Sieht so der Weg zum Titel aus?

1899 Hoffenheim – FC Bayern
FC Bayern – Werder Bremen
1. FSV Mainz 05 – FC Bayern
FC Bayern – VfL Wolfsburg
Borussia Dortmund – FC Bayern
FC Bayern – 1. FC Nürnberg
Hamburger SV – FC Bayern
FC Bayern – 1. FC Köln
SC Freiburg – FC Bayern
FC Bayern – Eintracht Frankfurt
VfB Stuttgart – FC Bayern
FC Bayern – FC Schalke 04
FC Bayern – Bayer Leverkusen
Hannover 96 – FC Bayern
FC Bayern – Borussia Mönchengladbach
VfL Bochum – FC Bayern
FC Bayern – Hertha BSC Berlin

Erinnert verdammt an die letzte Saison. Fünf „Hammer“-Partien an den ersten sieben Spieltagen (danach ein bißchen Luft, bis mit Stuttgart, Schalke und Leverkusen wieder Brocken anstehen). Schwere Kost. Aber zumindestens wissen wir dann wo wir stehen.

Weiterer Vorteil: Es war keine EM/WM. Und Lucio und Toni beim Confetti-Cup – die können kompensiert werden.

Eine mögliche Meisterschale in Berlin hat auch was. Beide nationalen Titel in der Hauptstadt. Smart.

Oder auch nicht.

Das ist ja das Gute an so einer Sommerpause: Alles Spekulation. Und am Ende muss man sowieso jedes Spiel gewinnen (wollen).

Bleibt nur zu hoffen, dass wir auf sowas verzichten, dann bin ich guter Hoffnung!

P.S. Das die ersten beiden Pflichtspiele der Saison in Sinsheim stattfinden ist auch nicht schlecht…

Die Chancenverwertung – das schwarze Loch

Um eine Sache klarzustellen:

Wer nach dem 34.Spieltag die Tabelle der Fußball-Bundesliga anführt, der ist verdienter Deutscher Meister! *klimper*

Wieso sollte für einen Verein wie Wolfsburg etwas anderes gelten, als für einen FC Bayern (ok, lassen wir jetzt mal das Urteil der üblichen Verdächtigen aussen vor)?

Aber irgendwie wollte ich – für mich – einfach mal ein Gefühl bestätigt haben, dass die gesamte Saison (vor allem aber die Rückrunde) in meinem Hinterkopf herum schwirrte:

Die Meisterschaft wurde über die Chancenverwertung entschieden.

Klassisches Sommerpausen-Thema. Klassisch zu recherchieren – auch und gerade im Urlaub.

Das Kicker-Sonderheft, Teil 1 („Finale“) hatte ich ja vorliegen – eine Excel-Liste ist auch ohne Web-Zugriff „schnell“ erstellt.

Hier das Ergebnis:

Chancenverwertung FCB vs VfL

Rot: FC Bayern, Grün: VfL Wolfsburg.

Ganz klar. Genauso hatte ich das auch gesehen: Mit Wolfsburg ging es gegen Saisonende immer weiter bergauf, dem FC Bayern war die alternative Richtung zu eigen geworden.

Schlecht.

Ebenfalls nicht schön wäre wohl die Wahrheit über Luca Tonis Anteil an dieser Statistik. Wurde leider nicht erfasst. Gefühlt kann man ihn sich aber sehr weit oben in der Verwertungsskala sehen…

Was mich bei der Recherche aber am meisten „mitgenommen“ hat, war die Tatsache, dass die Chancenverwertung der beiden Meisterschaftskandidaten vor allem gegen Ende der Saison, als die Bayern ja wirklich noch Meister werden konnten, derart rapide auseinanderdriftete.

Also zu einem Zeitpunkt, wo es auf Konzentration und Kaltschnäuzigkeit am meisten ankommt.

Allein das spricht schon für sich.

Im Grunde ist mir an dieser Statistik aber nur eins wichtig:

Ich will sie in 12 Monaten nicht mehr mit diesem Ergebnis machen müssen!

Es passt irgendwie zu dieser Saison

Also zur Saison der Männer. Was den Frauen des FC Bayern passiert ist.

Da spielt man eine komplette Spielzeit auf Top-Niveau – zugegeben in einer eher holländisch oder schottisch zu nennenden Liga – und häufig an der Tabellenspitze. Und dann? Dann fehlt einem am Ende ein mikriges Tor?

Sicher. Die einzige offensichtliche Analogie zu den Männern um Toni, Ribéry und Co. ist die Vizemeisterschaft. Was ich aber meine, ist die Tatsache, dass es möglich gewesen wäre, Meister zu werden.

Allein nur die eigene Unfähigkeit aus einem gefühlten Dutzend an Torchancen in der ersten Halbzeit beim abgeschlagenen Tabellenletzten TSV Crailsheim (nur 1 Sieg aus 22 Spielen, Minus 65 in der Tordifferenz) erinnert doch frappierend an unsere eigene Saison, oder?

Schlimm.

