Noch mehr zum FC Bayern

Die wichtigste Nachricht vorweg: Klose steigt wieder ins Lauftraining ein.

Miroslav Klose hat auf dem Weg zum Comeback den nächsten Schritt gemacht. Seit Anfang dieser Woche befindet sich der Nationalstürmer, der sich vor sechs Wochen einer Sprunggelenks-OP unterziehen musste, wieder im Lauftraining. […] Im Trainerstab des FCB hofft man, dass Klose noch in dieser Saison den einen oder anderen Einsatz haben wird.

Ja. Aber leider dann noch nicht in Top-Form. Obwohl, um Podolski zu verdrängen sollte es allemal reichen…

Apropos Podolski.

Der spielt ab sofort wieder. Neben Luca Toni. Warum? Weil Heynckes einiges verändert. Zum Beispiel die Rückkehr zu einem 4-4-2. Mit zwei echten Stürmern („Bayern spielt seit Jahrzenten so, ich versuche das, für Samstag zu ermöglichen.“). Und im Mittelfeld eher mit einer Raute, also keine Doppel-6 mehr.

„Wenn man mit zwei defensiven Mittelfeldspielern antritt, ist das Mittelfeld nach vorne nicht optimal besetzt. Hinter den zwei Spitzen haben wir Möglichkeiten: Schweinsteiger, Sosa, Zé Roberto Altintop.“

Und weil wir mit Heynckes ohnehin auf dem Retro-Trip sind, kommt gleich ein anderer alter Bekannter zurück: HWMW.

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt wird gegen Borussia Mönchengladbach wieder die medizinische Betreuung der Mannschaft am Spieltag übernehmen.

Na dann. Aber nicht, dass die Spieler neidisch werden. Ob der Geschwindigkeit, mit der HWMW für gewöhnlich über den Platz läuft…

Was noch?

Ach ja. Wir sitzen alle in einem Boot. Im Verein. Also auch die Fans. Und deshalb gibt’s ab sofort und bis auf weiteres nur noch öffentliche Trainingseinheiten.

„In dieser wichtigen Phase müssen alle zusammenstehen – und dazu gehören vor allem auch die Fans.“

So KHR.

Am Ende des Tages zählen aber – ob mit Klinsmann oder Heynckes – gegen Gladbach trotzdem nur drei Punkte. Nicht mehr und nicht weniger.

Hoffen wir auf das Lösen der mentalen Blockade…

Dies und das rund um den FC Bayern

Irgendwie sind die Zeiten special. Diese Zeiten. In diesen Tagen. Und Wochen.

Soviele längere Statements wie zuletzt habe ich eigentlich noch nie in so kurzer Zeit schreiben „müssen“. Aber macht ja irgendwo auch Spaß und ist spannend.

Klinsmann ist also weg. Heynckes gibt den Feuerwehrmann.

Vieles andere ist unklar. Wilde Spekulationen schwirren rund um den FC Bayern. Hier die neuesten Entwicklungen.

Ribéry will mal wieder weg. Wenn die Bayern die CL-Quali nicht schaffen. Na dann. Rensing (der Große) will gleich mit. Wenn er spätestens zur neuen Saison nicht wieder die Nummer 1 ist. Jetzt nicht so wegen der Leistung. Mehr so aus Prinzip.

Soll ich dazu was sagen?

Ist mir (fast) egal. Reisende soll man nicht aufhalten. Ganz im Ernst. Mich nervt diese Getue zunehmend. Von beiden jetzt. Vor allem aber von Ribéry. Der Zauber ist schon lange weg. Und die Effizienz lässt mehr und mehr zu wünschen übrig. Klar kann er immer noch Spiele entscheiden. Tat er zuletzt aber zumeist in der Bundesliga. Und da nicht wirklich in den wichtigen Spielen.

Damit mich keiner falsch versteht:

Ich mag Ribéry. Und ich denke, wir sollten eher noch einen von seinem Kaliber holen. Um ihn zu entlasten und ihm die Lust am Spielen, am Zaubern zurückzugeben, aber irgendwann ist auch mal Schluss. Mit seinen Launen und seinem Missfallen über die ach so limitierten Mitspieler. Auch ein Ribéry braucht nämlich seine 10 Mitspieler. Egal ob bei Bayern oder bei Real.

