It’s Sammer time. Die grauen Wolken verschwinden.

Eigentlich ist es wie immer. Für mich wohnt jedem Anfang einer neuen Saison ein gewisser Zauber inne.

An der Säbener Straße kommen Fans, Journalisten, Spieler, Trainer und sonstnochwer zusammen und begrüßen allerhand neue Gesichter. Manchmal mehr, manchmal weniger. Heuer etwas mehr. Was irgendwie mit der letzten Saison zu tun hat.

Seit gestern ist aber alles anders.

Wohl kaum in der Geschichte des FC Bayern – allenfalls vergleichbar mit dem Hype um die Verpflichtung von Ribéry und Luca Toni – brachte mich ein Trainingsaufakt meines Vereins derart in Wallung.

Sammer ist da. Unser Messias. Glaubt man den Berichten der letzten Stunden.

Ob er derlei – auch und gerade in München – werden kann, müssen wir abwarten. Er hat – und da beißt die Maus keinen Faden ab – in seinen bisherigen Funktionen auf und außerhalb des Platzes, schon den einen oder anderen Lorbeer geerntet.

Das ist gut und zeigt, dass man beim FC Bayern vielleicht tatsächlich eingesehen hat – zweijährige Durststrecke sei Dank – das sich etwas Grundsätzliches ändern muss.

Ich will hier nicht übertreiben – aber wenn dies tatsächlich der Fall ist – dann ist dies dermaßen epochal, wie es die Hoeneß-Inthronisierung 1979 war.

Wir werden sehen. Und auch ein Matthias Sammer muss sich am Erfolg und vor allem seinen heutigen Worten messen lassen.

Andererseits: Was Sammer heute sagte und über die multiplen Kanäle an mich heran getragen wurde (ich konnte die PK nicht live verfolgen), machte Eindruck auf mich. Das ging sogar über das übliche Blabla hinaus, dass Neuzugänge beim ersten Auftritt für ihren Verein zu sagen pflegen (und übrigens von Spieler zu Spieler und Verein zu Verein beliebig austauschbar ist).

Da darf man gespannt sein. Und das bin ich seit heute. Wie ein Blitz schlugen die letzten beiden Tage in meine fußballerische Lethargie seit dem 19.05. ein, die auch die EM nur marginal verändern konnte (oft ohnehin nur ins negative, Stichwort Eventsfans, etc.).

Die Schatten der letzten Saison sind wie weggeblasen.

Erst recht, seit ich mitbekam, wie sehr einige BVB-Fans diese Verpflichtung bedauern, weil sie Sammer für einen Schlüssel zu neuem bayerischen Erfolg, ihn gar „für zu gut für uns“ halten. Nicht unerwähnt sollte ferner die inzwischen offensichtliche Tatsache bleiben, dass es wohl tatsächlich ein Anruf Hoeneß‘ gewesen sein muss, der verhinderte, dass Sammer zum HSV ging. Wie sehr mag dies die üblichen Verdächtigen unter den Rauten-Fans treffen? Nicht, dass ich derlei übertrieben auskosten will, aber wie wäre es wohl im Umkehrschluss gewesen?

Lassen wir das.

Ich will hingegen gerne einräumen, dass es sicherlich nicht nur meiner bayerischen Seele einen gewissen Luftsprung versetzte, als Sammer zum Besten gab, dass er eine Ausstiegsklausel beim DFB hatte, die nur bzgl. des FC Bayern wirksam war (wenn auch nur mit Niersbach abgestimmt). Der FC Bayern scheint immer noch jemand zu sein.

Rundherum also ein gelungener Tag für uns alle.

44 Gedanken zu „It’s Sammer time. Die grauen Wolken verschwinden.“

  1. Anscheinend sind wir ja wirklich ganz stark an Martinez dran, so wie Sammer gestern darüber gesprochen hat. Meiner Meinung nach ist unser Problem zwar eher auf der 10, aber wenn der junge Mann wirklich so viel wert ist, wie er kostet, dann wäre das natürlich eine Wahnsinnsverstärkung.

  2. Was mir besondere Freude bereit – das hysterische Gekläffe der Bayern-Hasserlein in diversen Kommentaren, egal wo man hinschaut.

    Denen steht der Angstschweiß auf der Stirn.

    Wie herrlich…

    In your face, Bayern-Hasser! 🙂

  3. Ich muss zugeben, ich hatte die letzten Jahre etwas Sorge, dass der Verein, was seine Führung anbelangt, in der Mittelmäßigkeit verschwindet. Charismatische Spieler konnten (oder wollten?) nicht gehalten oder eingebaut werden – ob gut oder schlecht sei mal dahingestellt und es wurden Leute installiert, die einfach nicht die Ausstrahlung, Aura haben, die ein FC Bayern braucht.

    Ich machte mir Sorgen, dass irgendwann die Nerlingers und Jungs dieser Welt meinen FC Bayern führen werden. Was weniger Kritik an den genannten Personen ist, als an der heutigen Führung die für mich nicht zu erkennen schien, dass der FC Bayern auch in der Übergangszeit und nach dem Ausscheiden der „alten Säcke“ weiterhin Alphatiere braucht an allen wichtigen Ecken und Enden.