Lustig – ganz nebenbei – das die Frauen des FCB schon die gleiche Häme und Abneigung zu spüren bekommen wie die Herren. Dabei spielten die in den letzten Jahrzehnten seit der letzten Meisterschaft zumeist unter ferner liefen. Aber so ist das eben mit den Gewohnheiten…

Natürlich kann ich mich selbst von derlei genauso wenig freimachen. Was ich von den Duisburgern in Zukunft halten werde, ist nach dieser Story auch klar:

Bis zum vergangenen Mittwoch hatten die Frauen des FC Bayern die Bundesliga angeführt, der Titel war 33 Jahre nach der damals ersten und bis heute einzigen Meisterschaft 1976 zum Greifen nahe. Doch dann kam zwei Spieltage vor dem Saisonende dieses Nachholspiel gegen Duisburg, und plötzlich war alles anders. Der erste, reguläre Spieltermin musste verlegt werden wegen der Uefa-Cup-Teilnahme des FCR Duisburg. Der zweite vor eineinhalb Wochen wurde von einem Unwetter im Sportpark Aschheim unmöglich gemacht, als die Duisburgerinnen mit ihrer zweiten Mannschaft erschienen waren, um sich für den DFB-Pokal zu schonen. Nach knapp vierwöchiger Spielpause traten die Bayern also vergangenen Mittwoch endlich gegen Duisburg an, das in der Zwischenzeit souverän sowohl den Uefa-Cup als auch den DFB-Pokal gewonnen hatte – und diesmal mit der ersten Mannschaft erschienen war. 0:4 hieß es am Ende, und „da habe ich mir schon gedacht, jetzt haben wir vielleicht den Titel verspielt“, sagte Danner. Wie gelähmt vom Druck hatten die Bayern die Tabellenführung aus der Hand gegeben, Potsdam war mit einem Tor Vorsprung an die Spitze gezogen.

Fein. Aber wie bei den Männern gilt auch bei den Frauen: Nach der Saison ist vor der Saison. Und dann bitte mit entsprechender Einstellung in solchen Spielen wie gegen Crailsheim.

Das „Crailsheim“ der Männer heißt übrigens Hamburg, Gladbach, Bochum, Stuttgart, Schalke, Köln, Hannover und Co…

Fehler In Allen Teilen oder Endlich ist's vorbei.

Das war sie also. Die Saison 2008/09. Mit viel Emotion gestartet und zum Schluss mit einem blauen Auge und dem Minimalminimalziel. Direkte Qualifikation für die Championsleague.

Für einige in der Bayern-Familie wurde das jetzt aber echt Zeit. Mich mal eingeschlossen.

Länger hätte die Saison nicht dauern dürfen. Ansonsten wäre der Vorsprung der Wolfsburger wohl noch größer geworden und die Stuttgarter hätten uns ebenfalls noch überrannt.

Das sie dies gestern nicht taten, ist ein Teil des Kuriosums dieser Saison.

So stark und euphorisch die Schwaben zuletzt auch waren, so gehemmt agierten sie gestern im Endspiel in der Arena der Bayern. Und das gegen Bayern, bei denen einige Spieler schon lange auf Reserve laufen.

Wie Herr Demichelis zum Beispiel. Oder Herr Toni. Oder Herr Sosa. Um nur einmal die schlimmsten Patienten aufzuzählen.

Jede Woche kam ich mir hier zuletzt vor wie im Hamsterrad. Was meine Berichte betraf.

Immer wieder fielen Worte wie „schlimm“ oder „unfassbar“. War aber nun einmal so.

So gut sich die Bilanz von Heynckes auch liest (4 von 5 Spielen gewonnen) – die Mannschaft war offenbar schon lange am Ende.

Wären da nicht ausgleichend Spieler wie Lahm, Butt (zumeist), Ribéry (seine Geistesblitze) oder van Bommel (lebte unter Jupp wieder auf) gewesen, das tabellarische Desaster wäre komplett gewesen.

Im Grunde fällt mir keine Erklärung dafür ein, weshalb die drei obigen Sportskameraden in ihrer Leistung in dieser Saison so abfielen (Sosa jetzt mal aussen vor, der kam ja in dieser Rückrunde zum ersten Mal überhaupt aus seinem Dauerloch).

Demichelis so schlimm wie zu Beginn seiner Bayern-Zeit (ohne Vorfeld einer WM keine Motivation?) und Toni, der zwar immer noch seine Tore macht – viele auch als 1:0 – aber im Verhältnis seiner Chancen heuer eine unterirdische Leistung bot.

Allein die Chance, 5 Meter frei vor’m Tor, den Ball aber 10 Meter über’s Tor zu semmeln – bezeichnend!

Nicht weniger schade, dass die Leistungsfähigkeit eines Sosa von Spiel zu Spiel ebenfalls immer geringer wurde. Waren es in Bochum noch 45 starke Minuten, reduzierte es sich danach auf nur noch 30, um darin zu gipfeln, dass es gestern eigentlich gar nix mehr war.

Unfassbar (schon wieder dieses Wort), dass wir so dünn besetzt sind, dass man Sosa nicht sofort wieder auf die Bank setzt.

Gleiches gilt für Toni. Dem scheint der Druck zu fehlen. Und ich will doch mal ganz stark hoffen, dass ein van Gaal nicht davor zurückschreckt, unsere Diva nach solchen Spielen wie gestern schon nach 60 oder gar 45 Minuten auf die Bank zu setzen. Leistungsprinzip nennt man sowas!

Denn mal ganz ehrlich: Wieso durfte sich ein Luca Toni jetzt über die ganze Saison mit seiner Chancenverwertung beschäftigen, ein Podolski wurde aber aufgrund genau des gleichen Problems dauerhaft auf die Bank versetzt?!

Nein. Das geht so mit Toni nicht weiter. Schau’n mer mal, was die neue Saison bei diesem Thema bringt.

Zurück zum VfB.

Warum verhielt man sich so passiv?

