Road to Manchester: RSC Anderlecht – FC Bayern

Null zu fünf. Alter. Das erinnert ja bald schon an den europäischen Triumphzug 1995/96.

Zugegeben. So deutlich sah es über lange Strecken der ersten Halbzeit nicht aus. Auch wenn die Bayern Spiel und Gegner da schon zumeist im Griff hatten.

Mit ein bißchen Glück hätten die Belgier schon in den ersten 45 Minuten den Ausgleich erzielen können. Die Unkonzentriertheiten im Team kosten uns vielleicht irgendwann noch einmal Kopf und Kragen. Nicht so heute Abend. Anderlecht war einfach zu schwach (umso erstaunlicher, dass die Bordeaux rausgehauen haben…). Und mit 10 Mann erst recht nicht in der Lage den aktuellen Bayern Paroli zu bieten. Den Bayern der zweiten Halbzeit. Als Hitzfeld mal eben 37 Mio. Euro einwechselt und die Bayern richtig aufdrehen. Phasenweise zaubern.

Und ja, auch hier muss man ergänzen, dass sich spätestens nach dem 0:3 im Vorort-Team aus Brüssel Auflösungserscheinungen breit machten.

Trotzdem muss man sagen, dass einen ausgeruhten Ribéry weder Ochs noch Esel aufhalten!

Allein. Wir können es uns, je weiter wir im UEFA-Pokal kommen sollten, sicherlich nicht mehr leisten unseren Superstar 45 Minuten auf der Bank zu schonen…

Wie schon gegen Schalke machte unser kleine Franzose auch hier wieder den Unterschied. An allen Toren der zweiten Halbzeit war er direkt beteiligt. Zweimal perfekter Vorbereiter und einmal Kunstschütze mit Traumfreistoß. Berauschend wie gefährlich zugleich. Abhängigkeit kann süß und bitter sein. Im gleichen Moment.

Ich beginne langsam mich daran zu gewöhnen. Man muss sich offenbar nur einfach dieser Tatsache stellen. 25 Mio. sind 25 Mio. und er ist jeden Euro wert. Nicht weniger und nicht mehr. Punkt.

Zum Spiel:

Lahm fiel mir unangenehm auf, da seine Fehlpassquote irgendwann richtig weh tat. Beim Zuschauen. In der ansonsten sicheren Abwehr gab es ferner einige haarsträubende Fehler und in der Offensive wurde mal wieder jede Menge direkter Offensivgelegenheiten ausgelassen. Verbesserungswürdig.

Der Rest war heute Abend aber durchaus ansprechend. Wirklich. Sogar ein Schweinsteiger spielt nicht schlecht. PrinzPoldi wusste ebenfalls zu gefallen. Und Luca Toni? Gelbe Karte. Gesperrt. Spontan dachte ich: „Supi“. Spätestens nach dritten Tor allerdings: Ok. Wird schon klappen, ohne ihn… 😉

Das Rückspiel sollte also als weitere Entspannung einer weiteren englischen Woche dienen, zumal es ein Mittwochsspiel werden wird. Glücklich, wer solche Chancen bekommt. Oder lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich nicht glaube, dass Anderlecht gegen uns 5 oder 6 Tore schießt? In München? Und selbst wenn. Dann müssten sie ja derart offensiv spielen, wie wir Bayern das in der Arena seit Monaten von keinem Gegner mehr gesehen haben. Was uns dann sicherlich ebenfalls so um 4-8 Tore bringen dürfte.

Wieso nicht? Würd‘ doch Spaß machen.

Der Spaß hört dann spätestens im Viertelfinale auf. Ich bin da ganz realistisch. Wenn ich an das Rückspiel gegen Aberdeen und an heute Abend denke, dann muss ich sagen, dass der Wettbewerb für uns Bayern jetzt erst ernsthaft losgeht, oder?

Schön.

Road to Manchester: FC Bayern – FC Aberdeen

Nur eine Woche lag zwischen dem Hin- und Rückspiel in dieser Zwischenrunde des UEFA-Pokals. Gefühlt sind es Welten. Vergleicht man die Spiele und die Stimmung beim FC Bayern.

