Mein Ligapokal: Die Bayern

Nach dem Sommerfußball zum Auftakt war ich gestern mehr als gespannt, was die Bayern anbieten würden und ob uns die Bremer tatsächlich fertig machen würden, entsprechende Sprüche gab es ja genug.

Das Spiel ging gut los, die Bayern laufbereit, schnell und mit massivem Pressing. Schon merkwürdig diese neue Zeitrechnung. Es lag wohl daran, dass genug Spieler auf dem Platz standen, die die „Lässigkeit“ der letzten Saison nur vom Hören sagen kennen.

Auch die Führung der Bremer – wie aus dem Nichts – änderte offenbar nichts an der Überzeugung der Mannschaft das gestrige Spiel gewinnen zu wollen.

Bloß ich hatte mit Schmähungen und Schadenfreude einiger weniger in unserem Block zu kämpfen. Es gab allerdings so eine Vermutung, so ein kleines Klingeln im Hinterkopf, das mir suggerierte: „Moment mal, irgendwas ist anders, gleich geht’s hier mächtig ab.“

Und so kam es auch. Kurze Zeit später brachen alle Dämme. Die Bayern spielten die Bremer an die Wand. Minutenlanger Ballbesitz war die Folge. Einer der wuchtigsten Klose-Kopfbälle in seiner Bayern-Zeit, Wieses Weltklasse-Parade und Schweinsteigers Abstauber-Ausgleich zeigten die Richtung und kurz drauf folgen Tim – ichreissdenMundaufverliereabertrotzdem – Wiese noch zwei Bayern-Böller um die Ohren.

Mein neuer Liebling Ribéry erfüllte mir meinen ersten Herzenswunsch der Saison und erzielte ein Tor – der Wahnsinn! Die Erinnerung an derlei Emotionen hatte ich fast verloren. Sie kam wieder.

Es waren ja nicht nur die drei Tore nach dem Rückstand, es war die Dominanz, die die Bayern ausgeübt haben. Ein Zé Roberto als Arbeiter und Verteiler im defensiven Mittelfeld, ein Altintop, der offensiv zauberte und ein Spiel zeigte, dass ich von ihm noch gesehen habe. Ob einige Schalker so etwas von ihm erwartet hätten/kennen?

Und zu allem Überfluss dann ein Ribéry, der vor der Partie noch fraglich, nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und trotzdem schon so stark, mit so viel Zug zum Tor spielte.

Wohin soll das noch führen?

Ok. Wir wollen mal nicht übertreiben. Zwar fehlen bei uns Leute wie Toni, Sosa, Sagnol, Podolski und Co. und vor allem noch die Eingespieltheit, aber bei Bremen eben Spieler wie Diego, Naldo und dieser Alberto – größere Lücken, als die Bayern gestern zu schließen hatten. Ferner hatten die Bayern noch Defizite in der Defensiv-Abteilung. Jansen spielte auf links eine ordentliche Partie, begann allerdings nervös und verschuldete das 0:1 durch seinen Stellungsfehler zumindestens mit (neben Lucio, der den Ball vor die Füße Borowskis klärte).

Wenn die Bayern in vier Wochen in Bremen so auftrumpfen, unterhalten wir uns wieder. Bis dahin sollten wir den Deckel auf den Emotionen lassen.

Frühform heißt so, weil sie vielleicht zu früh kommt.

Aber bitte: Freuen darf man sich als Bayern-Fan doch auch mal über derlei geile Spiele, oder?

Was man hat, hat man und jetzt geht’s gegen Stuttgart um den Finaleinzug. Die haben zwar das Spiel schon aufgegeben, aber gespielt werden muss es trotzdem noch und bei einer Niederlage wäre der erste Zauber schon wieder weg!

Mein Ligapokal: Der Auftakt

Mal ganz im Ernst: War das wieder typisch Schalke?

Nein. Eigentlich nicht. Denn man hadert dort ja in der Regel mit dem Fußballgott. Im gestrigen Ligapokal-Viertelfinale allerdings hatten die Kicker aus Gelsenkirchen ihn zumindestens nicht als Gegner.

Die Zweitliga-Meister aus Karlsruhe haben den Vizemeister über weite Strecken der Anfangsphase beherrscht. Der Elfmeter war anhand der Druckphase nicht unverdient. Allein, die Vollstreckung war mehr als zweitklassig. Und so konnte Schalke solange weiterwurschteln, bis sie die Linie des Spiels gefunden hatten. Richtig gefährlich war das allerdings in der ersten Halbzeit trotzdem nicht, das Tor mehr als ein Geschenk der badischen Abwehr. Sommerfußball kam mir da als Floskel in den Sinn.

