Bayerische Farmteams

Nachdem ja der HSV in den letzten Jahren immer mehr zum Farmteam des FC Bayern geworden ist (Sebastian Langkamp, Paulo Guerrero, zuvor Piotr Trochowski und David Jarolim), stehen inzwischen sogar wieder HSV-Spieler auf den Wunschzetteln anderer Vereine – vor Monaten noch undenkbar. Huub sei Dank.

Aktuell ist es Trochowski. Auf dem schwachgelben Wunschzettel. Kunststück. Trainiert da doch sein Ex-Trainer. Der Rhetoriker Doll.

Bin mal gespannt, was in diesem Jahr auf dem Transferkarussel noch so alles passiert – die Sommerpause ist ja ebenso lang wie Turnierlos.

Werder im UEFA-Cup, HSV wohl gerettet!

Die wahre Tabelle für den vorletzten Spieltag ist online und die Nebel lichten sich:

Stuttgart vergrößert seinen Vorsprung auf kaum für möglich gehaltene 10 Punkte und Schalke kann sich nur noch dank einer um 2 Toren besseren Tordifferenz auf dem zweiten Platz und vor den Bayern halten.

Werder und Leverkusen spielen definitiv in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, Nürnberg ist dankbar dies über die Teilnahme am Pokalendspiel ebenfalls geschafft zu haben, denn in der Liga liegen Hannover und der BVB vor demClub.

Um den UI-Cup-Platz streiten sich noch Hannover, der BVB und Wolfsburg.

Abgestiegen sind neben den Gladbachern die Mainzer. Eintracht Frankfurt hielt sich mit dem Sieg in Bremen am Leben. Der HSV ist dank der um 14 Tore besseren Tordifferenz wohl aus dem Schneider. bleiben als noch Aachen, Bochum und Frankfurt, die sich um den 16. Platz streiten.

Also immer noch genug Rest-Spannung für den letzten Spieltag…
😉

Schon erstaunlich, der Torsten

Ich muss sagen, derTorsten hat mich mit seiner Entscheidung in Bremen zu bleiben schon ein wenig überrascht.

War doch sein Streben zur Deutschen Meisterschaft immer Antrieb für seine temporäre Vereinsliebe.

Wie lautet seine aktuelle Formel?

„Was bitte ist Geld im Vergleich zu Glück. Werder ist mein Leben, hier bin ich zu Hause.“

Blicken wir zurück: Frings spielte (als Profi, zuvor Aachen und Alsdorf) seit 01.1997 für Werder Bremen, wechselte 2002 zu Borussia Dortmund und zwei Jahre später für ein Jahr zum FC Bayern, um danach direkt wieder nach Bremen zu fliehen.

Sein Ziel war immer, die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen („Ich will Titel gewinnen“), deshalb wechselte er nach Dortmund und nach München. Wo gelang die Verwirklichung dieses Traums? Na klar…

Dabei hatte und hat es schon fast tragische Züge, dass Frings immer dann den Verein gewechselt hat, wenn sein alter Verein entweder kurz vorher, oder nachher eben diesen Titel gewann. So geschehen mit dem BVB 2002, Werder 2004 und dem FC Bayern 2006.

Seitdem er in Bremen weilt sind die Grün-Weißen ja auch nicht mehr in den Genuss der höchsten deutschen Weihen gekommen…

Als Werder-Fan sollte man allerdings Frings-Aussagen generell keine große Halbwertzeit beimessen, gibt es doch so einige Zitate aus seinem (Fußballer-)Leben – hier eine Auswahl:

„Werder versaut mir meine Karriere“ […] „Sie können noch so häufig versuchen, mich zu überreden. Selbst wenn wir Meister werden, würde ich nicht verlängern“

Frings im Jahre 2002, kurz vor seinem Wechsel zum BVB.

„Ich habe immer gesagt, dass ich zum FC Bayern möchte.“

Frings im Jahre 2004, kurz vor seinem Wechsel zum FC Bayern.

Und weiter…

„Das ist ein großer Schritt für mich, zum FC Bayern zu wechseln. Ich freue mich total darüber.“

Nun, die Liebe dauerte nur ein Jahr. Dann hatte Frings „keinen Bock“ mehr auf den FC Bayern und die bösen Medien dort. Sein Wechsel im Tausch mit Ismael war perfekt.

All das kann man jetzt gut oder schlecht finden. Wenn professionelle Fußballer, die mit ihrem Beruf Millionen verdienen, allerdings Worte wie Liebe und sonstige Gefühle ins Spiel bringen, bin immer extrem misstrauisch. Was ich übrigens jedem anderen (Fan) ebenfalls nur empfehlen kann.

