Breitnigge und das Leistungsschutzrecht. Und so.

Was für sperriges Thema. Zumindest für ein Blog. Noch dazu Fußballblog. Aber es führt leider kein Weg daran vorbei. Für mich. Für Euch. Für uns alle, die wir in diesem Internetdingsbums aktiv sind.

Das Leistungsschutzrecht (LSR).

Ich selbst will mich gar nicht groß – persönlich – dazu äußern. Dies können Andere besser und haben Andere auch schon getan. Grundlegend klärt hier zunächst Wikipedia auf. Richtig betrübte mich dann dieser Artikel zur Gesamtsituation im digitalen Deutschland. Schlimm.

Ich beobachte das Thema LSR schon seit einiger Zeit. Aufgrund der bislang offenen Verfahrenssituation nur am Rande, muss ich gestehen. Tatsächlich hatte ich fest damit gerechnet, dass es den Bundesrat nicht passiert. Falsch gedacht.

Dieser gestrige Beitrag brachte mich selbst dem Entschluss „Nägel mit Köpfen zu machen“ entscheidend näher. Wie sehen nun diese Nägel aus? Die Nägel sind ein Plugin. Dieses Plugin.

Seit gestern ist dieses Plugin auf diesem Blog im Einsatz. Ich bitte für diese Maßnahme um Euer Verständnis, aber es geht hier schlichtweg um Selbstschutz. Post von Verlagsjuristen oder Abmahnanwälten braucht kein Mensch.

Von all dem Unsinn abgesehen braucht – meiner Meinung nach – kein Mensch diese Links oder diesen Content. Es widerspricht zwar deutlich dem Sinn des Internets – aber wollen wir diese Denkweise wirklich bei den Holzmedien-Verlegern und politischen Entscheidern dieses Landes erwarten? Gerade dieses Blog lebt ja nun einmal von meiner Sichtweise auf, meinen Gedanken über den Fußball, den FC Bayern. Und Euren Diskussionen darüber. Wozu also dann noch der Content dieser Medien?

Eben.

Im Auge des Sturms oder Paule & Robert

Er ist vorbei. Der Sturm. Das „Twitter-Gewitter“ (Zitat Sport 1), das los brach, als ich am Montagabend einen Tweet zu den neuerlich aufkommenden Gerüchten rund um eine „feststehende“ Verpflichtung von Robert Lewandowski durch den FC Bayern schrieb. Gleichwohl möchte ich noch einmal – auch hier im Blog – ein wenig Dokumentation betreiben und persönliche Würze ins Spiel bringen. Der Reihe nach.

04.02.2013, 23:17. Erste Diskussionen schließen sich direkt an den Tweet an. Auch die Antwort des Users @petar68 aka Pietro Nicolodi, der sich als Mitarbeiter von „SkyItalia“ zu erkennen gibt und erwähnt, dass man meinen Tweet in der Sendung „Sky Calcio Mercato“ zitiert habe.

So weit so schmeichelhaft. Ich spiele im Nachgang auch ein wenig mit dem Gerücht, ich hätte etwas mit dem Gerücht zu tun. Dabei habe ich die ganze Zeit den Hashtag #Ironie im Hinterkopf. Zumeist und auch in besagtem Tweet aber eben nur im Hinterkopf. Die Lawine rollt so langsam an. Warum? Weil die Befindlichkeiten in der Bayern-Welt, also den Fans, den Medien, die sich mit Fußball im Allgemeinen und dem FC Bayern im Speziellen befassen, doch sehr sprunghaft sind. Nach zwei Jahren der schwarz-gelben Dominanz. Nach der Hysterie rund um den #Martinez-Transfer und die Euphorie der #Guardiola-Verpflichtung. Hätte ich wissen können, aber ich(!) bin ja hier nicht der Journalist, der der Sorgfalt verpflichtet ist und dafür ein Gehalt bezieht. 😉

Ins Bett ging ich in dieser Nacht mit dem Unwissen, was am folgenden Tag folgen sollte.

Die Zahl meiner Mentions („Erwähnungen“) auf Twitter schoss in die Höhe. Mehr als zu #JM8- oder #Pep-Zeiten. Die Zitate meines Tweets nahmen zu und erreichten die „richtigen“ Medien. Ich stand all dem belustigt gegenüber. Ein befreundeter BVB-Blogger fasste erstmals die Ereignisse zusammen. Zunächst noch in einer launigen Atmosphäre einer Gerüchteküche, wie sie auf Twitter häufiger vorkommt.

