Die schwarze Liste des FC Bayern

Nachdem die Bayern inzwischen aus dem Pokal und so gut wie aus der Championsleage ausgeschieden und in der Meisterschaft nicht wirklich gut positioniert sind, juckt es mich, einmal final über die Perspektiven einzelner Spieler nachzudenken.

Jetzt schon. Nicht erst nach der Saison.

Aus meiner Sicht gibt’s sogar ’ne schwarze Liste. Von Spielern, von denen wir uns trennen sollten. Unbedingt.

Fangen wir mal hinten an. Die grüne Liste. Spieler, die uns auch in der nächsten Saison nach vorne bringen können und die wir halten sollten.

Hans Jörg Butt.

Aus meiner Sicht der perfekte zweite Mann. Vielleicht auch mehr. Kann zumindestens ’ne Menge einstecken. Selbst wenn mal auf dem Rasen „Fight Club“ gespielt wird.

Philipp Lahm.

Darüber brauchen wir nicht reden. Hier habe auch ich eine Menge dazugelernt. Einer der besten Aussenverteidiger der Welt. Spricht für sich, wenn sogar Barcelona ihn haben wollte – dieses Barcelona.

Martin Demichelis.

Findet er zeitnah zur Form der Vorsaison zurück – halten! Auf jeden Fall.

Franck Ribéry.

Eigentlich darf man gar nicht darüber nachdenken, ihn abzugeben. In einer lustlosen Form hat er bei uns nichts zu suchen. Hat er Lust, macht er den Unterschied aus. Die Aufgabe wird also in der nächsten Saison sein, ihm wieder Lust zu vermitteln.

Zé Roberto.

Ein letztes Hallalie? Ich bin mir immer ein wenig unsicher. Die Schwankungen werden größer. Maximal eine Saison sollten wir seinen Abschied noch hinauszögern. An guten Tagen spielt er in der Timo-Liga…

Luca Toni.

Ein Brecher. Ein Torgarant. So war es in der letzten Saison. In dieser Saison hatte er die EM in den Beinen, war oft verletzt. Wird in der nächsten hoffentlich wieder besser. Ebenso wie die Anspiele für ihn.

Miroslav Klose.

Wacht er nach seiner Rückkehr endlich mal wieder aus seiner Lethargie auf? Dann können wir auf ihn ebenfalls nicht verzichten. Ein Top-Stürmer. Ein arbeitender noch dazu.

Wen noch?

Na all die Jungstars. Rund um Thomas Müller, Thomas Kraft, Breno (abwarten oder ausleihen?) und Toni Kroos (schon jetzt wieder zurückholen? Kommt auf die rote Liste an). Ferner noch diverse motivierte Gerland-Kicker, die vielleicht den Sprung in den Kader schaffen könnten.

Dann die rote Liste. Hier gibt’s bestimmt jede Menge Diskussionen. Zu Recht. Denn einerseits sind sie nicht unverzichtbar, andererseits aber auch noch keine Kandidaten für die schwarze Liste.

Michael Rensing, Lucio, Daniel van Buyten, Hamit Altintop, Andreas Ottl, Mark van Bommel, José Ernesto Sosa, Bastian Schweinsteiger.

Kurios? Nein. Der Reihe nach.

Michael Rensing.

Könnte imho beschädigt sein. Vielleicht aber auch nicht, hat er das Debakel in Barcelona eben nicht mitgemacht, kann jetzt in der Bundesliga (und im Rückspiel) zeigen, dass der Trainer ihn zu Unrecht Defizite in der Erfahrung zugeordnet hat.

Lucio.

Ach Lucio. Insgesamt vielleicht nicht verzichtbar, aber scheinbar in manchen Punkten unführ-, unbelehrbar (s. Wolfsburg). Hier müssen wir ganz genau darüber nachdenken, wie sich Lucio in Zukunft verhält und ob nochmal ein Mio.-Angebot aus südlichen, wärmeren Gefilden kommt…

Daniel van Buyten.