Der FC Bayern präsentierte doch auch gestern ein charakteristisches Bild der gesamten Saison:

Hinten nervös bis fahrig und vorne eine Verwertung von Großchancen, die man definitiv als fahrlässig bezeichnen muss!

Sicher.

Wir hatten auch immer wieder Verletzte. Zur Unzeit. Als Klose ausfiel, wurde der Sturm quasi zur One-man-Show. Als zuletzt Altintop und Zé Roberto ausfielen, hatten wir überhaupt keine defensiven Flügelspieler mehr, weshalb ein Lucio – unser luftiger Spring-ins-Feld dort agieren musste. Offensiv, mit Zug zur Mitte ja ganz nett, aber was läuft dann defensiv? Eben.

Und hier wäre die Chance der Stuttgarter gewesen. Die Bayern auszukontern.

Allein, es gelang ihnen nicht. Selbst gegen derlei Bayern. Die mehr mit sich als mit dem Gegner zu tun hatten.

Ein Spiegelbild der Saison. Exakt.

Jetzt ist die Saison vorbei. Endlich möchte ich hinzufügen. Und was war ich nervös. Vor diesem letzten Spiel.

Es gab einfach zu viele „wenn CL, dann“.

Wenn wir den zweiten Platz holen, dann investieren wir.

Wenn wir den zweiten Platz holen, dann…

Und wenn nicht?

Tja. Solche Szenarien beschäftigten mich permanent.

Und dann die vielen Tore in Karlsruhe. Der Wahnsinn.

Aber ich hatte da so eine Hoffnung. Den Berliner sei vielmehr hinterhergeworfen: Wer glaubt, an einem letzten Spieltag bei einer abstiegsbedrohten Mannschaft, ein leichtes Spiel zu haben, der lebt ein bißchen fernab der Realität, oder?

Als es dort 2:0 stand, beruhigten sich meine Nerven. Und als ich ferner sah, dass die Schwaben tatsächlich kaum etwas aus der Schwäche der Bayern machten, war’s vollends um mich geschehen.

Ich glaubte endlich wieder an den „Erfolg“ meiner Mannschaft. Und freute mich unmittelbar nach Schlusspfiff schon auf die nächsten Tage.

Die nächsten Tage, die ja, laut Uli Hoeneß, so einiges an Ankündigungen bringen sollen. Vor allem was den Kader der neuen Saison betrifft.

Jetzt wird wirklich Geld in die Hand genommen und der Kader „punktuell“ verstärkt.

Nach 2007 bin ich wieder richtig euphorisiert. So als wäre jeden Tag PK mit Vorstellung Ribéry und Toni.

Ob es bald Gomez und Dzeko werden?

Diese Namen durfte ich gestern im VT lesen. Aber gehen wir tatsächlich mit fünf Stürmern in die neue Saison? Geht Toni dann eher zurück nach Italien?

Wohl kaum. Und Beckenbauer soll zum Thema Dzeko ja auch gesagt haben, dass „man zwar über ihn geredet habe“, die „Chancen auf eine Verpflichtung aber sehr gering wären“.

Na dann.

Persönlich glaube ich jetzt eher an eine Verpflichtung dieses linken russischen Flügelflitzers. Dann würde Lahm endlich auf rechts spielen und wir hätten wieder eine richtige Zange auf den Aussenbahnen. Dazu einen Görlitz als Fallback und somit die Chance neben Oddo (endlich!) auch einen Lell neuen Aufgaben zuzuführen…

Den Rest warten wir in den nächsten Tagen erst mal ab. Ich bin gespannt.

Noch was?

Muss ich wirklich noch was zu den Leistungen von Bayer und Werder sagen? Vor allem im Vergleich, was beide Teams in den Spielen gegen uns gezeigt haben und im Rest der Saison? Nein. Darüber decken wir einmal den Mantel des Schweigens.

Erwähnen muss ich auch nicht, was für den FC Bayern möglich gewesen wäre, wenn wir wenigstens in den Graupenspielen gegen Bochum, Köln und in Gladbach gewonnen hätten, oder? Trotz 2:5 gegen Werder, 1:5 in Wolfsburg und all den anderen Schlechtleistungen allein zu Beginn der Rückrunde?! Eben.

Aber was soll’s. Vorbei ist vorbei. Wer am Ende vorne steht ist verdienter Meister. Im Gegensatz zum FC Bayern war der VfL dazu in der Lage nach einem 1:4 in Stuttgart in drei Spielen danach, drei Siege mit 13:1 Toren abzuliefern. Respekt.

In diesem Zusammenhang bin ich allerdings mal gespannt, was die neue Saison dort bringt. Mit CL, Erwartungshaltung und motivierten Gegner vom ersten Spieltag an…

Wenn es nicht reicht, reicht es nicht – Glückwunsch Felix!

Dem FC Bayern geht die Puste aus. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft.

Nicht dass wir in der bisherigen Rückrunde so arg viel Gas gegeben hätten, aber gegen die gestrigen Hoffenheimer reichte es nur zu einem 2:2.

Da war er, der Stolperstein.

Und wenn ein VfL aus Wolfsburg in einem so entscheidenden Spiel, wo im Grunde final die Weichen gestellt werden, bei Hannover fünf Buden in Enke-Tor zimmert, dann kann man wohl ohne Umschweife behaupten, dass die Wölfe tatsächlich Meister werden wollen!

