehrlich gesagt, dass man im Fußball nie etwas versprechen sollte.“

2009 kann van der Vaart für festgeschriebene 1,5 Mio. wechseln. Ein Wechsel in 2008 ist also mehr als wahrscheinlich, scheiterte der Klub doch unlängst, van der Vaart diese Klausel abzukaufen(!).

Neben seinem bisherigen Traumverein Real Madrid nannte er nun weitere Ziele: Inter, Milan und englische Vereine.

Macht Sinn, denn er will nur wechseln, wenn „er bei seinem neuen Klub zu den Stammspielern zählen würde“. Deshalb kam Real auch in der Liste von heute nicht mehr vor…

Ohnehin ziemlich selbstbewußt, wenn nicht zu sagen, überheblich, bei derlei Vereinen von vorneherein einen Stammplatz zu forden. Hat ja schon fast Ballack-Züge…

Zu den Bayern will er ja bekanntlich nicht. Das freut viele HSV-Fans – wenn schon alle Stars vom HSV weglaufen, dann wenigstens nicht nur zum FC Bayern. Auf der anderen Seite: Wir brauchen ihn auch gar nicht (mehr), denn wir haben den „besseren“ van der Vaart: Toni Kroos. Jung. Talentiert. Günstig. Schon im Bayern-Trikot.

Vielleicht ist Kroos, nein, hoffentlich ist Kroos der Grund für Bayern Münchens schwindendes Interesse an der Verpflichtung eines externen Spielmachers. Kroos hat alles: die Technik, die Übersicht, den klaren Kopf. Er ist halt noch ein bisschen jung – aber das waren Manchester Uniteds Wayne Rooney und Barcelonas Lionel Messi auch, als sie im Seniorenbereich debütierten.

Ich schließe mich Markus Lotters Meinung an. Zauberte Kroos doch zuletzt schon in der Endphase der A-Jugendmeisterschaft und scheiterte er dort erst im Endspiel.

Nun. Kroos ist 17. Und wenn die Zeit, der jetzt noch neuen Superstars verblassen wird, ist Kroos wohl alt genug, eine neue 10 beim FC Bayern zu werden. Keine Ahnung, ob er das und bis dahin durchhält, aber einen Versuch wäre es wert.

Die beste Nachricht des Tages

Danke, Uli – you made my day!

Trotz der aktuellen Personalprobleme sieht FCB-Manager Uli Hoeneß keine Möglichkeiten mehr für Santa Cruz. „Wir haben im Sturm vier Spieler für zwei Positionen, das ist absolut genug.“

Nur noch der Zeitpunkt ist unklar: August oder Winter.

Ehrlich gesagt finde ich das mehr als in Ordnung. RSC hatte jetzt 8 Jahre Zeit zu zeigen, was er drauf hat. Jetzt sollten mal die jungen Spieler ran. Wie Podolski und Schlaudraff. Und wenn es mal eng wird, gibt es immer noch eine zweite Mannschaft oder A- und B-Jugendteams.

Da tummeln sich genügend hungrige Spieler, die gerne mal 8 Jahre eine Festanstallung bei einem der Top-Vereine in Europa hätten, ein warmes Dach über den Kopf, ein paar Millionen auf dem Konto und das alles für 20, 24 Tore?

Mit den jungen kann man es ja machen

Schon komisch irgendwie. Eigentlich ist Sommerpause. Und trotzdem läuft immer irgendwo Fußball. Und nicht nur Freundschaftsspiele.

Am Wochenende ging die Copa zu ende. Aktuell läuft noch die U20-WM in Kanada, gerade gestartet ist die U19-EM und Mitte August beginnt die U17-Weltmeisterschaft in Südkorea, an der unser Hoffnungsträger Toni Kroos teilnehmen wird.

Geht’s noch?

Ist das schon immer so gewesen, haben die Medien darüber früher nicht berichtet oder ging das bisher einfach nur an mir vorbei?

Na er muss es ja wissen

Herr Sammer wollte auch mal wieder was zum Sommerloch betragen. Schließlich hat er als… was macht er eigentlich so beim DFB?

Wie auch immer. Er hat was gesagt. Über den FC Bayern. Über den reden ja sowieso alle. Und weil am Anfang alle gejubelt haben, ob der Investitionsfreude des Vereins und der Weltstars, die die Bayern endlich in die Bundesliga holen, wird jetzt natürlich genörgelt. Deutschland eben.

Die gleichen Weltstars sind jetzt plötzlich die Totengräber der armen deutschen Jugend. Der Fußballer-Jugend.

„Das ist ärgerlich für Schweinsteiger und Podolski, weil sie nun erst einmal an Grenzen gestoßen sind und ihre Entwicklung möglicherweise gehemmt wurde.“

Ach so. Also für die deutsche Jugend spielt der Leistungsgedanke keine Rolle, ja?

