Das konnte eigentlich gar nicht schiefgehen

Die Bayern bleiben im Titelrennen. Mit ihrem Sieg in Bielefeld. Verdient obendrein. Und schmutzig. Aber schmutzige Siege sind mir aktuell am liebsten. Zaubern können wir immer noch, wenn wir die Meisterschaft gesichert haben. Wenn.

Die Story zum Spiel in Ost-Westfalen ist schnell erzählt.

Spielentscheidend war, dass wir das 1:0 erzielt haben. [1]

Diese Arminia ist nämlich nicht in der Lage selbst Tore zu erzielen. Wer das für arrogant hält, sollte sich mal deren Heim- oder Heim-Tor-Bilanz anschauen.

Im Prinzip ist diese Vorgehensweise aber gegen all diese 1-Stürmer-und-9-Verteidiger-Mannschaften ratsam.

Hat perfekt geklappt.

Ebenfalls perfekt, dass das Boulevard so langsam wieder auf Normaltemperatur gezwungen wird. Siege sind das beste Argument.

Nicht, dass wir nicht noch jede Menge Probleme haben. Das zum Beispiel selbst eine Abwehr wie die der Bielefelder, einen Luca Toni alleine in Schach halten kann. Ohne einen Klose. Oder dass ein gewisser Herr Sosa – auch nach 1,5 Jahren in München, in der Bundesliga – offenbar immer noch nicht genug Luft für 90 Minuten Fußball hat. Diesmal reichte es für 30 Minuten.

Zum Glück haben wir wieder einen Lahm und einen Butt (alter Schwede, die Sicherheit, die mir seine Anwesenheit im Glauben an unsere Abwehr gibt, wird von Spiel zu Spiel größer!). Und somit muss man sich imho aktuell weniger Sorgen um Gegentore in solch einem Spiel machen.

Sicher. Mit einem Zé Roberto wäre sicherlich offensiv mehr gegangen. Trotzdem bin ich mit dem 1:0 zufrieden. Gestört hat mich vielmehr, dass das, was man über Jahrzehnte immer den Bayern vorgeworfen hat – Lieblinge der Schiedsrichter zu sein und jede Menge Dusel zu haben – inzwischen – und das macht es für uns so schierig – viele andere Mannschaften ihr eigen nennen.

Spielte Wolfsburg letzte Woche in Gladbach zwar nicht gut, sondern nur clever, verhalf ihnen im Heimspiel gegen Leverkusen der Schiedsrichter zu drei Punkten. Eigener Elfer geschenkt, gegnerischer nicht gegeben. So wären die Bayern schonmal punktgleich gewesen. [2]

Sind sie aber nicht. Stattdessen bleiben Hertha (später Sieg) und HSV (knapper Sieg gegen harmlose Hannoveraner) an Wolfsburg – und vor allem uns – dran. Doof.

Hoffnung bergen da die nächsten drei Spieltage. Nur die nächsten drei. Die letzten drei nicht unbedingt – da müssen die Bayern schon Tabellenführer sein, sonst wird das nix mit dem Titel.

Wieso ich da immer wieder drauf rumreite?

Weil ich so unschlüssig bin, was dieser Spielplan uns Bayern am Ende wirklich bringt.

Die Bayern jetzt mit zwei Heimspielen gegen Schalke, Gladbach und müssen dann nach Cottbus. Da sollten wir – ernsthaft betrachtet, für den Titel – neun Punkte einfahren.

Und die Konkurrenz? Die spielt an den nächsten drei Spieltagen fast nur gegeneinander.

Wolfsburg in Cottbus (warum sollen die da gewinnen und wir nicht?), dann aber zu Hause gegen Hoffenheim und in Stuttgart, die Hamburger in Dortmund, zu Hause gegen Hertha und in Bremen, Hertha in Hoffenheim, in Hamburg und gegen Bochum, Stuttgart gegen Frankfurt, in Bielefeld und gegen Wolfsburg, sowie die Hoffenheimer gegen Hertha, in Wolfsburg und gegen Köln (ob dann auch Herr Rangnick die Krise sieht?).

Gewinner aus dieser Konstellation könnten am 31. Spieltag Bayern und Stuttgart sein und beide treffen am 34. Spieltag auch noch aufeinander. Spaaaanuuuung…

Zwei Unsicherheitsfaktoren:

Gewinnen die Bayern tatsächlich all ihre Spiele und schwächeln alle Konkurrenten, oder marschiert mindestens ein Team durch? [3]

Es bleibt auf jeden Fall knapp. Muss mir ja nicht gefallen.

