Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass die Karten für den Ligapokal angekommen sind?
Nein? Ist aber so.
Block 130. Bayern-Ecke.
Von Schalker-Bloggern weiß ich ebenfalls schon von Besuchen in der LTU-Arena.
Noch jemand?
Breitnigge.de – Ärmel hoch. Stutzen runter.
Das Weblog über Bayerns Traumduo der 80er, die Bundesliga und den ganzen Rest.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass die Karten für den Ligapokal angekommen sind?
Nein? Ist aber so.
Block 130. Bayern-Ecke.
Von Schalker-Bloggern weiß ich ebenfalls schon von Besuchen in der LTU-Arena.
Noch jemand?
Werder Bremen ist beliebter als der FC Bayern. Hammer! 😉
In der letzten Woche wurde eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht. Vom Sportvermarkter „Sportfive“. Aber der Reihe nach, hier zunächst die Zahlen:
Weltweit:
1. Werder Bremen: rund 28 Millionen Sympathisanten (eigentlich 27,51 Millionen, aber aufrunden sieht immer hübscher aus…)
2. Schalke 04: 22,26 Millionen
3. FC Bayern: 21,92 Millionen
Ich bin platt. Da haben es uns die Bremer aber mal richtig gezeigt.
Die nationalen Zahlen sind auch interessant:
1. FC Bayern: 10,54 Millionen
2. Werder Bremen: 5,68 Millionen
3. Schalke 04: 4,31 Millionen
Nur international gesehen, gäbe es folgendes Bild:
1. Werder Bremen: 21,82 Millionen
2. Schalke 04: 17,95 Millionen
3. FC Bayern: 11,38 Millionen
Werder hat also laut Sportfive international fast doppelt soviele Anhänger wie der FC Bayern? Das Werder Bremen, dass seit Jahrzehnten international erfolgreich war, deutsche Fußballgrößen und Weltmeister en mass in seinen eigenen Reihen und auf Funktionärsebene eingebunden hat und inzwischen fast jedes Jahr auf globale Werbetour geht? Oder war das doch der FC Bayern?
Interessant.
Und wie kommen diese weltweiten Zahlen zustande, wenn für die Umfrage „2000 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet gefragt wurden“, um „die Ergebnisse dann auf die Gesamtbevölkerung hochzurechnen“?
Ist aber alles halb so wild, denn schließlich gibt es dazu eine ganz einfache Erklärung:
Der Sportvermarkter „Sportfive“ ist zufällig auch Vermarktungspartner von Werder Bremen, hat z.B. die letzten beiden Trikotsponsoren Citibank und betandwin rangeschafft.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Lange habe ich mit diesem Beitrag gewartet, teils aus Zeitmangel, teils aus fehlender Muße.
So einen Beitrag schreibt man nicht mal eben so dahin, er erfordert Vorbereitung und ein klein wenig Recherche, denn er ist ein Statement – ich beziehe Stellung und zwar zum eigenen Verein!
Im letzten Monat hatte ich das Thema Gewalt unter Fans schon einmal aufgegriffen und schon da zeigte sich ein Riss im Publikum. Gewalt finden alle doof. Klar. Aber die Fans dafür bestrafen? Und dann gleich so hart?
Aber der Reihe nach.
Anlass war ein Übergriff von Bayern-„Fans“ auf einer Raststätte. Das Ziel der Reise: das Auswärtsspiel der Bayern in Gladbach. Das Ziel der Attacke: Nürnberger Fans.
Resultat: Verletzte und eine Frau, die auf einem Auge den Rest ihres Lebens blind bleiben wird.
Was mich daran so betroffen gemacht hat: Auch ich war zu meiner „aktiven“ Zeit oft aggressiv. Habe Zeter und Mordio geschrien, hatte Gewaltphantasien. Das spielte sich allerdings immer innerhalb einer Fankurve ab und äußerte sich in Geschrei, Lautstärke und Drohgebärden – geprügelt habe ich mich beim Fußball nie und ausserhalb des Stadions habe ich mich aus allen Konflikten sowieso herausgehalten. Beurteilen kann das jetzt jeder wie er will, von mir aus war ich spießig, aber einen Zusammenhang zwischen Fußball, Aggression und Gewalt gab es für mich nie.
