Vom DFB, Schwieger-Bierhoff-söhnen, der ARD und jeder Menge Unsinn

Da wäre ich dieser Meldung fasst auch auf den Leim gegangen.

Der Meldung, die ich vor dem Länderspiel aus dem Munde Herrn Bierhoffs hörte, dass „die Fifa den Nationalmannschaften ab sofort untersagen würde, Spielernamen und individuelle Nummern auf die Trikots zu drucken“.

Oder so.

Hörte sich für mich zunächst mal komisch an.

War mir aber irgendwie schnell wieder schnuppe, als Schwieger-Olli ins öffentlich-rechtliche Mikro weinte, dass dem armen DFB ja jetzt jede Menge Einnahmen verloren gehen die vielen Kinder in Deutschland jetzt kein Balla-Balla-13er-Trikot mehr kaufen könnten.

Wie gesagt, mich hat das nur irritiert. Eine Nachfrage im Twitterland brachte allerdings Klarheit! Wozu das doch alles gut ist.

Kai Pahl erwähnte den rettenden Link.

Auf die Details will ich gar nicht näher eingehen, das kann jeder selber nachlesen. Fakt ist lediglich, dass der DFB hier (mal wieder) übers Ziel hinausgeschossen ist und die Fifa eigentlich nur den Auswuchs der Beliebigkeit(!) bei den Rückennummern eindämmen wollte.

Hier das entscheidende Zitat aus dem verlinkten Beitrag:

Das ist ein großes Missverständnis”, erklärt eine FIFA-Sprecherin auf Anfrage von sport.ARD.de. „Die Verbände können sich nach wie vor aussuchen, ob sie die Namen auf die Trikots schreiben möchten oder nicht.“ Vorgeschrieben sei allein, dass in der WM-Qualifikation jeder 18er- Kader einer Mannschaft auch die Nummern von 1 bis 18 tragen müsse, erklärt die FIFA.

Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich die Fifa in meinem Leben noch mal in Schutz nehmen würde…

P.S. Das Balla-Balla-13er-Trikot mit dem Namen Ballack drauf, ist somit natürlich nicht in Gefahr, Herr Bierhoff.

Boulevard at its best!

Ja, ja, mit den Bayern lässt sich prima Boulevard machen.

Die RP titelt allen Ernstes ob der bevorstehenden Rückkehr von Luca Toni, dass „Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann vor einem Problem“ steht.

Ein Problem?

Weil jetzt bald wieder 3 von 3(!) gelernten Stürmern im Kader des FC Bayern stehen. Und nicht mehr nur 2 von 2 benötigten auf dem Spielbogen?

Zu solch‘ einem Satz gehört schon ’ne Menge Ironie oder eben Standard-Sport-Journalismus-Gefasel.

Mir fällt zu dieser schlimmen, schlimmen Tatsache nur eins ein: Na endlich!

Vielleicht hat die RP aber einfach nur einmal mehr versucht, witzig zu sein…

Egal.

Für mich stellt sich das „Problem“ ohnehin noch nicht, da sich keiner unserer drei Stürmer aktuell in Topform befindet und somit das Anrecht hätte einen anderen auf die Bank zu verdrängen.

Toni würde allenfalls davon profitieren, dass er noch keine zwei Grottenspiele abgeliefert hat.

Mal schauen.

Berater sind die Pest

Spielerberater jetzt.

Das wollte ich schon lange mal schreiben. Rund um den Olympiatrouble und das van-der-Vaart-Gezerre.

Aktuell kamen mir folgende Zitate vor die Linse:

„Toto Tamuz ist ein ganz besonderer Spieler, und er hat das Potenzial, es in Europa nach ganz oben zu schaffen.“

Worum geht’s?

Na das besagter Toto Tamuz kurz davon stehen soll, beim FC Bayern anzuheuern. Ich persönlich habe von dem noch nie was gehört. Ihr? Trotzdem wird er schon mit Samuel Etoó verglichen.

Na dann.

Wahrscheinlich ist er sich deshalb zu fein für sowas:

„Wenn die Bayern ihn kaufen wollen, um ihn in die zweite Mannschaft zu stecken, werden wir ihnen mitteilen, dass wir nicht interessiert sind.“

Interessant. Ist natürlich richtig. Schließlich ist die israelische Liga ’ne Top-Liga in Europa. Da kann Tamuz sofort mithalten. Akklimatisierung, was ist das? Nur gut, dass sein Berater mit dem Verein alles im Griff hat…

Noch aber steht der Angreifer bei Beitar Jerusalem unter Vertrag. Und sein Verein will ihn auch gerne halten. „Sie haben aber realisiert, dass es sich hier um einen europäischen Topklub handelt.“

Berater-Geschwätz eben.

