Das neue Werder Bremen

Ich hatte es irgendwie befürchtet. Und nun scheint es wahr zu werden: Wir werden das neue Werder Bremen. Zumindestens was Verletzungen betrifft.

Nach den Langzeitverletzungen von Sagnol und Lahm und dem (erneuten) Rückfall von Ismael (Knie-OP), stehen ferner noch Sosa, Kahn und Klose nicht zur Verfügung.

Der Diskussion um Kritik und Gegenkritik rund um Podolski folgte dessen Chance sich zu bewähren – Kloses Verletzung „sei Dank“.

Denkste.

DerPrinz ist jetzt nämlich ebenfalls krank. Vor lauter Aufregung und Vorfreude hat er sich eine „fiebrige Grippe“ eingefangen.

Fein gemacht.

Ok. Sagen wir mal so: Nicht alle Ausfälle treffen uns auf dem falschen Fuß. Sagnol und Lahm werden zur Zeit einigermaßen gut ersetzt und mit Ismael kann man ja leider schon länger nicht mehr planen. Selbst der Ausfall Kahns macht mir, wie gesagt, keine Sorgen, aber Kloses Abwesenheit hat mich getroffen. Noch dazu als Hitzfeld sich zu der Bemerkung „für mind. drei Wochen“ hat hinreissen lassen.

Klose scheint beim neuen FC Bayern imho nicht wegzudenken zu sein. Er wird gebraucht. Toni braucht ihn. Das Team braucht so einen Stürmer. Mit Podolski als Ersatz hätten wir gegen Lissabon zumindestens zwei „echte“ Stürmer auf dem Feld gehabt, jetzt bleibt uns nicht einmal das.

Sollten wir uns morgen tatsächlich für die Gruppenphase qualifizieren, empfinde ich jetzt schon leichte Bauchschmerzen für unsere versammelten Titelambitionen, insofern sich dieses Karma verfestigt.

Nennt es Phantombeschwerden, aber irgendwie läuft meiner Meinung im Moment alles einfach zu gut!

Ellbogengesellschaft

Der Spontan-Einsatz von Bayerns-Bald-Nr.1 Michael Rensing verlängert sich ein wenig.

Der FC Bayern muss mehrere Wochen ohne seinen Kapitän Oliver Kahn auskommen. Wie FCB-Cheftrainer Ottmar Hitzfeld am Montag mitteilte, muss sich der 38-Jährige einer Operation am rechten Ellenbogen unterziehen. […] Bei der Operation werden Kahn freie Gelenkteile im Ellenbogen entfernt. […] Kahn laboriert bereits seit mehreren Monaten an Ellenbogen-Beschwerden […]

Ehrlich gesagt macht mir das keine große Sorgen, denn im Gegensatz zur breiten Öffentlichkeit weiß ich, wissen wir, dass Rensing ein Guter ist, den man ohne weiteres ins kalte Wasser schmeissen kann. Dafür braucht es auch keinen Neuer- oder Adler-Hype im Verein…

Rensing spielt (wenn er gefordert ist) seit Jahren auf Top-Niveau (die Bayern haben unter ihm noch kein Spiel verloren), was er über Jahre eben schon als U21-Nationaltorhüter zeigte. Seine Fähigkeiten konnten unter Anleitung der beiden Bayern-Titanen Kahn und Maier im Verborgenen reifen. Klar. Er hätte sich in den letzten Jahren wohl durchaus vorstellen können, mal mehr zu spielen und wenn Kahn nicht definitiv nach dieser Saison aufhören würde, wäre er mit Sicherheit gewechselt – die Aussicht auf die Nr.1 bei den Bayern schien ihm aber – zu Recht – verlockender als ein Stammplatz bei irgendeinem Durchschnitts-Bundesligisten.

