HalloBayernween

Süßes oder Saures?

Süßsauer, würde ich sagen.

Die Bayen stehen im Achtelfinale. Verdient? Würde ich so sehen. Die Gladbacher haben in erster Linie von ihrer Frische (letztes Spiel am Freitag) und der Schlappheit der Münchner profitiert. So legten die Borussen vom Anpfiff an direkt mal los wie die Feuerwehr. Ohne zählbaren Erfolg. Und imho auch nicht wirklich gefährlich. Meine Meinung.

Uns fehlte in erster Linie das Besprochene: Ein Ribéry. Und Frische.

Aber woher soll’s kommen? 3 Spiele in 6 Tagen. Wer soll da gesunden?

All das stand allerdings schon vorher fest. War bekannt. Trotzdem gab’s eine eher verschlafene erste Halbzeit. 0:0. Das Schlimmste war zu befürchten. Trat aber nicht ein. Die Bayern nach dem Wechsel gefährlicher. Und mit dem inzwischen standardisierten 1:0 durch Toni. Ein Towartfehler? Nicht mehr oder weniger als beim Ehrentreffer der Gladbacher.

Nein. Rund um die Bayerntore waren eben diese richtig stark. Nach dem Tor für eine kurze Zeit die Ziege-Truppe. Ähnlich wie übrigens die Dortmunder am Sonntag, als die Hitzfeld-Kicker phasenweise wie abgeschnitten „spielten“.

Die Entscheidung durch Klose – Klasse. Überhaupt. Wie befürchtet schonte Hitzfeld einige erschöpfte Stars. Spricht nicht unbedingt für Gladbach. Aber die Taktik war spätestens klar, als van Bommel für Zé Roberto und Klose für Toni eingewechselt wurden (Nein, Herr Wark, nicht Klose für Lucio).

Und was wir von unseren Stars ausgeruht erwarten können, zeigte gerade Klose, der über den Platz und hinter den Bällen hinterher sprintete wie ein junger Gott – faszinierend anzuschauen.

Kurzum: Verdient gewonnen. Im Pokal überwintern. Nächstes Thema. Samstag. Spiel gegen Frankfurt.

A-Keeper, B-Sender, C-Kommentatoren und D-Phrasen

Die Bayern stehen in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Das ist jetzt zunächst mal keine Überraschung. Das Spiel, die Präsentation im TV und das Drumherum aber genausowenig.

Jedes Jahr die gleiche Leier. Ehrlich gesagt hätte ich diese Übertragung des bayerischen Erstrundenauftritts nicht wirklich im TV gebraucht. Nicht weil die Bayern nicht gut, flüssig und dominierend (bis zum 16er) gespielt und diverse Chancen gehabt hätten. Nein. Die TV-Pokal-Spiel-Übertragungen bei ARDZDF sind einfach immer wieder u n e r t r ä g l i c h.

Allein, dies ist keine echte Neuigkeit. Man weiß, dass schon mit dem ersten Trailer bis zur letzten Patrone die Sensation herbeigeredet werden soll. Da wird von tapfer kämpfenden Davids und hilflosen Goliaths gefaselt. Da wird der Große vor dem Spiel größer und der Kleine kleiner geredet, bloß um spätestens ab der 10., 15. Minute den Spannungsbogen aufzubauen. So platt. So albern.

Keine Frage. Burghausen hat getan was es konnte und vielleicht noch mehr. Wie eine Burg stemmten sich 11 Spieler am und um den eigenen Strafraum gegen Angriffswelle auf Angriffswelle. Ab und an einen Konter, schon hatte man seine Story parat.

Ok. Wir wollen natürlich nicht verheimlichen, was die wirkliche Geschichte dieses Spiel war: Starker Torhüter im David-Tor und gar nicht so flüssige Goliath-Kombinationen in Strafraumnähe bei mit Mann und Maus verteidigendem Gegner.

Das war das Hauptmanko der gestrigen Bayern: Die Konsequenz, die mangelhafte Chancenverwertung.

Ganz zu schweigen von der immer noch nicht optimalen Aufstellung. Ein Stürmer, wenn auch Klose, sind gegen solche Gegner einfach zu wenig. Das geht nicht. Da spielt Klose plötzlich gegen vier Innenverteidiger – das kann nicht gut gehen. Auch nicht, dass man seinerseits einen IV zum zweiten Stürmer macht. ‚War zwar witzig, mal einen van Buyten als Jancker zu sehen, aber diese Torschüsse in der Endphase hätte ein Podolski wohl mit einem Bein ins Tor gezimmert…

Es passte übrigens ferner ins Bild, dass Burghausen bis in die Verlängerung so um die 2-3 Torschüsse zustande brachte und daraus allen Ernstes ein Tor erzielte. Wie aus dem Nichts (es war deutlich zu bemerken, weshalb Burghausen im Sommer in die Regionalliga abgestiegen ist). Aber damit muss man als Top-Team eben rechnen und zumindestens seinerseits mal 3-4 Chancen aus dem Dutzend verwerten.