Man kann sich beim Fußball herrlich abreagieren. Davon mache ich auch heute noch ausgiebig Gebrauch. Früher gab es allerdings gewisse Grenzen und wenn die überschritten wurden, wovon ich vor 10-20 Jahren oft genug Zeuge war, waren eigentlich immer nur Hooligans vor Ort.
Die an obigem Überfall hauptsächlich beteiligten „Fans“ gehören der Schickeria, einer Fangruppierung an, die kein offizieller Fan-Club des FC Bayern ist, dies sicherlich auch gar nicht sein will, sich vielmehr als Ultra-Bewegung sieht.
Was sind nun wiederum die Ultras?
Die Ursprünge der Ultra-Fans gehen auf die 50er und 60er Jahre zurück, als sich in Italien Fans einzelner Vereine zusammentaten, um ihren Lieblingsclub „immer und überall bestmöglich zu unterstützen“.
Daran ist überhaupt nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil. Derlei genießt meine volle Unterstützung. Auch die Ausprägungen der Ultras mit ihren Choreographien, ihrem Support haben mir im Laufe der Jahre immer wieder Freude bereitet.
Was mich allerdings immer schon gestört hat, war der nicht nur vereinzelt geäußerte Alleinvertretungsanspruch und die eingebildete reine und wahre Lehre der Fanseele, die Teile der Ultras immer wieder propagieren.
Was qualifiziert einen Ultra dazu, ein richtigerer Fan zu sein, als jeder andere? Ich muss nicht mit Fans diskutieren, wer oder was ein richtiger Fan ist. Man ist Fan oder nicht, das kann man aber nicht begründen, man ist es einfach (wird auch noch ein eigenes Thema).
Bis zu einem gewissen Punkt hatte ich z.B. sogar Verständnis für die Wehklagen der Fans im Vorfeld der WM. Die Repressalien waren teilweise unerträglich. In vielfältiger Form.
Ich kann es ferner nicht wirklich begrüßen, dass es im Fußball immer mehr Erfolgsfans, Business-Seats oder Logen und immer weniger Stehplätze gibt. Aber irgendwo gibt es da einen Zusammenhang, oder? Wenn man die Topstars im eigenen Stadion sehen will, dann kostet das Geld und zwar jede Menge – Bosman sei Dank.
Wenn das für Euch kein Argument ist und ihr lieber nur mit Amateuren in der zweiten Liga spielen wollt, dann ist dieser Wunsch Euer gutes Recht, aber bitte stellt diese Ansicht nicht als den wahren Kern des Fanseins dar (Und nein, nicht jedes Fußball-Spiel muss Samstags um 15:30 stattfinden).
Die Zerissenheit gibt es auch oder vielleicht gerade innerhalb des FC Bayern. Im Verein und innerhalb der Fans. Und hier sind jetzt noch nicht einmal die oberflächlichen Spontan- und Erfolgs-Fans gemeint. Hier geht es um Ultras und Traditions-Fans.
Diese Spaltung erlebte ich beim Abschied von Mehmet Scholl am letzten Spieltag der Saison. Feuerte die Südkurve während des ganzen Spiels die Mannschaft an und hatten diverse „La Ola“-Wellen ihren Ursprung dort, kippte die Stimmung tief in der zweiten Halbzeit, als von Fans, die ich zuvor in der Kurve nicht wahrgenommen hatte, völlig unvermittelt ein Transparent über die Fankurve entrollt wurde. Leider konnte ich es nicht lesen, da der Sichtwinkel zu spitz war, andere Fans berichteten von einem Protest-Banner gegen den FC Bayern, als Reaktion auf gekündigte Dauerkarten für Schickeria-Mitglieder in Folge des Rastplatz-Überfalls.
Das Banner und ein weiteres Transparent auf dem Mittelrang wurde entweder sofort von Ordnern entfernt oder verschwand innerhalb der Kurve.
In der Folge hörte man aus dem Kern der Südkurve nur noch Sprechchöre gegen den Verein generell und den Fanbeauftragten Raimund Aumann im Speziellen.
Für mich war das eine sehr bedrückende Situation, weil ich sowohl bewegt vom Scholl-Abschied als auch besorgt ob der Zerissenheit der Fans war. Wenn Teile des Vereins gegen den eigenen Verein skandieren und protestieren, dann kann mich das nicht kalt lassen.