Jetzt zahlt sich seine Geduld so langsam aus und das Hoeneß Zitat von der Lehmann-Nachfolge mag für viele mal wieder überheblich klingen, bleibt für mich (der es nun schon häufiger von Hoeneß gehört hat) dagegen nicht unrealistisch. Warten wir einfach mal ab, wer bei der WM 2010 im deutschen Tor stehen wird, wenn nämlich Rensing zwei Jahre lang die Nr.1 bei den Bayern war…

Nein. Ich wünsche Kahn gute Besserung, freue mich nun aber erstmal auf 4-6 Wochen Rensing live.

Jeder sollte einen Naldo haben

In Leverkusen heißt der Stefan Kießling.

Klingt das zu hart? Na zumindestens kam mir dieser Gedanke als ich gerade Details über Kloses neuerliche Verletzung las:

Der deutsche Nationalspieler, der gegen Bayer den Siegtreffer von Luca Toni mustergültig vorbereitet hatte, schied nach einem Zweikampf mit Stefan Kießling in der 51. Minute aus. Der Angreifer klagte wieder über Schmerzen im rechten Knie, wo er zwei Monate zuvor beim Spiel in Bremen nach einem bösen Foul von Naldo eine Innenbanddehnung erlitten hatte.

Irgendwie muss der neue Bayern-Star ja zu stoppen sein – dabei sah das Foul der Zweikampf auf den ersten Blick gar nicht so heftig aus, vor allem im Vergleich mit Naldos Aktion.

Wie auch immer, seine Antwort hatte Klose ja schon zuvor gegeben, mit einem Tor (Hallo, Herr Schiedsrichter-Assistent?) und eine Muster-Vorlage für Toni. Oder war vielleicht Kießlings Aktion die Antwort auf Kloses starke Leistung?

Die Bayern haben auf jeden Fall gewonnen. Das zählt. Und ob Klose tatsächlich in Lissabon nicht spielen kann, speichere ist zunächst mal unter der üblichen Montags-Verletzten-Meldung ab…

Frisch, neu und belebend

Das hat mich gestern während des Spiels am meisten gefreut: Jan Schlaudraff kann wieder Fußball spielen.

Und das gar nicht mal schlecht, hauchte er doch trotz fehlender Spielpraxis und langer Verletzung dem darniederliegenden Spiel der Bayern in der Schlussphase teilwese neues Leben ein.

Das lässt hoffen. Vor allem auf die Zeit, wenn alle Hoffnungsträger endlich fit und in Form sind und trotzdem noch ein Schlaudraff existiert, der mächtig Druck machen wird – auf die Konkurrenz innerhalb des Kaders.

Eine Leistung wie gestern Abend werden sich einige, offenbar recht sicher fühlende Kollegen der bayerischen Offensiv-Abteilung, dann nicht mehr erlauben können…

Weiter so, Jan.

Alle Mann an Bord?

Na was habe ich gesagt?

Es ist Mittwoch und alle Montag-Verletzten sind spielfähig…

[…] sind Mark van Bommel, Christian Lell und Lucio am Dienstag ins Training zurückgekehrt und dürften damit auch einsatzbereit sein für das Spiel am Donnerstag.

Ferner steht Podolski in der Startelf – na bitte.

Ein Einsatz von Luca Toni wäre auch für ihn selbst nicht unwichtig – hat doch der Weltmeister noch überhaupt kein Europapokalspiel in den Knochen!

Kaum zu glauben. Schon eher dagegen die Premiere von Marcell Jansen.

Viel Spaß.

Deutsche oder italienische Verletzung?

Ganz offensichtlich gibt es einen Unterschied zwischen Verletzungen bei Fußballern. Entscheidend ist, ob ein Spieler in Deutschland oder Italien verletzt ist.

So geschehen bei Luca Toni.

Ich hatte ja schon angemerkt, dass der neue FC Bayern noch intensiver als zuvor mit dem Problem der Nationalmannschafts-Abstellungen zu „kämpfen“ hat. Sogar wenn Spieler ganz offensichtlich verletzt sind. Wie eben Luca Toni.

Was allerdings danach passierte, schlägt für mich dem Fass den Boden aus.

