Nie (mehr) deutscher Meister?

Wirklich? Wird Schalke niemals mehr deutscher Meister?

Keine Ahnung. Statistisch wird’s jedes Jahr wahrscheinlicher, allein, soviel investiert wie vor dieser Saison wurde imho noch nie und ab und an sieht man davon auch was, aber im gestrigen Spiel der Bayern in Schalke, schaffte es die, seit 51 Jahre Titellose Heimmannschaft, wie schon im März, erneut nicht, die Bayern zu besiegen.

Ok. Aus meiner Sicht wurden solche Spiele auch mal langsam Zeit, schließlich haben wir schon genug Demütigungen in dieser Arena erlebt, aber wieso klappt das mit Schalke in diesen Top-Spielen nicht?

Torsten versteht’s auch nicht so ganz, kann keine Erklärung liefern, weshalb die Rutten-Kicker, obwohl sie den frühen Rückstand gut wegsteckten und zeitnah den Ausgleich erzielten, die Bayern danach bedrängten und nicht mehr wirklich zur Entfaltung kommen ließen, in der zweiten Hälfte immer noch mehr vom Spiel hatten und trotzdem keine echte Torchance mehr herausspielen konnten.

Ja. Warum?

Vielleicht aus dem gleichen Grund, weshalb Schalke in Madrid, beim kleinen Nachbarn von Real, die Championsleague mit Pauken und Trompeten vergeigten?

Ist es wirklich nur Pech und Dusel der Anderen?

Nein. Das wäre doch zu einfach (und vor allem sowas von nicht neu).

Einmal Dusel ist Dusel. Zweimal, dreimal ebenfalls. Aber immer und immer wieder?

So eine Gleichung passt vielleicht in ein beschränktes Weltbild (nein, nicht Deins, Torsten), aber auf Dauer kann man diesen sog. Dusel imho auch erzwingen. Aus meiner Sicht gilt das für’s Gegenteil genauso. Man kann das Pech auch anziehen.

Ob dies bei einem Verein wie Schalke der Fall ist, darüber vermag ich nicht spekulieren. Aber irgendeinen Grund mag es ja geben…

Zu den Bayern.

Der Auftakt war – wow.

Dieser Spielzug. Klasse.

Kurz danach aber das andere Gesicht des FC Bayern. Wie in Florenz. Dabei hatte ich noch spekuliert, dass Zé Roberto als Aussenverteidiger immer noch für die Bundesliga reicht. Falsch. Es reicht für die Laufkundschaft. Gegen Spitzenteams brauchen wir dort eine gelernte Kraft.

Allein sein Verhalten – offensiv wie defensiv – vor dem 1:1-Ausgleich war ein Paradebeispiel für unsere Probleme auf dieser Seite.

Er mag mit seinem 34 Jahren immer noch die Power für derlei Offensivvorstöße haben, aber die gleiche Strecke, im gleichen Tempo zurückzulaufen, dafür fehlt es einfach. Und somit war die linke Seite der Bayern so dermaßen offen, dass es die Schalker zunächst gar nicht begreifen konnten.

Und da sieht man parallel einfach mehr als deutlich, dass es nicht immer nur an der bayerischen Innenverteidigung liegt, wenn Gegentore gegen uns fallen.

Die gesamte Ordnung bricht zusammen, wenn der LV nach vorne läuft, die Absicherung Ribéry ebenfalls stehen bleibt und ein Demichelis(!) auf die Aussenbahn muss, um zu versuchen, dass Schlimmste zu verhindern.

Dieser Ausgleich zog den Bayern den Zahn. Für 25 Minuten.

Dann erneut ein Weltklasse-Spielzug und es steht 1:2. Aus heiterem Himmel. Vielleicht auch unverdient. Aber hat es jemand den Schalkern verboten aus ihren 66% Ballbesitz etwas Brauchbares zu machen? Und so schwach Zé Robertos und Ribérys Seite defensiv war, so stark ist sie in der Offensive. Würde sich das ausgleichen, wären die Bayern statt mit 2:1 mit 1:0 in die Pause gegangen.