Der perfekte Backup, oder? Aber wieso sollte es dann nicht auch einen jüngeren geben, wenn er ohnehin nur als Backup gilt? Ebenso wie Lucio sehe ich ihn von der Tendenz eher auf der grünen Liste, aber dann haben wir wieder drei IV-Plätze mit um die 30-jährigen belegt…

Hamit Altintop.

Ein Kämpfer. In Nou Camp genau das Gegenteil. Das mag der Verletzung geschuldet gewesen sein. Trotzdem würde ich fast sagen: Entweder Schweinsteiger oder er bleiben beim FC Bayern. Nicht beide. Eine Tendenz vermag ich aktuell nicht zu geben.

Bastian Schweinsteiger.

Wie lange regen wir uns jetzt schon über Schweinsteiger (und seine Standards) auf? Seit der WM 2006? Mit kurzen Atempausen? Sicher. Ich bin weit davon entfernt, ihn mit einem Podolski zu vergleichen, der sich – im Gegensatz zu Schweinsteiger – seit der WM nicht einen Millimeter verbessert hat, aber wenn Juve immer noch 24 Mio. für ihn zahlen will – bitteschön.

Andreas Ottl.

Tja. Wie heißt es bei ihm immer so schön: „Der hat jede Menge Potential“. Soso. Ich hab’s, glaube ich, auch schon mal gesehen. So um die zwei Mal in den letzten Jahren. Ich weiß, ich weiß, die alte Leier. Man muss jungen Spielern Zeit geben. Sicher. Von mir aus. Dann aber nur in der zweiten oder dritten Reihe, wenn mal Not am Mann ist. Oder bei Gerland. Aber nicht zwingend, wenn man dabei ist in Wolfsburg oder Barcelona unterzugehen (oder wir verabschieden uns vom (Dauer-)Erfolg).

Mark van Bommel.

Unser Capitano. Zeigt sich stets bemüht. Und vielleicht wird mir das noch einmal irgendwann leid tun, aber ich denke, wir werden in der nächsten Saison mit einem Timo sehen, wie man diese Position wirklich spielen kann. Auf Top-Niveau. So hoffe ich zumindestens. Insofern das nicht klappt, sollten wir ihn in der Hinterhand haben.

José Ernesto Sosa.

Hätte es das Bochum-Spiel und das Tor gegen den KSC nicht gegeben, wäre Sosa klar auf der schwarzen Liste gelandet. Aber so haben wir alle noch Hoffnung. Auf einen zweiten Demichelis.

Zum Schluss nun endlich besagte schwarze Liste.

Massimo Oddo, Christian Lell, Tim Borowski und Lukas Podolski.

So klein? Klar. Sind ja auch nur die, von denen ich überzeugt bin, dass wir sie auf gar keinen Fall behalten dürfen! Insgesamt ist unser Kader ja ohnehin zu klein, deshalb muss es hier keine 1:1 Ersetzungen geben, eher holen wir mehr, als wir abgeben. Über obige Namen sollte es aber nun wirklich keine Diskussionen mehr geben, oder?

Eben. Also.

Demnächst mehr in diesem Kino

Gerade bricht ja rund um den FC Bayern die Hölle los.

Auch hier.

Man soll bitteschön nicht glauben, mich ließe all dies kalt. Also das gestrige Spiel, Klinsmann und meine Kommentatoren.

Deshalb werde ich mich in Kürze erneut zu all diesen Themen äußern.

Thema 1: Ist Klinsmann als Trainer noch tragbar?

Thema 2: Die schwarze Liste des FC Bayern

Vielleicht auch noch das eine oder andere mehr…

Die schwarze Bestie ist müde

Ich bin eigentlich ganz ruhig. Komisch. Nicht so wie die jetzt durchdrehenden sog. Journalisten. Sport-Journalisten. Premiere-B-Moderatoren.

Die Bayern sind quasi aus der Championsleague ausgeschieden. Hatte ich ja zuvor schon befürchtet.

Lahm kurz vor dem Spiel verletzt. Meine schlimmsten Befürchtungen traten ein. Oddo auf rechts, Lell auf links. Mit seinem ohnehin nicht so starken linken Fuß. Podolski-Syndrom.

