Schnell, schnell, bevor es zu spät ist

Puh. Gerade noch geschafft. Bevor die die Mauern hochziehen an der Säbener Straße. 😉

Der letzte Ferientag in vielen Bundesländern lockte am Sonntag bei herrlichem Frühlingswetter noch mal knapp 2.500 Fans zum Training des FC Bayern an die Säbener Straße. Die sahen auf dem Platz zwar nur die Reservisten und nicht eingesetzten Spieler vom Derby in Nürnberg, wurden dann aber von Luca Toni und Co. mit ausgiebigen Autogrammeschreiben mehr als getröstet.

FC Bayern 1.5 – alles gar nicht so gemeint

Meine Güte.

Was ein Sturm der Entrüstung solch‘ eine Meldung doch auslösen kann.

Als „totalen Schrott“ und „echten Schmarrn“ kritisierten Fans in zahlreichen Leserbriefen an Münchner Zeitungen die Überlegungen.

und weiter

„Ich fühle mich als zahlendes Opfer. Wie eine Kuh, die ausgemolken wird und nichts zurückbekommt“, wetterte ein Fan.

Und das alles hängt ab von Besuchen an der Säbener Straße, um wie beim FC Pusemuckel den Spielern flotte Sprüche zuzuwerfen?

Ich versteh‘ ja, dass die Diskussion vielschichtig ist. Aber mal ganz im Ernst: Wenn man eins dem FC Bayern, vor allem im Vergleich mit anderen Vereinen (auch im Ausland) nicht vorwerfen kann, dann, dass derlei Volkstümlichkeit bisher nicht hochgehalten wurde.

Unabhängig davon, dass ich keine räumlichen Möglichkeiten hätte, regelmäßig beim Training vorbeizuschauen, hätte ich drauf überhaupt keinen Bock. Als Negativ-Beispiel führe ich hier immer den Tag der offenen Tür (1996) an, als ich mich mit Tausenden anderen „Fans“ über das Gelände presste.

Sind es denn nur echte und einzig wahre, den modernen Fußball ablehnende Fans, die täglich zum Trainingsplatz pilgern? Sind es nicht vielmehr Fan-Touristen, die per Busladung dort abgeladen werden? Und ansonsten kreischende Teenies, die in den Ferien von ihren Eltern beschäftigt werden müssen? Keine Ahnung. Klärt mich auf.

Sicher. Der Fan ist das Kapital des Vereins (jetzt mal nicht nur im finanziellen Sinne) und das soll auch so bleiben – wie ja der Verein inzwischen bestätigte – aber mir ist das alles immer wieder zu dick aufgetragen.

Was ändert sich denn wirklich, wenn öfter als zuvor, die Spieler des Vereins in Ruhe trainieren können? Wäre das wirklich soo schlimm? Gibt es nicht viel größere Probleme im Verein (Stimmung in der Arena, Aufteilung der Fans in verschiedene Blöcke, Tageskarten-Touristen in der Südkurve, Ticket-Vergabe insgesamt)??

Und unter „in Ruhe trainieren“ verstehe ich nicht ungestört von den Fans sondern vielmehr ausserhalb der Medien, denn die wären dann ja genauso ausgeschlossen – oder habe ich das falsch verstanden?

Es könnte einigen Spielern nämlich durchaus nicht schaden, wenn die mal an ihren technischen Schwächen arbeiten würden, ohne, dass es jeder gleich mitbekommt. Oder wie wäre es mal mit dem Einstudieren von, auch für den Gegner überraschenden Standard-Situationen?

Wo genau liegt also das Problem?

Mal wieder befürchte ich, dass es um etwas Prinzipielles geht. Ultra- und Nostalgiker-Fans gegen Vereinsführung. Ist doch so, oder?

FC Bayern 2.0 – weniger Uli, mehr Klinsi

Tja. So ist das.

Beim FC Bayern wird jetzt alles total professionell. Also wenn Klinsmann da ist.

„Wir müssen den veränderten Verhältnissen im Profi-Fußball Rechnung tragen.“

So Bayern-Boss Rummenigge. Ja und?

„Die Spieler sollen hier auf dem Gelände einfach Ruhe finden.“

Oha. Da kommen wir der Sache schon näher. Aber was genau soll passieren?

„Endgültig entschieden ist bislang aber nur, dass das Klubrestaurant auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße im Mai schließen und dem geplanten Freizeit-Bereich für die Profis weichen muss.“

Achso.

Ich dachte schon, beim FC Bayern geht die Welt unter.