Ob diese Einstellung beim FC Bayern jeder Spieler von Nummer 1 bis xy hatte – über die gesamte Saison – wage ich einmal zu bezweifeln. Aber Rückblicke sind was für die Sommerpause.

Zum Spiel beim Ex-Herbstmeister und Rekord-Tabellen-Abstürzer.

War klar, dass die Rangnick-Kicker ausgerechnet gegen uns wieder in Hinrunden-Erfolgsspur kommen, oder?

Das Eduardo gegen uns nach seiner Sperre zurückkehrte – daran konnte man nix ändern, dass dieser aber gleich mal direkt an der Drehung unseres völlig verdienten 0:1 beteiligt war – perfektes Timing…

Auf der anderen Seite:

Auch hier – womit wir beim roten Faden dieser Rückrunde, dieser Saison sind – muss man einfach mal klarstellen, dass diese beiden Hoffenheimer Tore allenfalls Kosmetik gewesen wären, wenn der FC Bayern – hier sei vor allem unsere Offensive genannt – nicht solch eine eklatant schlechte Chancenverwertung hätte (-> Toni!)!!

Die Offensive ist das eine, unsere Defensive ein ganz anderes Problem.

Meine Güte. Woche für Woche rede ich hier über Nervosität, Fehlpässe und Formkurven, die ins Bodenlose abstürzen. Demichelis ist nach seiner letzten Hammersaison nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch der Trainerwechsel hat daran nichts geändert.

Schlimm. Was sind dafür nur die Gründe?

Vielleicht die fehlende Breite in unserem Kader? Dringend benötigte Pausen – auch gedanklich – sind nicht möglich, weil in der Hinterhand genauso hanebüchene Spieler lauern. Und zu allem Überfluss muss dann auch noch Lucio, gelernter Innenverteidiger, den Rechtsverteidiger geben, weil wir einfach keinen anderen haben. Noch nicht mal einen schlechten, denn die (Lell, Oddo) sind auch noch alle verletzt. Und so stürmt Lucio – in seiner Hitzfeld’schen Unart – nun stümperhaft über die Aussenbahn und lässt defensiv Lücken zurück, die jeder Beschreibung spotten.

Hinzu kommt noch, dass selbst sämtliche Fallbacks entweder verletzt (Altintop) oder rekonvaleszent (Zé Roberto) sind.

Vielleicht liegt’s aber auch einfach nur an der fehlenden Absicherung, dass unsere zu langsame Abwehr (bis auf Lahm) den Wellen eines jeden Gegners kaum etwas entgegen zu setzen hat. In der Vorsaison räumten van Bommel und Zé Roberto da alles ab. In dieser Saison zeigten beide Schwächen. Gestern war van Bommel – trotz drohender Gelb-Sperre im Endspiel gegen Stuttgart – fast der einzige Mittelfeldspieler, der dagegenhielt und dies auf eine sehr souveräne Art und Weise. Respekt.

Apropos Mittelfeld.

Ein Grauen.

Ribéry in Halbzeit 1 mal wieder Weltklasse – auch dank eines überforderten Gegenspielers. In Halbzeit 2 dagegen ging auch er in der Lethargie und der Demotivation durch das 0:5 in Hannover unter.

Aber Ribéry hatte wenigstens noch seine Höhen im Spiel.

Leute wie Schweinsteiger und Sosa spielten über ihre gesamte Einsatzzeit einen Stiefel, der ein Affront gegenüber jedem mitleidenden Bayern-Fan war.

Immer öfter und immer mehr frage ich mich, was eigentlich mit Spielern wie Schweinsteiger und Sosa los ist.

Ok. Sosa erweckte zuletzt den Anschein, dass er es nach 1,5 Jahren mal endlich geschafft hat, sich zu aklimatisieren. Falsch gedacht. Weder dem Druck eines normalen Spiels, noch dem einer Meisterentscheidung kann er standhalten. Das sind keine guten Karten für die van-Gaal-Analyse zur neuen Saison, Jose Ernesto!

Und Schweinsteiger?

Bei Schweinsteiger frage ich mich permanent (vor allem nach seiner Vertragsverlängerung): Ob er weiß, was schnelles Direktspiel ist?

Sein gestriges Angebot in diesem Zusammenhang war erneut eine Frechheit. Wenn er schon selbst nichts mit dem Ball anzufangen weiß, dann soll er ihn wenigstens an die, um ihn herum laufenden Kameraden abgeben. Stattdessen tritt er gerne mal auf dem Ball und schaut, was sonst noch so los ist. Oder spielt gerne mal den Rückpass. Nur so, damit man nicht allzu sehr ausser Atem kommt.

Sowas macht mich wahnsinnig. Und Leute wie Ribéry sicherlich auch. Zum Glück spielen die nicht auf einer Seite, ansonsten wäre Ribéry bestimmt schon längst handgreiflich geworden.

Man muss sich das einmal vorstellen. Wolfsburg schießt gerade den Gegner aus dessen Stadion, der FC Bayern liegt „2:2 hinten“, Stuttgart führt und wenn Hertha noch ein Tor macht, spielen wir nächsten Samstag nur um Platz 3.

Und dann sehe ich Konterfußball des FC Bayern, der mich daran zweifeln lässt, ob bei Premiere gerade die Slow-Motion-Taste gedrückt wurde.

Da lasse ich auch die Entschuldigung von UH nicht gelten, dass „das Spiel in der ersten Halbzeit Kraft gekostet hätte“ und dass es ja ohnehin so warm gewesen wäre, oder was auch immer.

Kraft gekostet?