[1] War das jetzt vor dem Eckball, der zum Tor führte, Abseits oder nicht? Auf Premiere ja, im Sportstudio (Töpperwien-Bericht!) nein. Auf jeden Fall war’s knapper als z.B. beim nicht gegebenen Klose-Tor in Hamburg.

[2] Ja. Ich weiß. Die Bayern hatten selbst in dieser Saison jede Menge Chancen, aus eigener Kraft mehr Punkte einzusammeln. Ganz unabhängig von den Schiedsrichtern.

[3] Speziell Stuttgart (the Trend is your friend) und der HSV (schmutzige Dusel-Siege – aber immerhin Sieg an Sieg) machen mir hier Sorge.

Glaskugel 0809 # 03

Nach dem unglaublichen Debakel der Bayern beim aktuellen Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg, hat meine Glaskugel eigentlich einen Sprung. Ich versuche es trotzdem noch einmal, denn – ganz Bayern-like – sieht es immer noch nicht wirklich schlecht aus.

Auch wenn die Klinsmänner ab sofort demütig nur noch von Spiel zu Spiel denken und handeln sollten…

Machen wir (ich bin ja kein Spieler) mal eine Zwischenrechnung auf. Bis zum ominösen 30. Spieltag. Die nächsten vier Spiele.

Bundesliga - Tabelle, Spieltag 26

FC Bayern: Eintracht Frankfurt (H), Arminia Bielefeld (A), FC Schalke 04 (H), Borussia Mönchengladbach (H)

VfL Wolfsburg: Borussia M’gladbach (A), Leverkusen (H), Energie Cottbus (A), 1899 Hoffenheim (H)

Hamburger SV: VfB Stuttgart (A), Hannover 96 (H), Borussia Dortmund (A), Hertha BSC (H)

Hertha BSC: Hannover 96 (A), Werder Bremen (H), 1899 Hoffenheim (A), Hamburger SV (A)

VfB Stuttgart: Hamburger SV (H), 1.FC Köln (A), Eintracht Frankfurt (H), Bielefeld (A)

1899 Hoffenheim: VfL Bochum (H), Karlsruher SC (A), Hertha BSC (H), VfL Wolfsburg (A)

Da gebe ich keine Prognose ab!

Würde ich sowieso wieder falsch liegen. Auf jeden Fall könnten sich am 30. Spieltag einige Weichen für den Saisonausgang gestellt haben.

Sicher. Die Bayern haben in den nächsten vier Spielen drei Heimspiele – aber was bedeutet das in der aktuellen Form schon?

Die Magath-Kicker haben „starke“ Gegner demnächst nur im eigenen Stadion und da sind sie offenbar heuer bärenstark. Die holen wir bis zum 30. Spieltag definitiv nicht ein. Eher im Gegenteil (jetzt doch eine Prognose – aber damit kann’s ja nur besser werden).

Richtig leicht hat der HSV in den nächsten Wochen auch nicht gerade. Beim wiedererstarkten schwäbischen VfB, Nordderby gegen Wundertüte H96, in Dortmund und dann gegen die Hertha, die vielleicht schon um die letzte Meisterchance spielt – ‚gibt einfachere Konstellationen…

Aufpassen muss ebenfalls die Berliner Hertha. Auf einen negativen Lauf. In Hannover kann man zwar gewinnen, aber danach zuhause gegen Bremen und zweimal auswärts in Hoffenheim und beim HSV – müssen wir die Berliner dann schon von der Rechnung nehmen?

Neuling in dieser Liste sind die Babbel-Kicker. Ganz still und leise haben sie sich wieder herangeschlichen. Nur noch drei Punkte hinter den Bayern. Gefährlich. Für uns. Und das Programm scheint zunächst nicht das schwerste zu sein. Ein erstes Endspiel wird gegen die Jol’schen Hanseaten erwartet. Für beide geht’s da um die Richtung…

Zu guter Letzt: Hoffenheim! Gestern nur mit viel Pech in Hamburg verloren (das Heimspiel des HSV kam mir vom Ablauf irgendwie bekannt vor: Fehlentscheidungen (nicht gegebener Elfer) pro HSV und in HZ2 spielt nur der Gast – so wird man eigentlich Meister, oder?) und jetzt schon sieben Punkte hinter der Spitze. Zwar kommen jetzt zwei „leichtere“ Gegner, aber danach zwei Spiele, die man eigentlich – im aktuellen Lauf – nicht gewinnen kann.