Könnte man ja denken, wenn man die Schlagzeilen liest („Klinsi macht die Schotten dicht“, „Klinsmann will Bayern-Fans aussperren“).

Situationen wie etwa zur Sommerzeit, wenn „5.000 Fans am Trainingsplatz stehen“, gingen einfach nicht mehr, sagte der Vorstandschef. Rummenigge.

Man könnte jetzt natürlich einwenden, dass das mal wieder typische bayerische Arroganz sei. Und das man jetzt völlig abdreht und die Fans einem jetzt endgültig am A…. vorbei gehen.

Es gibt allerdings gute Argumente dafür.

Erstens sieht Wenger, für viele Bayern-Fans ja offenbar der Godfather des Fußballs, dies ähnlich:

„Der Trainingsplatz ist für die Mannschaft und den Trainer da, das Stadion für die Fans.“

Zweitens ist das im Ausland bei den Top-Klubs Standard und drittens gewann man mich mit folgenden Sätzen:

Etwa bei italienischen Klubs sei der Acht- Stunden-Tag für Spieler bereits seit langem üblich. „Da bist Du vom Frühstück bis zum Nachmittagskaffee auf dem Trainingsgelände. Dafür werden jetzt die Möglichkeiten geschaffen.“

Mein Lieblingsthema. Endlich steht’s auf der Agenda.

Paule will es wissen: Was gibt es für Ballblogs?

Seit ich 2004 angefangen habe zu bloggen, hat sich viel getan. Vor allem Wachstum. Kannte man sich früher unter den Fußballbloggern noch fast persönlich, habe ich es seit einiger Zeit aufgegeben, zu versuchen am Ball eines jeden Blogs zu bleiben.

Deshalb dieser offizielle Aufruf: Was gibt es eigentlich so alles für Fußball-Weblogs da draussen?

Spontan fallen mir selbst folgende ein, die ich auch mehr oder weniger regelmäßig konsumiere:

Südtribüne (Köln)
Drei Ecken, ein Elfer (Schalke)
Pfostenschuss (Schalke)
Bolzplatz (Gladbach)
Il Pistolero (HSV)
allesaussersport (HSV)
Pleitegeiger (HSV)
Werderblog (Werder)
Bundesliga-Blog (Bundesliga, ursprünglich: Bochum (Markus))
Pottblog (BVB)
MSV-Blog (MSV)
Fehlpass (FC Bayern)

Wichtig wäre mir neben der Url auch immer der Verein und eine kurze Einschätzung. Ansonsten: Immer her mit Euren Links! 😉

No-Go-Zebras

Ja, ich weiß. Es sind Einzelfälle. Und war es gestern bestimmt auch einer. Aber was denkt sich so ein Zebra-Fan, wenn er einem Spieler der gegnerischen Mannschaft ein Feuerzeug an den Kopf wirft (während der gegnerische Torwart aufgrund einer Platzwunde behandelt wird), das dann abprallt und auch noch den Schiedsrichter erwischt?

Nicht viel, würde ich sagen.

Naja. Eigentlich müsste ich als gebürtiger Rheinhausener Duisburger sowohl Herzblut als auch Verständnis für den MSV haben. Hab‘ ich aber nicht. Und da ist auch nix falsch gelaufen. Tut allerdings nix zur Sache.

Klar kann ich verstehen, dass man als MSV-Fan in diesen Tagen frustriert ist. Der nächste Abstieg steht bevor. Aber wo ist das Problem? Die Zebras sind ’ne Fahrstuhlmannschaft. Einige Fans haben das scheinbar noch nicht begriffen.

Einfach mal ein Beispiel an den Kölner nehmen. Denen kann man ja einiges nachsagen, aber bestimmt nicht, dass sie ihr Schicksal (eine Fahrstuhlmannschaft zu sein und den eigenen Ansprüchen seit Jahrzehnten Jahren hinterher zu laufen) nicht mit Humor nehmen.

Oder ist überliefert, dass es derlei Ausschreitungen schon im Kölner Stadion gab? Bei all den Abstiegen?

Eben.

Land unter an der Waterkant

Ich bin kein Patriot.

Das sollte inzwischen bekannt sein. Mir ist in der Regel ziemlich schnuppe, was die anderen deutschen Teams so machen im Europapokal. Und ob die Deutschen in der UEFA-5-Jahreswertung hinter Rumänien zurückfallen? So what?

Wenn die Bayern in einer Saison nicht Meister werden, spielen sie halt nicht in der Championsleague. Ist ein bißchen wie früher. Als es den modernen Fußball noch nicht gab. Müsste einigen Gutmenschen unter den Fans doch gefallen.