P.S. Frings hatte seinen obigen Aussagen allerdings noch weitere hinzugefügt:

„Wir werden in den letzten zwei Spielen so einiges kicken“, sagt Frings. „Die Offiziellen aus Frankfurt können die Schale schon mal ins Taxi setzen.“

Soviel dazu.

Wunschspieltag – wie in alten Zeiten

Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass die Musik woanders spielt, dann kann man auch als Bayern-Fan ganz gut damit umgehen, mal kein Meister geworden zu sein. Zumal z.B. die frechen Rauten-Blogger nach dieser Horror-Saison viel weniger frech waren, als noch für einem Jahr – auch so etwas machte es mir leichter den Titel mal anderen zu gönnen… 😉

Die Entwicklung geht sogar soweit, dass ich mir inzwischen gut vorstellen kann, eine Saison im UEFA-Pokal zu spielen und das mitunter phasenweise spannend finde. Seltsam.

Vielleicht war es aber auch tatsächlich so, dass wir uns in den letzten Jahren zu Tode gesiegt haben. Kein Problem, dass wir in dieser Saison hatten.

Wenn nun also diese Entwicklung abläuft, dann sucht man sich eben andere „Schlachtfelder“. Was liegt da näher als die Zukunft, sprich Transfergerüchte?

Und in der Meisterschaft kann man endlich mal völlig losgelöst seinen sonstigen Sympathien frönen. So geschehen auch bei mir. Deshalb habe ich mich frühzeitig auf den VfB aus Stuttgart festgelegt und das obwohl, oder vielleicht gerade weil die gegen uns, in unserer Katastrophen-Rückrunde, mehr als verdient gewonnen haben, im Gegensatz zum FC Gazprom 04 und den Ex-Vorrunden-Himmelsstürmern aus Bremen.

Mein Meistertipp hätte mir natürlich um die Ohren fliegen können, aber jetzt fliegt halt den Schalkern 2001 um die Ohren…

Auch faszinierend: Ich fühle mich selbst ein wenig wie der Meister. Warum? Na weil der Spieltag ablief wie ein Wunschspieltag und sowas kenne ich emotional in den letzten Jahren nur von meinem eigenen Verein.

Irgendwann auf die Arena-Konferenz umzuschalten und auf das Bayern-Spiel zu verzichten, dazu braucht es schon einiges bei mir. Aber mit jedem Tor, dass meinen Wünschen entsprach, brach es emotionaler aus mir heraus. Ein Aufschrei folgte dem anderen – dabei waren die Bayern sowas von nicht beteiligt (allein der Geräuschpegel beim Zappen über die Arena-Optionen sprach da schon Bände), aber all das störte mich nicht: „Mein Verein“ war drauf und dran dem Titel ganz nah zu sein!

Am Ende einer Saison wird eben alles etwas heftiger. Das ganze Jahr, die ganze Saison nähert sich dem Höhepunkt. Versagt man, muss man ein ganzes Jahr bis zur nächsten Chance warten. Und ja, auch zwischendurch schließe ich schon einmal Zweckbündnisse, wenn es geht, dass ein Konkurrent an Boden verlieren soll, aber das mich ein jubelnder Doll nicht mehr störte, das hatte schon eine ganz besondere Qualität. Diese Entscheidungen am Saisonende haben halt immer wieder diesen Hauch der Ungläubigkeit, weil Ergebnisse zustande kommen, die man nicht für möglich gehalten hatte und die zuvor nur den eigenen Wünschen entsprach.

Schön war’s.

Aber zuende ist’s noch nicht. Noch nicht.

Europa wir kommen!

Naja. Jetzt nicht Chelsea, ManU, Barca, Milan oder Real. Aber immerhin der UEFA-Pokal. Man wird ja bescheiden in diesen Tagen.

Nach den Sonntagsspielen steht fest: Die Bayern sind nicht mehr von Platz 4 zu verdrängen! Können allerdings selbst auch nichts mehr nach oben verändern. Sackgasse. Oder Sicherheit. Denn wenn die Bayern noch auf einen Sieg in Cottbus oder gegen Mainz angewiesen gewesen wären – na dann gute Nacht.

Wer kommt mit?

Sehr wahrscheinlich Nürnberg und Leverkusen.

Und der UI-Cup?

