BL 2013/14 #13 Borussia Dortmund – FC Bayern

Spiel: Borussia Dortmund – FC Bayern
Wettbewerb: Bundesliga
Historie: Spiele gegen Dortmund

Saison 2012/13
04.05.2013 Borussia Dortmund – FC Bayern 1:1 (1:1)

Fortsetzungs-Roman oder Tikitaka war Mittwoch

Selten zuvor war ein Spiel zwischen meinem FC Bayern und der Borussia aus Dortmund belangloser. Was man so hörte. Nun ja. Selten zuvor wurde ein Spiel in Deutschland wie das anstehende Championsleague-Finale so hochgejazzt. Zwischen dem FCB und eben dem BVB. Den Meistern der letzten vier Jahre. Ich bin – aufmerksame Leser meines Blogs werden es wissen – weniger extrem.

Ich will einfach nur jedes Spiel gewinnen. Ob Championsleague-Finale oder Durchschnittskicks mit aufgebesserten B-Elfs im Westfalenstadion. Es kam anders. Selten zuvor konnte ich diesen Umstand aber besser ertragen als nach dem Spiel am letzten Samstag. Vielleicht mein Beitrag zur allgemeinen Hysterie rund um “Wembley”. Der Reihe nach.

Unser Trainer machte keinen Unterschied zwischen Nürnberg, Hannover, Freiburg oder Dortmund. Er rotierte was das Flipchart hergab. Klar, der BVB auch, allerdings frug ich mich, wofür er dies tat? Wann stehen die entscheidenden Spiele der Saison an? Ende Mai? Anfang Juni? Und das sind noch 3-4 Wochen? Spielen wir jetzt noch englische Wochen bis zum Schluss?

Augsburg zu Hause und in Gladbach. Samstags um 15:30. Wie der Rest der Bundesliga auch. Mhm. Klar, wir hatten Barcelona (BARCELONA!) am Mittwoch, aber war unsere A-Elf tatsächlich so kaputt und fertig, dass es für eine Startelf in Dortmund nicht gereicht hat? Weder Schweinsteiger noch Martinez? Beide angeschlagen? Es mag in der Liga zwar mit dem zweiten Anzug laufen wie geschnitten Brot, aber der BVB ist – offensichtlich – inzwischen eine andere Hausnummer. Den schlagen selbst wir in dieser Rekordsaison nicht im Vorbeigehen.

Der Eine oder Andere wird nun einwerfen, weshalb ich das so kritisch sehe und das wir doch längst Meister sind und die Saison so oder epochal in die Geschichte eingehen wird und DonJupp mit seiner Aufstellung schlichtweg kein (Verletzungs)Risiko eingehen wollte, etc, etc.

Saison 2011/12
11.04.2012 Borussia Dortmund – FC Bayern 1:0 (0:0)

Schwarzgelbe Ära oder Rabenschwarzer Robben

Ich bin immer noch leer. Irgendwie. Aber es hilft ja nix. Also fangen wir an.

Eine Niederlage entscheidet keine Meisterschaft. 34 Spieltage sind da schon eher ein Brett. Aus genau diesem Grunde kann man dem Sportskameraden Arjen Robben hier auch nicht den verlorenen Titel ankreiden.

Zielführend wäre eher, zu erwähnen, dass er uns in den letzten Spielen mehrfach den Arsch gerettet hat, damit wir überhaupt in diese “Endspiel”-Situation gegen den BVB kommen konnten (Torvorlage gegen Mainz, Siegtreffer in Nürnberg, etc.).

Natürlich ist das übel, dass Robben a) vor dem 0:1 zu langsam vom Pfosten wegläuft und somit das klare Abseits von Lewandowski aufhebt, b) den Elfer derart läppisch in die Arme von Weidenfeller schiebt und c) drei Meter und frei vorm Tor kurz vor Schluss den Ball nicht über die Linie drückt.

Das hatte was von Gomez EM 2008.

Womit wir beim Thema wären.

Robben war zwar gestern an drei Szenen beteiligt, die allein das Spiel entscheiden hätten können, aber was kann er dafür, dass wir jetzt in zwei Spielen gegen den BVB – die zwingend Remis enden müssen – als Verlierer vom Platz gehen?

Beim Hinspiel hätte Herr Boateng einfach den Überblick behalten können, damit Herrn Götze der Ball nicht knapp vor dem Tor vor die Füße fällt und er ihn mit der Picke in unser Verderben zimmert.

