Saison 2007/08: Neuzugänge # 3: Hamit Altintop

Hamit Altintop (*8. Dezember 1982 in Gelsenkirchen) ist genau 10 Minuten und 29 Sekunden älter als sein Zwillingsbruder Halil und wie sich das für Zwillingsbrüder gehört war ihr sportlicher Werdegang fast identisch. Beide fingen das Fußballspielen bei Schwarz-Weiß Gelsenkirchen an und gingen dann über Rotthausen zur SG nach Wattenscheid.

2003 trennten sich für drei Jahre ihre Wege: Hamit wechselte für 2,5 Mio. Euro zum FC Schalke 04, Halil für 800.000 Euro zum 1.FC Kaiserslautern.

Hamit spielt im Mittelfeld des FC Schalke und stand zuletzt im Verdacht keine wirkliche Verstärkung für den FC Bayern, sogar nur königsblauer Bankdrücker zu sein – spätestens gegen Ende der Saison wurden diese Kritiker allerdings imho eines Besseren belehrt, als Hamit sich stabilisierte und eine führende Rolle im Meisterschaftskampf übernahm. Mit der Schale konnte er sich zwar nicht aus Gelsenkirchen verabschieden, aber das kann er ja 2008 nachholen (das mit der Schale, nicht den Abschied…).

Beim FC Bayern gilt Hamit Altintop als Nachfolger für den nach Turin abgewanderten Salihamidzic – eine schwere Aufgabe und ein schweres Erbe. Wünschen wir ihm viel Erfolg dabei.

Sein Profil:

Alter: 24
Größe: 1,83 m
Nationalität: türkisch
Position: Mittelfeld

Seine Transferdaten:

Saison 07/08, von Schalke 04 zu FC Bayern München (Ablöse: -)
Saison 03/04, von SG Wattenscheid 09 zu Schalke 04 (Ablöse: 2,5 Mio. Euro)
Saison 97/98, von TuS Rotthausen zu SG Wattenscheid 09 (Ablöse: -)
Saison 92/93, von Schwarz-Weiß Gelsenkirchen zu TuS Rotthausen (Ablöse: -)

Seine Leistungsdaten:

2003 – 2007, FC Schalke 04, 113 Spiele (8 Tore)
2000 – 2003, SG Wattenscheid 09, 75 Spiele (12 Tore)

Werder im UEFA-Cup, HSV wohl gerettet!

Die wahre Tabelle für den vorletzten Spieltag ist online und die Nebel lichten sich:

Stuttgart vergrößert seinen Vorsprung auf kaum für möglich gehaltene 10 Punkte und Schalke kann sich nur noch dank einer um 2 Toren besseren Tordifferenz auf dem zweiten Platz und vor den Bayern halten.

Werder und Leverkusen spielen definitiv in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, Nürnberg ist dankbar dies über die Teilnahme am Pokalendspiel ebenfalls geschafft zu haben, denn in der Liga liegen Hannover und der BVB vor demClub.

Um den UI-Cup-Platz streiten sich noch Hannover, der BVB und Wolfsburg.

Abgestiegen sind neben den Gladbachern die Mainzer. Eintracht Frankfurt hielt sich mit dem Sieg in Bremen am Leben. Der HSV ist dank der um 14 Tore besseren Tordifferenz wohl aus dem Schneider. bleiben als noch Aachen, Bochum und Frankfurt, die sich um den 16. Platz streiten.

Also immer noch genug Rest-Spannung für den letzten Spieltag…
😉

2001, 2005, 2007?

Die Abstände der königsblauen Traumata (nein, nicht Traumas) wird immer kürzer. Und auch, wenn ich in dieser Saison noch am ehesten geglaubt hatte, dass die Schalker 2001 endlich überwunden hatten, so sicher war ich mir doch vor dem letzten Wochenende, dass das in Dortmund schief geht.

Schalke hätte vor dem Spiel auf jeden Fall schon Meister sein müssen, denn wer hat im Gazprom-Lager schon ernsthaft geglaubt, die Schwachgelben würden nicht mit allem was sie haben, dagegen kämpfen, dass die Knappen im eigenen Stadion den langersehnten Titel holen??

Ernsthaft? Es gab welche? Euch ist nicht helfen, Jungs!