Die Geschichte zwischen Ultras und Verein hat allerdings inzwischen schon eine langjährige „Tradition“.
Wie fing das eigentlich alles an?
Mit den vermeintlichen Störungen rund um die Meisterfeier 2003, oder den Mordrohungen gegen Raimund Aumann? Oder wissen die Beteiligten inzwischen schon gar nicht mehr, worum es einmal ging und man verharrt in seinen „Schützengräben“?
Man kann von den Verhaltensweisen des FC Bayern und seinen handelnden Personen halten was man will und ich bin auch nicht immer mit allem einverstanden, aber muss all dies unbedingt so eskalieren?
Der Verein distanziert sich von Gewalt. Vor allem, wenn die Gewalt von Bayern-„Fans“ ausgeht. Schaffen das auch Gruppen wie die Schickeria? Eher halbherzig war da die Reaktion nach dem folgenschweren Überfall. So halbherzig, dass man zügig wieder in die Opferrolle zurückfiel. Tut mir leid, dafür hatte und habe ich kein Verständnis.
Man kann darüber diskutieren, ob es „Sippenhaft“ war, alle Insassen des am Überfall beteiligten Fanbusses zu bestrafen, ihnen allen ein bundesweites Stadionverbot zu erteilen, noch bevor Urteile gesprochen sind, sogar über die Kündigung von Dauerkarten kann man reden, gar über das Rasenmäher-Prinzip des Vereins (auch wenn das Wort Enteignung schon eine gewisse Sichtweise erfordert, die mir im Zusammenhang mit diesen Umständen ab geht).
Aber ist das wirklich das Problem?
Wenn ich als Verein eine derartige Wahrnehmung über all diese Jahre gewonnen hätte, hätte ich wahrscheinlich genauso reagiert. Sich darüber aufzuregen, ob es gerechtfertigt ist, pauschal mit Gewalt umzugehen, weil „ja nicht alle was getan haben“ und vielleicht nur aus Zufall auf irgendeiner ominösen Liste waren, ist nicht zielführend.
Zielführend wäre es, wenn sich Organisationen wie die Schickeria knallhart gegen Gewalt aussprechen und die, von mir aus wenigen Gewaltbereiten in ihren Reihen rausschmeissen würden. So einfach ist das. Nicht? Finden wir Gewalt nicht doch ein bißchen gut, tolerierbar, gar legitim? Wieso beschwert ihr Euch dann darüber, dass der Verein seit Jahren die gewaltbereiten Fans los werden will?
Man stört sich daran, dass in Deutschland immer wieder „Fans“ mit Stadionverboten belegt werden, aber wie kann es dann sein, dass auf der Fahrt zu besagtem Auswärtsspiel der Bayern in Gladbach im Schickeria-Bus, „Fans“ saßen, die a) überhaupt keine Karte für das Spiel und b) ohnehin ein bundesweiten Stadionverbot hatten?
Als ich diesen Punkt zum ersten Mal anbrachte, antwortete man mir, dass „diese Fans vielleicht einfach nur ihre Freunde treffen und den FC Bayern unterstützen wollten“. Achso. Es ist mir gestattet, dass ich das ein wenig anders einschätze? Da zieht auch imho das klassische Gegenargument Willkür des Fußball-Establishment nicht mehr.
Andere Aspekte, die mich immer wieder an der Ultra-Bewegung stören, waren z.B. die Ereignisse rund um ein, von BVB-Fans gebuchtes Flugzeug mit Werbebanner, das sich ganz offensichtlich mit der einmal mehr erfolglosen Meisterschaft der Schalker befasste und in deren Folge Schalke-„Fans“ ein Jugendpokalspiel der Dortmunder Borussen stürmten. Schalker aus ganz NRW hatten sich zu dieser gezielten „Aktion“ zusammengefunden.
So etwas macht das Ultrasein aus, ja?
Was hat das mit Fansein zu tun? Bei allem Respekt, sind das nicht eher Verhaltensweisen von Hooligans? Gewalt um der Gewalt willen?
