Qatar München FC

Heute erfuhr ich über einen Twitterlink von den neuesten Entwicklungen beim neuesten Feindbild aller Fußballfans – außerhalb von Paris – PSG (Paris Saint-Germain Football Club).

Gut, erstens ist die Umbennung eines Vereins (Hoffenheim, etc.) oder eines Stadions (Schalke, Dortmund, Hamburg, etc.) jetzt auch in Deutschland weiß Gott nichts Ungewöhnliches, gibt es erstens PSG selbst erst seit 1970 und tauchte der Name „Paris FC“ zweitens in der eigenen Geschichte schon 1972 einmal auf – hier geht es mir aber um die Gesamtentwicklung. In der allerjüngsten Vergangenheit.

Mich – wie soll ich das sagen – schockiert(?) PSG mehr als die ManUtd.-Übernahme durch Glazer und auch mehr als das Russen-Spielzeug Chelsea.

Warum?

Weil selten Geld noch weniger eine Rolle spielte. Auch und gerade in Zeiten des aufkommenden FFP (ab 2015).

Dieser „Sponsoring-Deal“ schlug imho dem Fass den Boden aus.

Als Hauptsponsor soll die Tourismusbehörde von Qatar (QTA) für vier Jahre(!) 150-200 Mio. Euro(!) an PSG zahlen. Pro Jahr!

Zum Vergleich: Der FC Bayern erhält pro Saison ca. 25 Mio. Euro vom Hauptsponsor Telekom und liegt damit in Europa schon ziemlich weit oben.

Natürlich ist es bei solchen Summen recht einfach dem Sinn des FFP zu entsprechen, nämlich Ein- und Ausgaben weitestgehend in der Waage zu halten und trotzdem weiter hemmungslos am Transfermarkt zuzuschlagen.

Das größte Geschmäckle erhält diese Geschichte nun, da das FFP von UEFA-Präsident Michel Platini initiiert wurde, der Europa-Chef von „Katar Sports Investments“ (Besitzer PSG) hingegen Laurent Platini heißt – sein Sohn.

Bisher steht eine Antwort der UEFA zum „Sponsoring“ Qatars bei PSG noch aus. Eine Antwort, die mich sehr interessieren wird, vor allem unter den schon laufenden Strafen gegen aktuell „ähnlich“ agierende Teams, wie z.B. Malaga.

Andererseits: Wer ist hier verantwortlich?

– Die, die eine solche Lücke(?) im FFP nutzen?

– Die Lücke selbst?

– Oder vielleicht doch die, die das FFP erstellt und abgesegnet haben?

Warum ich als Fan des FC Bayern überhaupt darüber schreibe?

Weil ein Uli Hoeness einmal gesagt hat, dass „so lange er etwas beim FC Bayern zu sagen hat, kein Scheich beim FCB was zu sagen haben wird.“

Ich werde ihn beim Wort nehmen. Denn ein FC Bayern hat derlei gar nicht nötig (auch kein Gazprom-Invest). Will ich zumindest hoffen.

Und sollte es doch einmal – unter Hoeness‘ Nachfolgern – zu einem solchen Investorenmodell kommen bin ich weg.

Zuerst aus dem Stadion. Was meine generelle Liebe zum FC Bayern betrifft, muss ich zunächst einmal meine dann akuten Emotionen abwarten. Aber das bleibt hoffentlich nur ein Gedankenspiel.

Apropos „was sagen“.

Sind eigentlich schon Aussagen unserer Führungsriege über PSG übermittelt? Sind doch sonst auch immer die glühendsten Verfechter des FFP…

Die G14 ist tot, es lebe die ECA

Meine Güte. Was haben wir hat man über all die Jahre über die elitäre G14 geschimpft diskutiert. Und was wollten die Bundesliga-Vereine da rein. Tja. Aus iss.

Tatsächlich haben sich die europäischen Top-Vereine mit UEFA und FIFA geeinigt. Eine der Hauptforderungen, Gelder für abgestellte Nationalspieler, wurde erfüllt, die G14 hiernach aufgelöst.

So schnell vergehen gefühlte 20 Jahre.

