Schon komisch, Herr Schaaf, oder?

Ich will echt nichts sagen und nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion mit den Gutmenschen anzetteln, aber ich habe gar nix gehört von Herrn Schaaf.

Zu dem Abseitstor der Bremer zum 1:0 und dem nicht gegebenen Tor für die Dortmunder. Hätte zur Halbzeit also auch gut und gerne 1:0 für den BVB stehen können (Ich weiß. Dank der zweiten Halbzeit ist der Sieg nicht wirklich unverdient. Aber hier geht es ja unverkennbar um etwas anderes…).

Ist das jetzt eine Verschwörung gegen den BVB?

Wie gesagt. Ich will echt nix sagen. 😉

Transfer-Kehl-Keule

Meine Güte. Was rund um den neuen FC-Klinsi-Bayern so alles spekuliert wird. Und alles nur, weil Herr Kehl im Sommer ablösefrei zu haben sein wird? Und obwohl im defensiven Mittelfeld der Bayern ein Überangebot herrscht?

[…] im defensiven Mittelfeld – auf Kehls Lieblingsposition – herrscht bereits jetzt ein Überangebot mit Ze Roberto, Mark van Bommel, Andreas Ottl und ab Sommer auch Tim Borowski.

Sicher. Zé Roberto spielt nächstes Jahr seine definitiv letzte Saison beim FC Bayern und van Bommel ist auch nicht mehr der Jüngste. Aber sollen wir Kehl tatsächlich schon kostenlos 2008 holen, weil wir ihn 2009 vielleicht brauchen?

Eigentlich nicht. Aber uneigentlich hat der Gedanke auch Charme… 😉

Der richtige Weg?

Vor einiger Zeit gab es ja schon Gerüchte. Rund um Mats Hummels. Jetzt haben wir Gewissheit.

Am Donnerstag lieh der Rekordmeister Nachwuchsprofi Mats Hummels an Borussia Dortmund aus. Der 19-jährige Defensivspieler erhält beim BVB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009, danach wird er zum FC Bayern zurückkehren.

Anfangs dachte ich noch: Bloß nicht! Aber so nach und nach bekommt diese Geschichte langsam Charme.

1. Der BVB hat eine Blutauffrischung in der Innenverteidigung – da gibt es wohl keine zwei Meinungen – dringend notwendig.

2. Beim FC Bayern ist seine Spielpraxis als aktuelle Nummer 5 (hinter Lucio, Demichelis, Breno und van Buyten) begrenzt.

3. Er kommt zurück. Nach 1,5 Jahren in der Bundesliga (insofern der BVB nicht doch noch absteigt).

4. Lucio will seinen Vertrag nicht verlängern. Verabschiedet sich spätestens 2010.

5. Daniel van Buytens Zukunft hat im Vergleich zum 19-jährigen Hummels wohl etwas weniger Perspektive, oder?

6. Mit Lahm und Babbel hat das seinerzeit ebenfalls perfekt geklappt.

und

7. hätte ich nicht damit gerechnet, dass noch einmal ein Verein derlei nach den Erfahrungen unter 6.) mitmacht…

Hört sich doch ganz gut an.

Für Hummels sicherlich nicht weniger, denn zum einen kommt er so parallel noch in Löws Blickfeld und zum anderen sind die aktuellen deutschen Innenverteidiger bekanntermaßen alle keine 19 mehr…

Also dann. Alles Gute, Mats.

T Minus 24: Borussia Dortmund – FC Bayern

Glück.

Glück spielt im Fußball immer wieder eine Rolle. Wer mich kennt, weiß, dass ich die These vertrete, dass sich dieses immer ausgleicht.

Glück hatten die Dortmunder, dass

– die Bayern in Halbzeit 1 nicht in Führung gegangen sind
– der Pfosten gleich zweimal dieser Führung im Weg stand
– sie mit 11 Spielern in die Kabine gehen durften (oder was bekommt man für ein Foul als letzter Mann?)
– Ribéry fehlte
– ohne ihn kaum Überraschendes in der Offensive passierte
– Toni die Grippe immer noch anzumerken war
– die Bayern ab Minute 60 stehend k.o. waren – dank Belgrad-Spiel, ca. 40 Stunden zuvor
und
– sich Hitzfeld nicht traute, in dieses Spiel einen Toni Kroos zu werfen (denn dann wären wenigstens unsere Freistöße gefährlich gewesen)

Glück hatten die Bayern, dass

– die Dortmunder aus ihrer Drangperiode zwischen 60. und 70. Minute keine Tore erzielten
– es nicht weiter ins Gewicht fiel, dass man zumeist mit 10 Mann spielen musste (oder war Sosa für Euch kein Totalausfall?)
– Nelson Valdez kein Stürmer ist

Jemand noch weitere Vorschläge?