Nach der Pause dann ein Bild, dass ich zunächst nicht glauben konnte.

Versuchten die Bayern ernsthaft, Bielefeld zu kopieren? 45 Minuten lang ein Ergebnis zu halten?

Spontan war ich entsetzt, dass sich ein FC Bayern dazu herablässt, derart defensiv zu spielen. Nach und nach gewann der Gedanke für mich an Charme. Je länger es dauerte und je depressiver die Körpersprache vieler Schalke zu werden drohte, desto mehr Schmunzeln zauberte mir diese Anti-Fußball-Haltung ins Gesicht.

Richtig gute und zwingende Torchancen für Schalke kommen mir gerade nicht mehr in den Sinn. Und wenn, dann hatten wir Rensing, der an seine Florenz-Leistung anknüpfte und sowas wie ein Rückhalt war.

Ok. Da war der Westermann-„Kopfball“ kurz vor Schluss, aber insgesamt zwei 95%-tige Konterchancen für die Bayern, die durchaus ein 3:1 hätten einbringen können (Sosa, herrje!). Allerdings wäre das dann doch des Guten zuviel gewesen. Echt jetzt.

Was anderes:

Ich habe Torsten zugute gehalten, dass er seinen Bericht relativ kurz nach dem Spiel verfasst hat, da ist man emotional noch richtig drin. Wer wüsste das besser als ich. Aber seine Zeilen zu Luca Toni und Ribéry und Fouls an diesen beiden sind dann doch ein wenig tendenziell, oder?

Ribéry ist der meist gefoulte Spieler im Bayern-Kader, bekommt in jedem Spiel auf die Socken. Er ist somit der Diego Bayerns.

Das kann man gut oder schlecht finden, war aber von Anfang an so. Damals habe ich mich noch richtig darüber aufgeregt. Heute sage ich eher: Solange er sich nicht verletzt, zeigt er es ihnen lieber durch solche Tore wie das 2:1. Punkt.

Klappt ja auch super.

Und Luca Toni.

Tja. Toni hat seinen Ruf weg. Und wenn man erst mal einen Ruf hat, dann ist nach dem ersten Foul an ihm – egal ob’s eins war oder nicht – sofort wieder Alarm in der Kurve.

Erstens: Er ist über 1,90. Da sieht das immer anders aus, als ob man Ribéry umholzt.

Zweitens: Wer würde sich davon freisprechen, im Zweifelsfall, obwohl der Gegenspieler seine Stollen in’s Schienbein presst, statt weiterlaufen, sich mal hinzulegen? Jeder Schalker? Sicher.

Drittens: Offensichtliche Schwalben müssen mit Gelb bestraft werden (unoffensichtliche eigentlich auch). Aber ein Luca Toni hat allein in dieser Saison – imho aufgrund seines Image – schon Elfmeter versagt und falsche Abseitsstellungen abgepfiffen bekommen. Darüber redet dann zumeist niemand. Und auch ich würde es verschweigen, aber wenn Gegenargumente gesucht sind – bitte.

Wir drehen uns im Kreis.

In so einem Spiel und ganz besonders in diesem, sind, was Schiedsrichter-Entscheidungen betrifft, jede Menge Emotionen drin. Der Geruch des Betruges haftet den Bayern in den Schalker Nasen schon vor’m Anpfiff an. Da können wir gar nix gegen machen.

Tatsächlich ist es ja auch so, dass mir immer etwas unwohl ist, wenn die Bayern dort spielen. Das liegt zum einen an diesen vielen Niederlagen, die wir dort früher immer bekommen haben und zum anderen daran, dass sich vielleicht ein Schiedsrichter tatsächlich mal zu einer Fehlentscheidung verleiten lässt – im Zweifelsfall. So wie in Kaiserslautern. Um mal das schlimmste Beispiel zu nennen.

