Drei Tage im August oder Königstransfer, Der

Er ist da. Javier Martinez. Unser Königstransfer.

Aber welche Anstrengung liegt da jetzt hinter uns? Sicher, unsere Verantwortlichen haben seit Wochen im Hintergrund wie vor den Mikros Europas für diesen Transfer gekämpft.

Aber was haben wir durchlitten? In den letzten Tagen und Stunden?

Ich denke, dass wir unseren Kindern noch von diesen drei Tagen erzählen werden.

Wer meinem Twitter-Account folgt, wird im Ansatz mitbekommen haben, wie sehr mich das mitgenommen hat.

Am Montagabend spürte ich eine ähnliche Erschöpfung wie nach dem verlorenen #FinaleDahoam. Unglaublich eigentlich, spielte sich doch alles nur auf so einem kleinen Smartphone ab. Aber diese Schnipsel, auf die wir uns alle stürzten, jedes Gerücht, jeder Fake wurde gierig aufgesaugt. Ist er in dieser nächsten Maschine? Was sagt der Flughafen dazu, gibt es einen neuen Tweet seiner Freundin und ist das etwa nicht der echte Account von Bilbao?

Aufregung, Anspannung bis zum Anschlag.

Und dann die Ernüchterung. Als er weder in irgendeiner Maschine saß, noch sich viele Meldungen tatsächlich als Gerüchte oder einfach nur falsch herausstellten. Aber morgen, morgen kommt er dann wirklich…

Zu diesem Zeitpunkt war ich fertig mit dem Thema. Meine Twitter-Timeline bekam das zu spüren. Der Dienstag war ruhig. Fast ruhiger als normal.

Erst am Abend kam dann wieder Bewegung in die Sache, als tatsächlich – man kann es gut oder schlecht finden – die ersten Tweets über das Statement der BILD hereinzwitscherten. Und besagtes Blatt hatte sich bei all dieser Hysterie spürbar zurückgehalten. Was Einigen im Laufe der Tage durchaus auffiel und ein gewissen Nachdenken erzeugte. Wie wir inzwischen wissen, war man dort einfach top informiert, denn alles was gesagt wurde (auch vor zwei Wochen), stimmte so ziemlich mit der Realität überein. Woher nur immer wieder diese Infos kommen? Wer konnte die denen bloß gesteckt haben? Aus dem innersten Kreis?

Wie auch immer.

Als in Schwabing eine echte Bombe gesprengt wurde, Feuer ausbrachen und man sich ernsthaft die Frage stellte, was man da eigentlich gerade abfeiern würde (ob der Bilder von den Bränden), platzte gegen 0:00 der Tweet eines eifrigen #SSND-Reporters in unsere Timeline. Ein Bild (eines Films) von Martinez. Auf dem Weg zur sportärztlichen Untersuchung bei unserem Vereinsarzt. Unbemerkt von allen Reportern, die seit Tagen den Münchner Flughafen belagerten. Verrückt.

Als Martinez die Praxis verließ ein weiteres Bild eines BR-Reporters. Gegen 4:00 morgens.

Ich ging um 23:30 ins Bett. Hätte ich Twitter nur 30 Minuten länger genutzt, hätte ich in dieser Nacht wahrscheinlich gar nicht geschlafen. Vor Aufregung.

Dann die Gerüchte über den Besuch beim spanischen Verband am heutigen Mittwoch. Die sich als wahr herausstellten, weitere Sorgen, weil Bilbao in einem letzten Zucken, Martinez‘ unentschuldigtes Fehlen beim 10:00-Training kritisierte und mit Konsequenzen drohte.

Zum Schluss hingegen die Vollzugsmeldung vom FC Bayern (per Twitter! Ebenfalls vor wenigen Tagen noch unvorstellbar.). Ein letztes Aufflackern der Hysterie (die Retweets dieser FCB-Meldung erreichte Rekordwerte) – und dann war nur noch Stille. Also zumindest bei mir. Und auch nur fast.

Aber da war Erleichterung. Grenzenlose Erleichterung. Dass wir diesen Transfer tatsächlich gestemmt hatten. Das wir uns durchgesetzt haben. Gegen Bilbaos Präsident. Gegen die Kritiker von außen (die aber so oder so unsere Transfers kritisieren würden). Und gegen all die anderen Großkopferten aus Madrid, Barcelona, Manchester und Mailand. Oder wer so alles Martinez ebenfalls haben wollte.

