Halbfinale und keiner nimmt teil

Naja. Nicht ganz.

Aber abgesehen von dem wohl kompletten Ausfall des bayerischen Sturms zieht es nun auch unser Stammtorhüter vor, lieber zu trainieren als beim Deutschen Meister am Einzug ins Ligapokalfinale mitzuwirken.

Michael Rensing sollte beim Spiel gegen den Deutschen Meister Spielpraxis sammeln, während der 38 Jahre alte Kahn stattdessen in München blieb und mit den beiden Torwarttrainern Sepp Maier und Walter Junghans eine Trainingseinheit an der Säbener Straße einlegte.

Nimmt man nun die Aussagen der Stuttgarter hinzu, wird das gleich ja ein „munterer“ Kick.

Hallo?

Ich will gewinnen. Und zwar jedes Spiel. Und nicht erst seit der 70-Mio-Einkaufstour. Ihr nicht?

Schlimm genug, dass ich mich wahrscheinlich über Santa Cruz‘ Tore freuen muss, nein, ich muss mir auch Schalker anschauen, die gegen die beiden „schwächsten“ Teams des Ligapokals ins Finale gestolpert sind. Supi. Aber sind wir ja auch selber schuld. Einmal mehr der Platz-4-Schatten.

Sturmfreie Buden

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass den Bayern die Stürmer ausgehen und man es gegen Bremen noch verschleiern konnte. Nein, jetzt sind wir tatsächlich doch noch auf RSC angewiesen.

Wie bitter ist das denn jetzt bitte?

Die Bayern wollen RSC nicht mehr (zu Recht), er will weg, er soll weg. Und jetzt geht es darum, wer im Ligapokal-Halbfinale die Lücke neben Sandro Wagner schließt.

Man zeigt sich von Vereins Seite relaxed. Aber es kann ja durchaus mal vor wirklich ernsthaften Spielen passieren, dass Toni, Klose, „Poldi“ oder „Schlaudi“ verletzt, gesperrt oder was auch immer sind, oder?

Und dann?

Mit Amateur Wagner zum UEFA-Pokal-Sieg?

Ok. Wenn wir diesbzgl. alles im Griff haben, ist’s ja gut. Allein die Frage bleibt, ob sowas planbar ist…

Pappnasen-TV

Na fein. Dann ist ja alles wieder gut.

Die Fußball-Champions-League wird künftig im frei empfangbaren Fernsehen wieder bei Sat.1 statt beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) zu sehen sein.

Klasse. Aber mal ganz ehrlich, ob man die uninteressanteste Partie des Spieltages nun beim KlingeltonSexQuizNerv-Sender DSF oder bei SAT1 verfolgt, macht doch im Grunde keinen Unterschied, oder?

Ganz davon abgesehen, ob sich z.B. Werder überhaupt qualifiziert. Denn die Bremer halte ich sowieso für die einzige deutsche Mannschaft in der kommenden Championsleague-Saison, die es sicher in die K.O.-Runde schaffen kann. Für Meister und Vizemeister wird das abhängig von der Lostopf-Situation ohnehin eine Zitterpartie.

Jemand anderer Meinung?

Entspannen. Entspannen. Entspannen.

Ganz ruhig, Horst. Nicht aufregen. Wenn Du mal länger in diesem Geschäft tätig bist, wirst Du darauf entspannter reagieren können.

Aber ich versteh‘ Dich:

Du bist neu, unerfahren, hochgejubelt. Da können so ein paar Geldscheine einen schon nervös machen. Aber eins sei Dir gesagt: So läuft’s Business.

„Das sind skandalöse Vorgänge. Unsere Spieler werden verrückt gemacht, das ist eine Frechheit. Wir werden die FIFA einschalten, schließlich sind wir kein Ausbildungsverein für ausländische Klubs“

Wie gesagt. Arbeite mal ein paar Jahre, dann unterhalten wir uns wieder. Und lass‘ für die paar Spatzen die Kanonen im Keller.

Energische Saison 07/08

Uns steht eine energiereiche Saison ins Haus.

Nicht nur Energie Cottbus (haha) sondern auch diverse andere Teams mit Energie-Sponsoren bevölkern in der neuen Saison die Bundesligaplätze.

Neben dem Meister VfB Stuttgart wirbt auch der Aufsteiger Karlsruher SC mit dem Energieversorger EnBW auf dem Trikot. Bayer Leverkusen mit der Konkurrenz RWE. Als Imagekampagne fasst der russische Konzern Gazprom sein Engagement bei Schalke 04 auf.

Wer fehlt noch?

Vattenfall, E.ON?

Und welche Teams werben vielleicht schon mit ihnen?

Werder im UEFA-Cup, HSV wohl gerettet!

Die wahre Tabelle für den vorletzten Spieltag ist online und die Nebel lichten sich:

Stuttgart vergrößert seinen Vorsprung auf kaum für möglich gehaltene 10 Punkte und Schalke kann sich nur noch dank einer um 2 Toren besseren Tordifferenz auf dem zweiten Platz und vor den Bayern halten.