Weil eben alles in dieser Saison bisher für Schalke sprach, auch der Sieg in Mainz, dem Angstgegner von 2005 und der Heimsieg gegen den VfB, kam ich ins Grübeln und habe irgendwann meinen Counter vom Blog genommen. Heute habe ich diesen reaktiviert. So ein goldenes Jubiläum will schließlich gebührend gefeiert werden. 😉

Ins Leben gerufen habe ich diesen in den Anfängen meiner Usenet-Zeit (2003) und damals konnte ich mir kaum vorstellen, dass das wirklich klappt, das es Schalke mit dem Geld, diesen Investitionen, diesen Spielern, diesem Stadion, diesen Fans, diesem Potential und dieser Tradition nicht gelingen würde irgendwann Meister zu werden.

Genau diese Dinge sind aber offensichtlich das Problem des FC Schalke 04.

Vielleicht hat das aber alles auch ganz andere Gründe und keiner hat es in der letzten Zeit besser auf den Punkt gebracht als Achim Achilles.

Zwar wird das jetzt einige Schalker betrüben, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Wehleidige, das Weinerliche, das auf-den-fehlenden-Fußballgott-Verweisende, sich in den letzten Jahren mehr und mehr in die Knappen-Seele gebrannt hat. Man fühlt sich unterschwellig immer noch, immer wieder und immer intensiver in der Opferrolle.

Doch Chancen nutzen, das tut man nicht bei Blau und Weiß. Lieber flennen.

Ist das so völlig abwegig?

Hat irgendjemand die Slomka-Kicker in dieser Chaos-Saison gezwungen, die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und den HSV und das kleine Ruhrderby in Bochum zu verlieren?

Wir müssten überhaupt nicht mehr über Traumata reden, wenn man zur rechten Zeit den Arsch in der Hose gehabt hätte!

Ähnlich wie 2001, als man die Meisterschaft schon am 33. Spieltag in Stuttgart verlor, sich aber lieber auf böse Mächte und einen parteiischen Unparteiischen versteifte, oder 2005, als man die Bayern besiegte und vom Thron stieß, um gleich danach eine beispiellose Negativserie hinzulegen und noch 14(!) Punkte auf die Münchner zu verlieren!

Nein, nein. Das hat nichts mit Schicksal zu tun, nur was mit Köpfen. Schaut Euch die Schwaben an. So wird’s gemacht!

Sollte Cottbus übrigens am nächsten Samstag in Stuttgart punkten und Schalke Atlantis mit 4:0 aus der Halle fegen, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! 😉

Wunschspieltag – wie in alten Zeiten

Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass die Musik woanders spielt, dann kann man auch als Bayern-Fan ganz gut damit umgehen, mal kein Meister geworden zu sein. Zumal z.B. die frechen Rauten-Blogger nach dieser Horror-Saison viel weniger frech waren, als noch für einem Jahr – auch so etwas machte es mir leichter den Titel mal anderen zu gönnen… 😉

Die Entwicklung geht sogar soweit, dass ich mir inzwischen gut vorstellen kann, eine Saison im UEFA-Pokal zu spielen und das mitunter phasenweise spannend finde. Seltsam.

Vielleicht war es aber auch tatsächlich so, dass wir uns in den letzten Jahren zu Tode gesiegt haben. Kein Problem, dass wir in dieser Saison hatten.

Wenn nun also diese Entwicklung abläuft, dann sucht man sich eben andere „Schlachtfelder“. Was liegt da näher als die Zukunft, sprich Transfergerüchte?

Und in der Meisterschaft kann man endlich mal völlig losgelöst seinen sonstigen Sympathien frönen. So geschehen auch bei mir. Deshalb habe ich mich frühzeitig auf den VfB aus Stuttgart festgelegt und das obwohl, oder vielleicht gerade weil die gegen uns, in unserer Katastrophen-Rückrunde, mehr als verdient gewonnen haben, im Gegensatz zum FC Gazprom 04 und den Ex-Vorrunden-Himmelsstürmern aus Bremen.

Mein Meistertipp hätte mir natürlich um die Ohren fliegen können, aber jetzt fliegt halt den Schalkern 2001 um die Ohren…

Auch faszinierend: Ich fühle mich selbst ein wenig wie der Meister. Warum? Na weil der Spieltag ablief wie ein Wunschspieltag und sowas kenne ich emotional in den letzten Jahren nur von meinem eigenen Verein.

Irgendwann auf die Arena-Konferenz umzuschalten und auf das Bayern-Spiel zu verzichten, dazu braucht es schon einiges bei mir. Aber mit jedem Tor, dass meinen Wünschen entsprach, brach es emotionaler aus mir heraus. Ein Aufschrei folgte dem anderen – dabei waren die Bayern sowas von nicht beteiligt (allein der Geräuschpegel beim Zappen über die Arena-Optionen sprach da schon Bände), aber all das störte mich nicht: „Mein Verein“ war drauf und dran dem Titel ganz nah zu sein!