Außenstehende sind immer noch verwirrt ob dieser Begeisterung. Auch Bayern-Fans neigen teilweise immer noch zu diesen Gefühlen.

Ich nicht.

Endgültig sind für mich nun die bösen Geister der letzten Saison vertrieben. Als wäre eine Last von meinen Schultern genommen, der graue Schleicher über unserer Vize-Welt weggerissen worden.

Darum geht es! Welcher Bayern-Fan würde in Abrede stellen, dass die letzten beiden Jahre und besonders die letzte Saison, der letzte Mai an unserem Selbstwertgefühl geknabbert hätte? Dieser Transfer ist ein Statement. Ein Statement, dass wir uns das nicht gefallen lassen, dass wir uns wehren, wieder angreifen wollen.

Auch gegen die europäische Konkurrenz, nicht nur die in der Bundesliga.

Warum?

Weil Martinez imho tatsächlich der Spieler ist, der uns in unserem Mosaik noch fehlt.

Wir haben Dante geholt, um die IV zu vervollständigen. Wir haben Shaqiri geholt, um Alternativen zu Ribéry und Robben zu haben. Und jetzt haben wir endlich einen Martinez, der die offene Wunde 6er schließen kann!

Wer will abstreiten, dass der fehlende – mindestens gleichwertige – Ersatz für den verletzten Schweinsteiger in der letzten Saison der Knackpunkt war?

Natürlich hätten wir fast das Triple geholt und es lag eben nicht nur an der langen Verletzung Schweinsteigers, aber als er zurück kam, war er doch in den entscheidenden Spielen noch nicht wieder im Vollbesitz seiner körperlichen wie geistigen Kräfte?!

Und was wäre möglich gewesen, wenn wir z.b. nur im Pokalfinale einen Martinez statt eines Gustavo hätten aufbieten können? Gerade gegen eine solche Mannschaft wie den BVB?

Dazu kann man stehen wie man will, es ist zumindest meine Meinung und ich bin davon überzeugt, dass wir an Martinez noch so einige Freude haben werden.

Willkommen in München, Javier Martínez Aginaga!

Von fränkischen Kämpfern und bayerischer Verkrampfung

Es wird ja alles immer schneller, immer hektischer. In unserer Welt. Sagt man so.

Kann sich der Fußball davon freimachen? Natürlich nicht. Auch der Fußball ist ständiger Veränderung unterworfen. Wer sich nicht anpasst, oder wem nicht ständig etwas Neues einfällt, der fällt zurück.

Vor dieser Saison war die vieldiskutierte Frage: Gewinnen die Dortmunder ihren dritten Titel, ihr dritte Meisterschaft in Folge oder holen sich die Bayern den ihnen – nach eigener Überzeugung- zustehenden Erfolg zurück? Und was müssen die Bayern dafür tun? Was muss verändert werden?

Ich habe mich da bewusst heraus gehalten. Zum einen weil ich andere Sorgen hatte und zum anderen, weil derlei Diskussionen zu nichts führen. Wichtig ist auf’m Platz.

Heute absolvierte unser FC Bayern sein erstes Saisonspiel in der noch frischen Bundesliga. Einer Jubiläumsspielzeit. Und zwar in Fürth.

Vor dem Spiel war ich froher Hoffnung – diese Hoffnung wurde (am Ende) nicht enttäuscht.

Weil es zwar wieder einmal eines dieser „Schweinespiele“ wurde, wo sich unser Gegner nur „hinten rein stellt“ und auf Konter lauert und wir in Handball-Manier in mehr oder weniger großer Entfernung zum gegnerischen Strafraum unsere Kreise ziehen – es aber ein eher selten gekanntes Ende nahm.

Im letzten Jahr hätte ich mir Sorgen über eine erneute Seuchensaison gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich mir genau diese Sorgen auch bis zum 1:0 gemacht, sah alles doch genauso übel aus wie zuletzt häufig gegen solche Teams.

Und dann diese Ecke von Shaqiri. Einem Neuzugang, der offenbar doch noch ein wenig mit dem Unterschied zu kämpfen hat zwischen Spielen des FC Basel und in der Bundesliga gegen solche Spielentwürfe.

