„Schalke ist natürlich auch ein großer Verein, aber Bayern ist nochmal was anderes.“
Lukas Raeder, Deutscher U19-Meister 2012, Ex-Schalke 04
Monat: Juli 2012
9.249
Er ist da. Der neue Mitgliedsausweis.
Und man merkt, dass es langsam eng wird.
9.249.
Letzte Saison 9.382. Lediglich 133 Plätze gefallen.
Ihrso?
Weisheiten #212
„Wir haben […] immer wieder über Eventualitäten gesprochen. Es war ihm klar: Wenn die Säbener Straße ruft, weckt das in mir Begeisterung. Als ich ihn dann angerufen habe, war das Thema relativ schnell erledigt. Denn Wolfgang Niersbach hat die Feinfühligkeit und wusste, dass ich das unbedingt machen wollte.“
FCB-Sportvorstand Sammer, mit Bayern-Gen.
It’s Sammer time. Die grauen Wolken verschwinden.
Eigentlich ist es wie immer. Für mich wohnt jedem Anfang einer neuen Saison ein gewisser Zauber inne.
An der Säbener Straße kommen Fans, Journalisten, Spieler, Trainer und sonstnochwer zusammen und begrüßen allerhand neue Gesichter. Manchmal mehr, manchmal weniger. Heuer etwas mehr. Was irgendwie mit der letzten Saison zu tun hat.
Seit gestern ist aber alles anders.
Wohl kaum in der Geschichte des FC Bayern – allenfalls vergleichbar mit dem Hype um die Verpflichtung von Ribéry und Luca Toni – brachte mich ein Trainingsaufakt meines Vereins derart in Wallung.
Sammer ist da. Unser Messias. Glaubt man den Berichten der letzten Stunden.
Ob er derlei – auch und gerade in München – werden kann, müssen wir abwarten. Er hat – und da beißt die Maus keinen Faden ab – in seinen bisherigen Funktionen auf und außerhalb des Platzes, schon den einen oder anderen Lorbeer geerntet.
Das ist gut und zeigt, dass man beim FC Bayern vielleicht tatsächlich eingesehen hat – zweijährige Durststrecke sei Dank – das sich etwas Grundsätzliches ändern muss.
Ich will hier nicht übertreiben – aber wenn dies tatsächlich der Fall ist – dann ist dies dermaßen epochal, wie es die Hoeneß-Inthronisierung 1979 war.
Wir werden sehen. Und auch ein Matthias Sammer muss sich am Erfolg und vor allem seinen heutigen Worten messen lassen.
Andererseits: Was Sammer heute sagte und über die multiplen Kanäle an mich heran getragen wurde (ich konnte die PK nicht live verfolgen), machte Eindruck auf mich. Das ging sogar über das übliche Blabla hinaus, dass Neuzugänge beim ersten Auftritt für ihren Verein zu sagen pflegen (und übrigens von Spieler zu Spieler und Verein zu Verein beliebig austauschbar ist).
Da darf man gespannt sein. Und das bin ich seit heute. Wie ein Blitz schlugen die letzten beiden Tage in meine fußballerische Lethargie seit dem 19.05. ein, die auch die EM nur marginal verändern konnte (oft ohnehin nur ins negative, Stichwort Eventsfans, etc.).
Die Schatten der letzten Saison sind wie weggeblasen.
Erst recht, seit ich mitbekam, wie sehr einige BVB-Fans diese Verpflichtung bedauern, weil sie Sammer für einen Schlüssel zu neuem bayerischen Erfolg, ihn gar „für zu gut für uns“ halten. Nicht unerwähnt sollte ferner die inzwischen offensichtliche Tatsache bleiben, dass es wohl tatsächlich ein Anruf Hoeneß‘ gewesen sein muss, der verhinderte, dass Sammer zum HSV ging. Wie sehr mag dies die üblichen Verdächtigen unter den Rauten-Fans treffen? Nicht, dass ich derlei übertrieben auskosten will, aber wie wäre es wohl im Umkehrschluss gewesen?
Lassen wir das.
Ich will hingegen gerne einräumen, dass es sicherlich nicht nur meiner bayerischen Seele einen gewissen Luftsprung versetzte, als Sammer zum Besten gab, dass er eine Ausstiegsklausel beim DFB hatte, die nur bzgl. des FC Bayern wirksam war (wenn auch nur mit Niersbach abgestimmt). Der FC Bayern scheint immer noch jemand zu sein.
Rundherum also ein gelungener Tag für uns alle.
Samma, hamma ’n Sammer Hamma?
Unglaublich.
Gestern noch mein Abschluss-Beitrag zu dieser EM mit der Freude auf die neue Saison und dann heute diese Meldung.
Matthias Sammer wird Teil der FC Bayern-Familie. Oder zumindest Teil des FC Bayern, denn ob es den Begriff „Familie“ in diesem Zusammenhang in Zukunft noch geben wird, weiß aktuell keiner so genau.
Was die Personalie Sammer für den FC Bayern bedeuten wird, erfahren wir ebenfalls erst später.
Nicht alles war schlecht, was man so über Christian Nerlinger sagen kann. Und ob jetzt alles gut wird, bleibt noch verborgen.
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich heute – mit dieser Entscheidung – etwas Entscheidendes beim FC Bayern getan hat. Wollen wir es hoffen, wir werden es erleben.
Herzlich willkommen in München, Matthias und Danke für alles, Christian!
Mit dieser EM bin ich fertig.
Dieser Beitrag ist – urlaubsbedingt – spät dran.
Es gibt aber auch gar nicht viel zu sagen.
Mit der EM 2012 bin ich fertig. Also inhaltlich. Ich habe dem Thema nichts mehr hinzuzufügen.
Alles was ich zu sagen hatte, habe ich – im Urlaub – über Twitter bereits gesagt.
Was es sonst noch zu sagen gäbe, haben andere für mich übernommen.
Der Kaisergrantler zum Beispiel. Oder Herr Niggemeier. Oder Bildblog.de. Oder Herr Zeigler. Oder Sportsaal.de.
„Man“ muss nicht unbedingt alles davon – vorbehaltlos und in der Wortwahl – unterschreiben. Aber es spiegelt meine grundsätzliche Überzeugung wider.
Und jetzt ist es auch gut. Seit heute – 01.07.2012 – haben wir eine neue Saison. Und das ist gut so.