Tja. Einige haben den Mund in den letzten Wochen ein wenig voll genommen, Chancen auf den ominösen Platz 7 haben realistisch nur noch Hannover, Bochum(!), Dortmund, Hertha und Cottbus(!). Der HSV ist raus. Oder glaubt jemand daran, dass 5 Punkte und 5 Plätze in zwei Spieltagen mit max 6 Punkten aufgeholt werden?

Herr van der Vaart spielt also in der nächsten Saison nur DFB-Pokal und ein bißchen Meisterschaft. Wollte er ja so haben… 😉

In der nächsten Saison hier also nur Berichte über Teams, die ihr wahrscheinlich, ebenso wie ich, noch nie zuvor gehört habt.

Ich und der UEFA-PokalWas ich aber vielen Bayern-Spieler voraus habe:

Ich habe den UEFA-Pokal schon einmal in den Händen gehalten!

Und wer sich jetzt fragt: Wie das?

Tja. Sowas nennt man „Tag der offenen Tür“ und 1996 habe ich mich tatsächlich an der Säbener Straße durch die Massen gequält und in die Schlange für’s Fotoshooting eingereiht.

Wer es genau wissen will:

Der Pokal fühlt sich super an. Gar nicht so schwer und vor allem handlich. Hat zwar keine Haltegriffe wie der CL-Pokal und ist auch nicht ganz rund, sondern vom Schnitt eher oval, lässt sich aber gut stemmen.

Also Jungs: Macht’s mir nach! 😉

Deal?

Der BVB ist tatsächlich gerettet. Wer hätte das noch vor Wochen gedacht, als Doll die Seuche mitgenommen zu haben schien von seinem Scheitern beim HSV.

Unvermeidlich, dass wir danach wieder die üblichen Doll-Phrasen hören mussten, irgendwelche gestelzten Sätze, die die üblichen Worte des Doll’schen Vokabular enthielten.

Sie’s drum.

Als Ausgleich erwarte ich eine engagierte Leistung der nun ach so befreiten Borussen am nächsten Spieltag, mind. einen Punkt, noch besser einen Heimsieg, damit meine Meisterprognose wahr wird – Deal?

Schwarzer Freitag!

Es gibt Tage an denen geht alles schief und man glaubt die Welt steht Kopf.

1. Platini zum UEFA-Präsident gewählt.

Die Blatter-Methode zieht immer noch. Solange die armen und kleinen Verbände mit wilden Versprechungen locken, bis man genügend Stimmen zur Wahl zusammengekratzt hat.

Glückwunsch.

Besonders witzig fand ich den Blatter-Kommentar nach der Wahl, in dem er fröhlich zum Besten gab, dass Platini ja – ebenso wie er – „nur den Fußball im Sinn hätte und auch dieser gegen die Kommerzialisierung dieses Sports wäre“.

Da hat der Sepp Recht. Kommerzialisierung ist nur dann gut, wenn die Kohle in die Taschen der FIFA wandert. Jede andere ist böse.

2. Daum’scher FC gewinnt plötzlich.

Nochmal Glückwunsch. Da hat der FC aus Köln also endlich mal einen Verein gefunden, der selber so schwach ist, auch nach einer 1:0-Führung im eigenen Stadion in 30 Minuten noch 3 Tore reingezimmert zu bekommen.

Das wäre ja noch gegangen. Unerträglich wurde es danach, als der Däumling in (aus früheren Zeiten) gewohnter Manier seine Standard-Sprüche in die versammelten Mikrofone absonderte.

3. Bayern spielt mal wieder Aufbaugegner!

Ehrlich. Was war das denn?

Der BVB, aktuell wirklich mehr als Durchschnitt, rennt von Anpfiff an wie von der Tarantel gestochen wild über den Platz und die Bayern lassen sich das gefallen?

Ein Lahm muss zweimal einen freien Frei decken? Insgesamt drei völlig lächerliche Gegentore? Manmanman. Da waren die Backen der Vorbereitung wohl voller, als die – mal wieder – unterirdische Laufbereitschaft.

Was den BVB-Fans in dieser Rückrunde übrigens noch bevorsteht, zeigte sich in der zweiten ersten Halbzeit, als die Bayern nach dem Rückstand wenigstens ein bißchen ernst machten, die Schwachgelben einschnürten und mit zwei Toren nicht nur das Stadion stumm machten, sondern auch die antiquierten Röber’schen Aufputsch-Methoden schonungslos enttarnten.

Es hätte so weitergehen können, wenn die Bayern in Halbzeit 2 die BVB-Kicker nicht nur neutralisiert, sondern weiter beherrscht und evtl. aus dem ersten Gegentor irgendwas gelernt hätten!

