Das war es noch nicht. Doch!

Am heutigen Tag wird Ulrich Hoeneß erneut zum Präsidenten des FC Bayern e.V. gewählt werden. Zwar steht die Wahl auf der Jahreshauptversammlung des eingetragenen Verein FC Bayern München noch aus, aber Hoeneß ist erstens einziger Kandidat und zweitens – sind wir einfach mal ehrlich – Meinungen und Überzeugungen wie die meine sind in der eindeutigen Minderheit. Für 1-3 Sekunden hatte ich zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt, mich selbst als Präsident zur Wahl zu stellen. Ist natürlich Unsinn und war auch nur eine kurze Tagträumerei über diesen speziellen Moment und die imaginären Gesichtszüge unseres Vorstandes. Illusorisch ist es ohnehin, da man bei einem Weltverein wie dem FC Bayern nicht „einfach so“ Präsident des e.V. werden kann. Die Kandidaten / der Kandidat werden / wird vom Verwaltungsbeirat vorgeschlagen und die JHV darf dann abnicken. Deutsches Vereinsrecht in Kombination mit einer Fußball-AG.

Es schließt sich für mich ein Kreis, habe ich doch als Bayernfan die Steueraffäre, den Prozess, die Verurteilung, die Haftzeit und seine Rückkehr verfolgt. Ich war – bekanntermaßen – Augen- und Ohrenzeuge von Hoeneß‘ letzter Rede in Freiheit auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung 2014. Ich bin immer noch schockiert, wenn ich daran denke. Seine Erregung, seine Vehemenz und die Stimmung unter der Mehrheit der anwesenden Bayernmitglieder. „Das war es noch nicht!“ waren seine abschließenden Worte und ich befürchtete, dass es genau zu diesem Punkt kommt, an dem wir uns heute befinden. Hoeneß kehrt zurück in alle Ämter, die er nach seiner Verurteilung abgeben musste. „So, als wäre nichts gewesen.“ ist mein diesbezüglicher Satz, der mir immer wieder in den Sinn kommt.

Wir müssen das nicht immer oder schon wieder durchkauen, ich weiß, dass es hier durchaus jede Menge gegensätzliche Meinungen gibt, aber für mich gibt es einfach gewisse Dinge in der Gesamtkonstellation Hoeneß und FC Bayern, die für mich nicht gehen (und damit ist nicht das Thema „Zweite Chance“, „Strafe abgesessen“ oder „Resozialisierung“ gemeint). Warum muss es diese Rückkehr sein? Damit es Hoeneß wirklich „allen gezeigt hat“? Braucht ein Hoeneß dies für sich? Braucht ein FC Bayern solch einen Hoeneß? Offensichtlich. Beides.

Kommen wir aber zu mir.

Nicht nur die Personalie Hoeneß hat mich in der jüngeren Vergangenheit meines Vereins umgetrieben. Es geht nicht weniger um Katar und den Umgang des FC Bayern damit. Sicher, einige Leser dieser Zeilen werden all das nicht mehr hören können. Damit muss und kann ich leben. Womit ich nicht leben kann, wäre eine gewisse Inkonsequenz meinerseits. Im Blog, auf meinen Social Media – Kanälen oder persönlichen Gesprächen, habe ich viel über Kausalitäten und Konsequenzen geredet – irgendwann muss man liefern, um glaubwürdig zu bleiben.

Lange Zeit stand der Besuch der heutigen JHV, gar eine Rede, eine Wortmeldung im Raum. Am Ende wurde es weder noch. Dies hat multiple Gründe, welche abendfüllend sind. Es hat mit dem Alltag als berufstätiger, zweifacher Vater und intensiver Ehrenämtler, Zeit, Geld und vielen anderen persönlichen wie privaten Dingen zu tun, die auszubreiten, ich noch nicht bereit bin. Kurzum: Ich schaff(t)e es schlicht nicht. In den letzten Wochen kam aber noch ein weiterer – stetig kräftiger werdender – Grund hinzu:

Seit Anfang der Saison bin ich Trainer – sog. „Vatertrainer“ – der Fußball-Mannschaft unseres Großen. Da trainiert man nicht nur die (seine!) Jungs, da ist man auch bei den Spielen mit Leib und Seele dabei. Am Tag nach der JHV findet um 12:00 das letzte Spiel der Hinrunde unserer E-Jugend statt. Wie sollte ich das schaffen? JHV in München besuchen und dann am Samstagmorgen den normalen Spielvorbeitungsrhythmus hier in Bonn? Für diesen Stress bin ich zu alt. Nein, als ich diesen Spielplan sah und die emotionale Bindung zu den Jungs spürte, war mir klar: Ich will auch gar nicht (mehr) zur JHV.