Was sich zuvor nur in meinem Kopf abspielte, sah man dann nach 9 Minuten auf dem Feld.

Zauberfußball von Barcelona gegen die C-Elf der bayerischen Abwehr. Das konnte nicht gut gehen!

Zum Glück hat nun die Vorbereitung auf die neue Saison begonnen. Wer bringt uns in Zukunft noch weiter, wer hält uns nur auf?

Eins steht fest: Für die Championsleague reicht’s so nicht. Und national wird’s auch eng.

Wir haben ein Aussenverteidiger-Problem.

Wir haben ein Bank-Problem, der zweite Anzug passt nicht.

Alles bekannt.

Etwas anderes stand aber auch schon vor dem Spiel fest:

Nur mit unserer absoluten Top-Elf, in Top-Form, hätten wir gegen dieses Barcelona eine Chance gehabt.

Da leg‘ ich mich fest: Barcelona ist für mich die beste Mannschaft des Planeten. Diese Offensive ist das Beste, was ich jemals von einer Offensive gesehen habe.

Hier muss ich auch nicht den Gegner stark reden, um unsere Niederlage klein zu reden.

In Unterzahl den Gegner auf dem Bierdeckel nass zu machen ist großes Kino. Auf der anderen Seite: was unsere Aussenverteidiger ihren Gegnern heute für Platz gelassen haben, geht schon nicht mehr auf irgendeine Kuhhaut…

Das Gute: Wir wissen jetzt endgültig, woran es bei uns hapert. Ist aber ein eigener Bericht.

Herrn Lell und Herrn Oddo – soviel schon mal vorab – werden wir in der nächsten Spielzeit wohl nicht wiedersehen.

Zum Spiel:

Bis zur 8. Minute war ich eigentlich ganz zufrieden, hatte ich nicht den Eindruck, dass Barca mit seinem Wirbel Erfolg haben sollte. Die Bayern standen gut.

Dann die ersten Aussetzer. Von Altintop, Breno und abschließend Lell. Unfassbar schlecht. Schon wieder. Naja. Zwei dieser Drei spielten ja gegen Wolfsburg gar nicht oder ganz woanders.

Vor dem 0:2 kann man, wenn man es gut mit den Bayern meint, über Abseits diskutieren. Meine ich aber nicht und deshalb war es das da schon mit dem Spiel. Übrigens wieder ein Fehler vom Bewegungslegastheniker Lell, der offenbar nur in Vereinen wie dem FC Köln seine „Stärken“ zur Geltung bringen kann. Bitteschön. Auf Wiedersehen.

Passend dann das 0:3, das ich zunächst als Lell’sches Eigentor sah. Dann aber doch Messi. Mit dessen Dynamik Lell so gar nicht klar kam. David gegen Goliath.

Das 0:4 auf Pass von van Bommel, der offenbar dachte, dass sein Rambo-Foul gegen eben jenen Messi das Spiel stoppen könnte. Falsch gedacht.

Es hätte sogar noch höher ausfallen können. Der nicht gegebene Elfmeter und noch diverse andere Situationen, in denen Barca einfach nicht konsequent genug agierte.

In Halbzeit zwei dann zwei bis drei Gänge raus bei den Katalanen. Und trotzdem gelang es den bayerischen Kickern nicht, sich vernünftig ins Spiel einzuarbeiten (bis auf die Zé Roberto-„Chance“).

Womit wir beim schlimmsten Punkt des Abends wären: Der fehlende Kampf!

Wenn es spielerisch nicht reicht, dann muss man doch wenigstens kämpfen, oder?

Machen all die B-Mannschaften in der Bundesliga gegen uns doch auch.

Nein. Nix. Null. Nada.

Schlimm.

Was soll Klinsmann da machen?

Schmusekurs ging nicht. Draufhauen nützt auch nix. Eine Seite.

Die andere: Konnte man sich in der Bundesliga nicht motivieren, weil man nur an die Championsleague dachte? Diese Entschuldigung – schlimm genug – wäre somit auch erledigt.

Wer muss da also zuerst fliegen?