Oder liegt’s vielleicht doch an der Quelle?!

Rückkehr in Schwachgelb

Meine Güte – Wunderheilung?

Weltmeister Luca Toni brennt nach seiner verletzungsbedingten Pause auf sein Pflichtspieldebüt in dieser Saison und steht Trainer Jürgen Klinsmann bei den Westfalen ebenso wieder zur Verfügung wie Hamit Altintop. Möglicherweise kann Klinsmann auch auf Abwehrspieler Martin Demichelis zurückgreifen.

Demichelis??

Kaum zu glauben, dass er vorgestern „grünes Licht bekam, wieder am Mannschaftstraining teilzunehmen“. Und dass Herr Toni auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz der Saison brennt ist verständlich. Tun wir ja auch.

Also mal abwarten, wer so alles wieder im Kader stehen wird. Freuen würd’s mich. Uns alle. Aber zu früh sollte da auch nix unternommen werden. Von einem Rückfall haben wir schließlich alle nix.

Das sage ich, obwohl Toni den Zidan machen will.

„Ich will am Samstag unbedingt treffen“

Na dann.

Sturm-Flaute, Die

Nur mal so in die Runde gefragt:

Wer erinnert sich noch an ähnliche Sturmflauten wie die von unserem Miro?

Spontan kommt mir da Makaay (ja, ja, gab’s tatsächlich) und vor allem Klinsmann (da gab’s doch dieses Länderspiel in Dortmund…) ein.

Sicher weiß ich, dass das irgendwann vorbei geht. Ist ja bald auch erst ein Jahr her, dass er vor dem Tor ein Killer war.

Aber irgendwie scheint mir das inzwischen fast pathologisch zu werden.

Was es zu einem Problem für uns alle (Bayern-Fans) macht, denn am Samstag gegen die schwachgelbe Borussia steht mit dem Rekonvaleszenten Toni neben Klose nur noch Herr Podolski (hoffentlich) zur Verfügung. Und ob der nach dem gestrigen belgischen Kahn-Wiese-Kamikaze-Einsatz spielfähig ist, muss erst noch geklärt werden.

Mal wieder rosarote Aussichten.

Aber beim BVB fällt ja, soweit ich das mitbekommen habe, neben Stammtorhüter Weidenfeller auch Dede längerfristig aus.

Also Jammern auf hohem Niveau.

Früher Schweini fängt den Wurm

Jetzt hat er auch noch das erste NM-Tor der Saison erzielt. Der Schweini.

Viel verwunderlicher war es allerdings, zu sehen, dass Herr Schweinsteiger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wurde. In der zweiten Halbzeit.

War aber ganz normal, denn derBastian hatte von allen Feldspielern die meisten Spiele auf dem Buckel. Und das ist anhand seines Alters schon eine beachtliche Leistung.

Vor der WM fiel in diesem Zusammenhang mal der Name Matthäus. Wenn unsere Flügelzange so weitermacht, könnte er tatsächlich in dessen Regionen vordringen.

Mit welchem Erfolg auch immer.

Fünfzehnhundert Tage

Nachdem ich zuletzt meinen Geburtstag vergessen hatte, wollte ich dann doch zumindestens ein anderes Jubiläum nicht unerwähnt vorüberziehen lassen:

1.500 Tage (offizielles) Bloggen. Heute. Auf den Tag genau.

Die Zeit rennt. Als ich 1.000 Tage bloggte, zog ich um und jetzt blogge ich schon wieder halb so lang, wie ich es damals bei Twoday.net ausgehalten habe.

Wie auch immer. Genug Egozentrik.

Weiter geht’s.

Der Konjunktiv ist der Feind des Verlierers

Die Bayern hätten das gestrige Auftaktspiel der Bundesliga gewinnen können. Zu Recht. Der HSV aber genauso.

Podolski hätte in der Vorbereitung unter Klinsmanns Anleitung mal so etwas wie einen rechten Fuss bekommen können. Dann wäre ein 3:1 für 3 Punkte gut gewesen.

