Meister der Vorhersage

Nachdem immer mehr Leute mir gratulieren: Danke.

Ja. Ich habe mein eigenes Tippspiel gewonnen. War mir zuletzt selber kaum aufgefallen. So nach dem Motto: Ach ja. Bald ist die Saison zu ende – kann ich überhaupt noch eingeholt werden?

Allen Teilnehmern einen herzlichen Dank. Hat wie immer Spaß gemacht. Auf ein Neues in der nächsten Saison.

Hier die Rangliste:

  1. Breitnigge.de – 820 Punkte
  2. hilti – 779
  3. Joggl – 761

Tagessiege:

  1. ghostdog19 – 4 Tagessiege
  2. ultramuc – 3
  3. Teamchef – 2,25
  4. Womansoccer.de – 2,25

Bonuspunkte:

  1. davednb – 54 Punkte
  2. FCBole – 54
  3. 8x – 44

Meinen Respekt! 54 von 61 möglichen Punkten war für viele in dieser Saison utopisch. Klasse.

Weisheiten # 56

„Wenn ich Fan von 1860 wäre, würde ich mir große Sorgen machen. Seitdem der Herr von Linde Präsident ist, ist der Verein in einen Abwärtsstrudel geraten, wie ich ihn nicht für möglich gehalten hätte. Der Herr sollte sich wirklich überlegen, ob er geeignet ist, einen Fußballverein wie 1860 München zu führen. Ich halte das für ausgeschlossen.“

Uli Hoeneß über den Untermieter der Allianz-Arena.

T Minus -2: MSV Duisburg – FC Bayern

Was war ich angefressen. Nach dem Hinspiel. Und gestern. Zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Beides ging gar nicht. Aus Sicht der Bayern. Aus Sicht der Duisburger erzeugte beides die kurzzeitige Illusion einer Erstklassigkeit, die die Zebras einfach nicht besitzen.

Für derlei Statements wurde ich ja nach dem Hinspiel noch derbe verprügelt. Verbal. Auf Zebra-Blogs.

Ich kann schon verstehen, dass man als Fan, noch dazu mit Herzblut, gerne mal Fakten ausblendet, aber für mich stand damals schon fest, dass der MSV absteigt. Da ist einfach zu wenig Substanz gewesen. Meine damaligen Kommentare sollten den MSVern helfen. Nicht allzu schnell in ein allzu tiefes Loch zu fallen.

Wollte man nicht. Tja.

Dabei ist doch bekannt, dass die Wedauer zur immer größer werdenden Spezies der Fahrstuhlmannschaften gehören. Heute steigt ja wahrscheinlich bedauerlicherweise mal wieder eine auf…

Egal.

Die erste Halbzeit, in der die bayerische B-Elf die Bommer-Kicker so dermaßen auseinandergenommen hat, spiegelte für mich das wahre Gesicht des MSV wider. Zumindestens über die gesamte Saison.

Umso mehr ärgerte ich mich dann nach dem Seitenwechsel, dass man von Seiten der Bayern 3-4 Gänge runterschaltete.

Obwohl.

Eigentlich nicht.

Denn hätte Herr Ottl vor dem 1:3 seinen Job gemacht und wäre er nicht nur neben dem Torschützen hergelaufen, wäre es wohl nicht zu dessen Sonntagsschuss gekommen (bei Ottls 1:0 gilt das nur bedingt, da der sowas schon mal zuvor geschafft hat – erstaunlich genug).

Und das 2:3?

Was war das denn?

Unglaublich. So ein Zirkus-Tor habe ich seit Basler, Elber und Co. nicht mehr gesehen. Eigentlich habe ich soviel Flipper vorm Tor so noch gar nicht gesehen.

Anyway.

Für die Illusion der Zebras hat’s gereicht.

Wenn, und da sind wir bei einem massiven Unterschied zur ersten Halbzeit, Podolski, Sosa und Co. weiterhin ähnlich konsequent mit den zahlreichen Chancen umgegangen wären, hätten wir diese letzte Anti-Abstiegsstimmung in der Walter-Helmich-Arena gar nicht erst erleben müssen.

Überhaupt. Sosa!

Ich war schon drauf und dran, mal was Positives über ihn zu schreiben. Das Spiel gegen Atlantis und die erste Halbzeit in Duisburg hätten dazu nämlich mal Anlass gegeben. Zur Abwechslung. Dann aber seine Monsterchance…

Alter!