Für mich ja keine Frage, aber einige geiferte „Journalisten“ und leider immer mehr Fans, sehen das spätestens seit heute abend ganz anders als ich. Wäre schade, wenn die „Mechanismen der Branche“, die doch immer nur durch die, die drüber reden, betrieben werden, ein Projekt Klinsmann beenden, bevor es ernsthaft begonnen hätte.

Meiner Meinung nach muss man Klinsmann halten!

Dafür müssen die Bayern aber die CL-Quali schaffen. Dann setzt man sich nach der Saison zusammen, räumt den Kader auf, ergänzt ihn – endlich – um einige Top- und Klinsmann-Spieler und gibt ihm mind. noch eine Hinrunde, wenn nicht noch eine Saison.

Allein, mir fehlt der Glaube.

Springer, Premiere und Co. werden ab sofort, da bin ich mir inzwischen sicher, solange aus allen Rohren feuern, bis Klinsmann weg ist.

Schade.

Noch was?

Ja. Einer der wenigen echten Männer auf dem heutigen Platz in Reihen der Münchner: Butt.

Alter Schwede. Was für ein Foul. Was für eine Beule. Was für eine Leistung danach (ohne wirklich unter Dauerbeschuss zu stehen). Das hatte was von Kahn. Um mal was Positives zu sagen.

Was jetzt aus Rensing wird?

Mir egal. Inzwischen. Es gibt größere Probleme rund um den FC Bayern.

Glaskugel 0809 # 03

Nach dem unglaublichen Debakel der Bayern beim aktuellen Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg, hat meine Glaskugel eigentlich einen Sprung. Ich versuche es trotzdem noch einmal, denn – ganz Bayern-like – sieht es immer noch nicht wirklich schlecht aus.

Auch wenn die Klinsmänner ab sofort demütig nur noch von Spiel zu Spiel denken und handeln sollten…

Machen wir (ich bin ja kein Spieler) mal eine Zwischenrechnung auf. Bis zum ominösen 30. Spieltag. Die nächsten vier Spiele.

Bundesliga - Tabelle, Spieltag 26

FC Bayern: Eintracht Frankfurt (H), Arminia Bielefeld (A), FC Schalke 04 (H), Borussia Mönchengladbach (H)

VfL Wolfsburg: Borussia M’gladbach (A), Leverkusen (H), Energie Cottbus (A), 1899 Hoffenheim (H)

Hamburger SV: VfB Stuttgart (A), Hannover 96 (H), Borussia Dortmund (A), Hertha BSC (H)

Hertha BSC: Hannover 96 (A), Werder Bremen (H), 1899 Hoffenheim (A), Hamburger SV (A)

VfB Stuttgart: Hamburger SV (H), 1.FC Köln (A), Eintracht Frankfurt (H), Bielefeld (A)

1899 Hoffenheim: VfL Bochum (H), Karlsruher SC (A), Hertha BSC (H), VfL Wolfsburg (A)

Da gebe ich keine Prognose ab!

Würde ich sowieso wieder falsch liegen. Auf jeden Fall könnten sich am 30. Spieltag einige Weichen für den Saisonausgang gestellt haben.

Sicher. Die Bayern haben in den nächsten vier Spielen drei Heimspiele – aber was bedeutet das in der aktuellen Form schon?

Die Magath-Kicker haben „starke“ Gegner demnächst nur im eigenen Stadion und da sind sie offenbar heuer bärenstark. Die holen wir bis zum 30. Spieltag definitiv nicht ein. Eher im Gegenteil (jetzt doch eine Prognose – aber damit kann’s ja nur besser werden).

Richtig leicht hat der HSV in den nächsten Wochen auch nicht gerade. Beim wiedererstarkten schwäbischen VfB, Nordderby gegen Wundertüte H96, in Dortmund und dann gegen die Hertha, die vielleicht schon um die letzte Meisterchance spielt – ‚gibt einfachere Konstellationen…

Aufpassen muss ebenfalls die Berliner Hertha. Auf einen negativen Lauf. In Hannover kann man zwar gewinnen, aber danach zuhause gegen Bremen und zweimal auswärts in Hoffenheim und beim HSV – müssen wir die Berliner dann schon von der Rechnung nehmen?