Am Ende einer Saison wird eben alles etwas heftiger. Das ganze Jahr, die ganze Saison nähert sich dem Höhepunkt. Versagt man, muss man ein ganzes Jahr bis zur nächsten Chance warten. Und ja, auch zwischendurch schließe ich schon einmal Zweckbündnisse, wenn es geht, dass ein Konkurrent an Boden verlieren soll, aber das mich ein jubelnder Doll nicht mehr störte, das hatte schon eine ganz besondere Qualität. Diese Entscheidungen am Saisonende haben halt immer wieder diesen Hauch der Ungläubigkeit, weil Ergebnisse zustande kommen, die man nicht für möglich gehalten hatte und die zuvor nur den eigenen Wünschen entsprach.

Schön war’s.

Aber zuende ist’s noch nicht. Noch nicht.

Die Meisterschaft, wo keiner wollte!

Jetzt mal ehrlich: Was ist das für eine Saison (gewesen)?

Jeder der großen Vier hatte phasenweise die Chance die Vorreiterschaft an der Spitze der Bundesliga zu übernehmen. Und bis zuletzt war sogar der ehemals große FC Bayern noch beim Konzert dabei.

Wieviele Spieltage gab es, an denen man glaubte, jetzt hat xy die Chance sich abzusetzen / vorbeizuziehen. Gerade wir Bayern-Fans waren da in der Rückrunde phasenweise fieberhaft dabei. Umsonst, wie sich herausstellte.

Ich war allerdings auch von den „grandiosen“ Siegen der Bremer in der Hinrunde nicht so beeindruckt wie andere, schaut man sich das nämlich genauer an, waren die 6:x-Sieg zumeist gegen Laufkundschaft erzielt, sowohl gegen Schalke (0:2, 0:2) als auch gegen Stuttgart (2:3, 1:4) verlor man dagegen beide Spiele, selbst im Rückspiel in München holte man nur mit ganz, ganz viel Glück einen Punkt. Zu wenig für den Titel.

Und Schalke?

Gerne will ich zugeben, dass ich zuletzt unsicher wurde, ob die Königsblauen inzwischen ihr 2001er-Trauma überwunden haben. Die Siege in Mainz, den Helden von 2005, und zuhause gegen den VfB ließen das schlimmste befürchten. Seit gestern wissen wir: alles nur Augenwischerei!

Nie war es so einfach Meister zu werden, wie in dieser Saison!

Gewinnt Stuttgart am nächsten, dem letzten Spieltag sein Spiel gegen Cottbus, dann wird eine Mannschaft mit 70 Punkten Deutscher Meister! Spielt Schalke nur Unentschieden reichen schon die aktuellen 67…

Ähnlich wenig Punkte reichten zuletzt 2002 (BVB, 70) oder 2001 (Bayern, 63) zum Titel.

Bei all dem vergisst man ja natürlich, dass, abzüglich der Fehlentscheidungen, der VfB schon längst Meister wäre – mit Vorsprung.

Noch ist nicht aller Tage Abend, aber ich denke, das geht nicht mehr schief. Wer sich mit mir mit aus dem Fenster lehnen will, ist gerne eingeladen.

VfB Stuttgart ist deutscher Meister!

Das habe ich gerade festgestellt, als ich endlich die wahre Tabelle des 32. Spieltages erstellen konnte – 7 Punkte Vorsprung auf den FC Schalke, die wiederum 3 Punkte auf Bayern und 4 Punkte auf Bremen halten konnten.

Gewinnen die Bayern ihrerseits heute in Cottbus (ohne Fehlentscheidung), qualifizieren sie sich für die CL-Qualifikation und Werder muss im UEFA-Pokal antreten…

Mit der Heimniederlage gegen Bochum hat der HSV auch nur noch 3 Punkte Vorsprung von einem Abstiegsplatz, Frankfurt schöpft wieder Hoffnung. Mainz ist neben Gladbach der zweite Absteiger.

Meinjanur. Falls jemand aktuell noch Diskussionsstoff braucht… 😉

Königsblauer DFB

Na an Unterstützung mangelt es den Schalkern in diesen Tagen offensichtlich wirklich nicht. Da kommt Wohlwollen von ganz oben.

„Die Zeit ist reif für einen deutschen Meister Schalke 04“, sagte Theo Zwanziger

Überraschenderweise findet das die Konkurrenz gar nicht lustig.

