Die Bayern gewinnen 2:1 in Hamburg

Eigentlich.

Für mich gab’s kein Foul vor Tonis 1:0 und zweitens wehrt Rost Kloses Ball klar hinter der Linie ab.

Aber selbst ohne diese Fehlentscheidungen (nix gegen den SR, entgegen der Meinung der meisten HSV-Fans, konnte man klar erkennen, das er von diesen beiden Szenen abgesehen, zumeist richtig lag – selbst wenn’s pro Bayern ausging), hätten die Bayern nach dieser zweiten Halbzeit definitiv punkten, vielleicht sogar gewinnen müssen.

So schlecht die erste Halbzeit der Bayern war (unbegreiflich), so dominant war’s erneut im zweiten Abschnitt. Nur fehlte heute die Leichtigkeit. Die Konsequenz.

Meine Güte. Was für Chancen für Klose und Toni!

Sind historische Dokumente verfügbar, dass Toni schon einmal aus 1,5 Metern am Tor vorbeigeköpft hat? Und wieso trifft Klose auf der Linie nur das Abwehrbein?

U.n.f.a.s.s.b.a.r.

Trotzdem gibt’s auch klare Gründe für die Niederlage der Bayern.

Erstens darf Herr Schweinsteiger durchaus in der 3. oder 4.Minute eine solche Großchance mal ins Netz zimmern.

Zweitens ist es Herrn Rensing nicht verboten, einen Ball, der auf’s Tor kommt, zur Seite abzuwehren und nicht direkt auf den Kopf von Herrn Petric.

Drittens sollte Herr Ribéry, insofern er verletzt ist oder Schmerzen in der Wade hat, besser nicht auf dem Platz stehen. Oder hat irgendjemand eine andere Erklärung?

Viertens frage ich mich, was Zé Roberto seit Dienstag für ein Programm hatte, dass er derart geschwächt über den Platz eierte.

Wer Antworten für mich hat, darf sich gerne melden.

Insgesamt wäre ein Remis mehr als verdient gewesen, das kann niemand ernsthaft bestreiten. Allein, die Bayern hätten wohl noch bis morgen früh spielen können – sie hätten kein Tor erzielt.

Statt Tabellenführer sind wir am Sonntag, wenn’s ganz schlecht läuft, wieder auf Platz 5!

Hoffentlich bringt das einige von uns wieder auf den Boden zurück. Wobei ich nicht glaube, dass das bei einem Ribéry überhaupt funktioniert. In Gedanken scheint der nur noch in der Championsleague zu sein. Ähnlich wie seinerzeit Herr Frings. Der ja nur für den Titel für eine Saison in München gastierte. Fein.

Ansonsten fällt mir zum Spiel kaum noch was ein. Euch?

Weltklasse trifft nassforsche Jugend oder Vom ewigen Zweiten

Das war er also. Der erste Teil der Woche der Wahrheit. Mit den Spielen gegen die letzten beiden Mannschaften der Bundesliga, die noch zwischen dem FC Bayern und der Herbstmeisterschaft stehen.

In der letzten Woche gab’s für Leverkusen ja schon eine bemerkenswerte Niederlage in Ost-Westfalen – die Töne nach dem Spiel waren trotzdem nicht weniger nassforsch. Vor allem ein Herr Helmes tat sich hier hervor.

Nun. Das Thema dürfte sich zunächst mal erledigt haben.

Mir ist natürlich noch bewusst, dass ich irgendwie schon Bedenken hatte, die sich spätestens beim Anblick der bayerischen Aufstellung in ein ausgeprägtes Unwohlsein steigerten.

Ottl in der Startelf? Zusätzlich zur B-Innenverteidigung und einem zuletzt schwächelnden Schweinsteiger?

Bayer dagegen in Bestbesetzung. Aua.

Entsprechend ging das Spiel auch los.

Recht offensive Werkskicker und unsicher wirkende Defensiv-Spieler in der Klinsmann-Elf. Ganz zu schweigen von der fehlenden Bindung zur Offensive. Parallel wurde Ribéry von bis zu vier, fünf gegnerischen Spielern bewacht. Das hätte böse enden können. Vor allem weil’s mal wieder viel zu langsam ging. Wir haben einfach zu viele Ballverschlepper in der Mannschaft. Ganz besonders tat sich hier die rechte Seite mit den Sportskameraden Oddo und Schweinsteiger hervor.

Insgesamt eine erste Halbzeit, die Bayer in der Summe im Vorteil sah, auch wenn Bayern in der zweiten Hälfte eben dieser besser ins Spiel fand, da auch Ribéry mehr Platz bekam und das Spiel fortan unnachahmlich ankurbelte.