    Seit Montag ist meine Sorge in der Richtung ein entscheidendes Stück kleiner geworden. Man hat es offenbar erkannt und steuert dagegen. Beim FC Bayern braucht man die besten Leute auf den wichtigsten Stellen. Nun hat man einen der besten geholt. Ob es funktioniert oder nicht, wird man vorher nie wissen. Aber auf jeden Fall war es ein absolut richtiger Schritt in die richtige Richtung.

    Was mich von der anderen Seite nachhaltig beeindrucht, ist diese exklusive Ausstiegsklausel in Sammers Vertrag. Also der weiß genau, was er will und wollte. Wie man immer hörte, wurde über Sammer im Vorstand durchaus kontrovers diskutiert. Wie man jetzt liest, ist Sammer in Hoeneß-Freund. Weiß nicht, was und wieviel davon stimmt, aber vlt. ist dass jetzt die Gegenleistung von KHR für den Fauxpas mit Klinsmann.

    Alles was in den letzten Jahren so berichtet wurde über die Beziehung Sammer/FCB bekommt jetzt irgendwie Gesicht.

    Und ich übernehme jetzt mal das Statement von KHR:
    „Ich hoffe auf eine Ära ‚Matthias Sammer‘!“

  4. Großartiger Typ, dieser Sammer. Diese Personalie droht mich (als Nichtbayernfan) in eine Art Zielkonflikt zu stürzen – denn Sammer wünsche ich allen Erfolg der Welt.

    Allein seine Anmerkung „ich hatte als Spieler nie drei Wochen Urlaub“ und seine Ansagen in Richtung erste Mannschaft (kein Selbstmitleid, keine Alibis, und überhaupt: wir haben keine Zeit) – waren absolut souverän.

    Tja, das könnte eng für die Dortmunder werden. Denn: wenn es in Deutschland einen gibt, der diesem Teufelskerl Klopp in Sachen Fußball das Wasser reichen kann, dann ist es Sammer.

  5. Ich versteh nicht wie alle da ihren Senf schon abgeben bevor eigentlich irgendeine Sammersche Handlung erkennbar ist. Aber ich möchte jetzt nach meinem EM bedingten Fussballurlaub nicht nachstehen.
    Ich habe Probleme mit der medialen Figur Sammer.
    Als Aktiver war Sammer fast schon ein Feindbild für mich. Ich übertreibe, in Fussball gibt es für mich keine Feinde. Aber Sammer war die dominante Figur Dortmunds, die Antithese zum bayrischen Matthäus, ein Widersacher der uns den Hintern versohlte.
    Später dann als Trainerassi von Lattek und als Trainer von Dortmund. Abstieg verhindert. Sogar Meister wurde er. Toll. Mit einer Mannschaft die so wohl nicht wirklich leistbar war, und damit wohl auch entscheidender Teil der Fastruine BVB. Wenn man bedenkt wie lange Sammer damals schon beim BVB in unterschiedlichsten Positionen tätig war, dann muss man doch schon davon ausgehen dass er ein bisserl Durchblick über die Situation in Dortmund haben musste.
    Und danach: Beim DFB. Da müsst Ihr vor allem Löw danken, dem es als einer von wenigen Nationaltrainern in den letzten Jahren gelungen ist eine Länderauswahl mit einem fast erkennbaren und attraktiven Spielsystem auszustatten. Was Sammer beim DFB wirklich geleistet hat bzw welche Früchte seine Arbeit tragen werden, dass ist imo von außen und gegenwärtig kaum zu beurteilen.
    Und als Fernsehexperte ist Sammer eine Unerträglichkeit. Er spielt sich auf und redet dabei den gleichen Käse wie ein verärgerter Stammtisch-Alki. Nach einem Spiel weiß es jeder Mensch besser. Das ganze kaschiert er dann durch seine „karrierebedingte“ Seriosität. Aber eigentlich ein echter Giftzwerg. Die Vergleiche mit Klopp, der in seinen kurzen Ausflügen als Halbzeitanalystencowboy durch Kompetenz und Kommunikationsfeingefühl positiv auffiel und der sowohl mit Kleinkleinmannschaften (Mainz) und Kleinmannschaften (die Gelben) Erfolg verzeichnen konnte, erschließt sich mir so gar nicht. Wenn Sammer auch unten auf der Bank neben dem Trainer Platz nimmt, na vielleicht keift er dann Schiedsrichterassistenten ähnlich oft an wie der Kloppo. Aber sonst?
    Vielleicht tue ich Sammer auch unrecht. Eure Nationalmannschaft interessiert mich nicht sooo sehr und vielleicht übersehe ich dadurch tatsächlich einen unleugbaren Sammerschen Einfluss.

    Also. Bin persönlich nicht so glücklich. Auch wenn Sammer sicherlich einer der besten Fussballer war die ich je am Fernsehschirm verfolgen durfte.
    Wäre schon interessant zu wissen wo die Meinungsdifferenzen zwischen UH und Nerlinger lagen. Wir hatten zwei titellose Saisonen auf einem sehr hohen Niveau. Wir haben eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern die schon zweimal bewiesen hat das Zeug für ein Championsleague-Finale zu haben.
    Schauma mal.