Andere – kritische – Bayernfans sind sowohl vor Ort als auch in der Lage und gewillt ihre Meinung dem Vorstand auf der Bühne mitzuteilen. Meine Unterstützung und Solidarität aus der Ferne ist ihnen gewiss!

Einen letzten Grund habe ich noch: Resignation. Meine Euphorie, kritische Stimmen zu sammeln, zu bündeln und zu verbreiten, hat spürbar nachgelassen. Ich hatte das schon auf dem Gipfel meiner Erregung, meiner Wut befürchtet (glaube gar, dass der Verein solche überaus menschlichen Verhaltensmuster bei uns „Wutfans“ einkalkuliert hat), aber ich erinnere mich eben noch ganz genau an meine damaligen Emotionen. Meine Meinung hat sich im Übrigen kein bisschen geändert, allein mir fehlt inzwischen die Kraft, diese offensiv zu vertreten. Einen Entschluss im Falle der heutigen Ereignisse habe ich hingegen schon vor längerer Zeit gefasst und setze diesen nun in die Tat um:

Nach über 25 Jahren Mitgliedschaft im FC Bayern München e.V. habe ich am heutigen Tag der JHV und Hoeneß-Wiederwahl meinen Austritt erklärt.

Einige Fans / Mitglieder werden nun fragen, weshalb ich diesen Schritt des Rückzug gehe und z.B. diesen „Status“ der niedrigen Mitgliedsnummer „einfach so“ aufgebe (Für manche Bayernfans ja Hauptgrund für eine Mitgliedschaft). Nun, erstens mache ich dies nicht „einfach so“ (siehe oben und die vielen Artikel unten) und zweitens sind wir da wieder beim Thema Resignation. Resignation ggü. diesem FC Bayern (seiner Führung!) im Speziellen und dem heutigen Fußball im Allgemeinen. Ferner erhält man auch mit niedrigen Mitgliedsnummern Absagen auf Ticketanfragen. Die „Garantieregionen“ (unter 3.000 oder 1.000) werde ich zu Lebzeiten ohnehin nicht mehr erreichen. Nicht ausgeschlossen ist hingegen eine Rückkehr. Mit einem neuen Vorstand und neuen Ansichten zu, mir wichtigen Themen. Die Hoffnung stirbt zuletzt und bis dahin bin ich halt raus.

Karten bekommen zu können, um mit meinen Jungs zu Bayernspielen zu gehen, war ein weiterer Aspekt, den ich bewertet habe. Sagen wir es so: Sind die Jungs alt genug, können sie selbst eintreten oder ich nutze eine der vielen – legalen – Optionen, an Tickets zu gelangen. All das war aber nicht Grund genug, diesen Schritt nicht zu gehen. Jeder geht anders mit diesen Themen um, für mich ist dies die richtige Konsequenz.

Und jetzt ist es auch mal gut.

Für wen es noch nicht gut ist und wer meine gesammelte Vorgeschichte noch einmal nachlesen will – bitteschön:

20.04.2013 Ach, Uli #1
15.11.2013 Von Wagenburgen, Medien, Tränen, dem Mob. Und Uli.
14.03.2014 Ach, Uli #2 oder Stunde Null
14.06.2014 Ach, Uli #3
07.05.2014 Paule, Uli, Karl, Pep und jede Menge Versammlungen
21.01.2015 Mia san mia oder Practise what you preach
17.01.2015 Fußball ist unpolitisch oder Ein Leben in der Blase
22.02.2015 Next stop: China
22.12.2015 Jedem Abschied wohnt eine gewisse Taktik inne
01.02.2016 Offener Brief an den Vorstand
28.02.2016 Zurück in die Zukunft oder Übervater Uli

Offener Brief an den Vorstand

Sehr geehrte Herren des Vorstandes der FC Bayern München AG,

ich bin heute auf den Tag genau seit 25 Jahren Mitglied des FC Bayern München e.V. und seit über 35 Jahren Fan unseres FC Bayern. Mein erstes Spiel sah ich 1989 im Münchner Olympiastadion und bin seit damals zu Dutzenden Spielen gereist, kaufte mir 1992 gar eine Dauerkarte für die Südkurve, obwohl ich 620 km vom Stadion entfernt wohnte. Über all diese Jahre konnten wir einige Titelgewinne feiern, erlebte ich aber auch schmerzliche Niederlagen wie „Barcelona“ oder „Wien“ oder „Rotterdam“. 1999 im Berliner Pokalfinale oder 2012 im „Finale Dahoam“ war ich gar live vor Ort.

Warum leite ich meinen Brief an Sie mit diesen Beschreibungen ein? Weil ich Ihnen verdeutlichen will, wie viel wir alle zusammen mit dem FC Bayern erlebt haben, wie sehr mir mein Verein ans Herz gewachsen ist, wie viel und wie lange er mir schon so viel bedeutet. Ich wähle meine Worte aus diesem Grunde nicht unüberlegt oder leichten Herzens.

