T Minus 34: FC Bayern – Hansa Rostock

Ein bißchen Sorgen hatte ich schon. Vorbereitung ist Vorbereitung. Bundesliga was anderes. Im Ernst hatte ich damit gerechnet, dass uns Rostock wirklich in Schwierigkeiten bringen könnte, den großen Tönen Taten folgen würden.

Ich sah sogar ein schlimmeres Szenario als im Pokal, als Burghausen wacker mit 11 defensiven „Fußballern“ auf dem Platz stand, wobei einer den Ball auch in die Hand nehmen durfte.

Und dann wurde das Spiel angepfiffen. Aufgrund der schicken Premiere-Technik gab es auf der Einzeloption des Bayern-Spiels leider keinen Kommentator-Ton, sondern nur Stadion-Atmo.

45 Minuten lang erforderte es also meine eigene Bewertung, ganz ohne Postkutscher-Phrasen.

Ihr könnt es euch denken: Wie so oft in den letzten Wochen, war ich auch in diesem Spiel ob der ersten 30 Minuten sprachlos!

Erstens, weil tatsächlich Luca Toni spielte und Hitzfeld auf Risiko ging – noch so eine Eigenschaft Hitzfelds, die es früher nie gegeben hätte…

Zweitens, weil Luca Toni spielte, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte: Topfit und perfekt im Zusammenspiel mit Klose.

Was war das denn?

Das mögen sich auch die hilflosen Rostocker gedacht haben, die dieses Katz- und Maus-Spiel offensichtlich nicht erwartet hatten.

Kombinationen, Tricks (Ribéry!), Schnelligkeit (selbst Lahm läuft jetzt bis zur Grundlinie und schlägt gefährliche Torvorlagen!) und der so lange von mir vermisste One-Touch-Football. Manchmal gehen mir echt die Superlative aus.

Nach einer halben Stunde schaffte es dann Rostock aber doch sich das eine oder andere Mal über die Mittellinie zu bewegen. Echte Gefährlichkeit war das nicht und sollte es bis zum Abpfiff bleiben.

Womit wir bei der Kehrseite der Medaille wären:

Was ist dieser Sieg gegen diese Rostocker wert?

Waren die Bayern jetzt so arg stark, oder die Ostdeutschen so super schlecht?

Nächste Woche in Bremen sind wir schlauer. Was gut ist, weil wir dann endgültig wissen werden, wo wir stehen.

Eine Woche zum Trainieren für Toni, Klose & Ribéry, zum Entspannen, zum Einspielen. Das Abschiedsspiel für Scholl gegen Barca ist viel mehr Training, als Werder sich gegen Zagreb leisten kann.

Trotzdem. Es hätte viieel schlimmer kommen können. Ähnliche Chancenverwertung wie gegen Burghausen. Ein gelungener Konter und man liegt auch gegen so limitierte Teams schnell 0:1 hinten.

Einen Unterschied gibt es aber zum FC Bayern der letzten Jahre: Ich habe wieder das Gefühl, da geht irgendwann doch noch was, die schießen irgendwann das Tor. Unweigerlich. Logischerweise.

In Halbzeit 2 kam der Ton dann übrigens doch noch über den Äther und ich durfte der Fritz’schen Einschätzung lauschen.

Überraschenderweise sah er die Bayern ebenso verändert zur letzten Saison.

Aber selbst wenn dieses Spiel ein Muster ohne Wert war: Drei Punkte sind drei Punkte und eine Tabellenführung eine Tabellenführung.

Fragt mal in Wolfsburg, Hannover, Schalke, Stuttgart oder Bremen nach, ob man mit den Bayern tauschen will…

Weisheiten # 22

„Wir hätten so etwas schon viel eher machen müssen – auch im Sinne meiner eigenen Lebensqualität, wenn ich mir überlege, wie oft ich mich vergangenes Jahr geärgert habe und wie genüsslich ich mich jetzt auf Fußball freue. Noch während des Ligapokal-Finales habe ich mir gedacht: Du bist eigentlich blöd gewesen, dass du dieses Geld nicht schon viel früher ausgegeben hast.“

Uli Hoeneß

Schalke holt den Ligapokal, oder?

Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Schalke in dieser Saison wahrscheinlich vom Glück verfolgt werden wird. Nach der Grottenleistung im Viertelfinale gegen Karlsruhe und einigen starken Minuten gegen Nürnberg, stießen die Gelsenkirchener ins Finale des Ligapokals vor.

Die Bayern hatten zwar die schwereren Gegner, zogen aber jedes Mal nach.

Jetzt kommt es zum Showdown in Leipzig und was passiert?

Das neue Sommerpausen-Traum-Mittelfeld zerbricht!

Ribéry bekam die Härte des Meisters zu spüren und fällt fürs Finale aus. Bastian Schweinsteiger ist erkältet und fällt laut Hitzfeld ebenfalls aus. Ganz zu schweigen von van Bommel, der nach „krass sportwidrigen Verhalten“ für Leipzig und „bis 2010 im Ligapokal gesperrt ist“.