Wie auch immer. Zum ersten Mal in der Saison bin ich mit einem Punktverlust einverstanden. Zu müde, zu schlapp waren die Bayern in HZ 2, dass selbst eine Mannschaft wie die Dortmunder Chancen hatten, uns zu besiegen. Schlimm genug. Nein. Auch die Punkteteilung zwischen Schalke und Bremen brachte mich zu dieser Überzeugung. Ist der HSV jetzt Bayern Jäger Nummer 1? Von mir aus. Die bisherige Historie der Bayern-Jäger sagt alles…

Unsere Ruhrpottrundreise brachte uns 4 Punkte. Immerhin. Zur Abwechslung stehen nun mal wieder zwei Heimspiele an. Auf so etwas wie richtigem Rasen. Zunächst Pokal gegen Gladbach und dann gegen Ex-Fast-Bayern-Jäger Frankfurt.

Von der Papierform her zwei klare Kisten. Aber der Pokal hat seine…. Naja. Es sollte ein enges Spiel werden. Kann Ribéry spielen, bin ich optimistisch. Ist er nicht fit, sollte man sich das auch als neutraler Beobachter anschauen.

Und Frankfurt?

Die haben aktuell jede Menge mit sich selbst zu tun. Oder bereiten sich gedanklich schon seit Wochen auf das Gastspiel in München vor. Wie auch immer. Wir haben nichts zu verschenken. Ganz besonders nicht, nachdem uns der HSV nach kaum zwei Jahren wieder so im Nacken sitzt… 😉

Alles schon mal gehört

Thomas Doll steht mit dem Rücken zur Wand.

Das kommt uns allen ziemlich bekannt vor, ganz besonders den HSV-Fans unter uns.

Jetzt wiederholt sich Geschichte und zwar in schwarz-gelb. Zu dumm, dass das irgendwie alle geahnt haben, nur die Dortmunder nicht, als sie Doll verpflichtet haben (aber dafür gibt’s jetzt fast schon wieder Bus-Blockaden – wie schnell doch so ein Jahr rum ist).

Oder liegen wir alle falsch und die Verhaltensweisen, Reflexe, Phrasen und Ergebnisse ähneln denen von vor einem Jahr in Hamburg gar nicht im Detail??

Soll ich wirklich etwas dazu sagen?

Soll ich wirklich etwas zum gestrigen Spiel in Dortmund sagen?

Zu Werders „Klatsche“ und dem in der zweiten Halbzeit rüden Spiel, als der für den mehr als rot gefährdeten Diego eingewechselte Andreasen dessen Rolle übernahm und nach Tätlichkeit vom Platz flog?

Nein. Sollte ich gerade als Bayern-Fan und nach unserem Spiel gegen die Grün-Weißen nicht. Zumal ich gestern nichts mehr vom Spiel gesehen und nur Videotext- oder Internet-Meldungen gelesen habe.

Tatsächlich etwas sagen kann ich aber über die aktuellen Sprüche des neuen Bremer Marktschreiers Torsten Lutscher Frings:

Frage: Bleibt Ihr Ziel dennoch die Meisterschaft oder sehen Sie den FC Bayern als übermächtig an?

Frings: Natürlich bleibt das Ziel die Meisterschaft.

Ich hab’s mir überlegt – auch dazu sage ich nichts. Erstens sind die Aussagen wohl vor dem BVB-Spiel getätigt worden, zweitens sprechen die eh für sich und drittens spielt Bremen im nächsten Spiel zu Hause gegen den Meister aus Stuttgart, mit heute abend vielleicht schon 6 Punkten Rückstand auf den FC Bayern.

Fußballgroßmacht Rumänien

Die Liga hat einen neuen Präsidenten: Reinhard Rauball. Der oberste Borusse und Nachfolger vom Borsigplatz-Sonnenkönig ist jetzt neuer Wortführer der deutschen Profi-Vereine.

In dieser Eigenschaft legt es direkt mal richtig los. Er will die Winterpause abschaffen und den Ligapokal reformieren. Naja.

Die witzigste Aussage kam allerdings zum Thema Europapokal:

„Wir müssen alle Kräfte daran setzen, um zu verhindern, von Ländern wie Rumänien überholt zu werden.“

Mein Lieblingsthema.

Dann erklär‘ ich Dir das mal, Reinhard.

