Kölsche Zweitklassigkeit oder Die Saison ist um. Und das ist gut so.

Die Bundesliga-Saison ist zu Ende. Alle Entscheidungen sind gefallen. Es wurde langsam Zeit. Auch und gerade aus Sicht der Bayern, denn ab sofort kann man sich um die Endspiele kümmern, die uns doch noch zwei von drei möglichen Titeln dieser Spielzeit bescheren sollen.

Mit dem Sieg in Köln haben wir eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Als Tabellenzweiter haben wir 73(!) Punkte erzielt. In 49 Bundesliga-Jahren hätte dies 45-mal zur Meisterschaft gereicht. Zu dumm, dass es dieses Jahr – erneut – einen Gegner gab, der von Rekord zu Rekord eilte und den wir daran nicht hindern konnten.

Deshalb ist unsere Saison aber nicht schlecht. In keinster Weise. Zeit für einen ausführlichen Rückblick wird es noch geben. Später.

Apropos richtig schlecht.

Der kölsche FC ist einmal mehr abgestiegen. Sicher, hätten wir in Köln verloren, hätten die Domkicker sich noch auf den Relegationsplatz retten können.

Aber erstens, wieso sollten wir das tun? Und zweitens, dafür hätte diese Mannschaft doch zunächst einmal selbst etwas tun müssen, oder?

Ich war – ebenso unerwartet wie spontan – Zeuge dieses Unterfangens und ich muss es einfach klipp und klar sagen: Ich konnte – abgesehen von den Anfangsphasen beider Spielhälften – keinerlei Bereitschaft erkennen, den Abstieg vermeiden zu wollen.

Na klar, es gab da diese strittige Situation, als Contento den Ball wohl mit der Hand gespielt hat und ja, nach dem Seitenwechsel waren die Schäfer-Jungs für 6-7 Minuten richtig unter Dampf, aber – mal ganz ehrlich – reicht das, um in einem solchen Endspiel den letzten Strohhalm zu rechtfertigen?

Pech für die Kölner, dass die Bayern mit ihrer potentiellen CL-Finale-Start-Elf antraten, allerdings wäre das Ergebnis von 1:4 doch wohl wesentlich höher ausgefallen, wenn die Bayern ihre zahlreichen Konter in der ersten Halbzeit konzentrierter zu Ende gespielt hätten und in der zweiten Halbzeit nicht bei dem Versuch gescheitert wären, Mario Gomez die fehlenden Tore zur Kanone aufzulegen.

Das hatte beinah peinliche Züge, wie da der besser postierte Mann den Ball trotzdem noch dem, zumeist schlechter stehenden Gomez versuchte zuzuspielen. Schlimm.

Nein, das Ergebnis ist schon ok. Sowohl der Abstieg der Kölner als auch unsere Vizemeisterschaft hatte mit dem gestrigen Spiel nix zu tun. Beides lag in der eher suboptimalen Rückrunde begründet.

Muss ich noch auf Einzelschicksale unserer Bayern eingehen?

In der Offensive haben wir – da sind wir uns offenbar alle einig – kein Problem für die Finals. Ein wenig mehr Zielstrebigkeit, Beweglichkeit und vor allem Konzentriertheit reicht völlig aus, um hier das Maximum zu erreichen.

Das Mittelfeld sollte – dank der steil aufsteigenden Formkurve des Sportskameraden Schweinsteiger – zunehmend kein Problem mehr darstellen. Und die Gustavo-Position können wir, denke ich, ganz gut kompensieren.

Über Neuer muss ich ohnehin kein Wort verlieren. Erreichen wir in beiden Endspielen ein Elfmeterschießen… ihr wisst, was ich darüber denke.

Ein Problem haben wir aber zu 25-50% in unserer Abwehr.

Selbst einer Mannschaft wie den Kölnern, ihres Zeichens Schießbude der Liga und mit der schlechtesten Tordifferenz der Saison gesegnet, gelang es in zwei, drei Situationen uns defensiv Probleme zu bereiten. Wie wird das gegen Chelsea aussehen?

Erst die spätere Hereinnahme von Herrn Badstuber brachte hier sofort eine gefühlte Stabilisierung im Verbund. Gut für das Pokalfinale (Dank der Perspektiven Alaba und Badstuber, die hoffentlich in der Startelf stehen werden, Praxis gab es doch jetzt genug für die Kollegen Contento und Timoschtschuk), nicht ganz so beruhigend für das #FinaleDahoam.

Nun denn, wir hoffen weiterhin das Beste.

Ab sofort gilt die volle Konzentration auf das Pokalfinale in Berlin.

Hier meine Wunschaufstellung:

Neuer
Lahm – Boateng – Badstuber – Alaba
Schweinsteiger – Kroos / Timoschtschuk (Pranjic)
Robben – Kroos / Thomas Müller* – Ribéry
Gomez

*Thomas Müller sehe ich hier nicht zwingend auf der 10. Er ist für mich eine Option, wenn Kroos auf die 8 zuückrückt oder in unserer Offensive generell die Rotation angeworfen wird und alle Akteure wild durcheinander würfeln, damit er auf seinen geliebten rechten Flügel gehen kann.

P.S. Zu den Szenen in der 89.Minute muss man nicht extra noch etwas sagen, mein Video reicht da vollkommen aus.

P.P.S. Wie auf Facebook geschrieben: Wozu zahl‘ ich 40,- für eine Sitzplatzkarte, wenn es mir dann doch auf den Kopf regnet (Und ja, ich war in den 80er und 90er-Jahren oft genug in den „alten“ Stadien (Grotenburg, Parkstadion, Bökelberg, etc.) und bin richtig nass geworden – und jetzt?)?