Hatten die üblichen Verdächtigen schon die Messer gewetzt ob eines potentiellen Ausscheidens des Top-Favoriten auf den Einzug ins Finale, wurden sie spätestens heute enttäuscht. Ich persönlich habe zwar nicht damit gerechnet, dass sogar eine B-Elf die Schotten derart in Schach halten könnte, aber sowas ähnliches habe ich mir schon gedacht. Während des Hinspiels. Trotz der zwei Gegentore.

Wieso?

Na weil Aberdeen nicht umsonst im schottischen Abstiegskampf steckt. Der FC Bayern war da einfach ein paar Nummern zu groß. Allein der Mute der Verzweiflung und ein Spritzer bayerischer Überheblichkeit ermöglichten das letztwöchige 2:2.

Heute sah vieles anders aus. Die Laufbereitschaft. Die Pässe. Die Entschlossenheit. Nach dem Leine-Gastspiel war ich heute erneut und in Serie vom Spiel des FC Bayern begeistert. Und das, obwohl Ribéry immer noch nicht auf dem Platz stand. Das hätte vor Wochen so nie und nimmer gedacht. Besonders freut es mich für Podolski und Kroos. Beides junge Spieler aus der zweiten Reihe, die inzwischen offenbar in der Lage sind schnell auf Betriebstemperatur zu kommen (waren das Klasse-Standards von Kroos??). Speziell bei Podolski war das nicht immer so. Mach so weiter, Poldi!

Im Achtelfinale geht’s jetzt offenbar nach Anderlecht. Die haben in Bordeaux ein 1:1 erzielt. Nach dem 2:1 in Belgien hat’s somit gereicht. Ob es für die Bayern gegen den RSC für’s Viertelfinale reichen wird? Hoeneß hielt Bordeaux für attraktiver, Hitzfeld Anderlecht. Mir ist es gleich. Wir haben gegen beide schon gute Erfahrungen gemacht. Speziell die Franzosen hätte ich im UEFA-Pokal als Gegner ganz witzig gefunden. Gewannen wir doch 1996 gegen Girondins zuletzt diesen Cup. Egal. Am 6. und 13.März geht’s weiter. Hoffentlich in Top-Besetzung.

Road to Manchester: FC Aberdeen – FC Bayern

Viel wurde im Vorfeld diskutiert. Über das Fehlen von Ribéry. Das Ausscheiden der Bayern 1983 im Europapokal der Pokalsieger.

Das Spiel selbst war dann reichlich unspektakulär. 2:2. Für die europäischen Bayern 2007/08 fast schon Standard.

Man kann darüber diskutieren, ob man sich als „Top-Favorit“ auf den Titel von zwei 18-Jährigen zwei Tore einschenken lassen muss, aber offenbar muss man das, wenn man der FC Bayern ist. Man hätte es ja wahrscheinlich verhindert, wenn man gewusst hätte, wie, oder?

Ich für meinen Teil war froh, dass wir nicht verloren und durchaus eben diese beiden Tore erzielt haben. Mit den gestrigen Defensivschwächen war mehr wohl nicht drin. Klingt wenig, ist aber so.

Ohnehin tat es einigen Spielern ganz gut zu sehen, dass im Europapokal, und sei es nur der UEFA-Pokal, mal gerne der Gegner um sein Leben läuft (und ein Europapokal-Leben ist augenscheinlich mehr wert, als eins in der Bundesliga) und die Schiedsrichter nicht jeden Schubser sofort abpfeiffen.

Anyway. Einige Minuten waren die meisten Bayern ob dieser beiden Punkte sichtlich geschockt. Und so spielte man dann auch. Größerer Schaden wurde allein dadurch verhindert, dass Aberdeen tatsächlich so schwach ist, wie die 11 Gegentore in den letzten drei Pflichtspielen andeuten…

Mit dem Ergebnis kann ich wie gesagt gut leben, vor allem mit dem Wissen, dass die Schotten auswärts offenbar tatsächlich nur die Hälfte wert sind. Ferner ist im Rückspiel Ribéry scheinbar wieder dabei. Das Achtelfinale sollten wir somit erreichen.

Apropos Personal:

Weder Zeit noch Lust erlauben mir eine detaillierte Einzelkritik. Ein paar Dinge sind mir trotzdem aufgefallen:

Michael Rensing.