Ein 0:0 zur Pause war angemessen, da Bayer zwar ein, zwei Chancen (Lattentreffer) mehr hatte, den Bayern aber z.B. ein Elfmeter (Friedrich an Toni) verwehrt wurde. Später mehr dazu.

Im Pausentee der Bayern fand sich offenbar erneut ein Wachmacher. Denn kaum hatten die Münchner die Kabine verlassen, übernahmen sie vollends das Kommando auf dem Platz.

Ribéry konnte schalten und walten wie er wollte und auch die Stürmer wurden jetzt besser in Szene gesetzt. Zudem brillierte die linke Seite mit Lahm, Zé und Ribéry nun wie aus einem Guss und überdeckte die restlichen Schwächen im Flügelspiel.

Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf Adler zu, allein, die Verwertung der Chancen ließ einmal mehr zu wünschen übrig.

Das 1:0 war für diese veränderte Herangehensweise der Bayern symbolhaft und folgerichtig. Sogar ein Ottl schwang sich nun zum sicheren Rückhalt im defensiven Mittelfeld auf. Und die wackelige Innenverteidigung (man merkt Demichelis‘ Abwesenheit immer dann besonders schwerzhaft wenn er nicht da ist…) hatte deshalb auch wesentlich weniger Probleme als noch in den ersten 45 Minuten.

Aber erst das 2:0 als Absicherung des Erfolges beruhigte meine Nerven, denn wir sind schließlich heuer gebrannte Kinder und keine noch so hohe Führung kann uns Fans Sicherheit geben.

Trotzdem das Fazit: Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit und die gesamte zweite Halbzeit rechtfertigten diesen Sieg. Auch in dieser Höhe. Nach dem Spiel konnte dem auch kein Leverkusener widersprechen.

Ein paar andere Themen: Elfmeter Luca Toni.

Das ist das Problem mit einem Image. Steht man erstmal unter dem Verdacht (auch durch die Medien geschürt), ein Hinfaller zu sein, bekommt man im Zweifelsfall eben keinen Elfmeter. Dies geschah Toni in dieser Saison nun schon zum zweiten Mal. Erst in Dortmund und jetzt in Leverkusen. Selbst sein Gegenspieler räumte hier ein Halten am Trikot ein, allein der Schiedsrichter hat’s nicht gesehen.

Pech.

Aber halt. Das Wort Pech kommt doch im Zusammenhang mit dem FC Bayern gar nicht vor.

Womit wir beim nächsten Thema wären.

Wie oft hat Herr Reif gestern erwähnt, dass die Klinsmann-Kicker in dieser Saison das Glück hatten, dass die Gegner nur Latte oder Pfosten getroffen haben und somit in dieser Statistik führend sind?

Gefühlt: 20x.

Unrichtig ist das natürlich nicht. Aber wo bleibt die Erwähnung, welch‘ miserable Chancenverwertung die Bayern allein in den letzten Spielen hatten?

Luca Toni hätte ansonsten bestimmt keine zehn Tore Rückstand auf Herrn Ibisevic. Eher so um die fünf. Und die Bayern müssten im Heimspiel gegen Hoffenheim auch kein 4:0 erzielen, um an ihnen vorbeizuziehen.

Aber so ist das eben mit dem Konjunktiv.

Elfmeter gestern, in Gladbach (an Lahm) und in Dortmund gegeben (und verwandelt), noch dazu – verdientermaßen – 4-5 Tore mehr gegen Cottbus und wir müssten uns über die Herbstmeisterschaft keine wirklich großen Sorgen machen.

Egal.

Zwei Dinge sind mir ausserdem noch aufgefallen:

Im Gegensatz zur Vorsaison fällt Ribéry aktuell noch nicht ab, er rennt einfach immer weiter und die Bayern halten fest an ihrer Aufholjagd und waren Bayer gestern auch an Frische massiv überlegen, obwohl sie im Gegensatz zu Leverkusen und Hoffenheim Championsleague spielen!

Stark.

Jetzt schön ausruhen und Hoffenheim am Freitag schlagen. Egal wie hoch. Für’s Torverhältnis kann auch die Woche danach noch reichen, wenn wir zu den Babbel-Schwaben müssen und Hoffenheim zuhause gegen Schalke spielt. Irgendwann muss bei Schalke ja mal der Knoten platzen…

Vier Minuten fehlen zur Tabellenführung

Eigentlich ist das ja unfassbar, dass die Bayern in sage und schreibe vier Minuten vier Tore gegen Bochum und in Gladbach bekommen und ihnen somit vier Punkte und die Tabellenführung fehlen.