Ferner hätten seine 10 Spielkameraden schon in Halbzeit 1 eine derartige Leistung wie über die meiste Zeit des zweiten Spielabschnitts zeigen dürfen.

Wobei, Halt, es sind ja nun die immer gleichen Phrasen. War Dortmund in HZ1 zu stark und hat die Bayern in HZ2 einfach machen lassen? Oder war es schlicht und einfach anders herum?

Saison 2010/11
03.10.2010 Borussia Dortmund – FC Bayern 2:0 (0:0)

So gewinnt der FC Durchschnitt keinen Blumentopf

Was ist der Unterschied zwischen dem heutigen Spiel in Dortmund und dem letzten?

Ribéry und Robben.

Das klingt platt, ist aber so gemeint.

Dem aktuellen FC Bayern fehlt es an offensiver Inspiration, an Geschwindigkeit, an Anarchie vor dem Tor.

Kurz, an allem, was Ribéry und Robben auszeichnet.

Den Kollegen, die die beiden vertreten, fällt diesbezüglich nichts, aber auch gar nischt ein.

Und hinten gibt es in jedem Spiel immer und immer wieder einen Kollegen, der den üblichen Bock schießt und somit seine Mannschaft auf die Verliererstraße bringt.

Die berühmt-berüchtigte Bayern-Philosophie “lass die hinten mal offen wie ein Scheunentor sein, wir machen vorne schon unsere Buden” ist tot.

Wie soll das auch gehen, wenn wie aus dem Nichts ein Mario Gomez zum Gastspiel in Dortmund der Hoffnungsträger ist?

Sicher, er machte seine Sache mehr als gut, war fast noch bester Münchner auf dem Platz der ersten Halbzeit. Vor allem, weil man ihm anmerkte, dass es besser wurde, je länger er machen durfte. Aber von Mario zu erwarten, dass er sämtliche zwei, drei Chancen eiskalt verwandelt – nach dieser Vorgeschichte? In dieser Saison?

Also bitte.

Andererseits hätte es den BVB der zweiten Halbzeit wohl nicht gegeben, wenn Gomez getroffen hätte.

Wir werden es nicht erfahren. Stattdessen wurde Herr Demichelis zum besten Borussen. Was für ein “Comeback”. Unfassbar. Ob van Buyten den Ball vor dem 0:1 genauso im eigenen Strafraum zum Gegner geköpft hätte? Wahrscheinlich. Also drehen wir uns ohnehin im Kreis. Sein Handspiel vor dem Traumfreistoß zum 0:2? Geschenkt.

Bayerische Blaupause oder Saulus-Paulus

Mein Leben ist wie es ist. Ihr kennt das. Ich muss das nicht immer und immer wiederholen. Weil es aber so ist wie es ist, stresst mich nicht allein der Fußball. Zusätzlich war ich von all dem Gezanke und Gestichel ermüdet. Zwischen uns und den Schwarzgelben. Oder umgekehrt. Jeder versuchte sich über Wochen zu positionieren. Bloß nicht nachgeben. Kommunikationshoheit erreichen. Wer findet welchen Trainer, Spieler, Funktionär blöder. Und warum. Logischerweise und per Definition.

All das zog mich runter. Schmälerte meine Vorfreude. Auf das große Finale. Auf ein Finale der letzten drei Jahre. Nicht wenige Borussen erwähnten ja die Analogie zu 1997. Geschenkt. Tatsächlich hätte mir eine Niederlage im Finale der Championsleague unsere Rekordsaison in der Bundesliga nicht kaputt gemacht, aber es hätte doch einen mehr als dunklen Schatten auf unser Projekt „Revanche auf allen Ebenen“ geworfen. Ich wollte das nicht. Weiß man immer mehr, was man nicht will, bleibt übrig, was man will. Seine Ruhe haben zum Beispiel. Ruhe vor dem permanenten Hype, dem gegenseitigen Shitstorm zwischen den gegnerischen Fan-Lagern. Anfangs noch aktiv beteiligt, zog ich mich später massiv zurück und freute mich neutral bis relaxed auf unser gemeinsames Endspiel. Viele BVB’ler nahmen mir diese Gelassenheit eher nicht ab, aber tatsächlich war mein Gemütszustand unaufgeregt. Abstreiten will ich hingegen nicht, dass obiger Aspekt (mein Leben) einen ebenfalls nicht geringen Anteil daran hatte.