  6. @ david

    „Und danach: Beim DFB. Da müsst Ihr vor allem Löw danken, dem es als einer von wenigen Nationaltrainern in den letzten Jahren gelungen ist eine Länderauswahl mit einem fast erkennbaren und attraktiven Spielsystem auszustatten.“

    Na, dass kann man auch anders sehen. Schließlich profitiert Löw doch von den zahlreichen Spielern, die durch das von Sammer konzipierte Jugendsystem geschult wurden. Wie er das im Einzelnen getan hat weiß natürlich niemand hier so genau, aber er bekommt von allen Seiten (also Experten und Insidern) nur Lob für seine Arbeit. Da muss also was dran sein. Außerdem sind seine Statements stets sehr gut, oft gegen den Mainstream aber fundiert. Ich jedenfalls habe oft bei seinen Aussagen genickt. Übrigens gings mir früher nicht anders als dir: Als Spieler mochte ich ihn auch nicht. Aber solche Dinge können sich ändern.

    @ all

    Das mit dem Hoeneß-Anruf vor dem HSV-Deal wäre schon sehr witzig. Da gab es damals eine Folge von „Günther Hetzer“ in der 11Freunde, in welcher dass genau so dargestellt wurde. 😉

    Nochmal zu den (sehr wenigen) Skeptikern hier: Natürlich gibt es keine Garantie, dass jetzt alles gut wird. Aber die gab es auch bei Hoeneß Amtsantritt 1979 nicht. Das Entscheidende ist, dass man endlich das Gefühl haben kann, dass sich etwas entscheidendes tut, sich etwas verändert. Das kann man auch nicht mit der Verpflichtung neuer Trainer vergleichen, der Posten von Sammer ist viel längerfristig angelegt und mit mehr Kompetenzen ausgestattet. Es scheint fast so, als hätte Uli endlich die Zeichen der Zeit erkannt (bei KHR bin ich mir noch nicht ganz so sicher).

    Ich freu mich auf jeden Fall und bin optimistisch. Vielleicht entsteht ja nun wirklich eine riesige Aufbruchstimmung im Verein, die der Mannschaft schon diese Saison hilft.

  7. Au weh Breno – 3Jahre und 9Monate ohne Bewährung. Ich hoffe allen Ernstes, der Junge hat nen guten Therapeuten, damit er das wegsteckt.

  8. Heftiges Urteil. Ich bin kein Jurist, aber ich verstehe nicht, warum man ihm keine Bewährung geben kann. Schließlich war es seine erste Straftat. Natürlich ist Brandstiftung nicht zu verharmlosen, aber einem 22-jährigen deswegen die Karriere zu zerstören halte ich für fragwürdig. Außerdem ist doch abzusehen, dass der Junge jetzt erst recht in ein psychisches Loch fällt. Diese ganze Aktion kam ja nur zu Stande, weil er mit seiner Situation unzufrieden war und deswegen psychische Probleme hatte.

    Das sind nicht unbedingt harte juristische Argumente, ich weiß. Mitlesende Juristen können mich auch gerne auseinandernehmen deswegen. Menschlich ist es in jedem Fall eine Tragödie.

  9. Na ja, das mit der Karriere finde ich eher zweitrangig, das hätte bei nem Anstreicher ja auch gegolten. Die Bewertung des psychischen Zustandes finde ich überraschend. Aber ich merke beim Schreiben, dass ich mich damit auf vermintes Gelände begeben.

    Also bleibt es bei Mitleid.

  10. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man mit einer Bewährungsstrafe hätte auskommen können. Ich meine sein neues Arbeitspapier in Rom lag ja schon vor. Man hätte ihm Auflagen geben können noch und nöcher um das zu vermeiden. Aber die ganze Historie des Falles hat im Grunde darauf hingedeutet, dass man hier nicht gewillt ist, ihn „davonkommen zu lassen.“

    Ob das sowohl im Sinne des Spielers (wohl kaum), als auch im Sinne des Staates und der Gesellschaft ist (auch hier wird das Eis verdammt dünn), wage ich zu bezweifeln.

    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man hier ein Exempel statuieren wollte. Ich meine, wie oft ist einer mit dem Auto besoffen irgendwo rangefahren? Wurde der jemals verknackt? Und im Grunde ist das nichts anderes, außer der fnanziellen Größenordnung (die er aber ohnehin zu berappen hat). Ob ich im Vollsuff mit dem Auto mich und andere gefährde, oder mit einem Feuerzeug… ein Ding, aber offenbar zweierlei Maßstäbe.

  11. tja, ich bin immer noch nicht sicher was ich von sammer halten soll, einerseits hats mich überrascht, aber auch erfreut, andererseits kann ich nicht wirklich viel zu dem mann sagen, was er beim dfb bewirkt hat etc. ist schwierig zu beurteilen…
    auch wenn er jetzt bei bayern etwas, auch strukturell, ändern möchte, sooo schlecht sind wir auch nicht aufgestellt, die jugendabteilung wurde teilweise neu besetzt, scheint aber (siehe U19-FInale) so schlecht nicht zu laufen….

    egal ich freu mich auf den matthias und hoffe er tut uns gut, vielleicht läuft ja auch noch der martinez transfer über die bühne

    bzgl. nerlinger: der mann tut mir irgendwie leid, 1 1/1 monate gute miene zum bösen spiel zu machen ist sicherlich, auch psychologisch nich ganz einfach, ich wünsch ihm alles Gute
    woran er gescheitert ist,lässt sich kaum beurteilen, dennoch schien es mir immer so, als wenn er ulis linie letzlich kontinuierlich fortsetzen wollte, keine schlechte idee, eigene impulse hat der mann aber nicht gesetzt; allerdings kann das natürlich auch völlig falsch sein, so aus der ferne…

    edit: das breno urteil erscheint mir ebenfalls sehr heftig, schade für den mann, andererseits hätte er vielleicht einfach kein haus anzünden sollen (wenn dem so ist), daher hält sich mein mitleid in grenzen

  12. Bei Breno ist nun Uli Hoeneß und der FCB gefordert. Und ich bin mir auch relativ sicher, dass man sich darauf verlassen kann, dass man ein Auge auf seinen weiteren Lebenslauf haben wird.