Noch dazu, wo sie in beiden Spielen eigentlich mehr als überlegen waren.

Aber so ist eben Fußball und wenn man als Blogger mal ’ne Nacht drüber schläft, kann man vieles schon viel nüchterner analysieren. Auch wenn mein Sohn den Aufschrei beim 2:2 wohl längere Zeit nicht vergessen wird.

Der Reihe nach.

Lahm kehrte in die bayerische Startelf zurück. Und was uns während seiner Abwesenheit – trotz der Siege – gefehlt hat, sah man beim 1:0. Das war wirklich stark.

Nicht weniger stark war sein Vorstoß, als ihm Paauwe einfach mal so im Strafraum auf den Fuß trat. Hätte man sehen können – sah der Schiedsrichter aber nicht. Pech.

Ein 2:0 zur Halbzeit und somit ein 3:0 durch Ribérys Elfmeter, hätten die gestrigen Gladbacher nie und nimmer aufgeholt. Echt nicht. Den Gegnern zwei (und mehr) Tore zu schenken (Hamburg, Bremen, Bochum, Wolfsburg, Gladbach), scheint aber in dieser Saison mehr und mehr zur Lieblingsbeschäftigung der Bayern zu werden.

Hätte nicht sein müssen. Denn die Gladbacher zeigten über weite Strecken der Partie, weshalb sie im Tabellenkeller stehen und in dieser Saison es sehr schwer haben werden die Klasse zu halten:

Bis auf Baumjohann und Marin ist da nicht viel erstklassiges. Das ist zwar hart, für uns Bayern aber noch bitterer, dort eben nur einen Punkt geholt zu haben.

Das es nur ein Punkt wurde hatte diverse Gründe.

Erstens die Auswechslung von Lahm. Danach musste Zé Roberto dort wieder spielen und setzte seine Schwächephase, die er hier in den letzten Spielen zeigte nahtlos fort. Sah man überdeutlich beim 2:2, als er völlig orientierungslos seine Gegenspieler stehen ließ.

Zweitens die Auswechslungen insgesamt. Machte der Wechsel Borowski gegen Schweinsteiger (’ne glatte 5) noch Sinn, hatte ich persönlich den Eindruck, dass mit der Hereinnahme von Kroos und vor allem Sosa (offensiv schwach, defensiv eine Katastrophe!) das falsche Signal gesetzt wurde. Für Freund und Feind.

Das hatte was Überhebliches und zeigte den Gladbachern, dass hier vielleicht noch was geht.

Man darf in der Bundesliga selbst gegen Abstiegskandidaten wie Gladbach niemals zurückstecken. Heuer auch nicht bei einem 2:0!

Die Gegentore der Gladbacher (mit den ersten Torschüssen?) fielen für mich wie aus dem Nichts. Aber wie kann es sein, dass wir uns als FCB selbst bei einem Anschlusstor zum 1:2 in der 79. Minute kurz danach gar ein zweites, noch schlimmeres und noch einfacheres Gegentor einfangen??

Woher kommen immer wieder diese Konzentrationsschwächen?

Da mag es auch nur ein schwache Ausrede sein, dass die Gladbacher eigentlich schon in der ersten Halbzeit nur noch zu zehnt hätten spielen dürfen, als Gohouri zunächst Lucio umsensen wollte, dieser sich in Sicherheit sprang, G. danach die Welt nicht mehr verstand, für’s Beschweren Gelb sah und direkt im Anschluss dem Schiedsrichter zweimal den Vogel zeigte.

Es ist ganz einfach:

Die Bayern hätten diesen Gegner abschießen müssen. Wie eben schon die Bochumer. Allein, solche Aussetzer scheinen in dieser Saison typisch zu sein. Wollen wir nur hoffen, dass sie die Ausnahme bleiben.

Das einzige, was mir an diesem Spiel gefiel?

Das trotz der zwei verlorenen Punkte die Bayern ihren Abstand zum HSV noch vergrößern konnten.

Immerhin.

Gegen Cottbus geht’s um Wiedergutmachung. Wollen wir’s hoffen. Die Herbstmeisterschaft wird der FC Bayern so auf jeden Fall nicht erringen. Denn selbst mit zwei Siegen gegen Leverkusen und Hoffenheim (aktuell imho eher unwahrscheinlich), holen wir den Torerückstand auf beide bestimmt nicht mehr auf…

Nie (mehr) deutscher Meister?

Wirklich? Wird Schalke niemals mehr deutscher Meister?

