„Normalerweise war Daniel Van Buyten, der am längsten dem Klub angehört von der ersten Elf, dran. Er hat die Binde großzügig abgetreten. Beide verstehen sich gut. Für Franck war das eine große Ehre, das habe ich gespürt.“
Jupp Heynckes, Motivator.
Monat: April 2013
Von Ellbogen, unerwarteter Dominanz und jeder Menge Barca
Ein neuer Rekord. Ein Breitnigge-Rekord. Noch nie habe ich einen Beitrag über ein Spiel verfasst, während das nächste Spiel schon hinter uns lag. Es sind die Umstände. Meine, die der Zeit und die Gewohnheiten. Sicher, früher hat das niemanden gestört, dass ein Bericht erst am Mittwoch online war. Vom Samstags-Spiel. Damals, als ich noch für 50 Leute geschrieben habe. Heute ist es – in der Regel – eine mind. 20-fache Zielgruppe.
Wie auch immer. Dann wird dieser Beitrag halt kürzer und – aus zwei mach eins – enthält ferner Inhalte zur gestrigen Championsleague-Auslosung.
Nach dem Hinspiel in München rieben wir uns alle schon die Augen, gingen wir doch – ob der medialen Überhitzung des Gegners – von einem „fast aussichtslosem Unterfangen“ aus. Kaum etwas davon blieb im Nachgang übrig. Nicht, weil Juventus vielleicht nicht gewollt hätte, nein, nein, unser Pressing, unser Wille hat sie dann wohl doch überrascht.
Vor Tagen also das Rückspiel und wir alle dachten: „Aber jetzt bereitet uns Turin im neuen Stadion die Hölle auf Erden“. Ja. In den ersten 15 Minuten. Da war es laut, da war die alte Dame das heiße Messer in der Butter. Bis unsere Bayern Zugriff auf das Spiel bekamen und wir somit die Weichen für das Halbfinale stellten. Denn machen wir uns nichts vor: Hätten die Italiener in dieser Phase tatsächlich die Führung erzielt, ich weiß nicht, wovon dieser Beitrag heute handeln würde.
So kam es aber nun einmal anders und wir reden statt dessen von unserer Spitzenqualität über zwei Spiele DER Top-Mannschaft aus Italien den Zahn gezogen zu haben. Da brauchen wir jetzt auch nicht mehr den Konjunktiv, denn im Rückspiel gab es diese 150%-tigen Chancen für die Conte-Kicker nicht wirklich. Und falls doch war Neuer zur Stelle.
Die Tatsache, dass ich – nach drei Tagen – eigentlich nur noch die ersten 15-Juventus-Minuten, Neuers Taten, unseren Spielzugriff und die italienische Zweikampf-Härte im Hinterkopf habe, spricht für sich.
Wir müssen uns nicht mehr über das Hinspiel unterhalten, Vidal, Ribery, das Abseits und den Schiedsrichter insgesamt. Nein. Es ging für Juve ja noch darum, mit der seit Jahren bestehenden Heimstärke ein 0:2 umzudrehen. Sie hatten die gleichen Chancen wie wir. Gewonnen haben wir. Mit 2:0. Verdient. Aber der Reihe nach.
Der Anfang ließ mich zunächst Böses ahnen. Nicht nur besagte 15 Minuten, nein, auch der Schiedsrichter (der mit dem Faible für alles was Gelb ist). Und Herrn Chiellini. Man mag mir gerne Unsouveränität unterstellen (und davon wurde während des Spiels auf Twitter auch ausgiebig Gebrauch gemacht), aber ich war und bin schon ein wenig, sagen wir mal „irritiert“, dass ein Chiellini mit seiner Spielweise über 2x 90 Minuten in voller Länge auf dem Platz stand. „Tragisch“ wird es für uns, dass Mandzukic zwei seine drei gelben Karten in Duellen mit diesem – seinem – Gegenspieler kassiert hat. Nicht, dass Mandzukic nicht auch einen Ruf hätte (dem er imho in seiner Anfangszeit in München leider auch gerecht wurde), aber sein Verhalten bzgl. Ellbogen-Einsatz hat sich in größerem Maße gebessert, als es von den Schiedsrichtern im In- und Ausland honoriert werden würde. Meine Meinung.
Zurück zur Tragik.
Im Hinspiel erhält Mandzukic als erster (FCB)Spieler eine gelbe Karte. Wohlgemerkt nach besagter Vidal-Ribery-Geschichte. Und im Rückspiel? Im Rückspiel erhält Mandzukic seine dritte gelbe Karte im laufenden Wettbewerb für eine Aktion, wo ich sogar schon in der Realgeschwindigkeit dachte „Foul Chiellini“! Denn imho trat der Italiener Mandzukic beim Kampf um den Ball vor das Schienbein. Zu meinem Entsetzen entschied der Unparteiische nicht nur auf Foul von Mandzukic, nein, er gab dem Kroaten auch noch Gelb. Da war ich dann sprachlos. Vor allem, da auch die Zeitlupen mich meine Meinung nicht ändern ließen…
Unsere schlimmsten Befürchtungen schienen einzutreten und ich sah neben Mandzukic auch Lahm und Dante in einem möglichen Halbfinale gesperrt. Allein, es kam anders. Welch‘ ein Glück. Der Schiedsrichter beruhigte sich und bekam seine Gelb-Schwäche in den Griff. Als weiteren Verlust hatten wir – dank Arm-Einsatz des Gegners – nur Daniel van Buyten zu beklagen. Es kam Boateng. Erneut hatten wir nicht das Pech, dass die Spieler rund um Pirlo diese Schwäche auszunutzen vermochten.