Klar. Es gibt natürlich „spezielle“ und „befreundete Teams“ von mir. Da gehört dann schon ein bißchen Schadenfreude dazu. Dafür muss aber immer was vorgefallen sein. Sonst gäb’s solche Reaktionen nicht. Hat sich aber alles ein wenig beruhigt über die Jahre.

Gestern und vorgestern gab es wieder jede Menge Gelegenheit über derlei nachzudenken.

Werder und der HSV sind aus dem Europapokal ausgeschieden. Im Achtelfinale des UEFA-Pokals. Trotz eines Sieges. Zumeist auch mit ansprechender Leistung. Aber das Hinspiel verhinderte in beiden Fällen mehr. So ein Pech.

Moment. Ich muss mich korrigieren.

Tatsächlich empfinde ich nämlich durchaus Schadenfreude. Aber nicht gegen Vereine und Spieler. Nein. Oft gegen mir bekannte Fans, die sich im Vorfeld solcher Spiele oder Laufe einer Saison, oder im Umfeld der Spiele gegen die Bayern, immer wieder gerne argumentativ aus dem Fenster lehnen. Das ist zwar bitter und böse, aber schließlich der Sinn solcher Sprüchen, oder?

Davon abgesehen, muss ich mir ständig sowas anhören. Aber wird alles gespeichert. In meiner Erinnerung. Und irgendwann kommt es wieder hervor. Wenn’s passt. Vielleicht schon heute oder morgen… 😉

P.S. Was ich übrigens auch nicht ertragen kann, ist dieses Gefasel der Medien. Wie lange müssen wir eigentlich noch die Worte „Wunder von der Weser“ hören? Wie lange noch diese 80er-Jahre-Bilder ertragen? Sind deutsche Sport-Journalisten wirklich so eindimensional?

Bayerische Google-Fragen

Ich kann mich nicht wehren. Und schon gar nicht steuern, wie all meine Besucher zu mir finden. Über Google kommt da so einiges. Über die witzigsten Wege. Hier mal ein Update. Rein fußballerisch. Diverse andere Anfragen blende ich mal aus. Es lesen sicherlich auch Minderjährige mit…

warum gibt es so viel bayern und schalke fans?

Was weiß ich? Also jetzt in Bezug auf Schalke. ,-)

Von wem wurden die Bayern in dieser Saison geschlagen?

Stuttgart?!

wann bekommt fcbayern den vierten stern?

Hoffentlich in zwei Monaten. Mit der 20. Meisterschaft.

Update: So ein Quatsch. Die haben die Bayern ja schon längst. Wo ist also der vierte Stern? Habe gerade mal elektronisch bei der DFL nachgefragt.

24 gründe kein bayern fan zu sein

Als Antwort kann ich das hier anbieten. Ob’s geholfen hat?

Viele Fragen, einige Antworten

So, dann sagt der Pappa mal schnell was zu den heftigsten Dingen der letzten Tage. Ist halt dumm gelaufen, wenn Spiele gegen Bremen und den HSV so nah beieinander liegen. Dann gibt’s immer den meisten Zunder (Wieso? Na weil es viele Werder- und HSV-Blogger gibt…)!

Thema: „Wir könnten jetzt drüber diskutieren, was Uli Hoeneß gesagt hätte, wenn das Gleiche Ribery passiert wäre, aber ich fürchte, das wäre fruchtlos“

Nein. Mit mir ist keine Diskussion fruchtlos. Solange man auch wirklich zu einem Ergebnis kommen will. Reine Provokationsdiskussionen oder Guerilla-Blogging haben bei mir dagegen keine Chance… 😉

Thema: „Welcher Bremer hat denn nun gesagt, dass Ullis Aussage über den Artenschutz totaler Schwachsinn ist?“

Habe ich das behauptet? Hmm. Mir ging es um Folgendes: Allofs hat nach dem Frankfurt-Spiel derlei für Diego gefordert. Und Hoeneß stand mit fast der gleichen Aussage nach dem Hannover-Spiel in der Hinrunde im Feuer des Widerspruchs. Hoeneß-Forderung: schlecht, Allofs-Forderung: gut? Das war mein Ansatz.

