Enttäuscht, nicht angefressen

So HSVHuub nach dem erneuten Punktverlust seiner Mannschaft am gestrigen Samstag zum Premiere-Reporter. Wohlgemerkt nachdem das Interview eigentlich schon beendet war. Stevens quatschte da in die Abmoderation.

Ich musste dabei doppelt schmunzeln.

Zum einen, weil ja wohl ziemlich offensichtlich war, dass Hamburgs holländischer Trainer mehr als angefressen war und ich in diesen Tagen nicht in der Haut eines HSV-Spielers stecken will und zum anderen, weil schon ein Thomas Doll an den Undiszipliniertheiten der Rauten-Kicker scheiterte. Ist der HSV untrainierbar?

Auch gestern gab es erneut einen hanseatischen Platzverweis. Und zwar der übleren Sorte. „Dumm“ daran ist jetzt vor allem, das HSV-Fans einen Mark van Bommel für derlei Dinge nicht mehr an den Pranger stellen können. Anderes Thema.

Schlimm wird die Sache auch dadurch, dass gerade ein David Jarolim, der anerkannte Schwalben-König der Bundesliga, hier involviert war. Im Nachgang einer seiner Aufführungen und rund um die persönlichen Gespräche mit den betroffenen Atlantis-Spielern.

Ganz ehrlich: Ich hatte fest mit einem HSV-Sieg gerechnet, das Heimspiel gegen die Provinzler noch nicht einmal als gefährlich für die Hamburger eingestuft. Und dann das.

Naja. Wir nehmen es, wie es kommt. Schmälert so zumindestens die Sorge, dass die Bayern durch ihre Schlampigkeit noch das Triple verspielen. Später dazu mehr.

Restprogramm, Das

Wie angekündigt, will ich mich jetzt mal zu den restlichen Spielen der Bayern und ihrer Konkurrenz äußern.

Für viele ist das Rennen bei 7 Punkten ja gelaufen. Aber so einfach ist das nicht. Der Reihe nach.

Tabellenführer Bayern (53 Punkte):

1. FC Nürnberg – FC Bayern
FC Bayern – VfL Bochum
FC Bayern – Borussia Dortmund
Eintracht Frankfurt – FC Bayern [2]
FC Bayern – VfB Stuttgart [1]
VfL Wolfsburg – FC Bayern [1]
FC Bayern – DSC Arminia Bielefeld
MSV Duisburg – FC Bayern
FC Bayern – Hertha BSC

Hier würde ich 21 Punkte als Mini- oder Optimum sehen.

Tabellenzweiter HSV (46):

Hamburger SV – Arminia Bielefeld
VfB Stuttgart – Hamburger SV [1]
Hamburger SV – MSV Duisburg
Hertha BSC – Hamburger SV
Hamburger SV – FC Schalke 04 [1]
Hansa Rostock – Hamburger SV
Hamburger SV – Werder Bremen [1]
Energie Cottbus – Hamburger SV
Hamburger SV – Karlsruher SC [2]

18 Punkte, oder?

Tabellendritter Leverkusen (44):

Bayer Leverkusen – Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen [1]
Bayer Leverkusen – VfB Stuttgart [1]
Arminia Bielefeld – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – VfL Wolfsburg [2]
MSV Duisburg – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – Hertha BSC
Hansa Rostock – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – Werder Bremen [2]

19 Punkte.

Tabellenvierter Bremen (44):

Werder Bremen – MSV Duisburg
Hertha BSC – Werder Bremen
Werder Bremen – FC Schalke 04 [2]
Hansa Rostock – Werder Bremen
Karlsruher SC – Werder Bremen [1]
Werder Bremen – Energie Cottbus
Hamburger SV – Werder Bremen [1]
Werder Bremen – Hannover 96
Bayer Leverkusen – Werder Bremen [1]

19 Punkte. Könnte aber leicht auch viel weniger werden. Gegen Schalke, in Hamburg und Leverkusen. Da ist die CL-Quali in Gefahr.

Tabellenfünfter Schalke (44):

Karlsruher SC – FC Schalke 04 [2]
FC Schalke 04 – Hansa Rostock
Werder Bremen – FC Schalke 04 [1]
FC Schalke 04 – Energie Cottbus
Hamburger SV – FC Schalke 04 [1]
FC Schalke 04 – Hannover 96
VfL Bochum – FC Schalke 04
FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt
1. FC Nürnberg – FC Schalke 04

21 Punkte. Schalke hat es tatsächlich noch selber in der Hand die erneute CL-Quali klar zu machen. Kaum zu glauben nach den Leistungen rund um das Bayern-Gastspiel.