Die einzige Aufregung lieferte dann erst wieder Karlsruhe in den Endphase vor dem Pausentee. Aber zwei, drei 100%tige Chancen wurden nicht genutzt und so ging die clevere Mannschaft mit der Führung in die Pause.

Von der zweiten Halbzeit habe ich aufgrund der Service-Wüste LTU-Arena nur bedingt etwas gesehen, aber es wurde mir berichtet, ich hätte auch nichts verpasst.

Was noch zu sagen wäre:

Karlsruhe hatte gegen Ende des Spiels erneut einige Chancen, die durchaus zu einem Tor hätten führen können und bei den Fans hatte der KSC ebenfalls ein Übergewicht. Die Performance des Aufsteigers stellte die der königsblauen Anhänger in den Schatten. Welche wiederum trotzdem Dritter wurden vor den Bremern, später dazu mehr.

Was uns das jetzt für die Saison zeigte?

Nix. Bei Schalke fehlten Leute wie Kuranyi (gesperrt) und Jones (wohl noch ausser Form), man sah also noch nicht die letzte Ausbaustufe des Slomka-Teams.

Kein Spielplan-Beitrag!

Nein. Das wird jetzt nicht der 387.Beitrag zum neuen Bundesliga-Spielplan. Und ich liste hier auch nicht alle Begegnungen auf.

Nur mal kurz ein paar Statements zum bayerischen Weg durch die nächste FC Hollywood-Saison.

Zum Auftakt geht’s gegen Aufsteiger Rostock. Eine Wundertüte. Wir wissen am 11. August mit Sicherheit noch nicht, wo wir stehen und Rostock wird sich an sein zweites Spiel in seiner Bundesliga-Laufbahn erinnern, als man 1991 mit 2:1 in München gewann.

Größer könnte der Unterschied 16 Jahre später kaum sein. Hier das Millionen-Team, dort der Aufsteiger der Namenlosen. Schwieriges Spiel. Oder ganz leicht. Man weiß es eben nicht.

Am zweiten Spieltag mal direkt ’ne Reise nach Bremen. Wieso auch nicht. Bekommt Klose einen Vorgeschmack darauf, wie es ist, mit dem FC Bayern auswärts zu spielen. Sogar noch ’ne Schippe heftiger. Das härtet ab.

Insgesamt haben es die ersten fünf Spiele der Bayern ohnehin in sich, wenn man mal vom Heimspiel gegen Hannover absieht, auch wenn die uns in der letzten Saison in eben diesem, nach Grottenkick der Bayern, mit 0:1 geschlagen haben, aber die Spiele in Hamburg und gegen Schalke zuhause werden der uneingespielten Truppe schnell Zunder geben.

Irgendwie auch spannend. Überstehen wir das unbeschadet, könnte es danach gegen Karlsruhe, Cottbus, Leverkusen, Nürnberg und Bochum vielleicht zu einer Serie kommen.

Die Revanche für die letztjährige Rückrundenauftaktniederlage und den Anfang vom Magath-Ende, gibt es nämlich erst am 11.Spieltag. Abwarten, wo die Doll-Kicker da schon wieder stehen.

Über Frankfurt kommt es am 13.Spieltag, fast schon zur Endphase der Hinrunde, zum Duell mit dem Meister. Spätestens da haben wir alle Spitzenteams gehabt und wissen wohin die Reise geht.

Der Rest gegen Wolfsburg, Bielefeld, Duisburg und Hertha ist (hoffentlich) nur noch Auslaufen.

Das Wichtigste: Der 34.Spieltag wird wieder ein Heimspiel sein. Und was an diesem Tag passiert, steht noch in den Sternen.

Fazit: Ich bin zufrieden. Andere haben’s da wesentlich schwieriger.

Lose in die Trommel

Eines der spannendsten Dinge an der Sommerpause sind die neuen Spielpläne. Liga, Pokal, Europapokal.

Welcher Amateurverein darf sich in der ersten Runde auf den FC Bayern freuen, in welcher europäischen Provinz müssen die Bayern zunächst im UEFA-Cup antreten und wo findet das Eröffnungsspiel in der Bundesliga, wo die Meisterfeier (*g*) statt?

Am nächsten Samstag (30.06.) wird zunächst mal der DFB-Pokal ausgelost. Im ASS. Von einer Glücksfee. Was sonst. (Wie heißt eigentlich das männliche Pendant?)

Gespielt wird am 04. / 05.08.