Meine Liebe zum FC Bayern entdeckte ich, als Uli Hoeneß Manager unseres Vereins wurde und diesen „aus den Schulden“ geholt und zum modernen FC Bayern gemacht hat – einem der größten und erfolgreichsten Fußballvereine Europas, wenn nicht gar der Welt. Ein vorbildlicher Verein. Diese Entwicklung geschah nicht von heute auf morgen, sondern stetig und kontinuierlich – gesund würde man heutzutage wohl sagen. Für diese Art des Wachstums wird ein Uli Hoeneß immer einen besonderen Platz im Herzen eines jeden Bayernfan haben.

Zum Zeitpunkt meines Vereinseintritts – vor 25 Jahren – war der FC Bayern schon ein gestandener Club, in vielen Punkten aber trotzdem noch ein anderer Verein als er es heute ist. Veränderung ist zunächst einmal per se nichts Schlechtes, es stellt sich nur die Frage, welche Art von Veränderung man als Fan gerade so noch akzeptieren kann und wo es zu weit geht. Diese Grenze zieht jeder Fan für sich und seinen Verein sehr persönlich.

Für mich hat diese Grenze mit dem Thema Katar zu tun.

Ich verstehe, dass, insofern die FC Bayern München AG ihren Status quo bewahren oder gar ausbauen will, Wachstum oder die Generierung neuer Geldströme vonnöten sind – allein, weil es „die Anderen“ gleichermaßen tun, die mit uns international in Konkurrenz stehen. Eine Sichtweise, die diesen Zusammenhang ignoriert, wäre mehr als weltfremd. Mir ist ferner klar, dass ein Unternehmen wie die FC Bayern München AG – was seinen Anspruch an seine Sponsoren oder Geldgeber angeht – eher nicht agieren kann wie z.B. der FC St. Pauli – ich habe aber nun einmal – als Fan wie als Mensch – ein Problem damit, dass ausgerechnet der FC Bayern, als Verein mit einer großen jüdischen Tradition – zu der sich der Verein ja (inzwischen) bekennt und diese lebt („Kurt-Landauer-Platz“, Ausstellungen israelischer Künstler in der Allianz-Arena, etc.) – mit Ländern wie Katar geschäftliche Beziehungen unterhält. Einem Land, welches Israel – gelinde gesagt – ablehnt und u.a. israelischen Sportlern die Einreise verwehrt.

Für mich ist dies ein Widerspruch – wie stehen Sie dazu?

Des Weiteren stört es mich, wie Sie argumentativ mit diesem Problem umgehen bzw. umgegangen sind. Nach den – erstmaligen – größeren öffentlichen Protesten im Rahmen des Trainingslagers des FC Bayern in Katar im Jahr 2015 (sicherlich auch in Bezug auf das Freundschaftsspiel in Saudi-Arabien), entschieden Sie sich Ende 2015, erneut Teile der Winterpausen-Vorbereitung dort zu absolvieren. Einerseits gibt es Äußerungen, dass ein Trainingslager in Katar per se keine politische Äußerung sei (Frage: Akzeptiert oder zumindest toleriert man aber die Zustände in einem solchen Land nicht doch, insofern man sich als weltweit einflussreiche Marke „FC Bayern“ dort präsentiert?), andererseits erfahren wir vor dem Trainingslager, dass sich Spieler des FC Bayern laufend über die politische Lage in diesem Land informieren und entschieden hätten trotzdem dorthin zu reisen, man vor Ort „die Augen aufhalten“ und mit der Regierung sprechen wolle.

Ob all dies geschehen ist, erfuhren wir im Nachgang nicht. Was die Öffentlichkeit erfuhr, ist, dass die FC Bayern München AG nicht nur nicht nach alternativen Reisezielen für Trainingslager gesucht, sondern sich stattdessen – durch die Partnerschaft mit dem Flughafen von Doha – wirtschaftlich noch enger an Katar gebunden hat.

Diese Zeilen sollen Ihnen einen unmittelbaren Eindruck darüber vermitteln, wie sehr Fans wie ich darüber enttäuscht sind, dass der Verein es weder geschafft hat, die Bedenken der Fans über diese Vorgehensweise (und diese Probleme sind Ihnen bekannt, wie wir aus veröffentlichten, direkten Gesprächen mit einzelnen Fans wissen) in seine Handlungsweisen einfließen zu lassen, noch den Eindruck widerlegen konnte, dass die Krisenkommunikation wirklich nachhaltig war, will sagen, dass der FC Bayern hier tatsächlich meint oder tut, was er sagt.

