Schwäbische Demütigung und bayerische Dominanz

Mein Gefühl hat mich nicht getrügt.

Allerdings hätte ich mit einer derartigen Überlegenheit des FC Bayern dann doch nicht gerechnet. Trotzdem sehr schön anzuschauen.

‚Tschuldigung liebe VfB’ler, aber ein FC Bayern lässt sowas wie das 2:2 zum Hinrundenabschluss nur einmal mit sich machen. Habt Ihr ernsthaft gedacht, nach einer reibungslosen Vorbereitung und mit dem Gedanken an die verlorene Herbstmeisterschaft würde wir bei Euch nicht bis in die Haarspitzen motiviert antreten?

Tja.

Bösen Erwachen aus den Babbel-Träumen?

Nein. Soweit wollen wir nicht gehen. Es war einfach ein sehr schlechtes Spiel der Stuttgarter. Passte so gar nicht zu den Sprüchen von vor dem Spiel. Umso besser der Eindruck, den die Bayern jetzt der Konkurrenz bieten:

Nicht noch einmal so ein Stotterstart in eine Halbserie wie im Sommer. Was das möglicherweise heißt, ist ebenfalls klar:

Trotz Stotterstart lagen wir nur 4 Tore hinter dem Herbstmeister – so sollte eine erfolgreiche Rückrunde kein Problem sein.

Sollte.

Denn schon am Freitag wird’s wesentlich schwieriger.

Warum?

Na weil der Überraschungseffekt, gegen top-motivierte und fitte Bayern anzutreten, jetzt zunächst einmal verpufft ist.

Die Hamburger wissen nun, dass man gegen die Klinsmänner nicht so spielen kann wie der VfB.

Auf der anderen Seite fehlt ihnen Hattrick-Olic und es bleibt die Frage, ob sie tatsächlich was gegen einen solchen FCB ausrichten können, selbst wenn sie es wollen. Am Freitag sind wir schlauer.

Zurück zum Pokalspiel.

Es war ein Genuss.

Die Spielzüge, die Konter, die Schnelligkeit, die Präzision. Klasse.

Trotzdem gab es da noch Luft nach oben.

Ein bißchen weniger Zirkus und Ribéry verwandelt seinen Elfer sicher. Dann wäre das halbe Dutzend voll gewesen. Hätten wir aber wahrscheinlich auch so geschafft, wenn wir nach der 60. Minute(!) und dem 0:5 nicht zwei bis drei Gänge zurückgeschaltet hätten…

Na klar. Auch Gomez hatte noch einen Latten-Treffer und scheiterte ein anderes Mal an Rensing, aber eigentlich hätten die Schwaben das Spiel auch nicht mit 11 Mann beenden dürfen (Boka, aua).

Geschenkt.

Besser 5:1 gewinnen als 1:5 verlieren. So einfach ist das.

Am Freitag kann auch schon wieder alles anders sein, so ist eben Fußball und man weiß nie wie’s ausgeht

Auch wenn MR diese Herberger’sche These im Zusammenhang mit Bayern-Spielen inzwischen für irrelevant hält.

Ich habe die Hinrunde erlebt, ich bin da immer noch ein wenig skeptisch.

Was sonst?

Schweinsteiger. Gute Leistung. Zwei Tore gemacht. Weiter so.

Einwechselspieler. Keiner ist imho abgefallen. Altintop, Ottl, Donovan. Gute Leistung. Vor allem Ottl. Den lobe ich ja nicht immer. Nur wenn’s angebracht ist.

Schwäbischer Murmeltiertag

Da denkt man seit Tagen nur noch an den Auftakt zur Bundesliga-Rückrunde und vergisst dabei völlig, dass es ja morgen schon wieder losgeht. Mit dem Pokal. In Stuttgart.

Komisch. Irgendwie Murmeltiertag. Denn genau dort endete unser Spurt an die Tabellenspitze. Zur Winterpause, Herbstmeisterschaft.

Erfolglos.

Es soll hier auch nicht mehr um die strittigen Szenen in diesem Spiel gehen. Der Punktgewinn war für den VfB verdient und alles andere ist ausdiskutiert.

Allein. Jetzt geht’s wieder von vorne los. In einem Pokalspiel. Da gibt’s bekanntlich keine Remis. Es wird eine Entscheidung fallen. Entweder verlieren die Bayern ihre erste Titelchance oder die Babbel’schen Sprücheklopfer werden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Natürlich bin und muss ich für einen Sieg der Bayern sein.