Zuerst dachte ich, dass Hitzfeld doch Bernd Dreher ins Tor gestellt hat. So langsam und bedächtig bewegte der sich über den Rasen. Hierzu eine Frage an den Trainer: Wenn ein Spieler offenbar durch einen Hexenschuss limitiert ist, wäre es da vielleicht nicht doch besser, einen A-Jugendtorhüter zwischen die Pfosten zu stellen oder direkt den 42-Jährigen? Immer noch besser, als den Kronprinz, der a) Angst hat hinzufallen oder b) wenn er fällt, dies wie eine Bahnschranke tut – siehe Gegentore?!

Andreas Ottl

Erstaunlich. Und zwar seine Leistung. Geradezu schottisch. Ich bin ja dafür bekannt, gerne und oft auf eigene Spieler draufzuhauen, wenn sie eigene Stärke imho nicht zeigen (wollen). Und somit muss ich auch das Gegenteil beweisen, insofern erforderlich. Hier ist es. Gestern zeigte unsere Nummer 3 auf der Sechs, was wir irgendwann einmal an ihm haben könnten! Solide Spielweise mit Potential nach oben, aber viel weniger Unsicherheit und Fehler als in den letzten Wochen – hat mir gefallen, Andreas. Weiter so!

Lucio und Demichelis

Erschreckend. Ab und zu.

Zumeist bin ich davon überzeugt, dass wir eine bärenstarke Innenverteidigung haben. Weltklasse. In der Bundesliga. Insgesamt wohl eher nicht. Sicher. Spielt die gesamte Mannschaft defensiv schwach, können die Bayern nicht wirklich glänzen. Trotzdem zeigen solche Spiele wie gestern, dass sowas gegen Real, Chelsea und Co. nach hinten losgehen könnte. Noch ’ne Baustelle…

Offensivspieler

Robustheit war gefragt, nicht Schönspielerei. Hat selbst Herr Schweinsteiger irgendwann begriffen. Deshalb blieb sein Spiel fast ohne (negative) Folgen. Altintop fleissig wie immer. ‚Frage mich nur, wo seine Schussstärke geblieben ist und seine Präzision. Egal. Zé Roberto stark. Podolski nicht schlecht. Schlaudraff zu kurz drin. Punkt.

Die Stürmer

Klose hat sein Tor gemacht. Das war stark. Auch von Toni. Ansonsten viel Hängen im Schacht. Konnte man offenbar nicht erwarten gegen solch einen Gegner. Mit diesem Aufbauspiel. Sollte im Rückspiel anders werden. Warten wir’s ab.

Das war’s.

Oder hab‘ ich was vergessen?

Über Aberdeen nach Manchester?

Die Gruppenphase ist vorbei, willkommen K.O.-Runde(n).

Nun also gegen den FC Aberdeen. Hatte ich gestern noch nicht auf der Rechnung. Haben das ja auch kurzfristig klar gemacht…

Setzen wir uns durch, geht’s gegen Anderlecht oder Bordeaux. Erneut zunächst auswärts. Gut.

Zu den Teams sach ich später vielleicht noch was im Einzelnen. Ist ja auch noch was hin…

Road to Manchester: FC Bayern – Aris Saloniki

Alter.

Beinahe hätte es mächtig was auf die Augen gegeben. Hier. Das letzte Gruppen-Spiel machte nach anfänglich starken 5-10 Minuten wieder den Anschein genauso fad und derbe zu werden wie so viele andere Spiele in der jüngsten Vergangenheit. Der Höhepunkt: Kahns Fußspitzen-Rettung in der 13.Minute gegen Ivic. Schockzustand. Nicht schon wieder.

Einen Unterschied zum sonstigen Murmeltiertag gab es dann aber doch: Kostas Chalkias. Seines Zeichens Nationaltorhüter. In Griechenland (das lässt hoffen).

Stand gegen Frankfurt, Duisburg und Co. jeweils nur der einmalig starke Torhüter den Bayern im Weg (neben der eigenen Unfähigkeit Tore zu erzielen), war Chalkias Bayerns 12.Mann.

