Nationalspieler muss man sich leisten können

Mag sein.

Aktuell ist mal wieder der Super-GAU passiert.

Nationalspieler Marcell Jansen vom FC Bayern München hat sich bei einem Trainingsunfall schwer am Sprunggelenk des rechten Fußes verletzt. Bei der Abwehr eines Balles war der 22-Jährige bei einer Übungseinheit der Nationalmannschaft heute in Barsinghausen ohne Einwirkung eines Gegenspielers umgeknickt.

Na fein. Zuvor wurde schon Schweinsteiger vom Dienst abgemeldet.

Bei Schweinsteiger wurde im linken Knie eine Schwellung festgestellt. Zur weiteren Diagnostik der Beschwerden flog der Mittelfeldspieler nach München.

Borreliose-Rückfall? Wollen wir es nicht hoffen. Zum Glück ist das nächste Bayern-Spiel noch ein paar Tage hin…

T Minus 29: Karlsruher SC – FC Bayern

Wie schnell das doch gehen kann. Nach dem UEFA-Pokal-Spiel vom letzten Donnerstag hatte ich noch vier grundsätzliche Forderungen aufgestellt, wie die aktuell fehlende Inspiration beseitigt werden kann und kaum ist es Sonntag, werden 2-3 davon sofort und eine weitere zumindestens teilweise umgesetzt.

Laufbereitschaft und Konsequenz vor dem Tor war im Vergleich zum Spiel gegen Lissabon um ein Vielfaches verbessert worden – wer würde das ernsthaft bestreiten, wenn die Bayern aus fünf oder sechs Chancen gegen Karlsruhe vier Tore erzielen. Nah an Perfektion. Und was fast die gleichen Spieler auf einmal laufen konnten – ein Fingerzeig auf den Rest der Saison?

Zwar blieb ein Ribéry gestern – für seine Verhältnisse – recht blass. Aber die Maßnahme Hitzfelds, einen Schweinsteiger zunächst mal auf der Bank zu lassen und dafür Turbo-Hamit nach längerer Zeit eine Chance in der Startformation zu geben, erwies sich als genialer Schachzug. Hatte so doch die gesamte Offensive eben viel mehr Zug zum Tor.

Dem Spiel der Bayern kam sicher das frühe Toni-Tor entgegen. Auch wenn ich einige Sekunden brauchte, um dieses zu realisieren, als nämlich die Bayern-Spieler jubelnd abzogen und keiner sie daran hinderte oder protestierte. Keine Reaktion der Fans und plötzliche Stille.

Muss man über dieses Tor diskutieren?

Nur ein wenig. Zum Beispiel über einen van Bommel, der erneut eine perfekte Torvorlage lieferte und einen Luca Toni, der den Ball unnachahmlich aus der Luft fischte und auch danach filigrane Technik offenbarte. War sein Bein beim Annehmen zu hoch? Ich denke nicht, denn der Kopf des Gegenspielers war im Gegensatz zu ein, zwei anderen Situationen im späteren Spiel einen geschätzen halben Meter entfernt.

Was mich in der Folgezeit „begeisterte“ (wie auch schon im Ligapokal): der KSC spielte unbeirrt weiter munter nach vorne, ließ sich nicht vom Rückstand abhalten sein Spiel aufzuziehen, dass seinerzeit schon die Schalker vor Probleme stellte.

Deshalb war ich auch nervös, dass die irgendwann den Ausgleich schießen würden. Und selbst das 2:0 – ein perfektes Abstaubertor von Klose, der immer mehr zum neuen Effektiv-Star im FCB-Sturm wird – ließ mich nicht entspannt zurücklehnen. Mit diesem Dampf hätte es mich nicht gewundert, wenn die Badener nach einem 1:2 noch vor der Pause den Ausgleich geschafft hätten…

Nach dem Wechsel dann erneut ein schulmäßig vorgetragener Angriff der Bayern, mit einem gewohnt strammen Schuss durch Altintop (ob einige Schalker immer noch an ihrer These festhalten, dass wir den falschen (Ersatzbank-)Altintop gekauft haben?). Eine Aktion, die man hätte vorhersehen können, aber zu diesem Zeitpunkt zeigten sich eben schon erste Defizite beim Aufsteiger, der, entgegen meiner Erwartung, auch nach einem 0:3 zuhause immer noch nicht aufgab und weiter alles probierte. Bestärkt wurde er dann tatsächlich durch das Anschlusstor zum 1:3 – fast eine Kopie des Hamit-Tores (für alle die, die dies Tor einmal mehr Kahn anlasten wollen: Ebenso stramm geschossen und wie für Miller unhaltbar plus der Abfälschung durch Lucio, was man, zugegeben, erst in der dritten Inner-Tor-Wiederholung erkennen konnte). Ein 2:3 und auch für mich hätte festgestanden, dass es noch zum Ausgleich gekommen wäre.