Neuling in dieser Liste sind die Babbel-Kicker. Ganz still und leise haben sie sich wieder herangeschlichen. Nur noch drei Punkte hinter den Bayern. Gefährlich. Für uns. Und das Programm scheint zunächst nicht das schwerste zu sein. Ein erstes Endspiel wird gegen die Jol’schen Hanseaten erwartet. Für beide geht’s da um die Richtung…

Zu guter Letzt: Hoffenheim! Gestern nur mit viel Pech in Hamburg verloren (das Heimspiel des HSV kam mir vom Ablauf irgendwie bekannt vor: Fehlentscheidungen (nicht gegebener Elfer) pro HSV und in HZ2 spielt nur der Gast – so wird man eigentlich Meister, oder?) und jetzt schon sieben Punkte hinter der Spitze. Zwar kommen jetzt zwei „leichtere“ Gegner, aber danach zwei Spiele, die man eigentlich – im aktuellen Lauf – nicht gewinnen kann.

Kann.

Kann aber auch alles ganz anders kommen.

Wir werden sehen.

Unglaubliche Effektivität gegen unglaublich schlechte Bank

Unglaublich. Ich hatte es ja irgendwie geahnt. Das es aber tatsächlich so kommen würde. Wer kann damit rechnen?

Die Bayern in Wolfsburg. Mit einem 1:5 nach Hause geschickt.

Unglaublich historisch. Unglaublich desaströs. Unglaublich schlecht.

So unglaublich überschlug sich Premiere nach dem Spiel. Und währenddessen nicht weniger. Mittendrin statt nur dabei: Dieter Nickles. Investigativ-Reporter durch und durch. Alle zwei bis drei Minuten eine Schalte. Interviews. Mit Spielern, den Trainern. Dann zum Bayern-Bus.

Hellmann: „Irgendwelche Spieler zu sehen?“
Nickles: „Nein.“
Hellmann: „Wenigstens pfeiffende Fans oder Klinsmann-Raus-Rufe?“
Nickles: „Nein. Aber ich habe gerade unglaublich hängende Köpfe bei den Bayern-Spielern gesehen“.

Das war so unglaublich boulevardesk. So unglaublich BILD-Zeitung, dass ich fast noch im Anschluss meine Premiere-Kündigung geschrieben hätte (mache ich bald ohnehin, aber aus anderen Gründen).

Soviel zum zweitklassigen Drumherum.

Ein 1:5 bei einem direkten Konkurrenten um die Meisterschaft (jetzt endgültig, denn Wolfsburg ist drei Punkte, vier Tore vorne. Tabellenführer) ist ’ne bittere Angelegenheit. Aber ehrlich gesagt haben mich die Niederlagen gegen Hamburg oder Köln viel mehr gestört, viel galliger werden lassen. Wieso? Weil es zum einen so unglaublicher Dusel des Gegners oder ein wirklich grausam schlechtes Spiel der Bayern war.

Beides traf heute nicht zu.

Wolfsburg hat gegen uns fünf Tore geschossen. Von daher ist der Sieg verdient.

Wolfsburg ist dabei auch so unglaublich effektiv gewesen. Irgendwie kam mir das so vor, als ob die fünf Chancen hatten und daraus fünf Tore erzielt haben. Sowas ist – zugegeben – meisterlich.

Hat man das Spiel insgesamt, und nicht nur die Zusammenfassung, adrenalinsprühender Kommentatoren verfolgt, dann muss man einräumen, dass das Spiel in den ersten 60 Minuten eher ausgeglichen war. Kaum Chancen auf beiden Seiten, die Wolfsburger gehen mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung, die Bayern gleichen mit ihrer ersten zwingenden Möglichkeit aus.

Das war’s. Gerecht. Optisch hatten die Bayern sogar ein Übergewicht. Aber das hat ja inzwischen Methode. Man lässt die Bayern (selbst als Tabellenführer, oder sonstiger Hurra-Fußball-Club) kommen, weiß um deren Schwächen und nutzt diese – insofern man die Möglichkeiten hat – gnadenlos aus. Perfekt.