Um es zusammenzufassen:

Es ist völlig gleichgültig, ob die Bayern diesen Sieg verdient haben, oder nicht.

Die Schalker hatten ihre Chance. Sie haben den Bayern die neue Rekordmarke an Eckbällen aufgezwungen. Allein, die Schalker haben jetzt mal erfahren, wie es ist, wenn man soviele Chancen hat, aber jede, wirklich jede Ecke versandet. Wir Bayern erleben das ständig.

Ballbesitz. Übermäßig viel. Und? Was kam dabei heraus? Nichts. Ausser königsblauer Frust.

Darauf können wir aber keine Rücksicht nehmen. Das haben wir zu Anfang der Saison. Pech (wirklich) für die Schalker, dass sie nicht zu dieser Zeit gegen uns gespielt haben…

Lage der Liga: 10.Spieltag

Der Titel täuscht. Es geht gar nicht um die Liga. Nur um den FC Bayern. Ätsch.

Naja. Ehrlich gesagt bin ich einfach zu faul, zu beschäftigt, hier das ganz große Fass aufzumachen. 😉

Vor ein paar Wochen hätte der Bericht noch ganz anders ausgesehen. Schuld wäre die Berg- und Talfahrt des FC Bayern gewesen. Punktverlusten in den ersten Spielen folgten die ersten, überzeugenden Siege.

Dann das Heimspiel gegen Werder. Majestix pur. Dann noch Hannover. Und zum Höhepunkt Bochum in der Arena.

Das hätte böse werden können.

Wurde es aber (zunächst) nicht. Stattdessen fing sich die Mannschaft und erspielte inzwischen vier Pflichtspiel-Siege in Folge.

Das ist gut. Besser zumindestens als Werder. Oder Stuttgart, Hannover, Bielefeld.

Ok. Bielefeld ist ein doofes Beispiel. Weil die ja immer da unten stehen und uns am Samstag jede Menge Probleme bereiten können. Weil einige Herren bei uns gedanklich bestimmt schon wieder in Florenz sind.

Zurück zur allgemeinen Situation.

Die Kurve zeigt nach oben. Das sollte so bleiben, ansonsten wird’s schwierig in dieser offenbar schrägen Saison.

Ob’s an Klinsmann liegt, seinen „neuen“ Methoden vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht klappt’s ja auch trotz Klinsmann?

So würde es wohl das Boulevard sehen.

Mir egal.

Ich bin froh, dass wir in der wirklich schwachen Phase, also als wir noch nicht einmal mehr Glück hatten, nicht zu viel Rückstand bekommen haben. Da macht die Aufholjagd einfach viel mehr Spaß.

Jetzt sind’s noch sieben Spiele bis zur Winterpause. Teilweise schwierig. In Gelsenkirchen, in Leverkusen, Stuttgart. Daheim gegen Hoffenheim. Da ist vieles möglich. Von der Herbstmeisterschaft bis zum erneuten Mittelmaß.

Es bleibt spannend.

Der richtige Gegner zur rechten Zeit!

So langsam wird das lustig. Hertha BSC beim Auswärtsspiel in München.

Jedes Jahr aufs Neue, nehmen sich die Berliner in München was vor. Und jedes Mal wird’s schlimmer. Habe ich zumindestens den Eindruck. Vor allem seit den Hauptstadt-Gastspielen in der Allianz-Arena.

Hätte der Schiedsrichter nicht über weite Strecken des Spiels die Hand über die Berliner gehalten, hätte es durchaus ein Debakel werden können. Oder zumindestens einen dritten Elfer (klares Trikot„zupfen“ gegen Toni im Strafraum) und einen Platzverweis (klare rote Karte nach Schlag von Rafael gegen Ottl) gegeben.