Ich möchte als jahrzehntelanger Fan und Mitglied meines FC Bayern nicht die unausweichliche Entwicklung im modernen Fußball stoppen, ich will nur wieder den Eindruck gewinnen, dass mein Verein auch in der Gegenwart oder Zukunft noch ein Stück von dem Verein repräsentiert, dem ich 1991 beigetreten bin:

Nicht um jeden Preis den Erfolg zu suchen, sondern neben einem sozialen auch ein moralisches Gewissen zu haben – ist dies der Fall?

Mit rot-weißen Grüßen
Oliver Schmidt

Bayernfan (seit über 35 Jahren) und
Mitglied (seit 25 Jahren (Nr.: 8.813))

Unterstützer und Mitzeichner:

#1 Manfred Groitl (Mitglieds-Nr.: 5.505)
#2 Thomas Ohl (Mitglieds-Nr.: 2.420)
#3 Michael Kunert (Mitglieds-Nr.: 132.288)
#4 Sven Kühlthau
#5 Florian Weidle (Mitglieds-Nr: 54.110)
#6 Frederic Witt (Mitglieds-Nr.: 22.0442)
#7 Michael Hüsing (Mitglieds-Nr.: 18.656)
#8 Oliver Schröder (Mitglieds-Nr.: 36.629)
#9 Florian Puls (Bayern-Fan)
#10 Gerd Rehn (Mitglieds-Nr.: 121.780)
#11 Marco Werner (Mitglieds-Nr. 122.717)
#12 Andreas Wegerhoff (Mitglieds-Nr.: 259.350)
#13 Enrico Saft (Mitglieds-Nr.: 70.091)
#14 Marcel Faßbender (Mitglieds-Nr.: 175.275)
#15 Benedict Wischnewsky (Mitglieds-Nr.: 95.041)
#16 Achim Mack (Bayern-Fan)
#17 Justin Kraft (Bayern-Fan)
#18 Philipp Kaiser
#19 Gabriele Madl (Bayern-Fan)
#20 Björn Kecker
#21 Henning Hinkers (Mitglieds-Nr. 258.908)
#22 Manuel Scholz (Mitglieds-Nr.: 229.774)
#23 Michael Schulpin (Mitglieds-Nr.: 186.990)
#24 Florian Pütz (Mitglieds-Nr.: 102.800)
#25 Nelu Lenz
#26 Bastian Wittmann (Bayern-Fan)
#27 Gerhard Versteegen (Mitglieds-Nr.: 94.616)
#28 Alexander Fischer (Mitglieds-Nr.: 125.767)
#29 Patrick Haupt (Mitglieds-Nr.: 98.655)
#30 Christian Nandelstädt (Mitglieds-Nr.: 43.039)
#31 Robert Scheuermann (Mitglieds-Nr.: 52.785)
#32 Michael Brandhoff (Mitglieds-Nr.: 14.267)
#33 Marco Werner (Mitglieds-Nr.: 122.717)
#34 Thomas Kranzler (Mitglieds-Nr.: 15.355)
#35 Dennis Mebus
#36 Philipp Schenke
#37 Joël Guyot (Mitglieds-Nr.: 2.652)
#38 Dominik Werner (Mitglieds-Nr.: 230.462)
#39 Klaus Frank (Mitglieds-Nr. 6.698)
#40 Michael Pfeiffer (Mitglieds-Nr.: 5.597)
#41 André Maaß (Bayern-Fan & Mitglied)
#42 Bernhard Kammer (Bayern-Fan)
#43 Tanja Boller (Mitglieds-Nr.: 122.741)
#44 Christian Kessler (Mitglieds-Nr.: 118.936)
#45 Dennis Geleyn
#46 Dominic Wilhelm (Bayern-Fan)
#47 Ronny Bauer (Mitglieds-Nr.: 119.072)
#48 Lukas Diehlmann (Mitglieds-Nr.: 170.536)
#49 Alexander Brandt (Mitglieds-Nr.: 172.868)
#50 Rainer K. (Mitglieds-Nr.: 208.269)
#51 Marie-C. Thielitz (Mitglieds-Nr.: 164.146)
#52 Niklas Drews (Mitglieds-Nr.: 127.142)
#53 Marcel Mideck (Mitglieds-Nr.: 252.516)
#54 Oliver Schweizer (Mitglieds-Nr.: 60.753)
#55 Marcel Schlottbohm (Bayern-Fan)
#56 Lars Jäger
#57 Alexander Kaiser (Bayern-Fan)
#58 Gunnar Schmid (Mitglieds-Nr.: 17.535)
#59 Tobias Günther (Mitglieds-Nr.: 92.529)
#60 Stephan Tauchmann (Bayern-Fan)
#61 Jürgen Wolf (Mitglieds-Nr.: 143.805)
#62 Jochen Gottsmann (Bayern-Fan)
#63 Andreas Fischer (Mitglieds-Nr.: 162.277)
#64 Martin Weiß (Mitglieds-Nr.: 274.272)
#65 Hans-Jörg Lambrecht (Mitglieds-Nr.: 231.871)
#66 Nino Block (Mitglieds-Nr.: 144.137)
#67 Julian Renninger (Bayern-Fan)
#68 Mathias Roschinsky (Mitglieds-Nr.: 95.742)
#69 Haiko Luz (Mitglieds-Nr.: 166.859)
#70 Achim Stadtler (Bayern-Fan)
#71 Michael Wiemer (Bayern-Fan)
#72 Arnie (Mitglieds-Nr.: 101.810)

