Breitnigge – Podcast 09/10 #3

Es ist mal wieder soweit. Die dritte Ausgabe des Breitnigge-Podcast ist online.

Über folgende Themen habe ich ein wenig geplaudert:

Ribéry und seine Position, das Spielsystem der Bayern, der offene Brief der FCB-Fans, der Weltuntergang schon nach dem dritten Spieltag, die Aussagen des Vorstands zum Thema Transfers, der aktuelle Kader, Sneijder, van der Vaart, die Championsleague-Auslosung und ferner noch eine kleine Lobhudelei über den lieben probek…

Reicht doch, oder?

Zumindestens für 8:22 Laufzeit und 7,8 MB.

Viel Spaß.

Podcast bei Podhost.

So schnell spart man 240 Euro

Nachdem Sky bis gestern nicht auf meinen Widerspruch reagiert hatte, kam heute das übliche Standard-Schreiben zur Kündigungsbestätigung. Darin aber kein Wort über die – aus meiner Sicht – überhöhten Monatsgebühren.

Einmal mehr also zum Hörer gegriffen und die Nummer der Kundenrückgewinnungs-Hotline gewählt.

Ich mache es kurz:

Dort wollte man sich zunächst wieder auf die Schiene zurückziehen, dass „ich doch seinerzeit einen 24-Monats-Vertrag abgeschlossen hätte“ und „durch meine Kündigungsrücknahme doch wieder die normale Verlängerung zu den erhöhten Tarifen aktiviert wurde.“

Wie bitte?

Achso. Stimmt. Deshalb habe ich ja die Kündigung zurückgenommen. Wegen den erhöhten Tarifen…

Nachdem ich das Gespräch dann beenden wollte und das Wort Anwalt in den Mund nahm, bat die nette Dame doch noch mal darum, Rücksprache halten zu dürfen.

Kaum 5 Minuten in der Warteschleife später, hatte man „urplötzlich“ den gesammelten – mir vorliegenden – Schriftverkehr wiedergefunden („war in einem anderen System hinterlegt“) und gestand mir bis zum Ende der Vertragslaufzeit (31.07.2010) dann doch den 19,99 Euro-Monats-Tarif zu („der Kollege hat den Tarif gerade schon wieder umgestellt!“) und will mir ferner die bisher zuviel gezahlten Beträge zurückerstatten.

Na also. Geht doch.

Ihre abschließende Frage, ob ich „jetzt die Kündigung vielleicht wieder zurücknähme“, musste ich ablehnend beantworten, da mir die aktuellen Sky-Tarife leider so gar nicht gefallen.

„Sollte sich daran etwas ändern, würde ich aber wieder auf sie zurückkommen“ – wissend, dass sich bei diesem Pay-TV-Anbieter in den letzten 10 Jahren das Geschäftsmodell schneller änderte, als der FC Bayern zuletzt die Trainer wechselte…

Was habt ihr aus meinem FC Bayern gemacht?

Jetzt mal ehrlich: Der dritte Spieltag ist gerade gelaufen. 9% der Saison. Und wir diskutieren beim FC Bayern schon wieder den Weltuntergang?

Auf der anderen Seite: Was anderes war die erste Halbzeit der Bayern in Mainz?

Von den drei ersten Halbzeiten dieser Spielzeit war dies mit Abstand die schlechteste. Wenn nicht die schlechteste seit Jahren. Gegen Mainz! Bei allem Respekt: Ist das jetzt unser Maßstab?

Dann ist Holland aber echt in Not.

Und was ist das ein Ding mit diesen ersten Halbzeiten?

Verstehen unsere sog. Spieler nicht, was der Trainer von ihnen will und erklärt er es ihnen erst in der Halbzeitpause? Damit dann – erneut – auch heute die zweite Hälfte das Gegenteil der ersten wird? Oder so?

Schlimm.

Obwohl die Saison erst so frisch ist, habe ich schon wieder den Kaffee auf.

Nicht wegen van Gaal. Der hat – erneut – die exakt richtigen Auswechslungen vorgenommen (Altintop grausig!) und nimmt auch sonst kaum ein Blatt vor den Mund. Ist gar selbstkritisch.

Zur Vollendung müsste man jetzt die zahlreichen Fehler nicht erst nach einem Spiel einräumen, sondern sie einfach mal schon vor dem Spiel erkennen. Wie wäre das?

Zunächst einmal sollten wir Herrn Klose e n d l i c h auf die Bank verbannen und e n d l i c h Herrn Olic einen Stammplatz in der Startelf einräumen!

Alter Schwede. Soviel Alarm hat in den letzten Jahren kaum ein Stürmer im bayerischen Offensivspiel gemacht. Respekt. Von 0 auf 100 beim FC Bayern.