Aber zurück zum FC Bayern:
Wie erwähnt, geht durch die Fans des FC Bayern ein Riss. Die Ultras, die in den letzten Jahren immer stärker und lauter geworden sind auf der einen und die Traditionalisten auf der anderen Seite. Zu Letzteren zähle ich mich im Übrigen und das nicht nur, weil ich schon in der Südkurve des Olympiastadions bei Minusgraden und mit geschätzten 10.000 weiteren Fans während eines Winterspiels um die Wette zitterte, als viele heutige Ultras noch… Nein, das will ich nicht ernsthaft als Argument anbringen. Das wäre unsachlich.
Was wollte ich sagen?
Zu dieser Zerissenheit haben die 11Freunde einen hervorragenden Bericht in ihr aktuelles Heft gehoben. Auch wenn es eigentlich nur um die Fehler des FC Bayern ging und die fehlerhaften Einschätzungen der eigenen Fankultur.
Ich stimme diesen Thesen zu.
Es war ein Fehler, dass der Verein die alte Südkurve aufteilte, weil er sich eine Verdopplung der Stimmung erhoffte.
Es war ein Fehler, bis heute keinen reinen Fan-Block für die Bayern-Fans einzurichten.
Es war ein Fehler, die gegnerischen Fans unter das Dach zu „verbannen“ – die Akkustik ist dort um Längen besser, die Lautstärke übertönt die Südkurve deutlich.
Es war ein Fehler, Fankurven-Fans mit „Familien“-Fans zu mischen – im Kino würde ich mich auch über vor mir stehende Zuschauer aufregen.
In Folge all dieser Fehler, kann man nicht erwarten, dass die Arena dauerhaft zum phonetischen Tempel wird!
Was kann also in dieser verfahrenen Situation getan werden?
Man kann aufeinander zugehen. Der FC Bayern hat einen ersten Schritt gemacht, indem er Fans, die zunächst eine Dauerkartenkündigung erhalten hatten, diese zurückgeben will, sollten sich diese von Gewalt distanzieren.
Dazu gibt es ohnehin keine Alternative.
Genauso handeln sollten alle Fanclubs und Fangruppierungen, ob Ultra oder nicht.
Der Verein muss sein Konzept der „Überall-Fankurve“ schleunigst überdenken, die gesamte Südkurve zur, von mir aus, Klappsitz-Kurve machen und die Gästefans nicht weniger schnell in die geräuschneutralste Ecke stecken.
All das wäre ein Anfang. Nicht mehr und nicht weniger. Es würde allerdings langfristig u.a. dazu führen, dass ich derlei Berichte nicht mehr schreiben muss.
Packen wir es an. Gemeinsam. Für unseren Verein.
Zu martialischer Titel?
Naja, übertreiben verdeutlicht. Aber was meine ich überhaupt damit?
Dazu muss man zunächst einmal die Definition der Guerilla-Taktik heranziehen.
Zur Guerillataktik gehören „nadelstichartige“ militärische Operationen, die den Gegner nicht vernichten, sondern zermürben sollen.
Damit sind wir beim Kern der Geschichte. Nadelstichartig. Nadelstichartiges Kommentieren. Zum ersten Mal aufgefallen ist mir derartiges Verhalten zu meinen Usenet-Zeiten, als ich (mit ziemlich hoher Beitrags- und Kommentarfrequenz) immer wieder auf einzelne Usenet’ter traf, die kein Bestreben an einer echten Diskussion hatten, sondern vielmehr nur darauf aus waren, zu den immer gleichen Themen, die immer gleichen Statements abzugeben.
In erster Linie ging es dabei natürlich um den FC Bayern, ab und an auch persönlich um mich.
Im Prinzip habe ich damit kein Problem, weder mit Kritik an mir und meiner Meinung, noch mit derlei Ansichten, mich störte allerdings damals schon massiv die Form des Umgangs miteinander. Was hat es für einen Sinn, wenn ich an einem Diskussionsforum teilnehme – wenn auch überwiegend passiv – aber mich dann, wenn ich etwas sage, der daraus resultierenden Diskussion entziehe?
Sowas kann man versuchen zu ignorieren, es zermürbt aber und macht einen irgendwann irgendwie wütend.