Sowas habe ich wirklich in all meinen gemeinsamen Europapokalabenden mit den Bayern noch nicht erlebt. Ein oder zwei Patzer kann man einem Keeper ja mal verzeihen. Aber 5 von 6 Toren zu verschulden? Mir soll’s recht sein. Endlich gab es für uns Fans mal wieder Spaß. Ein Hauch von August. Von Werder-Demontage.

Ignorieren wir jetzt mal, dass es zwischen 13. und 25. Minute einiges Gewackel im Bayern-Team gab, so war ich vom Spiel mächtig begeistert. Mag auch an dem Entzug der letzten Wochen gelegen haben…

Selbst einige Motivations- und Leistungsleichen der letzten Zeit überwanden ihr Tief und steigerten sich um mind. 120%.

Philipp Lahm:

Kaum ein Fehler und ein Zuckertor zum 6:0. Strange. Die Qualität der Freistöße und Eckbälle hat sich ferner zumindestens nicht weiter verschlimmtetr. Ist doch auch was.

Franck Ribéry:

Trotz Kälte agil wie lange nicht. Dazu noch aggressiv und trickreich im Zweikampf gegen zumeist, wie immer, 2-4 Gegenspieler. SO stell‘ ich mir das vor. Klasse.

Luca Toni:

Nur einmal im Abseits! Dazu jede Chance verwertet. Kein Gestolpere. Bravissimo.

Willy Sagnol:

Nach jeder Einwechslung hatte ich bisher den Eindruck, er spielt mit angezogener Handbremse. So gehemmt. Als wolle er mit aller Macht seine Knochen schützen. Wie in Zeitlupe. Völlig unrund. Die böse Variante der Erklärung: Er spielt unter Protest und mit Absicht so. Will seinen Rauswurf provozieren.

Nach seinem plötzlichen und eigentlich nicht überraschenden Bekenntnis zum FC Bayern (aufgrund unserer bisherigen Erfahrung mit ihm), steht dieser Ansatz wohl ausser Frage. Stattdessen zog Sagnol kurz vor Schluss eine derartige Maßflanke auf den Kopf von Toni, dass ich erst die Zeitlupe abwarten musste, um zu glauben, was ich zuvor gesehen hatte (und davor zuletzt von Toni Kroos)…

Wenn er da weitermacht, habe ich ihn vielleicht im Laufe der Rückrunde doch wieder lieb.

Beinahe wäre übrigens auch meine Prognose zu dieser Zwischenrundengruppe wahr geworden: Bragas 1:0 gegen Belgrad und unser gleichzeitiges 0:0 gab genau dieser Theorie Nahrung. Das 6:0 zum Abschluss war ergo das einzige Spiel in dieser Gruppe das aus dem Raster fiel…

Jetzt also Gruppensieger. War eigentlich schon bei der Auslosung das Ziel. Allein der Weg war anstrengender als gedacht. Selbst schuld.

Im Sechzehntelfinale bekommen wir nun einen Tabellendritten. Zunächst auswärts. Besser jedenfalls als einen der CL-Absteiger. Bis jetzt stehen somit folgende potentielle Gegner fest:

– FC Zürich
– RSC Anderlecht
– Galatasaray Istanbul

Ferner sehr wahrscheinlich:

– Brann Bergen
– AEK Athen
– FC Kopenhagen

Eventuell gar die Clubberer. Oder gibt’s im UEFA-Pokal auch ’ne „deutsche“ Klausel wie in der CL?

Morgen ist Auslosung. Dann sind wir alle schlauer…

Die Gruppe, wo keiner gewinnen will

Krass. Gestern schon wieder. Kein Sieg. Ausser gegen Belgrad.

Hätte ich bei der Auslosung der bayerischen UEFA-Pokal-Zwischenrunden-Gruppe nicht gedacht:

Kein einziges Spiel in dieser Gruppe findet einen Sieger. Ausser man spielt eben gegen Belgrad. Habe ich so zuvor im Europapokal noch nicht erlebt. Glück dagegen für die Bayern, die sich nur in einer solchen Ansammlung von Unentschlossenen derlei Nachlässigkeiten wie gegen Braga oder Bolton leisten können!

Seit gestern abend sind die Bayern nur noch Tabellendritter. Tabellenführer Bolton ist schon durch mit seinen Spielen. 6 Punkte für Platz 1 nach 4 Spielen. Ein Witz. Leverkusen brauchte diese für Platz 3…

Zum Abschluss gibt’s dann doch das Endspiel gegen Aris Saloniki. Noch etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Egal.

