„Bei aller Bescheidenheit, wenn wir jetzt behaupten, wir seien kein ernsthafter Titelanwärter, sage ich: Wir machen uns lächerlich!“
Sebastian Kehl, mutig.
Schlagwort: Meisterschaft
Das Ende. Vom Ende des Endes des Endes der Krise.
Ich bin es irgendwo leid.
Hier immer wieder das gleiche zu schreiben. Also im Wochenwechsel entweder die neue Krise zu beschreiben oder das Ende der selbigen.
Es geht mir an und auf die Nerven, dass in der letzten Woche alles gut und jetzt wieder alles schlecht ist. Oder sein soll.
Fußball ist so. Und der Hauptunterschied im heutigen Spiel lässt sich an zwei Szenen festmachen.
Zuerst ist Herr Gomez wirklich einen Bruchteil einer Sekunde vor dem 1:0 – verhindert wird dies durch Herrn Friedrich, der nicht aufgibt und den Ball von der Linie kratzt.
Auf der Gegenseite unterläuft zwar Herr Neuer die Flanke bleibt aber die GESAMTE Abwehr, also vier Mitspieler, komplett stehen und ermöglicht so den Leverkusenern die Führung.
Un – fucking – fassbar.
Mehr muss man eigentlich nicht diskutieren.
Man muss nicht über die unglaubliche Dominanz und die extreme Vielzahl an Torchancen der Bayern zu Beginn des Spiels reden. Ebenso wenig über die Probleme der Münchner auf die Umstellung der Farbenstädter zur Halbzeit zu reagieren und somit das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand zu geben.
Ebenfalls nicht interessant sind die fabulösen Wechselspiele in der Offensive der Heynckes-Kicker zur Hochphase des ersten Spielabschnitts. Klar war das großes Kino, aber was können wir uns nun dafür kaufen? Genauso wenig wie für die Dominanz gegen Freiburg gegen Hamburg oder sonst wen, gegen den wir in dieser Saison hätten gewinnen müssen.
Wir haben nicht gewonnen und deshalb ist dies müßig.
Wie wäre es stattdessen mit ein wenig Demut? Ein wenig Demut, anzuerkennen, dass es eben inzwischen Mannschaften gibt, die das bekannte Bayern-Gen besser verkörpern als wir selbst und somit auch erfolgreicher sind?
Welcher Bayern-Fan würde sich aktuell denn noch dazu hinreißen lassen von der Dortmunder Meisterschaft als Zufallsprodukt zu sprechen?
Die Dortmunder eilen von (Bundesliga-)Rekord zu Rekord. Die Bayern lassen hingegen Punkte liegen und reden nur davon, dass „es besser werden muss“ und wir „jetzt alles geben müssen“ und wir „total enttäuscht sind“ und wir „Redebedarf“ haben. Tja.
Ich bin weit davon entfernt meinen Verein in Sack und Asche zu reden. Alle Spieler raus? Trainer raus? Vorstand raus? Und dann? Fans an die Macht? Südkurve in den Vorstand? Ultras in den Aufsichtsrat?
Ruhig, Leute, ganz ruhig.
Was soll dieses „Mia-san-Mia“-Gerede, dieses „Für-immer-FCB“-Gefasel?
Das steht doch außer Frage. Aber es ist wie es ist, wir werden es nicht ändern und wir sollten schleunigst versuchen, den Laden irgendwie zusammen zu halten und zu akzeptieren, dass wir dann halt ein zweites Jahr an der Schale vorbeigehen werden.
Es reden doch immer alle davon, dass wir grundlegend etwas ändern müssen. Würde das passieren, wenn wir uns irgendwie durchwurschteln? So etwas erreichen wir nur im Scheitern. Anders ändert sich da nie etwas. Also sollten wir – aus dieser Sichtweise – das Positive daran erkennen.
Damit mich keiner falsch versteht: Ich kann mir Schöneres vorstellen als ständig solche Wochenenden zu erleben und die Häme in meinem direkten und indirekten Umfeld zu ertragen. Allein, ich kann es nicht ändern. Ich kann mich mit 40 zwar zum Bundespräsidenten wählen lassen, aber eingewechselt werde ich vom Trainer bestimmt nicht mehr.
Genug davon.
Es war ja nicht alles schlecht.
Aber es fehlt bei uns eben – weiterhin – immer das letzte Quäntchen.
Sonst würden wir unserem Spiel in Leverkusen in HZ1 die Krone aufsetzen. Mit einem 2:0 oder 3:1 zur Halbzeit.
Machen wir aber nicht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Wissen es die Spieler? Der Trainer?
Ich hoffe doch. Ansonsten sollten wir die Saison tatsächlich schleunigst in Trockene bringen und abhaken.
Analog zur Fomel1 vielleicht. Wo Teams, die mit dem Titel nichts mehr zu tun haben, schon den Motor für die neue Saison entwickeln.
Entwickeln unsere Führungskräfte gerade ein Phoenix-Team aus der Asche der aktuellen Spielzeit?
Mit den Hoeneß’schen Methoden der 80er-, 90er-Jahre?