    Der Verein muss sich fragen lassen, ob sein System der Betreuung junger Spieler, die aus anderen Kulturen kommen, ausreichend ist. Im Falle von Breno war es ganz offensichtlich nicht der Fall. Man kann keinen 18-jährigen, der in Brasilien in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und dessen Persönlichkeit noch nicht ausgereift ist, nach Deutschland holen, ohne dass man ihm die Integration mit fachlicher Begleitung erleichtert. In Zeiten, in denen der Fußball in jeder Hinsicht globalisiert ist und die Spieler, die nach Europa wechseln, immer jünger werden, muss in diesem Punkt absolut professionell gehandelt werden. Bei Bayern scheint es in dieser Hinsicht Defizite zu geben. Ein Club wie Bayern braucht heutzutage definitv (sozial-)pädagogisches Fachpersonal mit interkulturellen Kompetenzen.

    Leider hatte man den Menschen Breno und seine Probleme aus den Augen verloren. Man kann nur hoffen, dass dies in den nächsten Jahren und nach seiner Haftentlassung anders sein wird.

  13. Brandstiftung bei Wohngebäuden ist ein sehr „teurer“ Straftatbestand, der Gesetzgeber hält die Gefahr für Menschen, die sich potentiell im Gebäude aufhalten können, für so hoch, dass es hier sehr hohe Mindeststrafen gibt. Ich habe schon im Vorfeld des Prozesses gedacht, dass er bei nachgewiesener Täterschaft sehr gute Chancen hat, verknackt zu werden. Da das Gericht wohl von einer zwar labilen Psyche aber keiner verminderten Schuldfähigkeit ausgegangen ist, verwundert mich das Ergebnis nicht.
    Ob der FC Bayern jetzt in der Verantwortung steht, ich weiß ja nicht. Lobenswert, wenn er Breno nicht hängen lässt, aber Bayern ist immer noch ein Fußballverein und keine Betreuungsstelle. Dass man aus Eigeninteresse versucht, den Einstieg für Spieler leicht zu machen, o.k. Aber irgendwann gibt es auch einmal sowas wie eine Eigenverantwortung. Es gibt weiß Gott Millionen von Menschen, die – in einer anderen Kultur aufgewachsen und aus armen Schichten – sich woanders durchgebissen haben, und zwar in Armut und nicht im Luxusresort FC Bayern. Wenn Breno sich besäuft, sein Haus anzündet und seine Karriere zerstört, dann ist das nicht mehr die Verantwortung vom FCB. Wie gesagt – lobenswert, wenn man ihn trotzdem nicht fallen lässt. Aber ein Defizit vom FCB sehe ich hier nicht.

  14. nochmal zum strafmaß im falle breno…für menschen-totfahren mit dem auto gibt’s in der regel weniger. otto wiesheu etwa vor 25 jahren bekam 12 monate auf bewährung. nicht, dass ich drakonische strafen befürworte, aber irgendwie stimmen da die dimensionen nicht.

  15. @rotweiss: Der Unterschied ist Vorsatz und Fahrlässigkeit. Und der ist himmelweit. Wäre das Gericht bei Wiesheu von Vorsatz ausgegangen, dann wäre er mit Totschlag in den Bau gegangen.

  16. @ el tren – den unterschied kenne ich, dennoch finde ich die verhältnismäßigkeit auch in vielen anderen fällen mit fahrlässiger körperverletzung oder tötung von menschen und z.b. eigentumsdelikten manchmal nicht so recht. breno hätte ich etwas mehr „resozialisierungschance“ gewünscht als sie dieses strafmaß zulässt. hoffe, der verein steht ihm weiterhin bei…

  17. Jetzt haben wir den Sammer, gut und schön. Als Heilsbringer sehe ich ihn aber nicht. Positive Einflüsse seinerseits werden viel Zeit benötigen; Zeit die über die Dauer einer Saison hinausgehen. Und ein erfolgreiches Langzeitkonzept kann nur entstehen, wenn der gesammte Vorstand effektiv zusammenarbeitet. Und schlussendlich holen die Elf auf dem Platz die Punkte. Also Herr Sammer, mediale Präsens einschränken und ran an die Arbeit!

  18. die preise für schwere brandstiftung starten bei einem jahr und bei strafen über zwei gibts in deutschland keine bewährung mehr. für einen minder schweren fall hätte er schon vorher 2 stunden lang das haus nach familienmitgliedern absuchen müssen und da die richter wohl davon ausgingen, dass es ihn überhaupt nicht gekümmert hat, ob noch wer da ist, gings direkt über die zwei jahre. ab dann ists auch ein stück weit pi mal daumen und tagesform der richter, was alles so einfließt. aber von einem besonders harten urteil kann man wohl nicht sprechen, nach oben war auch noch ordentlich luft.

    mal sehen wie lange der verein zu ihm steht, wenn breno gleichzeitig die vorwürfe mit den frei zugänglichen schlafmitteln weiter erhebt…

  19. @Sammer (zu Breno nichts, weil der Tatbestand offenbar bestätigt wurde und das StGB wenig anderes hergibt als diese Strafe.)