Verlieren die Bayern dieses Heimspiel (muss man heuer mit allem rechnen?) und gewinnt Braga sein erstes Spiel gegen Belgrad (hört, hört), sind die Bayern tatsächlich ganz raus aus dem Europapokal. Möglichkeit 1.

Kommt es zum Standard-Remis (selbst ein 0:0), „gewinnt“ Saloniki die Gruppe aufgrund der Anzahl der gegen Belgrad erzielten Tore. Bayern und Bolton hätten dann gleichermaßen 6 Punkte. Die Engländer fielen aber auf Platz 3 zurück, da zwar gleiche Tordifferenz herrscht (+1), aber weniger Tore (5:4 gegenüber 6:5 FCB) erzielt wurden. Möglichkeit 2.

Läuft der FC Bayern allerdings zu ganz großer Form auf und schlägt die europäische Übermannschaft aus Griechenland, sind sie das Top-Team in Gruppe F (Möglichkeit 3). Bolton wird Zweiter, oder eben Braga, je nach Höhe des Sieges gegen Belgrad. Dritter könnte so Bolton, Saloniki oder Braga werden. Das einzige Team, dass völlig weg vom Fenster ist, ist… …Belgrad.

Hätten die Bayern nur einmal, ein einziges Mal in dieser Gruppenphase, die Fähigkeit bewiesen, über die vollen 90 Minuten konzentriert zu spielen, hätte ich nicht eine einzige Zeile zu diesem Thema schreiben müssen. Das Thema Gruppensieg wäre eigentlich durch. Eigentlich. Aber so ist Fußball… *5EuroinsSchweinwerf*

Road to Manchester: Sporting Braga – FC Bayern

Ich bin schockiert.

Ehrlich. Wegen vieler Dinge.

Weil…

1. die Bayern gegen eine weitere Gurkentruppe in dieser Gruppenphase nur ein Unentschieden erreichte

2. Ribéry einmal mehr zumeist lustlos und uninspiriert spielte

3. der Schiedsrichter die wilde Klopperei der zweiten Halbzeit, an der zu 90% die Portugiesen schuld waren, nicht unterband

4. es dem FCB ein weiteres Mal nicht gelang, einen Vorsprung in einen Sieg umzuwandeln

5. das ZDF, seine Kommentatoren und Feldreporter einen neuen Tiefpunkt an Belanglosigkeit und Verwirrtheit offenbarten

6. wir immer noch kein Flügelspiel haben (werde ich im Laufe meines Lebens Herrn Lahm noch einmal gefährlich flanken sehen?)

7. Hitzfeld kurz vor Schluss Abwehrspieler Sagnol einwechselte (Warum keine Offensivkraft?)

8. die Münchner ab der 80. Minute nur noch den Ball aus dem 16er gedroschen haben

9. wir mit diesem Punkt offensichtlich zufrieden waren

und schließlich

10. die Bayern nach zwei Unentschieden immer noch Tabellenführer ihrer Gruppe sind.

Wie schlecht ist das denn bitte?

Sicher. Wir waren (wieder einmal) überlegen. In der Spielanlage, den technischen Fähigkeiten. Aber wieso setzen wir das nicht um?? Diese sogenannte Überlegenheit?! Was soll die offensichtliche Überheblichkeit, mit der am laufenden Band Chancen vergeben werden, wir Konsequenz vermissen lassen?

Zuletzt habe ich Gerüchte gehört, dass sich Ribéry angeblich in München nicht mehr wohl fühlt. Es sei ihm zu kalt. Im Vergleich zu Marseille. Ach Gott’chen. Der Arme. Müssen wir jetzt vielleicht bis März, April warten, bis wir wieder Zauber sehen dürfen? Das kann nur ein Scherz von ihm gewesen sein…

Wie auch immer. Am Ende zählt das Ergebnis. Tabellarisch. Wir wollen, müssen Tabellenerster werden, um in der Zwischenrunde den CL-Absteigern (sind da eigentlich deutsch-deutsche Duelle gegen Bremen und Schalke ausgeschlossen?) aus dem Weg zu gehen. Darauf habe ich echt keine Lust. Einige unserer Spieler scheinen da entspannter zu sein.