Aber es war eben eine Shaqiri-Ecke. Und alles was mit dem ruhenden Ball zu tun hat, scheint Shaqiris Ding zu sein. Ganz offensichtlich trainiert der Kerl so etwas.

Die Ecke erreichte den nächsten – kopfball-starken – Neuzugang Dante, der fast schon die Führung erzielte. Offenbar kurzzeitig verwirrt ob dieser Aktion, verlor die fränkische Abwehr den Überblick und Thomas Müller aus den Augen, der, in der für ihn typischen Art und Weise den Ball in die Maschen drosch.

Da war er. Der Silberstreif am Horizont. Die Hoffnung, dass sich doch etwas ändern könnte. In dieser Saison. Dass die dunkle Zeit der schwarz-gelben Macht ein Ende finden kann. Erleichterung all überall.

Was so ein paar – gezielte – Neuzugänge ausrichten können.

Auf einmal wurde aus fadem Grau ein helleres Weiß. Die bayerische Verkrampfung löste sich. Spürbar. Und die fränkischen Kämpfer spürten ein erstes Zweifeln. Ein Zweifeln, ob man vielleicht doch nicht Mönchengladbachs Borussia nacheifern könnte – das erste Spiel der Saison sei immer das leichteste gegen die Bayern.

Falsch gedacht.

Es kam schlimmer. Und den Fürthern wurde klarer, dass die 40 Punkte wohl doch in den restlichen Spielen geholt werden müssen…

Gibt es trotz des – am Ende – souveränen Sieges Anlass zur Kritik?

Natürlich, denn nur durch Kritik wird man… ach lassen wir diese Allgemeinplätze mal kurz außen vor.

Die Maßnahme, auf der vakanten LAV-Position mit Badstuber eine in der gesamten Vorbereitung unerprobte Lösung der Besetzung des Sportkameraden Can vorzuziehen, sollte sich als goldrichtig erweisen. Man sah von Badstuber kaum etwas. Und das ist positiv gemeint. Bei Can sahen wir in den entsprechenden Spielen nur Sorgen. Ein Fortschritt. In diesem temporären Problem. Alle verletzten AVs sind schließlich auf dem Weg der Genesung.

Dante gab den Abwehrchef und zog so Boateng mit, der imho erneut unterstrich, dass er aktuell nur IV #03 ist.

Lahm spielte ok bis gut, ist aber auch noch nicht wieder fehlerlos oder gar in Top-Form.

Das defensive Mittelfeld erneut nur mittelprächtig besetzt. Klar, sowohl Gustavo als auch Kroos hatten ein paar gute Szenen, aber so arg viel trugen sie nicht zur Unterstützung unserer stetigen Offensivbemühungen bei. Leider. Ist aber auch nicht deren Aufgabe. Besagten Basken erwähne ich explizit nicht. Mit der Einwechslung des immer noch nicht wieder voll ein planbaren Schweinsteigers wurde es offensiv geringfügig besser, es blieb aber ein Muster ohne Wert, da zu diesem Zeitpunkt der Gegner schon geschlagen war.

Unsere Außenstürmer Shaqiri und Robben agierten lange Zeit fahrig und blass. Erst später, als die Bayern in HZ2 den Gegner mehr oder weniger im Griff hatten, ergaben sich die notwendigen Räume – vor allem für Robben – Shaqiri braucht diese durch seine Schnellig- und Wendigkeit ja nicht so wie unser Holländer. Kurzum: Beide wurden besser und gefährlicher.

Müller und Mandzukic zeigten sich bemüht und hatten bis zur bayerischen Führung die gleichen Probleme wie alle anderen Teamkollegen.

Wenn wir das Spiel zusammenfassen wollen:

Es bleibt noch Luft nach oben – ABER ein Sieg zum Auftakt, in der Tabelle zunächst einmal vor dem BVB zu liegen – derlei hatte ich nicht erwartet, nur gehofft.

So kann es aber weiter gehen und es gefällt mir fast alles viel besser als noch vor Jahresfrist!

Jetzt alle Verletzten schön weiter gesund pflegen und ab morgen volle Konzentration auf Stuttgart.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Es geht wieder los. Wer hätte das für möglich gehalten.

Nein, diese Sommerpause war jetzt wirklich die längste die wir je durchlebt haben, oder?