Die zweite Halbzeit versprach einen offenen Schlagabtausch, da dem Sieger die Tabellenführung blühte.

Für mich gab es in diesem Spiel einen Knackpunkt. Die 34. Minute. Der Tritt Dzekos gegen Lucios Beine.

Sicherlich konnte Dzeko es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, aber da verloren die Bayern das Spiel, da Lucio zwar zunächst, nach längerer Behandlung, weiterspielen konnte, sein Zustand sich aber rund um die 60. Minute in der zweiten Halbzeit zunehmend verschlechterte.

Aus diesem Grund kam er auch beim Flankenlauf Schäfers nicht hinterher, was dieser nutzte, um maßgerecht auf Dzeko zu flanken. Erneute Führung für Wolfsburg. Erneuter Rückstand für die Bayern. Unglaublich. Die fällige Auswechslung Lucios kam viel zu spät, denn da stand es inzwischen 1:3 und das Spiel war weitesgehend gelaufen.

Erneut hatte Dzeko vollendet, was ihn für mich zum Matchwinner macht.

Zum unglaublichen Debakel für die Bayern wurde es auch deshalb, weil ab der 67. Minute allen Ernstes, neben dem gelernten, aber unerfahrenen Innenverteidiger Breno, ein Ottl(!) dort sein Unwesen treiben durfte!

Ottl!!

Wenn Klinsmann wenigstens Lell dort hingestellt hätte, der das imho schon mal gespielt hat, aber nein, es musste einer wie Ottl sein, den ich zumeist schon auf seiner Stammposition aus Unsicherheitsfaktor sehe…

Was diese, endgültig explosive, Mischung bewirkte, sah man beim 1:4 und vor allem beim 1:5. Unglaublich schlechtes Defensivverhalten bei den folgenden Wolfsburger Kontern und unglaublich amateurhaftes Stolpern vor dem Grafite-Tor „für die Geschichte“.

Übrigens, liebes Boulevard, liebe Premiere-B-Moderatoren: Ihr habt den Namen Rabah Madjer vergessen. Auf den habe ich die ganze Zeit vergeblich gewartet!

Nein – und das meine ich ganz im Ernst – die Bayern haben bis zur 63. und ab der 77. Minute eigentlich ein nicht soo schlechtes Spiel abgeliefert. Also abgesehen davon, dass wir mit einer Innenverteidigung gespielt haben, die so noch nicht einmal beim Gerland Hermann hätte spielen dürfen und wir einen Toni-Partner auf dem Platz hatten, den doch keiner wirklich gesehen hat.

Hat Herr Podolski irgendwas Positives zum Spiel beitragen? Ich kann mich nicht erinnern.

Welch‘ ein Unterschied man da bei einem Luca Toni bemerkte. Der brannte. Nebenbei wurden ihm noch zwei gute Chancen fälschlicherweise wegen Abseits abgepfiffen.

Tag und Nacht. Der Unterschied jetzt.

Ebenfalls stark: Lahm. Das war teilweise schon Barca-Niveau. Der Rest war Durchschnitt und scheiterte an der sehr guten Defensive der Wolfsburger. Ganz besonders hervorheben möchte ich hier einen gewissen Josué.

Unglaublich, was der so alles abräumte. Nämlich eben so gut wie alles. Von so einem Spieler im Team träumt man. In Timoschtschuk haben wir in der nächsten Saison hoffentlich selbst so einen Josué.

Um es zusammenzufassen:

Die Bayern haben eine Klatsche bekommen. Aber das Drama, was jetzt daraus gemacht wird, ist es nun auch wieder nicht. Wieso? Weil ich mich innerlich schon länger mit dem Gedanken beschäftige, dass es heuer vielleicht doch nix wird. Weil es einfach zu viele Gegner sind. Zu viel Konstanz bei denen, zu viele Probleme bei uns.