Oder ist unsere Führungsriege in der Lage und hat sie auch die Absicht neue Wege zu beschreiten?
Kann unsere Saison noch zu einem guten Ende geführt werden (und was wäre das überhaupt)? In der Bundesliga wohl seit heute Abend nicht mehr. Nicht mit der Konstanz der Dortmunder Borussen.
Im Pokal? Wer weiß das schon. Und mit dem Pech, der Einstellung und dem letzten, dann vielleicht doch fehlenden Willen, wird es schon schwierig genug werden das Finale zu erreichen. Die Gladbacher werden sich zu Hause nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Von der Championsleague will ich gar nicht erst reden. Die soll jetzt plötzlich alles retten? Ich werde mir ja das Rückspiel gegen Basel anschauen – danach sind wir schlauer.
Was unsere Mannschaft betrifft, wird in den nächsten Tagen eventuell wieder unser „Anführer“ zu uns stoßen. Heute kam mir der Gedanke, dass seine Rückkehr durchaus schon zu spät kommen könnte. Wenn die Messe in allen Wettbewerben gelesen sein wird. Wir vergessen nämlich gerne, dass Schweinsteiger auch in Gladbach auf dem Platz stand und er trotzdem nichts an der Niederlage ändern konnte.
Brauchen wir deshalb ein Wunder?
Nicht ganz. Einfache Dinge reichen weiterhin vollkommen aus (und wir haben sie ja heute in Leverkusen sogar gezeigt):
Laufbereitschaft, Wille, Einsatz, Schnelligkeit.
Zu dumm, dass wir sie nicht in Tore ummünzen konnten. Dann reden wir von einem ganz anderen Spiel und würden den Schwachgelben nicht schon zum Titel gratulieren.
Ich bin weiterhin ratlo, weshalb ich mir auch jegliche Einzelkritik verkneife.
Wir und der FC Bayern haben jetzt eine Woche Zeit über die aktuelle Situation zu reden. Was dabei herauskommt werden wir gegen Hoffenheim sehen.
Es kann nur besser werden.
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #187
„Nochmal wollen wir den Dortmundern nicht beim Feiern zusehen. Aber dieses Mal liegen wir nach der Hinrunde ja auch nicht mit 14 Punkten zurück, sondern mit drei Punkten vorne.“
Thomas Müller, selbstbewusster Realist.
Die Wochen der Wahrheit #3: Borussia Dortmund
Herzlichen Glückwunsch, Borussia Dortmund. Soviel Zeit muss sein.
Zu einer großartigen Saison, zu all den Rekorden, zu einer seltenen Überlegenheit in der Liga und ganz im Besonderen zu einer fast fehlerlosen Leistung beim Gastspiel in München.
Wenn man als Bayern-Fan mal ein bisschen durchatmen kann, dann hilft das ungemein. Frust ist ein schlechter Begleiter für eine Fußball-Analyse (wie ich in den letzten 24h im Rahmen der Lektüre diverser Kommentare aus dem Bayern-Umfeld erneut lernen durfte).
Auch hier auf meinem Blog geht es da drunter und drüber.
Endzeitstimmung. Und tendenzielle Kampagne gegen den Trainer.
Geht’s noch?
Sicher, ich mache aus meinem Herzen auch keine Mördergrube.
Im Rahmen des gestrigen Spiels war ich mal am Anschlag. Ich habe mich auch gefragt, was van Gaal da wieder für einen Mist macht, indem er Gustavo auf LAV und Pranjic auf der 6 belässt. Oder Badstuber überhaupt 45 Minuten spielen darf. Oder Robben und Ribéry stur gegen 3-5 Gegenspieler spielen lässt.
Ferner bin ich total angefressen, dass wir seit einiger Zeit im 2-Jahresrhythmus von irgendeiner Fahrstuhlmannschaft um den Titel gebracht werden. Erst Stuttgart, dann Wolfsburg und jetzt der BVB.
ABER (zum Spiel und van Gaal komme ich danach) all diese Mannschaften haben sich im Hintergrund entwickeln können. Viele aus der Not heraus oder mit vielen, vielen VW-Millionen.
Das hat doch mit der FC-Bayern-Welt nichts zu tun, dass ein Felix Magath in der Provinz in Wolfsburg über den Zeitraum seiner Tätigkeit gefühlte 100 Spieler ein- und wieder verkauft, für gefühlte 100 Mio., bis er endlich das Team zusammengestellt hat, dass ihm – und vor allem ihm – den einmaligen Triumph, auch und gerade gegen seinen Ex-Verein, ermöglicht.
Oder eine Borussia aus Dortmund, die aus der Not heraus (drohende Insolvenz) und der ebenfalls erkauften Meisterschaft (im übertragenen Sinne) 2002, irgendwann auf junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzen musste und mit Klopp einen verrückten Trainer bekam, der nur noch punktuell ergänzend tätig wurde und parallel die Chance bekam, dieses Team über 2-3(?) Jahre – völlig ungestört von Öffentlichkeit und Erwartungshaltung zur meisterlichen Truppe formen konnte?