Sehen wir es positiv: Im ersten Halbfinale müssen wir zwar auf Mandzukic – inzwischen eine unserer schärfsten (Pressing-)Waffen verzichten – den Rest der Championsleague steht er uns dann aber (Platzverweis und Verletzung außen vor) definitiv zur Verfügung. Ebenso wie unser zentrales Mittelfeld mit Schweinsteiger und Martinez, die ja nun wieder bei 0/2 gelben Karten stehen. Blieben nur Lahm und Dante als Faktor (Gustavo ist imho hier nicht relevant (s. BS und JM)). Wobei Lahm heuer keine Karte mehr bekommen und bei Dante (wie zumeist bei der Abwehr) es darauf ankommen wird, was das defensive Mittelfeld durchlassen muss. Gedankenspiele.
Wir stehen im Championsleague-Halbfinale. Und das ist mehr als ich in manchen Phasen dieser Europapokal-Saison erwartet hatte. Nach dem 1:3 gegen Bate oder dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Arsenal, welches ich live ertragen musste. Einerseits. Andererseits könnte nun gegen Barcelona auch wirklich Schluss sein. Könnte. Nie war diese Option aber unwahrscheinlicher als heute.
Warum habe ich also so gute Laune nach der Auslosung gehabt?
Wir haben lange (seit 2009) auf Barcelona gewartet. Und haben uns seit diesem 0:4 sicher in größeren Schritten weiterentwickelt als Barcelona. Klar, keine Kunst, aber näher „dran“ an Barcelona waren wir nie. Wobei hier nicht (wie sicher jetzt von Einigen vermutet) die typische Bayern-Arroganz zum Tragen kommt, nein, denn ich meine hier nicht, dass wir nun annähernd so sind wie Barcelona, so als Kopie, auf keinen Fall, das wollen wir ja auch nicht. Wir haben aber – seit van Gaal und danach dann mit Heynckes – ein eigenes System auf die Beine gestellt und optimiert, dass uns nun doch dauerhaft unter die Top-Mannschaften Europas gebracht hat. Nachhaltig. Die CL-Erfolge der letzten Jahre sprechen da für sich (nicht nur auf Titel bezogen jetzt).
Warum also sollten wir Barcelona, welches für mich in dieser Saison nicht mehr so perfekt funktioniert wie zuvor, nicht auch gefährden können?! Weshalb sollten in zwei Spielen die Chancen nicht größer sein, als in einem Finale auf neutralem Grund? Eben. Ich bin zuversichtlich. Und auch zunächst in München zu spielen ist gut. Erstens weil wir die Auswärtstorregel im Rückspiel auf unserer Seite haben. Da wo wir es brauchen. Zweitens können wir im Heimspiel mit einem guten Ergebnis (0:0 oder Sieg zu Null) Druck auf Barca aufbauen. Hat Paris ja im Viertelfinale auch lange geschafft. Drittens ist es doch so: Wenn ausscheiden, dann bitte nicht noch einmal im Finale (das hatten wir jetzt 2x in drei Jahren, das reicht) und gegen wen, wenn nicht gegen Barca? Sind die Ende April, Anfang wieder so stark, dass die uns weghauen, dann sind wir wenigstens gegen den Championsleague-Sieger ausgeschieden!
Alles noch in Frühjahrssternen, aber rund um eine solche Auslosung wird man sich ja mal Gedanken machen dürfen. Bis dahin einfach auf Bundesliga und Pokal konzentrieren – das macht den Kopf frei und hält frisch.
Weiter, immer weiter!
(So viel zum Thema kurzer Bericht)
BL 2012/13 #29 FC Bayern – 1.FC Nürnberg
Spiel: FC Bayern – 1.FC Nürnberg
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen 1.FC Nürnberg
Gegner:
Webseite: Link
Wikipedia: Link
Bilanz Spiele: 43/14/14
Bilanz Übersicht: Link
Die Meisterschaft ist unter Dach und Fach und wir nehmen einen Gang raus? Niemals! Gegen Nürnberg sind doch immer Rechnungen offen. Und wenn es diesmal nur das Hinspiel ist. Deshalb keine Experimente:
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #237
„Die Torjägerkanone habe ich ihm weggenommen, aber Mario sieht es ein.“
Jupp Heynckes, meisterlicher Kanonendieb.