Das uns Länder wie Rumänien überholen, liegt daran, dass die, im Gegensatz zu den deutschen Vereinen, einen viel günstigeren UEFA-Cup-Koeffizienten haben. Weniger Teams am Start müssen weniger Belastungen aushalten. Weniger Fahrstuhlmannschaften mit durchziehen.

In Deutschland gibt es eben Föderalismus, Sozialismus und verbandsorganisierte Chancengleichheit per Definition. Will sagen: In Deutschland ist es etwas Gutes, wenn immer mal wieder irgendwelche Gurkentruppen für ’ne Saison Deutschland in Europa vertreten. Es macht der öffentlichen Meinung nichts aus, dass derlei Teams den Koeffizienten belasten, aber trotzdem in der ersten, zweiten Runde ausscheiden und so gut wie keine Punkte über den relevanten 5-Jahres-Zeitraum beisteuern.

Dabeisein ist alles. Und „oben mitspielen“ das Ziel.

Damit mich keiner falsch versteht: Sollen alle machen, ich schaue eh nur auf die Bayern. Aber das große Geheule und Gejammere, wenn immer mehr Fußball-„Großmächte“ wie Portugal, Holland oder Rumänien an uns vorbeiziehen, halte ich eben für völlig lächerlich. Siehe oben.

Ein Trost ist uns allerdings sicher: Höhere Plätze für Rumänien und Co ermöglichen mehr Startplätze. Mehr Startplätze mehr Koeffizient. Mehr Koeffizient mehr Punkte-Belastungen.

Also keine Sorge, Reinhard. Das Problem Rumänien erledigt sich in ca. 7-9 Jahren von selbst.

Kaufrauch – nichts Neues

Kaufrauch beim FC Bayern! So titelte manches Medium vor Wochen. Allein der Begriff Kaufrausch impliziert, dass hier wild mit Geld um sich geworfen wurde. Dem ist wohl nicht so. Spieler wie Ribéry und Toni kosten nun einmal. Und zwar nicht zu knapp. Die kommen nicht wegen des Münchner Föns an die Säbener Straße. Gleichwohl wollte der Verein diese auch internationalen Stars unbedingt für sein neues Team haben. Klare Kausalität.

Wer jetzt allerdings denkt, dass die Bayern in dieser Saison die ersten waren, die derlei wagten, der irrt.

Sie selbst hatten derlei schon 1995 versucht. Der sechte Platz in der Saison 1994/95 brachte Hoeneß, Scherer und Co. damals dazu, die noch nicht so prall gefüllte Geldtruhe zu öffnen. Seinerzeit allerdings fast nur Stars aus der Bundesliga, ergänzt um eine „Lichtgestalt“ wie Klinsmann, die aus England geholt wurde (als Englands Spieler des Jahres).

Der größte Transfer fand allerdings nicht auf dem Rasen statt sondern auf der Bank: Die Bremer Institution Rehhagel wurde ins Olympiastadion geholt. Ein Schock, vom dem sich einige Bremer jahrelang nicht erholten.

Diese Ansammlung von Stars und ein Trainer wie Rehhagel: Der „FC Hollywood“ war geboren.

Das Resultat: Chaos. Streit innerhalb der Mannschaft, Streit zwischen Trainer und Mannschaft, Streit mit den Medien. Goethe-Fan Rehhagel wurde innerhalb des ersten Jahres entlassen. Am 27.04.1996. Nach einem 0:1 im Heimspiel gegen Rostock.

Den UEFA-Pokal holte „Retter“ Beckenbauer. Die Meisterschaft Titelverteidiger Borussia Dortmund.

Apropos BVB.

Die wollten Anfang des neuen Jahrtausend 2002 erneut mit den Bayern auf der gleichen Welle reiten, gingen an die Börse und kauften alle möglichen Stars, die nicht bei 3 auf den Bäumen waren:

Rosicky (Wettbieten mit den Bayern), Kehl (dito), Amoroso, Koller, Ewerthon, etc.

Die Meiserschaft 2002 konnte so noch realisiert werden, die verpasste CL-Qualifikation im Jahr drauf, brachte das Kartenhaus dann zum Einstürzen und den Verein an den Rand der Insolvenz. Die Sonnengötter Niebaum und Meier sprachen sich selbst im Nachgang von jeder Schuld frei. Nicht so das Umfeld und die Geschichte.

Zwei Beispiele, die nicht wirklich zeigen, dass man mit Geld langfristig viel und Gutes erreicht.

Den Vogel schossen aber ganz andere ab: Werder Bremen. Allerdings zu einer Zeit als Klaus Allofs 15, Thomas 10 und ich gerade geboren war: 1971.