Ich hoffe, die versammelten Bayern-Kritiker nehmen es zur Kenntnis, dass „endlich auch mal ein Bayern-Schw**n“ gesperrt wurde.

Es hilft ja nichts, aber bis auf Zé Roberto werden alle Zauberer der Vorbereitung im Endspiel wohl nicht auf dem Platz stehen. Klose schon. Der scheint wieder arbeitsfähig. Allein, es bleibt die Frage, wer ihn bedienen soll.

Altintop? Stimmt, der spielt ja auch. Hatte ich übersehen. Aber Toni immer noch nicht und ob Sosa ersatzweise in die Ribéry-Rolle schlüpfen kann ist gleichfalls fraglich.

Mal schauen, wer am Ende die 2 Mio. Euro Siegprämie abstaubt.

Sturmfreie Buden

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass den Bayern die Stürmer ausgehen und man es gegen Bremen noch verschleiern konnte. Nein, jetzt sind wir tatsächlich doch noch auf RSC angewiesen.

Wie bitter ist das denn jetzt bitte?

Die Bayern wollen RSC nicht mehr (zu Recht), er will weg, er soll weg. Und jetzt geht es darum, wer im Ligapokal-Halbfinale die Lücke neben Sandro Wagner schließt.

Man zeigt sich von Vereins Seite relaxed. Aber es kann ja durchaus mal vor wirklich ernsthaften Spielen passieren, dass Toni, Klose, „Poldi“ oder „Schlaudi“ verletzt, gesperrt oder was auch immer sind, oder?

Und dann?

Mit Amateur Wagner zum UEFA-Pokal-Sieg?

Ok. Wenn wir diesbzgl. alles im Griff haben, ist’s ja gut. Allein die Frage bleibt, ob sowas planbar ist…

Verletzungen zur Unzeit

Das passt mir jetzt irgendwie gar nicht. Aber wann passen einem Verletzungen schon einmal in den Kram. Wenn ich selbst verletzt wäre, ok, aber hier geht es um Toni, Ribéry und Co.

Nachdem Toni ja schon Aua am Wadenbeinköpfchen hat, ist auch Ribéry für das morgige Testspiel in Gladbach und das Ligapokalspiel gegen Bremen fraglich.

Neben den verletzten Lukas Podolski, Jan Schlaudraff, Valérien Ismael und Luca Toni muss Hitzfeld gegen Gladbach auch auf die angeschlagenen Franck Ribéry (Oberschenkelverhärtung), Mark van Bommel (Achillessehnenbeschwerden) und Stephan Fürstner (Wadenverhärtung) verzichten.

Alles kein Problem. Sind ja nur die ersten Spiele der neuen Mio-Stars-Saison, die ich im TV (Gladbach) oder live (Bremen) sehen kann.

Stürmen wird neben Klose Sandro Wagner. Hätte der sich auch nicht gedacht, dass er mal neben dem WM-Torschützenkönig gesetzt sein würde.

Naja. Die Saison ist halt wichtig. Nicht so ein Fan wie ich und seine Ungeduld. Seh‘ ich ja auch ein. Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann.

Faserrisses in der Bizepssehne am Wadenbeinköpfchen

Soso. Das ist also die Verletzung vom Toni Luca‘.

10 Tage Pause. Zu den wichtigen Spielen im Pokal (06.08.) und Bundesliga (11.08.) ist er wieder fit. Ich dagegen werde ihn am Samstag beim Ligapokal nicht sehen. Na toll.

Und alles nur wegen irgendso einem Spinner aus Albstadt. Savas Jesilelma heißt der übrigens. Vielen Dank auch.

Falls den also jemand kennt oder mal sieht: Bestellt ihm schöne Grüße von mir.

Davon abgesehen wird es jetzt gegen Bremen irgendwie eng:

Der Ex-Bremer Klose ist momentan der einzige fitte Angreifer. Die Nationalspieler Lukas Podolski (Knie) und Jan Schlaudraff (Bandscheibe) stehen nach ihren Operationen noch mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Und Roque Santa Cruz, Stürmer Nummer fünf im Bayern-Kader, befindet sich nach seinem Einsatz für Paraquay bei der Copa America in Urlaub.

Und was haben wir zusätzlich im Hinterkopf? Werder will Klose zusammentreten. Wenigstens bin ich dabei und kann mir das Nummernschild merken…

Na er muss es ja wissen

Herr Sammer wollte auch mal wieder was zum Sommerloch betragen. Schließlich hat er als… was macht er eigentlich so beim DFB?

Wie auch immer. Er hat was gesagt. Über den FC Bayern. Über den reden ja sowieso alle. Und weil am Anfang alle gejubelt haben, ob der Investitionsfreude des Vereins und der Weltstars, die die Bayern endlich in die Bundesliga holen, wird jetzt natürlich genörgelt. Deutschland eben.

Die gleichen Weltstars sind jetzt plötzlich die Totengräber der armen deutschen Jugend. Der Fußballer-Jugend.

„Das ist ärgerlich für Schweinsteiger und Podolski, weil sie nun erst einmal an Grenzen gestoßen sind und ihre Entwicklung möglicherweise gehemmt wurde.“

Ach so. Also für die deutsche Jugend spielt der Leistungsgedanke keine Rolle, ja?