Aber es gibt auch gute Gründe dafür.

1. Die Statistik. Zwar nicht viel wert, aber unter den Tisch sollte man sie auch nicht fallen lassen.

2. In der Bundesliga spielte der VfB am Limit. Im Gegensatz zu den Bayern. Die hatten CL und Aufholjagd in der Bundesliga in den Knochen.

3. Die Klinsmänner haben – nach eigenen Aussagen – eine perfekte Vorbereitung absolviert. Dies sei dahingestellt, aber im Gegensatz zur Hinrunde vollzählig, mit allen Stars, ohne Verletzungen und jeder Menge Zeit sich einzuspielen.

Alles Quatsch?

Warten wir es ab, ich persönlich habe aktuell ein gutes Gefühl.

Da war doch noch was?

Stimmt. Pokalauslosung.

Die Bayern haben inzwischen auch hier ihr sprichwörtliches Auslosungsglück verloren und müssen nun Ende Januar zum schwäbischen VfB nach Stuttgart.

Fein.

Da kann man nur hoffen, dass bis dahin sowas wie ein Gerüst in der Mannschaft existiert und die Formkurve nach einer perfekten Winterpause steil nach oben zeigt.

Andernfalls sehe ich schwarz für eine Reise nach Berlin.

Nix gesehen. Trotzdem gewonnen.

Vom gestrigen Pokalspiel der Bayern habe ich nix gesehen. Also live jetzt. Zusammenfassung gab’s über’s Internet. Heute morgen. Den Öffentlich-Rechtlichen sei dank.

Die Tore waren super. Das Comeback von Ribéry wohl auch. Des Weiteren stehen wir im Achtelfinale, überwintern im Pokal.

Muss man noch mehr wissen / sagen?

Comeback – zweiter Versuch

Jetzt aber?

Kommt Ribéry wirklich, wirklich zurück? Und noch wichtiger: Was kommt dabei heraus?

Ich bin in der aktuellen Stimmung weit davon entfernt, zu behaupten, dass wir die Clubberer am Mittwoch weghauen. Ein schmutziges 1:0 per Elfer in der 120. Minute wäre mir mehr als recht.

Trotzdem:

Mit dem König ist’s besser als ohne ihn. Allein um die Optionen zu vergrößern. Im Kader wie im Spiel.

Murmeltiertag, Der (thüringische Version)

Oder vielleicht Davin gegen Goliath oder Der Pokal hat eigene Gesetze, oder Dusel-Bayern, oder, oder, oder…

Es ist immer dasselbe. Wenn die Bayern im Pokal antreten. Da war der gestrige Abend keine Ausnahme. Ich kann diese Floskeln eigentlich nicht mehr hören. Und aus journalistischer Sicht ist das genauso ausgelutscht.

Deshalb entschied ich mich für die Premiere-Version. Gibt’s ja seit dieser Saison. Sehr guter Service. Vor allem für alle Nicht-Bayern-Fans. Gut auch, dass die Nürnberger kurz vorm Ausscheiden waren und ins Elfmeterschießen mussten, da gerieten die Vorberichte zum Bayern-Spiel so kurz, wie man sie als Fans braucht. Im ZDF dagegen wurden offenbar glatte 60 Minuten über die mögliche Sensation gefaselt.

Hinzu kam noch, dass his royal Highness himself, Marcel Reif, sein erstes Pokalspiel seit Urzeiten moderieren sollte.

Tatsächlich hätte ich es mir fast denken können/müssen: Reif wurde zum Rethy.

Spätestens rund um das 2:1 der Bayern war klar, wohin der Reif’sche Hase kommentatorisch läuft.

Erfurt begann wie von der Tarantel gestochen. Die Bayern gaben die beste Antwort. Lahm(!) mit Doppelpass und Traumvollendung. Für seine Verhältnisse und im Vergleich zu unseren echten Stürmern.

Die Thüringer geschockt.

Dann aber das übliche Thema.

Einige Bayern-Spieler hatten sich ihre Klappstühle mitgenommen. In der Folge lehnten sie sich darin sitzend gemütlich zurück.

Ich versteh’s nicht. Es ist doch immer das gleiche Spiel. In jedem Spiel. Im Pokal. Und trotzdem setzt irgendwas im Kopf aus. Selbst unter Klinsmann.