Natürlich reden wir hier über ganz andere Summen als heute, aber dabei muss man bedenken, dass die Ablösesummen noch nicht freigegeben waren und die Bundesliga, der Profi-Fußball also, gerade 8 Jahre alt war.

Die Elf um die Gladbach-Stars Dietrich und Laumen und die Schwarzgelben Weist und Neuberger („Soviel hat mir kein Verein geboten“) sollten den Verein wieder nach oben führen (Meister von 1965).

Verantwortlich zeichnete dafür Werders „legendärer“ Boss Hansi Wolff, genannt „der Mann mit dem Geldkoffer“.

Wie kam das zustande, im zuvor wirtschaftlich eher zurückhaltenden Bremen?

Nun. Die Stadt sprang auf den Zug auf, Steuerschulden wurden erlassen und die Kommune warb auf dem berühmten „Speckflaggen“-Trikot, um die Millionentruppe zu ermöglichen.

Was kam dabei heraus?

Platz 11.

„Ein schwarzes Kapitel“, wie der verstorbene Dr. Franz Böhmert noch vor seinem Tod wiederholte.

Wollen wir hoffen, dass es den Bayern anders geht, genug warnende Beispiele gibt es.

Doch noch ein bayerischer Titel

‚Hätte ich jetzt beinahe vergessen: Der FC Bayern hat ganz zum Schluss doch noch einen Titel in der Saison 2006/07 errungen.

Am Samstagnachmittag holten sich die U 17-Junioren den Titel.

Würde mich jetzt nicht näher tangieren, aber gewonnen wurde gegen Borussia Dortmund und zwar auf „heiligem Grund“:

Vor 7.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion „Rote Erde“ […] erzielte FCB-Stürmer Yannick Kakoko elf Minuten vor Spielende den entscheidenden Treffer (69.).

Wer sich jetzt wundert ob der Zeitangaben: In der B-Jugend spielt man nur 80 Minuten. Was mir allein deshalb bekannt war, weil meine eigene fußballerische Karriere nur bis zur B-Jugend reichte.

Bleibt nur die Frage: Wen dieser Meister-Spieler sehen wir in zwei Jahren bei Bayern II wieder?

Let's get ready to ruuuuumble

Die Sommerpause scheint für einige schon zu lange zu dauern. Überall wo man hinschaut nur Hauen und Stechen.

Schauplatz 1: Köln (mal wieder).

Patrick Helmes, seines Zeichens Neu-Leverkusener ab 2008, stänkert gegen seinen Verein und seinen Trainer Daum. Geht gar auf Konfrontationskurs.

„Wer mich kennt, weiß, dass ich mir für den FC den Arsch aufreißen werde,“ so Helmes […] Zudem hatte Daum gesagt, er habe vor kurzem mit dem Spieler geredet. Helmes hingegen behauptet das Gegenteil und ist sauer. Der Trainer habe schon lange nicht mehr mit ihm geredet. Die Posse um Patrick Helmes geht also in die nächste Runde

Schauplatz 2: Ruhrpott.

In dieser Saison sollte es klappen. Unbedingt. Keine 50-Jahr-Feiern in 2008. Keine Häme mehr. Wir zeigen es Euch!

Soviel zur königsblauen Theorie in der Saison 2006/07. Ich bin sogar davon überzeugt, dass einige Schalker wirklich glaubten, dass das, was sie da als stolz geschwellte Brust wahrnahmen, so etwas war wie Selbstbewusstsein. Weit gefehlt.

Die Niederlage im Derby in Dortmund war der Anfang vom Ende. Und nicht nur der Schalker Nerven. Es keimte die Horror-Vision: „Wir schaffen das nie!“

Anders lassen sich die jüngsten Feuerspielchen der höchsten Vereinsvertreter aus Gelsenkirchen nicht erklären.

„In den Ehrengastbereich gehe ich nicht mehr. Wenn ich das Dortmunder Stadion nochmal betrete, gehe ich mit euch auf die Tribüne. Und dann schreien wir sie nieder“, versprach Aufsichtsratschef Clemens Tönnies […] „Ich hoffe, dass die Saat von Herrn Watzke bei unseren Fans nicht aufgeht“

Die Ursache soll im Dortmunder Verhalten rund um den Saisonabschlus zu suchen sein, mit Watzke-Sprüchen („Schalke 50 Jahre ohne Schale feiern“), ein Banner per Flugzeug und wilden vermeindlichen Beschimpfungen unter Zuschauern.