Schlimmer geht’s nimmer. Was hatte er gedacht mit seinen Füßen gewollt zu haben?

Man fasst es nicht.

Egal. Das Wetter ist schön. Wir haben gewonnen. Ich habe bisher Recht behalten mit meiner Abstiegsprognose und auch sonst bin ich verhältnismäßig entspannt.

Sehen wir es mal positiv. Die erste Halbzeit hat mir gut getan. Wenn man bedenkt, was ich im Hinspiel gelitten habe. Thema durch.

Ob der MSV im nächsten Jahr wieder aufsteigt, warten wir dann mal ab (-> Fahrstuhlmannschaft). Will Rostock ja auch direkt wieder. Aufsteigen jetzt.

Sonst noch was Positives?

Ja.

Trotz dieser zwei Witz-Gegentore, sind wir weiter auf dem Weg, den Uralt-Gegentor-Rekord von Werder zu knacken. Maximal eins gegen Hertha und wir haben ihn. Sollte doch wohl gehen, oder??

Des Weiteren hätte ich nicht damit gerechnet, dass Gomez Toni nicht näher auf den Pelz rückt. Die Torjägerkrone sollte mit drei Toren Vorsprung doch ebenfalls nach München gehen, oder?

So.

Wieviel hätte und wäre waren das jetzt? 😉

P.S. Die Anzeigentafel-Meldung des 3:2 für den BVB hatte was von Schalke 2001, oder?

Nürnberger Mob, Der

Eins vorab: Nicht alle Nürnberger Fans sind so. Will ich zumindestens hoffen.

Was ich aber in der heutigen Zusammenfassung des gestrigen Club-Gastspiels in Dortmund gesehen habe, bestätigte für mich einige Dinge, für deren Ansprache ich hier zuletzt kritisiert wurde.

Das Fan-Verhalten gegen Jan Koller.

Sicher.

Das die Nürnberger kurz vor dem Abstieg in Liga 2 stehen und das 0:0 im Westfalenstadion da nicht gerade hilfreich war ist klar. Und das man als Fan da frustriert ist auch.

Aber Koller ist in Dortmund immer noch ein Idol. Wurde dort Meister und nur verkauft, weil dem Verein das Wasser bis zum Halse stand. Sonst würde er dort wohl noch spielen.

Jetzt spielt er in Nürnberg und ist dort sowas wie eine Lebensversicherung. Zum Beispiel hätten die Franken ohne ihn nämlich in Dortmund verloren.

Weil jetzt (siehe oben) die Dortmunder spontan den Helden ihrer Vergangenheit feiern (sonst haben sie heuer ja nicht viel zu feiern), rasten einige Club-Fans aus und beschimpfen Koller aufs Übelste. Selbst als sich dieser zu den eigenen Fans traut und sich entschuldigen will (wofür eigentlich genau?) nehmen diese „Fans“ von Stinkefingern und Co. keinen Abstand.

Ok.

Irgendwo kann ich sowas sogar verstehen. Irgendwo. Aber überwiegend halte ich sowas für sowas von daneben. Echt jetzt.

Beim nächsten Mal, wenn mich jemand für ein, zwei Worte und Sätze über Clubberer kritisieren will, sollte er an diese Szenen denken.

Und jetzt dürft ihr Clubberer gerne wieder auf mich eindreschen…

Ein paar königsblaue Gedanken

Ich hab gefragt.

Den einen oder anderen scheint es also zu interessieren. Was ich über die Ereignisse rund um Slomkas Demission denke.

Nun. Natürlich war ich nicht überrascht, dass die Handelnden auf Schalke mit dem 1:5 in Bremen endlich einen Grund gefunden hatten Slomka rauszuwerfen.

Dafür waren die Floskeln nach dem Spiel zu schwammig.

Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, was Funktionäre in solchen Fällen in die Mikrofone absondern. Schlimm finde ich hier nur die insgesamt mehr als deutliche Unfähigkeit im Schalker Führungszirkel.

Die Unsouveränität Müllers auf der PK zum Thema, ist da nur die Spitze des Eisberges. Manchmal hatte ich in den letzten Monaten den Eindruck, in Gelsenkirchen sitzen irgendwelche Amateure an den Schalthebeln.

Da wird lamentiert, dass man rund um das Team endlich Ruhe vor den wochenlangen Slomka-Diskussionen haben wollte. Wieder mal müssen die bösen Medien herhalten.

Hat man hier schon vergessen, wie tölpelhaft ein gewisser Herr Schnusenberg im Frühjahr die Diskussionen um den Trainer anstieß (zumindestens wurde damals endgültig eine Lawine daraus)?