Irgendwann endet jeder Stress. Irgendwann ist Feierabend und man kann sich… fokussieren. Bei mir war das am Nachmittag des 24.05. der Fall. Meine Tweetrate stieg wieder an, ich beschäftigte mich zunehmend mit „Wembley“, ein paar ruhige Momente ohne Familie am Samstag (Dank an meine Fußball-affine Frau) und die Anreise zum „Private viewing“. Zustand? Ruhiger Puls. Irgendwie – selbst für mich – irritierend.

Anpfiff.

Wie aus dem Nichts überwältigte mich dieser emotionale Wirbelsturm. Alles was ich über Wochen versäumte, was mir die Ruhe brachte, stürzte mit einem Wimpernschlag der Geschichte auf mich ein – da war sie, diese unmenschliche Anspannung. Diese Anspannung, wie sie viele FCB- und BVB-Fans wohl seit Wochen gespürt hatten und welche ich nur abweisend zur Kenntnis genommen hatte. Dieses Gefühl, diese Emotion hatte ich zuletzt empfunden am… 19.05.2012. Da war es wieder dieses Unwohlsein, diese Kombination aus Freude, Angst, Stress, Aufspringen, Los schreien, Verstummen, Schimpfen, Hinsetzen, Aufspringen, Los rennen, Abstoppen, Haare raufen, Fluchen, Trinken, Schreien, Hinsetzen, Daumen drücken, unfassbarem Entsetzen, Aufspringen, Fluchen, Jubeln und Weinen.

Wem sag‘ ich das.

Da macht es sich nicht gut, wenn der Gegner unerwartet stärker auftritt als man das selbst über Wochen propagiert hat. Die Klopp-Kicker sperrten uns in ihren Schnellkochtopf ein und drehten am Herdknopf. If you can’t stand the heat, stay out of the kitchen. Klar. Fassungslosigkeit ob unserer Hilflosigkeit. Wäre Sportkamerad Neuer nicht der Torhüter, der er nun einmal ist, hätte Dortmund sich in dieser Phase der ersten 25 Minuten entscheidend abgesetzt. Aber Neuer ist eben Neuer und deshalb hielt er alles, was es zu halten gab. War das nun dieser Moment, wo man akzeptieren kann, dass Neuer die Verstärkung ist, die uns einmal die Championsleague sichern würde? Nein? Dann lasst mich fortan mit diesem Thema in Ruhe! Weiter im Text.

Meine Bayern gefielen mir zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Zu wenig Bewegung, zu wenig Pässe, zu wenig Risiko. Oder war es doch die Borussia, die so unfassbar lauf bereit und uns somit einfach überlegen war? Mir bricht kein Zacken aus der Krone, diesem Plan A Respekt zu bezeugen. Im Grunde ist dies ein Mittel der Klopp’schen Wahl. Und das – schwarzgelbe Zitate – erstaunte die Fans unseres Gegner nicht minder. Unsere Schwäche in dieser Phase. Ebenso zeichnete sich unter den differenzierten Fan-Vertretern aber mit der ersten Chance der Bayern durch Mandzukic schon das Ende der Herrlichkeit ab. Der Plan A lautete, im Finale der UEFA-Championsleague, alles, einfach alles in einem Rutsch in die Waagschale zu werfen und auf entsprechend fette Beute zu hoffen. Das Pech der Ruhrpottler? Der FC Bayern 2013 ist nicht mehr der FC Bayern des Jahres 2012. Wir hielten stand. Wir sammelten uns. Wir gewannen Zugriff auf das Spiel. Wir befreiten uns. Wir waren auf der Spur.

Zur Halbzeit ein 0:0, welches auch 2:2 oder 2:3 hätte lauten können. Begeisternd, wie auf dem heiligen englischen Rasen die beiden besten deutschen Mannschaften ein Duell mit offenem Visier austrugen. Es war die – von Medien und Marketing-Vertretern herbeigesehnte – „Werbung für die Bundesliga“. Im Detail hatte der BVB 2-3 gute Chancen zur Führung. Als die nicht genutzt wurden, kamen die Bayern zu ihren Chancen. Und sollte Robben zunächst erneut in Weidenfeller seinen Meister finden. Thema #Schimpfen und #Schreien. Entweder es war der „falsche Fuß“ oder Arjen versuchte einen Lupfer und zimmerte den Ball ins Gesicht der schwarzgelben Keepers. Schlimm. Das war so 2012.