Witzig finde ich an dieser Meldung zwei Dinge:

Bayerns Chef KHR wird auch hier der Boss und obwohl „insgesamt 103 Vereine aus den 53 UEFA-Mitgliedsländern“ aufgenommen werden sollen, sind aus Deutschland zunächst nur die Bayern dabei…

Später entscheidet die UEFA-Rangliste und aus Deutschland kommen dann drei weitere Vereine hinzu.

Gemäß der UEFA-Rangliste stehen der Bundesliga vier Plätze zu, die vorerst München, Schalke, Stuttgart und Leverkusen einnehmen. Grundlage ist das Club-Ranking von 2006.

So ein Pech für all die anderen deutschen Mannschaften, die sich ebenfalls als Nummer 2 hinter den Bayern sehen…

Nationalspieler muss man sich leisten können # 2

Soll ich mich wirklich darüber beschweren?

Andere Vereine haben schließlich auch das Problem. Naja. Die können sich selber aufregen.

Aktuell steht wieder der Afrika-Cup vor der Tür. Das ist so. Und ferner ein internationales Turnier. Abstellungspflicht. Der HSV ist am meisten gebeutelt. Die Bayern nach dem Kuffour-Abgang nicht mehr ganz so arg (in jeder Hinsicht).

Der bayerische Afrika-Cup heißt vielmehr Peking 2008. Die komplette A-IV plus dem dritten in der Hierarchie will da hin.

Ok. Bei Breno verstehe ich das ja noch. Der ist erstens noch jung, innerhalb der Altersgrenzen und vor allem der Kapitän der brasilianischen Olympiamannschaft. Aber Lucio? Und auch Demichelis? Das sind gestandene A-Nationalspieler ihres Landes.

Uli Hoeneß will eingreifen.

„Wir werden alles dafür tun, dass Spieler, die bereits für die A-Nationalmannschaft ihres Landes aktiv sind, hier nicht auch noch für eine Olympia-Auswahl abgestellt werden. In der Hinsicht werden wir uns wehren, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Das wird es nicht geben“

Mit welchem Erfolg werden wir sehen.

Eine andere Diskussion ist die ewig gleiche: Müssen die Ligen oder die internationalen Turniere sich anpassen?

Rund um den Afrika-Cup gab es diese Diskussion in diesem Jahr einmal mehr. Ohne Ergebnis und mit denselben verhärteten Fronten.

Apropos verhärteter Fronten: Die G-14 wird bekanntlich aufgelöst und wieder in die UEFA/Fifa integriert. Gleichzeitig erhalten die europäischen Top-Vereine endlich die lange herbeigesehnte Entschädigung für die Abstellung ihrer Nationalspieler.

Wer hat sich jetzt hier durchgesetzt? Blatter und sein Assistent Platini? Oder doch die Vereine?

Kann man sehen wie man will. Wichtig ist mir persönlich wie immer nur, dass mein eigener Verein Erfolg hat und dafür braucht dieser gesunde, spielfähige und nicht kranke, ausgepowerte Angestellte.

Der gordische Knoten. Wer trägt das Schwert?

Update: Das ging aber schnell. Die Bayern müssen keine Spieler abstellen. Na dann.

Europaliga über die Hintertür

Warum können Leute wie Platini nicht einfach offen sagen, was sie meinen?

Unser neuer UEFA-Präsident will die Championsleague „reformieren“. Hat er vor seiner Wahl nämlich versprochen. Soso.

Hingegen will Platini die Clubs aus den Ländern der „Big Five“ (England, Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich) schon früher in Qualifikationsspiele zwingen und ihnen dadurch garantierte Startplätze streichen. […] So soll den Cup-Siegern – und nur denen, aber nicht unterlegenen Finalisten – ein Startrecht in der Qualifikation zur Champions League eingeräumt werden.

Warum sagt nicht einfach jemand, dass wir hier die Europaliga über die Hintertür einführen?

Dann müsste man auch nicht die Pokalsieger auf-, den UEFA-Cup ab- und die Championsleague neu bewerten.

Was soll ich sonst von dieser Reform halten?

Wieso muss man die Pokalsieger aufwerten und weshalb in die Championsleague? Weil die ja auch irgendwie Champions sind?