„Ernst“ wurde es dann, als ich per Twitter eine erste Interviewanfrage von der Abendzeitung erhielt. Ein erstes Telefoninterview folgte. Dieser Artikel war das Resultat davon. Über diesen Artikel – einer der ersten, der mich Namentlich erwähnte, wurde vehement auf Twitter diskutiert. Und weil die AZ das mit dem Social Web durchaus lebt, gab es Korrekturen. Auch eine, die durch mich veranlasst wurde, denn in der ersten Version konnte der Eindruck entstehen, ich würde SkyItalia-Vollzugsmeldungen genauso ernst nehmen wie die einzig wahren – die des FC Bayern.

Kurz nach diesem Artikel erhielt ich zwei weitere Anfragen: Für ein Telefon-Interview mit einem Sportredakteur der Ruhr Nachrichten Dortmund und eine Live-Telefon-Schalte in die Sport1-Sendung „Bundesliga Aktuell“. Zu diesem Zeitpunkt ging es in den Interviews noch darum, dass ich a) meine Sicht der Dinge darlege und b) den Journalisten dabei helfe, Licht in die Verwirrung zu bringen (dass ich nicht die Ursache für das Gerücht war).

Mein Telefonat mit dem RN-Redakteur floss in diesen Artikel ein, mein Teil der Sport1-Sendung ist hier zu sehen.

Parallel kam eine Anfrage der 11Freunde. Dieses letzte Interview des Tages fasst es dann wohl am besten zusammen.

Mehr Links will ich zu diesem Thema nicht posten, da sie sich erstens zumeist ähneln und zweitens obige Seiten, Sendungen eben direkt von mir, von meinem Feedback befüllt wurden. Das Echo war mehr als breit. Ich habe auf Twitter Erwähnungen erhalten in Sprachen und mit Schriftzeichen, die ich zuvor noch nie gesehen habe – allein dies zeigte mir einmal hautnah und ganz persönlich, welche Verbreitung und thematische Durchdringung das Thema FC Bayern, Europa- oder gar Weltweit hat. Beeindruckend.

Was es von mir nun – auch zwei Tage später – noch zu sagen gibt, was ich oder andere nicht längst gesagt haben?

Vielleicht, dass ich unterstreichen will, das niemand von uns das Rad der Zeit zurück drehen will oder kann. Der aktuelle „Zustand“ des (Fußball-, Sport-)Journalismus hat viele Ausprägungen. Es ist sicherlich gut, dass es heutzutage in dieser Branche viel transparenter zugeht als früher. Dem Internet und den sozialen Medien sei Dank. Andererseits hat, nicht nur meiner Meinung nach, sicherlich aufgrund der Geschwindigkeit, die die große Masse an Medien oder eben das Medien selbst erzeugt, dazu geführt, dass journalistische Grundprinzipien (nachhaltige und belastbare Recherche, Bestätigung eines Gerüchtes durch mehrere Quellen, etc.) in den letzten Jahren – bei einigen(!) Vertretern der Zunft ein wenig „gelitten“ hat. Dies soll bewusst keine Pauschalkritik sein und irgendwo sind wir, bin ich ja auch Teil dieses Konstrukts, aber mein Beispiel, die Entwicklung, die mein Tweet genommen hat, zeigt dies doch eigentlich recht deutlich auf. Und da kann auch der „Nährboden“, den Gerüchte rund um den FC Bayern haben, keine Entschuldigung sein. So sehr mich – als Bayern-Fan – auch Gerüchte um Neuverpflichtungen interessieren, so sehr bin ich doch manchmal von dieser Jagd nach der exklusiven Schlagzeile genervt.

Was für mich am Ende des Tages (sic!) übrig blieb?

Zahlen. Und Reichweite.

400.000 TV-Zuschauer während meiner Live-Schalte bei Sport1.
– Über 10.000 Hits, 5.000 PIs (Seitenaufrufe) und 2.000 Besucher auf meinem Blog an einem Tag (doppelt so viel wie am Tag der Guardiola-Verpflichtung oder dem #FinaleDahoam).
– Inzwischen über 3.000 Follower auf Twitter (10% Zuwachs an einem(!) Tag).
– 10% mehr Fans auf meiner Facebook-Seite.