Die Bundesliga startet in diesem Jahr am 10.08. – Anfang Juli soll der Spielplan stehen.

Und der Europapokal?

In diesem Jahr interessiert ohnehin nur der UEFA-Pokal (*g*) und dessen erste Runde wird am 31.08., 13:00 in Monaco ausgelost, nach den ersten beiden Qualifikationsrunden. Die beiden Spiele der ersten Runde finden dann am 20.09. und 04.10. statt.

900.000 Euro gespart

Da haben die Bayern mal richtig Geld gespart: 900.000 Euro. Soviel hat ein vergleichbarer Fall Chelsea gekostet. Aber vergleichbar ist der Fall Klose mit derm Fall Cole ja offensichtlich nicht, ansonsten hätte nach der DFL jetzt auch der DFB wohl nicht die Segel gestrichen.

„Nach Prüfung der von der DFL überlassenen Erkenntnisse kann dem FC Bayern München auch aus Sicht des DFB-Kontrollausschusses in subjektiver Hinsicht kein Vorwurf gemacht werden“

So der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert.

Worin die gesparten Euro jetzt investiert werden?

Na in Kloses Gehalt, ab 2008 – was denn sonst? 😉

Die Akte Klose

Das Geheimtreffen der Bayern mit Klose rief die Verbände auf den Plan. Heute wurde berichtet, dass die DFL diesen „Fall“ inzwischen zu den Akten gelegt hat und dem FC Bayern keine Strafe droht.

Nachdem die DFL die Beteiligten zu Stellungnahmen aufgefordert hatte, wurde die Akte jetzt geschlossen. Obwohl ein Verstoß gegen die Statuten von FIFA und DFL offenkundig ist, konnte die DFL keine Sanktionen verhängen und leitet der DFB-Kontrollausschuss noch nicht einmal ein Verfahren ein.

Dem widersprach inzwischen der DFB.

„Die Akte Klose ist nicht geschlossen. Der DFB-Kontrollausschuss hat am Donnerstag Kontakt zur DFL aufgenommen. Herr Hilpert (der Kontrollausschuss-Vorsitzende) hat Herrn Hieronymus gebeten, ihm die schriftlichen Unterlagen zu übermitteln. Herr Hilpert wird den Fall prüfen“, sagte DFB-Mediendirektor Stenger am Donnerstag.

Es bleibt also spannend.

Hieronymus hatte erklärt: „Wir hatten die Beteiligten zu Stellungnahmen aufgefordert. Diese besagen, dass es sich um ein informelles Gespräch gehandelt habe. Bremen hat offiziell keine Beschwerde eingelegt. Vor diesem Hintergrund können wir die Sache nicht weiterverfolgen.“ Hieronymus selbst ist nicht glücklich und möchte die Statuten ändern, womit dann kein Unterschied zwischen einem informellen Gespräch und einer Vertragsverhandlung gemacht werde: „Wir wollen das nicht mehr unterscheiden und dementsprechend die Statuten ändern.“

Das wäre doch mal eine Aktion, dann gäbe es Klarheit.

Geldstrafe

Die DFL ermittelt. In Sachen Geheimtreffen. Zwischen Klose und den Bayern.

Das Geheimtreffen zwischen Miroslav Klose und Vertretern des FC Bayern München hat sowohl für den Spieler als den Verein ein Nachspiel. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich in die offensichtlich nicht regelkonformen Transferbemühungen der Bayern um den Stürmer von Werder Bremen eingeschaltet.

Flugs werden auch Summen ins Spiel gebracht.

Bei einem ähnlichen Fall in England mussten Chelsea und der umworbene und später verpflichtete Spieler Ashley Cole eine Geldstrafe von zusammen 900.000 Euro zahlen.

Naja. Bei der Transfersumme, die im Raum stehen dürfte, ist das zu verschmerzen. War es für Chelsea und Cole ja auch. Und Cole ist inzwischen eine der Säulen im Team.

Aufgrund der im Raum stehenden Verpflichtung von Luca Toni sehe ich einen Klose ohnehin nicht mehr für 2007 im Bayern-Trikot. Ich könnte mir da aktuell viel eher einen Vorvertrag vorstellen. Für 2008. Da läuft nämlich sein Vertrag aus. Und dann hätte Herr Allofs ohnehin keinen Einfluss mehr auf das Transferziel… 😉

Klose sieht die Sache ohnehin anders, als der Verein das gerne hätte:

Auf die Frage, ob er das Treffen mit den Bayern bereue, antwortete der Profi am Samstag nach dem Abschlusstraining für das Bielefeld-Spiel: „Nein.“

Eben.