Sieg trotz Schiedsrichter. Naja. Dafür waren die Bayern einfach zu überlegen. Pech für die Herthaner, dass die Bayern sich offenbar gerade gestern endlich wieder gefangen hatten.

Wie von Klinsmann gesagt (und mir erhofft) begann gestern für den FC Bayern die Saison. Obwohl ich eigentlich behaupten mag, dass von den bislang gezeigten sechs Halbzeiten vier richtig gut waren. Die erste gegen den HSV, die zweite in Dortmund und gestern beide.

Klar.

Ich hatte bis zum 2:0 immer noch Befürchtungen, dass einer dieser wenigen Berliner Konter vielleicht doch noch den Weg ins Rensing-Tor finden würde (was ja auch geschah, aber erst nachdem bei ein, zwei Bayern aufgrund des deutlichen Vorsprungs die Konzentrationsluft raus war).

Es gab ferner gestern einige Phänomene zu beobachten:

1. Luca Toni.

Unglaublich was der Mann drauf hat. Und das mit quasi nicht vorhandener Vorbereitung. Ganz offensichtlich stimmt hier die, von zumeist nur reinen trainingsfaulen Spielern, geäußerte Überzeugung, dass man lieber spielt und kein Training für gute Leistungen braucht. Sowas ist wohl der Unterschied zwischen „Weltklasse in Deutschland“ und echter Stärke.

Allein die Drehung vor dem 1:0 war das Eintrittsgeld wert. Und ganz besonders der Halbzeit-Kommentar Herrn Sammers zu dieser Szene:

„Der Gegenspieler stand zu eng am Mann.“

Da kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, zumal das Gegenteil für alle anderen BSC-Spieler galt, für alle anderen Szenen…

Kurzum: Wir haben Toni, danach lange nix und dann erst Klose und später Podolski.

2. Miroslav Klose

Apropos.

Das gestrige Spiel war für mich die Wende. Sezierte das Boulevard in den letzten Tagen noch genüsslich Kloses Schwächen, erlebten wir ihn nun ganz anders. Na zumindestens deutlich anders. Verbessert. Mehr Wille. Mehr Laufen. Mehr Emotion.

Das ist überhaupt das Auffälligste: Er ärgerte sich richtig! Sowas habe ich schon seit Wochen nicht von ihm gesehen. Es war eine Entwicklung. Plötzlich war man sich irgendwie sicher: Bald platzt der Knoten.

Das es nun ein Elfmeter war, geschenkt.

Allein die Geste vor dem Strafstoß, als zunächst Schweini, dann Toni den Ball in den Händen hielten, beiden aber dann der „Patient“ Klose einfiel – Signalwirkung.

Eng wär’s nur geworden, wenn Klose verschossen hätte. So lag in diesem Schuss die Entscheidung: Geht’s noch weiter mit ihm nach unten, oder setzt er ein Zeichen.

Er setzte es.

Auf einmal bin ich wieder viel euphorischer was ihn betrifft. Das wird schon.

3. Philipp Lahm

Philipp Lahm – Fußballgott. Oder?

Ich kann’s kaum glauben, was aktuell aus dem kleinen Kerl herausspringt an Funken. Und was war das für ein geiles Tor? Unfassbar. Auf einmal wird auch klar, was Klinsmann wohl – zu Recht – zu Jansen gesagt haben muss: Dieser Lahm kann beim FCB nur gesetzt sein!

Sein ganzes Auftreten, defensiv wie offensiv sind im Moment konkurrenzlos im Kader, beim FC Bayern und bald auch wieder in der Liga.

Klasse.

4. Martin Demichelis

Der Typ ist ein Roboter. Ehrlich. Wie sonst sollte es möglich sein, dass da einer gefühlte Jahre verletzt und abwesend ist, zurückkomment und da weiter macht, wo er aufgehört hat?

Einfach Wahnsinn, wie sicher die bayerische Abwehr wieder stand.