    Dass er der Heilsbringer wird, muss er erst beweisen. sportlich verantwortlich ist einzig und allein der Trainer. Oder will wirklich jemand Nerlinger den vergebenen Elfmeter und das chaotische Elfmeterschießen in die Schuhe schieben.

    Für mich ist das erst mal Aktionismus, sich Mutmachen. Kann langfristig was bringen, aber wie Zorc/Watzke (?) so schön sagte: „Er spielt selbst nicht mit.“
    Fazit: In dieser Saison kann Sammer relativ wenig bewirken, wenn er den Jupp nicht enteiern wiil, da der Kader schon feststeht und er sich nicht ins Tagesgeschäft einmischen will. Und die paar Aufputschreden von ihm gehen den Spielern hoffentlich am Arsch vorbei. Und danach muss man erst mal sehen.

    Nerlinger war kein Genie – gewiss. Aber dieser Rauswurf ist erbärmlich, auch wenn die Abfindung hoffentlich hoch ist. Würde mich mal interessieren, wo die Unterschiede plötzlich liegen, nachdem die Bayern im November noch „hoch zufrieden“ verlängert haben

  20. @rotweiss Da ist aber gerade die Schwere Brandstiftung kein passendes Beispiel: Die Schwere Brandstiftung ist kein Eigentumsdelikt, sondern bestraft die (abstrakte) Gefährdung von Leib und Leben.

  21. @frankfurter Löwe
    „sportlich verantwortlich ist einzig und allein der Trainer. Oder will wirklich jemand Nerlinger den vergebenen Elfmeter und das chaotische Elfmeterschießen in die Schuhe schieben.“

    Hä? Was ist denn das bitte für eine Argumentation? Ist Heynckes schuld an den vergebenen Elfern???

    Und zweitens genau falsch: sportlich Verantwortlich ist einzig und allein der Vorstand für Lizenzspielerangelegenheiten. Der Trainer bestimmt Training, Aufstellung und Taktik.

    Aber ansonsten: Klar muss er es erst beweisen. Wie hätte er es auch vorher schon beweisen sollen?

    Und „Aktionismus“ ist definitiv was anderes.

    „Fazit: In dieser Saison kann Sammer relativ wenig bewirken“

    Nur gut, dass das alle schon wissen *kopfschüttel*

  22. @frankfurter löwe

    Wieso war Nerlingers Rauswurf erbärmlich?

    Fängst Du jetzt auch mit dem albernen Bayern-Gebashe an? Kenne ich gar nicht von Dir, daher bin ich auch etwas erstaunt…

    Nerlinger war leitender Angestellter. Er hat seinen Job in den Augen des Vorstandes nicht zufriedenstellend gelöst. Er wurde daher von seinen Aufgaben entbunden.

    Passiert in großen deutschen Unternehmen jeden Tag.

    Nur wenn es bei uns passiert, dann ist das ein Fall für Amnesty International, wat?

    Sorry, aber dieses Gutmenschen-Getue (genau wie das die SZ bei Breno gerade wieder macht nach dem Motto, der zündet besoffen sein Haus an und die Bayern sind schuld…) kann ich nicht ab.

  23. Bei Breno hat der FCB wohl alles mögliche getan, was machbar war. Jeder Mensch ist schon selbst verantwortlich für das, was er tut. Hätte man ihm eine 24 Stunden Nanny besorgen sollen ? In der Online-Ausgabe einer großen oberfränkischen Tageszeitung habe ich den Kommentar eines users gelesen, der doch allen Ernstes behauptet hat, dass es Breno in Nbg besser gegangen sei und die Rückholung nach München und die dortige mia san mia Mentalität dieses alles ausgelöst habe.
    Es gibt so Tage, an denen ich mich frage, warum der Herrgott Hirnmasse gar so unterschiedlich bzw. in diesem Fall gar nicht verteilt hat.

  24. Wenn die Forderung aufkommt, dass der FCB in Sachen Breno in der Pflicht steht, für eine geeignete professionelle Unterstützung in Sachen Integration zu sorgen, dann hat das nichts mit überzogenen Anprüchen oder gar „Gutmenschen-Getue“ zu tun, sondern es entspricht schlicht und einfach der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Dieser Begriff vom „Gutmenschen“ ist ungefähr genauso sinnvoll, wie es die Gegenfrage wäre, ob denn „Schlechtmenschen-Getue“ die bessere Alternative sei. Das Gerede von den sog. „Gutmenschen“ kann ich wiederum nicht ab, liebe @Jennifer8!

    Wir reden hier über Jugendliche (!), die aus fremden Kulturen verpflichtet werden. Nicht nur deswegen, sondern allein schon aus Eigeninteresse des Vereins, ist es in jeder Hinsicht angesagt, hier aktiv in die Betreuung einzusteigen. Fußballclubs sind längst globalisierte Firmen, die nicht davor zurückschrecken, immer jüngere Spieler aus Afrika, Südamerika oder sonstwoher „einzukaufen“. Wir sind nicht mehr in den 70ern, dies sind die Auswüchse des „modernen Fußballs“ und ein Club wie Bayern hat hier eine Verantwortung!