Gefühlte 50 Torschüsse haben die Bayern gestern abgegeben, 15 Ecken erzielt, noch mehr Freistöße. Und was kam dabei heraus? Nicht viel. Das gilt es abzustellen bis Samstag.

Der Stromausfall des Premiumsenders ARD (noch eine Heimat des Fußballs) überraschte ebenfalls nicht. Ich dachte schon, das wird ’ne ähnliche Story wie damals in Bremen, beim Saisonauftakt des Zwischendurchmeisters Werder.

Nicht ganz. Darüberhinaus bescherte es uns endlich mal wieder Oldschool-TV. Herrlich. Nur eine Kamera und ein Kommentator der, aufgrund der schlechten (Telefon-)Leitung, auf’s Wesentliche beschränkt war. Mehr braucht man nicht! Ehrlich, ARD!

Bitter natürlich für Burghausen, dass es doch nicht zur Sensation reichte. Vor allem, wenn man nur einen Schuss davon entfernt war, nachdem man nach 120 Minuten Abwehrschlacht sonst nicht viel dazu beigetragen hatte.

Aber das ist Fußball. Plötzlich hält Kahn auch mal wieder Elfmeter. Keine Sekunde zu früh. Ob übrigens in einem Jahr noch jemand vom neuen Stern am Torhüter-Nachwuchs-Himmel redet, ist mehr als fraglich: Oder kennt jemand noch den letztjährigen Erst-Runden-gegen-Bayern-Pokalheld?

Raus mit Applaus!

Die Bayern sind im DFB-Pokal ausgeschieden, davon kann man halten was man will, ich bin ganz zufrieden mit dem Wie – dazu später mehr…

Eine andere Tatsache: Daum nimmt laut eigener Aussage keine Drogen mehr – ich frage mich dagegen:

Wo geht das ganze Kokain jetzt hin?

Antwort: In die ZDF-Sportredaktion!

Ich versteh‘ das ja irgendwie schon, Bela Rethy, erwiesenermaßen kein Bayern-Freund hatte einmal mehr von Anpfiff an keine andere Aufgabe als die S.e.n.s.a.t.i.o.n. herbeizureden – immer noch unerträglich und vor allem auch so platt…

Wie auch immer, die Bayern spielen Aachen in den ersten 10 Minuten komplett an die Wand und bekommen dann einen Freistoß in den Winkel, danach müssen – in dieser Reihenfolge – nur Sagnol, van Buyten und Rensing die Beine zusammenbringen und das 2:0 fällt nicht, ganz zu schweigen vom, zugegeben, schönen Konter zum 3:0 – alle Dämme brechen und beim ZDF wirken die Drogen!

JBK spricht von Dieter Hoeneß und das die Bayern 1974 in Kaiserslautern 7:4 gewonnen haben – schlimm, wenn man so abstürzt…

Abgesehen davon, habe ich aber in den ersten 45 Minuten eigentlich nur die Bayern spielen sehen, eine Tatsache, die auch Aachens Trainer Frontzeck so sah – natürlich stand er mit dieser Meinung konträr zum ZDF-Videotext, der „die Aachener in der ersten Hälfte die Bayern nach Belieben dominieren sah“

Aachen hatte neben den Toren noch eine weitere, wirklich gefährliche Situation vor Rensings Tor – die Bayern insgesamt – wieviele Chancen? – ich hab sie nicht gezählt…

Halbzeit 2 brachte – überraschenderweise – das gleiche Bild zum Vorschein: dominierende Bayern!

Die zweiten 45 Minuten erinnerten erst Recht an hilflose Mainzer am letzten Samstag als Aachen im Stile des VfL Gummersbach seine Spieler um den eigenen Strafraum versammelte und die Bayern Aachens Keeper sturmreif schossen…

Kurz vor Schluss stand es dann immer noch erst 2:3, wobei es eigentlich 3:3 hätte heißen müssen, wenn Fandel – mit klarer Sicht – das klare und schon in Realgeschwindigkeit deutlich sichtbare Klammern und Festhalten gegen Pizarro im Strafraum geahndet hätte!

Mal im Ernst, in einer mehr als verdienten Verlängerung wäre Aachen doch vollends zusammengebrochen…

Das 4:2 war dann die i-Tüpfelchen, als nicht einer der fünf, sechs Bayern-Spieler es für nötig hielt Herrn Schlaudraff aufzuhalten!