Der Aufsteiger hat (mich) also einmal mehr begeistert. Und nicht nur die Mannschaft, nein, auch die Fans zeigten wie in Düsseldorf einwandfreien Support – erneut könnten sich davon einige Fans eine Scheibe abschneiden (sogar die Bayern-Heimfans *g*).

Das dann nach dem 1:4 endgültig der letzte Wille gebrochen war. Geschenkt. Vielleicht auch eher die Tatsache, dass ein Zé Roberto dies Tor erzielt hat, so nach Motto: Ja, wenn jetzt der auch schon trifft…

Ein 4:1 spricht in der Regel eine deutliche Sprache. Auch in diesem Fall. Aber weder waren die Bayern soo stark, noch der KSC soo schwach. Man sollte von Seiten des Aufsteigers die Köpfe nicht allzu hängen lassen und dieses Spiel als Erfahrung an Effektivität verbuchen und die Bayern sollten schleunigst weiter an einigen Schwächen arbeiten.

Gab es auch Negatives?

Durchaus. Zwei Namen: Ottl und Podolski. Leider.

Ottl vertrat zunächst Zé Roberto neben van Bommel und spielte später neben ihm. Korrigiert mich, aber für mich war Ottl während des ganzen Spiels irgendwie nicht auf dem Platz und ein ständiger Unruheherd im 6er-Bereich. Schade. Hätte ich nicht erwartet. Wahrscheinlich war er aufgrund der Bankdrückerei ein wenig eingerostet.

Apropos eingerostet:

Lukas Podolski.

Sehen wir es positiv. Es gab Verbesserungen. Er war an ein, zwei (sehr) guten Aktionen beteiligt und so auch am 4:1. Aber nach seiner Einwechslung gab es einen kleinen Bruch im Sturm der Bayern. Und nur weil Toni immer noch bei höchstens 60-70% liegt, kam es überhaupt dazu. Parallel konnten wir einem Klose dabei zuschauen, wie er immer anspielbar war, um viele Bälle kämpfte und gegen vielleicht abbauende Karlsruher noch einiges an Techik zeigte.

Sei es wie es sei. Jetzt geht’s erstmal gegen den Tabellenletzten, der einmal mehr (unabhängig von Cottbus) direkt vor dem Bayern-Spiel den Trainer ausgetauscht hat. Ein Stolperstein im Glauben an eigene, übermächtige Stärke?

Wollen wir es nicht hoffen.

T Minus 30: FC Bayern – Schalke 04

Ich kann nicht wirklich abstreiten, dass das Unentschieden gegen die Knappen gerecht ist. Die Bayern haben zwar weitestgehend das Spiel beherrscht – war ja auch zu erwarten bei einem Heimspiel – aber die Schalker haben es ihrerseits verstanden, den Angriffswirbel der Bayern zum Erliegen zu bringen und trotzdem nicht nur defensiv und zerstörerisch zu spielen.

Sie sind die beste Kontermannschaft der Liga und das hat man am Samstag auch gesehen.

Die Bayern waren müde von all den Länderspielen.

So hieß es zumindestens mal entschuldigend nach dem Spiel.

Na fein. Richtig Stress hatten doch wohl nur Lucio (USA) und Demichelis (Australien), die teilweise erst am Freitag, einen Tag vor dem Spiel, wieder in München eintrafen (über die Vermarktungsstrategie der Brasilianer und Argentinier kann man gesondert unterhalten), oder?

Aber was war mit Zé Roberto, Schweinsteiger, Lell, Ribéry und Co. los?

Von „kein Nationalspieler (mehr)“ bis „nur Heimspiele gehabt“ ist da alles dabei – weshalb also die Müdigkeit? Mumpitz.

Das ist eine Sache des Kopfes.

„Gib Ribéry den Ball, dann klappt der Rest von ganz alleine.“

Nein! Eben nicht. Laufen müssen die anderen Spieler auch ein wenig.