Dantes Schüssel und Schweinis Hacke
Der FC Bayern ist Deutscher Meister 2012/13! Rekord-früh. Rekord-dominant. Wir sind es aus eigener Kraft geworden und der Sieg in Frankfurt war der letzte Mosaikstein. Dazu gratulieren wir den Spielern, den Verantwortlichen, allen, die an diesem grandiosen Erfolg ihren Anteil haben und nicht zuletzt uns selbst, den Fans, die schließlich auch daran beteiligt waren.
Was muss ich dann aber im Nachgang lesen? Ja, irgendwie ist das schon toll, was die Bayern da geleistet haben, Glückwunsch, aber feiern, noch nicht einmal richtig feiern können die doofen Bazis!
Vielen Dank, sehr nett, aber auf vergiftete Komplimente kann ich verzichten. Diese Saison war außergewöhnlich. Epochal. Und genau die richtige Reaktion auf die vorherige – „auf 20,30 Jahre unerreichbare“ (Zitat Klopp) – Spielzeit des Ex-Meisters. Das ist Fakt. Wenn man nun, weil einen als Fan (eines anderen Vereins), dieser Erfolg der Heynckes-Kicker insgeheim stört, mit aller Macht das berühmte Haar in der Suppe finden will – bitteschön – ich bin da gerne behilflich, aber eins wird auch dann noch feststehen: Wir sind dabei, eine Rekordsaison zu etablieren, die alles andere wirklich in den Schatten stellen wird. Das Imperium hat verstanden, hart und seriös gearbeitet und zurückgeschlagen. Bämm.
Von daher gilt es an dieser Stelle unsererseits ein aufrichtiger Dank an unseren Gegner Borussia Dortmund zu richten! Die Leistung der Schwarz-Gelben hat doch unsere diesjährige Steigerung erst möglich gemacht. Nennen wir den Ball beim Namen. Konkurrenz, und so. Gerade dieser Umstand stößt jetzt vielleicht Einigen im Umfeld oder innerhalb der Fanschaft säuerlich auf, aber ich kann es nur noch einmal wiederholen, was ich zwei Jahren lang immer wieder gesagt habe: Genießt es, solange es geht. Und dieser Endpunkt ist genau… jetzt.
Von all dem abgesehen: Niemand schreibt mir vor, wie ich(!) zu feiern habe. Ich habe nach dem Schlusspfiff eine große Freude empfunden. Fakt 1. Wer aber eine Explosion wie z.B. 2001 oder wenigstens 2000 oder 1986 erwartet hat, ist entweder ignorant oder naiv! Wie soll das emotional gehen? Seit Wochen, wenn nicht Monaten steht doch mehr oder weniger fest, dass wir diese Saison im Sack hatten. Der BVB hat die zweite Meisterschaft auch deshalb geholt, weil sie eine rein nationale Rückrunde spielen konnten. Heuer sind sie international stabiler und spielen eine gute Runde, allein, die Bayern sind (trotz Mehrfachbelastung) auf Rekordjagd. Pech gehabt. Willkommen in unserer Gefühlswelt von vor 12 Monaten. Irgendwie. Fakt 2.
Fakt 3: Jetzt mal ehrlich, Leute. Am Mittwoch spielen wir in Turin, bei der besten Mannschaft Italiens, um den Einzug ins Halbfinale der Championsleague. Wir wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir jetzt „die Sau rauslassen“ würden. Die gleichen Kritiker, die nach dem Titelgewinn unsere feierlichen Aktivitäten anprangen, würden uns doch nach einem anschließenden Ausscheiden der Unprofessionalität und Blauäugigkeit bezichtigen. Ergo: Alles richtig gemacht.
Was soll das überhaupt bedeuten, „richtig feiern“? Meister-T-Shirts, Bierduschen? Ansonsten verpönt, aber wenn die Bayern das jetzt nicht machen, sind sie prüde und langweilig? Keine Fragen mehr. Ach und ab welcher Anzahl nackter, einer Woche lang Tag und Nacht auf den Straßen tanzender Fans, wären unsere Feierlichkeiten denn Fan-politisch korrekt? 1.000? 20.000? Oder doch eher mindestens so viel wie in Dortmund, wenn man einen überraschenden Titel holt, nachdem man wenige Jahre zuvor fast insolvent war, oder schlichtweg in der Stadt, der Region ganz andere Fan-Konzentrationen vorherrschen als in München?!
Wie auch immer, man kann es diesen Kritikern ja eh nicht recht machen, also belassen wir es dabei und kommen zum Gastspiel unserer Bayern in Frankfurt.
Die Bayern begannen auch dieses Auswärtsspiel gewohnt kontrolliert und dominant. Man mag mich arrogant nennen, aber wenn ein Team 13 von 14 Spielen in der Fremde gewinnt und dabei 31:2 (in Worten: ZWEI)! Tore erzielt, dann kann man imho nicht (mehr) behaupten, dass die Bayern ja nur mit Glück diese Bilanz erspielt hätten, nein, dann muss das Hand und Fuß haben, dass es hauptsächlich am FCB selbst lag und nicht an sich komplett ergebenden Gegnern. Punkt. Wie das spätere Spiel ja noch zeigen sollte, waren diese Frankfurter (ob zunehmender Meisternervösität der Bayern?) ja durchaus in der Lage unsere Mannschaft in Bedrängnis zu bringen. Na also.