Das alles wäre doch beim FC Bayern gar nicht möglich. Von daher – nur kein Neid.
Und wäre wohl los, wenn unsere Führung derlei propagieren würde? Die gleichen „Fans“, die jetzt nach van Gaals Kopf verlangen, würden dem Vorstand auf die Bude rücken.
Also gibt es doch wohl keine Alternative zu dem Weg, den Trainer wie van Gaal einschlagen, oder?
Ein Umbruch am offenen Herzen. Und trotzdem Erfolg. Wobei „Erfolg“ hier kein dreifaches Triple in Folge meint. Aber ein Double plus CL-Finale und in der darauffolgenden Saison in der Bundesliga „oben dran“, im Pokal einen Schritt vorm Endspiel und in der Championsleague kurz davor den Titelverteidiger aus dem Rennen zu werfen und erneut unter den besten acht Team Europas zu stehen.
Ist das nichts?
Sicher, ein wenig reduzierte Augenwischerei. Aber irgendjemand muss ja mal einen Gegenpunkt zu dieser Anti-van-Gaal-Stimmung setzen.
Und das sage ich als Ulianer. Aber hier geht es auch um etwas anderes. Muss ich mich zwischen UH und LvG entscheiden, sage ich: Hoeness. Geht es um Pro oder Contra van Gaal, bin ich klarer Befürworter seiner Strategie.
Was ist die Alternative?
Ein Sammer? Klar. Nach 6 Monaten sind die gleichen Fans wieder beim gleichen Frust wie jetzt.
Mourinho? Und wie. Mal ein ganz einfacher Charakter…
Nein. Sind wir mal ehrlich: Will auf einmal keiner mehr über den Fußball Hitzfeld’scher Prägung gemosert und all den Offensivfußball-Teams insgeheim zugejubelt haben? Ach kommt, das ist nicht Euer Ernst!
Ich bin froh, dass wir inzwischen den Fußball spielen, wie wir ihn spielen.
Wir haben gestern gegen einen besseren Gegner verloren. Wir werden unseren Titel an eine Mannschaft verlieren, bei der dann alles gepasst hat.
Dabei ist das Borussia-Prinzip ganz einfach: Hinten sicher stehen und bei Ballbesitz mit Volldampf nach vorne.
Wenn man dann noch bemerkt, welche Passsicherheit – und Geschwindigkeit – fast alle Spieler drauf haben, dann nötigt mir das Respekt ab.
Es passt. Hier und jetzt. In dieser Saison. Dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen. Momentan.
Aber auch dagegen werden sich in der nächsten Saison Rezepte finden lassen und all der jugendliche Elan und die Frische wird sich mit einer Dreifachbelastung und der dann so oder so vorhandenen Erwartungshaltung nicht dermaßen aufrechterhalten lassen. Meiner Meinung nach. Und einige Borussen werden mir hier sicher zustimmen.
Der entscheidende Punkt ist: Borussia Dortmund nutzt Chancen. Nicht nur im Spiel, nein, auch eben in dieser Saison.
In der Vergangenheit hat ein schwächelnder FC Bayern doch auch immer davon, dass keiner der Konkurrenten so richtig diese Schwäche auszunutzen verstand. Nicht so die heutige Borussia.
Das macht den Unterschied aus. Denn wenn die Bayern nicht all die Probleme gehabt hätten, die sie nun einmal hatten, dass würde dort oben in der Tabelle nicht nur der BVB einsam seine Kreise ziehen, nein, dann wären wir wohl zu zweit.
Aber das ist Konjunktiv und davon wollen wir uns doch nun bitte für diese Saison verabschieden. Bezeichnend übrigens, dass mir dieser Spieltag fast zum ersten Mal eine höhere Punktzahl im Tippspiel gebracht hat. Aber das ist ein anderes Thema.
Kommen wir mal zum Spiel selbst.
Herr Schweinsteiger darf dieses Ball vor dem 0:1 durchaus mal entspannt zum Mitspieler schieben, ohne sich dabei die Beine zu verknoten. Ebenso ist es Herrn Badstuber nicht verboten – auch in seinen jungen Jahren – die Übersicht zu behalten und eventuell – vor dem 1:2 – einen Gegenspieler wie Herrn Sahin daran hindern zu solch einem Kunstschuss anzusetzen. Einer Ballfertigkeit, die er ja so noch nie gezeigt hat…
Überhaupt war es der entscheidende Faktor, dass die Klopp’schen Kicker exakt und lückenlos über jede Schwäche unseres FC Bayern informiert waren. Vielleicht haben sie dies mit vielen anderen Gegnern gemeinsam, aber diese schafften es bislang nie, diese vollends(!) auszunutzen:
Robben und Ribéry an die Kette – Offensive im Sack.
Badstuber anspielen – Weg zum Tor frei.
Was selbst Herr Klopp nicht wissen allenfalls erhoffen konnte: Das beide 6er einen mehr als schwarzen Tag erwischten und somit Sahin und Co. völlig(!) unbehelligt schalten und walten konnten.
