Sind wir nicht alle ein wenig Berater?

Giovane Elber ist kein Berater mehr beim FC Bayern. Ui.

„Ich arbeite nicht mehr als Berater von Bayern. Nach der WM haben die mir mitgeteilt: Wir wollen für die nächsten zwei Jahre keinen Südamerikaner mehr. Deshalb machen wir eine Pause mit dir. Das ist prinzipiell in Ordnung. Wobei es schade und falsch ist, dass sie keine Brasilianer mehr wollen.“

Falsch, Giovane, wir wollen Deine Brasilianer nicht mehr. Oder welchen (zukünftigen) Weltstar hast Du uns im Rahmen Deiner Tätigkeit geliefert? Achso.

Sowas will Elber natürlich nicht auf sich sitzen lassen und gibt jetzt kostenlose Tipps ab.

„Welchen Brasilianer würden Sie Bayern jetzt empfehlen?“

„Die beiden rechten Verteidiger Maicon von Inter Mailand und Dani Alves von Barcelona. Auch wenn ich nicht mehr für Bayern arbeite: Wenn mir ein Guter auffällt, werde ich trotzdem den Uli Hoeneß anrufen und sagen: Guckt euch den an.“

Klasse, Giovane. Auf die Spieler wären wir ohne Dich nicht aufmerksam geworden. Ich denke, dass wird noch was mit uns und Deinen Tipps…

Elftal gegen Selecao

Heute starten die Viertelfinalspiele bei dieser WM.

Die Holländer (jaha, Niederländer) gegen die Brasilianer. Eines dieser vorweggenommenen Endspiele.

Elftal gegen Selecao.

Für wen hier mein Herz schlägt ist völlig klar.

Bestimmt nicht für diese dauergrinsenden sogenannten Zauberfußballer vom Zuckerhut, die inzwischen europäischer spielen als die Europäer.

Nein.

Los Arjen, zeig‘ Kaka, Lucio und Co. wo der Hammer hängt!

Ernste familiäre Probleme

Schon komisch, oder?

Da bricht in Deutschland tatsächlich mitten im Winter der Winter aus und all die Bundesliga-Brasilianer kommen verspätet aus dem Urlaub zurück.

Zuerst Rafinha und jetzt Zé Roberto.

Bei beiden waren es „familiäre Probleme“. Oder so.

Ist natürlich alles totaler Zufall. Das mit dem Wetter in Brasilien und in Deutschland.

Wenn ich böse wäre, würde ich noch fragen, wie oft eigentlich der Durchschnittsbrasilianer so im Januar (wenn ich Deutschland Winter ist) „familiäre Probleme“ hat. Aber ich bin’s ja nicht.

Böse jetzt.

Das berühmte deutsche Losglück?

Ich geb’s zu: Ich hab‘ die WM-Auslosung verpasst.

Eigentlich wollt‘ ich’s schauen, aber Freitag ist Papa-Tag und die Übertragung fiel ins Abendessen. Prioritäten.

Verpasst habe ich aber ja wohl trotzdem nix, oder?

Jetzt nicht von den Ergebnissen, eher von dem Drumherum her. Fad wie immer und allein der Selbstbeweihräucherung der FIFA (in Person Blatters) geschuldet. Na dann.

Fußballwetten hätte ich nicht unbedingt abgeschlossen auf das deutsche Ergebnis. Aber schlecht ist es jetzt auch nicht.

Trotzdem spricht das Boulevard (und auch fast alle anderen) vom typischen deutschen Losglück.

Achso.

Hat jemand Ghana bei der letzten WM spielen sehen? Schon vergessen, dass die als WM-Neuling zwei von drei Spielen gewonnen haben? Einer wie Michael Essien spielt für Ghana. So richtig im Spaziergang hauen wir die bestimmt nicht weg (obwohl das ja wiederum zu Schweini&Poldi passen würde).

Und Serbien? Nur weil die niemand so richtig kennt, muss man nicht unbedingt verschweigen, dass die ihre Qualifikationsgruppe gegen Frankreich gewonnen haben. Gänzlich Unbekannte stehen da nicht im Kader: Marko Pantelic?, Neven Subotic?, Mladen Krstajic?, etc. – wahrscheinlich ähnlich schwierig zu spielen wie alle Mannschaften vom Balkan…

Zu guter Letzt: Australien.

Gerade zum Auftakt ist so ein Gegner immer gefährlich. Man weiß noch nicht wo man steht (*klimper*) und unterschätzt derlei Teams dann gerne mal (*klimper*). Desweiteren: Wie war das noch beim Confetti-Cup 2005? 4:3?

Klar. War ne Spaß-Veranstaltung. Aber was folgte dann bei der WM?

Australien überstand die Vorrunde und konnte im Achtelfinale von Italien nur dank eines geschenkten Elfmeters in der fünften Minute(!) der Nachspielzeit bezwungen werden. Folglich sollte man sich davor hüten, Australien als Laufkundschaft zu bezeichnen.

Wie nun die Quoten auf WM 2010 Wetten für die Deutschen so stehen, kann ich nicht beurteilen.

Ich wiederhol‘ mich: Es hätte tatsächlich schlimmer kommen können.

Wie zum Beispiel für Brasilien. Ich sag‘ nur Todesgruppe.

Portugal? Elfenbeinküste? Wenn es schlecht läuft, scheidet Brasilien in der Vorrunde aus.

Oder?