Beim Bloggen ist das ähnlich. Man hat eine Meinung, ich habe eine Meinung. Zu vielen Dingen. Ab und zu ändere ich diese auch, wenn es gute Gründe dafür gibt. Allerdings habe ich mich nie für ideologisch so verblendet gehalten, dass ich nicht auch mal einem Werder, Hamburg-, Dortmund-, Gladbach- oder sonstwem-Fan Recht geben, oder zumindestens Respekt für seine Meinung zollen könnte.
Einige Diskutanten, ob Usenet, Forum, Blogs, etc. haben diese Fähigkeiten offenbar nicht und melden sich alle Jubeljahre einmal zu Wort, um dann direkt wieder unterzutauchen um ja nicht auf die, dem Kommentar folgenden Argumente und Reaktionen einzugehen.
Im Usenet hatte und habe ich diese Teilnehmer im Filter, im Blog bin ich bisher noch nicht soweit gegangen, obwohl ich hier viel mehr, effektivere und restriktivere Werkzeuge zur Verfügung habe. Gleichwohl versuche ich allerdings immer noch und immer wieder mit Worten dieses Problems Herr zu werden.
Vielleicht auch deshalb, weil ich hier und da – man mag es Einbildung nennen – einen Funken der Diskussionsfähigkeit aufblitzen sehe. Dann merke ich, noch ist Hopfen und Malz nicht verloren!
P.S. Wer jetzt übrigens denkt, dass ich doch mal lieber still sein sollte, weil ich mich doch ganz genauso verhalte, dem sei gesagt, dass ich zwar gerne auch mal spitz kommentiere, mich aber immer den Folgen und wilden Kommentare stelle. Man mag mich eines Besseren belehren, falls ich mich irre.
Ja, ja. Ich weiß. Ich habe es gesagt. Dass ich mich nicht mehr an Gerüchten und Spekulationen rund um neue Bayern-Spieler beteiligen will.
Aber erstens werden die Neuzugänge ja jetzt offensichtlich doch häppchenweise und nicht per globaler Pressekonferenz bekanntgegeben und zweitens sind ja auch schon zwei der „Hammer“-Transfers aus dem Sack.
Das Gerücht war ferner zu dramatisch, als das ich es einfach unkommentiert lassen könnte!
Bayern München befindet sich offenbar weiter im Transfer-Rausch. Der Rekordmeister ist angeblich an einer Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers Khalid Boulahrouz interessiert.
Klar. Eine englische Boulevardzeitung ist die Quelle, aber mehr als dramatisch wäre es doch. Innerhalb von nur 12 Monaten hätten wir somit die gesamte und letzte erfolgreiche Innenverteidigung des HSV gekauft!
Der Kannibale in München? Damit hätte ich kein Problem (mehr), ob die HSVer das auch so sehen, muss man abwarten…
Und so hat jeder seine Windmühlen…
Die Bayern kaufen einen Spieler nach dem anderen für die neue Saison, der Umbruch geht mit großen Schritten voran. Selbst als Bayern-Fan kann man davon halten was man will – einigen Fans ist das so oder so nicht genug.
Man sucht permanent das Haar in der Suppe.
„Typisch Bayern. Kaufen wieder der Konkurrenz die besten Spieler weg.“
Der Konkurrenz? Aachen, Gladbach?
„Kauft doch endlich mal im Ausland.“
Sosa? Toni?
„Wo sind die Topstars?“
Toni & Co.?
„Toni ist doch kein Topstar…“
Achso. Klar. Stimmt. Wir rufen mal in Barcelona an. Ronaldinho will sich bestimmt ein wenig verändern.
„Keiner will zum FC Bayern wechseln.“
„Die Bayern müssen endlich mal mit den Großen Europas mithalten und richtig Geld investieren.“
Reichen die bisherigen 33 Millionen Euro Transfersummen plus Gehälter? Plus die, die noch hinzukommen? Ansonsten, siehe van-der-Vaart-Story.
„Die Bayern schmeissen mit Geld um sich – wo ist das Konzept?“
Moment. Top-Stars kosten Geld, siehe oben. Die Bayern haben Defizite in diversen Mannschaftsteilen. Defensive, Offensive. Jansen verstärkt die Defensive, ist ferner offensivfreudig. Toni verstärkt die Offensive, seine Werte sprechen für sich. Schlaudraff und Altintop sind Spieler, die Abgänge kompensieren sollen (Brazzo & Co.). Sosa ist Perspektivspieler mit Spielmacher- und Offensivqualitäten. Ist es kein Konzept, Abgänge zu kompensieren? Zuvor die, nicht mehr den Ansprüchen genügen zu verifizieren und auszusortieren? Ist es konzeptlos, europaweit nach echten Verstärkungen zu suchen und sogar Top-Spieler aus Top-Ligen für den FC Bayern zu interessieren?