In der personellen Struktur (zu wenig gute, gesunde Stürmer), zu viel Konzentration fernab der Bundesliga (oder glaubt jemand, dass Spieler wie z.B. Ribéry oder Toni nach dem Double-Vorsaison nicht hauptsächlich an die CL denken?) und zu viele Änderungen in dieser Saison, die viele Profis vielleicht überfordert oder direkt auf Aggro haben schalten lassen.

Sicher. Es gab immer wieder Lichtblicke und das Ende der Hinrunde hat mich begeistert. Aber was in dieser Rückrunde abgeht, geht einfach gar nicht.

Und wenn das Kind mal im Brunnen ist, bekommt man es schwer wieder raus.

Aber nochmal zurück zum Thema „Klarsicht“.

Wieso muss es eigentlich ein Felix Magath sein, der – im Interview mit Boulevard-Nickles – als Erster auf die bayerische Innenverteidigung der zweiten Halbzeit hinweist? Der erwähnt, dass in diesen 45 Minuten für sein Team alles, aber einfach alles zusammenpasste?

Spricht imho für sich.

Das Problem ist allein, dass wir über diese Dinge im Rahmen von Bayern-Spielen zuletzt einfach einen Tick zu oft diskutieren mussten.

Der zweite Anzug der Bayern passt einfach nicht!

So bitter das gerade für uns ist. Denn das war immer unser Trumpf. Demichelis gesperrt, Lucio verletzt, van Buyten bei seinem kranken Vater. Und plötzlich muss der – zuvor recht sichere – Breno als Abwehrchef agieren. Kann sich nicht an den breiten Schultern einer der obigen anlehnen. Das konnte nicht funktionieren. Noch dazu neben einem Bewegungslegastheniker wie Ottl.

Insgesamt sollten wir jetzt mal zügig in uns gehen. Die Duelle gegen Barcelona vernünftig über die Bühne bringen und eine Qualifikation für die nächste Championsleague ins Auge fassen. Platz zwei, mindestens aber Platz drei sollte es schon werden.

Wenn es am Ende doch mehr wird – in Ordnung. Aber aktuell vom Titel zu reden wäre (mal wieder) vermessen.

Meine Meinung.

Und im nächsten Spiel bitte einmal Herrn Müller in der Startelf. Schlimmer kann’s ja nicht werden…

Haut der Lukas wieder?

Komische Überschrift für einen Vorbericht zu einem Spiel der Bayern, dass die Richtung für die Saison vorgeben kann.

Es ist mal wieder das wichtigste Spiel.

Sind diese Spiele ja immer. Und wenn’s gewonnen wurde, dann das nächste. Solange bis man mal verliert und die Saisonziele den Bach runter gehen.

Wieso aber dann dieses Wortspiel?

Weil Herr Podolski in Wolfsburg zwar – insofern es sich nicht vermeiden lässt – in der Startelf stehen wird, ich mir aber wirklich nicht vorstellen kann, wie die 90 Minuten am morgigen Samstag für ihn zu einem Quell der Freude werden könnten (und in der Bundesliga würde er für eine derartige Aktion wie gegen Ballack mind. Gelb sehen, Stichwort Lehmann vs. Amoroso).

Luca Toni ist wieder fit. Wird auflaufen. Davon können wir mal ausgehen. Das ist gut. Zumindestens besser als zuvor. Seine Präsenz schafft Räume, bindet Gegenspieler. Wie das mit einem Single-Stürmer Podolski ausgeht, haben wir ja im KSC-Spiel gesehen. Und der KSC ist ganz offensichtlich ein anderes Kaliber als die aktuellen Magath-Wölfe. Man kann also davon ausgehen, dass Podolskis Leistungsbilanz eher noch schlechter ausfallen würde. In obiger Konstellation.

Dazu wird’s aber ja wohl nicht kommen. Trotzdem. Der Stammpartner von Toni ist Klose. Aus diversen Gründen. Allein schon aufgrund der Frage, ob es überhaupt einen idealen Sturmpartner für Herrn Podolski geben kann…

Zuviel Polemik? Na er kann uns alle ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Die Chance hat(te) er seit 2006.