Wir haben am Samstag den FC Bayern 2006 gesehen – im 2007er-Gewand.

So kann das nicht funktionieren. Sicher. Ribéry hat inzwischen 1-2 Sonderbewacher. Aber mal ehrlich: Dann sind doch rein mathematisch gleichzeitig auch 1-2 Bayern-Spieler ungestört von Gegenspielern – die könnten sich anbieten, freilaufen, nicht wahr?

Ebenfalls nicht unterhalten müssen wir uns über das diesmal gescheiterte Experiment, einen körperlich nicht fitten Luca Toni aufzustellen. Trotz seiner seit drei Wochen(?!) andauernden Malesse, hätte er beinah früh die Führung erzielt. Charakteristisch für das Spiel war die größte Bayern-Chance in HZ1 durch Lell(!).

Nein. Das mit Toni ging in die Hose. Ich persönlich hätte mit dem WM-Sturm spätestens ab HZ2 gerechnet. Ebenso wie wohl auch Podolski selbst. Aber Hitzfeld gab die Hoffnung auf Toni nicht auf und wechselte erst spät, imho zu spät, in der 70.Minute, denPrinz ein, ohne dass der in seinen 20 Minuten eine Bindung zum Spiel fand.

Tja. Und so kam es, dass dies Spitzenspiel keinen Sieger fand. Bayern blieb Tabellenführer, Schalke freute sich zur Abwechslung mal über eines seiner vielen Remis, muss aber nun aufpassen, dass die Zwischeneuphorie nicht im nächsten Spiel verpufft. Slomka sollte mal in Hamburg nachfragen, wie sich das anfühlt – Breitnigges Law.

Die Bayern spielen nun endlich mal UEFA-Pokal und zwar gegen Lissabon. Keine Ahnung, ob das schwerer oder leichter wird als gegen die Königsblauen – am Sonntag dann gegen die nächste Wundertüte KSC.

Im Ligapokal war ich über weite Strecken vom Team beeindruckt, setzte sich Finalist Schalke doch nur mit Glück durch. In der Bundesliga dagegen gleicht der Weg der Karlsruher wohl eher einer Berg- und Talfahrt – ein gefährlicher Gegner.

T Minus 31: Hamburger SV – FC Bayern

Wir müssen uns beim HSV bedanken.

Nein, ganz im Ernst.

Das 1:1 hat endlich dazu geführt, dass das Gequatsche von der Unbesiegbarkeit der Bayern und dem Zählen der Saison-Minuten ohne Gegentor beendet wurde. Ferner faselt jetzt kein Boulevard-Sport-Journalist aus dem zweiten Bildungsweg mehr von einer Saison ohne Punktverlust für die Bayern!

Dieser Punktverlust war verdient. Die Bayern haben im Gegensatz zu den letzten Spielen wesentlich weniger investiert. Kein Zaubern, aber auch kaum Kampf. Zumindestens bis zur 70. Minute, dem 1:0.

Selten kam ein Tor in der letzten Zeit so aus heiterem Himmel wie dieses „Klose-Knie“. Danach drehten die Bayern zwar doch noch einmal auf und versprühten wenigstens ansatzweise so etwas wie Gefährlichkeit, aber gereicht hat es trotzdem nicht zum Sieg.

Warum?

Na weil auch unsere Abwehr es heute nicht komplett auf Normalform gebracht hat. Anders ist kaum zu erklären, dass sich zwei bis drei Hamburger gegen 4-6 Bayern durchsetzen konnten.

Anyway.

Für die Liga wäre ein Sieg der Bayern fatal gewesen.

Galt zuvor nur die Formel:

Zauber und Dominanz = Bayern-Sieg

hätte es fortan auch geheissen:

Schwäche und Glück = Bayern-Sieg

Für die öffentliche Wahrnehmung gilt jetzt doch: Sie sind Menschen Spieler wie Du und ich. Gerade nochmal gut gegangen.

Zum Spiel:

Halbzeit 1 ist schnell wiedergegeben.

Beide Teams stehen defensiv massiv. Bayern fehlt quasi ein Sturm, spielt mehr oder weniger mit 10 Mann, da Klose nur ein Schatten ist. Danke nochmal an… Nein, lassen wir das Fass zu.

Und der HSV?