Der rennt ja wirklich jedem Ball hinterher. Und bekommt ihn zumeist. So wie Ribéry 2007 in seinen ersten Partien für die Bayern.

Ein weiterer Grund für meine Frustration: Das Comeback der Abwehr des Schreckens!

Daniel van Buyten. Wie bitte? Was war das denn, Daniel? Beim 0:2? Beim Pfostenfallrückzieher von Bancé? Und überhaupt?

Klar. Einem Badstuber muss man sowas mal zugestehen. Aber einem sog. gestandenen Bundesligaprofi?

Weiterhin klar: Irgendwann musste dieser Fehler Rensings ja kommen, den die Medien seit Saisonbeginn herbeizureden versuchen.

0:1. Darf nicht passieren, passiert aber.

Und, da beißt die Maus keinen Faden ab, völlig verdient. Mainz machte vom Anpfiff an mächtig Dampf. Entgegen der Erwartungen. Wohl auch van Gaals. Der schon im Laufe der ersten Halbzeit zwei von drei Wechsel vornahm. Siehe oben. Thema Fehler.

Fast unweigerlich das 0:2. Ebenso verdient. Bayern gar nicht anwesend.

Krise. Desaster. Katastrophe.

Auf der anderen Seite (und jetzt zur Überschrift):

Was sollen die Spieler machen?

Zum zweiten Mal in Folge gibt’s zur neuen Saison einen neuen Trainer. Eine neue Philosophie. Alles neu. Und jedesmal wird behauptet, dass der Fußball jetzt aber mal wirklich und völlig neu erfunden wird.

Für mich ist das fast Wahnsinn. Und dann noch das Erbe der Grinsers: die Vorbereitung.

Unser aktueller Messias auf der Bank hat das ganz gut erkannt: Eigentlich sind wir deshalb noch immer in der Vorbereitung. Und so sehen die Spiele dann auch aus.

Ab sofort zählt für mich – ähnlich wie in der Vorsaison – nur eins: Bis zur Winterpause den Abstand zur Tabellenspitze nicht allzu groß werden zu lassen.

Weitere Faktoren für die heutige Niederlage:

1. Die Leidenschaft und Hingabe der Mainzer.

Da hätten sich die Bayern ’ne dicke Scheibe von abschneiden können. Hinterher wurd’s besser. Aber nur weil den Mainzern die Luft ausging. Allein, zählbares kam dabei trotzdem nicht heraus.

2. Regelmäßig macht der Torwart des Bayern-Gegners gegen uns sein Spiel des Lebens.

Überspitzt ausgedrückt. Aber Übertreiben verdeutlicht.

3. Klose als 10er.

Alter. Dazu fällt mir nix ein.

4. Timoschtschuk.

Kapitän van Bommel fehlt. Das sollte die Chance des Ukrainers sein. Und was kommt bisher dabei heraus? Vielleicht dass ein Typ wie van Bommel auf dem Spielfeld fehlt? Könnte das sein? Meine Güte. Wenn dieser Ukrainer einer der weltbesten 6er sein soll, dann kann man doch erwarten, dass er Zweikämpfe, 1:1-Situationen und Bälle gewinnt, oder? Und nicht nur nebenher läuft. Wenn er Weltklasse ist, dann sollte es ihm auch nichts ausgemacht haben, dass er im Kader zunächst hinter van Bommel lag, dann sollte er jetzt schon seine Form haben können. Oder? Wie auch immer. Da ist Luft nach oben. Bisher ist er keine Alternative zum sog. Treter im Team des FC Bayern.

5. Standards.

Seit JAHREN schau‘ ich mir das jetzt an. Und frage mich – polemischer Fan der ich bin – JEDESMAL, ob man sowas wie Freistöße und Ecken nicht vielleicht mal trainieren kann?!

Passiert beim FC Bayern scheinbar nicht. Wieso darf dann aber Sportskamerad Schweinsteiger – in solchen Spielen, in meinen Augen, einer der am meisten überschätzen Spieler in der Geschichte des FC Bayern – sowas immer wieder im Rahmen eines Pflichtspiels üben?

Fragen über Fragen.

Es kann wirklich nur noch besser werden.

Habe ich was vergessen?

Zum Beispiel, dass Lahm auf rechts immer schlechter statt besser wird?

Oder das wir vielleicht einen Kader haben, der sowohl von den Fähigkeiten als auch vom Intellekt gar nicht zu den hohen Ansprüchen eines van Gaal passt? Wir also in der Winterpause oder im nächsten Sommer wieder diverse neue Spieler an der Säbener Straße begrüßen dürfen?

Ein teurer Spaß.