Kommen wir also zur Endabrechnung.

1. FC Bayern 74 Punkte
2. Schalke 65
3. HSV 64
4. Leverkusen 63
5. Bremen 63

Da bin ich jetzt selber überrascht. Aber ist ja auch nur eine Vorhersage. Und schließlich spielen fast alle noch gegeneinander. Ausser Bayern natürlich. Eine Tendenz ist dagegen erkennbar. Meiner Meinung nach.

Und was meint ihr?

[1] Problematisches, schwieriges Spiel. Niederlage möglich.
[2] Bedingt problematisches Spiel. Könnte Punktverluste bedeuten.

Verfolgungswahnsinn, Der

So langsam reicht’s mir. Mit all den Schaafs, Allofs, Pagelsdorfs, Stevens und Beiersdorfern!

Jede Woche fühlt sich ein anderer verfolgt.

Checkt Ihr das nicht? Wenn sich alle Schiedsrichter gegen alle Mannschaften verschworen haben, haben wir hier das Hornberger Schießen.

Oder war es vielleicht nur der Frust bei einigen HSVern, nach dem (vielleicht unglücklichen) Ausscheiden im Pokal erneut beim Wolfsburger VfL was liegen gelassen zu haben?

Ich hätte es ja noch verstanden, wenn man sich über den nicht gegeben Handelfmeter beschwert (man kann drüber diskutieren, aber der SR hat’s ja als Handspiel gesehen, nur nicht absichtlich), aber über die Platzverweise??

Herr Stevens bemängelt „dass es ja kein Spiel für vier Platzverweise war“.

Was ist das denn für eine Logik?

Zweimal Gelb ergibt Rot und wenn ein Rauten-Kicker kurz nach seiner Einwechslung mit beiden Beinen in den Gegner springt und kurz danach noch ein Sperren ohne Ball hinzukommt, dann fliegt der eben. Ebenso wie ein Madlung für eine derartige Ringereinlage.

Und was an den Platzverweisen für Mathijsen und Grafite unklar sein soll, will mir ebenfalls nicht in den Kopf. Mathijsen tritt Grafite beim Kampf um den Ball mit voller Wucht in die Kniekehle und dieser kurz danach seinem Gegner auf die Hand.

Alles völlig unstrittig.

Nein. Es muss der Frust sein. Wie immer, wenn es Verschwörungstheorien gibt. Meine Meinung. 😉

P.S. Das Magath dann bei viel später veröffentlichten Aussagen im ASS Stevens zur Seite springt, wo er zuvor noch erfrischend relaxed blieb, macht es nicht strittiger. Die Spieler sind das Problem gewesen, nicht der Schiedsrichter. Nur weil der zur Abwechslung mal alles so bestraft, wie erforderlich. Fingerspitzengefühl fordern immer nur die Betroffenen…

Lottozahlen?

Will jemand von mir ein paar Tipps haben?

Ehrlich gesagt besteht hier die einzige Gefahr in den Spielen in Stuttgart und gegen Wolfsburg – der Rest ist Laufkundschaft. Oder glaubt jemand, dass der BVB in Bremen was reissen könnte?!

Auf der anderen Seite: So schwierig war diese Vorhersage noch auch wieder nicht.

Können die Bayern noch absteigen?

Dann also doch. Nicht weil ich so darauf aus bin, es jetzt schon zu erfahren, aber viele Medien scheinen ja kaum ein anderes Thema zu haben:

„Wer kann die Bayern jetzt noch stoppen?“

Zu den Fakten.

Es sind noch 11 Spieltage. 33 Punkte.

Thema „Abstieg“:

Der Tabellen-16. Nürnberg hat 18 Punkte. Kann also noch 51 Punkte erzielen. Theoretisch (aber darum geht’s ja jetzt).

Die Bayern brauchen noch 2 Punkte, um nicht mehr absteigen zu können.

Thema „UEFA-Pokalplatz“:

Schwierig. Zum einen könnten sich die Bayern über einen Pokalsieg für den UEFA-Pokal qualifizieren, zum anderen könnten dies aber auch andere Teams. Ok. Wolfsburg und der BVB stehen aktuell nicht im Verdacht aus eigener Kraft diese Plätze zu erreichen. Egal. Wie ist noch mal die Regel für Europapokalsiege und Europapokalplätze? Nur mal so, falls der HSV oder Leverkusen oder Bremen den UEFA-Pokal oder Schalke die Championsleague gewinnen?!