Jetzt können wir alle nur hoffen, dass Demichelis sich auf der kommenden Länderspielreise bloß nicht wieder verletzt oder einen Rückfall erleidet. Das wäre fatal. Würde aber ins Bild der bisherigen Stotter-Saison passen (nicht nur beim FC Bayern). Hoffen dürfen wir, dass die kommenden Wochen für die Münchner anders verlaufen, als die bisherigen.

5. Das Spielsystem

Einige „Experten“ titulierten es ja als Rückschritt. Das Experiment mit der 3er-Kette. Ich seh‘ es eher als klare Erweiterung der Möglichkeiten, wenn man im Rahmen eines Spiels, oder Situation, etc. plötzlich das Spielsystem einer Mannschaft verändern kann. Das habe ich ja schon mit offenem Mund im Freundschafts-Spiel gegen die Kölner registriert und gestern war ich einmal mehr verblüfft, wieviel Dominanz man damit erzeugen kann.

Ob’s auch gegen richtig starke Gegner klappt, muss man dann mal abwarten, aber zumindestens ist es ein flexibler Ansatz, der mir persönlich sehr gut gefällt.

Weiter so, FCB.

In jeder Hinsicht jetzt.

Und nach der Länderspielpause ist dann auch Ribéry wieder fit, ok?

Kleines, dickes Häufchen Elend

Nein. Über Menschen, die am Ende sind, macht man für gewöhnlich keine Witze. Selbst über kleines, dickes Ailton nicht.

Auch wenn’s mich juckt. Aber was ich heute las, zeigt imho eher, wie verzweifelt Goncalves da Silva Ailton aktuell ist.

Ich hab’s ein bißchen aus den Augen verloren.

Nach Bremen, kam Schalke, kam Besiktas, kam der HSV, kam Besiktas, kam Roter Stern Belgrad, kam Grasshopper Zürich, kam der MSV und kam Metalurg Donezk.

Dazwischen jede Menge Geschichten, die uns dann immer jede Menge Freude bereitet haben.

Jetzt hört man andere Töne.

„Ich wohne in Brasilien und will nicht mehr zurück nach Donezk. Ich hoffe, dass der Vertrag in ein, zwei Wochen aufgelöst ist.“

Worauf er danach hofft? Auf Bremen.

„Ich will zurück zu Werder. In der nächsten Woche rufe ich Klaus Allofs an.“

Warum?

„Ich bin genauso schnell wie früher und habe immer noch meinen Riecher. Ich traue mir zu, noch einmal Torschützenkönig zu werden.“

Und hier setzt dann eher mein Mitleid ein. Sicher. In Bremen hatte er seine beste Zeit. Also die einzig beste Zeit. Ein Jahr lang. Es reichte zum Double. Danach ging es stetig und immer schneller abwärts. Das er auf seinen Stationen in der Folge zumeist eher davon gejagt wurde, würde er vielleicht anders sehen, entspricht aber schon eher der Realität.

Anyway.

Die Bremer bringen es fertig und geben ihm sein Gnadenbrot. Vor allem, wenn bloß doch nur diese Vorhersage stimmen sollte…

Versprechen könne er „mindestens 15 Tore“, im Gegensatz zu den heutigen Werder-Stürmern brauche er auch „nicht drei oder vier Chancen für ein Tor, sondern eine“.

Meister wird Schalke. Oder Wolfsburg.

Heute. Beim Friseur.

Ich konnte dem Gespräch nicht ausweichen. Es fand direkt neben mir statt.

Er (Gast) sprach mit ihm (meinem Friseur) über Fußball.

Er meinte, dass die Bayern in dieser Saison auf gar keinen Fall Meister werden würden. Vollends davon überzeugt, zählte er diverse Gründe auf (EM-Fahrer noch lange ausser Form, Star wird nur Klinsmann sein, was den Spielern nicht schmecken wird, etc.), die mich allesamt zum Schmunzeln brachten.