Weisheiten #109

„Die sollen erst die Champions League angehen und zeigen, wie groß ihre Substanz ist, das macht der FC Bayern seit 30 Jahren und dann werden wir sehen, wie sich die Situation dann darstellt.“

Bayern-Nerlinger in Bezug auf Zweifel an der bayerischen Dominanz aus Wolfsburg und Co.

Gerade noch so auf's Treppchen geschafft

Eigentlich brauch‘ ich sowas nicht für mein Wohlbefinden. Tatsächlich finde ich es irgendwie komisch, wenn ich sowas über mein Weblog lese.

Bin ich doch im Hinterkopf immer noch ab und zu auf dem Level, als wir alle angefangen haben. Man war unter sich, hatte 25 Besucher am Tag und kannte fast jeden Kommentator noch persönlich.

Und jetzt soll ich Platz 3 in der „Top 10 Rangliste der wichtigsten deutschen Sport Blogs“ einnehmen? Sagt zumindestens Cision.

Wer oder was das ist – keine Ahnung.

Naja. Zumindestens besser als zu den Schlechtesten zu gehören.

Achso. Gefunden habe ich diesen Beitrag übrigens hier. Ordnung muss sein.

FC Bayern – SV Wiese 0:1, FC Ribery – Werda 1:0

Phasenweise dachte ich, bei Sky hätten sie ein Band von der letzten Saison eingelegt. Jetzt nicht das gegen Werder, aber halt irgendein anderes.

Dann sah ich wieder diese hässliche Trikotwerbung auf den neuen schicken Jerseys und war plötzlich wach.

Meine Güte. Was war das denn?

Sicher. Auch gegen Hoffenheim gab es phasenweise guten, neuen van-Gaal-Fußball zu sehen und gegen Bremen steigerten wir diese Werte noch einmal.

Aber was bringen 70% Ballbesitz und Dominanz, wenn es einer Mannschaft wie Werder gelingt, mit einem einzigen, wirklich sauguten Konter nicht nur ein Spiel auf den Kopf zu stellen, sondern die Bayern noch ratloser zurückzulassen als zuvor?

Ehrlich gesagt habe ich eigentlich keinen Bock, nach der letzten Saison jetzt schon wieder Geduld bis in den Herbst zu haben. „Bis wir uns gefunden haben“, bis das van Gaals System greift.

Das nervt.

Kann man von gestandenen Bundesligaprofis nicht erwarten, dass sie selbst bei 30 Grad im Stadion mal mehrheitlich keine hohe zweistellige Fehlpassquote haben?

Das man sich anbietet, wenn ein Mitspieler den Ball hat? Wo sind denn diese permanenten zwei Anspielstationen in dieser ach so tollen Raute?

Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Und vor allem dem Schock, dass sich die Schaaf-Kicker – landauf, landab immer als Offensivkünstler mit Inklusiv-Feuerwerk bekannt – wie jedes Dorfteam, in München dann doch auch mit 10 Mann rings um den eigenen Strafraum eingraben, nur um bei Gelegenheit mal überfallartig die eigenen Konter aufzuziehen…

Nein. Das war großer Käse.

Klar. In den ersten 30 Minuten war das Dampffußball, wie wir ihn uns alle vorstellen. Dann ging uns allerdings die Puste aus und einen Erfolg hatten wir da dummerweise noch nicht erzielt. Das wäre aber erforderlich gewesen, um die Bremer an diesem Tag zu besiegen.

Denn das diese nach ihrer Führung ihre Taktik nicht unbedingt ändern würden – wo ist da die überraschende Neuigkeit?

Wieso auch?

Die haben sich am ersten Spieltag zu Hause blamiert. Was sollen die uns denn in die Karten spielen?

Nur weil Spieler wie Altintop (schlecht, schlecht, schlecht – und so nervös), Timoschtschuk (hat er überhaupt einen Zweikampf gewonnen? Einen Ball erobert, ja, in HZ2), Klose (phlagmatisch wie eh und je), Schweinsteiger (zu unpräzise, zu verspielt und rennt keinem verlorenen Ball hinterher) oder Lahm (mein Gott, wie zahnlos auf rechts, bis auf das Tor keine einzige brauchbare Flanke) einen mehr als schlechten Tag erlebten?

Grundgütiger!

Aber schauen wir doch mal auf die positiven Aspekte dieses Spiels – die gab es nämlich durchaus:

Erstens: Unser Trainer hat – und das kam in den letzten Jahren nicht bei allen Übungsleitern vor – bei allen Auswechslungen komplett richtig gelegen.

Klose raus, Sosa raus (endgültig als 10er gescheitert?), Altintop raus.