Man kann das alles so kritisch sehen, muss man aber nicht.
Endlich bewegt sich mal was beim FC Bayern, in eine Richtung, die ich noch vor Jahresfrist nicht für unmöglich gehalten hätte. Dabei geht es nicht darum, die Liga, Europa, die Spieler und deren Berater mit Geld zuzuschütten, sondern vielmehr um das Erreichen von Zielen, für die es anderes, besseres Spielermaterial braucht.
Klar. Erfolg ist nicht käuflich. Zumindestens nicht, wenn man keinen russischen Ölbaron im Hintergrund hat. Aber im Rahmen der eigenen, selbstständig erwirtschafteten Möglichkeiten muss man doch seine Ziele versuchen zu erreichen, oder?
Natürlich ist mir klar, dass man so niemanden erreicht, der das alles so sehen will, derlei Diskutanten sind solchen Argumenten unzugänglich – davon lasse ich mir aber meine Vorfreude und die aktuelle Anspannung, ob der täglichen Ankündigungen und aktiven Zukunftplanungen nicht trüben.
Man hätte was ganz anderes erwarten können. Frustrierte, aggressive Fans eines Vereins, der praktisch abgestiegen ist.
Nicht so die Mainzer.
Das ist irgendwie schon ein lustiges Völkchen. In der U-Bahn trafen wir sogar einen Fan in Lederhosen – ich hatte die ganze Fahrt Probleme, zwischen Kleidung und Dialekt zu unterscheiden…
Keine Trübsal, keine Pöbel – nur Lachen und Frohsinn.
Im Stadion setzte sich das fort: So um die 10.000-15.000 Fans waren Gast in der Allianz-Arena und feierten ihre Helden, die sie zum letzten Mal in der 1. Bundesliga bewundern durften. Ein besonderes Verhältnis.
Der 05er-Support spiegelte die Einstellung seiner Anhänger wider: Kein Schmähgesänge gegen die Bayern, reine Anfeuerung der eigenen Mannschaft und Begeisterung ob des forschen Mitspielens zu Beginn der Partie – ob sich da einige Fans diverser anderer Vereine mal eine Scheibe von abschneiden könnten? Ich nenn‘ jetzt keine Namen…
Zum späteren Zeitpunkt, als es schon klar in Richtung Scholl-Abschiedssieg lief, stiegen die Mainzer trotz Abstiegsgewissheit mit in die Feierlaune der Bayern ein, erwiderten die Arena-Welle und erwiesen ihrerseits Scholl auf seiner Ehrenrunde nicht weniger Respekt als die Bayern-Fans. Großes Kino!
Wir werden Euch vermissen, ihr Mainzer!
Na fein, jetzt bin ich also auch noch getroffen worden. Vom Stöckchen, das gerade durch die Fußball-Blogs fliegt.
1. Dein Verein ist:
Der FC Bayern. War so, ist so, wird auch immer so sein.
2. Das offizielle Saisonziel für Deine Mannschaft war:
Titelverteidigung? Oder war’s Platz 3?
3. Dein persönliches Saisonziel war:
Das Double? Die Championsleague? Ziele kann man immer haben, was dabei herauskommt ist wichtig und vor allem wie.
4. Was trauten Experten Deinem Verein zu Saisonbeginn zu?
Den Titel?
5. Hat Deine Mannschaft das offizielle Ziel erreicht?
Der war gut… 😉
7. Welches war das beste Heimspiel in dieser Saison?
Abgesehen vom letzten? Gegen Werder, Schalke und Hertha würde ich sagen.
8. Welches war das schönste Auswärtsspiel in dieser Saison?
In Stuttgart. Da gab’s richtig schönen Fußball zu sehen.
9. Welches war das schlechteste Spiel in dieser Saison?
Nicht das Spiel, die Spiele, oder? Unzählige…
10. Zu Beginn der Saison: Wer war Dein Meisteranwärter?
FC Bayern.