Mehr Grund gab’s nicht.
Dann also zu Herrn van Gaal.
Was ist gestern passiert, dass van Gaal plötzlich eher seinen Stuhl räumen muss, als nach den Siegen gegen Bremen, Hoffenheim, Mainz oder Inter?
Was kann Herr van Gaal für die Blackouts der halben Defensive?
Es ist ja nicht so, dass mich der Schachzug mit Pranjic und Gustavo nicht auch irritiert hätte, aber was wäre passiert, wenn Gustavo gegen Sahin gespielt, dafür aber Pranjic gegen Götze? Zwei, drei Tore nach Hammerflanken von links?
Gegen Inter und Mainz hat dieser Wechsel funktioniert und was Herrn Sneijder betrifft haben doch vor wenigen Tagen noch alle unseren Trainer für seine Schlitzohrigkeit gelobt.
Man darf kritisieren, dass Robben und Ribéry stur auf ihren Flügeln verharrten und somit unsere Offensive quasi kaum vorhanden war, aber ich frage mich: Was kann Herr van Gaal dafür, dass die offensiven Mitspieler aus ihrer Freiheit (wenn 2-5 Borussen Robbéry decken, ist doch für Müller, Gomez und Co. in der Mitte total viel Platz) nicht, aber auch gar nichts machten?
Was kann Herr van Gaal dafür, dass Herr Müller oder wer auch immer – trotz allem – im Borussen-Strafraum aussichtsreich zum Torschuss kam, diese Gelegenheit nichts nutzte?
Eben.
Man kann van Gaal vieles vorwerfen, manches aber eben auch wiederum nicht.
Für mich sieht die Sache so aus: Wer auf der Entscheidungsebene des FC Bayern jetzt immer noch nicht erkannt hat, wo unser Schuh drückt (Defensive (LAV / IV), Offensive (Backups)), dem kann man nicht helfen.
Ich würde über van Gaal, Nerlinger und Co. erst dann den Stab brechen, wenn in diesem Sommer transfer- und kadertechnisch (immer noch) nicht(s) passiert und wir im Herbst 2011/12 am gleichen Punkt stehen wie aktuell.
Keinen Tag früher, aber auch keinen später.
Der Vorteil an diesen Wochen der Wahrheit ist ja, dass wir kaum Zeit zum Grübeln haben. Am Mittwoch muss hoffentlich Schalke für den gestrigen Samstag büßen und am kommenden Samstag müssen wir uns einfach den dritten (CL-Quali-)Platz zurückholen. Wenn wir in Hannover(!) nicht gewinnen, dann haben wir tatsächlich auch nur die Europa-League verdient!
Was vergessen?
Weisheiten #160
„Jetzt schlagen wir München, werden Vollgas geben. Bayern ist reif! 10.000 Fans begleiten uns zu den Bayern. Die werden das für uns zu einem Heimspiel machen – in München ist ja eh nicht so viel los. Wir spielen den geilsten Fußball und werden zeigen, warum wir Erster sind. Durch Sprüche werden die Bayern kein Meister!“
Schwarzgelber Kevin, Sprücheklopfer.
Die kürzeste Rekordaufholjagd in der Bundesliga-Geschichte. 86 Minuten.
Das war sie also. Unsere Aufholjagd. Auf den Titel, auf Dortmund.
Ein läppisches 1:1 bei zuvor mehr als verunsicherten Wolfsburgern?
Nach dieser ganz, ganz tollen Vorbereitung? Nach dieser ganz, ganz großen Zuversicht, endlich eine Serie zu starten? All der Selbstsicherheit und den vielen, vielen Videostudien der Vorrunde?
Fein. Aber es sind ja immer noch 48 Punkte zu vergeben.
Schwachfug. All das.
Ich bin fertig mit dem Thema Meisterschaft. ‚Hatte ohnehin nur eine vage Hoffnung. Insofern Leverkusen die Dortmunder schlägt und wir in Wolfsburg gewinnen. Naiv nennt man so was.
In dieser Saison spielen Teams wie Leverkusen zuhause 1:1 gegen uns und ergeben sich der Borussia, schlägt Schalke uns 2:0 und liefert einen Offenbarungseid ab gegen den HSV. Den HSV.
Skurril bis lachhaft, dass der FC Bayern seinen Rückstand auf die Plätze 3 und 4 sogar verkürzt hat.
Trotzdem sind dies die Sphären in denen sich die Münchner heuer bewegen. Europa League bis Championsleague-Qualifikation.
Mehr kann man nicht erwarten, wenn man in den ersten 30 Minuten eines Gastspiels gefühlte zehn 100%-tige Chancen auslässt und in 18 Spielen 6 von 10 Elfmetern verschießt.
Ein Treppenwitz. Für einen Verein wie den FC Bayern.
Das einem „Leader“ wie Schweinsteiger passiert, einen Ball im eigenen Strafraum in der 86. Minute nicht einfach wegzuhauen, sondern das Problem spielerisch lösen zu wollen, spricht schon eine deutliche Sprache. So kommen wir nicht vom Fleck. Als ob all die Teams, die sich in dieser Saison gegen uns Punkte erkämpft, erzittert oder erduselt haben, danach den großen Durchmarsch hinlegten.