    Vereine wie Bayer Leverkusen, die als Erste in Deutschland schon in den 80ern Spieler aus Brasilien holten, sind da seit je her aktiv dabei, sich um die Integration dieser Spieler zu bemühen. Meines Wissens gibt es bei Bayern im Bereich des Jugendinternats pädagogische Mitarbeiter, bei Spielern der 1. Mannschaft muss dies genauso in die Tat umgesetzt werden. Breno war 18, als er zu Bayern kam und spricht heute noch kein Deutsch. Natürlich ist Eigenverantwortung gefragt, aber nicht ausschließlich.

    Wir reden hier nicht über eine kleine Klitsche vom Dorf, sondern über das Unternehmen FC Bayern, das Spieler auf dem globalen Markt sucht. Auch ein Konzern in der Wirtschaft bietet betriebliche Sozialarbeit für seine Mitarbeiter nicht aus „Gutmenschentum“ an, sondern weil er die Arbeitskraft seiner Beschäftigten erhalten will. Wird dies unterlassen, passiert eben das, was mit Breno geschehen ist. Soll ein Clubmanager da mit den Schultern zucken und sagen, dann schreiben wir den „Vermögenswert Breno“ halt einfach ab? Dem FCB ist ein Klasseverteidiger verlorengegangen, es gab Gründe, warum er sich nicht entwickeln konnte, wie erhofft.

    Das Fußballbusiness stinkt geradezu vor Geld. Es sind Summen im Umlauf, egal ob für Spielergehälter oder windige, halbseidene Berater, die mit vollen Händen aus dem Fenster geschmissen werden und zum Teil jeder Vernunft spotten. Wenn da nicht mal 2,50 € im Monat für aus professioneller Sicht unabdingbare Maßnahmen wie diese übrig sind, dann gute Nacht!

  25. @kunstwadl

    Du kannst Dir dein PC-Gerede bei mir schenken, liebe(r) kunstwadl.

    Dies nur mal so vorab.

    Und nun zu Deinen Aussagen – woher weißt Du eigentlich, daß der Verein all das nicht gemacht hat, was er Deiner Meinung nach hätte tun müssen?

    Mir geht es nämlich ziemlich auf die Nerven, daß immer alle genau Bescheid wissen, wie es gelaufen ist – der Verein ist schuld. Immer.

    Bewiesen ist davon GAR NICHTS. Aber Hauptsache draufhauen. Tolles Konzept. Und nicht nur, daß die Journaille da mitmacht – nein, auch die Fans stimmen in den Chor mit ein. Darum geht es mir.

    Wenn nachweisbare Versäumnisse vorliegen, müssen diese abgestellt werden. Solange man aber eben diese Nachweise NICHT vorliegen, sollte man einfach mal den Ball flachhalten.

  26. @jennifer8:

    Was die einen als „PC-Gerede“ bezeichnen, könnte man auch als Nachdenken über nachvollziehbares und notwendiges Vorgehen bezeichnen. Du kannst es gerne anders sehen. Nur so viel noch: Ich hab ja hier schon öfter das Gelaber vom „Gutmenschen“ gelesen. Du kannst davon ausgehen, dass da, schon allein um zu zeigen, wie vollkommen absurd dieses verächtliche (Un-)Wort ist, die mit Anlauf eingesprungene Blutgräsche von hinten in die Achillessehne von mir kommt . Ganz gepflegt und PC-mäßig, da wird aus dem „Gutmenschen“ ganz schnell ein „Schlechtmensch“, liebe(r) Jennifer8.

  27. @kunstwadl

    Ich spare mir mal einen Kommentar, da Deiner für sich selbst spricht.

    Da diese Debatte ansonsten nicht sonderlich zielführend ist, schlage ich vor, daß wir es dabei belassen und stattdessen wieder über sachliche Themen diskutieren.

  28. @jennifer8

    erbärmlich ist tatsächlich zu heftig. Einigen wir uns auf erstaunlich. Und tatsächlich sind ja alle ziemlich von den Socken. Ich finde es übrigens überragend, das nichts an die Öffentlichkeit geraten ist im Vorfeld, da die Entscheidung ja offenbar vor Wochen gefällt wurde. Haben die Zeitungen dichtgehalten, um nach der EM weiter Futter zu haben oder ist tatsächlich nichts durchgesickert?

    Und weil ich gerade so schön beim Zurückrudern bin (seufz). Was ich bis gestern tatsächlich völlig unterschätzt habe, ist der psychologische Moment, den die neue Personalie Sammer mit sich bringt. Da ist einer, der das traumatische Finale nur als Außenstehender verfolgt hat in der Hoffnung, sich im Liegestützen zu beweisen. Also ein Symbol für den Neuanfang. Und doch bin ich sehr gespannt, ob sich die Aufgabenfelder Sammer/Heynckes klar trennen lassen. Denn der große Unterschied zu Hoeneß war, dass der nie was mit Trainer zu tun gehabt hat.

  29. @Frankfurter Löwe

    Ist gebucht 🙂

    Spannend wird’s allemal.

    Garantien gibt es auch keine.

  30. O. T., aber für alle Gut-, Schlecht- oder was auch immer für Menschen hier:

    Der Begriff Gutmensch ist meines Wissens nach eine Schöpfung der Nazis. Diese verwendeten ihn um Gegner der Tötung Behinderter zu diffamieren. (nachzulesen im SZ-Magazin)

    Vieleicht sollte man wirklich davon ablassen, diesen Begriff in abwertender Manier gegen wen auch immer zu verwenden. Kommt nicht so gut.