Hallo? Wo sollte der FC Bayern denn aktuell sonst noch so seine Kräfte vergeuden? Wir sind aus allen anderen Wettbewerben zuvor schon ausgeschieden. Und zwar jeweils mit Pauken und Trompeten!

Ist unser Training so anstrengend, dass wir im Spiel ab der 60. Minute keine Kräfte mehr haben?!

Unfassbar.

Und Podolski? Achja, den haben wir ja auch noch. Erste Halbzeit – zusammen mit Ribéry – stark. Danach in der Sosa-Liga.

Und Toni? Tor gemacht. Aber ähnlich wie Klose in der letzten Saison in Schalke: Perfekt von Ribéry angeschossen.

Ansonsten trifft Toni seit Wochen und Monaten das berühmte Scheunentor nicht mehr. Dem fehlt der Druck. Meiner Meinung nach muss jetzt gegen Stuttgart auf jeden Fall Klose in die Startelf. Um den zweiten Platz sollen sich über die Woche Toni und Podolski prügeln. Aber nicht zu viele Kräfte vergeuden…

Tja.

Aus meiner Sicht war’s das mit der Meisterschaft.

Warum? Ein Sieg der Bayern und eine Niederlage der Wolfsburger und schon sind wir Meister?!

Sicher.

Aber immer wenn ein FC Bayern auf einen Nordverein wie Werder oder den HSV angewiesen war, ging das in die Hose. Da würde ich nicht einen Cent drauf wetten, dass sich Werder übermäßig gegen Magaths Wölfe reinhängt. Erstens weil der letzte Spieltag eingerahmt ist von den beiden Endspielen Werders und zweitens, weil sie so den FC Bayern zum Meister machen könnten. Das ist schon allein per Lemke’scher Dienstanweisung verboten…

Nein.

Es ist einfach lächerlich, dass der FC Bayern – auch am letzten Spieltag – überhaupt noch Meister werden kann. Nach dieser Saison.

Einzig und allein die Tatsache, dass sie Pseudo-One-Touch-Fußballer aus Berlin es nicht mehr werden können, erfüllt mich mit Freude an diesem tristen Tag. Wenigstens etwas. Einen Meister mit dieser Spielweise hätte ich nicht ertragen. Dann doch jetzt lieber Wolfsburg.

Mein ursprünglicher Lieblingsmeister hat sich gestern geändert. 😉

Das superduperabsoluteobergeilspannenste Meisterschaftsfinale. Ever.

Die Bundesliga ist so spannend wie nie. Dem Boulevard und der gesamten Fußballreporter-Szene läuft der Sabber aus dem Mund.

Oder so.

Ich als Bayern-Fan hasse ja Spannung. Es sei denn, ich weiß, dass es wie 2001 ausgeht. Dann ist es geil. Aber das gibt’s eben nicht. Deshalb heißt es ja auch Spannung. Deshalb ist’s Fußball.

Persönlich bin ich so ein Rekord-Typ. Ich will den Gegner gedemütigt sehen. Je größer die Dominanz, desto besser. Deshalb ist das Spiel hier ja auch mein All-Time-Favourite.

Nun. Fußball ist aber kein Wunschkonzert und deshalb muss man nehmen was man kriegen kann.

Gerade der FC Bayern. Gerade in dieser Saison.

Der Klinsmann-FCB (und seine Spieler) hat den Karren in den Dreck gefahren, der Heynckes-FCB (und seine Spieler) muss ihn da jetzt wieder rausholen. Kunststück.

Von wegen.

Aktuell liegen die Chancen der Bayern auf eine erfolgreiche Titelverteidigung bei 25 Prozent. Die restlichen Chancen teilen sich die verbliebenen drei Konkurrenten Wolfsburg, Hertha und Stuttgart.

Wäre es fahrlässig – als Bayern-Fan – nicht darüber nachzudenken, welche Mannschaft mir am liebsten wäre, wenn es der FC Bayern tatsächlich nicht schaffen sollte?

Immerhin liegt die Chance hierfür bei satten 75 Prozent.

Ich tu’s trotzdem. Jeglichem Aberglauben zum Trotz (auf der anderen Seite – ich rede hier ja nur über die anderen)…

Wenn es nach den Trainern geht, wäre mir Wolfsburg und Hertha am liebsten. Magath, weil er – auch gegenüber Journalisten – ’ne coole Sau ist und Favre weil er so sympathisch zurückhaltend ist.

Ganz im Gegensatz zu seinen Spielern. Hier liegt wiederum Stuttgart alleine ganz vorne. Bei mir. Beim Thema Meisterschaft. Trotz Lehmann.

Zum Glück hat Hoffenheim ja in jeder Form mit diesem Thema nichts mehr zu tun. Die liegen bei mir in allen Punkten (Trainer, Spieler, Fans) weit abgeschlagen hinten. Abgesehen vielleicht beim Thema Mäzen…

Spielweise.

Klare Punktsiege für Wolfsburg und Stuttgart. Meister Hertha? So? Um Gottes Willen. Nicht, dass der FCB nicht schon öfter genauso Meister geworden wäre – aber wir haben dann wenigstens nicht so getan, als wären wir das bessere Arsenal…

Fans.

Wolfsburg? Nächstes Thema. Hertha? Auf einmal ist in Berlin das Stadion voll? Obwohl weder Pokalfinale noch Heimspiel gegen Bayern ist? Achso.

Punkt für Stuttgart.

Nochwas?

Nö. Reicht doch schon für den schwäbischen VfB.