Olic rein (Kampfschwein – läuft sich selbst bei diesen Temperaturen die Seele aus dem Leib!), Ribéry rein (komplette Mannschaft direkt eine Klasse besser, trotz riesigem Rückstand), Müller rein (alter Schwede – der hat die Bälle erobert, die ich von Timoschtschuk hätte sehen wollen)!

Klasse.

Zweitens: Bremen dominiert und kein erneutes Debakel erlebt. Immerhin.

Drittens: Man sieht tatsächlich eine Entwicklung. Und mit Ribéry scheint sich das noch zu beschleunigen.

Viertens: Kaum ein Trost: Aber ohne Wiese, hätten die Bayern die Bremen klar abgefidelt. Da muss man ihm durchaus Respekt zollen, auch wenn’s schwer fällt und viele Schüsse direkt auf den Mann kamen.

Fünftens: Ebenfalls keine drei Punkte bekommen wir für die Erkenntnis, dass Werder in HZ2 überweigend nur noch Angst um das Ergebnis hatte. Wie sonst ist zu erklären, dass mit der Einwechslung Ribérys die letzte Kreativität im Bremer Spiel ausgewechselt und noch mehr gemauert wurde?

Kurzum: Offenbar – so schmerzhaft dies beim Blick auf die aktuelle Tabelle auch sein mag – müssen wir mit diesem Punkt zufrieden sein. Letzte Woche konnten wir froh darüber sein, diese Woche müssen wir es.

Weitere Gedanken zum Spiel:

– Die Diskussion um die Dusel-Bayern und van Bommel zeigte offenbar Wirkung. Wie anders ist Manuel Gräfes Art der Spielleitung zu verstehen? Bloß keinen Verdacht aufkommen zu lassen, dass man pro-Bayern pfeift? Und wie war der Schiedsrichter-Assistent der zweiten Halbzeit überhaupt in der Lage, bei diesem Sonnenstand all die Abseitsentscheidungen zu treffen?

Wie auch immer. Soweit ich weiß, gab’s keine Fehlentscheidungen und ob Herr Gomez auch nur einen der Abseitsbälle im Netz versenkt hätte, bleibt unbewiesen.

– Das Olic und Thomas Müller in die Startelf gehören, dürfte nach diesem Spiel klar sein, oder? Eigentlich auch Ribéry, aber hier würde ich pro Spiel nur 20 Minuten mehr Spielzeit einplanen.

– Was erlauben Schweinsteiger? Da bekommen die Bayern in der 92. Minute einen Freistoß in Nähe des Bremers Strafraum zugesprochen und was macht derBastian? Schlenzt den Ball auf gefühlte Hüfthöhe in die Bremer „Mauer“.

Na bravo.

Es kann weiterhin nur besser werden…

Morgen Kinder, wird's was geben

Zumindestens hoffentlich. Und zwar für Werder. Denn hoffen darf man ja.

Das letztjährige 2:5 war nicht wirklich nach meinem Geschmack. Dabei waren doch auch schon vor diesem Spiel noch jede Menge Rechnungen offen.

Ganz abgesehen davon, dass Nicht-Siege gegen Werder in meiner persönlichen No-Go-Tabelle knapp hinter Punktverlusten gegen den HSV liegen.

Obwohl: So schlecht, so ungefährlich, wie die Grün-Weißen in der letzten Saison waren, so sehr hatte sich mein Verhältnis schon entspannt. Wären da nicht die beiden Saisonspiele gegen die Schaaf-Kicker gewesen. Denn auch das Rückspiel war ein Witz.

Bringt aber alles nix.

Was morgen gegen die Bremer am Ende für uns herausspringt?

Keine Ahnung. Es ist der zweite Spieltag und die Bremer werden wohl nicht noch einmal so ein Spiel wie gegen Frankfurt abliefern.

Und die Bayern?

Da gibt Ribéry sein Comeback. Der Mann, über den in Fußball-Deutschland wohl in den letzten Monaten am meisten geredet wurde, allein, gespielt hat er nicht eine Minute. Für den FC Bayern.

Und der soll dann „für 20 Minuten“ eingewechselt werden und für uns die Kohlen aus dem Feuer holen?

Nein, nein.

Das muss zuvor schon erledigt sein.

Mit der (phasenweisen) Leistung von Hoffenheim wird das aber schwierig, vor allem, weil das Spiel gegen die Bayern für die Hanseaten immer noch was ganz besonderes ist. Auch wenn die ideologischen Lemke-Zeiten längst Vergangenheit sind.

Ich bin gespannt. Und ein bißchen nervös.

Aber wer ist das zu Saisonbeginn nicht?

Klose vielleicht. Weil Naldo fehlt. Aber dann bitte auch mal ein paar Buden zimmern, Miro…