Ich kenne, schätze und glaube (an) das berühmte Warhol-Zitat. Und habe immer daran gedacht, wie das wohl sein müsste, wenn man diese „15 Minuten“ erlebt. Ganz realistisch und nüchtern habe ich meine „Chance“ darauf an dieser Stelle genutzt. Meine Frau hat am Abend Termine verschoben, weil mir (und ihr) z.B. völlig klar war, dass dieses Sport1-Fernseh-Interview nur zu diesem Zeitpunkt stattfinden konnte. Einen Tag später wäre das Thema schon tot gewesen. Zu Recht (siehe „Schnelllebigkeit“). Gleichwohl habe ich es genossen, allein schon, weil ich so was sowieso nicht täglich gebrauchen könnte, denn an „normalen Tagesablauf“ war nicht mehr zu denken.

Jetzt, liebe (leicht vergrößerte) Community sind wir wieder „unter uns“ – und Samstag ist das nächste Spiel.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Paule hat verstanden. Ein Fazit.

Einige Tage ist es jetzt her, da habe die Frage gestellt, was meine Community so von meinen Gedanken und was sie so überhaupt von diesem Blog hier hält.

Das Ergebnis meiner Umfrage ist relativ eindeutig und wird sich nun wohl nicht mehr groß verändern. Mehr als 3/4 meiner User sind mehr als zufrieden so wie es ist. Und das finde ich gut. Natürlich. Und gesagt habe ich das ja nicht nur einmal, dass ich einfach mal von Zeit zu Zeit so ein Feedback brauche. Als Bestätigung oder als neue Motivation. Und diese Motivation ist angekommen. Angekommen ist auch, dass kaum jemand ernsthaft für meine Beiträge bezahlen würde. Zumal viele ohnehin in den Kommentaren zu meinen Beiträgen den größeren Mehrwert erkennen. Dagegen habe ich gar nichts, es freut mich vielmehr. Klar geworden ist mir dies erst wieder mal durch die Kommentare – wozu solche Umfragen doch gut sein können…

Fakt Nummer 1: Es bleibt dabei – und nichts anderes habe ich ja immer wieder gesagt – für Beiträge auf Breitnigge.de muss man auch in Zukunft kein Geld bezahlen.

Fakt Nummer 2: Ich werde weiterhin meine Arbeit und die Kosten rund um dieses Blog durch Werbung refinanzieren. Mit Werbebannern müsst ihr also weiterhin leben. 😉

Fakt Nummer 3: Die „Spendenmöglichkeiten“, die – wie zuvor – auf Freiwilligkeit beruhen, werde ich ausbauen, oder zumindest deutlicher kennzeichnen. Flattr ist ja hier als Begriff öfter gefallen. Wer mag kann sich dort ja registrieren und mich (und andere) darüber ein wenig unterstützen. Als weitere Option werde ich – per Plugin – auch Paypal anbieten, erste Recherchen haben da ganz smarte Möglichkeiten aufgezeigt.

Fakt Nummer 4: Es gab Featurewünsche, die ich hier mal kurz aufliste:

1. Schreibstil (Absätze, Kurz-Sätze)

2. Weniger Verweise auf Twitter oder zumindest inkl. Links. 😉

3. Kurz-Vorberichte zu Spielen zwecks Kommentiervorlage

4. Durchnummerierung der Kommentare

5. Mehr Paule-Kommentare

Zu 1.) Hier muss ich einfach mal abwarten, was sich in Zukunft ergibt. Ich gebe zu, dass ich mich ein wenig habe treiben lassen, weil mir diese – mehr gedankliche – Art zu schreiben schon sehr viel Spaß macht. Andererseits: Was nützt es, wenn die (meisten) Leser diesen Spaß eben nicht haben…

Zu 2.) Ich werde mich bemühen. Mir fällt es halt ab und an schwer, zu akzeptieren, dass es immer noch jede Menge von Menschen gibt, die mit diesem Web 2.0-Kram – abgesehen von diesem Blog hier – so gar nix am Hut haben. Offenbar bin ich da ein Pendler zwischen den Welten. Ich werde mich bessern. Und es muss mir auch niemand aus Prinzip auf Twitter folgen, obwohl ihm das eigentlich gar nichts gibt. 😉