In das Gespräch einschalten wollte ich mich, als er meinte, dass es dieses Jahr auf jeden Fall Schalke werden würde (weil die es so lange nicht waren (für mich genau der Grund, warum sie es nicht werden – trotz Wahrscheinlichkeitsrechnung)).

Froh es nicht getan zu haben, hörte ich kurze Zeit später von ihm:

„Oder Wolfsburg.“

Da war mir klar, dass jede Diskussion sinnlos gewesen wäre… 😉

Der Tim, der weiß Bescheid

In und um Bremen scheint aktuell wirklich nicht viel los zu sein. Ist mir zuletzt schon mal aufgefallen an anderer Stelle.

Jetzt erreicht diese Langeweile die Spieler. Vor allem die, die dank ihres Charakters gerne im Mittelpunkt stehen. Die Folge sind einige Äußerungen, die man einfach zitieren muss.

kicker: Manche Kritiker gingen recht sanft mit Lehmann um, indem sie ihm seine Schuld beim Tor im Finale nicht so richtig angekreidet haben. Wie finden Sie das?

Wiese: Zu diesem Tor habe ich meine Meinung, die werde ich nicht aussprechen. Sonst bin ich gleich wieder der böse Bube.

Stimmt, Tim. Sonst ja nicht. Wenn Du mal was sagst, ist das zumeist ausgewogen bis neutral. Und Dir wäre sowas natürlich nie passiert.

Überhaupt nicht dabeigewesen zu sein, damit hat sich derTim sowieso und schon längst sowas von abgefunden…

kicker: Haben Sie dieses Turnier in Ihrem Urlaub mit Wehmut verfolgt, weil Sie nicht dabei sein durften?

Wiese: Nein, das Thema ist schon lange durch. Damit hatte ich mich doch längst abgefunden, weil ich es ohnehin nicht ändern konnte.

Deswegen verteilt er auch weiter gute Ratschläge:

kicker: Sind Sie erstaunt, dass Jens Lehmann seinen erwarteten Rücktritt aus der Nationalelf noch nicht erklärt hat?

Wiese: Hat er noch nicht? Richtig, wo Sie es jetzt sagen, fällt es mir auf. Ich kann nur noch mal meinen Standpunkt wiederholen: An guten Torhütern mangelt es Deutschland nicht.

Das es ihm nicht an Selbstbewusstsein mangelt, ist ferner hinlänglich bekannt. DAS Weltbild ist für mich da aber eine neue Dimension:

kicker: Hat Sie nicht erstaunt, dass – im Gegensatz zum Turnier in Portugal – die Mehrzahl der Mannschaften offensiv angetreten ist?

Wiese: Richtig, dies ist vielleicht das Fazit, das sich ableiten lässt. Bis auf die Griechen, die Italiener, eventuell noch die Rumänen haben alle Teams sehr offensiv agiert.

kicker: Wie Werder? Haben Sie sich bestätigt gefühlt in der Bremer Interpretation von Fußball?

Wiese: Ja sicher, es war schon beeindruckend, dass viele Nationalmannschaften so gespielt haben, wie wir es im Ansatz tun.

Stimmt. Die Holländer und Spanier schauen immer ganz fleissig die Bremer Spiele…

Abschließend kommt natürlich noch ein Kommentar zu den neuen Bayern. Unvermeidlich.

Wiese: Der „Klinsi“ soll ja einen Wellness-Tempel eingerichtet haben – mit Buddha-Figuren auf der Mauer, wie ich auf Fotos gesehen habe. Schön anzusehen, das Ganze. Wie im Urlaub hat dies auf mich gewirkt. Abwarten, was es bringt.

Wir werden’s sehen. Am 5.Spieltag. Da (20.09.) sollte Ribéry auch wieder dabei sein. In voller Urlaubsstimmung…

Meine Güte. Ich sollte morgens echt keine TimWiese-Interviews lesen!