Was mich dagegen mehr und mehr nervt ist eben diese Inkonsequenz. Wir wissen doch alle, dass die Bayern anders können. Wieso tun sie das dann nicht mehr?

Speziell Altintop fällt mir da ein (abgesehen von Ribéry, dessen Leistungen immer schwankender werden). Und direkt muss ich an Knut denken, der mir beim Bloggertreffen derlei vorhersagte. So langsam bekomme ich eine Ahnung, was uns da noch bevorsteht. HA ist da allerdings in guter Gesellschaft, denn abgesehen von Zé Roberto (mal wieder Weltklasse-Leistung) sehe ich aktuell kaum einen Spieler im Mio.-Kader der konstant auf Top-Niveau spielt. Schlimm. Da ist allerdings mal der Trainer gefragt. Viel Spaß, Ottmar.

Und wie geht’s weiter im UEFA-Pokal?

Nun. Die Bayern haben die zweite Chance in Folge verpasst, sich vorzeitig als Gruppensieger zu qualifizieren. Das ist ein Problem. Ein anderes, dass wir nun im Heimspiel gegen Saloniki ein echtes Endspiel haben. Klasse. Zusammen mit dem akutellen Nervenkostüm einiger Spieler ab Minute 75 passt das ja perfekt.

Läuft es schlecht, sind wir nach dem nächsten Spieltag (spielfrei) nur noch Tabellendritter (insofern Saloniki zuhause gegen Braga und Boltin in Belgrad gewinnt – beides nicht unrealistisch)!

Sicher. Wir haben es alles noch in der eigenen Hand. Aber wir müssen wahrscheinlich im Saloniki-Heimspiel gewinnen. Keine guten Vorzeichen. Im Moment. Oder sehe ich wieder zu schwarz?

Portugiesischer Felsen

Übermorgen spielt der FC Bayern wieder international. In Portugal.

Das musste ich nach der Auslosung aber auch erstmal lernen, dass Braga dort liegt.

Man lernt nie aus. Gestern kam noch eine Neuigkeit hinzu.

Braga ist der Verein, der vor der Felswand spielt. Der Felswand, die wir staunend bei der EM 2004 betrachteten…

Auf jeden Fall ein Grund am Donnerstag nicht zu lange zu arbeiten. Anstoss um 21:00.

Road to Manchester: FC Bayern – Bolton Wanderers

Was soll ich bloß über dieses Spiel schreiben?

Das dritte Unentschieden in Folge. War das erste vielleicht noch glücklich, war das zweite 0:0 schon ein Witz. Und heute?

Nun. Bolton spielte frisch mit. Überraschend für alle, die vor Tagen noch einen Gegner wie Eintracht Frankfurt „bewundern“ durften. Trotzdem kam das 0:1 fast aus heiterem Himmel. Obwohl. Wer die bayerischen B-Spieler kennt, hatte derlei befürchtet. Ich zum Beispiel. Zur Halbzeit hatte ich mit dem Gedanken gespielt für van Buyten, Ottl, Schweinsteiger und Co. Noten zu vergeben. Halbzeit-Beiträge kamen zuletzt allerdings nicht wirklich gut an. Habe ich mir also geschenkt.

Was gibt es insgesamt über das Spiel zu sagen?

Die Bayern haben das Geschehen über 60 Minuten insgesamt mehr als dominiert und folgerichtig geführt. Leider nur mit 2:1, was dem Spielverlauf nicht entsprach. Trotzdem ausreichend für einen Sieg. Weshalb dann allerdings der mausetote Tabellen-19. aus England ein zweites und viel heftigeres Mal wie aus dem Nichts den Ausgleich erzielen durfte, wird das Geheimnis einiger unserer Abwehr-B-Akteure bleiben. Selbst Lucio, ansonsten bärenstark wie zuletzt, ließ sich in der 82. Minute von Spielern wie van Buyten anstecken.

Überhaupt van Buyten.

Ja ich weiß. Die Bayern sind selber schuld. Lassen sie ihn doch seit Wochen nur auf der Bank schmoren. An all die Gutmenschen da draussen: Es geht immer noch nach Leistung. Und wer will in Abrede stellen, dass Lucio und Demichelis aktuell das Maß aller Dinge sind?