Jede dieser Reformen ist für die Tonne. Entweder man führt eine allgemeine Europaliga ein oder man reduziert die Championsleague wieder auf die Meister des jeweiligen Landes, womit auch dem Ansatz eines jeden neugewählten Präsidenten geholfen wäre, die „kleinen Nationen“ ins Boot zu holen, die eigentlich immer ziemlich unwichtig sind, nur bei der Präsidentenwahl nicht, denn gegen „die Kleinen“ kann man eben nicht ins Amt gewählt werden.

Dann allerdings wäre der Widerstand der „Big Five“ ja wieder gegeben, denn von Real, Barca, Chelsea, Arsenal, ManU, Milan, Inter und Co. könnte ja dann auch jeweils nur ein Team pro Land teilnehmen, was wiederum den Gründungsgedanken der Championsleague ad absurdum führen würde.

So sieht’s doch aus!

Schwarzer Freitag!

Es gibt Tage an denen geht alles schief und man glaubt die Welt steht Kopf.

1. Platini zum UEFA-Präsident gewählt.

Die Blatter-Methode zieht immer noch. Solange die armen und kleinen Verbände mit wilden Versprechungen locken, bis man genügend Stimmen zur Wahl zusammengekratzt hat.

Glückwunsch.

Besonders witzig fand ich den Blatter-Kommentar nach der Wahl, in dem er fröhlich zum Besten gab, dass Platini ja – ebenso wie er – „nur den Fußball im Sinn hätte und auch dieser gegen die Kommerzialisierung dieses Sports wäre“.

Da hat der Sepp Recht. Kommerzialisierung ist nur dann gut, wenn die Kohle in die Taschen der FIFA wandert. Jede andere ist böse.

2. Daum’scher FC gewinnt plötzlich.

Nochmal Glückwunsch. Da hat der FC aus Köln also endlich mal einen Verein gefunden, der selber so schwach ist, auch nach einer 1:0-Führung im eigenen Stadion in 30 Minuten noch 3 Tore reingezimmert zu bekommen.

Das wäre ja noch gegangen. Unerträglich wurde es danach, als der Däumling in (aus früheren Zeiten) gewohnter Manier seine Standard-Sprüche in die versammelten Mikrofone absonderte.

3. Bayern spielt mal wieder Aufbaugegner!

Ehrlich. Was war das denn?

Der BVB, aktuell wirklich mehr als Durchschnitt, rennt von Anpfiff an wie von der Tarantel gestochen wild über den Platz und die Bayern lassen sich das gefallen?

Ein Lahm muss zweimal einen freien Frei decken? Insgesamt drei völlig lächerliche Gegentore? Manmanman. Da waren die Backen der Vorbereitung wohl voller, als die – mal wieder – unterirdische Laufbereitschaft.

Was den BVB-Fans in dieser Rückrunde übrigens noch bevorsteht, zeigte sich in der zweiten ersten Halbzeit, als die Bayern nach dem Rückstand wenigstens ein bißchen ernst machten, die Schwachgelben einschnürten und mit zwei Toren nicht nur das Stadion stumm machten, sondern auch die antiquierten Röber’schen Aufputsch-Methoden schonungslos enttarnten.

Es hätte so weitergehen können, wenn die Bayern in Halbzeit 2 die BVB-Kicker nicht nur neutralisiert, sondern weiter beherrscht und evtl. aus dem ersten Gegentor irgendwas gelernt hätten!

2-3 aufmerksame Minuten reichten einer der – in Heimspielen – aktuell schlechtesten Mannschaft, die Bayern zu bezwingen. Schlimm genug. Aber das nach dem frühen erneuten Rückstand für die Bayern so gut wie nichts mehr kam und die Magath-Schützlinge auch nach der Einwechslung diverser „frischer“ Spieler eher schlechter als besser wurden, sollte uns zu denken geben.

Geschenkt, dass Pienaar und Tinga wohl den Spezial-Auftrag „Rache für Kehl“ hatten und Jagd auf Bayern-Spieler machten – die Bayern hatten da nur van Bommel entgegenzusetzen. Bei realistischer Betrachtung hätte zunächst Pienaar und viel später auch van Bommel vom Platz gestellt gehört. Vorbei.