Zu dumm, dass sie dafür bei uns in München gewinnen müssen und wir selber jeden Punkt für den CL-Platz 2 brauchen.

Aber im Leben ist nicht immer der Sympathische der Erfolgreiche.

Sagt ein Bayern-Fan…

Der Abend der Fehlentscheidungen – ganz ohne Entscheidungen

Ursprünglich habe ich mal gedacht, dass die Bayern nach dem Spiel gegen Cottbus eigentlich schon Tabellenführer sein müssen, da es ansonsten aufgrund des allgemeinen Restprogramms eng werden könnte.

Nun. Es kam anders.

Es sind immer noch zwei Tore (eigentlich drei, da Wolfsburg insgesamt mehr geschossen hat), die den Bayern fehlen. Zur Tabellenführung.

Die hätten wir gegen Cottbus erzielen können und erst recht gestern gegen Leverkusen.

Meine Güte.

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein?

In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden.

Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Schade.

Schade, dass der BVB ausgerechnet gegen Wolfsburg seine Siegesserie und Euphoriewelle beendete. Das ausgerechnet gegen die Wölfe RamBoateng wieder einmal in Erscheinung trat und so die Niederlage für die Schwachgelben besiegelte.

Schade auch, dass der BVB mit der ersten Monsterchance des Spiels nicht in Führung ging und stattdessen das 1:0 des Tabellenführers nicht als Abseits gewertet wurde.

Besonders schade auch, dass der kölsche FC offenbar gewillt ist, mit aller Macht doch noch bis zum Schluss um den Verbleib in der obersten deutschen Liga und den Neuzugang Podolski zu zittern und sich von der Berliner Hertha zwei Bälle ins Netz legen ließ.

Am schadesten aber, dass ein Weltklasse-Spieler wie Petit, trotz eines für alle Welt – abgesehen vom Schiedsrichter – ersichtlichen Hertha-Handspiels im Strafraum, einfach aufhört zu spielen.

Der Schiedsrichter wollte nicht pfeiffen und da kann man doch bitte nicht diesen F-Jugend-Fehler begehen!

Aber auch hier zeigt sich einmal mehr, wie schwach der Daum’sche FC eigentlich ist – in vielerlei Hinsicht und wieviel Glück man in der Domstadt hat, dass es wahrscheinlich mind. drei Teams geben wird, die noch schwächer oder dämlicher sind.

Auf der anderen Seite:

Was soll das Gejammer? Der FCB war gestern eben selbst beim Schiedsrichter mit Glück gesegnet. Als Leverkusener würde ich da verzweifeln.

Apropos verzweifeln:

War das mal wieder klar, dass Bayer gegen uns das beste Bundesliga-Spiel seit – sagen wir mal – ihrem Pokal-Sieg gegen uns lieferte?

Keine Frage, oder?

Was mir deshalb Sorgen macht?

Das Hoffenheim gegen uns am Samstag das beste Heimspiel aller Zeiten abliefern wird.

Und obwohl es diese „Verschwörung“ gibt, gegen Bayern immer 150% zu geben, ist es seit jeher unsere Aufgabe, uns gegen diese „dunkle Macht“ zu stemmen. Uns zu wehren.

Schaut man auf die Erfolge des Clubs, gelingt uns dies zumeist ja auch ganz gut.

Trotzdem noch ein paar Gedanken zum gestrigen Spiel.

Im Grunde gibt es auch hier zwei unterschiedliche Sichtweisen.

Die der ersten und die der zweiten Halbzeit.

Erste Hälfte Regionalliga (nix gegen die Regionalliga), zweite Hälfte Championsleague.

Wie bitter ist es da, wenn man zusehen muss – ähnlich wie in den letzten 15 Minuten im Pokal-Viertelfinale – das es durchaus möglich ist, diese Leverkusener Mannschaft nach Strich und Faden auseinanderzunehmen!

Im zweiten Abschnitt liefen die doch rum wie aufgescheuchte Hühner. Da war nichts mehr zu sehen von der Ballsicherheit zu Beginn des Spiels.

Und welche Steigerung bei Ribéry, Podolski und Co.!

Mehr Geschwindigkeit, mehr Effizienz, mehr Esprit, mehr Erfolg eben.

Trotzdem gibt es jede Menge zu kritisieren.

Die Chancenverwertung zum Beispiel.

Alter Schwede. Was ist nur mit Luca Toni los?

Sicher. Sein Tor hat er gemacht, aber wieviele Tore hätte er gegen Cottbus und Leverkusen machen können??

Allein die hätten schon zur Tabellenführung gereicht.

Und wenn Leverkusen keinen Adler und Bayern einen Killerinstinkt gehabt hätte – das Spiel wäre mit 5, 6 oder 8 zu Null ausgegangen.

Irgendjemand anderer Meinung?

Klar kann einem das für die restlichen Spiele Mut machen.

Vor allem weil die Bayern jetzt nur noch gegen Mannschaften spielen, die offensiv agieren. Das kommt in der Regel den Bayern entgegen.

Insofern die Defensive hält.

Was ein anderes Problem aufwirft: Die Stabilität.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Nicht gut.

Hier setze ich alle Hoffnungen auf unseren Ukrainer-Timo. Der wird da abräumen, um unsere IVs zu entlasten. Damit diese wieder so glänzen können wie in der letzten Saison.

Ist aber erst in der nächsten Saison ein Thema.

Jetzt erstmal auf Hoffenheim schauen.