Der HSV hätte nur einen seiner beiden Pfostenschüsse verwerten müssen, dann hätte man den Arena-Fluch der Sieglosigkeit besiegen können.

Die Bayern hätten meiner Meinung nach ihre nur phasenweise Dominanz gegenüber den Jol-Kickern durchaus über 90 Minuten bringen dürfen, die Hanseaten aus Sicht ihrer Fans unser Defensiv-Torso zu einem Schützenfest nutzen müssen.

Wie man es dreht und wendet, man ändert nichts am 2:2.

Das ist für mich aktuell eine neue Gemütslage. Direkt nach Schlusspfiff war ich rasend vor Wut.

Nachdem ich 5 Minuten darüber nachgedacht hatte, was ich in dieser Stimmung schreiben sollte, stellte ich mir zwei Fragen:

Was bringt mir das in 10 Minuten, 10 Stunden, 10 Tagen?

und

Wieso eigentlich? Nur um den üblichen Sprüchen aus der üblichen Ecke schon im Voraus gerecht zu werden? Mich schon im Voraus in die Scharmützel zu verstricken, um eine Überzeugung zu drehen, die undrehbar ist, dass nun einmal manche Menschen den FC Bayern auf den Tod nicht ausstehen können?

Sinnlos.

Ich bin seitdem total entspannt. Tiefenentspannt. Auf einmal. Nach dieser Vorbereitung!

Klar. Die Bayern haben zwei Punkte liegen lassen. Zum Bundesliga-Auftakt. In einem Heimspiel. Es sind aber auch noch 99 andere zu vergeben.

Vielleicht ist’s ganz gut, dass die Rekordjagd in dieser Saison schon am Anfang abgeblasen wird. Nur 21 Gegentore werden es heuer nicht werden. Genausowenig wie ein Start-Ziel-Sieg. Hat auch was Befreiendes.

Aber kurz mal was zum Spiel:

Der HSV beginnt gut. Kann 1:0 in Führung gehen. Was dann der FC Bayern übernimmt. Mit einem Schülermannschaft-Trick. Schneller Einwurf, schnelles Spiel nach vorne, schnelle Flanke in die Mitte, perfekter Schuss auf’s Tor. Fertig. Zu schnell für den HSV. Warum nicht über 90 Minuten so, FCB?

Dann das 2:0. Per Elfmeter. Über den man diskutieren kann, aber nicht muss (wie über den zweiten). Ist schließlich ’ne Direktive der Liga und der Schiedsrichter. Auch wenn diese, wie zumeist, nach dem 5. Spieltag schon wieder vergessen ist.

Meine Güte. 2:0. Durch Schweini & Poldi. Das Problem-Duo. Und das so früh im Spiel. Mit dieser Vorbereitung.

Der HSV geschockt. Die Bayern aber nicht weniger. Und deshalb zogen sie sich wieder ins Schneckenhaus zurück und zeigten der Welt und dem Rest der Liga, dass die aktuelle Abwehrformation mehr als zweit- oder gar nur drittklassig ist.

Kann das wirklich sein, dass durch die Verletzung eines einzigen Innenverteidigers (ok, DER Innenverteidiger der Liga), das ganze System ins Wanken gerät? Demichelis verletzt, Breno in Peking – hätte sich Lucio verletzt, hätten wir schon einen Amateur oder Lell, oder wen auch immer auf diese Position stellen müssen – kann’s das sein, Herr Hoeneß?

Überhaupt Lell!

Der ist – zusammen mit Herrn Klose – am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen, oder?

Ähnlich schlimme Leistung wie in Erfurt. Ich bin hin- und hergerissen, ihm eine 6 Minus zu geben. Unfassbar schlecht.

Dazu noch zwei IVs, die sich abwechseln in ihrer Unsicherheit und solche Tore wie beim 1:2 durch Guerrero zulassen. Meine Güte. So frei wird der im Rest der Saison nicht mehr zum Kopfball kommen, Lucio!

Zur Halbzeit war das 2:1 für die Bayern imho ein gutes und überwiegend gerechtes Ergebnis. Auch wenn ich mir mehr erhofft hätte. Aber die Leistung einzelner Bayern-Akteure machte da kaum Hoffnung.

Nach dem Seitenwechsel ein ganz anderes Bild.

Die Bayern drängten den HSV an die Wand, spielten Chance auf Chance heraus und wenn, wie oben erwähnt, Herr Podolski einen rechten Fuß hätte, wäre nach dem 3:1 der Drops gelutscht gewesen.