Naja. Entgegen meiner Befürchtungen gab’s ja zumindestens eine Aufstellung, die einigermaßen den Ansprüchen des FC Bayern genügte. Vom Papier her. Und hätten alle Spieler, die gleiche Einstellung zu Spiel und Gegner gefunden, wäre das auch niemals „so ein tolles Pokalspiel“ geworden.

Deshalb hier kurz die Einzelkritik.

Rensing: Note 4. Keine groben Patzer, aber Sicherheit sah ab und zu anders aus und ins Elfmeterschießen hätte ich mit ihm nicht gehen wollen.

Lahm: Note 2. Das ich das noch mal sagen würde: Für mich bester Mann auf dem Platz. Kaum Fehler und dann auch noch Offensivmotor. Neben diesem genialen Tor natürlich. Ob’s am Ziegenbärtchen liegt?

Lucio: Note 5 (HZ1: 6, HZ2: 4). Unfassbar, welch‘ Unsicherheitsfaktor er in der ersten Halbzeit war.

van Buyten: Note 5 (HZ1: 4, HZ2: 6). Das Gegenteil von Lucio. Von den Halbzeiten her. War in HZ2 an fast allen Gegentoren beteiligt. Auch sonst nur noch Standfußballer. Krass wie schlecht unsere beiden IV’s ohne die solide und ruhige Führung eines Demichelis sind. Erscheckend, dass wir sonst nur noch Breno haben…

Lell: Note 5. Und zwar durchgehend. Wäre Lahm nicht gewesen, hätte ich die gestrige Defensiv-Abteilung als Totalausfall bezeichnet. Offenbar schlecht für Lell, dass es aktuell keinerlei Konkurrenz auf den Flügeln gibt (Sagnol langfristig verletzt, Jansen noch nicht wieder fit).

Zé Roberto: Note 4. Mehr Schatten als Licht. Probleme bei der Ballannahme, kaum Inspiration nach vorne und viel zu viele Ballverluste.

ab 86. Ottl: Note 3: Konnte keinen Schaden mehr anrichten. Neutrale Bewertung.

van Bommel: Note 3. Sein erstes Pflichtspiel als Kapitän verbrachte er gewohnt aggressiv. Aber wie oft zuletzt im Rahmen. Gutes Spiel.

Hamit Altintop: Note 5. Fahriges, unkonzentriertes Spiel. Erschreckend. War er doch bisher in der Vorbereitung noch einer der Besten gewesen. Unerklärlich. Kommt für ihn jetzt das EM-Loch? Vom Zeitpunkt her mehr als unpassend, würde ich sagen!

ab 46. Schweinsteiger: Note 3. Auf jeden Fall eine Verbesserung zu Altintop. Schlimm genug, sowas sagen zu müssen. Trotzdem merkte man ihm seine Grippe noch an. Zumindestens mehr Schwung nach vorne als von Hamit.

Toni Kroos: Note 2. Eigentlich Note 3, aber berücksichtigt man sein Alter und die Umstände, muss es diese Aufwertung geben. Einer der wenigen, die sowas wie Kreativität versprühten. Später auch standfest und stark im Zweikampf. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, welch‘ starker Spieler Kroos einmal werden kann. Eine Mischung aus van Bommel / Effenberg und Micoud (oder so). Also Passgeber, Standard-Experte, präziser Flankengeber, aber auch Zweikampfstark und dynamisch. Klasse. Weiter so, Toni.

Podolski: Note 5. Schoss ein Tor. Daher keine 6. Was aber sonst den forschen Tönen der Vorbereitung und Sommerpause folgte war einmal mehr blass. Wo ist die Legitimation für den Stammplatz, Lukas? Wo die EM-Form?

Klose: Note 5. Ebenfalls mit Tor. Abpraller. Passt ins Bild. Daneben noch eine weitere Chance vertendelt. Das war’s. Herr Klose befindet sich weiterhin im Mega-Form-Tief. Prima.

Ok. Sagen wir mal so: Was sollen die beiden Stürmer auch tun, wenn sie a) keine Anspiele bekommen und b) auch sonst kaum Kreativität vorhanden ist? Ribéry fehlt noch bis September und Kroos kann das alleine noch nicht stemmen. So we have a problem.

Was gestern gut war?