Zu 3.) Tatsächlich ist dieser Punkt selbst bei mir ein schon länger schwelendes „Problem“. Warum? Weil es mich selbst am meisten stört, dass ich nicht mehr die Zeit wie früher habe, die Beiträge zum Spiel schneller zu verfassen und somit die Kommentare unterhalb der Beiträge „ausfransen“. Das ist keine Kritik an euch, allein, mich als Leser (des Beitrags) würde dies irritieren. Andererseits sind dies natürlich Tendenzen, die eher die Form eines Forums annehmen. Ich weiß, für viele ist Breitnigge.de schon längst ein „Forum“, selbst wenn dieses „Weblog“ technisch hier (noch) etwas ganz anderes ist. Eins könnt ihr mir so oder so glauben: Ich binde mir nicht auch noch die Verantwortung für ein Forum ans Bein. Allein aus rechtlichen (Haftungs)gründen hört es dann für mich vom Aufwand her auf.

Worauf es hinauslaufen wird und was ich in der Rückrunde nun einmal testen werde: Ich werde – und in WordPress ist das auch sehr smart zu realisieren – 17 Bundesliga-Vorberichte erstellen, die relativ wenig eigenen Content und vor allem Statistiken, Links und Co. enthalten. Diese werde ich automatisiert rund um das Spiel publizieren lassen und euch somit die Möglichkeit geben, hier völlig frei das laufende Spiel zu kommentieren.

Ist das was?! 😉

Zu 4.) Puh. Hier habe ich mir schon einmal die Zähne ausgebissen. Aufgrund der damaligen Recherche lasse ich ja die Comment-ID in den Kommentaren anzeigen, damit man zumindest eine Option hat, sich auf einzelne Kommentare zu beziehen. Das aktuelle Theme, dass mir erstens weiterhin sehr gut gefällt und zweitens schon jede Menge Arbeit enthält (in der Anpassung, da es ja eines der Worpress-Standard-Themes ist), möchte ich deshalb nur sehr ungern aufgeben. Sorry. Ich kann aber die Tage noch einmal recherchieren, ob nicht doch was möglich ist.

Zu 5.) Das ist ein Punkt. Über das Smartphone ist hier sicherlich mehr möglich, als es das Bloggen über dieses Gerät vermag. Will sagen: Ich versuch es!

Noch was vergessen? Nein? Dann bitte weitermachen und von den Neuerungen überraschen lassen. 😉

Paules Crowd oder Breitnigges Funding

Was ist das jetzt schon wieder?

Was, Crowdfunding? Das hier.

Aber der Reihe nach. Wenn ich allerdings nur wüsste, wo die Reihe anfängt. Vielleicht da: Ich finde den Gedanken faszinierend, dass man nicht wie früher – und ich habe diese Zeiten in der New-Economy-Blase vor mehr als 10 Jahren miterlebt – größere (Einzel-)Geldgeber von seiner Idee, seinem Projekt überzeugen muss, nein, man überzeugt einfach „die Masse“.

Wieso von einem Geldgeber 100.000,- Euro, wenn man auch von 100.000 Geldgebern 1,- Euro bekommen kann?

Gedankenspiele.

Ein anderer roter Faden für diesen Beitrag ist viel konkreter. Ich erziele mit meinem Weblog (und anderen Webseiten) Einnahmen. Werbeeinnahmen. Nicht die Welt, aber zumindest so viel, dass ich mir dafür extra einen Steuerberater nehmen musste, weil man da mit der Lieschen-Müller-Steuer-DVD-aus-dem-Aldi irgendwann nicht mehr weiter kommt und jede Menge Geld ans Finanzamt verschenkt.

Am Anfang waren diese Einnahmen ein Taschengeld, dass meine Kosten für den Betrieb meiner multiplen Aktivitäten im Netz deckten. Über die Jahre wurde es kontinuierlich mehr und führte sogar dazu, dass ich mir wieder diverse Live-Spiele in München leisten wollte, konnte, inklusive Flug und Hotel.

Und auch wenn ich diese Einnahmen nie als feste Einnahmen einkalkuliert habe – denn Werbeeinnahmen können von einem Monat auf den nächsten wegbrechen – gewöhnte ich mich schon ein wenig daran – klar, wer würde dies abstreiten.

Konkret ist es nun so, dass eine größere Einzelvermarktung definitiv zum Jahreswechsel wegfällt. In Zahlen bedeutet dies ca. 60% weniger Einnahmen. Kein Drama, aber es könnte durchaus sein, dass das Spiel gegen Arsenal, für welches zur Zeit eine Karte auf dem Weg nach Bonn ist, dass einzige Spiel in der Rückrunde bleiben wird.