Was bleibt nach diesem Sieg?

Ich habe schon schlimmere Spiele in dieser Saison gesehen, in diesem haben sie nur gegen ihre eigene Chancenverwertung, den Schiedsrichter und die Aachener-jeder-Schuss-ein-Treffer – Philosophie verloren!

Peinlich an diesem Abend waren nicht die Leistungen der Bayern, sondern die ZDF-Interviews nach dem Spiel:

Musste sich Hoeneß nach dem Spiel noch vom Praktikanten an der Linie für eine missratene(??) Hinrunde rechtfertigen, wollte JBK (wohl kurz nach der gezogenen Strasse, s.oben) Magath im gesamten Interview die Bayern-Krise, das schlechte Spiel und überhaupt das totale Chaos im Bayern-Team einreden…

Man, man, man – zum Glück muss ich mir das für den Rest der Saison nicht mehr antun!

Achtelfinale!

Nachdem sich alle anderen „Top-Teams“ schon aus dem Pokal verabschiedet haben, sind die Bayern eine Runde weitergekommen

Haben sie sich mit Ruhm bekleckert?

Wie sollte das funktionieren gegen zweitklassige Provinzkicker, die zwar ’ne große Klappe und schlimmste Vokuhila-Frisuren haben, aber mit einem Spiel auf diesem Niveau völlig überfordert sind?

Nein, ganz im Ernst, die Lauterer haben getan was sie konnten:

Mit 6-8 Mann den eigenen Strafraum einbuddeln und das Spiel zerstören – mehr kann man als Kassenpatient nicht verlangen. Lag es doch vielmehr von Anfang an bei den Bayern das Spiel zu machen und für Leben in der Bude zu sorgen!

Die mangelhafte Chancenverwertung und die Stolperkünste von Pizarro, van Bommel (ganz schlimm!) und Co. verhinderten dies über die meiste Zeit des Spiels…

Wen kümmert das Spiel morgen noch?

Eben und Sonntag gibt’s die Auslosung für Achtelfinale – wer ist eigentlich noch dabei?

VfB Stuttgart, Greuther Fürth, SpVgg Unterhaching, Wacker Burghausen, VfL Bochum, VfL Wolfsburg, Hannover 96, 1. FC Köln, Alemannia Aachen, Kickers Offenbach, VfL Osnabrück (hallo Gladbach), 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, MSV Duisburg und Stuttgarter Kickers oder Hertha BSC (Spielabbruch)…

Hat der Pokal jetzt eigene Gesetze oder sind wir auf dem Weg zum dritten Pokalerfolg in Serie??

Zack-zack-Poldi

Sechsundzwanzig Sekunden brauchte PrinzPoldi nach seiner Einwechslung im gestrigen Pokalspiel in Hamburg um nicht nur sein erstes Pflichtspieltor für die Bayern zu erzielen, sondern auch das Spiel zu drehen!

Habe ich sowas Ähnliches nicht vorhergesagt?

Ich konnte dieses Gerede vom frustrierten Prinzen der Ersatzbank ohnehin nie verstehen, war es doch eine klare Taktik Podolski nach dem WM-Loch langsam an die Mannschaft heranzuführen und wie sollte man das hier sonst nennen:

2, 12, 32, 45 Minuten?

Eben und dass er mittlerweile in sehr guter Form ist, bewies uns PrinzPoldi ja in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll, indem er mehr Torchancen hatte als alle Offensivkräfte zusammen, die vor und mit ihm auf dem Platz standen!

War jetzt das 2:1 der Bayern gegen St.Pauli glücklich?

Nun, die erste Halbzeit der Kiez-Kicker war wirklich stark, aber die war eben nur im Pokal und nur befristet möglich (würde St. Pauli sonst auf Platz 14 in der Regionalliga stehen?), die viel größere Überlegenheit der Bayern in der zweiten Halbzeit hätte eigentlich schon für die Entscheidung in diesem Spiel sorgen müssen, allein der fast perfekte Abend der zweiten Pauli-Torhüters und die üble Chancenverwertung desPrinzen verhinderte dies.

Tragisch, dass dann eben genau dieser Borger durch sein Eigentor für die Entscheidung sorgte!

Überhaupt konnte sich das Spiel durchaus sehen lassen, waren doch die schlechtesten Teilnehmer die Moderatoren und Kommentatoren (diesmal vom ZDF), die abgesehen vom Pokalsensations-Gefasel einmal mehr nicht viel im vorbereiteten Repertroire hatten.

Der Höhepunkt war ohnehin die Halbzeitpause und selten passte ein Song aus der Pauli-Kurve besser:

„Du hast die Haare schön, Du hast, Du hast die Haare schön!“