„Wenn wieder was passiert, sind wir die Dummen“, hatte der Bayern-Trainer vor Tonis Abreise zu seiner Nationalmannschaft erklärt. […] Einen Tag später absolvierte der Stürmer die komplette Einheit mit der Nationalmannschaft, machte Sprints, Pässe und Schusstraining. […] Das blieb nicht ohne Folgen, denn anschließend stellte die medizinische Abteilung der Italiener fest: Toni ist nicht fit und kann keine volle Belastung mitmachen.

Und die Krönung: Jetzt sind auch noch die Bayern an allem schuld:

Auch am Mittwoch in der Ukraine wird der Bayern-Torjäger nicht im Aufgebot stehen. Donadoni macht den Deutschen Rekordmeister dafür verantwortlich. „Bayern hat die Verletzung von Toni unterschätzt“, sagte der italienische Nationaltrainer.

Sonst alles in Ordnung, Donadoni?

Wir halten fest:

1. Der FC Bayern stellt einen nicht wirklich gesunden Spieler zur Nationalmannschaft ab, weil er dazu verpflichtet ist

2. Dieser Spieler nimmt dann am kompletten Belastungsprogramm teil

3. Überraschenderweise erleidet der Spieler danach einen Rückfall

4. Der FC Bayern darf jetzt die Scherben zusammenkehren, der Spieler fällt wahrscheinlich für das nächste, nicht ganz unwichtige Heimspiel gegen Schalke aus

5. Der FC Bayern wird zusätzlich noch dafür verantwortlich gemacht

Schön. Ich freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit mit Herrn Donadoni.

Im Rasen hängen geblieben

Ich bin begeistert.

Der aktuell wieder abflauenden Diskussion um bayerischen Artenschutz wie zum Trotz, verletzen sich unsere Spieler fleissig weiter.

Erst Toni, dann Sosa und jetzt Lahm.

Alle drei aber nur „leider“ ohne Einwirkung des Gegners. Lahm noch nicht einmal im Trikot des FC Bayern.

Klasse.

Jetzt gehen wir also auch in der Viererkette auf dem Zahnfleisch.

Lell ist der einzig spielfähige Flügelläufer. Von Jansen weiß ich das nur, weil er zwar nicht für uns, wohl aber für die Nationalmannschaft spielfähig ist. Wollen wir mal für Löw und seine Spießgesellen hoffen, dass er sich in den beiden Länderspielen kein Aua holt…

Ganz zu schweigen von Toni, der ja zur Reha in ein Flugzeug nach Italien steigt.

Es kann nur besser werden.

Was macht eigentlich: Willy Sagnol?

Ach ja. Den haben wir ja auch noch.

Nun, was er gerade macht?

Gesund werden hoffe ich. Und sich mit weichen Themen beschäftigen.

„Es gibt in diesem Punkt keine Unklarheiten: Ich bin der Vize-Kapitän des FC Bayern. Das war ein Grund, warum ich verlängert habe“, verriet Sagnol der „Sport Bild“. „Ich werde Kahns Nachfolger als Bayern-Kapitän.“

Es soll da ein Abkommen zwischen ihm und Hoeneß geben. Soso. Und das hat Dich gar erst zur Vertragsverlängerung getrieben, Willy? Und Geld war natürlich total unwichtig, gelle? Wer ist schon Juventus Turin…?!

Nein. Unser kleiner Franzose ist schon süß. So ab und zu. Nicht wirklich entzückend waren dagegen seine Leistungen in der letzten Saison, als er, mangels Ballack, plötzlich nur noch Flanken ins Niemandsland schlug.

Und ja. Irgendwie vermisst man ihn aktuell gar nicht. Haben wir doch in Lahm, Jansen und sogar Lell drei Verteidiger, die das neue, schnelle Spiel des FC Bayern zumindestens nicht behindern. Aus meiner Sicht muss sich Sagnol da erstmal einreihen und anstellen. Ganz egal ob Vizekapitän oder sonstwas (van Bommel soll da ja eh größere Chancen haben)…

Vertrauen bringt der Verein ihm zumindestens trotzdem schon mal genug entgegen

Der FC Bayern etwa hat seinen seit Monaten verletzten und erfahrenen Verteidiger Willy Sagnol für den Uefa-Cup gemeldet.