„Ich habe mich furchtbar aufgeregt, als ich die Aussagen von Zwanziger gelesen habe, dass es gerecht wäre, wenn Schalke Meister wird. Was soll daran gerecht sein?“, sagte der Coach des Tabellenzweiten am Donnerstag in Stuttgart. „Ich halte diese Aussage eines DFB-Präsidenten für ziemlich schwach. Ich hatte mal eine hohe Meinung von ihm. Das hat sich jetzt völlig relativiert.“

Jetzt war das natürlich alles nicht mehr so gemeint…

„Ich bin nicht im Geringsten parteiisch“, teilte Zwanziger mit. […] Dies bedeute aber „selbstverständlich nicht, dass ich nicht genauso dem VfB Stuttgart oder Werder Bremen und deren Anhängern den Gewinn der Deutschen Meisterschaft gönne“

Na dann ist ja alles in Ordnung. In Bremen reagiert man im Übrigen ziemlich gelassen auf die Aussagen des obersten Fußballers in Deutschland, hatte er doch im Februar in Bremen Folgendes zum Besten gegeben:

„Ich habe mich schon sehr früh in dieser Saison auf Bremen festgelegt. Es ist eine Top-Mannschaft, der ich den Titel wirklich sehr gönnen würde.“

Wenn jetzt noch irgendwo ein Zitat von ihm gefunden wird, wo er den Bayern zur Meisterschaft gratuliert, ist die Sache rund…

Deal?

Der BVB ist tatsächlich gerettet. Wer hätte das noch vor Wochen gedacht, als Doll die Seuche mitgenommen zu haben schien von seinem Scheitern beim HSV.

Unvermeidlich, dass wir danach wieder die üblichen Doll-Phrasen hören mussten, irgendwelche gestelzten Sätze, die die üblichen Worte des Doll’schen Vokabular enthielten.

Sie’s drum.

Als Ausgleich erwarte ich eine engagierte Leistung der nun ach so befreiten Borussen am nächsten Spieltag, mind. einen Punkt, noch besser einen Heimsieg, damit meine Meisterprognose wahr wird – Deal?

Der UEFA-Pokal das unbekannte Wesen

In Ordnung. Man muss sich den Tatsachen stellen. Eher spielt der FC Bayern in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, als das der VfB noch… Naja, die Pferde vor der Apotheke… Ach was soll’s…

Nachdem wohl alles darauf hinausläuft, wollte ich mich mal näher mit dem Modus beschäftigen. Da hat die UEFA in den letzten Jahren ja einiges verschlimmbessert.

Qualifizieren müssen sich die Bayern wohl nicht. Es sei denn, sie rutschen noch auf einen UI-Cup-Platz ab, aber 9 Punkte Vorsprung auf Platz 6 bei noch zu vergebenden 12 Punkten sollte reichen. Wollen wir mal hoffen.

Zum Modus:

Hab’s mir gerade rausgesucht. Gleich die erste Frage: Was soll das?

Nach zwei Qualifikationsrunden bestreiten 80 Mannschaften in Hin- und Rückspiel die erste Runde, ehe die 40 siegreichen Teams anschließend die Gruppenphase austragen. Dabei gibt es acht Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften. Jede Mannschaft muss vier Begegnungen absolvieren, zwei zu Hause und zwei auswärts. Die drei Erstplatzierten jeder Gruppe bestreiten mit den acht Dritten der UEFA Champions League-Gruppenphase die Runde der letzten 32.

Macht also insgesamt (ohne Qualifikation) 15 Spiele bis zum Titel. Klingt irgendwie wie ein Abklatsch der Championsleague. Warum schafft man nicht direkt alles ab und gründet eine Europaliga?

Wie auch immer. Die Bayern werden ja wohl in der ersten Runde gesetzt sein und die Gruppenphase sollte man auch überstehen. Rufe ich mir die letzten Begegnungen der verbliebenen deutschen Teilnehmer in Erinnerung, scheint es ja kein großes Problem zu sein, mindestens bis ins Viertel- oder gar Halbfinale einzuziehen. Auf der anderen Seite: Die Bayern kriegen bestimmt auch hier ein vorzeitiges Ausscheiden fertig…

Abwarten. Noch ist rechnerisch was bzgl. Königsklasse möglich. Allein der Glaube fehlt mir. Bis zum Samstag, 15:30. Dann geht’s wieder mit mir durch…

P.S. Was hat Schalke eigentlich dieses Jahr im UEFA-Pokal gemacht…? 😉