Pfff.
Am meisten nerven mich diese Allgemeinplätze nach dem Spiel. Die höre ich jetzt schon die ganze Saison. Ein – in Gedanken längst abwesender – Mark van Bommel faselt immer noch etwas davon, dass er solange an die Meisterschaft glaubt, wie rechnerisch alles möglich sei. Aha. Unrecht hat er nicht, aber man nimmt ihm, nimmt man dem FC Bayern derlei noch ab?
Und jetzt fällt auch noch Ribéry aus. Zwar kürzer als gedacht. Aber auch das Comeback von Robben zeigte ja, dass wir unsere Topform mit beiden Flügelflitzern wohl erst wieder erleben dürfen, wenn der Zug in Meisterschaft und Championsleague (Inter legt nämlich gerade eine Siegesserie hin) längst abgefahren ist.
Punkt. Bitter, aber iss so. Ich bin da ganz realistisch.
All das sage ich, wo ich doch nur Bilder von Zusammenfassungen gesehen habe.
Aber die zusätzlichen Kommentare über die unterschiedlichen Kanäle bestätigten das ja.
Gibt es überhaupt etwas Positives zu vermelden?
Doch. Tatsächlich.
Ab sofort will Herr Robben die Elfmeter schießen. Ein Anfang.
Und dann – was für eine Geschichte – hält Herr Kraft doch tatsächlich als gäbe es kein Morgen. Sogar einen Elfmeter. Sagenhaft (wie erwähnt: Ich springe. Und zwar über meinen Schatten).
Aber eben auch nur ein Spiel. Womit wir bei insgesamt drei wären. Also belassen wir es dabei und konzentrieren wir uns darauf, wie wir es jetzt endlich einmal schaffen, die Konzentration über die vollen 90 Minuten zu halten.
Das wäre der nächste Schritt. Auf dem mühsamen Weg zu Platz 2.
Einzelkritik?
Fällt schwer, wenn man keinem Spieler über die volle Distanz zusehen konnte.
Robben mit guten Ansätzen. Da spielt wohl die Zeit für uns. Ebenso wie bei vielen anderen.
Nächste Woche gegen Kaiserslautern. Dann auch wieder live. Gegen Lauterer im Übrigen, die ich heute ja live (in 3D) erleben durfte.
Eigentlich in der Arena kein Thema (noch dazu ohne Lakic, einem der Torschützen im Hinspiel). Aber was heißt das schon in dieser Anti-Bayern-Saison…
Unchlaublicher Königsblauer Dusel und der Abschied vom Titel. Vorerst.
Es ist ja inzwischen bekannt, dass in mir zwei Seelen schlummern. Die eine ist während eines Bayern-Spiels aktiv, die andere davor und danach.
Mit der einen ist nicht gut Kirschen essen, die andere schreibt gerade dieses Bericht. Früher – vor den Kindern – habe ich mich vorm Bildschirm gerne auch mal wie im Stadion aufgeführt. Verbal wie körperlich. Da nimmt man sich als Vater irgendwann zurück.
In dieser Hinrunde fällt dies allerdings zunehmend schwerer. Während des Spiels. Nach dem Spiel kommt mehr und mehr das Gefühl der Resignation. Wobei das jetzt kein fishing for Mitleid sein soll.
Es ist halt einfach nur so, dass meine Bayern immer und immer wieder klasse spielen, was Aufbauen, in Führung gehen oder einfach nur gut spielen. Und später dann alles wieder umschmeißen. Mit dem Hintern, einem Ausrutscher im eigenen 16er oder sonst was.
Am Ende steht ein erneuter Punktverlust. Wie in Schalke.
Das ist bitter.
Dabei lief doch alles perfekt. Wir hatten die Knappen im Sack. Und selbst wenn der bekannte Hobby-Intellektuelle und Sportskamerad Metzelder davon faselte, dass man das ja alles so geplant hatte, den Bayern zuschauen und sie „spielen lassen wollte“, so kann man nicht umhin, diese Einschätzung ins Reich der halluzinogen Drogen zu schieben.
Sicher, es gab auch Entlastungsangriffe der Schalker und ja, wie immer, hätte einer bestimmt auch zu einem Tor führen können, aber mal ehrlich Leute, wenn die van-Gaal-Kicker auch nur annähernd so etwas wie eine Chancenverwertung ihr eigen nennen würden, dann wären für die Ruhrpottler zum Seitenwechsel schon die Lichter ausgegangen.
Die Bayern haben in dieser Saison aber so was nicht!
Vielmehr mutet es inzwischen eher wie ein zwanghaftes Muster an, dass der zunächst völlig unterlegene Gegner dann doch irgendwann das Tor, die Führung erzielt und somit das Spiel auf den Kopf stellt.
So gesehen in Gladbach, in Leverkusen und nun in Schalke. Um nur einmal ein paar Beispiel zu nennen. Aber was willst‘ da machen?