Next stop: China

Die Empörungswelle rund um das Wintertrainingslager des FC Bayern ist im Laufe der Rückrunde dann doch – wie eigentlich erwartet – abgeebbt. Aber weder kann ich für mich davon sprechen, dieses Thema verdrängt oder gar vergessen zu haben, noch würde ich behaupten, dass mich nicht jetzt schon wieder die nächsten FC Bayern-Events dieser Art beschäftigen. Trotz aller zurückgekehrten Emotionalität im Rahmen der Kickerei von Robben, Müller & Co.

China ist hier das Thema.

Erste Infos zu diesem, für mich nicht konfliktfreien Thema, tröpfelten rund um die Pressemitteilung des FC Bayern zwecks Zusammenarbeit mit dem Chinesischen Staatsfernsehen.

Total Soccer, die populärste Fußball-Sendung des chinesischen Staats-Fernsehens CCTV-Sports, und der FC Bayern München arbeiten in Zukunft eng zusammen. Der deutsche Rekordmeister wird für das zweistündige internationale Fußball-Programm jeden Montagabend exklusive Interviews und Film-Material produzieren.

Ich versteh‘ schon. Neue Märkte, Auslandsvermarktung, Merchandising, etc. – zitierfähig ist aus meiner Sicht und im Kontext dieses Beitrages vor allem diese Aussage:

Für Karl-Heinz Rummenigge, den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München, bedeutet diese Medien-Kooperation „eine einzigartige Möglichkeit, unsere Ideale und Werte bis in die äußersten Regionen des weltgrößten Sportmarkts zu transportieren.“

(Hervorhebungen durch mich)

Welche „Ideale und Werte“ hier gemeint sind, könnte dieser Beitrag erläutern. Die klassischen Medien griffen das Thema erst ein paar Tage später auf…

Der Klub arbeitet verstärkt daran, sich international bekannter zu machen. Im vergangenen Sommer war die Mannschaft auf einer Reise in den USA, in diesem Juli wird sie nach China fliegen und voraussichtlich in Peking und Shanghai spielen. Jörg Wacker, beim FCB Vorstand für Internationalisierung und Strategie, hat vor Kurzem in einem Interview gesagt, dass es in China mehr als 170 Millionen Fußballfans gebe, darunter „fast 90 Millionen Bayern-Sympathisanten“: „Da sehen wir ein riesiges Potenzial, vor allem auch im Fanartikel-Verkauf.“

Womit wir wieder das beliebte Thema Trikots auf dem Tisch hätten. Anschließende Diskussionen zogen weitere Kreise – eben auch in Bezug auf (ältere) Aspekte rund um China, Asien, (Trikot-)Produktionsstätten, Arbeitsbedingungen und Co. (Was ich mich ja immer frage: Welche Chinesen sollen eigentlich all die FCB-Trikots kaufen? Die Arbeiter in den Fabriken doch eher nicht, oder?).

Wie mein Verein mit den Themen Katar und Saudi-Arabien umging, kann man gut, ausreichend oder schlecht finden – da war die gesamte Bandbreite dabei – relevant und Grundlage meiner Bewertung der Zukunft (hier: Sommertrainingslager in China) sind für mich die offiziellen Aussagen des FC Bayern. Über eine Stellungnahme

Der FC Bayern München als Verein verurteilt jede Form von grausamer Bestrafung, die nicht im Einklang mit den Menschenrechten steht, wie im aktuellen Fall mit dem islamkritischen Blogger Raif Badawi. Es wäre besser gewesen, das im Rahmen unseres Spieles in Saudi-Arabien deutlich anzusprechen. […] Wir sind ein Fußballverein und keine politischen Entscheidungsträger, aber natürlich tragen am Ende alle, also auch wir, dafür Verantwortung, dass Menschenrechte eingehalten werden. […] Gerade unser Klub hat sich immer gegen jegliche Diskriminierung, gegen Gewalt und gegen Rassismus bekannt. Und wir machten und machen uns stets für Toleranz stark. Fußball ist immer auch im Dienste der Völkerverständigung unterwegs, Menschenrechte sind darin ein integrierter Wert.

(Hervorhebungen durch mich)

…oder im persönlichen Gespräch, dessen Inhalte für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.