Keine Ahnung. Statistisch wird’s jedes Jahr wahrscheinlicher, allein, soviel investiert wie vor dieser Saison wurde imho noch nie und ab und an sieht man davon auch was, aber im gestrigen Spiel der Bayern in Schalke, schaffte es die, seit 51 Jahre Titellose Heimmannschaft, wie schon im März, erneut nicht, die Bayern zu besiegen.

Ok. Aus meiner Sicht wurden solche Spiele auch mal langsam Zeit, schließlich haben wir schon genug Demütigungen in dieser Arena erlebt, aber wieso klappt das mit Schalke in diesen Top-Spielen nicht?

Torsten versteht’s auch nicht so ganz, kann keine Erklärung liefern, weshalb die Rutten-Kicker, obwohl sie den frühen Rückstand gut wegsteckten und zeitnah den Ausgleich erzielten, die Bayern danach bedrängten und nicht mehr wirklich zur Entfaltung kommen ließen, in der zweiten Hälfte immer noch mehr vom Spiel hatten und trotzdem keine echte Torchance mehr herausspielen konnten.

Ja. Warum?

Vielleicht aus dem gleichen Grund, weshalb Schalke in Madrid, beim kleinen Nachbarn von Real, die Championsleague mit Pauken und Trompeten vergeigten?

Ist es wirklich nur Pech und Dusel der Anderen?

Nein. Das wäre doch zu einfach (und vor allem sowas von nicht neu).

Einmal Dusel ist Dusel. Zweimal, dreimal ebenfalls. Aber immer und immer wieder?

So eine Gleichung passt vielleicht in ein beschränktes Weltbild (nein, nicht Deins, Torsten), aber auf Dauer kann man diesen sog. Dusel imho auch erzwingen. Aus meiner Sicht gilt das für’s Gegenteil genauso. Man kann das Pech auch anziehen.

Ob dies bei einem Verein wie Schalke der Fall ist, darüber vermag ich nicht spekulieren. Aber irgendeinen Grund mag es ja geben…

Zu den Bayern.

Der Auftakt war – wow.

Dieser Spielzug. Klasse.

Kurz danach aber das andere Gesicht des FC Bayern. Wie in Florenz. Dabei hatte ich noch spekuliert, dass Zé Roberto als Aussenverteidiger immer noch für die Bundesliga reicht. Falsch. Es reicht für die Laufkundschaft. Gegen Spitzenteams brauchen wir dort eine gelernte Kraft.

Allein sein Verhalten – offensiv wie defensiv – vor dem 1:1-Ausgleich war ein Paradebeispiel für unsere Probleme auf dieser Seite.

Er mag mit seinem 34 Jahren immer noch die Power für derlei Offensivvorstöße haben, aber die gleiche Strecke, im gleichen Tempo zurückzulaufen, dafür fehlt es einfach. Und somit war die linke Seite der Bayern so dermaßen offen, dass es die Schalker zunächst gar nicht begreifen konnten.

Und da sieht man parallel einfach mehr als deutlich, dass es nicht immer nur an der bayerischen Innenverteidigung liegt, wenn Gegentore gegen uns fallen.

Die gesamte Ordnung bricht zusammen, wenn der LV nach vorne läuft, die Absicherung Ribéry ebenfalls stehen bleibt und ein Demichelis(!) auf die Aussenbahn muss, um zu versuchen, dass Schlimmste zu verhindern.

Dieser Ausgleich zog den Bayern den Zahn. Für 25 Minuten.

Dann erneut ein Weltklasse-Spielzug und es steht 1:2. Aus heiterem Himmel. Vielleicht auch unverdient. Aber hat es jemand den Schalkern verboten aus ihren 66% Ballbesitz etwas Brauchbares zu machen? Und so schwach Zé Robertos und Ribérys Seite defensiv war, so stark ist sie in der Offensive. Würde sich das ausgleichen, wären die Bayern statt mit 2:1 mit 1:0 in die Pause gegangen.

Nach der Pause dann ein Bild, dass ich zunächst nicht glauben konnte.

Versuchten die Bayern ernsthaft, Bielefeld zu kopieren? 45 Minuten lang ein Ergebnis zu halten?

Spontan war ich entsetzt, dass sich ein FC Bayern dazu herablässt, derart defensiv zu spielen. Nach und nach gewann der Gedanke für mich an Charme. Je länger es dauerte und je depressiver die Körpersprache vieler Schalke zu werden drohte, desto mehr Schmunzeln zauberte mir diese Anti-Fußball-Haltung ins Gesicht.