Als ich hörte, dass RvdV nicht spielen kann, war ich zunächst froh, da ich den HSV so schwächer sah. Weit gefehlt. Ohne ihn lief jeder einzelne Spieler noch mehr, rückte das Team zusammen. Mit ihm hätten wir es wohl einfacher gehabt…

Mit der Aggressivität und der Bissigkeit der Stevens-Kicker kamen die Bayern zunehmend schlechter zurecht. Dabei lief alles fair und im Rahmen ab – muss man heutzutage ja immer besonders erwähnen.

Die aktuelle „Artenschutz“-Debatte führte natürlich dazu, dass die mit Adrenalin gepushten Rauten-Fans, jedes, wirklich jedes Foul an Bayern-Spielern für besonders ungerecht hielten – geschenkt. Man hat im Stadion keine Zeitlupe oder Wiederholung.

Zwei Sachen noch und dann ist das Thema durch:

1. Schweinsteiger „krönte“ seine schwache Leistung mit dem Foul an Boateng. Allein die Tatsache, dass dieser mehr als theatralisch abhob, bewahrte Schweinsteiger vor der fälligen roten oder gelb-roten Karte.

2. Was ist nur mit Spielern wie Atouba los? Zuerst tritt er den am Boden liegenden Altintop auf Rücken und Gesicht und danach noch gegen Lell nach. Mit Gelb war auch er mehr als gut bedient.

Darüberhinaus habe ich keine übermäßige Härte festgestellt. Und für die Fanatiker unter Euch: Ja. Ich habe die Szene mit van Bommel und Atouba kurz vor Schluss in der Wiederholung gesehen. Aber erstens war das mehr ein Rempler mit angelegtem Arm und zweitens ist es natürlich mehr als „witzig“, dass gerade ein Spieler wie Atouba nach seinen eigenen Aktionen derart vehement einen Ellbogencheck van Bommels moniert und eine Karte fordert…

Genug davon.

Bei den Bayern gefiel mir heute eigentlich nur Zé Roberto und Kahn. Alle anderen blieben weit hinter ihrer Normalform zurück. Auch in diesem Spiel zeigte sich, dass wir nicht mit nur einem Stürmer spielen können! Zumal wenn einer und später beide weit, weit weg sind von ehemaliger Stärke. Kommt Toni zurück, fängt das Problem wieder von vorne an…

Zum Glück ist jetzt wieder Länderspielpause. Dumm nur, dass im Grunde alle betroffenen Offensivspieler ihrerseits unterwegs sind. Keine Zeit für Entspannung, Erholung und Taktiktraining.

Es ist wie es ist.

So auch beim HSV. Vor Monaten noch im Kreuzfeuer der berechtigten Kritik, sieht sich Beiersdorfer plötzlich als Architekt einer erfolgreichen Mannschaft. Nicht zu Unrecht. Die Neuverpflichtungen Boateng und Castelen waren in meinen Augen die besten Spieler auf dem Platz, stellten selbst Ribéry in den Schatten.

Im nächsten Spiel geht es für die Hamburger gegen Frankfurt. Ein ganz anderes Spiel, ein viel schwererer Gegner. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon. Wüßte ich das, würde ich jeden Spieltag solche Ergebnisse erzielen…

Die Bayern spielen als nächstes zu Hause gegen Schalke. Dann sind wir wirklich, wirklich schlauer. Und wissen vor allem, ob das heutige Spiel eine Ausnahme war, oder die drei zuvor.

Zum Glück ist nicht viel passiert. Allein auf Werder haben wir zwei Punkte verloren, auf alle andere Konkurrenten hielt der Abstand oder wurde sogar noch größer:

Tja, VfB: Meister werden ist das eine, Meister sein etwas ganz anderes…

Erste Opfer sind zu beklagen

Ok. Vielleicht ist der Titel etwas übertrieben. Aber Verletzte haben wir inzwischen und speziell nach dem Bremen-Spiel wieder genug.

Am Montag bestätigte Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth die erste Diagnose: Außenbanddehnung im rechten Knie […] Zehn Tage muss Klose demnach noch aussetzen

Herzlichen Dank, Ronaldo Aparecido Rodrigues.

Und weil’s so schön ist, kommen noch ein paar dazu:

Schweinsteiger (Rückenprobleme) und Lucio (Muskelquetschung in der Wade).