Zahlenspielerei. Gehen wir also einfach von Platz 5 aus. Oder dem Abstand auf Platz 6. Da hat der KSC 36 und der VfB aus Stuttgart aktuell 34, die er in Cottbus aber noch per Sieg auf 37 erhöhen kann. Bayern hat 50, macht einen Abstand von 14 (KSC), bzw. 16/13 Punkte (VfB).

Die Bayern brauchen noch 19-21 Punkte, um den Europapokalplatz zu sichern.

Thema „Championsleague-Platz“:

Den Cl-Quali-Platz belegt aktuell der HSV. Die haben 8 Punkte Rückstand auf den FC Bayern. Leverkusen mit 9 noch einen Punkt mehr.

Die Bayern brauchen noch 24 Punkte, für die Championsleague-Qualifikation und noch 25 Punkte für die direkte, gesicherte Teilnahme an der Königsklasse.

Thema „Meisterschaft“:

Werder Bremen als Tabellenzweiter liegt 7 Punkte hinter dem Rekordmeister.

Die Bayern brauchen noch 26 Punkte für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

So.

Wo sollen die Bayern diese Punkte holen?

FC Energie Cottbus – FC Bayern
FC Bayern – Bayer 04 Leverkusen
1. FC Nürnberg – FC Bayern
FC Bayern – VfL Bochum
FC Bayern – Borussia Dortmund
Eintracht Frankfurt – FC Bayern
FC Bayern – VfB Stuttgart
VfL Wolfsburg – FC Bayern
FC Bayern – DSC Arminia Bielefeld
MSV Duisburg – FC Bayern
FC Bayern – Hertha BSC

Interessante Spiele. Warum? Na weil die Bayern immer gegen „die Kleinen“ und „zuhause“ die Probleme hatten.

Von den 6 Heimspielen sind es aber mit Leverkusen, Stuttgart und Dortmund zumindestens 2-3 Mannschaften, die gar nicht so mauern können (oder wollen) wie die üblichen Verdächtigen (ihr wisst, wen ich meine). Auswärts geht’s dagegen voll in die tiefe Tabellenzone. Da kann sich kein Team in Abstiegsnot erlauben, die Hinrunden-Allianz-Arena-Taktik an den Tag zu legen. Ok. Können schon, aber trotzdem fallen den Bayern diese Gegner auswärts leichter.

Ohne überheblich sein zu wollen, weiß ich ob dieser Liste jetzt doch nicht mehr so genau, wo die Bayern in der aktuellen Form noch groß Punkte lassen sollen. Wolfsburg vielleicht, oder gegen Stuttgart und Leverkusen zuhause, wenn’s schlecht läuft?

Keine Ahnung.

Wenn ich allerdings an die Spielpaarungen der Konkurrenz denke, bin ich doch leicht optimistisch.

Zum Beispiel Hamburger SV – Werder Bremen am 32. Spieltag oder Bayer Leverkusen – Werder Bremen am 34. Spieltag. Detailtipps kommen in den nächsten Tagen, vielleicht nach dem nächsten Wochenende.

Entscheidung im Titelkampf?

Eine der meistgestellten Fragen an diesem Wochenende.

Sicher. Ich kann nicht behaupten, dass ich unglücklich über die Bremer-Niederlage war. Aber wie ich im KSC-Spielbericht schon erwähnt habe: Es gibt noch 33 Punkte zu vergeben. Für den HSV noch 36. Da ist noch gar nix entschieden.

Viele Leser dieses kleinen aber feinen Weblogs erwarten jetzt wahrscheinlich von mir, meine vollen Kübel auszupacken und über Werder auszuschütten. Weit gefehlt. Ich bin da ganz bei Uli Hoeneß. Ein Verein, eine Mannschaft am Boden – da tritt man nicht drauf!

Wenn ich allein an die gestrigen Zahlen der Schaaf-Kicker denke (28:9 Torschüsse, 5:1 Ecken, 0:7 Abseits, 57:43 Prozent Ballbesitz), dann kann man kaum verstehen, dass die 6 Tore kassiert haben.