Oder sagen wir das jedes Jahr?

Ist mir egal. Gefühlt hätte es jetzt nicht wirklich länger dauern dürfen. Morgen geht die Saison wieder los. Also die richtige Saison. Die Meisterschaft. Und das ist gut so.

Gerade wir Bayern-Fans brauchen dringend eine Abwechslung. Von dieser endlosen Geschichte über diesen baskischen 6er.

Natürlich bin ich selbstverständlich noch nicht so weit, dass ich sage „lasst es einfach nur vorbei sein, egal was passiert“. Ganz und gar nicht. Ich will Martinez immer noch haben. Denn dieser Kampf mit La Coruna hat sich am Ende ja schließlich auch ausgezahlt. Wer gerät bei dem Namen Makaay nicht immer noch in Schwärmen?

Jetzt also wieder Ablenkung.

Und da kommt Fürth doch gerade recht.

Könnte man meinen. Aber vielleicht denken die Franken genau das gleiche. Wenn schon gegen die Bayern, dann immer am Anfang. Von Hin- und Rückrunde. Am Ende darf man vielleicht auch in der nächsten Saison zumindest Championsleague-Qualifikation spielen…

Nein, ich bin guter Dinge.

Warum?

Weil wir uns keine Sorgen mehr machen müssen. Ok, Bayern-Fans machen sich immer Sorgen und sind immer hysterisch, aber was wäre noch vor einem Jahr rund um den Verein und uns Blogger los gewesen, wenn wir mit einer derartigen Verletztenliste in die Saison gegangen wären und zusätzlich dann am Tag vor dem Saisonstart noch Ribéry ausfällt?

PANIK!

Und jetzt?

„Hey, super, dann kann Shaqiri ja direkt mal sein Startelf-Debüt in der Bundesliga feiern.“

Also für mich hört sich das sehr gut an.

Für Euch auch?

Auf geht’s, Ihr Roten!

Und die Moral von der Geschicht? Martinez darf zu Bayern nicht.

In diesen Tagen und Stunden gibt es rund um den FC Bayern nur ein Thema: Die Verpflichtung des Sportskameraden #Martinez.

Man kann dazu stehen wie man will, aber ein paar Meinungen entbehren dann – meiner Meinung nach – doch einer gewissen Grundlage.

Auf Twitter las ich Aussagen an uns Bayern, dass, wenn es wirklich zu diesem „40-Mio-Transfer“ komme, ab sofort sich kein Fan der Kicker von der Säbener Straße mehr über Chelsea und Co. beschweren darf.

Nun ja, es war eine Meinung, wie gesagt.

Meine Meinung ist eine andere.

Ist der FC Bayern tatsächlich mit Vereinen wie Chelsea & Co. vergleichbar?

Schauen wir uns dies doch einmal genauer an.

Hat der FC Bayern einen Roman Arkadjewitsch Abramowitsch? Also einen Investor, der Jahr für Jahr die Transferverluste auffängt? Mit Geld, dass aus eher – sagen wir mal – umstrittenen Quellen kommt?

Moment, war dann der Einwand, beim FC Bayern haben sich Audi und Adidas auch mit Millionen eingekauft!

Zu den Fakten:

Audi hält seit 2010/11 9,09% an der FC Bayern München AG. Ebenso wie der rund 10%-Anteil an der AG durch unseren Ausrüster Adidas (seit 2001).

Beide Anteile sind mit ca. 77 bzw. 90 Mio. Euro beziffert, da er (in)offizielle Börsenwert der FC Bayern AG auf 1.000.000.000,- Euro geschätzt wird.

Der Kauf der Anteile durch unsere Sponsoren sind hier als einmalige Investition zu sehen und wurden – in erster Linie – zur Refinanzierung der Allianz-Arena eingesetzt. Sicher, dadurch wurden dann größere finanzielle Mittel für den Konsum, sprich Transfers und Gehälter freigesetzt. Also indirekt für das Tagesgeschäft.

Verantwortliche Personen dieser Sponsoren sitzen in der AG lediglich im Aufsichtsrat (muss nur hinzugezogen werden bei größeren Transferentscheidungen (wie z.B. nun im Fall Martinez)), der entscheidende Vorstand ist weiterhin vereinsintern.

Ist derlei mit Abramowitsch beim FC Chelsea zu vergleichen?