Der Reihe nach.
Bayern dominant, ohne sich übermäßig viele Chancen zu erarbeiten. Nach der 30. Minute weniger dominant, mehr kontrollierend und Frankfurt auch mit Teilnahme am Spiel. Zunächst der Pfostentreffer von Shaqiri, dann der berechtigte, aber leider verschossene Alaba-Elfmeter und ferner noch das Foul an Gomez, welches Meyer ebenfalls mit Elfmeter hätte bestrafen können, es aber nicht tat. 0:0 zur Pause.
Nach dem Wechsel dann wieder mehr bayerischer Druck und ein – standesgemäßes – Meistertor von Bastian – Madjer – Schweinsteiger. Vor dem Gästeblock. Ein Traum. Einziger Rest-Aufreger des Spiels dann der nicht gegebene Handelfmeter gegen Dante. Meyer ließ auch hier die Pfeife stecken und dies war – aus meiner Sicht – eine Fehlentscheidung. Abschließend sollen dies aber diejenigen klären, die Ahnung haben. Von den Regeln. Unter Zuhilfenahme des „Zeitlupenwissens“. Meiner Meinung nach kann man Fehlentscheidungen nicht miteinander aufrechnen, aber es hilft in den anschließenden, emotional gefärbten (Stammtisch)Diskussionen. 😉
Apropos Stammtisch.
Ich selbst kann nicht nur „Fanbrille“, nein, „Haar in der Suppe“ ist mir ebenfalls nicht fremd. Es war nicht entscheidend und am Ende des Tages werden wir die Feierbilder im Kopf behalten, aber was unser kleiner Franzose nach seiner Einwechslung in der 63. Minute auf dem Platz gezeigt hat, war – gelinde – gesagt eine Frechheit! Da war kein Wille, kein Einsatz, kein Nachsetzen, keine Zweikämpfe, keine Defensivarbeit, da war eigentlich gar nichts. Und das konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Warum, Franck? Bis zum Schluss habe ich darauf gewartet, dass da der Knoten platzt und er endlich den Turbo einschaltet, aber nö, Fehlanzeige. Betrachtet man den Gesichtsausdruck Robbens bei seiner Auswechslung, ist das doppelt bitter.
Aber gut, et hät noch emmer joot jejange. Denn die Frankfurter konnten aus diesem systemimmanenten Ausfall kein Kapital schlagen (von Gustavo will ich gar nicht erst anfangen) und weil auch unser Torhüter kahneske Paraden zeigte und fehlerlos blieb, war der Sieg nicht mehr in Gefahr und die Feierlichkeiten auf Rasen und Rängen konnten beginnen. Wer an dieser fast kindlichen Freude der meisten Spieler und Verantwortlichen etwas zu kritisieren hatte, dem kann man eh nicht helfen. Oder er ist Sky-Kunde und hat – wie ich am Samstag – von der Masse der Rasen- und Rängefeiern gar nichts mitbekommen. Schon unfassbar wie man so viel Werbung und Spielzusammenfassungen zeigen kann, wo doch parallel LigaTotal (wie ich dank meiner Aufzeichnung erfahren durfte) live dabei war. Live Müller am Zaun die „Humba“ anstimmte, Ribèry wenigstens nach Spielende zur Topform auflief und es am Ende Herrn Dante vorbehalten war, mich zu Tränen zu rühren, als ich dessen unbändige Freude sah, während er allein mit der Papp-Salatschüssel (im Tausch für sein Trikot von einem Fan erhalten!) über den inzwischen leeren Waldstadion-Rasen rannte. When we were kids.
So geht Emotion, Sky! Ich werde es ab kommenden Sommer vermissen.
What’s next?
Juve, Juve und Juve.
Auf geht’s, Ihr Roten – ab ins Championsleague-Halbfinale!
BL 2012/13 #28 Eintracht Frankfurt – FC Bayern
Spiel: Eintracht Frankfurt – FC Bayern
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen Eintracht Frankfurt
Gegner:
Webseite: Link
Wikipedia: Link
Bilanz Spiele: 48/21/28
Bilanz Übersicht: Link
Machen wir es kurz: Ein Sieg. Eine Meisterschaft. Die Bayern! Die BAYERN!
Auf geht’s, Ihr Roten!
Von alten Damen. Und dicken Ladys.
Vor dem Spiel gegen Juventus hatten wir vor dem Spiel gegen den HSV Sorge. Dass wir nur Juventus im Kopf hätten und das Spiel schwierig werden könnte. Das Resultat? Bekannt. Vor dem Spiel gegen Juventus hatten wir Sorge, dass die Gala in der Bundesliga die Sinne trüben und Bruder Leichtfuß wieder auftreten könnte. Resultat? Berauschend. Der nach-österliche FC Bayern hat ganz offensichtlich seine bisherige Saison-Ernsthaftigkeit zurückgewonnen. Eine Ernsthaftigkeit die in Hoffenheim, gegen Fortuna, Arsenal und in der zweiten Halbzeit in Leverkusen abhanden gekommen schien.