Bitter gar, dass innerhalb von 2,5 Tagen die Bremer zwei Spiele verloren, dabei noch 8 Tore kassiert haben und das alles zumeist aus eigenem Verschulden. Über die Wiese-Patzer wurde ja schon eingehend gesprochen. Das Thema ist durch. Die gestrige Abwehr-, oder besser Defensiv-Leistung kann man dagegen nur als hanebüchen bezeichnen. Geplant war das so sicher nicht. Trotzdem ist es eines der Gründe, weshalb Werder insgesamt imho so viele Probleme hat, die einer Meisterschaft im Wege stehen könnten.

„Offense wins games, defense wins championships“

Darauf lässt es sich reduzieren. Die Nordlichter haben zwar 51 und damit 10 Tore mehr erzielt als die Bayern, parallel aber mit 34 fast dreimal soviele Gegentore bekommen! Dabei schon 6 Spiele verloren. Das wäre ja mit der 3-Punkte-Regelung nicht tragisch, wenn sie entsprechend auch mehr Spiele gewonnen hätten. Haben sie aber nicht. Eins weniger als die Münchner.

Wie man es dreht und wendet, aktuell läuft es nicht gerade für Werder.

Auf der anderen Seite: Sollten sie nächste Woche aus dem UEFA-Pokal ausscheiden (die Chancen sehe ich bei 50%), werden die Erholungsphasen länger (auch ein Grund für die gestrige Niederlage: Stuttgart hatte 11(?) Tage Pause!). Sicher. Bayern kann das besser kompensieren, da Werders Kader einfach dünner ist. Aber vielleicht kommen ja diverse Leistungsträger zurück und finden ihre Form, bevor Allofs und Co. die Saison ausgeht.

Nein, nein. Da ist noch nix entschieden. Die Tendenz und die Form spricht allerdings momentan klar gegen Bremen.

T Minus 16: FC Bayern – Werder Bremen

Geschwächt durch Grippe, Fieber und sonstige Schmerzen, fielen im Vorfeld des Bundesliga-Gipfels sämtliche Vorberichte flach. Wieso sollte es denen besser gehen als mir. Abgesehen davon hätten die eh nur ein Thema gehabt – wer ersetzt Ribéry und geht das überhaupt?

Nun. Inzwischen sind wir schlauer. Es geht nicht und Herr Schweinsteiger kann es gleich gar nicht. Ich würde sogar soweit gehen – sehr gerne lasse ich mich hier eines Besseren belehren – das mit ihm und dem FC Bayern wird nichts mehr. Soll er doch zu den Wunderheilern und Psychologen nach Bremen gehen, hier raubt er mir, uns nur den letzten Nerv.

Apropos Psychologen: Muss ich mir das jetzt noch bis Ende der Saison anschauen und auf die neuen Trainer rund um Klinsmann warten, oder bekommen wir das irgendwie bald mal selber hin, dass man einem Herrn Klose erklärt, wie das mit der Torgefährlichkeit so geht?

Der Bock in Rostock zeigte uns ja offenbar schon die Richtung für ihn an, aber wieso traut er sich plötzlich nicht mehr die Elfmeter zu schießen? Da muss tatsächlich dann ein ital. Weltmeister ran, der mit seiner gefühlten Schuhgröße 60 nicht nur körperlich wie ein Tolpatsch am Elfmeterpunkt wirkt? Selten hat sich der Schmerlappen im Werder-Tor wohl schon während der Ausführung eines Strafstoßes so dermaßen kaputtgelacht – geht gar nicht Miro (und willst Du so etwa auf Deine 25 Tore in dieser Saison kommen und werden Interviews im Bayern-Magazin inzwischen frei erfunden (von wegen, „wir werden brennen“ und anderer Stuss)?)!

Apropos Luca Toni: Weltmeister-Bonus, Herr Hitzfeld?

War Klose über 90 Minuten nur ein Schatten, konnte sich unser ital. Weltmeister noch hinter ihm verstecken – und durfte trotzdem durchspielen? Stolper- und Fehlpassfestival olé. Ok. Wenn der Schiedsrichter nicht gewesen wäre – war er aber…

Apropos Schiedsrichter: Ganz ehrlich: Während des Spiels war ich gedanklich ganz klar. Anspannung pur, Erkältung ausgesetzt. Wie kann es also sein, dass Typen wie Werders Kaputzenmann – mal wieder – die böse, böse Welt (der Schiedsrichter) für all das Unheil in der Werder-Welt verantwortlich macht? Er konnte nicht widerstehen, er musste einmal mehr wilde Verschwörungstheorien spinnen. Wie um alles in der Welt kommt Herr Schaaf auf das schmale Brett, die, zugegeben krasse Abseitsstellung der Bochumer vor dem letztwöchigen 1:2, mit dem angeblichen van-Bommel-Foul vor dem mehr als verdienten bayerischen Ausgleich zu vergleichen, gar auf eine Stufe zu stellen?