Auch dies ist nicht schlimm – warum erzähle ich es dann überhaupt?

Weil ich meine Leser, meine Community, meine Crowd hier an meinen Lebensumständen teilhaben lassen will. Ich will euch alle mit einbeziehen. Zumindest möchte ich den Versuch starten, für mich persönlich herauszufinden, was für ein Potential in euch, meinen Lesern – ob treu oder neu – steckt.

Es soll jetzt noch gar nicht um ein professionelles Crowdfunding gehen, soweit sind wir noch nicht, aber ab und an befrage ich meine Leser zu diversen Themen – inzwischen fast schon eine Tradition. Diesmal bin ich noch gespannter als sonst, was dabei heraus kommt.

Über Geld zu reden ist ja – zumindest in Deutschland – immer so eine Sache. Und ich trete nun auch nicht als Bittsteller auf, damit ihr mir weiterhin „mein FCB-Fan-Leben“ finanziert. Nein, mein Interesse geht noch einen Schritt weiter.

Ich selbst bin schon, seit dem ich im Internet und seinen Diensten aktiv bin, der Meinung, dass Arbeit ihren Preis und vor allem ihren Wert hat. Ich habe es nie als selbstverständlich empfunden, dass „im Internet alles kostenlos zu sein hat, weil es ja schließlich das Internet ist“. Hinter jeder (ok, fast jeder) Webseite steckt Arbeit. Mal mehr, mal weniger. Und diese Menschen machen dies nicht alle nur zu ihrem Privatvergnügen. Ich gebe zu, dass Breitnigge.de anfangs nur ein Hobby von mir war. Und das ist es auch heute noch. Aber ist ein Unterschied, ob man ein Blog „zusammen kloppt“, dass 50 Leser im Monat hat und es eigentlich egal ist, ob man Beiträge zum Spiel schreibt oder nicht, oder ob man ein Weblog mit teilweise um die 2.000 Lesern pro Tag am Leben halten will und es quasi „erwartet“ wird, dass zu jedem Spiel ein Bericht folgt und am besten auch noch mit individuellem Stil, der sich von all den anderen Nachrichten-Quellen unterscheidet. Während man ganz nebenbei noch ein privates Familienleben mit Frau und Kindern und einen nicht minder fordernden Job hat.

Mich soll hier niemand falsch verstehen, ich mache all dies immer noch sehr, sehr gerne und werde es sicherlich auch noch eine lange Zeit so weiter machen, ich will nur illustrieren, was hinter diesen Zeilen oftmals für Anstrengungen stehen.

Im Übrigen nicht nur bei mir, es gibt da noch jede Menge andere, noch viel größere Webseiten, oder Blogs die noch viel mehr Arbeit erfordern, dahinter kann ich mich locker verstecken.

Wie gehen wir also vor und wo will ich hin?

Wir rollen das Pferd von hinten auf. Ich will zunächst einmal wissen, wie die allgemeine Zufriedenheit mit Breitnigge.de ist. Danach interessiert mich, ob ihr der ähnlichen Meinung wie ich seid, ob es für auch einen Wert darstellt, was hier so regelmäßig zu lesen ist. Und abschließend ein paar Fragen zu organisatorischen Dingen.

Was mir übrigens ebenfalls völlig klar ist: Sollten die Umfragen ergeben, dass ich meine obige Meinung exklusiv habe und keinerlei Bereitschaft besteht, meinen Gedanken zu folgen, werde ich das akzeptieren. So funktioniert Demokratie nun einmal. 😉

Umfrage 1: Wie zufrieden bist Du mit Breitnigge?

P.S. Bevor ich das vergesse: Sollte das mit „Paules Crowdfunding“ erfolgreich sein, wird Breitnigge.de natürlich werbefrei werden (und bleiben) – denn dann seid ihr ja meine „Financiers“ und somit ein entscheidender Teil von Breitnigge.de. Analog zu App.net – dem „besseren“ Twitter. 😉

Paule der Schiriversteher – eine Lobhudelei

Anfangs war ich ein bisschen wütend. Wirklich nur ein kleines bisschen.

Ich hörte diesen Podcast und dachte: Was ist das denn? Schiedsrichter sind ja auch nur Menschen. Und plötzlich konnte ich diesen Menschen nicht mehr böse sein. Oder so.