2003 hatte sich der russische Milliardär Roman Abramowitsch entschlossen, einen Fußballclub zu kaufen, nachdem er bei der WM 2002 Interesse am Fußball entwickelt hatte. […] Dank der finanziellen Unterstützung ist Chelsea derzeit nicht gezwungen, wie ein gewöhnliches Unternehmen zu wirtschaften, im Jahr 2006 machte der Club rund 80 Millionen Pfund Verlust, plante jedoch zur Saison 2009/10 einen ausgeglichenen Haushalt.

Kurzum: Man kann alles drehen und wenden wie man will. Für mich sind das einfach zweierlei Paar Schuhe. Geld von außen, dass den Verein erst nach oben bringt oder gar am Leben hält und ein tragfähiges finanzielles Konzept, dass auf derartige Zuwendungen nicht angewiesen ist. 40 Mio. Euro für einen Spieler, der noch einen Vertrag bis 2016(!) in Bilbao hat, inkl einem Marktwert von 30.000.000,- Euro sind nicht unbedingt so verrückt, wie es manche sehen gerne würden.

Verglichen mit der europäischen Spitze. Mit der ein FCB in Konkurrenz steht.

Allein für die Bundesliga mag das „ein neuer Rekord“ sein, mit Moral hat das aber nix zu tun.

Meiner Meinung nach.

P.S. Isser schon da?! 😉

Irgendwas mit großen Bänken, Löchern und Langeweile.

Es ist schon ein Kreuz. Mit dieser Sommerpause.

Wir Fußball-affine Menschen leiden. Und zwar nicht zu knapp. Leuten wie uns (Bayern-Fans) kann da zumeist auch kein Turnier einer Nationalmannschaft helfen.

Abwechslung in diesen – jedes Jahr wiederkehrenden – Wochen zwischen Juni, Juli und August bieten eigentlich nur die täglichen(!) Meldungen rund um unseren Verein. Einerseits.

Andererseits sind diese Meldungen zum Selbstzweck geworden, will sagen, es wird etwas gemeldet, obwohl es eigentlich gar nichts zu vermelden gibt. Was man ja auch an meiner Blog-Beitrags-Frequenz ablesen kann.

Die Langeweile, die eigentlich bekämpft werden sollte, kehrt somit zu uns zurück.

Wirklich übel sind ohnehin nur die Meldungen, die von Verletzungen unserer Spieler berichten. In der Vorbereitung! Aktuell ist diese Liste nicht gering, in den allerletzten Tagen aber nicht größer geworden.

Es fing an mit dem Rückkehrer Schweinsteiger, der ohnehin nur reduziert zurückkam. Die Vorbereitung also nicht vollwertig absolvieren konnte (abgesehen von diesem allgemeinen EM-Fahrer-Thema).

Dann die Alaba-Verletzung. Zack. Dann seine Vertretung Contento, Rafinha. Dann Gomez. Und sicher noch ein paar andere, die mir jetzt gerade entfallen sind.

Das klingt alles nicht gut.

Trotzdem bin ich gelassen.

Warum?

Weil ich erstens noch immer nicht im Fußball-Modus bin. Aus diversen, wechselnden Gründen kaum Vorbereitungs-Spiele meines FC Bayern im TV „bewundern“ durfte und mir somit auch Niederlagen wie am Samstag gegen Werder Bremen erspart bleiben. Zweitens neige ich ferner (zurzeit noch) nicht zu Extremen.

Was ist denn genau passiert?

Obige Spieler fallen ein paar Wochen aus. Ok. Grob gesagt, fällt die Hälfte dieser Zeitspanne in die Sommerpause. Nicht gut, aber auch nicht dramatisch. Punkt. Denn spielen wir etwa in drei Wochen das Pokalfinale, oder gar ein entscheidendes Spiel gegen den BVB um die Meisterschaft?

PLUS: Was passiert mit unserer Startaufstellung?

Mussten unter Herrn van Gaal noch all seine mitgebrachten Spieler ran und in der letzten Saison allerlei Positionsfremde Vertretungen, haben wir jetzt – plötzlich – mehrere Optionen.