KRISE! Weg damit. Wir sind wieder da. Kein Spiel zu früh. Und ich bin – mal wieder ehrlich – aber mit diesen beiden Spielen hätte ich so tatsächlich nicht gerechnet. Weder mit diesen neun Toren noch mit einen so deutlichen Vorsprung für das Rückspiel in Turin. Ein 2:0 ist aus meiner Sicht herausragend. Das war Juventus, Leute. Nicht das von 2009, nein, dass Team, dass seit 2 Jahren die ital. Liga beherrscht. Und deshalb gefiel mir das Spiel richtig gut. Aber der Reihe nach.
Es mag nicht von Nachteil gewesen sein, dass Sportkamerad Alaba in der 24. Spielsekunde den Ball bekommt, auf das gegnerische Tor schießt und der Ball – dank Abfälschung – unhaltbar ins Tor fliegt. Wirklich nicht. Auch wenn wir uns im Nachgang für 15-20 Minuten Sorgen machen mussten, dass die Conte-Kicker ihrer Überlegenheit im Spiel irgendwann Tore folgen lassen würden. Aber dann kamen wir zurück. Wir kamen so stark zurück, wie wir zumeist die gesamte Saison schon zurückkommen. Wie wir nach zwei Meisterschaften des BVB zurückkamen. Großartig.
Großartig auch, wie wir gegen diese Spitzenmannschaft agierten. Taktisch meisterlich von unserem Trainer eingestellt. Wurde es erst nach der Verletzung von Kroos richtig gut? Was weiß ich denn schon? Es hatte den Anschein, aber das werden wir nie erfahren. Robben kam rein und brannte. Brannte für dieses Spiel. Brannte für was auch immer. Aber er brannte. Und deshalb brannte Juventus auch. Und zwar phasenweise lichterloh. Da war aber nicht nur Robben. Da war Ribéry, später Müller, da war Schweinsteiger, Lahm, Dante, Alaba, wer auch immer. Und als Krönung mal wieder: Mandzukic. Unfassbar was der erneut gelaufen ist, was der gekämpft hat.
Ich erinnere mich noch an eine Szene. Da bekommt ein italienischer Abwehrspieler den Ball und will ihn nach vorne treiben. Von hinten läuft Mandzukic ihn an. Der Gegner reagiert und schlägt Haken, Mandzukic muss reagieren und läuft eine Kurve, bleibt aber dran und schafft es, trotz wesentlich größerer Laufstrecke, seinen Gegner immer noch unter Druck zu setzen. Wahnsinn.
Sich zu wiederholen mag bisweilen langweilig wirken. Hier wiederhole ich mich aber inzwischen gerne, denn ich glaube immer noch, dass weder Hamburg sich freiwillig neun(!) Tore in München einschenken lässt, noch dass sich Juventus Turin(!) im Viertelfinal-Hinspiel der Championsleague – wissend um die eigene Stärke der letzten zwei Jahre und die Tatsache, dass wir Bayern auswärts eher noch stärker sind – freiwillig so eine Dominanz aufzwingen lässt. Nein, wenn wir in Top-Besetzung antreten können und die richtige Einstellung zum Spiel finden, dann kann uns in dieser Saison offenbar kaum jemand schlagen. Das Thema Barca (oder Madrid) lassen wir hier mal außen vor – wir sind noch nicht im Halbfinale.
Ob das überheblich ist? Nein, für mich ist das eher eine empirische Aussage. Bis wir eines Besseren belehrt werden. Denn immer wenn es diese Saison eng wurde, fehlten uns entweder wichtige Spieler (Martinez, Ribéry, Schweinsteiger) oder eben die Einstellung (Hoffenheim, Düsseldorf, etc.). Manchmal auch beides (s. Arsenal).
Kurz zurück zu Kroos. Gegen Juventus sah der Schachzug, dass wir Robben für Kroos bringen konnten und dieser dann zum Faktor wurde, genial aus. Aber erstens war dies nur ein Spiel und was machen wir, wenn Robben sich irgendwann im Rest der Saison erneut verletzt? Dann haben wir imho ein mittelgroßes Problem. Nicht in der Bundesliga (denn da ist am nächsten Samstag um 17:25 der Drops gelutscht), nein, vielleicht im Pokal aber ganz sicher in der Championsleague. Im möglichen Halbfinale (für das VF-Rückspiel hat selbst Robbens Körper zu wenig Zeit sich zu verletzen) oder erst recht in einem traumhaften (mehr ist es zur Zeit noch nicht) Finale in London. Denn dort geht es auf neutralem Grund gegen Real, Barca oder entfesselte Dortmunder. Könnte bessere Perspektiven an dieser Stelle geben.
Sehen wir es positiv. Wir haben Juventus zu Null und mit zwei Toren Unterschied geschlagen. Dies ist – wie erwähnt – wesentlich mehr als ich erwartet hatte. Wir stehen mit einem Bein im Halbfinale. Wenn wir in Turin ein Tor erzielen, sind es 1,5 Beine. Weil Turin zwei wichtige Spieler ersetzen muss. Einer davon ist Vidal. Und Vidal ist das Herz von Juventus. Während Pirlo das Gehirn ist. Pirlo konnten wir ausschalten, mit Vidal hatten wir eher mehr Probleme. Nun gut, der liebe Arturo ist fast einen eigenen Beitrag wert, die Gesamtsituation ist komplex.