Richtig gute und zwingende Torchancen für Schalke kommen mir gerade nicht mehr in den Sinn. Und wenn, dann hatten wir Rensing, der an seine Florenz-Leistung anknüpfte und sowas wie ein Rückhalt war.

Ok. Da war der Westermann-„Kopfball“ kurz vor Schluss, aber insgesamt zwei 95%-tige Konterchancen für die Bayern, die durchaus ein 3:1 hätten einbringen können (Sosa, herrje!). Allerdings wäre das dann doch des Guten zuviel gewesen. Echt jetzt.

Was anderes:

Ich habe Torsten zugute gehalten, dass er seinen Bericht relativ kurz nach dem Spiel verfasst hat, da ist man emotional noch richtig drin. Wer wüsste das besser als ich. Aber seine Zeilen zu Luca Toni und Ribéry und Fouls an diesen beiden sind dann doch ein wenig tendenziell, oder?

Ribéry ist der meist gefoulte Spieler im Bayern-Kader, bekommt in jedem Spiel auf die Socken. Er ist somit der Diego Bayerns.

Das kann man gut oder schlecht finden, war aber von Anfang an so. Damals habe ich mich noch richtig darüber aufgeregt. Heute sage ich eher: Solange er sich nicht verletzt, zeigt er es ihnen lieber durch solche Tore wie das 2:1. Punkt.

Klappt ja auch super.

Und Luca Toni.

Tja. Toni hat seinen Ruf weg. Und wenn man erst mal einen Ruf hat, dann ist nach dem ersten Foul an ihm – egal ob’s eins war oder nicht – sofort wieder Alarm in der Kurve.

Erstens: Er ist über 1,90. Da sieht das immer anders aus, als ob man Ribéry umholzt.

Zweitens: Wer würde sich davon freisprechen, im Zweifelsfall, obwohl der Gegenspieler seine Stollen in’s Schienbein presst, statt weiterlaufen, sich mal hinzulegen? Jeder Schalker? Sicher.

Drittens: Offensichtliche Schwalben müssen mit Gelb bestraft werden (unoffensichtliche eigentlich auch). Aber ein Luca Toni hat allein in dieser Saison – imho aufgrund seines Image – schon Elfmeter versagt und falsche Abseitsstellungen abgepfiffen bekommen. Darüber redet dann zumeist niemand. Und auch ich würde es verschweigen, aber wenn Gegenargumente gesucht sind – bitte.

Wir drehen uns im Kreis.

In so einem Spiel und ganz besonders in diesem, sind, was Schiedsrichter-Entscheidungen betrifft, jede Menge Emotionen drin. Der Geruch des Betruges haftet den Bayern in den Schalker Nasen schon vor’m Anpfiff an. Da können wir gar nix gegen machen.

Tatsächlich ist es ja auch so, dass mir immer etwas unwohl ist, wenn die Bayern dort spielen. Das liegt zum einen an diesen vielen Niederlagen, die wir dort früher immer bekommen haben und zum anderen daran, dass sich vielleicht ein Schiedsrichter tatsächlich mal zu einer Fehlentscheidung verleiten lässt – im Zweifelsfall. So wie in Kaiserslautern. Um mal das schlimmste Beispiel zu nennen.

Um es zusammenzufassen:

Es ist völlig gleichgültig, ob die Bayern diesen Sieg verdient haben, oder nicht.

Die Schalker hatten ihre Chance. Sie haben den Bayern die neue Rekordmarke an Eckbällen aufgezwungen. Allein, die Schalker haben jetzt mal erfahren, wie es ist, wenn man soviele Chancen hat, aber jede, wirklich jede Ecke versandet. Wir Bayern erleben das ständig.

Ballbesitz. Übermäßig viel. Und? Was kam dabei heraus? Nichts. Ausser königsblauer Frust.

Darauf können wir aber keine Rücksicht nehmen. Das haben wir zu Anfang der Saison. Pech (wirklich) für die Schalker, dass sie nicht zu dieser Zeit gegen uns gespielt haben…

Man kann mit 10 gegen 12 Mann nicht gewinnen!

So der offenbar unter Drogen stehende Bielefelder Stürmerstar nach dem gestrigen Gastspiel seiner Arminia in München.

Unfassbar, diese Aussage. Vor allem für alle die, die dieses Spiel in voller Länge sehen durften/mussten.

Klar.

Man kann darüber diskutieren, dass die Bayern in der ersten Halbzeit unter ihren Möglichkeiten spielten und diverse Spieler, wie z.B. Schweinsteiger, Lell oder Demichelis. Aber eben nicht darüber, dass dieser Ausgleich für die Ostwestfalen nie, nie, nie fallen darf.