Und heute auf Schalke. Damit wir wenigstens schon mal die CL-Quali fast sicher haben.

Ein erster Schritt. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

P.S. Zu Podolski fällt mir kaum was ein. Was soll das? Auf einmal geht das alles? Er bekommt unter Heynckes insgesamt auch nicht mehr Einsatzzeiten als phasenweise unter Klinsmann. Und zum Schluss geht’s dann auf einmal? Naja. Ich bin nicht nachtragend. Es kommt uns ja zugute, wenn er plötzlich aufdreht. Für den Titel ist mir alles recht. Selbst ein sich schon für denFC in Form bringender Podolski.

P.P.S. Besonders gefreut habe ich mich für Klose. Endlich ist er wieder da! Aber was bedeutet das für Podolski? Wieder auf die Bank? Wenn es nach Leistung geht, müsste eigentlich Toni mal dort Platz nehmen. Klose und Podolski in der Startelf gegen Hoffenheim? Verrückte Saison!

Auch nur drei Punkte. Trotz Heynckes.

Die Bayern haben gegen Abstiegskandidat Mönchengladbach ein 2:1 nach Hause gebracht. Besser als ein 0:1. Schönheitspreise gibt’s in dieser Phase der Saison nicht mehr. Und wie vor Wochen schon geäußert, freue ich mich schon, wenn wir pro Spieltag immer nur ein Ziel erreichen.

Diesmal war es der Punktverlust von Stuttgart. Unerwartet. Aber Unerwartetes passiert immer wieder. Am Saisonende.

Was hat dem FC Bayern aber jetzt der Trainerwechsel gebracht? Die Frage aller Fragen.

Je nach Lager sieht man das in der Bayern-Familie sicherlich ganz unterschiedlich. Die Klinsmann-Gegner sehen den FC Bayern endlich wieder im Aufwind. Alles neu, alles frisch macht der Mai. Alles Gute wird an Heynckes festgemacht, alles Schlechte an Klinsmann. Oder?

Das andere Lager sieht kaum eine Veränderung. Schmutziger Sieg gegen eine 10-Mann-Defensive. Trotzdem gelang es diesem Abstiegskandidaten, uns phasenweise in Verlegenheit zu bringen. Schlimm.

Toni trifft aktuell kein Scheunentor. Podolski mit ein, zwei Lichtblicken. Na fein. Der Rest war aber immer noch Schatten.

Diese Liste könnte ich beliebig fortsetzen. Bringt aber nix. In diesem Thema sind die Fronten nämlich immer noch zu verhärtet. Lassen wir es also aussen vor.

Tatsächlich gab es Dinge, die „plötzlich“ anders sind.

Die Stimmung zum Beispiel.

„Plötzlich“ gibt es eine Lautstärke im Stadion, die wir seit Monaten nicht mehr hatten – hat man sich vorher dem Verein wegen Klinsmann verweigert?

Ferner ist die „Um-den-Hals-Fallerei“ (Zitat ASS) weg. Dafür ist Heynckes in seinem fortgeschrittenen Alter wohl nicht mehr der Typ. Ein wenig mehr Distanz und Ruhe scheint in der Aussendarstellung direkt besser anzukommen.

Wie dagegen die Mannschaft so rüberkommt, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.

Solche Spiele – gegen brutalstmögliche Verteidiger – habe ich in dieser Saison (und zuvor) zur Genüge gesehen. Eine wirkliche Veränderung (ob mit oder ohne Ribéry) ist nicht zu erkennen.

Klar. Ein Heynckes kann (konnte) da (in der Kürze der Zeit) nix ändern, da sind meiner Meinung nach schon die Spieler gefragt.

Aber scheinbar sind noch diverse „Blockaden“ aktiv, wenn ich mir anschaue, wie langsam die meiste Zeit gegen diese Handballverteidigung der Gladbacher agiert wurde.

Man muss Beckenbauer da mehr als Recht gegen: Mit dieser Einstellung und dieser Leistung stünde Gladbach im gesicherten Mittelfeld. Aber das ist ja das alte Thema: Das Spiel gegen die Bayern ist das leichteste der Saison und gleichzeitig geht man mit 120% Leistungsbereitschaft in die Partie.

Ist aber alles seit Jahren bekannt und langsam müsste einem FC Bayern mal ein Rezept dagegen einfallen!

Ist eine Einzelkritik erforderlich?

Vielleicht.

Wenn ich mir die gestrige Leistung eines Herrn Butt so in Erinnerung rufe, dann hat der FCB eine weitere Baustelle für die neue Saison: Das Tor.

In bester Rensing-Manier ließ er den Ball vor dem Elfer prallen und hielt dann den Gladbacher derart stümperhaft fest, dass Rafati gar nicht anders konnte, als auf den Punkt zu zeigen.

Schon die zweite Partie, wo die zuvor gewohnte Sicherheit Butts verloren ging.

Und Rensing? Der fordert seinen Stammplatz. Verbal. Auf die Idee, dies auf dem Platz zu tun, kam er offenbar bisher noch nicht. Schade. Für mich ist derMichael verbrannt. War er aber schon vor der Saison. Persönlich habe ich ihm aber die Chance gegeben, wollte schauen, wie er es an der Front so schafft. Tja.

Die Abwehr?

Ausser Lahm alle aktuell nur noch Durchschnitt. Allein der defensive Gast verhinderte hier Schlimmeres. Was da in der Vorwärtsbewegung für Fehlpässe verbrochen werden oder wie sehr ein Abstiegskandidat, wenn er nur zwei, dreimal pro Spiel Pressing vollzieht, uns tatsächlich in Probleme bringen kann – Respekt. Das wäre unter Klinsmann bestimmt ganz anders gewesen (ach, ich wollte ja aufhören damit).