Von diesem „Problem“ abgesehen, habe ich ein wenig Bauchschmerzen.

Haben wir zwar auf der einen Seite die Chance, einen direkten Konkurrenten um den Titel (so muss man das Werksteam ja inzwischen wohl einordnen) zu distanzieren, gibt es auf der anderen Seite das Risiko, dass wir endgültig den Kontakt zur Spitze verlieren, mit dieser miesen Stimmung in die Duelle gegen Barcelona einsteigen und somit direkt mal eine Hypothek herumtragen.

Aber so ist eben Fußball.

Déjà vu-like kommt mir das alles vor. So wie vor dem Spiel gegen Hoffenheim. Zum Ende der Hinrunde. Das Ergebnis ist bekannt.

Schließlich gibt es ja auch jede Menge positiver Nachrichten.

Ribéry hat in den Länderspielen eine deutliche ansteigende Formkurve bewiesen. Das allein sollte schon reichen, die Wolfsburger defensiv intensiver zu beschäftigen, als die dies in der Rückrunde bislang gewohnt waren. Und auch das Hinspiel zeigte ja, dass wir zwar gegen die Niedersachsen zurückliegen können, ein Sieg aber selbst dann nicht ausgeschlossen sein muss.

Hoffen wir also das Beste.

Ach ja: Vorwärts BVB! und „Macht’s noch einmal – ihr Remis-Könige aus Hoffenheim!“ 😉

FC Bayern verpflichtet Cristiano Ronaldo!

Transferhammer in München!

Der FC Bayern gab heute morgen offiziell bekannt, dass er zur neuen Saison den portugiesischen Offensivstar Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro verpflichtet hat.

Völlig überrascht hat der Verein einmal mehr die versammelten Medienvertreter bei der heutigen Bekanntgabe. Uli Hoeneß war eine gewisse Genugtuuung anzumerken, als er – zusammen mit Pressesprecher Markus Hörwick – die sensationelle Nachricht unters Volk brachte.

„Wir haben lange an diesem Transfer gearbeitet. Im Hintergrund. Uns war bewusst, dass eine Vorabinformation an dieser Stelle, die Verhandlungen mit dem Spieler und Manchester United erschwert hätte, weshalb der Aufsichtsrat rund um Franz Beckenbauer nicht eingeweiht war. Der Spieler hat heute ohne Probleme die sportmedzinische Untersuchung bestanden, seinen Vertrag unterschrieben und wir freuen uns jetzt, Cristiano ab der nächsten Saison für die nächsten vier Jahre im Trikot des FC Bayern zu sehen.“

Auch Ronaldo richtete einige Worte an die ebenso versammelte wie verblüffte Presse.

„Ich bin froh und stolz, dass ich zu einem Traumverein wie dem FC Bayern wechseln kann. Für viele mag dieser Wechsel überraschend kommen. Aber nachdem ich mit Manchester alles erreicht hatte, suchte ich nach einer neuen Herausforderung. Diese Herausforderung fühle ich hier für mich in München. Vereine wie Real Madrid, mit denen ich auch immer wieder in Verbindung gebracht wurde, sind mir da zu unsicher, schließlich will ich dauerhaft in der Championsleague spielen und möglichst weit kommen.“

Fragen zur Ablösesumme wurden von Seiten Hörwicks und Hoeneß abgewiegelt. „Man habe Stillschweigen vereinbart“.

Erste Reaktionen der Spieler erreichten uns ebenfalls kurz nach dem Frühtraining an der Säbener Straße:

Lukas Podolski: „Boah. Da hat der Uli ja endlich meinen Nachfolger gefunden.“

Christian Lell: „Echt? Den Ronaldo? Klasse. Und wie dünn der schon wieder ist. Tja, die brasilianische Liga hält fit.“

Franck Ribéry: „Très bien. Jetzt muss isch nur noch überreden mon ami Thierry zu kommen zu uns, dann wir gewinnen sicher diese Championsleague. Et alle anderen Pokale aussi.“

Freuen wir uns alle also auf das neue Offensiv-Traumtrio Ribéry – Ronaldo – Müller!