Das van Bommel nun Kapitän ist und vor die Kameras trifft. Kein Gelaber, kein Drumherum-Gerede a la Lahm und Co. – da wird Tacheles geredet. Seine Einschätzung der Situation bezüglich des nächsten Spiel gegen den HSV fand ich sehr passend. Da muss noch einiges passieren.

Wird’s auch. Da bin ich ganz sicher. Vor allem, weil vielleicht der eine oder andere dann wieder fit sein wird. Allein um die Konkurrenz-Situation zu verschärfen. Das ging ja gestern mal gar nicht. Die sehr guten Wechsel, die Klinsmann vornehmen musste, waren auch die einzig möglichen. Ansonsten saßen nur noch Bayern-II-Akteure auf der Bank.

Davon abgesehen wird’s ein Heimspiel und der HSV wird nicht wie Erfurt spielen wollen / können / dürfen. Dazu gibt’s aber noch einen eigenen Vorbericht.

Zurück zum Spiel.

Thema Reif.

Was der gestern vom Leder gezogen hat, was die Bayern betrifft, war schon lustig. Je mehr Wiederholungen er vom 2:1 sah, desto krimineller wurde es. Komisch eigentlich, denn für mich war’s ein ganz normales Tor. Allenfalls der Linienrichter sorgte mit seiner anfänglichen Winkerei für Verwirrung. Aber im Gegensatz zu Erfurts Präsident sah ich keine Erfurter Spieler, die irritiert waren und plötzlich das Spielen aufgehört haben. Nach dem Pass war noch genug Zeit dieses Tor zu verhindern.

Von mir aus kann man, wie von Reif gefordert, darüber diskutieren, ob man das passive Abseits aufhebt. Trotzdem greift Klose imho nicht ins Spiel ein und behindert oder gar geblockt hat er den Gegenspieler auch nicht. Er kann sich ja nicht in Luft auslösen und sieht den Erfurter in seinem Rücken auch nicht. All das sieht man eigentlich auch nur in Realgeschwindigkeit richtig. Daneben war Podolski in dieser Szene einfach mal zu schnell unterwegs.

Egal. Wer diskutieren will, darf das gerne tun. Für derlei Diskutanten sind ja ohnehin alle Bayern-Siege unberechtigt.

Es ist ja keine Frage, dass die Erfurter für ihre Leiden- und Laufbereitschaft mehr verdient gehabt hätten. Ebenso wie die Bayern für ihre pomadige Spielweise mindestens eine Verlängerung. Im letzten Jahr war’s ja so. Das End-Ergebnis ist bekannt.

Und ja. Darüberhinaus hätten sich die Bayern über einen erneuten Ausgleich kurz vor Schluss nicht beschweren können, als mal wieder unsere beiden IVs im Tiefschlaf waren und zwei Erfurter frei vor Rensing zum Schuss kamen. Allein deren Unvermögen verhinderte das 4:4. Gehalten hätte Rensing den zweiten Schuss nämlich nicht mehr.

Ist das Unvermögen des Gegners immer gleichzeitig Dusel für die Bayern? Mit Sicherheit, ich les‘ die Kommentare schon vor mir.

Wie auch immer.

Die zweite Runde ist erreicht und Amateurgegner gibt’s dann kaum noch. Ebenso wie derlei Einstellung, aber da haben wir ja hoffentlich schon wieder ganz andere Möglichkeiten im Kader.

Hermann, schick die Bubis nach drüben!

Am Sonntag spielt der FC Bayern in Erfurt. Zwecks DFB-Pokalauftakt.

Vielleicht sollten wir dort die Gerland-Truppe spielen lassen, denn die sind erstens schon eingespielt, haben zwei Spiele in den Knochen und sind zweitens vollzählig und haben Erfahrungen mit solchen Gegnern.

Die sogenannte erste Mannschaft des FC Bayern wird dagegen immer kleiner.

Nachdem gestern Sagnol längerfristig ausfiel und somit die Konkurrenz auf der rechten Abwehrseite abschaffte, meldet sich heute zusätzlich Demichelis krank. Inter sei dank.

Na fein. Das tut weh. Meine Güte. Demichelis.

Zum Glück scheint van Buyten aktuell ganz gut drauf zu sein. Das macht Hoffnung. Ein wenig.

Schweinsteiger soll heute wieder trainiert haben. Sein Einsatz ist trotzdem fraglich.