Selbst der sonst besonnene Vorsitzende des Schalker Fanclub-Verbandes, Rolf Rojek, kann das Verhalten der Nachbarn nicht verstehen. Aus seiner Sicht haben sie die Stimmung unnötig angeheizt, die Lunte an einen Schwelbrand gelegt. Damit leiste man aufkeimender Gewalt Vorschub. „Was ich zuletzt in Dortmund erlebt habe, war unter aller Sau. Wir sind noch nie so bespuckt und gedemütigt worden. Ich kann kein Flugzeug abschießen, aber ich werde dort künftig an keiner Sicherheitsbesprechung mehr teilnehmen“

Ach ja. Das Thema Gewalt. In Schalke offenbar immer eine Option.

BVB-Watzke reagierte umgehend.

„Auf dieses Niveau werden wir uns garantiert nicht herablassen. Ich denke, dass es die Schalker nicht verkraftet haben, dass sie das Derby gegen uns und später noch die Meisterschaft verloren haben. Aber wir sind nicht Schuld daran, dass Schalke nicht deutscher Meister geworden ist“, konterte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die „verbalen Amokläufe“

Fortsetzung folgt.

Schauplatz 3: Die Nordlichter.

Ganz besonders witzig finde ich die aktuellen Scharmützel zwischen Werder und dem HSV. Warum? Na weil zur Abwechslung mal nicht der böse FC Bayern das Ziel der Angriffe ist, die Verhaltensmuster aber die gleichen sind. Vor allem in Bremen. Aber der Reihe nach.

Werder Bremen und seine Handlungsträger haben in dieser Sommerpause jede Menge zu tun. Mehr als ihnen lieb ist und mehr als sie sicherlich zugeben würden. Zunächst das unsouveräne Theater rund um den Klose-Transfer, als man einmal mehr vergeblich versuchte eine potentielle Stärke zu generieren, die nachweislich nicht vorhanden ist. „Lediglich“ das Vertragsrecht schützt Werder in diesem Fall.

Kaum waren die Transfer-Blasen und Nebelkerzen geplatzt und verloschen, wollte man wieder positive Schlagzeilen produzieren. Ein Brasilianer sollte dafür herhalten.

Manager Allofs, noch unter dem irrigen Eindruck, des gefühlten Sieges gegen die Bayern, lehnte sich so mächtig aus dem Fenster, dass Born und Co. ihn festhalten mussten. Kurze Zeit später wird er dies wohl selbst schon bereut haben.

Der HSV bot plötzlich mit. Und das geht ja nun mal gar nicht. Schließlich sieht man sich in Bremen als die Nr. 1 des Nordens. Mehr als unsouveräne Äusserungen waren die Folge:

In der „Syker Zeitung“ hatten Werder Bremens Präsident Jürgen L. Born sowie Manager Klaus Allofs dem HSV öffentlich vorgeworfen, im Werben um Carlos Alberto maßlos zu werden, Preistreiberei zu betreiben. „Der HSV erhöht ständig den Preis“, wird Born zitiert: „Wir werden deswegen unserer Philosophie aber nicht untreu werden.“

Acht Millionen Euro wurden von Seiten Werders kolportiert. Völlig daneben, wie HSV-Dietmar klarstellte:

Wie die Bremer indes auf eine etwaige Ablösesumme kommen, ist […] für […] Beiersdorfer unerklärlich: „Wir reden im Fall von Carlos Alberto ausschließlich über ein Leihgeschäft. Und unsere Transferparameter haben sich seit Wochen nicht verändert. Von Preistreiberei kann da wirklich keine Rede sein.“ Zumal der HSV finanziell momentan überhaupt nicht in der Lage wäre, eine derart hohe Ablösesumme von acht Millionen Euro zu bezahlen. […] Fraglich bleibt, weshalb sich Werder Bremen in den offenen Streit mit dem Nordrivalen HSV begibt.

Das ist überhaupt nicht fraglich. Wer sich soweit aus dem Fenster lehnt („Wenn wir den Spieler haben wollen, wird er zu uns wechseln“), der hat ein Gesicht zu verlieren. Und das wäre dann schon das zweite Mal innerhalb weniger Wochen.

Hat der Champions-League-Qualifikant die Befürchtung, den öffentlichen Optimismus am Ende nicht bestätigen zu können und den Spieler doch an den HSV zu verlieren? Auch Beiersdorfer kann sich ein derartiges Verhalten nicht erklären, reagiert für seine Verhältnisse ungewohnt stark gereizt: „Bisher hatte Werder solche Dinge nicht nötig. Und es steht ihnen auch nicht gut zu Gesicht.“

Ein Stück weit große, weite Welt in Bremen.