Weil Vidal in der ersten Halbzeit „holzen“ konnte / durfte, was unsere Muskeln, Sehnen und Bänder aushielten. Vor allem von Ribéry. Der englische Schiedsrichter ließ es zu. Er ließ recht viel zu und die Spieler dankten es ihm nicht. Die Fouls von Vidal, die Hände am Kopf und im Gesicht von Mandzukic, all solche Dinge hätte der Schiedsrichter bestrafen können. Hat er in der ersten Halbzeit nicht und deshalb kassierte Vidal seine dritte, Spielsperrende Karte in HZ2 für ein Handspiel. Ein Witz, denkt man an seine körperlichen Aktionen. Sei es, wie es war. Das Schiedsrichter-Gespann hatte sich in der Halbzeitpause – ganz offensichtlich – überlegt, die eigene Linie zu verschärfen. Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit wurde phasenweise fast jede strafwürdige Aktion auf dem Rasen abgepfiffen. Erfahrene Championsleague-Schiedsrichter müssen eher nicht zu solchen Korrekturen gedrängt werden.
Vidal also für das Rückspiel gesperrt. Insgesamt hätte er auch Gelb-Rot bekommen können. Ebenso wie Chiellini übrigens (Thema Hände und Gesicht Mandzukic) auch. Die weitere Spielsperre für Juve in Person von Lichtsteiner ist imho zu hart. In der Aktion mit Dante im Strafraum war es weder eine Schwalbe von Lichtsteiner, noch foult hier Dante strafstoßwürdig (was ich teilweise auf Twitter zu lesen bekam). Normale Aktion in Strafraum. Gut für uns, schlecht vom Schiedsrichter.
Nicht minder gut für uns und schlecht für das Schiedsrichter-Gespann war der Tritt von Ribéry gegen Vidal. Wir reden hier nicht davon, dass „es mit Vidal ja schon irgendwie den Richtigen getroffen hat“, nein, wir reden hier davon, dass ein Weltklasse-Spieler wie Ribéry sich – auch wenn er noch so oft im Spiel getreten und gefoult wurde – nicht zu einer solchen Aktion hinreißen lassen darf. Das darf man nicht in einem Championsleague-Viertelfinale. Und auch nicht einem Pokalspiel in Augsburg. So sehr einen der Gegner auch provoziert. Das hast Du doch gar nicht nötig, Franck! Glück für uns, dass der Schiedsrichter ganz offensichtlich die Aktion tatsächlich gesehen hat(!) aber trotzdem das Platzverweiswürdige Foul nicht als solches bewertet hat(!!). Ribéry ist somit im Rückspiel dabei, Vidal nicht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass all die Schiedsrichter, die in Zukunft (dieser Saison) ein Spiel des FC Bayern in der Championsleague pfeifen werden, ein ganz besonderes Auge auf Ribéry werfen werden. Das hat er nun davon.
Nun, die Oper ist noch nicht zu Ende, die fette Lady hat noch nicht gesungen. Turin ist zuhause inzwischen eine Macht und ein frühes Heimtor wird uns eventuell verunsichern können. Wer weiß das jetzt schon mit Sicherheit auszuschließen? Zu unserem Glück haben wir kaum Zeit uns dieses Szenario auszumalen. Wir spielen am Samstag um die Deutsche Meisterschaft in Frankfurt und danach geht es direkt nach Turin. Das Gegenteil vom Achtelfinale. So muss es sein.
Es klingt komisch. Aber in diesen Tagen dürfen / müssen wir Bayern nur von Spiel zu Spiel denken. Frankfurt. Turin. Sind wir dann Meister und stehen im Halbfinale der Championsleague, geht es weiter. Und unser Trainer wird sicher auch dann das Richtige tun, um unsere frisch zurückgewonnene Ernsthaftigkeit beizubehalten. Sonst lässt er denMatthias auf die Mannschaft los. Fass! 😉
Habe ich was vergessen?
Kein Gegentor nach einer Ecke. Fabulös. Kein Spieler für das Rückspiel gesperrt, Martinez steht wieder zur Verfügung, analog zu Schweinsteiger bei quasi 0 Verwarnungen. Gefährdet sind dafür weiter Lahm & Dante und zusätzlich nun Gustavo und Mandzukic. Zwei davon können wir ausklammern. Wenn unser Kapitän das will, bekommt der im restlichen Verlauf der Saison keine Karte mehr und Gustavo wird nur noch ein Faktor werden, wenn Martinez oder Schweinsteiger sich verletzen oder später noch eine Sperre absitzen (beides möge der Fußballgott verhindern (am Ende im Finale?!)). Bleiben also als negative Faktoren Dante und vor allem Mandzukic. Fällt unser kroatische Super-Mario aus, bricht unsere größte Pressing-Waffe weg, denn wer glaubt ernsthaft, dass ein Gomez diese Eigenschaft kompensieren könnte? Was Gomez aber kompensieren könnte, wäre die Torgefährlichkeit in der roten Zone, klar. Die hat mit Mandzukic‘ Pressing natürlich gegen Juventus gefehlt. Wie man sieht, gibt es immer noch vortreffliche Optionen im Münchner Kader. Noch. Andererseits: Uns stehen „nur“ noch (max.) sechs Partien in den Pokalpartien dieser Saison bevor. Realistisch betrachtet, sind es wohl nur noch vier kritische Spiele in der Königsklasse. Denn gegen Wolfsburg, Freiburg oder Stuttgart muss es – in dieser Saison – doch eigentlich auch die 1b-Elf schaffen. Ansonsten wäre bisher national was schief gelaufen…
Kommen wir langsam zum Ende.