Der Trainer kann die Bälle nicht reinmachen. Und er wird seinen Spielern bestimmt nicht sagen, dass die das lassen sollen.
Unser Mann an der Linie macht doch zumeist das Richtige. Es war richtig Herrn Demichelis und Herrn van Buyten auf die Bank zu setzen. Die Vertreter Breno und Timoschtschuk standen bis vor dem 0:1 aber so was von sicher. Oder will das jemand abstreiten? Wo waren die Lücken in der defensive Mitte?
Und das Spieler, die wir vor wenigen Tagen noch sehnsüchtig zurückerwarteten, dann, wenn sie zurückkommen, nicht sofort wieder bei 100% ihrer Leistungsfähigkeit sind? Was kann der Trainer dafür?
Sollten wir lieber die Herren Ribéry, van Bommel, Contento und Co. ihre Form bei der zweiten Mannschaft suchen lassen?
Natürlich ist unser Kapitän noch lange nicht wieder in der Form des Vorjahres. Was auch seine Foultaktik und Langsamkeit (ein direkter Zusammenhang) erklärt, aber woher soll es kommen? Und Contento? Der sah doch erst alt aus, als Herr Farfan das Spielfeld betrat.
Vor allem – und da beisst die Maus keinen Faden ab – kann Herrn van Gaal ja wohl nichts für Herrn Neuer, oder?
Alter Schwede. Bei aller Antipathie, die man für ihn empfinden kann (allein, weil er im Schalker Tor steht), aber hat der Kahn-esk gehalten?
Zu allem Überfluss kam dann noch das Glück der Schalker hinzu, dass Pfostenbälle bei den Bayern vorbei, bei ihnen aber ins Tor fliegen. Ganz zu schweigen von dem Pech (nicht Verschwörung), dass den Bayern jetzt im dritten Spiel in Folge zu Unrecht ein Abseitstor nicht gegeben wurde.
Da machst Du nix.
Nein, ganz im Gegenteil bin ich nach diesem Spiel eher tiefenentspannt. Der Meisterschaftszug ist abgefahren. Das befreit. Wer glaubt ernsthaft, dass die Bayern 17 Punkte auf- und gleichzeitig 6 Mannschaften überholen. Trotz einem Robben in der Rückrunde. Wenn er überhaupt zurückkommt.
Ab sofort ist die Championsleague-Qualifikation das Ziel.
Mich erinnerte dieses Spiel an ein Gastspiel in Bremen im Herbst 2001. Als CL-Sieger und Titelverteidiger in der Bundesliga legten wir einen Superstart hin. Obwohl unser Anführer Effenberg weitestgehend verletzt ausgefallen war („was passiert wohl erst, wenn Effe erst mal zurück ist?“). Dann seine Rückkehr in Bremen und es gab prompt ’ne Niederlage. Tja.
Jetzt kommen so nach und nach die verletzten Stammkräfte zurück und was passiert? Noch mehr Sand im Getriebe. Ja, hallo?
Ist doch klar.
Sind wir lieber froh, dass auf uns nicht so ein Druck wie auf dem aktuellen Vizemeister lastete. Deren Absturz erinnerte in der Liga ja fast schon an alte Clubberer-Traditionen…
Egal, ich schweife ab.
Gibt es Anlass zur Einzelkritik? Sicher, aber darauf habe ich gerade mal keine Lust. Im Grunde ist oben dazu schon alles gesagt. Ab sofort gibt es nur noch eine Direktive: Spiele gewinnen, Plätze klettern. Nicht für die Meisterschaft. Nicht gegen den BVB. Für uns selbst. Für die Championsleague.
Sechs Punkte Rückstand auf Platz 3 und sieben auf Mainz sind schon genug. Noch zweimal Bundesliga, einmal Ananas-Cup in der Championsleague und der Kampf um das Überwintern im DFB-Pokal. Dann in der Winterpause Kräfte und Form sammeln und angreifen.
Aber bitte ab sofort ohne Tabellenrechnungen oder Vorhersagen. Ein wenig Demut nach innen und außen stünde uns aktuell mehr als gut zu Gesicht.
Der FC Kindergarten tritt auf der Stelle
Soll ich mich wirklich noch darüber aufregen?
Das der FC Bayern, seine Verantwortlichen und Spieler weiter von der deutschen Meisterschaft faseln und das so was „einer Spitzenmannschaft nicht passieren darf“?
Könnte ich, aber diese allwöchentliche Schallplatte hat einen Sprung.
Ich bin da – zur Abwechslung – mal ganz bei Herrn Beckenbauer. Was der FC Bayern gerade abliefert ist nicht tauglich, sich als Meisterschaftskandidat oder Spitzenmannschaft zu bezeichnen.
Klar kann man durchaus noch Meister werden und sicher wird dieser große Abstand auf Dortmund so nicht bis zum Saisonende bestehen bleiben. Aber dann muss man auch entsprechend auftreten. Auf dem Platz. Wenn man wirklich die deutsche Meisterschaft gewinnen, verteidigen will.