Der Ansatz ist schon klar: Hitzfeld wollte den Wettbewerbsnachteil durch das Spiel in Stuttgart, in ca. 36 Stunden, ausgleichen und ließ so viele A-Spieler auf der Bank. In der Innenverteidigung hätte er sich das lieber gespart.

Für mich ist das ganz persönlich ziemlich bitter, habe ich doch van Buyten immer in Schutz genommen. Was er heute angeboten hat, verspielte bei mir fast jeden Kredit. Schade.

Zum Glück gibt es Spieler wie Lucio und z.B. van Bommel. Der Holländer, in den Augen diverser Fans immer noch der Metzger, Mann für’s Grobe, überrascht immer mehr als Kreativspieler mit feiner Technik. Die Umgebung des neuen FC Bayern macht die alte Spielweise überflüssig. So auch heute, als er zusätzlich die Zé Roberto-Rolle im Aufbau spielte. Und das, obwohl er den schwachen Ottl mitdurchziehen musste!

Es gibt und gab Lichtblicke.

Podolski zum Beispiel. Wäre „endlich“ eine geeignete Vokabel? Und wie. Vor allem für’s Boulevard. Schade dass er aufgrund der Tiefschlafphase kurz vor Schluss nicht zum Mann des Abends werden konnte.

Die ersten Stürmertore seit einigen Spielen. Muss ich mir eigentlich Sorgen machen, dass Klose und Toni nicht mehr wie gewohnt treffen?

Naja. Ist mir eigentlich egal, wer die Tore macht. Ohnehin befürchte ich, dass wir uns momentan nur noch irgendwie in die Winterpause retten müssen, um dringend benötigte Kräfte zu tanken.

Also bitte noch ein wenig Restkonzentration, meine Herren!

Das 2:2 gegen die Wanderers ist bitter und vor allem völlig unverdient, aber sowas passiert. Und wenn man es eben nicht zu Ende spielt, dann schießt auch so eine Gurkentruppe irgendwann noch einmal ein Tor…

Die Reihe der Unentschieden reicht ja jetzt wohl. In Stuttgart werden Weichen gestellt. In Richtung Herbstmeisterschaft und überhaupt. Ob uns diese Defensivmannschaften den Schneid abkaufen oder wir wieder zum „Zaubern und Siegen“ zurückkehren können. Oder wenigstens zum Siegen.

Das würde mir für’s Erste reichen.

P.S. Heute hat sich ebenfalls gezeigt: Auch Toni Kroos ist nur ein 17-jähriger Nachwuchsspieler, dem man ein schlechtes Spiel zugestehen muss.

Road to Manchester: Bolton Wanderers

Schade. Die Wanderers werden heute in München den „Ausfall“ von einigen Stars beklagen. Anelka, Campo, Diouf nehmen nicht teil am zweiten Zwischenrundenspiel der Bayern im UEFA-Pokal.

Gerade auf Anelka hätte ich mich gefreut. Ist der Weltenbummler doch auch uns schon einmal über den Weg gelaufen. Als Madrilene. Unvergessen seine beiden Tore gegen uns im CL-Halbfinale 2000. Klar. Ich weiß. Eigentlich waren Babbel und Kuffour an mind. einem seiner Tore schuld. Schwamm drüber.

Bei den Wanderers absolviert der inzwischen 28-jährige seine achte Station als Fußballprofi. Gilt deshalb als schwieriger Charakter. Fühlt sich aber missverstanden, wie er vor einiger Zeit in einem 11-Freunde-Interview zum Besten gab.

Trotz allem sitzt bei mir immer noch dieser Stachel ein klein wenig im Fleisch. Zu einer weiteren Revanche kommt es also nicht. Wobei ich mir ebenfalls vorstellen könnte, dass Bolton-Coach Megson einige Spieler zwecks Liga-Alltag schonen würde, steht das englische Team in dieser Saison doch mehr als bedrohlich im Tabellenkeller (19.).

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass hier der Europapokal hergeschenkt wird. Gerade in dieser Saison scheinen das die beiden aktuellen Double-Titelträger zu praktizieren…