2-3 aufmerksame Minuten reichten einer der – in Heimspielen – aktuell schlechtesten Mannschaft, die Bayern zu bezwingen. Schlimm genug. Aber das nach dem frühen erneuten Rückstand für die Bayern so gut wie nichts mehr kam und die Magath-Schützlinge auch nach der Einwechslung diverser „frischer“ Spieler eher schlechter als besser wurden, sollte uns zu denken geben.

Geschenkt, dass Pienaar und Tinga wohl den Spezial-Auftrag „Rache für Kehl“ hatten und Jagd auf Bayern-Spieler machten – die Bayern hatten da nur van Bommel entgegenzusetzen. Bei realistischer Betrachtung hätte zunächst Pienaar und viel später auch van Bommel vom Platz gestellt gehört. Vorbei.

Schwarzgelbes Comeback verzögert sich

So langsam bekomme ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen – nicht aufgrund der Tat, denn die sehe ich immer noch als allenfalls übermotiviert und die Folgen als eine unglückliche Verkettung weiterer negativer Ereignisse (wie z.B. die Entzündung durch Verunreinigung der Wunde), aber dass Kehl jetzt vielleicht erst 2007 wieder spielen kann, ist doch schon ziemlich bitter und alles ist in einem Spiel gegen Bayern, im Zweikampf gegen einen Bayern-Spieler passiert – schlimm…

Alles Gute Kehl!

(Wenn schon Rückrunde und um des lieben Friedens willen, vielleicht ein Comeback erst am 19. Spieltag?!)

„Wir fahren nach München, um zu gewinnen“

Na das hat ja schon mal prima geklappt, Herr Kehl!

Aber zugegeben, ich war selber überrascht, wie stark die Bayern auf einmal spielen konnten…

Der erste Makaay-Pfostenschuss nach 25 (oder 28?) Sekunden – Respekt!

Überhaupt stand das Spiel auf einem erstaunlich hohen Niveau, hatten die Bayern in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, hatte es der BVB im zweiten Abschnitt.

Allein die mangelhafte Chancenverwertung der Schwach-Weiß-Gelben und Oliver Kahn verhinderten ein Gegentor für die Münchner, ebenso wie Weidenfeller oftmals richtig stand um perfekt angeschossen zu werden.

Insgesamt wäre ein 3:2 sicherlich auch gerecht gewesen – das Spiel hat uns aber einige Erkenntnisse gebracht:

Zum einen sind die Worte in Dortmund noch größer als die Taten und zum anderen haben die Bayern die gesamte Konkurrenz (mit Absicht?) fast die komplette Vorbereitung hinweg getäuscht, oder wie sonst ist dieser Leistungssprung seit Dienstag zu erklären?

Als Hellseher bin ich übrigens immer noch ganz gut, wie man an den Punkten 7, 5 und 6 ablesen kann…

Wie soll ich bloß anfangen?

„Grün-Weiße-Freude“?

„Der schönste Spieltag seit dem 34. in der Saison 1995/96“?

„Die Erfüllung eines Traumes“?

Alles passt irgendwie!

Es ist schon Wahnsinn, dass, nachdem die Meisterschaft der Bayern seit letzter Woche feststeht, zwei andere Ergebnisse, die eigene Freude noch einmal so hochspringen lassen…

Haben wir es selbst in der letzten Woche noch verpasst, den zweiten Abstieg der Pfälzer Betzebübchen zu realisieren und war ich deshalb einigermaßen sickig, so tat uns gestern der VfL aus Wolfsburg, seines Zeichens selbst recht überflüssig in der Bundesliga, den Gefallen und schickte den lokalpolitisch subventionierten und längst „fälligen“ Verein aus derRegion in die zweite Liga!

Nein, dass ist nicht schon wieder ein Kampf gegen Windmühlen und ich bin auch nicht Don Quichote, über all diese Jahre ist nur einfach viel zu viel passiert in um die Pfalz, als das ich keine Freude bei den Bildern nach dem Abpfiff in Wolfsburg empfinden könnte!