Das ihn Müller jetzt in der PK derart „entmündigte“ passte ins Bild und erinnerte fatal an die alte Führungsriege in Kaiserslautern um Wieschemann und Friedrichs. Womit ich nicht gesagt haben will, dass Schalke vor dem Abstieg steht – ganz im Gegenteil!

Das ist ja das schizophrene.

Schalke vertrat als letztes Team die deutschen Fahnen in der Championsleague. Ferner bis zum letzten Spieltag klar auf Vizemeisterkurs (das 1:5 widerspricht imho dem Spiel). Ist aber alles zu wenig für Schalke, Müller und Gazprom (oder?).

Offensichtlich.

Der Meistertitel muss her! Die Verkrampfung in Gelsenkirchen ist aber seit 2001 für alle spürbar. Sie lähmt den Verein, die jeweiligen Mannschaften, die Trainer.

Vielleicht hinterfragt sich mal der Verein und seine Führung, wieso es so viele Trainer brauchte in den letzten Jahren? Und wieso die alle „scheiterten“?

Wo ist eigentlich das Konzept, Herr Müller, Herr Schnusenberg?

Jetzt mal abgesehen davon nur einfach jede Menge Geld auszugeben.

Wie auch immer. Der nächste Trainer wird die gleichen Probleme haben wie alle Trainer zuvor. Denn diese Probleme lassen sich nicht durch einen Trainerwechsel lösen.

Vielleicht begreifen das im Verein irgendwann mal ein paar schlaue Köpfe.

Wie geht’s jetzt weiter für Schalke?

Nun. Ich hatte sie auf Platz 2 prognostiziert. Glaube ich inzwischen nicht mehr. Aufgrund der verlorenen Punkte im Bremen-Spiel. Aufgrund des Trainerwechsels. Vielleicht täusche ich mich aber auch total. Und Schalke startet jetzt durch. Für ein paar Schalker, die ich persönlich kenne, würd’s mich sogar freuen, für andere weniger.

Es kommt eh alles, wie es kommen soll.

Fans, Ultras und der ganze Rest

Ich will nicht. Aber irgendwie doch. Also dann.

Der Fußball schwebt nicht im luftleeren Raum. Er ist Teil der Gesellschaft. Wenn es also in eben dieser immer größere Spannungen gibt, dann gibt’s die irgendwann auch im Fußball. Meine Meinung.

Nur weil man (in der Bundesliga) jetzt seit Jahren kaum noch Krawalle auf den Rängen und Probleme mit Hooligans hatte, heißt es nicht, dass es diese Problematik nicht mehr gab oder gibt.

Sie hatten sich nur ein wenig verlagert, aber Jugendliche und Jung-Erwachsene, die kaum Perspektive haben und nur in derlei Gruppen Bestätigung erfahren, weil sich sonst niemand um sie kümmert, sind der perfekte Nährboden für die Irrungen und Wirrungen rund um diese Gesinnung.

Die Ereignisse in Frankfurt, Köln und auch phasenweise im gestrigen Bayern-Spiel in Getafe, waren unter diesem Aspekt für mich keine Überraschung.

Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass wir hier nicht über „Fans“ reden. Das ist völlig klar, denn die Ereignisse auf dem Rasen spielen für die Aktivitäten derlei „Ultras“ nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Die Konfrontation ist das Ziel. Der Frustabbau.

Das findet bei uns ja genauso statt. Samstag für Samstag. Aber wir sind ja sog. „normale“ Fans. Sagt man. Solche Fans haben ein Regulativ. Die prügeln sich nicht. Die können das trennen. Leben und Fußball. Aggression und Reflexion.

Auf der anderen Seite:

Die Reaktion der Gladbacher war unter diesen Umständen nur zu verständlich. Das klaut der „Erz-Feind“ undercover die eigene Fahne, die Bewegung löst sich daraufhin auf und dann erscheint gerade dieser Stoff als Fetzen im Derby im gegnerischen Lager.

Wenn ich Teil dieser Bewegung gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich ähnlich reagiert. Das aber nur am Rande. Generell gibt es für sowas kein Verständnis von mir. Zumal man ja dadurch den Erfolg des eigenen Vereins, den man ja eigentlich voll und ganz verfallen ist, gefährdet.