Und Rensing?

Ich hab‘ ihn eigentlich oft in Schutz genommen, aber genervt hat auch er mich immer wieder. Mit seinen Schwächen. Ein bißchen ungerecht. Vielleicht. Aber Stammplätze fordern oder gar zu erpressen – das geht halt gar nicht! Meine Meinung.

Mal abwarten, wie der Verein auf dieser Position reagiert.

Apropos Verein.

Da ist ja auch nicht wenig unklar. Zum 1.7. brauchen wir einen neuen Trainer. Das Anforderungsprofil ist lang. Und komplex.

Jede Menge Namen sind bislang in der Lostrommel. Und jeden Tag kommen neue hinzu. Dabei hat der Verein doch in dieser Woche erklärt, noch gar keinen Trainer kontaktiert zu haben. Ist natürlich eine schwierige Aufgabe. Denn ein neuer Trainer sollte ja irgendwo auch in die Planungen für die neuen Spieler der neuen Saison eingebunden sein. Ansonsten haben wir direkt wieder ein neues „Klinsmann“-Kader-Problem.

Louis van Gaal ist der aktuelle „Favorit“. Und Nerlinger auf den Managerposten von Hoeneß. Natürlich nur den sportlichen Teil. Der Rest soll insgesamt ’ne Nummer zu groß sein für unseren Ex-Spieler.

Für was wäre Kahn eigentlich als pot. Manager zuständig?

Irgendwie kann ich mir nicht helfen, aber gegen Kahn wäre Nerlinger doch ein Leichtgewicht, oder? Mag auch daran liegen, dass ich bisher noch nicht wirklich wahrgenommen habe, was Nerlinger bei uns aktuell überhaupt macht…

Noch unseriöser sind da all die Spekulationen um neue Spieler. Seit heute soll Diego auf der Liste stehen. Wenn Ribéry geht. Ferner soll Anatoli Timoschtschuk einen Rückzieher machen wollen, weil er angeblich nur wegen Klinsmann gekommen wäre. Wie kommt man nur auf so einen Quatsch? Ist in Russland gerade Saure-Gurken-Zeit?

Was vergessen?

„Widersprüchliche“ Spieleraussagen über Klinsmann. Zum Beispiel Altintop.

War Jürgen Klinsmann, der nach schlechten Spielen im Zentrum der Kritik stand, für die Spieler ein Alibi?

Altintop: Das ist eine Charakterfrage, die sich jeder selbst stellen muss. Insgesamt gesehen glaube ich aber nicht, dass Klinsmann ein Alibi für uns war.

Achso. Was sagt der Kapitän?

„Jeder Trainer trainiert und begegnet den Spielern auf seine eigene Art und Weise. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt mit Herrn Heynckes arbeiten.“ […] „Die Blockaden waren da, das hat man auf dem Platz gesehen. Aber die müssten jetzt gelöst sein. Das darf keine Ausrede mehr sein.“

Ok. Ist ja irgendwo auch egal. Jetzt gilt’s gegen Gladbach. Soll ich jetzt auf einen – überzeugenden – Sieg hoffen, der alle Klinsmann-Kritiker bestätigt, dass es ohne ihn besser läuft, oder eher auf das Gegenteil, damit offensichtlich wird, dass eben jener nicht an allem schuld war?

Ganz klar. Weder noch. Ich will einen Sieg für mich. Für meinen Verein. Das ist nämlich von Personen völlig unabhängig. Und da sollten wir auch wieder hinkommen.

Wir, die Bayern-Familie!

Der eigentlich-sollte-das-mein-Klinsmann-Bericht-werden-Bericht

Irgendwie ist da inzwischen die Luft raus. Der gestrige Tag war mehr als intensiv. Und als die Medien 1.0, also Tageszeitungen und Co., heute auch noch einmal dieses Thema auschlachteten, war mir schon fast langweilig dabei. Twitter und Blogs leisteten da für mich – mal wieder – jede Menge gute Arbeit. Die nachgeschobenen Klinsmann-Schmähungen der schreibenden Zunft wirkten da nur noch wie ein müder Abklatsch.