Bielefeld spielte ja noch destruktiver als Frankfurt. Und das will schon was heissen.

Es wurde ein schlimmes Spiel. Zumal die Zwischenstände aus den anderen Stadien nichts Gutes für die bayerische Aufholjagd bedeuteten.

Noch dazu das Klinsi-Experiment mit nur einer Spitze. Eine Klatsche für Podolski. Aber nach seinen zuletzt gezeigten Leistungen durchaus nachvollziehbar. Allein, es reichte bei einigen FCB-Akteuren nicht, diesen Gegner abzuschiessen. Wobei der größte Bayern-Gegner auch hier einmal der FCB selbst war.

Zur Halbzeit gab’s Umstellungen.

Poldi und Toni (Kroos) rein, Schweinsteiger und Ottl raus.

Bei Klinsmann machen die Auswechslungen in letzter Zeit immer wieder Sinn. Auch diesmal, denn Podolski spielte eine durchaus sehenswerte Halbzeit. Gemessen an seinen letzten Einsätzen.

Und Kroos?

Na endlich – könnte man meinen. Und zumindestens die Standard wurden gefährlicher (allein zwei Pfostentreffer nach Eckbällen).

Insgesamt spielte da aber „auf einmal“ eine ganz andere Mannschaft (muss es eigentlich immer erst einen Rückstand oder so eine HZ-Leistung geben, um in HZ2 so Gas zu geben?).

Angriff auf Angriff rollte auf das Arminen-Tor. Entlastung fand so gut wie nicht mehr statt.

Das war großes Kino. Natürlich vor allem deshalb, weil’s ein – berechtigtes – Happy end gab.

Der Sieg war mehr als verdient – die Zahlen sprechen da eine zuvor noch nie so deutliche Sprache:

20 Eckbälle (Ligarekord (und zwar ever?!)) und 37:2 Torschüsse. Siebenunddreissig!

Womit wir wieder bei Wichniarek wären: Geht’s noch?

Erstens: Der Platzverweis war mehr als berechtigt. (Blut-)Grätsche von hinten.

Zweitens: Der Elfmeter – berechtigt. Zwar habe ich keine Wiederholung von hinterm Tor gesehen, aber imho hat Kauf Ribéry festgehalten, oder?

Weshalb also dieses wirres Gerede, Wichniarek?

Es wird sein Geheimnis bleiben.

Wir sind zumindestens einen weiteren Platz in der Tabelle nach oben gerutscht, jetzt Dritter. Mehr wird’s erst nach den direkten Duellen gegen Leverkusen und Hoffenheim werden. Meine Meinung. Die sind nämlich richtig stark. Und nicht so schwankend wie alle anderen, die zuletzt hinter diesen beiden standen. Die Bayern eingeschlossen.

Alles ist noch drin. Herbstmeister oder erneuter Abschwung. Jetzt erstmal Florenz und dann Schalke. Schwer genug.

Ein Spiel das nicht sein darf

Nein. Jetzt nicht wegen der Wortspielchen rund um Atlantis.

Bielefeld wäre normalerweise in der letzten Saison abgestiegen. Ebenso wie Dortmund.

Woher ich das weiß?

Na aus meinen Statistiken (um einmal mehr diese Diskussion anzustoßen *g*).

Wie erwähnt, habe ich da nämlich gerade die Statistiken der Fehlentscheidungen der letzten Saison eingepflegt.

Und siehe da: Bielefeld (um 2 Punkte benachteiligt) und Dortmund (um 4 Punkte bevorzugt) hätten „eigentlich“ hinter Rostock (um 7 Punkte benachteiligt) und Nürnberg (um 7 Punkte benachteiligt) stehen müssen (was Clubberer und Rostocker bestimmt schon lange wussten).

Spitzenreiter war hier Cottbus (für alle Verschwörungstheoretiker) mit 8 vorenthaltenen Punkten. Den Vogel schoss allerdings der MSV Duisburg ab, der als Tabellenletzter auch noch 7 Punkte geschenkt bekam…

Die beiden Extreme Werder (extrem beliebt) und Schalke (extrem unbeliebt) haben sich in diesem Jahr ein wenig der Realität genähert:

Bremen verlor 6 (nur noch +17), Schalke gewann 3 Punkte (nur noch -15) durch falsche Schiedsrichter-Entscheidungen (trotzdem ergaben sich für beide Vereine keine Verschiebungen in der Tabelle).

Womit meine These zunehmend bestätigt wird.