Das Mittelfeld mit der neuen, so innovativen Raute.

Auf dem Papier war es so, in der Interpretation sicherlich nicht anders als sonst. Zumindestens gut, dass Heynckes nominell gegen Gladbach offensiver agieren ließ.

Nämlich auch im Sturm mit zwei Stürmern und deshalb offensiverer Ausrichtung insgesamt. Klar. Ribéry war ja nicht dabei. Aber nur mit Ribéry und Toni ist eben zu wenig. Dass Podolski da keine Alternative ist, dafür können die Trainer Heynckes oder Klinsmann ja nix.

Im Falle von Podolski will ich (diesmal) aber nicht so streng sein. Er hat sich zumindestens bemüht. Ferner ein genialer Pass auf Altintop vor dem 2:1 und auch sonst zwei, drei Aktionen, die ich von ihm schon länger nicht mehr gesehen habe. Allerdings immer noch zwei Klassen schlechter, als es ein Klose neben Toni bringen würde. Meine Meinung.

Trotzdem. Und fern jeglicher Polemik: Ein Sieg – egal wie – ist besser als ein Remis oder eine Niederlage. Halten wir das mal fest.

Wir sind jetzt zwei Punkte vor dem VfB aus Stuttgart und das war das erste Ziel. Direkte Championsleague-Quali sichern.

Hertha spielt heute in Hamburg. Da wird nur einer drei Punkte bekommen. Oder beide nur einen. Also entweder ist der HSV dann ebenfalls drei Punkte hinter uns oder wir halten den zweiten Platz.

Was den ersten Platz betrifft, glaube ich inzwischen, dass die Wolfsburger wohl keiner mehr aufhalten wird. Parallel sind die Hoffenheimer für mich als Gegner endgültig unten durch. Was ist das denn? Erst uns die Herbstmeisterschaft versauen und dann Tabellenletzter der Rückrunde?

Schande. So schlecht war noch kein Team in der Bundesligageschichte. Nicht das mich das nicht freuen würde, nach allem was ich aus Hoffenheim gegen Ende der Hinrunde so gehört habe…

Nein. Ich gehe davon aus, dass wir diese Hoffenheimer am 33. Spieltag ebenfalls verputzen. Das ist ja das Mindeste nach deren Leistungen gegen unsere Konkurrenten!

Zum Schluss noch eine These:

Am nächsten Spieltag könnte sich imho die Meisterschaft entscheiden. Gewinnt der FC Bayern nicht in Cottbus und gewinnen Magaths Wolfsburger in Stuttgart war’s das.

Die restlichen Heimspiele werden die nämlich glasklar gewinnen und in Stuttgart gibt’s die letzte echte Hürde.

Vielleicht kann der Uli also schon am nächsten Sonntag den versprochenen Balkon nach Wolfsburg schicken…

Der Stachel von 2001

Bei einigen Schalkern scheint auch acht Jahre danach der Stachel von 2001 immer noch recht stark zu schmerzen. Teilweise verständlich, teilweise nicht, wenn man bedenkt, dass die gestrige Niederlage gegen Schalke nicht die erste seit Mai 2001 war.

Eine derartige „Emotion“, wie sie gestern Manuel Neuer nach dem Schlusspfiff zeigte, hätte ich dem Phlegmatiker im Schalker Tor gar nicht zugetraut, tatsächlich hatte ich bei seinem Eckfahnenjubel ebenfalls spontan den Gedanken an Kahn. Aber irgendwie konnte ich mir das bei Neuer und in dieser Abklatsch-Version gar nicht vorstellen.

Ich lag falsch.

„Ich habe mich wahnsinnig über unseren Sieg gefreut. Ich wollte einfach feiern“, begründete Neuer seine süße Rache an den Bayern. „Da kam die Erinnerung hoch von 2001. Es war ein bisschen Genugtuung für mich“, bekannte Neuer, der trotzdem versicherte: „Es war aber nicht gegen Bayern gerichtet.“

Nein. Natürlich nicht. Vielleicht gegen die Eckfahne?

Neuer war damals 15 und im Parkstadion Zeuge der Kahn’schen Aktion. Das ist bitter und sicher keine schöner Erinnerung. Aber glaubte er ernsthaft, er könnte mit seiner Aktion uns Bayern-Fans gestern einen ähnlichen Stich versetzen?

Ernsthaft? Da muss ich, ob seiner Naivität schon ein wenig schmunzeln. Auf der anderen Seite passt es ganz gut zu meiner Einschätzung seiner Person.

Damit mich keiner falsch versteht: Mich hat seine Aktion in keinster Weise wütend gemacht. Ganz im Gegenteil – ich fand’s schon fast süß. Kindlich süß.

Für die Bayern-Fans gibt’s aktuell ganz andere Probleme und wirklich treffen könnten Neuer und seine Schalker uns nur, wenn sie uns genau das gleiche zurückgeben, was wir ihnen angetan haben.

Ist mir doch schnuppe, ob wir ManU in den Jahren nach Barcelona x-mal geschlagen haben – es muss exakt die gleiche Situation gegen sie sein – erst dann würde ich so etwas wie Genugtuung empfinden. Alles andere ist Kinderkram.

Das sind hochkommende Erinnerungen, Manuel! 😉