11. Zu Beginn der Saison: Wer sollte absteigen?
Aachen, Mainz, Gladbach. Nein, kleiner Scherz… Cottbus, Wolfsburg und Bielefeld. Also nur knapp daneben…
12. Der 34. Spieltag ist gespielt. Wer sollte Meister werden, Schalke 04 oder der VfB?
VfB, wer sonst? 😉
13. Hättest Du gedacht, dass Mainz absteigt?
Gedacht vielleicht, aber nicht gehofft, ganz im Gegenteil!
14. Wie oft hast Du in dieser Saison Deinen Verein im Stadion unterstützt?
Im letzten Spiel.
15. Wie hast Du in dieser Saison Deinen Verein finanziell unterstützt?
Ja klar. Mitgliedschaft: 50,- und Karte letzter Spieltag: 40,-. Jede Menge also…
16. Welchen Platz hat Dein Verein diese Saison erreicht?
4. Platz. Immerhin.
17. Hat sich diese Saison gelohnt?
Sicher. Endlich kein „weiter so!“ mehr.
18. Was machst Du in der Sommerpause?
Bloggen?! Und wie. 😉
P.S. Das Stöckchen wurde mir sogar schon von Alexander zugeworfen, habe ich wohl übersehen… 😉
Die Abstände der königsblauen Traumata (nein, nicht Traumas) wird immer kürzer. Und auch, wenn ich in dieser Saison noch am ehesten geglaubt hatte, dass die Schalker 2001 endlich überwunden hatten, so sicher war ich mir doch vor dem letzten Wochenende, dass das in Dortmund schief geht.
Schalke hätte vor dem Spiel auf jeden Fall schon Meister sein müssen, denn wer hat im Gazprom-Lager schon ernsthaft geglaubt, die Schwachgelben würden nicht mit allem was sie haben, dagegen kämpfen, dass die Knappen im eigenen Stadion den langersehnten Titel holen??
Ernsthaft? Es gab welche? Euch ist nicht helfen, Jungs!
Weil eben alles in dieser Saison bisher für Schalke sprach, auch der Sieg in Mainz, dem Angstgegner von 2005 und der Heimsieg gegen den VfB, kam ich ins Grübeln und habe irgendwann meinen Counter vom Blog genommen. Heute habe ich diesen reaktiviert. So ein goldenes Jubiläum will schließlich gebührend gefeiert werden. 😉
Ins Leben gerufen habe ich diesen in den Anfängen meiner Usenet-Zeit (2003) und damals konnte ich mir kaum vorstellen, dass das wirklich klappt, das es Schalke mit dem Geld, diesen Investitionen, diesen Spielern, diesem Stadion, diesen Fans, diesem Potential und dieser Tradition nicht gelingen würde irgendwann Meister zu werden.
Genau diese Dinge sind aber offensichtlich das Problem des FC Schalke 04.
Vielleicht hat das aber alles auch ganz andere Gründe und keiner hat es in der letzten Zeit besser auf den Punkt gebracht als Achim Achilles.
Zwar wird das jetzt einige Schalker betrüben, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Wehleidige, das Weinerliche, das auf-den-fehlenden-Fußballgott-Verweisende, sich in den letzten Jahren mehr und mehr in die Knappen-Seele gebrannt hat. Man fühlt sich unterschwellig immer noch, immer wieder und immer intensiver in der Opferrolle.
Doch Chancen nutzen, das tut man nicht bei Blau und Weiß. Lieber flennen.
Ist das so völlig abwegig?
Hat irgendjemand die Slomka-Kicker in dieser Chaos-Saison gezwungen, die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und den HSV und das kleine Ruhrderby in Bochum zu verlieren?
Wir müssten überhaupt nicht mehr über Traumata reden, wenn man zur rechten Zeit den Arsch in der Hose gehabt hätte!
Ähnlich wie 2001, als man die Meisterschaft schon am 33. Spieltag in Stuttgart verlor, sich aber lieber auf böse Mächte und einen parteiischen Unparteiischen versteifte, oder 2005, als man die Bayern besiegte und vom Thron stieß, um gleich danach eine beispiellose Negativserie hinzulegen und noch 14(!) Punkte auf die Münchner zu verlieren!