Der FC Bayern rutschte ein wenig in die Verlustzone (-8), aber im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Bayern „eigentlich“ Vizemeister geworden wären, hatte es keinen Einfluss.

Dank des Konjunktiv spielen wir aber gleich trotzdem gegen die Stadt, die es ja eigentlich gar nicht gibt. So ist eben Fußball.

Es ist doch immer das Gleiche (mit dieser Eintracht)

Immer wieder. Tritt der FC Bayern zum Spiel gegen die Frankfurter Eintracht an. Immer wieder gibt’s da in den letzten Jahren Probleme. Und immer wieder sind die Bayern daran zumeist selbst schuld.

Kann man das mal abstellen?

Gestern gab’s erneut ein Paradebeispiel.

Und weil selbst das die Hessen nicht hinbekommen hätten, schießen wir inzwischen auch schon deren Tore. Um uns wiederum endlich genug zu motivieren, diesen Destruktiv-Fußball-Gegner zu demoralisieren.

Ok.

Hat nicht geklappt. Aber gewonnen, das Spiel noch gedreht, haben wir trotzdem. Und das ist das Wichtigste. Mir fallen das spontan ein, zwei Teams ein, die aktuell gerne mit uns tauschen würden.

Stuttgart zum Beispiel.

Denn die haben wir an diesem Spieltag überholt auf dem Weg zurück auf unseren Stammplatz: Die Tabellenführung.

Sicher.

Den HSV hätten wir uns auch noch geschnappt, wenn Herr Jarolim nicht von dieser chronischen Fallsucht befallen und derVfB Überlegenheit in Tore ummünzen könnte, sprich, wenn beide Remis gespielt hätten.

Haben sie aber nicht. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben…

Zurück zum Bayern-Spiel.

Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach oben. Das ist zunächst mal gut.

Aber mit ein wenig mehr Cleverness und weniger Überheblichkeit führen die Bayern zur Halbzeit 2:0. Und Frankfurt kann dagegen nichts, aber auch gar nichts machen.

Erneut stark verbessert: Klose und van Bommel.

Was habe ich gestern gehört? Klose ist schon wieder Top-Scorer bei den Bayern, war an 6 der letzten 9 Tore beteiligt?

Ich bin begeistert. Ebenso von van Bommel, der immer weiter zu seiner alten Bestform zurückfindet. Auch ohne Zé Roberto an seiner Seite, der uns alle erneut überrascht mit der zweiten Top-Partie auf der defensiven Aussenbahn. Obwohl „defensiv“ gibt’s in seinem Wortschatz gar nicht.

Seine Aussenbahn macht allein soviel Druck, dass der Gegner nicht im Traum daran denken kann, dort selbst was zu veranstalten.

Zusammen mit dem 90%-Ribéry aktuell das Offensiv-Filet der Bayern.

Schon klasse, was der kleine Franzose schon wieder auf der Schippe hat. Zwei-, bzw. Dreikämpfe klappen zumeist super. Allein gegen vier Gegner holpert es noch etwas…

Und Emotion ist bei ihm auch schon wieder drin. Die Attacke von Ochs, für die es imho durchaus mehr als Gelb hätte geben können, wurde mit noch mehr Dampf quittiert.

Nach dem Motto: Ihr schafft mich nicht!

Guut.

Überhaupt: Ochs.

Insgesamt würde ich sagen, hatte er Glück, über die vollen 95 Minuten auf dem Platz bleiben zu dürfen. Vor allem, weil nach seiner Ribéry-Aktion noch mind. ein weiteres Gelb-Foul gegen Klose nachgeschoben wurde.

Aber der Schiedsrichter hatte sich in der Schlussphase ohnehin gedacht, mal ein wenig Championsleague-like zu pfeifen. Zumeist für die Frankfurter. Die haben ja sonst nicht viel zu lachen.

Wieauchimmer.

In dieser Phase empfand ich Rensing in vielen Situationen als „Turm in der Schlacht“. Das hatte was von Kahn. Und das ist ebenfalls mehr als gut. Es geht auch mit ihm weiter in die richtige Richtung.

Was sonst?

Ach ja.

Funkel gab mal wieder die Hupfdole. Regte sich über alles und jeden auf. Hatte dazu aber zumeist gar keinen Grund. Aber so isser halt.

Schlechte Bayern-Spieler gab’s übrigens doch auch noch.

Oddo und Poldi.

Da könnte man fast nahtlos an die letzten Kritiken anschließen. Großes Loch. Formloch. Sag ich da nur.

Und keine Aussicht auf Besserung.

Doch. Moment.

Lahm und Toni.

Bald wird auch das wieder gut.