Nach dem Seitenwechsel sah ich mich hingegen endgültig bestätigt. Wäre ja noch schöner, wenn meine Cato-Tarnung aufgeflogen wäre. Meine Gebetsmühlenartigen Äußerungen, dass die Bayern sich nach 2012 erneut weiter entwickelt haben, fanden hier ihre Belege. Die Bayern haben einen Plan. Einen Plan, mehrere Pläne zu haben. Der BVB hatten einen Plan. Und der reichte eben nicht. Die Bayern dominierten die Dortmunder im zweiten Abschnitt und – ausgerechnet – Robben passte sich spielentscheidend an, wurde der entscheidende Faktor unter vielen, sich während des Spiels verbessernden Faktoren. Wie überrascht muss Weidenfeller gewesen sein, als Robben ihn unmittelbar vor dem 1:0 nicht anschoss sondern einfach umspielte und die 5cm Lücke nutze, um den Ball in die Mitte zu spitzeln? Weidenfeller blieb nur ein Abfälschen des Balles, ein Erreichen blieb ihm erstmals verwehrt. Diese marginale Richtungsänderung ließ aber die verbliebenen Verteidiger vor dem Tor wie Kreisliga-C-Spieler aussehen. Mandzukic hatte keine andere Wahl als die längst verdiente Führung zu erzielen.

Dann die 89. Minute und ein Spielzug, den wir noch unseren Enkeln erzählen werden. Ein Ribéry, der allen Ernstes einen hohen Ball in die Spitze gegen mehrere Verteidiger kontrollieren und rückwärts durch 4-5 BVB-Beine spielen kann. Ein Robben, der im Vollsprint durch die versammelte IV-Elite der Dortmunder spaziert und Weidenfeller erneut in die falsche Reaktion zwingt. Selten zuvor war ein Kullerball für mehr Dynamik noch vor Überqueren der Torlinie verantwortlich. Robben. Arjen Robben. Der Spieler, der für alles Schlechte der Saison 2011/12 fast allein verantwortlich gemacht wurde, dessen Bild in der Öffentlichkeit – außerhalb des FC Bayern – kaum schlechter sein konnte. Dieser Spieler schießt den FC Bayern zum Championsleague-Titel. Sorgt dafür, dass wir das dritte Finale in vier Jahre dann endlich auch verdient gewinnen. Unfassbar. Bilder für die Ewigkeit. Alles nur an Robben festzumachen würde aber zu kurz greifen und den Erfolg des FC Bayern in dieser Saison verfälschen. Der FC Bayern 2012/13 ist nicht nur ein Spieler, der FC Bayern 2012/13 ist ein Team. Eine Wagenburg, ein Kollektiv, ein… fast perfektes Gebilde. Ein Rad greift in das andere und wird eins ausgetauscht, funktioniert das neue zumeist nicht schlechter.

Im Finale ist hier zunächst Neuer zu nennen, der uns – wie erwähnt – bis zur 25. Minute im Spiel hielt. Unsere Viererkette gewann zum gleichen Zeitpunkt von Minute zu Minute an Dynamik. Selbst diese unvorstellbare Dummheit – oder nennen wir es Ungeschicklichkeit? – von Dante, die zum Elfmeter für den BVB führte, glichen wir mannschaftlich aus. Überraschend auch und gerade für mich, dass ein Boateng einem Dante an Einsatz, Willen und entscheidenden Aktionen die Butter vom Brot nahm. Das, was Boateng auf den Rasen brannte, soll hier in jeder Form gewürdigt werden. Einen Spieler, der sich ab der 30. Minute nur noch über das Spielfeld humpelte und versuchte in die Pause zu retten, später aber an der Ereigniskette zu beiden Toren beteiligt war und eine unglaubliche Zweikampfquote aufwies – vor dem muss man schlichtweg niederknien. Kaum vorstellbar, was passiert wäre, wenn unser Trainer auf mich gehört und Boateng im Rahmen seiner Humpelminuten ausgewechselt hätte…

Die Außen – Lahm & Alaba – machten mit zunehmender Spieldauer ebenfalls Druck nach vorne – kaum vorstellbar in den ersten 25 Minuten. Klasse. Weltklasse hingegen unser defensives Mittelfeld. Und hier im Besonderen Herr Martinez. Alter, ist dieser Spieler jeden Cent seiner 40 Mio. Euro Ablöse wert oder nicht? Auch hier: Schaut Euch dieses Finale an, Ihr Neuer- und Martinez-Zweifler!