  31. @Frankfurter Löwe:
    Ich denke, dass tatsächlich nichts durchgesickert ist. Das ist heutzutage fast schon ein Wunder. Denn sein wir mal ehrlich: Die Medien leben doch vom Boulevard, von den Geschichten außenrum, die irgendwie das normale Fußballgeschehen beeinflussen könnten.
    Da wäre es doch mehr als gelegen gekommen nach jedem Spiel den Aufreißer „Spielt Deutschland wegen Sammers Abgang so schlecht?“, „Bringt der FC Bayern Unruhe in die Nationalmannschaft?“. Auf SPON hätte es wahrscheinlich geheißen „Uli Hoeneß‘ Plan die bayerischen Nationalspieler zu schonen“. usw usf.

  32. http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

    Im Fall Breno hat der FC Bayern kläglich versagt und das lässt die ganzen südamerikanischen Verpflichtungen (Sosa, Cruz, etc.) die unter dem Motto“ außer Spesen nichts gewesen“ in dem Licht erscheinen in dem man sie sehen muss.

    Wenn ein Spieler auch nach mehreren Jahren Aufenthalt kein Wort Deutsch spricht, spricht das wiederum Bände. Dafür ist der Verein zuständig. Arbeitslose Deutschlehrer gibt es wie Sand am Meer. Besonders in München. 10 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben und die 20 000€ für den Lehrer sparen spricht nicht gerade für überbordende Intelligenz. Aber im Zweifelsfall hat man immer einen Sündenbock parat, der heißt halt Nerlinger diese mal. Das war seine einzige Funktion.

    Er merkt’s halt erst jetzt.

  33. @Nachspielzeit
    „Der Begriff Gutmensch ist meines Wissens nach eine Schöpfung der Nazis“

    Danke, dass hier wieder die oberste Moral- und Tabukeule ausgepackt werden muss. So sehr ich beim Mitlesen sonst immer mit kunstwadl übereinstimme: Bayern-Fan und Gutmensch geht nicht zusammen. Bestia negra, schon mal gehört? Wir sind diejenigen, die am Ende der Saison die „Gutmenschen“ (früher Werder, heute BVB) angrinsen bzw. angegrinst haben, nach dem Motto: Und Geld schießt doch Tore!! Leider wollen wir mittlerweile selber gut sein und werden von zynischen Mannschaften mit eben jenen Mitteln, mit denen wir vier EC-Siege eingefahren haben, geschlagen. Das ist das eigentliche Problem. Eine kulturelle Inversion, die der Verein bis heute noch nicht verkraftet hat. Hoffentlich richtet es Sammer wieder.

    Ansonsten: Freiheit für Breno!

  34. Apropos Henkelpott: Was passiert, wenn nicht die schöngeistigen sog. „Gutmenschen“, sondern die von einigen heftig herbeigesehnten grobschlächtigen „Drecksäcke“ den Cup holen, kann jetzt bei Chelsea besichtigt werden. Ein paar Sicherheitsleute wollten Schnappschüsse von sich und dem Pott machen, blödelten damit herum und haben dabei – unfassbar – einen Henkel angebrochen!!! Welch eine Entweihung des Heiligtums! Der Henkel wurde von einem Goldschmied wieder angelötet. Knallharte Jungs bestimmt, ganze Kerle mit Siegergrinsen. Aber kann man es wirklich zulassen, dass Pokale in die Hände von solch schurkischen Grobmotorikern geraten?

  35. @Sternkopf: selbst 1974 war es im Wiederholungsspiel gegen komplett kaputte Spanier, oder? Die anderen beiden Jahre war es eher ermauert und ermüllert. Den spielerischen Zenit hatte die Mannschaft da schon hinter sich.

  36. @ Schweinis Bande:

    Ich selbst habe diesen Begriff sehr sehr gerne verwendet, um damit einen bestimmte Sorte Mensch zu bezeichnen. Ich denke jeder weiß, welchen heuchlerischen Typ ich und manch anderer hier meint. Ich fands damals witzig und verstand es als Merkmal meines ab und an von Sarkasmus durchtränkten Humors. Das ist ja soweit in Ordnung.

    Aber es ist nun mal so, das bestimmte Begriffe, Gesten oder Handlungen eine Geschichte haben, die fortbesteht, auch wenn man das Ding noch so sehr aus dem ursprünglichen Zusammenhang reißt, die Geschichte bleibt bestehen.

    Ich habe dann von diesem Begriff Abstand genommen. Das ist meine persönliche Entscheidung und es liegt mir fern, irgendjemandem diese Entscheidung aufzudrücken oder per ‚Moralkeule’…. Das muss jeder für sich entscheiden, ob und wie man damit umgeht.

    Ähnliche Debatten hier waren vor kurzem die Diskussion über die ‚Sieg‘-Rufe der dt. Fans während EM-Spielen, vor längerer Zeit, die Diskussion über gewisse Reichsparteitage.

    Ein anderes Beispiel: Im Reichstag gibt es ein Installation bestehend aus einer Rasenbeet mit der Aufschrift ‚Dem deutschen Volke‘. Die Erde für dieses Beet wurde aus allen 16 Bundesländern zusammengetragen. An sich eine schöne Geste. Wenn man aber weiß, dass die SS zu ihren Weihestätten Erde aus allen Reichsgauen gekarrt hat, dann bekommt das Beet eine ganz eigene Note.