Kann.

Kann aber auch alles ganz anders kommen.

Wir werden sehen.

Glaskugel 0809 # 02

Nach dem „Desaster“ beim letzten Mal, probiere ich es nun erneut, einen Blick in meine Glaskugel zu werfen und die Entwicklung der nächsten Spieltage vorauszusagen. Das es nur noch 10 sind, gibt mir eine zusätzliche Berechtigung, wie ich finde.

Im Hinterkopf habe ich es schon länger und – zugegeben – ich habe diesen Spieltag herbeigesehnt. Denn ich will’s jetzt endlich wissen. Ob der FC Bayern spielplanmäßig tatsächlich so viele Vorteile hat. Gegenüber der Konkurrenz.

Dann mal los.

Restprogramm FC Bayern:

FC Bayern – Karlsruher SC
VfL Wolfsburg – FC Bayern
FC Bayern – Eintracht Frankfurt
Arminia Bielefeld – FC Bayern
FC Bayern – FC Schalke 04
FC Bayern – Borussia Mönchengladbach
FC Energie Cottbus – FC Bayern
FC Bayern – Bayer Leverkusen
1899 Hoffenheim – FC Bayern
FC Bayern – VfB Stuttgart

6 Heimspiele, 4x auswärts – schon mal gut. Auswärts zweimal gegen „Konkurrenten“ und zweimal gegen Abstiegskandidaten – was ist da schwieriger?

Zu Konkurrenten im Titelrennen zähle ich persönlich Hertha BSC, Wolfsburg, HSV und Hoffenheim. Wer hätte diese Liste vor der Saison erwartet? Eben. Unfassbar. Aber es hilft ja nix…

Restprogramm Hertha BSC:

VfB Stuttgart – Hertha BSC
Hertha BSC – Borussia Dortmund
Hannover 96 – Hertha BSC
Hertha BSC – Werder Bremen
1899 Hoffenheim – Hertha BSC
Hamburger SV – Hertha BSC
Hertha BSC – VfL Bochum
1. FC Köln – Hertha BSC
Hertha BSC – FC Schalke 04
Karlsruher SC – Hertha BSC

4x H, 6x A – nur noch 2x gegen Konkurrenten, dafür aber auch nur noch vier Heimspiele (drei davon gegen Teams, die zum Problem werden können, wenn auch keine top-Teams). In den zwei Spielen in Hoffenheim und Hamburg entscheidet sich imho der Weg der Hertha.

Restprogramm VfL Wolfsburg:

Arminia Bielefeld – VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg – Bayern München
Borussia M’gladbach – VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen
Energie Cottbus – VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg – 1899 Hoffenheim
VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund
Hannover 96 – VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg – Werder Bremen

5x H (davon 2x gegen Konkurrenten und 3x gegen durchaus starke Teams), 5x A (bis auf Stuttgart nur Abstiegskandidaten, kann aber umso gefährlicher sein)

Restprogramm Hamburger SV:

FC Schalke 04 – Hamburger SV
Hamburger SV – 1899 Hoffenheim
VfB Stuttgart – Hamburger SV
Hamburger SV – Hannover 96
Borussia Dortmund – Hamburger SV
Hamburger SV – Hertha BSC
Werder Bremen – Hamburger SV
Hamburger SV – VfL Bochum
Hamburger SV – 1. FC Köln
Eintracht Frankfurt – Hamburger SV

5x H (2x gegen Konkurrenten, 3x Abstiegskandiaten), 5x A (4x Hammer (in Schalke, Stuttgart, Dortmund, Bremen(!))) – schwieriges Programm.