Die Ausgangslage gegen Juventus ist bemerkenswert und unerwartet. Lasst uns diese Chance verwerten. Und lasst uns bitte am Samstag mit einem Sieg in Frankfurt endlich diese Rekordmeisterschaft holen!
Auf geht’s, Ihr Roten!
Weisheiten #236
„Basti. Oder Thomas. Oder Ribéry. Sie hätten’s verdient.“
Javi – Weißbierdusche – Martínez
Von Ex-Angstgegnern und Nicht-Meisterschaften
Was war das für eine Serie. 2005 ging es los. In Hamburg. Aber auch die Heimspiele. Eins schlimmer als das andere. Zwei Niederlagen, zwei Remis zwischen 2006 und 2008. Erst Anfang 2010 die Erlösung. Erlösung auch von jeder Menge Häme aus der hanseatischen Fan-, Blogger- und Twitterer-Ecke.
All dies scheint Lichtjahre entfernt. Die letzten Heimspiele gegen den SV aus Hamburg: 1:0, 6:0, 5:0 und am Samstag eben… 9:2! Ein epochales Spiel, ein Ergebnis wie ein Donnerhall. Einerseits. Andererseits sind diese Werte so dermaßen verwirrend, dass man sich kaum vorstellen mag, was passiert wäre, wenn die Bayern in HZ1 ihre zusätzlichen Chancen genutzt und den berechtigten Elfmeter bekommen hätten. Ich schätze mal – insofern wir voraussetzen, dass unser Torhüter seine Pfosten bei Eckbällen (nach Chelsea und Arsenal) endlich(!) einmal abdecken lassen würde – 12:0, 15:0?
Diese Zahlen klingen so albern, dass man sich kaum vorstellen kann, dass das Spiel wirklich so hätte laufen können. Warum nur? Weil die Bayern dieses Spiel ernst genommen haben. Und die Hamburger schlichtweg überfordert waren. Einige Hamburger – besonders in der Defensive – hätten sich sicherlich beim Binden der Schnürsenkel die Finger gebrochen. Es gibt solche Tage. Wenn man top motivierte Bayern einfach mal über die volle Distanz spielen lässt, dann kommt halt so etwas dabei heraus.
Was Fink, Arnesen, oder wer noch so alles was beim HSV zu sagen hat, daraus machen, soll nicht meine Sorge sein, ich schaute einfach nur über die volle Distanz mit offenem Mund diesem Treiben auf dem Münchner Rasen zu. Mit wachsender Begeisterung. Diese Begeisterung hatte fast ausschließlich mit meiner Mannschaft zu tun, Häme war mir hier völlig fremd. Wozu auch? Wenn das eigene Team mit solcher Inbrunst mit dem Gegner Katz und Maus spielt, überstrahlt die Freude darüber alles.
Erwähnen sollte man nämlich ferner, dass ich eine derartige Leistung, ob des HSV (zweimal gegen den BVB gewonnen in dieser Saison!), unserer 1b-Elf auf dem Platz, Juventus und der – an diesem Abend – nicht zu gewinnenden Meisterschaft im Kopf, nicht erwartet hätte. Ehrlich. Und zunächst sah es ja – bis zur 20. Minute auch danach aus. Zwar führten wir, dank einer sehr guten Einzelleistung des Sportkameraden Shaqiri, verdient und früh mit 1:0, aber danach vermochte es der HSV, kein weiteres Tor zuzulassen. Oder lag auch dies an uns? Wie auch immer. Mit dem 2:0 brachen alle Dämme. Überhaupt war dieses Tor sinnbildlich für das Spiel. Die Bayern frischer, die Bayern schneller, die Bayern mit aller Macht und Konsequenz, die wir Fans uns in allen Spielen dieser Saison gewünscht hätten. Aber gut, es sind Menschen.