Kaum verstehen kann ich allerdings die Verletzungen von van Buyten (Sehnenverletzung im rechten Fuß) und Sosa (Bandscheibenvorfall), haben die doch nicht eine Minute auf dem Werder-Grün absolviert. Das können wir Bremen nun wirklich nicht vorwerfen…

SO sieht Souveränität aus

Im Gegensatz zu einigen anderen Fußballprofis gehen Bayern-Spieler mit einer gewissen Souveränität durchs Leben. So könnte man zumindestens meinen, wenn man das hier liest:

Torsten Frings hat es ganz schwer erwischt. Ein Innenbandriss legt den Mittelfeldspieler des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen kurz vor Saisonstart lahm. […] die Konkurrenz sollte ob der plötzlichen Schwächung der Hanseaten eigentlich frohlocken. Aber dem ist nicht so. Als die Kollegen des FC Bayern München von Frings‘ Unglück im Testspiel gegen Paderborn hörten, schrieben sie ihm sofort eine SMS. „Miro, Klose, Schweini und van Bommel haben mir eine aufmunternde SMS geschickt. Das finde ich stark“, erzählte Frings

So kann das auch gehen, Herr Wiese.

Abgesehen davon wüsste ich gerne wer hier mit „Miro“ gemeint ist, wenn Klose direkt danach ebenfalls noch erwähnt wird. Oder hat die B**D mit Herrn Frings hier ein Interview im Zustand der Restbetäubung gemacht?

Schalke holt den Ligapokal, oder?

Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Schalke in dieser Saison wahrscheinlich vom Glück verfolgt werden wird. Nach der Grottenleistung im Viertelfinale gegen Karlsruhe und einigen starken Minuten gegen Nürnberg, stießen die Gelsenkirchener ins Finale des Ligapokals vor.

Die Bayern hatten zwar die schwereren Gegner, zogen aber jedes Mal nach.

Jetzt kommt es zum Showdown in Leipzig und was passiert?

Das neue Sommerpausen-Traum-Mittelfeld zerbricht!

Ribéry bekam die Härte des Meisters zu spüren und fällt fürs Finale aus. Bastian Schweinsteiger ist erkältet und fällt laut Hitzfeld ebenfalls aus. Ganz zu schweigen von van Bommel, der nach „krass sportwidrigen Verhalten“ für Leipzig und „bis 2010 im Ligapokal gesperrt ist“.

Ich hoffe, die versammelten Bayern-Kritiker nehmen es zur Kenntnis, dass „endlich auch mal ein Bayern-Schw**n“ gesperrt wurde.

Es hilft ja nichts, aber bis auf Zé Roberto werden alle Zauberer der Vorbereitung im Endspiel wohl nicht auf dem Platz stehen. Klose schon. Der scheint wieder arbeitsfähig. Allein, es bleibt die Frage, wer ihn bedienen soll.

Altintop? Stimmt, der spielt ja auch. Hatte ich übersehen. Aber Toni immer noch nicht und ob Sosa ersatzweise in die Ribéry-Rolle schlüpfen kann ist gleichfalls fraglich.

Mal schauen, wer am Ende die 2 Mio. Euro Siegprämie abstaubt.

Na er muss es ja wissen

Herr Sammer wollte auch mal wieder was zum Sommerloch betragen. Schließlich hat er als… was macht er eigentlich so beim DFB?

Wie auch immer. Er hat was gesagt. Über den FC Bayern. Über den reden ja sowieso alle. Und weil am Anfang alle gejubelt haben, ob der Investitionsfreude des Vereins und der Weltstars, die die Bayern endlich in die Bundesliga holen, wird jetzt natürlich genörgelt. Deutschland eben.

Die gleichen Weltstars sind jetzt plötzlich die Totengräber der armen deutschen Jugend. Der Fußballer-Jugend.

„Das ist ärgerlich für Schweinsteiger und Podolski, weil sie nun erst einmal an Grenzen gestoßen sind und ihre Entwicklung möglicherweise gehemmt wurde.“

Ach so. Also für die deutsche Jugend spielt der Leistungsgedanke keine Rolle, ja?

Im Grunde bin ich diese Diskussion echt leid. Irgendwie.

Im Verein soll man Podolski, Schweinsteiger und Co. also den roten Teppich ausrollen und wenn die Nationalmannschaft mit all den in Watte gepackten Nationalspielern gegen Frankreich (mit Ribéry) oder Italien (mit Toni) spielt, ist plötzlich wieder Kämpfen angesagt?