Restprogramm 1899 Hoffenheim:

1899 Hoffenheim – Hannover 96
Hamburger SV – 1899 Hoffenheim
1899 Hoffenheim – VfL Bochum
Karlsruher SC – 1899 Hoffenheim
1899 Hoffenheim – Hertha BSC
VfL Wolfsburg – 1899 Hoffenheim
1899 Hoffenheim – 1. FC Köln
Arminia Bielefeld – 1899 Hoffenheim
1899 Hoffenheim – Bayern München
FC Schalke 04 – 1899 Hoffenheim

5x H, 5x A – noch gegen alle Konkurrenten, je 2x auswärts und zuhause. Zum Abschluss nach Gelsenkirchen, der Rest gegen Abstiegskandidaten – schwer zu sagen. Entweder ganz nach oben, oder gar komplett raus aus den Europapokalrängen…

Fazit: Hoeneß hat wohl Recht – die Bayern scheinen zur Abwechslung mal das leichteste Restprogramm zu haben. Vor allem dank der Heimspiele (Anzahl und Gegner). Kann aber alles auch nach hinten losgehen. Wer weiß das schon. Ausser meiner Glaskugel… 😉

Hier meine Abschlusstabelle:

Bundesliga-Abschlusstabelle 2008/09 - vermutlich

[via Kicker-Tabellenrechner]

Wunschkonzert der Großen

Die Bayern sind ins Viertelfinale der Championsleague spaziert. So leicht so wenig relevant für die Spiele vier und drei vor dem Finale.

Aktuell sind neben den Bayern noch folgende Teams dabei im Kampf um die europäische Fußball-Krone:

FC Liverpool, FC Chelsea, Manchester United, Arsenal London, FC Barcelona, FC Villarreal, FC Porto.

In einer Woche wird neben dem Viertelfinale direkt auch das Halbfinale ausgelost, womit der direkte Weg ins römische Finale für alle feststeht.

Hier meine Wünsche (träumen darf man ja, wie schon unser Kapitän gesagt hat):

Viertelfinale:

FC Villarreal – FC Bayern
FC Chelsea – FC Barcelona
FC Porto – Arsenal London
Manchester United – FC Liverpool

Sind derlei Paarungen überhaupt möglich? Ich glaube ja. Es gibt jetzt keine Beschränkungen mehr. Freie Auslosung.

Na dann hier meine Wünsche für’s Halbfinale:

FC Porto – Arsenal London / FC Villarreal – FC Bayern
Manchester United – FC Liverpool – FC Chelsea – FC Barcelona

Mein Traumfinale: FC Bayern gegen FC Barcelona.

So. Und weil ich mir das jetzt gewünscht habe, geht es ohnehin nicht in Erfüllung. So war das nämlich vor diesen tollen Bundesliga-Spielen, als wir in der Rückrunde ’ne Chance auf die Tabellenführung hatten…

Trotzdem. Träumen darf man.

Glaskugel 0809 # 01

Als Bayern-Fan erlebt man ja in dieser Rückrunde aktuell ein Wechselbad der Gefühle. Siege kurz vor Schluss (BVB). Niederlagen trotz teilweiser massiver Überlegenheit, gepaart mit erschütternder Unfähigkeit vor des Gegners Tor (Hertha, HSV).

Deshalb stehen die Bayern auch noch nicht auf Platz 1 sondern 4.

An diesem Wochenende könnte es, dem Gesetz der Serie folgend, wieder nach oben gehen.

Wieso das?

Na weil diverse Spitzenteams imho vor schwierigen Aufgaben stehen.

Überraschungs-Tabellenführer Hertha muss zu Magaths Wölfen (und die wollen ja auch dringend oben angreifen), Überraschungsaufsteigerundtabellenführerverfolger Hoffenheim zum Derby(?) nach Stuttgart und der Dusel-HSV nach Düsseldorf zu den Leverkusenern.

Die Bayern ihrerseits treffen entweder auf einen Turbo-FC aus Kölle, oder verkaterte, vom Karnevals-Heimweh geplagte Spieler, die vielleicht doch noch mal in den Abstiegsstrudel geraten.

Alles ist drin, aber meine Glaskugel sagt mir, dass an diesem Wochenende mehr Chancen als Gefahren lauern.

Enttäuscht mich nicht, Ihr Ribérys, Kloses, Zé Robertos, Rensings, Schweinsteigers und Podolskis!

Meine Tipps:

VfL Wolfsburg – Hertha BSC 2:2
VfB Stuttgart – 1899 Hoffenheim 2:1
Bayer Leverkusen – Hamburger SV 3:2
Bayern München – 1. FC Köln 4:2

Unrealistisch?

Nicht unbedingt. Aber die Tabelle sähe danach zumindestens so aus:

Glaskugel Tabelle Bundesliga nach 21. Spieltag

[via Kicker-Tabellenrechner]