    Muss halt jeder selbst wissen, wie er damit umgeht.

    Nichts desto trotz darf es beim FCB gerne wieder kaltschnäuziger, abgezockter, fokussierter, mit Siegermentalität, etc. zugehen.

  37. Der Ausdruck „Gutmensch“ wird meiner Meinung nach mittlerweile in erster Linie von Sarazzin-Anhängern („wird man doch mal sagen dürfen“) und Gruppen aus dem rechten Spektrum (pi-news etc.) als Schimpfwort verwendet. Wenn damit übertrieben oder heuchlerisch moralisierende Menschen gemeint wären – ok. Aber in der Regel wird damit anständiges Verhalten als naiv und überflüssig bezeichnet. Und das geht gar nicht. Denn ohne solche „Gutmenschen“ wäre die Welt fürn A…..

  38. @Tracid: Glaubst du denn tatsächlich, der FC Bayern hätte nicht versucht, Breno dazu zu bringen, Deutsch zu lernen? Darüber hinaus sollte es immer noch Aufgabe eines jeden Menschen sein, der neu in ein fremdes Land kommt, zumindest die Sprache zu lernen. Alles andere ist ignorant! Ich bin mir ja bewusst, dass Deutsch nicht besonders simpel ist, gleichwohl schaffen es dennoch jedes Jahr Tausende von Zuwanderern aus eigenen Stücken und mit weit weniger Hilfe. Nein nein, wer die (alleinige) Schuld beim FCB sucht, macht es sich dann noch sehr einfach!

  39. @Nachspielzeit

    Ok, kann ich akzeptieren. Wir sollten jetzt auch kein Geschichtsseminar daraus machen – damit habe ich täglich professionell zu tun. Vielleicht bin ich hier in Berlin-Kreuzberg einfach von zu vielen Exemplaren dieser seltsamen Spezies umgeben.

    @Monty
    Aber ein bisschen mehr Unanständigkeit, Abgezocktheit und Hinterfotzigkeit würde ich mich in unserer Mannschaft schon wünschen. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber was mich an dem unaussprechlichen Datum im Mai am meisten aufgeregt, war die zum Himmel schreiende Naivität in unserem Spiel. Schießen selbst ein spätes Tor und verlieren dann noch unglücklich. Mir wäre lieber, wenn wir wieder dazu kämen, Mannschaften auch mit einer kompakten, von mir aus auch zeitweise unansehnlichen Spielweise „verarzten“ zu können (wie Scholli bei der EM erzählt hat: nach einem abgefälschten 1:0 in der 89. Minute kam dann Jeremies immer in die Kabine und hat gesagt: „Die haben wir mal wieder schön verarztet!“). Besser, als öfters nutzlos 7:0 zu gewinnen und dann doch immer nach den entscheidenden Spielen durch das Spalier der Jungs mit den Schalen und Pötten zu laufen. Ich schwärme auch für modernen, schönen Fussball, aber wer die Spanier gesehen hat, sieht auch, dass man sich dieses finale Glück in den engen Spielen mit einer infernalischen Defensivleistung, wenns nötig ist guten Standards und einem Drecksack wie Xabi Alonso verdienen muss. Dieses Denken fehlt uns völlig und wurde uns von Jogi (vielen Dank!) ausgetrieben. Ich möchte wieder, dass die anderen Mannschaften nach Ansetzungen und Auslosungen denken: „Sch…, die schon wieder, muss das jetzt sein??“ (die letzte Mannschaft, die das aus historischen Gründen noch tut, ist Real Madrid, mit dem bekannten Ergebnis). Und genau hierfür ist der positiv bekloppte Matthias Sammer genau der richtige Mann am richtigen Ort. Ihr werdet es sehen.

  40. @ Schweinis Bande
    110 % d’accord. Diese Schwiegersöhnchen-Mentalität ist ein Unding. Man muss auch mal dazwischen hauen. Und zwar am besten als Mannschaft und nicht ein einzelner „Häuptling“. Gegen Italien hatten wir grad mal 1(!) Gelbe Karte. Und die war auch noch unberechtigt wenn ich mich recht erinnere.

  41. Sammer muss sich aber auch mal entscheiden – quatscht er weiterhin Löw, Bierhoff oder Heynckes in ihr Tagesgeschäft hinein oder arbeitet er still und leise im Hintergrund. Fand seine Pk – Äußerungen eher deplaziert. Bin mal gespannt.

  42. @frankyy
    Welche Sammer-Äußerung fandest Du deplatziert? Ich fand die PK eigentlich okay.
    Sammer hat hier natürlich auch eine andere Rolle als beim DFB. Dort gab’s ganz am Anfang ein Kompetenzgerangel, aber danach ist man gut zusammen ausgekommen. Und Sammer hat sich bei der A-Nationalmannschaft nicht mehr eingemischt.
    Das wird bei Bayern anders sein. Hier ist er für den Profikader verantwortlich. Dass dadurch eine enge Zusammenarbeit mit dem Trainer nötig ist versteht sich von selbst.

    Wenn aber die Kompetenzen korrekt verteilt sind (wovon ich jetzt einfach mal ausgehe) wird das kein „Heineinreden“ sein, sondern Meinungsaustausch und „gemeinsam an einem Strang ziehen“.
    Ich sehe die Verpflichtung absolut positiv.

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