Unsere Offensive stand ohnehin wie zumeist außerhalb jeglicher Kritik. Persönlich hatte ich mir für Müller eine tragendere Rolle vorgestellt, aber da hatte Herr Subotic was dagegen (ohnehin wäre es ja eher ein Robben-Tor geworden). Unseren Thomas wird das eh nicht kratzen. Mandzukic, Ribéry und Robben (in dieser Reihenfolge) standen hier diesmal für die entscheidenden Szenen parat. Who cares.

Nein, eigentlich verbietet sich eine explizite Hervorhebung eines Spielers. Denn die Mannschaft hat es gerissen. Immer war es ein anderes Teil des Mosaik, welches Entscheidendes auf unserem Weg in dieser Saison geleistet hat. Ein Finale als Blaupause für eine ganze Saison – wie könnte es besser laufen?

Apropos schlecht laufen.

Ich glaube ja tatsächlich, dass wir dieses Spiel auch gewonnen hätten, wenn der Schiedsrichter alle strittigen Situationen gegen uns entschieden hätte. Ribéry also Rot gegen Lewandowski und/oder Dante Geld-Rot für den Tritt gegen Reus bekommen hätten. Kühne Vermutungen, klar. Aber wer weiß schon, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn allein der erste PV ausgesprochen worden wäre? Komplett unklar. Hätte der BVB überhaupt noch die Luft gehabt, in Überzahl ein „Spiel zu machen“? Wären die 10 Bayern dann nicht erst Recht enger zusammen gerückt?

Im Fußball gleicht sich ja imho zumeist alles aus. So auch in diesem Finale. Denn der Schiedsrichter ließ insgesamt und auf beiden Seiten fast alles laufen. Den Tritt von Lewandowski gegen Boateng, das Trikotziehen gegen Müller, diverse kleinere Fouls auf beiden Seiten, Provokationen, etc.

Derlei soll z.B. die Aktion von Ribéry nicht kleinreden, ich glaube allerdings, dass diese Entscheidung falsch, aber nicht zwingend spielentscheidend gewesen sein mag. Sei es wie es sei, ich glaube schließlich auch daran, dass sich „Glück irgendwann aufbraucht“. So wohl im Falle des BVB. Denn wer hat schon vergessen, dass z.B. gegen Real Madrid nur ein Gegentor zum Ausscheiden gefehlt und gegen Malaga gar nur ein Abseitstor ins Halbfinale geführt hat? Da lasse ich übrigens auch das Argument „aber wir waren doch die bessere Mannschaft, allein die vielen Chancen“ nicht gelten. Denn wenn man seine vielen Chancen immer wieder als Argument anbringen muss, dann hat man ein Problem, denn Chancen generieren keine Pokale.

Damit mich keiner falsch versteht: Der BVB hat eine grandiose Championsleague-Saison gespielt und hätte es in dieser Saison nicht den FC Bayern gegeben (den es heuer imho übrigens nur aufgrund des BVB der letzten Jahre gab), hätten die Klopp-Kicker wohl den europäischen Thron bestiegen. Klassischer Fall von Pech gehabt. Wir Bayern können davon ein bis zwei Lieder singen. Deshalb höre ich jetzt auch auf von diesen Dingen zu reden.

Der FC Bayern ist Championsleague-Sieger der Saison 2012/13 und dies nicht unverdient. Punkt. Nächste Saison ist nächste Saison. Jetzt wird erst einmal gefeiert. Also am Sonntag. Unabhängig davon, wie das Pokalfinale am Samstag ausgeht. Klar ist, dass ich auch hier von einem Sieg ausgehe (siehe Cato), aber gespielt werden muss es ja dann trotzdem noch. Ob nüchtern oder mit 1,8 Promille.

Apropos freudetrunken.

Die Nacht des Championsleague-Sieges war die kürzeste Nacht seit dem 19.05.2012. Völlig zu Recht, alles, aber auch wirklich alles wollte ich an Eindrücken mitnehmen. Selbst wenn ein Finale vor Ort einen anders mitnimmt, als vor dem TV – ich war fertig. Und glücklich. Wie wir alle. Hoffen wir, dass es am nächsten Samstag exakt genauso sein wird.

Auf geht’s, Ihr Roten!