Im Gegensatz zu Herrn Ballack von seinem Verein in England – womit sich zumindestens der Kreis zu Sagnols Flanken schließt…

Der neue Roque Santa Cruz?

Moment mal.

Ist José Ernesto Sosa nicht gerade erst wieder zurückgekommen nach überstandenen Bandscheibenbeschwerden?

Und jetzt wird er schon wieder am Sprunggelenk operiert?

Irgendwie sieht das auch alles ein wenig nach „schlampigen“ Untersuchungen aus, oder?

In der Vorbereitung hatte er sich im Training eine Bänderdehnung zugezogen. […] Nach einer genaueren Untersuchung wurden jetzt freie Gelenkteile entdeckt, die bei einem operativen Eingriff […] entfernt wurden.

Wie auch immer. Wir wollen einfach mal nicht hoffen, dass er die legitime Nachfolge von Roque antritt…

Derby-Zeit

Und zwar Nord-Süd.

In den letzten Jahren haben uns die Hamburger in der Regel mächtig geärgert. Drei der letzten vier Begegnungen wurden vom HSV gewonnen. Aber dieser Eindruck täuscht, sind die Stevens-Kicker doch traditionell ein Lieblingsgegner für den FC Bayern.

So gewannen wir im Laufe der Jahre über 75% aller Heim- und über 45% aller Auswärtsspiele.

Nun. Das ist Vergangenheit. Die Bayern haben ein neues Team. Der HSV kämpfte sich unlängst nach dem van-der-Vaart-Getöse doch noch in den UEFA-Pokal. Mit van der Vaart. Lebensversicherung nennt man sowas.

Jetzt also das Nord-Süd-Derby. Nicht nur der HSV, nein, die ganze Liga hofft endlich auf einen Ausrutscher der Bayern. Helfen können ihrem Team nicht die Sportskameraden Demel und Kompany. Die halbe Abwehr.

Kompany für ein Spiel (gegen den FC Bayern) nach seiner „Notbremse“ im Spiel beim VfL aus Bochum und Demel für vier Spiele nach Sportgerichtsurteil nach seinem „absichtlichen Tritt mit dem Stollen auf einen am Boden liegenden Gegner ohne Kampf um den Ball“.

Da er „seinen Gegner nicht verletzt habe, und dieser nur kurzfristig leichtere Schmerzen verspürt hat, liegt allerdings nur ein leichterer Fall einer Tätlichkeit vor“.

Ein schwerer Fall hätte zu mind. 6, ein leichterer eben zu mind. 3 Spiele Sperre geführt.

Erschwerend kommt wiederum hinzu, dass Demel „Wiederholungstäter“ ist – drei Vorverurteilungen wegen Tätlichkeiten in den letzten fünf Jahren sprechen da eine eindeutige Sprache, oder?

In meinen Augen ist das nicht diskutabel.

Im Gegensatz zur roten Karte für Kompany. Die war nicht so rot, wie es schien, da noch ein, zwei andere Spieler hätten eingreifen können und das Foul auch knapp hinter der Mittellinie stattfand.

Was allerdings einzelne Wirrköpfe im Kreise der HSV-Fans dazu verleitet, zu mutmaßen, dass hier im Vorfeld des Derbys die Äusserungen eines Hoeneß, gar Hitzfeld zum Thema „Artenschutz“ zu diesen „fragwürdigen“ Urteilen gegen HSVer geführt hätten, vermag ich nicht nachzuvollziehen.

Echt nicht. Ist ein Hoeneß daran schuld, dass Demel in dieser Regelmäßigkeit „aus der Rolle fällt“? Kompany rot bekam, bevor es diese Diskussion überhaupt gab?

Achso. Stimmt ja. Der Vorsitzende des Sportgerichtes wohnt in der Nähe von München und ist Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes – Skandal! Verschwörung!

Aber eigentlich sollte man dazu gar nichts mehr sagen, sich nicht provizieren lassen. Und nur noch auf das Spiel freuen. Egal ob als Bayern- oder HSV-Fan!