Ferner ist es langsam auch mal beim FC Bayern gut, oder?

Schlimm genug, dass selbst bei den Fans die Spaltung unübersehbar war. Auch hier auf’m Blog ging ein Riss durch uns. Ein kleines Häuflein der Aufrechten versuchte bis zum Schluss gegenzuhalten, die Übermacht der Klinsmann-Verächter wurde zum Schluss aber immer größer.

Schade.

Schade, dass letztlich doch das Boulevard und seine Strömungen „gewonnen“ haben.

Muss man es aber wirklich so eindimensional sehen? Schließlich habe selbst ich nach dem Schalke-Spiel erste Zweifel bekommen.

Wir sollten nun alle nach vorne schauen. Alles was ich zum Thema Klinsmann beitragen wollte, hatte ich ohnehin schon vor einigen Wochen zum Besten gegeben.

Ob der Trainerwechsel wirklich etwas bringt, werden wir dann mal sehen. Visionär ist die Wahl Heynckes bestimmt nicht, aber aktuell geht’s ja auch um was ganz anderes.

Punkte. Siege.

Nicht mehr und nicht weniger. Wenn Gerland und Heynckes das aus den Herren Profis herauskitzeln, soll’s mir recht sein und „die Kurve“ ist ja mit Gerland auch endlich zufriedengestellt.

Wenigstens etwas.

Wer wird jetzt aber „der Neue“?

Das Anforderungsprofil ist komplex. Genügend Glossen zu diesem Thema habe ich in den letzten Stunden und Tagen gelesen. Zum Teil entspricht es aber auch der bitteren Wahrheit.

Vor allem eins ist ein Problem: Erfolg haben zu müssen.

Das will die Führung, der Verein und auch seine Fans.

Sonst wäre Klinsmann ja noch Trainer, wenn die Fans mit (kurzfristigen) Niederlagen für ein langfristiges Ziel umgehen könnten.

Zugegeben. Ich hätte damit auch irgendwo ein Problem, wenn man von Seiten des Vereins mal so ein Konzept durchziehen würde. Über mehrere Monate, gar Jahre ohne den gewohnten Erfolg. Aber mit der Perspektive auf ein zweites Arsenal, könnte ich schon mit der Häme und den Schmähungen umgehen.

Das Hauptproblem: Es gibt keine Garantie. So ist eben der Fußball. Wäre ja auch langweilig. Irgendwie.

Und noch etwas: Was würden die sagen, die jetzt Klinsmann weggesch(r)ie(be)n haben? Über einen freiwilligen Titelverzicht der Bayern?

Eben.

Aber lassen wir das. Zurück zum neuen Trainer.

Nach der heutigen PK wäre ja Gerland perfekt. Allein von den Sprüchen her. Was man so hörte.

Vor einigen Tagen konnte ich mir persönlich Sammer sehr gut vorstellen. Der wiederum hätte mit den Medien bald ein ähnliches Problem. Ferner fühlt er sich offenbar in seiner DFB-Direktor-und-ab-und-zu-ein-bisschen-Besserwisser-Rolle ebenfalls ganz wohl. Hab ich so den Eindruck.

Und Wenger? Tja, Wenger. Der ist ja immer im Gespräch. Den zum FC Bayern zu holen ist illusorisch. Warum? Weil der es gewohnt ist, dass man ihm Zeit gibt. Für seine Vorstellungen, sein Konzept. Soviel Geld könnte man dem gar nicht geben, dass er sich das diesbzgl. Pulverfass FC Bayern antut.

Mehr Namen fallen mir spontan nicht ein. Wahrscheinlich wird’s irgendeine Lösung geben, die man eher durchschnittlich nennen wird.

Durchschnittlich teuer. Durchschnittlich risikoreich. Durchschnittlich innovativ.