Und irgendwie kann ich auch die Bayern-„Fans“ verstehen, die in Getafe kurz nach dem erneuten Rückstand und nach einer Anreise über hunderte Kilometer, dass Aus der eigenen Mannschaft vor sich sahen und sich am Mobiliar vergriffen. Innerlich war ich ob dieser Lächerlichkeit des Gegentores genauso wütend und zerissen. Aber bei mir äußert sich das eben anders. Und das hat nichts mit meinem Alter zu tun. Wahnsinnig hat mich sowas schon zu meinen eigenen Zeiten im Gästeblock gemacht. Nur geäußert hat es sich anders. In Aufschrei, Geschrei und Anfeuerung. Aber nicht in Gewalt und Sachbeschädigung (P.S. Inzwischen habe ich gelesen, dass die Sitation erst eskaliert ist, als Polizeikräfte Fans in der HZ am Verlassen des Blocks gehindert haben. Naja.).

Ich hab’s schon mal gesagt und sag es wieder:

Für mich gibt es keine Kausalität zwischen derlei Fan-„Verhalten“ und dem Thema Stimmung (was ja gerne angeführt wird). Selbst wenn es keine Ultras und Hooligans mehr im Stadion gäbe, gäbe es immer noch Stimmung. Teilweise anders, ja. Und vielleicht weniger choreografisch. Aber der Kern des Fußballs wird es seinen Anhängern auch in Zukunft immer wieder ermöglichen völlig aus sich raus zu gehen. Seine Leidenschaft zu äußern, sein Wehklagen zu vermitteln.

Dazu braucht es sowas wie zuletzt nicht.

Aber es ist nun mal ein Problem und Probleme muss man lösen. Nicht unbedingt immer wie der FC Bayern oder der DFB. Denn es ist ja auch ein gesellschaftliches Problem und somit kann man seine Augen nicht davor verschließen, wie es Funktionäre gerne tun.

Was wollte ich eigentlich sagen?

Das ich mir meinen Fußball, meine Liebe, meine Emotionen, meine Gefühle nicht kaputt machen lasse. Von niemandem!

Dusel-Daum reloaded

Nach Jahren habe ich zum ersten Mal wieder ein Spiel der zweiten Liga, der Gladbacher, Kölner live und über 90 Minuten verfolgt.

Mein neuer Freund machte es möglich.

Ich wurde nicht enttäuscht. Nicht nur, weil Fußball auf 16:9 ein Genuss ist, sondern weil die Gladbacher in Köln schon fast traditionell dominiert haben.

Besonders peinlich wurde es für die Däumlinge nach dem Rückstand, dessen Zustandekommen vielleicht diskutabel ist (abgefälschter Schuss durch gefühlte 12 Beine), nicht aber, dass er verdient war. Die Kölner begannen zwar nicht ohne Dampf, aber der verpuffte irgendwann und der zweitklassige Tabellenführer zeigte, weshalb er da oben steht.

Nach dem 1:0 spielten die Fohlen beinahe Katz und Maus mit den Geißböcken. Herrlich. [1]

In Halbzeit 2 gab’s im Grunde ein ähnliches Bild, Gladbach nur weniger zauberhaft, eher abgeklärt und standhaft in der Defensive.

Eigentlich wäre das ein klarer Auswärtssieg geworden. Dann der Auftritt zuerst der Kölner und danach der Gladbacher Ultras. [2] Demzufolge eine massive Nachspielzeit und ein Elfmeter, der mehr als ein Witz war.

Nicht nur dass es sowas von deutlich ausserhalb des Strafraums zum Foul kam. Nein. Selbst das „Foul“ würde ich nicht unbedingt als solches bezeichnen.

Anyway.

Der Punkt hilft ohnehin eher Gladbach als Köln. Aber in dieser Zweitliga-Saison scheint alles möglich. Selbst ein Aufstieg der Kölner. Die Konkurrenz wird’s schon richten.

[1] nicht wegen der Fans und des Vereins – mit denen habe ich im Grunde schon lange meinen Frieden geschlossen.

[2] das wird ein eigener Beitrag.

Paules Ballblogs, Die

So.

Nachdem ich hoffentlich alle Tipps mit meinen Recherchen vermischt und konsolidiert habe, ist meine Liste der aktuellen Ball-Blogs nun fertig.

Wem irgendetwas auffällt, sei es ein Fehler, oder ein fehlendes Blog, der möge sich melden.

Auch nicht schlecht wären ein paar Angaben, wofür die einzelnen Weblogs so stehen – ein Fragezeichen zeigt die fehlende Info an… 😉