Thema: „gab es außer gegen Hannover noch weitere Spiele bei denen Ribery so hart angegangen wurde wie von Lala?“

Aber jede Menge. Ok. Vielleicht nicht in der (medialen) Häufigkeit wie die Diego, weil er tatsächlich einfach nur zu schnell für die schlimmsten Fouls ist, aber insgesamt würde ich ihn fast an Nummer zwei sehen. In dem kleinen Kerlchen steckt einfach nur soviel Power, dass sich viele Metzger in der Liga an ihm die Zähne ausbeissen. Darüberhinaus ist er nicht der Typ, der schnell fällt, der läuft einfach weiter. Liegt imho in seinem Naturell.

Thema: HSV vs. Duisburg und Franfurt

Stimmt. Hier kann man nicht 1:1 vergleichen. Schließlich waren Frankfurt und Duisburg insgesamt vielleicht mal sooft in Nähe der Mittellinie wie der HSV. Destruktiv (andere nennen es vielleicht defensiv) waren die Stevens-Kicker aber trotzdem und ohne einen gesunden 100%-RvdV konnte da offenbar auch nix anderes kommen. Aus dieser Sicht hätten wir mit einem RvdV in der Startelf wohl tatsächlich gewonnen…

Thema: „Hätte Ribéry von Anfang an spielen können, hätten wir die Rauten-Kicker aus der Arena gefegt“

Was ist daran so abwegig?

Bevor Ribéry ins Spiel kam spielten die Bayern zu langsam und berechenbar. Mit Ribéry hatte die HSV-Abwehr imho Ansätze des Schwimmens. Und wenn die Bayern ENDLICH ihre alte Kaltschnäuzigkeit oder wenigstens Konzentration vor dem Tor wiedergefunden hätten, wäre es mit einem Punktgewinn für den HSV eng geworden. Ja. Das denke ich.

Thema: „Verschwörungstheorien in Bremen“

Eine Verschwörungstheorie (im Fußball) gibt es imho dann, wenn man dem Gegner, dem Schiedsrichter, etc. Absicht unterstellt. In welcher Form auch immer. Herr Schaaf hat dies nach dem Bayern-Spiel getan (in Bezug auf das Bochum-Gegentor und den Ausgleich der Bayern)! Nicht mehr und nicht weniger. Sicherlich. Werder ist nicht Kaiserslautern. Habe ich ja schon geschrieben. Aber obige Aussage ist imho gefallen. Ob es derlei auch im Rahmen der roten Karte für Diego gab, weiß ich nicht.

Thema: „van Bommel vs. Bönisch, Klasnic & Co.“

Das Thema halte ich für total daneben. Was diskutiert man nach dem eigenen Spiel über Spieler eines anderen Vereins in Bezug auf dessen Verhaltensweisen in einem ganz anderen Spiel? Wie kommt man darauf (verbale) „Verfehlungen“ eines MvB gegen die spielerischen eines Diego aufzurechnen? Das ganze ist imho ein Sturm im Wasserglas und zeigt eigentlich nur, wie wichtig Diego offenbar doch für Werder ist und wie nervös folglich einige im Umfeld wurden. Ansonsten könnte ich mir derlei kaum erklären. Die drei Spiele Sperre wird Werder überstehen und wenn die Bayern so weitermachen mit ihrem fehlenden Killerinstinkt, wird Werder danach auch nicht viel mehr Abstand haben als jetzt.

Thema: Bodycheck & Schauspielerei von Ribery vs. Diego

Ich halte Diego nicht für einen Schauspieler. Eigentlich. Denn um das beurteilen zu können, schaue ich zu wenig Werder-Spiele. Diego wird oft gefoult. Wer das vergisst, bekommt es sicherheitshalber jeden Samstag noch mal von Premiere, Sportschau und Sportstudio gesagt. Von seiner Spielweise ist er allerdings ein ganz anderer Typ als Ribéry. Diego ist filigran, Ribéry ein Brecher, ein Powerfußballer auf der Aussenbahn. Im positiven Sinne. Den hält kaum ein Gegenspieler auf, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Die Aktion jetzt im Pokal war eine Ausnahme. Sowas habe ich in seinen bisherigen Spielen von ihm noch nicht gesehen. Andere Spieler wären schon im Zweikampf zuvor zu Boden gesunken. Ich glaube in diesem Moment kam einiges zusammen: Ribéry wußte, wie Gagelmann an diesem Abend drauf war. Er wußte, dass dieser auf jeden Fall in dieser Situation einen Platzverweis aussprechen würde. Da konnte er der Versuchung nicht widerstehen, zumal es den Ausgleich an Feldspielern bedeutet hätte. Kann man verurteilen, war aber spontan. Ich weiß, dass dies nicht Ribérys Charakter entspricht. Mehr dazu im Spielbericht zum Pokal.