War doch klar zu sehen, dass van Bommel den Ball spielt, und erst danach auch den Fuss des Gegenspielers trifft, desweiteren spielte sich diese Szene an der Mittellinie ab und erst 4-5 bayerische Ballkontakte und unzählige Bremer Abwehrspieler später kommt es zum Torschuss…

Ich kann Ihnen da Paracetamol empfehlen, Herr Schaaf, das senkt das Fieber!

Eigentlich wird sogar umgekehrt ein Schuh draus: Das zweite Jahr in Folge erduseln sich die Waterkant-Kicker in München ein 1:1. Diesmal mit Hilfe der Schiedsrichter – Assistenten, denn das 2:1 durch Luca Toni war sowas von gleiche Höhe, gleicher geht’s nicht!

Der Rest – zum Spiel – ist schnell zusammengefasst: Bärenstarke 10-15 Anfangsminuten im Wirbel der roten Fehlpassorgie und eine Weltklasse-Aktion von Diego reichen Bremen zum Punktgewinn in München. Das ist bitter. Für die Bayern. Denn davon abgesehen kam von Werder nichts. Musste ja auch nicht, denn die Bayern sind – womit ich leider Recht behalten sollte – ohne Ribéry nur die Hälfte wert. Kaum Überraschungen, kaum Tempoverschiebungen.

Ein Glück, dass die sog. Verfolger, abgesehen von Schalke, ebenfalls Federn ließen.

Womit wir bei der Strategie für Februar wären: Durchwursteln, Abstände halten, K.O.-Runden überstehen und auf französischen Beistand hoffen.

P.S. Den Mantel des Schweigens lege ich besser auch mal über die Leistung diverser sonstiger bayerischer „Leistungsträger“ – ansonsten steigt mein Fieber wieder an!

P.P.S. Reminder für mich: E-Mail an Ottmar schreiben. Inhalt: In Zukunft persönliche Aufwärmbetreuuung für Ribéry und ab sofort tägliche Einzelgespräche inkl. Video-Tor-Studium für Klose.

T Minus 17: Hansa Rostock – FC Bayern

Was haben wir diskutiert. Und was wurde über uns diskutiert. Die Winterpause war lang. Und jedes Jahr denkt man, sie wird länger. Zumindestens wenn man das Boulevard betrachtet.

„Wenn jetzt die Bayern in Rostock Punkte lassen und die Bremer gegen Bochum gewinnen, dann sind die Tabellenführer.“

Und so gut wie Meister. Schon klar. Herrje.

Allein. Die Realität hielt diesen Träumereien nicht stand. Die Bayern wirkten ausgeruht und spielten Rostock an die Wand. Allein das 1:0 kann man nicht anders bezeichnen als „den Gegner überrennen“.

Dominanz allerorten.

Ein erstes Zucken durchfuhr mich, als ich Klose sah, wie er, so gut wie allein vorm Tor, noch auf Toni querlegen wollte.

Nein. Nicht schon wieder. Dominanz ohne Konsequenz.

Doch. Genauso kam es.

Hätten die Bayern seriös betrachtet zur Halbzeit doch statt 2:0 (Super Toni-Tor übrigens, allein die Technik: Weltklasse.) eher 3:0 oder 4:0 führen müssen. Naja. Man hat ja noch die zweite Halbzeit. Wird schon schiefgehen.

Ging’s auch.

Auswechslung Ribéry. Entsetzen bei mir. Hitzfeld-Rotation? Aus Überlegenheit wird wieder Überheblichkeit?

Nun. Nach dem Spiel wussten wir, dass die Auswechslung verletzungbedingt vorgenommen wurde, aber wussten dass die Rostocker auch? Die mussten sich doch geradezu herausgefordert sehen, wenn wir mal wieder selbst die Schaltzentrale matt setzen. So nach dem Motto: „Die Bayern schenken das Spiel her, wollen wir doch mal sehen, ob wir denen in die Selbstgefälligkeitssuppe spucken können!“

Sicher. Die Rostocker waren in den ersten 50 Minuten des Spiels so schwach und harmlos, dass ich mit einem Tor niemals gerechnet hätte. Aber eben dies habe ich in dieser Saison schon öfters gedacht.