Jetzt gilt’s erneut nachzulegen. Gegen Atlantis. Am Samstag. Sonst wird das mit der Herbstmeisterschaft nix, wenn jetzt auch Hoffenheim anfängt, Rückstände zu drehen…

Das hat's noch gebraucht

Wenn irgendjemand noch nicht gewusst hätte, was derLehmann so für ein Charakter ist, haben seine Aussagen über den EM-Final-Schiedsrichter Roberto Rosetti da hoffentlich Klarheit geschaffen.

„Je mehr ich an das Endspiel denke, desto wütender werde ich. Mit dem Schiri war etwas falsch. Man muss sehr vorsichtig sein. Aber das Mindeste was man sagen kann, ist: Der Schiedsrichter war parteiisch. […] Er hat gegen die Spanier eine Rote Karte nicht gezeigt […] Ein Handspiel gegen uns hat er auch nicht gepfiffen.“

Sicher doch. Und wie war das mit Deinem eigenen Handspiel ausserhalb des Strafraums, Jens?

Das ist schon bitter, wenn man mit Niederlagen so schlecht umgehen kann. Vor allem, wenn sie dermaßen verdient waren wie gegen die bärenstarken Spanier.

So nach und nach merkt man durchaus, was man phasenweise an einem Oliver Kahn hatte. Stichwort 2002.

Anyway.

Vieles im Leben spricht halt für sich…

Gerne. Wenn es Ihnen so besser geht, Herr Kehl

Ich weiß nicht. Irgendwas hängt da noch bei Herrn Kehl.

Ob’s mit seinem Wechsel nach Dortmund und eben nicht nach München zu tun hat. Mit den Sprüchen, die danach aus dem Süden kamen, oder ob das Knie noch schmerzt, in das Brazzo gerutscht ist?

Vielleicht musste er noch was drauflegen, nachdem er mit seinen Sprüchen, „die Bayern in beiden Spielern ärgern zu wollen“, leicht gegen die Wand gefahren ist?

Ich vermute einfach, dass Herr Kehl direkt nach der Niederlage im gestrigen Pokalfinale noch mächtig angefressen war, als er zum Besten gab, dass „die Bayern mal wieder mit Dusel gewonnen und doch viel eher der BVB den Sieg verdient gehabt hätte“.

Mal ganz langsam, Herr Kehl.

Was genau wollen Sie kritisieren?

Das Luca Toni-Tor?

Achso. Aber das Frei-Tor, aus dem Gewühle heraus, als 8-10 Bayern-Spieler den Ball nicht wegbekommen und eben dieser durch zwei Bayern-Spieler (Lucio und Lahm) hindurch ins Tor kullert, war sowas von kein Dusel, ja? In der 92. Minute? Mit ohnehin in meinen Augen merkwürdigen 3 Minuten Nachspielzeit.

Der nicht gegebene Elfer nach dem Foul von Demichelis im Strafraum?

Da gebe ich Ihnen Recht. Wenn Frei nicht zuvor beim Zuspiel 1 Meter im Abseits gestanden hätte.

Die gelb-rote Kuba-Karte?

Zweimal Gelb ist Gelb-Rot. Wieso lässt er sich auch im Strafraum mit einer Schwalbe fallen? Wo er doch fast alleine auf’s Tor zulaufen kann?

Die Chancen der Bayern über 90, 120 Minuten?

Helft mir mal kurz – wie oft hat ein Borusse den Ball von der Linie gekratzt? Zweimal, dreimal? Wieso musste z.B. Poldi ausgerechnet Herrn Kovac auf der Linie an den Kopf schießen, statt einfach nur das 2:0 zu machen?

Das der Schiedsrichter nur gegen den BVB gepfiffen hat?

Ganz ruhig. Schon im Bundesliga-Spiel hatte ich den Gedanken, dass ein Herr Tinga eigentlich vom Platz hätte gestellt werden müssen. Im Pokal ging’s ähnlich weiter. Und all die anderen Karten? Ein Foul ist ein Foul, oder? Schon im Rahmen des letzten van-Bommel-PV diskutierten wir doch darüber, dass sich Fouls schon mal aufaddieren können – das Finale war dafür ein gutes Beispiel. Ferner gab’s in der Verlängerung auch entsprechend gerechtfertigte Karten gegen die Bayern. Alle völlig zu Recht.

Körperbetontes Spiel erzeugt nun einmal eher ’ne gelbe Karte. Hatten die Bayern gestern zumeist nicht nötig (deshalb haben die Borussen uns ja den Schneid abkaufen können).

Habe ich was vergessen, Herr Kehl?

Her damit.