Der Punkt ist: Wut über einen Punktverlust, Betroffenheit über die – erneut – vergebene Chance, näher an Dortmund und all die anderen Teams vor uns heranzukommen ist eine Sache.
Die Chancen aber wirklich auch mal zu nutzen, offenbar etwas ganz anderes.
Und dabei will und kann ich keine der Ausreden mehr hören.
In Gladbach muss man einfach nur den Elfmeter versenken. Gegen einen Gegner, der zwar grottige Kölner 4:0 besiegen kann, im nächsten Heimspiel aber direkt wieder verliert. Gegen ein Spitzenteam wie Mainz.
In Leverkusen hat man – spielerisch, läuferisch und vom Ergebnis her – einen Gegner am Boden, steht kurz davor mit dieser verdienten 1:0-Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Und dann spielt man – völlig unbedrängt – am Mittelkreis dem Gegner aus drei Metern(!) den Ball in die Beine, läuft in einen Konter und verschuldet somit einen Elfmeter und den Endstand.
Wieder zwei Punkte weiter weg vom sogenannten Ziel Meisterschaft.
Practise what you preach.
Man darf bis zur Winterpause keine Punkte mehr abgeben? Man will in jedem Spiel konzentriert zu Werke gehen?
Ja bitte, dann aber mal endlich machen.
Ganz ehrlich, so wird das nix mehr. Und ich bin es auch leid, hier nach jedem Sieg ein Gefühl des Aufbruchs und nach jedem anschließenden Punktverlust des Niedergangs zu erleben. Das nervt.
Es sind sicherlich immer nur Kleinigkeiten, die uns in dieser Saison fehlen. Neben dem WM-Loch, Robben und all der anderen Dinge, die wir uns immer wieder anhören mussten. Aber irgendwann sind die kleinen Dinge in der Addition doch ein ganz schön großer Berg.
Wir gewinnen als Mannschaft, wir verlieren als Mannschaft.
Ja, ja.
Eher gilt ja wohl, dass die, die nicht ganz außer Form sind, die anderen mitziehen.
Womit wir bei den Details sind.
Zu unserer Innenverteidigung fällt mir echt nix mehr ein. Zur Formkurve von Herrn Lahm ebenfalls nicht. Dass ein Ribéry ins Spiel kommt und die Bayern danach immer harmloser werden, steigerte dieses Unwohlsein ins Unermessliche.
Unter der Woche wurde unser Trainer noch für seine Worte in Richtung Ribéry belächelt – am Samstag sahen wir in aller Deutlichkeit was hier Sache ist.
Nix gegen eine fehlende Form nach so eine Verletzungszeit, aber wie passt das zu dem Mundwerk unseres kleinen Franzosen?!
Ich bin – nach einem Tag Nachdenken – zwar nicht mehr so wütend, aber immer noch sprach- und perspektivlos.
Was kann man überhaupt noch tun?
Zumindest nicht von der Meisterschaft träumen. Das geht vielleicht wieder, wenn wir mal anfangen, Chancen auf Tabellensprünge und Punktverkürzungen zu nutzen.
Wichtig ist aktuell noch nicht einmal Platz 2 oder 3, nein, wichtig ist, dass wir das machen, was wir wollen und uns immer wieder sagen – vor und nach dem Spiel: Gewinnen.
Jedes Spiel. Mit dem Willen von der ersten bis zur letzten Minute. Erst dann sollten wir anfangen von irgendwelchen Zielen oder Spitzenteam-Eigenschaften zu fabulieren.
Im nächsten Spiel gäbe es dafür – mal wieder – eine gute Gelegenheit.
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #150
„Ich habe beim FC Bayern eines gelernt: Wir werden Meister – so lange, bis es mathematisch nicht mehr gehen sollte. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass wir heuer Meister werden. Es gibt bei uns überhaupt keinen anderen Gedanken. Wir werden Dortmund sicher noch nicht zur Meisterschaft gratulieren.“
Paul Breitner, Blog-Namensgeber und ganz gelassen.
So gewinnt der FC Durchschnitt keinen Blumentopf
Was ist der Unterschied zwischen dem heutigen Spiel in Dortmund und dem letzten?
Ribéry und Robben.
Das klingt platt, ist aber so gemeint.
Dem aktuellen FC Bayern fehlt es an offensiver Inspiration, an Geschwindigkeit, an Anarchie vor dem Tor.
Kurz, an allem, was Ribéry und Robben auszeichnet.
Den Kollegen, die die beiden vertreten, fällt diesbezüglich nichts, aber auch gar nischt ein.
Und hinten gibt es in jedem Spiel immer und immer wieder einen Kollegen, der den üblichen Bock schießt und somit seine Mannschaft auf die Verliererstraße bringt.
Die berühmt-berüchtigte Bayern-Philosophie „lass die hinten mal offen wie ein Scheunentor sein, wir machen vorne schon unsere Buden“ ist tot.
Wie soll das auch gehen, wenn wie aus dem Nichts ein Mario Gomez zum Gastspiel in Dortmund der Hoffnungsträger ist?