Der Verein sieht zwischen dem Trainingslager in Katar und dem Testspiel in Saudi-Arabien einen Unterschied. […] Dreesen meinte sinngemäß, es wäre besser gewesen, im Rahmen dieses Testspiels deutlich das Thema der Menschenrechte anzusprechen und die Haltung des FC Bayern dazu klarzumachen. […] Es gibt offenbar auch keinen langfristigen Vertrag mit Katar (oder mit einem Sponsor). Und es gibt Stand heute noch keine Entscheidung, wo das nächste Trainingslager stattfinden wird. […] Nach eigenen Angaben wurde dem Verein die Brisanz des Reiseziels erst so richtig bewusst, als das Thema von den Fan-Diskussionen auf Twitter ausgelöst (so hat Dreesen das auch verstanden) und von den Medien breitgewalzt wurde. […] Ich empfahl Herrn Dreesen, wie auch immer die Entscheidung fürs nächste Trainingslager ausfällt, diese besser, offener und differenzierter zu kommunizieren.

(Hervorhebungen durch mich)

Die Aussagen des FC Bayern sind imho eindeutig und daran werde ich ihn auch messen. Nur „Jubelperser“-Fotos und massentaugliche Social-Media-Beiträge oder eben auch einmal ein kritisches Wort hier und da.

Natürlich kann mein Verein nichts dafür, dass mir im mittleren Alter „plötzlich“ mein (politisches) Gewissen immer mehr Anlass zum Nachdenken gibt, aber ich als Fan dieses Vereins – und dies seit den 70er-Jahren – darf ihn imho durchaus nach seinem Handeln bewerten. Denn auf dieser Bewertung wird mein Urteil für meine mittel- bis langfristige Entscheidung basieren – in Abwägung gegen mein (politisches) Gewissen – ob ich auch in Zukunft Teil des Zirkus Fußball sein will.

9.124

Jedes Jahr im Juli. Kopfschütteln unter allen Nicht-FCB-Mitgliedern und Vorfreude unter uns Nervenbündeln, wie arg denn die eigene Mitgliedsnummer dieses Jahre wieder gefallen ist.

Meine ist gefallen. Immerhin.

Von 10.209 auf 9.999 auf 9.772 auf 9.603 auf 9.382 auf 9.249 auf nun 9.124.

Minus 125. In erfolgreichen Spielzeiten wird halt weniger ausgetreten. Aber wer – mal ernsthaft – tritt unterhalb der 10.000 freiwillig aus?

Eben.

Andererseits werde ich die ominöse 3.000er-Grenze ohnehin erst im eigenen Ruhestand erreichen. Oder so. Ob ich die „Ticket-Garantie“ dann noch brauche?

Paule der Fanversteher – eine Chronik

Wo soll man da anfangen? Bei meinen vielen Beiträgen zum Thema Ultras und FC Bayern? Bei der Zerissenheit der Fans des FC Bayern? Beim Kampf der Jungen („Ultras“) gegen die Alten („Kuttenträger“)? Bei den Problemen des Vereins mit seinen Fans? Und umgekehrt?

Es gibt unzählige Fäden, die man aufnehmen könnte und irgendwann aufnehmen muss.

Ich fang‘ am besten bei mir selbst an.

Meine Einstellung, meine Meinung zu weiten Teilen der aktiven Fanszene war für lange Zeit ein schwieriges Thema. Mit den Ultras hatte ich nichts zu tun, mit dem Club Nr.12 konnte ich nichts anfangen. Ich kannte den C12, klar, aber was waren die Hintergründe, was waren deren Abgrenzung, Positionierung zu kritikwürdigen Teilen unserer Fanszene?

Wahrscheinlich wäre ich auch heute noch so undifferenziert, wenn es nicht diesen Moment gegeben hätte, als es bei mir Klick gemacht hat.

Während des Heimspiels gegen Stuttgart.

Ich fing damals an, mir mehr Gedanken über unsere (aktiven) Fans zu machen. Ich versuchte differenzierter zu denken. Zu akzeptieren, dass es nicht die eine Lösung, den einen Weg geben könnte, geben müsse. Dafür war dieses Erlebnis zu prägend.

Ich hatte zuvor und auch danach einige Mitglieder des C12 zunächst virtuell über Twitter und später in der Realität kennen gelernt. Ich lernte, wie sehr sich der C12 unterscheidet von reinen Fanclubs oder abgrenzt von Ultragruppierungen.

Natürlich sind auch Ultras Mitglied im C12. Ebenso wie 40something-Familienväter und Ex-NRW-Allesfahrer-und-sogar-mal-SK-DK-Inhaber wie ich. Oder Prominente. Oder, oder, oder.