Alaba und Contento können in der Anfangsphase dieser, noch nicht einmal gestarteten Saison von Lahm, Badstuber, Gustavo oder Can vertreten werden. Weil wir Lahm mit Herrn Boateng, Badstuber mit Herrn van Buyten oder Herrn Dante, Herrn Gustavo mit Herr Timoschtschuk oder Herrn Can vertreten können.

Und Herr Gomez? Für den steht Herr Mandzukic oder Herr Pizarro in der Startelf / als Backup parat. Und nicht mehr Olic und Petersen. Nix persönlich gegen die beiden, aber konnten wir uns mit beiden ruhig zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen?

Nein, ich persönlich denke, dass wir vor dieser Saison die Bank massiv verbessert haben. Viele mögen dies im Rahmen der Transferaktivitäten oft nicht so wahrgenommen haben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es diesbezüglich bei uns in der kommenden Spielzeit weniger Sorgen geben wird.

Ob jetzt Martinez nun doch kommt oder nicht und alles wieder nur eine Boulevard-Ente ist, wird man sehen. Schaden sollte uns ein Spieler seines Kalibers sicher nicht und es sollte durchaus ebenfalls nicht schaden, wenn wir etwas Druck von den Schweinsteiger’schen Schultern nehmen könnten.

Mir wäre dieser Aspekt auch verrückte 40 Mio. Euro wert.

Hallo, ich bin ein verspäteter Artikel. Immerhin.

Dieser Artikel hat Moos angesetzt. Oder Patina. Seit Wochen ist er fällig. Und inzwischen musste ich ihn im Kopf gar umschreiben. Weil wir längst in der Vorbereitung zur neuen Saison stecken. Endlich, möchte ich hinzufügen.

Worum geht es?

Um den FC Bayern in der Saison 2012/13. Und seinen Kader. Oder zumindest den Veränderungen in demselben.

Es musste, sollte sich etwas ändern. Nach der Vize-Saison.

Einige Spieler verließen den Verein, andere kamen hinzu. Ich wollte schon länger mal eine Gegenüberstellung machen, wie da der aktuelle Stand ist. So für mich. Den ihr habt das ja alles schon längst durchdiskutiert… 😉

Wer ging (von hinten nach vorne)?

Butt (T), Breno (A), Pranjic (M), Usami (M), Olic (S), Petersen (S).

Wer kam (ebenfalls)?

Starke (T), Raeder (T), Dante (A), Can (M), Shaqiri (M), Weiser (M), Pizarro (S), Mandzukic (S), Weihrauch (S)

Liest sich gut. Ok, man sollte die ganz jungen Kerle vielleicht herausrechnen, aber über die Breite im Kader ging es ja auch zuletzt und über das Fordern und Fördern von Talenten. Also bitte.

Im Tor sind wir weiterhin sehr gut aufgestellt. Die Abwehr ist besser geworden. Wer würde das bezweifeln, wenn wir den „Tausch“ Dante vs Breno betrachten. Ferner einen van Buyten, der vielleicht mal wieder eine verletzungsfreie Saison einlegt.

Sehe ich die Vergleiche Shaqiri, Can und Weise gegenüber Usami und Pranjic wird mir auch nicht bange. Ebenso wenig bei Pizarro, Mandzukic und Weihrauch vs. Olic und Petersen.

Ende gut, alles gut?

Abwarten.

Natürlich ist hier der „versprochene“ Uli-Kracher noch nicht dabei. Schön wäre das schon. Vor allem jemanden zu finden, der entweder unseren Schweinsteiger massiv unterstützt oder ihm Beine macht. Je nach dem, was der Bastian so braucht in der neuen Saison. Khedira- oder Martinez-Klasse wäre dafür wohl vonnöten.

Müssen wir über einen 10er reden? Ist das Kroos, gar Müller oder sonstwer im Kader? Und falls nicht, brauchen wir so einen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß, dass Herr Gomez in der nächsten Saison sicherlich (hoffentlich) mehr Druck bekommt, bekommen kann, als in der abgelaufenen Spielzeit. Dafür sollten Mandzukic und Pizarro schon sorgen.

Nein, ich bin dann doch nicht unzufrieden. Wenn jetzt noch „ein Guter“, „ein Kracher“ kommt, sind auch die Medien zufrieden und wir – sind wir mal ehrlich – doch auch.

Kann losgehen, die Saison!

Update: Herr Martinez hat sich heute klar zu Bilbao bekannt. Na dann.