Im Grunde bin ich diese Diskussion echt leid. Irgendwie.

Im Verein soll man Podolski, Schweinsteiger und Co. also den roten Teppich ausrollen und wenn die Nationalmannschaft mit all den in Watte gepackten Nationalspielern gegen Frankreich (mit Ribéry) oder Italien (mit Toni) spielt, ist plötzlich wieder Kämpfen angesagt?

Zum Glück sagt Herr Sammer in diesem Interview noch mehr:

Die Bayern könnten es sich bei ihren hohen Ansprüchen nicht leisten, auf die fehlende Reife und Konstanz der beiden 22 Jahre alten Jungstars Podolski und Schweinsteiger Rücksicht zu nehmen. „Wären sie drei Jahre weiter, hätte Bayern die Transfers nicht machen müssen.“

Desweiteren schon mal daran gedacht, wieviel man von solchen Spielern lernen kann? Und welche Leistung es wäre, sich trotzdem gegen die sog. Weltstars durchzusetzen?

„Poldi“ und „Schweini“ hatten in der letzten Saison ganz andere Probleme, aber durch dieses Stahlbad mussten sie gehen und der Verein braucht sie genauso wie all die Neuverpflichtungen. Auch Weltstars werden älter. Auch Weltstars sind mal verletzt, mal überspielt. Dann brauchen wir hungrige, junge Spieler, die parat stehen um anzugreifen.

Kapiert?

Paule is back?

Kommt Paul Paule Breitner wirklich wieder zurück zum FC Bayern? So richtig? Gar als Vorstand?

Nachdem Breitner zuletzt wohl sehr erfolgreich als Scout für den Vorstand unterwegs war und, wie man so hört, großen Anteil an der Verpflichtung von Toni und Ribery hatte, ist man beim Verein von ihm wieder mehr als begeistert, will ihn an die Schalthebel des Vereins holen.

Paul Breitner soll Karl-Heinz Rummenigge, sowie seine Nationalmannschafts-Kollegen aus der 70ern, Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer, unterstützen.

Breitnigge reloaded! 😉

Dafür spricht im Übrigen auch, dass Breitner seine BamS-Kolumne einstellt. Ein Job, der selbst beim Kaiser kaum mit seiner Führungsaufgabe zu vereinbaren ist. Vielleicht steht aber hier, ähnlich wie bei der Zé Roberto-Verpflichtung, ein Hoeneß-Deal im Hintergrund, für den FC Bayern auf einiges zu verzichten.

Möglich wäre das und sinnvoll sowieso.

Auf seine alten Manager-Tage sich noch einmal mit Querdenkern zu umgeben, scheint für Hoeneß eine zunehmend attraktive Option zu sein. Find ich gut.

Trainingsauftakt!

Es geht los.

Wenn auch nicht für alle, aber die Bilder machen Geschmack auf die neue Saison. Hätte sich Kahn wahrscheinlich auch nicht gedacht, dass er bei einem Trainingsauftakt mal so unbehelligt zur Kabine kommt…

Klose nimmt die Klinsi-18. Durchaus eine Verpflichtung. Aber Druck hat er auch so genug. Und nicht erst am zweiten Spieltag. Kaufen werde ich sie mir ohnehin nicht, in diesem Punkt ist die Entscheidung längst gefallen.

Für mich als Bayern-Fan ist es schon irgendwie atemberaubend, wenn ich das klassische Foto mit den Neuzugängen sehe und man bedenken muss, dass da noch 3 Weltstars fehlen.

Überhaupt gibt noch einige Lücken im Millionen-Team:

Toni (Urlaub)
Ribéry (Urlaub)
Zé Roberto (Urlaub)
Toni Kroos (Urlaub)
Schlaudraff (Bandscheiben-OP)
Jansen (fiebriger Infekt)
Podolski (beide Knie-OP)
Sagnol (beide Knie-OP)
Lucio (Leisten-OP)
Lell (Grippe)
Santa Cruz (Copa America)
dos Santos (Copa America)

Ok. RSC und JDS werden ohnehin noch ausgeliehen oder verkauft, aber von Pappe ist diese Liste nicht. Da fehlt am Ende sicherlich Zeit, die man braucht, um sich einzuspielen. Gemeinsame Vorbereitung schadet auf keinen Fall.

Der Vorteil: Alle aus der Liste müssen den „Kurz“-Trip nach Asien nicht mitmachen. Die neuen Stars ohnehin nicht, weil die Bayern dazu vertraglich nicht verpflichtet sind (der Vertrag basiert auf dem Stand der letzten Saison).

Apropos Hongkong-Reise: Für mich geht es erst danach richtig los – wenn Toni und Ribéry dabei sind.

Nach einer Woche Training vor Ort, geht’s ins Trainingslager (nach Donaueschingen) und dann ist es wirklich nicht mehr lang, bis ich mir persönlich vom Zustand und Fortschritt der Mannschaft ein eigenes Bild machen kann.

Ich freu‘ mich.