Hier eine immer längere Liste zu machen, wer alles nicht dabei ist, liegt mir fern. Richtig weh tun lediglich Ribéry, Toni und Demichelis. Die anderen Probleme haben nur was mit eklatanter Formschwäche zu tun.

Mehr nicht.

Aber selbst unser Dauer-Grinser erkennt, dass „es langsam etwas dünn wird“.

Naja.

Borowski kommt zurück. Ins Training. Nicht ins Spiel. Für den HSV könnte es dagegen reichen.

K.r.a.u.t. u.n.d. R.ü.b.e.n.

Meine Euphorie ist weg.

So nach und nach hat sie sich verflüchtigt. Vielleicht hätte ich mir das Spiel in Asien aufzeichnen lassen sollen. Hab ich nicht. Ergo habe ich in der Vorbereitung nur Gurkenspiele gesehen. So in der Gesamtwahrnehmung jetzt.

Und in ganz wenigen Tagen steht das erste Pflichtspiel an. Blutleckende Erfurter warten da auf uns.

Normalerweise ja kein Thema. Sowas passiert uns immer im Pokal. Aber was soll sich beim FCB bis Sonntag noch zum Besseren ändern?

Ribéry verletzt, Toni verletzt, Borowski verletzt, Sagnol verletzt, Breno und Sosa in Peking. So ganz nebenbei befindet sich Klose weiterhin im tiefsten Loch sein Lebens und brauchen alle anderen, gesunden EM-Fahrer bestimmt noch zwei Wochen um auf ein normal erträgliches Maß der Fitness zu kommen.

Meine Güte, war das gestern ein Spiel.

Ich hatte echt gedacht, dass die Kurve so langsam nach oben zeigt, sprich dass man sich auf das Spiel am Sonntag hin entwickelt. Also zumindestens die Spieler, die seit Beginn der Vorbereitung dabei sind.

Leider ist mir derlei nicht wirklich aufgefallen.

Das all die später hinzugekommenen Spieler nicht dieses Niveau haben können, ist klar, nur irgendwie müssen wir ja in Erfurt eine schlagkräftige Truppe zusammenkriegen.

Aber versuchen wir doch mal der gestrigen Partie etwas Positives abzugewinnen.

Lahm.

Komisch. Der ist spritzig, als gäb’s kein Morgen. Woher kommt das? Immer noch in EM-Form? Das erinnert fatal an 2006, wo er ähnlich agierte und danach bis zum Saisonende kontinuierlich abbaute. Herrje.

Toni Kroos.

Ihm zuzuschauen macht richtig Spaß. Vor allem, wenn man sein Alter bedenkt. Dass er alleine den Karren noch nicht aus dem Dreck ziehen kann – geschenkt.

Altintop.

Das war nun mal wirklich eine Pracht. Also bis auch ihm die Puste ausging.

Das neue System.

Anfangs war ich begeistert. Schon wieder diese Innovation im 3-1-2-2-2. Auch wenn ich da mit unseren drei IVs (hier haben wir für die Saison zahlenmäßig, wie im Sturm, ebenfalls kaum mehr zu bieten) immer ein leichtes Zucken verspüre, wenn der Gegner mit 3, 4 Mann angreift. Trotzdem lief der Ball flüssig und wir hatten die Internationale B-Truppe im Griff.

Dann musste Demichelis raus und nur noch van Buyten zeigte defensiv nun – die übliche – Vorbereitungsfrühform.

Überhaupt war das folgende 4-4-2 schon gar nicht mehr soo spritzig.

Anyway.

Es passte zum Spiel, dass das einzige Tor durch einen haarsträubenden Fehler eines Bayern-Spielers zustande kam (Zé Roberto war so frei). Ansonsten wäre das Spiel 0:0, mit anschließendem Elfmeterschießen ausgegangen, denn ernsthaft gewinnen wollte derAuserwählte gar nicht, oder hat er sich spontan entschieden seinen gesamten anwesenden Kader auf’s Feld zu schicken (wieviele Auswechslungen war das jetzt? 10?)?

Es kann nur besser werden. Aber so ein wenig beschleicht mich ein ganz, ganz klein bißchen die Angst, schließlich versprach uns Klinsi vor dem Spiel „’nen Knaller“.

Ob der schwäbische Bäckerssohn vielleicht ab und an doch nur ein Schaumschläger ist?

Am späten Sonntagabend sind wir schlauer…