Ich bin ja nun selbst Mitglied des C12 und mir liegt die Vereinssatzung vor. Ich zitiere:

[…]

§2 Zweck

(1) Der Verein versteht sich als unabhängiger Zusammenschluss der aktiven Fans des Fußball-Club Bayern München e.V.

(2) Ziel ist die Vertretung allgemeiner Faninteressen gegenüber Vertretern des Fußball-Clubs Bayern München e.V., den Medien, den Fußballverbänden oder gegenüber anderen fußballspezifischen Organisationen. […]

(3) Wir setzen uns ein für die Erhaltung, bzw. Wiedergewinnung der Fankultur in deutschen und europäischen Stadien. Hierzu gehört insbesondere der Einsatz für die Erhaltung bzw. Rückgewinnung von Stehplätzen.

(4) Grundsätzlicher Bestandteil des Fanwesens ist die Unterstützung der eigenen Mannschaft. Ziel des Club Nr.12 ist es, die Unterstützung zu verbessern. Dazu gehört insbesondere die Organisation und Durchführung von Stadionchoreographien.

[…]

*Fettungen unterstreichen meine eigenen Interessen, auch schon vor meiner Mitgliedschaft

So richtig überzeugt (von einem notwendigen Beitritt) wurde ich von weiteren Informationen, die mir zwei Podcasts mit C12-Gästen lieferte.

Erfolgsfans“ und „Fehlpass„.

Was mir zuvor unbekannt war, waren die Grundlagen der Entstehung des C12. Die wundervollen Choreos und eine Organisation derselben. Dies gilt es imho auch für die Zukunft zu unterstützen!

Der andere – entscheidende – Aspekt ist der Ansatz, dass ich den C12 als (fast einzigen seriösen) Ansprechpartner für den FC Bayern in Fan-Fragen stärken will.

Wer ist denn Ansprechpartner für den Verein, wenn es der C12 nicht ist?

Die „Schickeria München“, oder „Inferno Bavaria“? Himmel!

Nein, ich bin mehr als überzeugt davon, dass meine 12,- Euro-Jahresbeitrag gut angelegt sind.

Auch hier, wie beim Thema „Stimmung im Stadion“, gilt: Wer macht es denn (die Kommunikation, den Dialog mit dem Verein), wenn es nicht der C12 macht? Fans wie ich sicher nicht (auch wenn ich persönlich dazu große Lust hätte, wären da nicht die frustrierenden Berichte meiner C12-Bekannten zum Thema FCB-Ansprechpartner).

Worum geht es mir aber eigentlich bei diesem Beitrag?

Bei all meinen Lesern um Verständnis zu bitten, für Verständnis zu werben.

Für die aktive Fanszene, für die Fans, die den Verein nicht nur genauso lieben (nein, ich vergleiche hier nicht), sondern für uns auch tatsächlich Stimmung machen.

Es geht in diesem Bericht ausdrücklich nicht um die Probleme, die viele Fans (auch Leser und Kommentierer) mit „den Ultras“, „der Südkurve“ haben.

Es gibt nämlich nicht „die Ultras“, „die Fans“ oder „die Südkurve“ – all das ist eine Illusion. Oder besser eine Utopie, ein Wunsch. Denn auf den Weg zu einer geeinten Kurve, einem gemeinsamen Ziel aller Fans, einem Verständnis des Vereins für seine aktiven Fans, in Folge dessen Verein und Fans Seite an Seite stehen, sind wir vielleicht gerade abgebogen, aber ob wir diesen Weg auch bis zum Ziel beschreiten ist offen.

Aus meiner Sicht ist hier eine „überparteiliche“ Organisation wie der C12 absolut notwendig. So gut oder schlecht die eigene Meinung eines jeden Bayern-Fans über den C12 sein mag.

Mich wühlt dieses Thema einfach viel zu sehr auf, viel mehr als ich dies noch vor Jahresfrist von mir selbst erwartet hätte.

Ich bin gar inzwischen – durch meine hinzugewonnenen Kontakte (aus der „Fan-Szene“) – zum „Fan-Versteher“ geworden. Und bevor jetzt einige Leser an dieser Stelle aufhorchen: Nein, der alte Teil von mir ist weiter vorhanden, es kam nur ein neuer Teil zu meiner (Fan-)Persönlichkeit hinzu.

Um zum Anfang der Entwicklung zurück zu kommen.

Von dem Moment, der mich gegen Stuttgart so nachhaltig beeindruckte, gibt es leider weder Ton- noch Bildaufzeichnungen. Vom Spiel gegen die Dortmunder Borussia sehr wohl.

Dieses Spiel bewegte mich nicht minder. Als Fan-Versteher wie als FCB-Fan.

Es gab – ähnlich wie beim Spiel gegen den VfB – einen Protest, einen Stimmungsboykott. Wir konnten also im Stadion live verfolgen, wie so ein Fußballspiel ohne Stimmung ablaufen könnte. Nicht schön.