Im Grunde bin ich diese Diskussion echt leid. Irgendwie.

Im Verein soll man Podolski, Schweinsteiger und Co. also den roten Teppich ausrollen und wenn die Nationalmannschaft mit all den in Watte gepackten Nationalspielern gegen Frankreich (mit Ribéry) oder Italien (mit Toni) spielt, ist plötzlich wieder Kämpfen angesagt?

Zum Glück sagt Herr Sammer in diesem Interview noch mehr:

Die Bayern könnten es sich bei ihren hohen Ansprüchen nicht leisten, auf die fehlende Reife und Konstanz der beiden 22 Jahre alten Jungstars Podolski und Schweinsteiger Rücksicht zu nehmen. „Wären sie drei Jahre weiter, hätte Bayern die Transfers nicht machen müssen.“

Desweiteren schon mal daran gedacht, wieviel man von solchen Spielern lernen kann? Und welche Leistung es wäre, sich trotzdem gegen die sog. Weltstars durchzusetzen?

„Poldi“ und „Schweini“ hatten in der letzten Saison ganz andere Probleme, aber durch dieses Stahlbad mussten sie gehen und der Verein braucht sie genauso wie all die Neuverpflichtungen. Auch Weltstars werden älter. Auch Weltstars sind mal verletzt, mal überspielt. Dann brauchen wir hungrige, junge Spieler, die parat stehen um anzugreifen.

Kapiert?

Doch noch ein bayerischer Titel

‚Hätte ich jetzt beinahe vergessen: Der FC Bayern hat ganz zum Schluss doch noch einen Titel in der Saison 2006/07 errungen.

Am Samstagnachmittag holten sich die U 17-Junioren den Titel.

Würde mich jetzt nicht näher tangieren, aber gewonnen wurde gegen Borussia Dortmund und zwar auf „heiligem Grund“:

Vor 7.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion „Rote Erde“ […] erzielte FCB-Stürmer Yannick Kakoko elf Minuten vor Spielende den entscheidenden Treffer (69.).

Wer sich jetzt wundert ob der Zeitangaben: In der B-Jugend spielt man nur 80 Minuten. Was mir allein deshalb bekannt war, weil meine eigene fußballerische Karriere nur bis zur B-Jugend reichte.

Bleibt nur die Frage: Wen dieser Meister-Spieler sehen wir in zwei Jahren bei Bayern II wieder?

FC Bayern – dies und das

Die großen Dinge sind geregelt beim FC Bayern. Aktuell passiert aber weiterhin viel.

Die Jugendmannschaften spielen noch. Und zwar um die deutsche Meisterschaft. Zu allem Überfluss auch gar nicht mal so schlecht.

Die U19 spielt am Sonntag im Grünwalder Stadion im Halbfinal-Rückspiel gegen die Auswahl von Werder Bremen um den Einzug ins Endspiel. Das Hinspiel in Bremen endete 2:2. Also gute Chancen, aber ein Sieg muss her, denn es gibt keine Auswärtstorregelung.

Erst zum Hinspiel tritt die U17 in Berlin bei der dortigen Hertha an. Trainer Stephan Beckenbauer hofft auf ein gutes Ergebnis für’s Rückspiel.

Sogar die weiblichen Pendants, die U17-Mädels des FC Bayern, haben gute Aussichten, spielen sie doch „von Freitag bis Sonntag in Leipzig die Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaft […] Dabei qualifizieren sich in zwei Vierergruppen die beiden Gruppensieger für das Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft.“

Viel Erfolg.

Und an der Transferfront?

Da ist immer noch nicht Ruhe, inzwischen eine Etage tiefer.

Nach Thomas Linke hat die zweite Mannschaft des FC Bayern einen weiteren Eckpfeiler für die neue Regionalliga-Saison verpflichten können. Vom Liga-Konkurrenten SV Elversberg kommt Vitus Nagorny nach München.

Nagorny wird diesen Monat 29 Jahre alt, Linke ist schon 37. Das widerspricht auf den ersten Blick ein wenig der Vorgabe, in der zweiten Mannschaft des FC Bayern junge Talente spielen zu lassen. Aber weit gefehlt, sollen doch die beiden als erfahrene Routiniers, all die jungen Hüpfer rund um „Toni Kroos, Stefan Rieß, Alexander Benede, Deniz Yilmaz und Björn Kopplin“ an die erste Mannschaft führen. Speziell Linke setzt hier eine Tradition fort, altgediente Profis der Talentschmiede Hermann Gerlands zur Seite zu stellen. Hansi Pflügler war der erste, Thorsten Fink ein anderer.

Das Konzept funktioniert, wie man an all den Talenten im Bayern-Kader der letzten 10, 15 Jahre ablesen kann.