Sicher, er machte seine Sache mehr als gut, war fast noch bester Münchner auf dem Platz der ersten Halbzeit. Vor allem, weil man ihm anmerkte, dass es besser wurde, je länger er machen durfte. Aber von Mario zu erwarten, dass er sämtliche zwei, drei Chancen eiskalt verwandelt – nach dieser Vorgeschichte? In dieser Saison?
Also bitte.
Andererseits hätte es den BVB der zweiten Halbzeit wohl nicht gegeben, wenn Gomez getroffen hätte.
Wir werden es nicht erfahren. Stattdessen wurde Herr Demichelis zum besten Borussen. Was für ein „Comeback“. Unfassbar. Ob van Buyten den Ball vor dem 0:1 genauso im eigenen Strafraum zum Gegner geköpft hätte? Wahrscheinlich. Also drehen wir uns ohnehin im Kreis. Sein Handspiel vor dem Traumfreistoß zum 0:2? Geschenkt.
Überhaupt. War die Borussia jetzt wirklich so stark oder die Bayern so schwach? Allwöchentlich die gleiche Frage.
Sowohl als auch.
Inzwischen hat wohl der letzte Gegner begriffen, dass man die Bayern einfach spielen lassen darf. 80-90% Ballbesitz? Kein Thema, irgendjemand semmelt den Ball schon für uns in die Maschen und davon erholen sich die Bayern nicht…
Vier erzielte Tore in sieben Spielen. VIER!
So was nennt man Durchschnitt. Und das wird sich auch nicht ändern bis zum ominösen 10.Spieltag. Von Seiten des FC Bayern und seinen Fans will man ja die Tabelle vorher nicht anschauen. Na dann viel Spaß.
Es mag verbittert klingen, aber ich würde eher darauf tippen, vor der Rückrunde keinen Blick darauf zu verschwenden. Bis dahin sind es dann eher 20 Punkte Abstand. Oder so.
FC Durchschnitt.
Wie soll man das anders nennen, wenn wir ein System spielen lassen, für das wir nicht die Spieler haben (Thema Ribéry & Robben) und mit aller Macht unser Trainer Louis van Ratlos trotzdem einfach so weiterspielen lässt?
Butt (solide, keine Fehler, bei den Toren machtlos),
Lahm (rennt seiner Form immer noch und immer langsamer hinterher),
van Buyten (diesmal nicht den entscheidenden Fehler gemacht – immerhin),
Badstuber (hölzern und ungeschmeidig – wie immer, trotzdem den Ball vor dem 0:1 unhaltbar abgefälscht),
Braafheid (noch mit die beste Leistung von ihm im Bayern-Dress, zumeist die Position gehalten, an keinem Tor beteiligt gewesen (oder?)),
van Bommel (am stärksten immer noch nach dem Spiel am Mikro – beim Verteidigen seines Spiels und seiner Mitspieler),
Pranjic (Mr. Durchschnitt),
T. Müller (sein schwächstes Spiel seit langem),
Schweinsteiger (verschenkt auf der 10),
Kroos (Leistung seiner zweiten Bayern-Zeit wird immer unverschämter),
Gomez (Respekt – beste Leistung seit Wochen, fehlte noch ein wenig die Sicherheit und Präzision),
Demichelis (ohne Worte) und
Olic (wo ist der Olic der Vorsaison?).
Was aber bei all dem schlimmsten ist?
Wenn man keine Zauberer, keine Anarchen mehr auf dem Platz hat – wo sind dann die Arbeiter, die Läufer, die Kämpfer?
Einige Spieler sind nach dieser Vorsaison wohl so selbstverliebt und den Robben-Schatten so sehr gewöhnt, dass sie gar nicht merken, wie sie sich lächerlich machen, wenn man eben dieses immer noch einräumt.
Also genug zu laufen, zu kämpfen und Einsatz bis zum Umfallen an den Tag zu legen.
Ist es wirklich nur das Pech, dass wir vorne das Tor nicht treffen?
All das ist ja momentan schlimmer als unter Magath und Hitzfeld, als wir diesen Langweiler-Erfolgsfußball spielten. Und selbst dieses Gerede vom „Kaputtspielen des Gegners“ zieht doch inzwischen nicht mehr.
Irgendwann muss man dann eben doch mal ’ne Bude machen, sonst verliert man beim Gegner den Respekt. Zum Beispiel beim BVB.
Ob die wussten, dass hinten ohnehin nix anbrennt und sie sich deshalb im ersten Spielabschnitt geschont haben?
Es hatte fast den Anschein. Erschütternd.
Und was passiert jetzt?
Die Führungskräfte des FC Bayern werden Zeter und Mordio schreien, der Trainer in sein „Paradies“ nach Portugal(?) entfliehen und die Herren Nationalspieler stellen ihre Knochen erneut den Geld scheffelnden nationalen Verbänden zur Verfügung.
Und was mache ich?
Nix.
Als Fan kann man ja eh nix machen. Ach ne, da fällt mir doch noch was ein: Sich von der Meisterschaft verabschieden.