Der erste Mal war ich extrem berührt, als vor dem Anpfiff die BVB- mit den FCB-Fans einen Wechselgesang anstimmten. Gegen die DFL. Nicht unbedingt nur weil ich auch so einiges der möglichen DFL-Maßnahmen für zumindest diskussionswürdig halte.

Nein, es war diese – zugegeben – für Bayern-Fans ungewohnte „Verbrüderung“. Da war plötzlich dieses Gefühl der… Gemeinsamkeit. Über erbitterte Vereinsgräben hinweg. Berauschend.

Dann der Anpfiff. Und Stille. In der Südkurve. Und im kompletten Gästebereich. Beeindruckend. Und nicht wünschenswert.

Mein Video startet ca. in Spielminute 11:50 (und erweckte irritierte Blicke meiner unmittelbaren Mit-Fans im Block („Was macht der denn da und was passiert da gleich?“)).

Bildet euch selbst ein Urteil.

Man kann über Ultra-Sing-Sang und alles andere diskutieren wie man will. Und auch, ob es langfristig vielleicht ohne „die Ultras“ gehen könnte, weil sich dann wieder andere Stimmungsströmungen in „der Kurve“ entwickeln könnten. Ganz zu schweigen von den Problemen, die vor uns liegen, wenn es Politik, Verbände und Vereine geschafft haben, die „gemäßigten aktiven Fans“ aus den Kurven zu verdrängen und wahlweise nur noch „stimmungslose“ Fans, oder (im schlimmsten Fall) radikale(re) Gruppierungen den Ton angeben.

Man kann aber nicht weg diskutieren, dass auch und gerade der FC Bayern diese „Power“ braucht. Und was man im Video sieht, ist nur annähernd so beeindruckend wie mein „Schlüsselerlebnis“ im April diesen Jahres!

Unterstützt den C12 und ihr unterstützt am Ende imho diesen kraftvollen Support.

Ich habe ein Problem oder Ich suche eine Vertretung

Heute bekam ich Post. Vom FC Bayern. Die Einladung zur diesjährigen Jahreshauptversammlung.

Und jetzt habe ich ein Problem. Weil ich mal was gesagt habe und weil ich das jetzt wohl nicht einlösen kann.

Was habe ich gesagt?

Im Rahmen der Entlassung unseres Ex-Trainer van Gaal. Beziehungsweise vor allem rund um die Bekanntgabe des vorzeitigen Vertragsendes und der gleichzeitigen Weiterbeschäftigung bis zum Saisonende.

Es geht um diese Frage:

Welche Auffassung über die strategische Ausrichtung des Klubs hat denn der Vorstand des FC Bayern?

Nun, wenn ich ehrlich bin, finde ich jetzt den entsprechenden Link nicht mehr, aber es gab eine Diskussion deren Vision mir damals recht smart erschien, dass ich diese Frage(n) vielleicht konkret und direkt auf der Jahreshauptversammlung stellen sollte. Nur wenige Meter von unserem Präsidenten entfernt. Vom Rednerpult.

Soviel zur Theorie.

Jetzt liegt die Einladung auf dem Tisch.

Fakt ist aber ferner, dass ich es – in zähen Verhandlungen mit dem Familienrat – geschafft habe, die gekauften Championsleague-Karten gegen Villareal auch nutzen zu dürfen und somit ohnehin vom 22. bis 23.11. in München sein werde.

Im Vorfeld hatte ich sogar mal mit einem Aufenthalt vom 19. bis 23.11. geliebäugelt (ohne mir ernsthaft Hoffnungen auf Karten für das Heimspiel gegen den BVB gemacht zu haben).

Mit der Jahreshauptversammlung am 18.11. hätte aber dieser Plan viel mehr Sinn gemacht (und weniger Verhandlungen mit dem Familienrat erfordert).

Es ist wie es ist und ich werde an der JHV nicht teilnehmen können.

Nun mein Anliegen:

Wer kann diese Frage(n) an meiner Stelle an den Verein, den Vorstand, den Präsidenten stellen?

Auch gerne im eigenen Namen, denn eigentlich geht es uns Bayern-Fans hier ja wirklich nur um die Antwort!

Etwaige Bewerber bzw. Redner werden auf meinem Blog, in meinen Kanälen wohlwollend geehrt und erwähnt.

9.382

Alle Jahre wieder.

Heute traf mein neuer FC Bayern-Mitgliedsausweis ein. Nebst personalisiertem Schal* und Pin. Na dann.

9.382. Minus 221.

Ihrso?

*den fand vor allem mein Großer toll. Durfte damit spielen. Hat den Kleinen eingewickelt und die ganze Zeit gerufen: „Ich hab ein Bayern-Baby“. Puh. FC-Trainingslager im Urlaub hat keine Folgen hinterlassen…