Die Meisterschaften 1991 und 1998, die Schmähungen in diesem Zusammenhang, die Pöbeleien, die Sprüche aller Beteiligten und all die Kämpfe, Schlachten und Erlebnisse auf dem Betzenberg und viele, viele andere Ereignisse haben mein Bild und meine Meinung über diesen Klub, diese Fans geprägt…

Ferner Dinge wie die Steuermillionen, die diesen Verein und die Stadion-Baustellen-Ruine am Leben gehalten haben, die allwöchentliche tendenzielle Stimmungsmache im ASS (wie herrlich ruhig es gestern im Studio war) und vor allem diesen monotone, ewig wiederkehrende und über alle Maßen nervende Gefasel von derRegion und wie wichtig die doch wäre und was der Fußball dort alles bedeuten würde – blahblah…

Direkt nach Schlusspfiff ging es ja schon wieder los, als Wolfgang Wolf nach öffentlichen Geldern und Sponsoren rief, weil „er für die zweite Liga aktuell ja nur 12 Spieler unter Vertrag hätte und sie nur mit jungen Spielern ja um den Abstieg aus der zweiten Liga spielen würden…“ – da fällt mir nur eines ein: Richtig so!

Hat irgendjemand diesen Verein und seine Prä-Jäggi-Führung gezwungen, die Gelder rauszuwerfen, mit abgehalfterten Ex-Stars wie z.b. Djorkaeff, sich den Traum von dem Griff nach den Sternen einzureden?

Wieso schafft es ein Verein wie der FSV aus Mainz seit Jahren solide zu wirtschaften und im zweiten Jahr die Bundesliga zu halten, nachdem sie nach viel Pech mehrmals den Aufstieg verpasst haben – und dies ganz ohne die politische Unterstutzung aus der Stadt und dem Land?

Ohne Worte, oder?

Aber zur zweiten grünen Glücksseligkeit:

Selten (eigentlich nie zuvor) war ich so sehr Werder-Fan, wie an diesem Wochenende!

Schon ein komisches Gefühl irgendwie, aber auch hier war die Hoffnung von Erfolg gekrönt, denn wie von mir vorhergesagt, knickten die Hamburger auch am letzten Spieltag ein und begeisterten die Bremer mit Offensiv-Fußball – stimmt diese Beschreibung einigermaßen?

Nun, selbst wenn nicht, jetzt alle Schuld dem Schiedsrichter zu geben, wie dies viele gefrustete Hamburger in ihrer Verzweiflung taten ist schon recht billig, vor allem, weil fast alle Elfmeter-Entscheidungen von Merk absolut korrekt waren!

Allenfalls die Aktion mit Schulz und Jarolim ist diskussionswürdig, aber wenn ein Verein wie der HSV sich den Schatten einer einzigen erfolgreichen Saison, sich einen Typen wie kleines, dickes Ailton ans Bein bindet, dann muss dieser Verein auch die Konsequenzen dafür tragen!

Eine einzige erfolgreiche Saison hat dieser sog. Fußballspieler erlebt – davor und danach war gar nichts und es ist völlig verständlich, dass er jetzt wünscht, doch bitte weiter in Hamburg bleiben zu dürfen, denn alle Anzeichen stehen auf eine Rückkehr ins verhasste Istanbul…

Wie viele Chancen hat kleines, dicken Ailton in dieser Rückrunde versemmelt, wie viele 100%tige alleine in diesem Endspiel?

Im Grunde erinnert der HSV 2006 an die Schalker 2001:

Solange den Titel zum Tabu-Wort erklärt, bis der tatsächlich nicht mehr möglich war, um dann am vorletzten Spieltag die Chance wegzuwerfen, gegen 10 Berliner den zweiten Platz klar zu machen und sich dann zu beschweren, dass Endspiel gegen Top-motivierte und Top-spielende Bremer zu vergeigen…

Klar, auch in dieser Saison werden die Bremer wieder die Lieblinge der Schiedsrichter werden (in Kürze mehr dazu), aber das allein ist noch nicht der Grund für ihren zweiten Platz, die Dummheit der Hamburger gehört auch dazu und die Tatsache, dass selbst, oder gerade zwei Siege gegen die Bayern keinen Erfolg in der Tabelle bedeuten!

Jetzt trat das ein, was viele Hamburger befürchtet hatten:

Es droht der Hammergegner für die Championsleague-Quali, z.B. Arsenal London, aktueller Finalist!

Die Bremer hätten es da wesentlich leichter gehabt, da sie aufgrund der konstanten Teilnahme am Europapokal gesetzt gewesen wären, die „großmäuligen“ Emporkömmlinge von der Alster dagegen träumen ja noch von diesem Status und deshalb droht ihnen aufgrund des Versagens auf der Ziellinie ernsthaft die Teilnahme am UEFA-Pokal…

Die Frage, ob DvB dann für uns billiger werden würde, bleibt spekulativ, vor allem da sein möglicher Einsatz in der CL-Qualifikation ihn für uns irrelevant machen würde – denn was sollen wir mit ihm nur in der Bundesliga?

Spannendes Thema!

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