Natürlich ist dies nicht ganz richtig, denn schon seit der fabulösen Schiedsrichter-Dokumentation rund um die EM 2008, die uns einen nie zuvor gekannten Einblick in die Welt der Schiedsrichter gewährte, war ich „auf der Spur“. Auf der Spur der Schiedsrichterversteher.

Jetzt nun dieser Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben„. In der Regel sprechen hier die beiden Ex-Schiedsrichter(!) Klaas Reese (Twitter: @sportkultur) und Alex Feuerherdt (Twitter: @lizaswelt) über die Fußball-Regeln, driften aber in letzter Zeit immer mehr auch in das Tagesgeschäft der Bundesliga ab.

Mir gefällt das sehr, zeigt es doch einen Blickwinkel auf unser aller Fußball, der uns durch die Berichterstattung der üblichen Verdächtigen (ARD, ZDF, Sky, LigaTotel, Sport1, etc.) zumeist verwehrt bleibt.

Warum?

Wohl weil die Quote drückt und mit „trockenen“ Regel-Themen und unpopulistischen Fakten kaum die Masse der Zuschauer zu begeistern ist. Schade eigentlich.

„Trocken“ ist hier ohnehin das falsche Wort. Nicht allein die Tatsache, dass ich beide persönlich kenne und sie mehr als schätze, führt dazu, dass ich über viele Dinge im Rahmen der regelmäßigen Podcasts schmunzeln kann (Elfmeter gegen FCK-Torhüter in der 90.Minute durch Linienrichter Alex F.!). Nein, die Themen werden auch derart plastisch aufbereitet, dass man sein Weltbild als Fan nachhaltig verändert.

Ich kann nun nicht mehr ohne schlechtes Gewissen über den Schiedsrichter schimpfen. Ich habe vielmehr in der Szene schon den Hintergedanken, was wohl im nächsten „Collinas Erben“ – Podcast darüber gesagt werden wird.

Das kann man gut oder schlecht finden – es ist zumindest besser als einen niederländischen Schiedsrichter-Assistenten tödlich zu attackieren.

Wem das alles zu viel Lobhudelei ist – selber reinhören!

Und die Erinnerung daran, wie es früher einmal war – München

Die nächste Championsleague-Saison steht vor der Tür. Ganz zu schweigen von der Bundesliga. Und dem Pokal. Weshalb erwähne ich aber die Königsklasse? Weil diese – für das „normale“ Bayern-Mitglied – noch am ehesten Karten und Spiele bereithält.

So zumindest meine Erlebnisse in der abgelaufenen Spielzeit.

Und wie einfach all dies heute so ist: es gibt Billigflieger, die einen bequem in 60 Minuten von Köln/Bonn nach München bringen, es gibt günstige Hotels, die man per Smartphone-App buchen kann, es gibt überhaupt jede Menge Möglichkeiten, die einem Anreise nach und Aufenthalt in München erleichtern.

Dies war nicht immer so und darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Ich war ein Spätstarter. Als Allesfahrer, als aktiver Fan, der seinen Bayern hinterherreist, in der Südkurve im Olympiastadion mitfieberte.

Ich war dermaßen spät dran, dass ich schon Autos fahren durfte. Allerdings nicht vermögend genug, ein Auto mein eigen zu nennen.

Meine damaligen Bayern-Freunde hatten da andere Gelegenheiten. Fahrgelegenheiten.

Nachdem ich 1989 mein erstes Spiel in München live gesehen habe, stieg ich in dieses Thema ein. Also Auswärtsfahrten jetzt (und München war für mich als Rheinländer noch die weiteste „Auswärtsfahrt“).

Tickets waren damals überhaupt kein Problem und so wurde irgendwann die Idee geboren im Opel Kadett einer meiner Freunde – zu viert – nach München zu reisen. Ich war Feuer und Flamme.

Wir trafen uns am Spieltag. Früh. Sehr früh. Beim Kadett-Fahrer. Und schon ging die Reise los (ich wohnte damals noch im schönen Wuppertal).

Zwei fahren auf der Hinfahrt, zwei auf der Rückfahrt (wie sich herausstellen sollte, war es eine sehr gute Entscheidung die Hinfahrt zu übernehmen).

Sechs Stunden auf dem Weg zum gelobten Land. Wir vorne versuchten wach zu bleiben und die „Rückfahrer“ hinten das Gegenteil. Wir hatten mehr Erfolg. Aber man war ja auch jung. Und belastbarer. In jeder Hinsicht.