Zum Glück sagt Herr Sammer in diesem Interview noch mehr:

Die Bayern könnten es sich bei ihren hohen Ansprüchen nicht leisten, auf die fehlende Reife und Konstanz der beiden 22 Jahre alten Jungstars Podolski und Schweinsteiger Rücksicht zu nehmen. „Wären sie drei Jahre weiter, hätte Bayern die Transfers nicht machen müssen.“

Desweiteren schon mal daran gedacht, wieviel man von solchen Spielern lernen kann? Und welche Leistung es wäre, sich trotzdem gegen die sog. Weltstars durchzusetzen?

„Poldi“ und „Schweini“ hatten in der letzten Saison ganz andere Probleme, aber durch dieses Stahlbad mussten sie gehen und der Verein braucht sie genauso wie all die Neuverpflichtungen. Auch Weltstars werden älter. Auch Weltstars sind mal verletzt, mal überspielt. Dann brauchen wir hungrige, junge Spieler, die parat stehen um anzugreifen.

Kapiert?

Korrekte Einstellung

Zuerst gab es nur Häme, dann wurden wir genötigt, endlich mal das Festgeld rauszuhauen. Weil wir auch das machten, wurde plötzlich die Undifferenziertheit der Ausgaben kritisiert. Als dann doch die Kracher kamen, die mögliche Langeweile in der Liga heraufbeschworen, um schließlich in der Kritik am menschenunwürdigen Konkurrenzkampf zu münden. Als erstes Opfer galt Schlaudraff, dann Schweinsteiger, sowieso mal alle Talente im Kader, zuletzt Makaay und nun PrinzPoldi.

Zu dumm, dass sich Podolski so gar nicht in dieser Rolle sieht, ganz im Gegenteil.

„Dass Miro kommt, halte ich für eine Super-Sache.“

Und weiter:

„Allen, die glauben, ich werde jetzt in München untergehen, kann ich nur sagen, dass sie damit falsch liegen. Ich bin nicht zum FC Bayern gekommen, um nach einem Jahr wieder wegzulaufen […] Ich kann mit der Konkurrenzsituation umgehen und werde mich dem Kampf stellen. Das ist für mich eine große Herausforderung.“

Das ist zumindestens mal die richtige Einstellung. Überrascht mich aber nicht, weil ich Podolski genauso eingeschätzt habe, auch wenn alle ihm permanent etwas anderes einreden wollen.

Wer sagt, dass er keine Chance hat? In unserer Gesellschaft gilt immer noch das Leistungsprinzip und auch wenn Toni und Klose vielleicht aufgrund ihrer Ablösen einen vermeintlichen Vorsprung genießen dürften, ist das kein Freibrief. In der letzten Saison sah man denPrinz auch von Anfang an als chancenlos, um sich beim ersten torlosen Spiel in Wehklagen über sein Schicksal zu ergehen. Wären seine Verletzungen nicht gewesen, hätte er imho am Ende der Saison klar den Platz neben Topstürmer Makaay sicher gehabt. Aber das ist ja keine neue Information für aufmerksame Breitnigge-Leser…

Hätten einige andere Spieler ebenfalls diese Einstellung in der letzten Saison an den Tag gelegt, oder zumindestens eine vergleichbare Konkurrenzsituation erlebt, müssten wir nicht über eine verpasste CL-Quali grübeln.

Rückkehr eines neuen alten Bekannten

Zé Roberto ist zurück beim FC Bayern.

Ein Jahr in Brasilien, eine Krise im Team, ein Trainerwechsel und die Abkehr von bayerischen Transferprinzipien haben dazu geführt, das bald wieder das altbekannte Trikot trägt.

Zurück kommt aber auch ein neuer Zé Roberto. Nach allem was man so hört und wie von mir schon thematisiert.

In Zukunft ist er kein Konkurrent von Schweinsteiger mehr, sondern Partner von van Bommel. Was wiederum Demichelis und vor allem Ottl freuen dürfte. Gleichwohl ist auch das kein Problem, dann geben die beiden halt Gas. Womit wir bei einem der Gründe für die massiven Verstärkungen wären…

Nein. Ich freu‘ mich irgendwie wieder auf , war sein Abschied für mich doch eher emotional neutral. Aber erst wenn jemand einen verlässt mag man beizeiten bemerken, wie wertvoll er gewesen sein konnte. Ihn zurückzuholen lag ohnehin nach daran, dass wir ihn inzwischen als Torjäger sehen… 😉

Willkommen zurück, José Roberto da Silva Júnior!