Nein, nein. Das hat nichts mit Schicksal zu tun, nur was mit Köpfen. Schaut Euch die Schwaben an. So wird’s gemacht!
Sollte Cottbus übrigens am nächsten Samstag in Stuttgart punkten und Schalke Atlantis mit 4:0 aus der Halle fegen, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! 😉
Und ich wunderte mich, dass noch niemand das Thema aufgegriffen hat. Bietet sich doch an. Geht ja schließlich um Bayern-„Fans“ und Gewalt.
Nach Angaben der Polizei hatten zwei Busse mit Bayern-Fans auf ihrem Weg zum Punktspiel in Mönchengladbach die Rastanlage angesteuert und waren dort auf einen Bus mit Nürnberger Anhängern (unterwegs zur Partie bei Schalke 04) getroffen. Laut den Beamten verließen die Bayern-Fans ihre Busse und gingen auf die Nürnberger los. Nach ersten Erkenntnissen wurde die Frau eines Busfahrers von einer Flasche am Kopf getroffen. Sie wurde schwer verletzt, Lebensgefahr besteht allerdings nicht. Die Frau wurde in eine Würzburger Klinik eingeliefert. Weitere Personen wurden leicht verletzt.
Das ist schlimm und hat im Fußball nichts zu suchen. Bei aller Emotion, die im Fußball ihren berichtigten Platz hat – auch in meinem Kopf und Herzen – ist sowas mehr als daneben. Mir würde auch nie in den Sinn kommen, derlei „Fans“ und deren Verhalten als akzeptabel oder tolerierbar zu bezeichnen!
Die beiden Busse wurden 30 Minuten später auf der Bundestraße gestellt und sämtliche Insassen verhaftet. Eigentlich hatte ich nicht daran gedacht, darüber etwas zu schreiben, nicht weil ich es totschweigen wollte, nein, weil jegliche Plattform für derlei Fußball-„Fans“ zu viel, gar überflüssig ist. Allerdings hat mich die Reaktion des FC Bayern (Link, pdf) umgestimmt. Steht der Verein immer mal wieder bei (selbsternannten) „echten“ Fans in der Kritik, ob seines Verhalten gegenüber eben diesen, den eigenen Fans, hat er hier imho korrekt und verhältnismäßig gehandelt, da ich davon ausgehe, dass dem Verein die Details bekannt waren, die uns bisher (noch) verborgen geblieben sind.
FC Bayern München sagt Unfallopfer jegliche Hilfe zu / Ab sofort bundesweite Stadionverbote und Hausverbote für Fangruppierung
Es ist die Rede von der Gruppierung „Schickeria München“, die, darauf verweist der Verein ausdrücklich, kein offizieller Fan-Club des FC Bayern ist. Der Verein spricht mit sofortiger Wirkung gegen „alle 73 Insassen der beiden Busse ein bundesweites Stadionverbot“ und „ein Hausverbot sowohl auf dem Gelände des FC Bayern München (München, Säbener Straße) als auch auf dem Gelände der Allianz Arena Münchenaus“ aus. Abgesehen davon erhält „die Gruppierung auch keine Eintrittskarten mehr“.
Wer sich jetzt fragt, wie der Verein FC Bayern ein bundesweites Stadionverbot aussprechen kann, also auch in allen anderen Stadien, dem sei gesagt, dass die Vereine in den Bundesligen in diesem Punkt wohl eine Übereinkunft getroffen haben, die Stadionverbote gegenseitig anzuerkennen.
Wer sich ferner fragt, ob derlei Verhalten irgendwie übertrieben ist, dem sei noch einmal obiges Zitat ans Herz gelegt…
Nach ersten Erkenntnissen wurde die Frau eines Busfahrers von einer Flasche am Kopf getroffen. Sie wurde schwer verletzt, Lebensgefahr besteht allerdings nicht. Die Frau wurde in eine Würzburger Klinik eingeliefert. Weitere Personen wurden leicht verletzt.
Es handelt sich hier um eine unbeteiligte Person und unabhängig davon, dass Gewalt im Fußball ohnehin nichts zu suchen hat, könnte man ja noch über manches hinwegsehen, wenn sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, aber sowas geht halt gar nicht!
Das ist meine Meinung und ihr dürft gerne eine andere haben!