Für alle die Leser mit der Gnade der späten Geburt ist das jetzt sicher etwas ungewöhnlich, aber zu dieser Zeit kam man dann morgens in München an, fuhr über den Ring bis zu den Parkplätzen auf der Hinterseite des Olympiastadion und war da. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir tatsächlich mit oder ohne Tickets nach München fuhren, aber selbst wenn nicht, war das kein Problem, denn damals waren noch regelmäßig Tageskassen geöffnet, die einen sicher mit Tickets versorgen (Tageskarten(!), regelmäßig(!!)).

Natürlich war das Olympiastadion um diese Uhrzeit noch nicht geöffnet, aber man konnte ja schon hineinschauen und die U6 war nicht weit, also erst einmal in die Stadt. In voller Montur, also in meinem Fall mit diesen Bayern-Schal, der – nach heutigen Maßstäben – eher selbst gestrickt aussah.

Die Eindrücke vor einem Spiel in München sind als (auswärtiger) Bayern-Fan damals wie heute aufregend. Klar, es gibt normale und größere Spiele, aber das Stadtbild verändert sich und man bekommt dies hautnah mit.

Irgendwann dann zurück in den Olympiapark und rein ins Stadion.

Es war das Spiel gegen Düsseldorf. Das Rückspiel der Saison 1989/90. Denn das Hinspiel hatte ich im Rheinstadion ja auch schon gesehen (Auswärtsspiele im Westen waren unsere „Heimspiele“).

Ein schlappes 0:0, dass neben mir noch 25.000 andere mitanschauen mussten. Aber wen stört dies wirklich, wenn er als Fan sein erstes Erlebnis Bundesliga-Heimspiel hinter sich bringt?

Erneut ergibt sich hier ein größerer Unterschied zur Gegenwart.

Welcher Fan hat in der heutigen Zeit – nach einem Spiel – Gelegenheit in die Nähe von Spielern oder Prominenten zu kommen? Im alten Olympiastadion war das noch ganz anders.

Unterhalb der Haupttribüne gab (gibt?) es ein Restaurant, dass man noch am ehesten mit den heutigen Fan-Treff-Lokalitäten in der Arena vergleichen kann (die Optik der Deckendekoration wurde in den heutigen Businessbereich übernommen). Aber die Spielerautos standen vor der Haupttribüne. Jede Menge Opel mit Münchner Kennzeichen („M-BM 123“). Und kaum Möglichkeiten für die Spieler unerkannt zu den eigenen Karossen zu gelangen. Ein Traum für Autogrammjäger.

Irgendwo in alten Fotokosten liegen die Aufnahmen auf denen wir uns Autogramme von den Sportskameraden Strunz und Mihajlovic holen (wer erinnert sich noch an die Mic&Mac-Zeit beim FC Bayern?).

Gefühlt mehr als ein Jahrhundert her.

So liefen aber die Spiel-Abende in München ab. Und wenn man mit seinem Auto bis ran an das Stadion fährt, hat man es zwar nicht weit bis dahin und beim Ankommen wie Abfahren eine imposante Kulisse, aber man muss gleichwohl die ganze Strecke zurück nach Hause auch wieder fahren. Womit wir beim Punkt der richtigen Entscheidung wären, die Hinfahrt übernommen zu haben…

Machen wir es kurz: Es ist anstrengend. Aber wir haben es geschafft. Und alle anderen Heimspiele (der Vergangenheit als Schüler und Student, „ohne Geld“) haben wir dann mit der Bahn erreicht („130,- Mark, bis zu fünf Mitfahrer zahlen die Hälfte“).

Aber diese „Erlebnisse“ sind ein eigener Bericht.

Tippspiel-Paule. Ohne Paule

Was soll ich sagen? „Es ist wieder so weit“? Oder „Es ist wieder da“?

Machen wir es kurz:

Der Paule hat sein altes Kicktipp-Tippspiel reaktiviert!

Relativ spontan kam mir gestern dieser Gedanke und relativ schnell ist das ja dann auch wieder eingerichtet.

Was hat sich verändert, dass ich dieses Tippspiel wieder anbiete? Vor allem weil ich es doch explizit aufgrund Zeitmangels eingestellt habe?

Ganz einfach: Der Paule tippt selber gar nicht mit! Es ist allein Euch vorbehalten, den König der Tipper zu ermitteln.

Clever, ne?! 😉

Anmelden hier: kicktipp.de/breitnigge