Schnelle Ecke, Flanke, Kopfball Schweinsteiger. Als die Hamburger noch mit Protestieren beschäftigt waren, löste sich die bayerische Jubeltraube fast schon wieder auf. Und dann diese Konsequenz. Die Konsequenz noch beim Stand von 7:0 – nach der Einwechslung von Müller und Ribéry – weiter Vollgas zu geben. So als hätte man den Eindruck, dass die Beiden angesäuert waren, bisher nicht in der Liste der Torschützen aufzutauchen. Faszinierend. Nein, ich kann den Hamburgern hier Trost spenden. Selbst für FCB-Verhältnisse war dies ein besonderer Abend. Selbst für uns Fans sind 9(!) Tore etwas ganz Besonderes. Berauschend. Und somit ist auch der Umkehrschluss richtig: Solch eine desaströse Niederlage kann kein Fingerzeig für eine Saison sein. Es bleibt eine Ausnahme. Was allerdings ein HSV-Manager Arnesen nach dem Spiel in die Mikros hauchte, würde mir da als HSV’er mehr Sorge machen. Wie naiv kann man sich in Sachen Badstuber verhalten? Aber egal, nicht meine Baustelle.
Meine Baustelle ist das anstehende Spiel gegen Juventus. Ein 9:2 in einem Heimspiel ist schön. Aber auch gefährlich. Oder läuft man dann keine Gefahr, einen Gegner wie den italienischen Meister zu unterschätzen? Mhm. Dafür war das Ergebnis wohl einfach viel zu hoch. Selbst dem größten Optimisten sollte klar sein, dass das Viertelfinal-Hinspiel ein so was von völlig anderes Spiel werden wird. Die gegnerische Abwehr wird uns – auch und gerade nach den Leistungen der HSV-Defensive – definitiv ganz anders begegnen. Ebenso wird die Schaltzentrale unserem anfälligen Zentrum (Martinez vs. Gustavo!) Kopfzerbrechen bereiten. Starke Kopfschmerzen. Schweinsteiger wird nicht so brillieren können, Lahm und auch der genesene Alaba werden nicht so viele gefährliche Offensiv-Aktionen haben. Vielmehr wird es für unseren Kapitän und unseren Abwehrchef darauf ankommen, die Turiner Offensive ohne Verwarnung zu stoppen. Einen Verlust von Lahm und Dante könnte uns endgültig das Genick in der diesjährigen Championsleague brechen.
Ob sich Ribéry, Mandzukic, Müller oder Robben, zusammen mit Kroos so leicht tun werden wie in der bisherigen Saison (in der Bundesliga)? Eine Dreierkette auf der Seite des Gegner vermag offensiv klingen, aber selbst in einer schwächer werdenden italienischen Liga muss man erst einmal zwei Jahre in Folge an der Tabellenspitze stehen (letzte Saison keine(!) Niederlage).
Wir werden sehen. Das Spiel gegen den HSV so zu gewinnen – und da lege ich mich fest – war gut. Besser als ein Punktverlust (wie vor dem Spiel befürchtet) und das aberwitzige Resultat plus der – da bin ich mir sicher – optimalen Ansprache unseres Trainers wird hier die richtigen Weichen stellen! Ich bin für das Viertelfinale leicht optimistisch. In Zahlen eher 55:45. Weil es nicht nur ein Heim- sondern auch ein Rückspiel geben wird. Vermeiden wir in München ein Gegentor und erzielen wir ein oder zwei Tore, könnte es etwas werden. Wer hier allerdings noch das letzte 4:1 in Turin im Hinterkopf hat, sollte daran danken, dass Juve seit letzter Saison in einem neuen Stadion spielt. Eine Hölle, was man so hört. In keinster Weise ein Vergleich zum alten – ungeliebten – 90er-WM-Stadion.
Den HSV in dieser Art und Weise zu schlagen war ferner die einzig richtige Antwort auf das nachmittägliche Erfolgserlebnis der Dortmunder im Schwabenland. Ob wir Meister im März, an Ostern oder wann auch immer werden, sollten wir nicht ernsthaft von Anderen abhängig machen. Auch wenn ich mich darüber gefreut hätte, aber wir müssen es eh nehmen wie es kommt und eine Rekordsaison wird es so oder so werden. Noch eine bayerische Antwort auf die letztjährige schwarz-gelbe Rekordjagd. Einfach mal im nächsten Jahr die All-Time-Rekords pulverisieren. Das Imperium… Ihr wisst Bescheid.
Welche Emotion wohl freigesetzt werden wird, wenn wir gegen Turin ein gutes Resultat erzielen und danach in Frankfurt Meister werden (wer zweifelt daran, dass wir (oder der BVB) den letzten fehlenden Punkt (oder von mir aus auch zwei) holen/abliefern?)? Unsere Gegner und all die Zweifler werden ein Feuerwerk erleben, da bin ich mir sicher. Einem FC Bayern verwehrt man nicht „ungestraft“ zweimal die Meisterschaft – und das Rückspiel in Norditalien ist ja erst am Mittwoch… 😉
Explizite Einzelkritik will ich nach diesem Spiel nicht vornehmen. Wir spielten wie aus einem Guss. Wir konnten trotzdem Kräfte sparen und mussten die Startelf gegen Juve nicht schon gegen die Hamburger ins Feuer werfen. Der Luxus des FC Bayern im Frühjahr 2013.
Jetzt also alle Kräfte auf die Championsleague bündeln. Nichts anderes ist für die nächsten Stunden relevant.
Auf geht’s, Ihr Roten!