War er aber nicht und somit konnte der HSV sich erneut befreien und sein – doch eigentlich – bekanntes Konterspiel aufziehen, gegen Bayern, die dieses Tempo in der Defensivbewegung (noch) nicht mitgehen können.

Bis auf, ja bis auf einen gewissen Philipp Lahm.

Ganz im Ernst: Ich muss mich entschuldigen. Für all meine Äußerungen der letzten Zeit. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Herr Lahm aktuell unsere beste Defensivkraft ist. Schnell in der Rückwärtsbewegung. Einigermaßen sicher im Zweikampf – vor allem im Vergleich zu seinen Abwehrkollegen – und seit kurzem auch noch mit Variationen im Offensivspiel. Also nicht mehr nur der Haken und ab durch die Mitte.

Respekt.

Solche Ausreisser braucht’s beim aktuellen FC Bayern aber auch dringend. Sonst wäre der Leistungsschnitt ja noch schlechter.

Denn auch der Rest ist merkwürdig träge und unaufmerksam. Hier kommt dann jetzt allerdings der Wandel bei mir: Ich bin plötzlich davon überzeugt, dass sich das kurz- bis mittelfristig ändern wird.

Borowski war schon wieder zurück. Klar. Ihm fehlte natürlich noch ein wenig die Bindung, vor allem war’s aber ein Zeichen: Die Verletzten sind bald wieder da. Um die Formschwachen zu stützen oder zu ersetzen.

Apropos: Was war eigentlich mit Altintop los?

Den bräuchte es. Um zum einen Schweinsteiger weiter Druck zu machen, oder – naheliegender – Lell mal die dringend benötigte Auszeit zu geben.

Das ist im Moment nämlich das größte Problem: Wir haben keine Alternativen auf der Bank!

Da wird Borowski als Rekonvaleszent, neben Ottl (Ottl! Na wenigstens kaum Fehlpässe und kein weiteres Gegentor verschuldet) und einem gewissen Müller eingewechselt. Seines Zeichens Amateur-Stürmer. Prima.

Klar. Auch Uli Hoeneß hat Recht: Für die paar Wochen, in denen Ribéry, Toni und Co. noch fehlen, können wir nicht unbedingt Millionen raushauen. Alles korrekt. Jetzt ist das zu spät. Ein Problem, dass ja auch der HSV hat. Aber hätte man es nicht voraussehen können, dass 3 Stürmer und 3 IVs vielleicht zu wenig sind? Verletzt sich nur einer aus diesen Trios, gibt’s schon kein Fallback. Und das sich jemand verletzt oder in eines seiner größten Karriere-Löcher fällt und nicht wieder rauskommt (siehe Klose), ist ja bei der kommenden Dreifach-Belastung nicht wirklich irreal, oder?

Naja.

Wenn unsere Führungsriege davon so überzeugt ist, wird sie schon wissen, was sie tut. Diesmal keine Bankspieler verpflichtet zu haben, um einen auf Gutmensch zu machen, nimmt uns a) sowieso keiner ab und ist b) imho der falsch Weg.

Trotzdem.

Ich glaube seit gestern abend, 6 Minuten nach dem Spiel, wieder daran, dass alles gut wird.

Holen wir in Dortmund mindestens einen Punkt, sehe ich die Durststrecke überwunden.

Kurz noch was zum „neuen“ HSV:

Seine Fans sollten diesen Moment genießen. Denn einen derart schwachen Gegner aus der Top-Gruppe der Liga werden sie in naher Zukunft nicht mehr haben. Dieses „offensive, neue Spiel“ wollen nämlich irgendwie plötzlich alle spielen. Das Trochowski-Premiere-Interview wäre beliebig austauschbar gewesen mit einem Schalker-, Bremer-, Dortmunder-, oder wem-auch-immer-Spieler. Alle wollen sie „oben mitspielen“, „oben angreifen“, oder zumindestens „in die Championsleague“!

Und „mit dem neuen Trainer spielen wir sowieso alle viel besser“ undsoweiterundsoweiter.

Trotz oder gerade nach dem gestrigen Spiel bin ich überzeugter denn je, dass die Bayern eine ähnlich gute Rolle wie in der letzten Saison spielen werden. Vergleicht man nur mal, wieviel Luft da noch bei den Bayern nach oben war und wieviel beim HSV.

Auf geht’s.