Werder und Leverkusen spielen definitiv in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, Nürnberg ist dankbar dies über die Teilnahme am Pokalendspiel ebenfalls geschafft zu haben, denn in der Liga liegen Hannover und der BVB vor demClub.

Um den UI-Cup-Platz streiten sich noch Hannover, der BVB und Wolfsburg.

Abgestiegen sind neben den Gladbachern die Mainzer. Eintracht Frankfurt hielt sich mit dem Sieg in Bremen am Leben. Der HSV ist dank der um 14 Tore besseren Tordifferenz wohl aus dem Schneider. bleiben als noch Aachen, Bochum und Frankfurt, die sich um den 16. Platz streiten.

Also immer noch genug Rest-Spannung für den letzten Spieltag…
😉

Wunschspieltag – wie in alten Zeiten

Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass die Musik woanders spielt, dann kann man auch als Bayern-Fan ganz gut damit umgehen, mal kein Meister geworden zu sein. Zumal z.B. die frechen Rauten-Blogger nach dieser Horror-Saison viel weniger frech waren, als noch für einem Jahr – auch so etwas machte es mir leichter den Titel mal anderen zu gönnen… 😉

Die Entwicklung geht sogar soweit, dass ich mir inzwischen gut vorstellen kann, eine Saison im UEFA-Pokal zu spielen und das mitunter phasenweise spannend finde. Seltsam.

Vielleicht war es aber auch tatsächlich so, dass wir uns in den letzten Jahren zu Tode gesiegt haben. Kein Problem, dass wir in dieser Saison hatten.

Wenn nun also diese Entwicklung abläuft, dann sucht man sich eben andere „Schlachtfelder“. Was liegt da näher als die Zukunft, sprich Transfergerüchte?

Und in der Meisterschaft kann man endlich mal völlig losgelöst seinen sonstigen Sympathien frönen. So geschehen auch bei mir. Deshalb habe ich mich frühzeitig auf den VfB aus Stuttgart festgelegt und das obwohl, oder vielleicht gerade weil die gegen uns, in unserer Katastrophen-Rückrunde, mehr als verdient gewonnen haben, im Gegensatz zum FC Gazprom 04 und den Ex-Vorrunden-Himmelsstürmern aus Bremen.

Mein Meistertipp hätte mir natürlich um die Ohren fliegen können, aber jetzt fliegt halt den Schalkern 2001 um die Ohren…

Auch faszinierend: Ich fühle mich selbst ein wenig wie der Meister. Warum? Na weil der Spieltag ablief wie ein Wunschspieltag und sowas kenne ich emotional in den letzten Jahren nur von meinem eigenen Verein.

Irgendwann auf die Arena-Konferenz umzuschalten und auf das Bayern-Spiel zu verzichten, dazu braucht es schon einiges bei mir. Aber mit jedem Tor, dass meinen Wünschen entsprach, brach es emotionaler aus mir heraus. Ein Aufschrei folgte dem anderen – dabei waren die Bayern sowas von nicht beteiligt (allein der Geräuschpegel beim Zappen über die Arena-Optionen sprach da schon Bände), aber all das störte mich nicht: „Mein Verein“ war drauf und dran dem Titel ganz nah zu sein!

Am Ende einer Saison wird eben alles etwas heftiger. Das ganze Jahr, die ganze Saison nähert sich dem Höhepunkt. Versagt man, muss man ein ganzes Jahr bis zur nächsten Chance warten. Und ja, auch zwischendurch schließe ich schon einmal Zweckbündnisse, wenn es geht, dass ein Konkurrent an Boden verlieren soll, aber das mich ein jubelnder Doll nicht mehr störte, das hatte schon eine ganz besondere Qualität. Diese Entscheidungen am Saisonende haben halt immer wieder diesen Hauch der Ungläubigkeit, weil Ergebnisse zustande kommen, die man nicht für möglich gehalten hatte und die zuvor nur den eigenen Wünschen entsprach.

Schön war’s.

Aber zuende ist’s noch nicht. Noch nicht.

Herzlich willkommen im Club!

Sollte es tatsächlich passieren, dass der VfB Stuttgart am nächsten Samstag gegen Cottbus (mein Gott, waren die schwach gegen uns) die Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach bringen sollte, dann steigen die Schwaben in den elitären Club der Sternträger auf.

Ab der dritte Meisterschaft in der Bundesliga gibt es einen offiziellen Meisterstern auf dem Trikot. Der VfB hat bisher zwei Titel errungen (1984, 1992) und bekäme jetzt einen der Sterne zurück, die er sich vor der turbulenten Diskussion selbst gegeben hatte (die Diskussion fand allerdings nicht rund um die Sterne des VfB statt, Details hier.).

Ein anderer Kandidat für weitere Sterne (den zweiten) wäre Werder Bremen gewesen. Tja. Pech.