Das Anschluss-Tor selbst passte da ja auch ins Bild. Dreimal durften die Rostocker auf’s Kahn-Tor zimmern, ohne behelligt zu werden. Quasi solange ballern, bis die Pille drin ist. Fein. Sowas nennt man doch Überheblichkeit, oder?

Der Bann war gebrochen und die Rostocker glaubten für die nächsten 15-20 Minuten tatsächlich auf Augenhöhe agieren zu können. Die Bayern ihrerseits wirkten geschockt darüber, dass es ein Gegner wagt zu widerstehen. Schlimm.

Der Rest ist schnell erzählt.

Rostock mühte sich redlich, war aber letztlich nicht in der Lage, die Bayern ernsthaft zu gefährden. Die Bayern schaukelten das Spiel nach Hause. Ohne Ribéry und die Einstellung der ersten Halbzeit war aber offensiv kein Blumentopf mehr zu gewinnen.

Drei Punkte sind allerdings auch in Rostock drei Punkte und bis zum Spitzenspiel am nächsten Sonntag, sollte man mal ein bißchen daran arbeiten, nicht immer nur 45 Minuten zu zaubern. Gegen Bremen bräuchte es 50% mehr Leistung. So wie im Hinspiel – wie wäre das? Schaffen wir das?

Die Rückrunde – ein Ausblick

Es wird Zeit. Für einen Ausblick. Auf die Rückrunde der Bundesliga. Schließlich beginnt die morgen.

Naja. Die Bayern eröffnen. In Rostock. Allein das ist schon ein Schmunzeln wert. Hat doch normalerweise der amtierende Meister dieses Vor-Recht. Ausser es ist nicht der FC Bayern. So denkt man zumindestens beim Fernsehen. Als Pay-TV-Kunde ist mir das schnuppe.

Die Frage aller Fragen ist für Bayern-Fans ohnehin ganz klar: Erleben wir ein zweites Sommermärchen?

Überrollen winterpausen-ausgeruhte Bayern erneut die Liga? Und verfallen dann wieder in den 2006er-Trott?

Nun. Von Vereinsseite wird die neue Frische gelobt. Die Vorbereitungsspiele sprachen da eine andere Sprache.

Im Gegensatz dazu soll das Pokalspiel in Wuppertal in Gelsenkirchen da phasenweise ein Silberstreif am Horizont gewesen sein.

Morgen gilt es also spätestens. Zwar ist Rostock ein vermeintlich schwächelnder Gegner, aber das war Dortmund vor einem Jahr auch. Und Magath ein (Heim-)Spiel später schon seinen Job los. Nach einer ebenfalls superduperhyperklasse Vorbereitung.

Unsere Spieler sollten also gewarnt sein. Vor allem, weil direkt danach das Topspiel gegen Bremen ansteht. Ähnlich wie zu Saisonbeginn sind wir nach diesen beiden Spielen was schlauer. Aber das gilt ja nach jedem Spiel…

Den Rest der Rückrunde lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Konzentration! Denn, da sind wir uns wohl einig, wenn die Bayern Ernst machen und ihre wirkliche Stärke konsequent ausspielen, dann schlägt uns keiner. Meine Meinung. Aber genau das ist ja in der Hinrunde öfters in die Hose gegangen.

Für Klose und Toni wünscht man sich ein bißchen mehr Killerinstinkt, für Ribéry mehr Luft, für Lucio und Demichelis mehr Sicherheit und den Flügeln mehr Dampf!

Wie es ausschaut, besetzen die Flügel ja tatsächlich wieder die 2006er-Schauspieler Lahm und Sagnol. Wollen wir hoffen, dass diese die gesteigerte Konkurrenz spüren und erleben. Schaden könnte es nicht. Ferner bin ich da ganz und gar unideologisch: Bringen es Lahm und Sagnol wieder, dürfen sie auch spielen. Falls nicht, stehen zwei vollwertige Fallbacks zur Verfügung. Der Vorteil dieser Saison…

Halten wir uns also an diese Vorgaben, dann kann es klappen mit dem „kleinen“ Triple.

Hoffen wir darauf, dass sich alle im Laufe der nächsten Monate daran erinnern!