Ganz normale Arbeitnehmer

Es mag Stimmen geben, die derlei für albern halten, ich dagegen halte es für eine nicht wirklich schleche Maßnahme.

„Es wird das Ziel sein, dass Spieler den ganzen Tag hier sind, von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr“, sagte Ottmar Hitzfeld. Immer dann, wenn zwei Trainingseinheiten auf dem Programm stehen, werden Franck Ribery und Co. den Tag von morgens bis abends zusammen an der Säbener Straße verbringen.

Wer das für Bevormundung hält, hat noch nicht begriffen, wohin die Reise im professionellen Fußball geht. Auch Profi-Fußballer sind Angestellte ihres Vereins. Was ist also, gerade in dieser Gehaltsklasse dagegen einzuwenden, hier auch Vollzeit anwesend zu sein?

Es soll nach dem ersten Training ein Mittagessen geben, was auf den ersten Blick ebenfalls den Charme einer Jugendherberge oder Sporthochschule hat, aber durchaus gerechtfertig ist – aus mehreren Gründen:

Zum einen ernährungswissenschaftlich, denn, wie Hitzfeld richtig hinterfragt: „Können alle Spielerfrauen kochen?“ und zum anderen ist das (einmal mehr) im Ausland ohnehin schon länger üblich…

„Ich kenne das bereits aus Holland“, meint Mark van Bommel. Da sei es Usus, dass die Spieler die Zeit zwischen den Trainingseinheiten zusammen verbringen. Auch in England oder Italien gibt es dieses Modell schon seit längerer Zeit.

Ganz abgesehen von diesen neuen Tapeten: Hier geht es um Geld. Viel Geld. Und um Erfolg. Was spricht also dagegen, dass wir kaum etwas dem Zufall überlassen?

Wen das stört, der darf mich gerne anrufen: Für 10% der Spielerdurchschnittsgehälter würde ich gerne mal 8 Stunden pro Tag, 5 Tage die Woche an der Säbener Straße verbringen.

Lose in die Trommel

Eines der spannendsten Dinge an der Sommerpause sind die neuen Spielpläne. Liga, Pokal, Europapokal.

Welcher Amateurverein darf sich in der ersten Runde auf den FC Bayern freuen, in welcher europäischen Provinz müssen die Bayern zunächst im UEFA-Cup antreten und wo findet das Eröffnungsspiel in der Bundesliga, wo die Meisterfeier (*g*) statt?

Am nächsten Samstag (30.06.) wird zunächst mal der DFB-Pokal ausgelost. Im ASS. Von einer Glücksfee. Was sonst. (Wie heißt eigentlich das männliche Pendant?)

Gespielt wird am 04. / 05.08.

Die Bundesliga startet in diesem Jahr am 10.08. – Anfang Juli soll der Spielplan stehen.

Und der Europapokal?

In diesem Jahr interessiert ohnehin nur der UEFA-Pokal (*g*) und dessen erste Runde wird am 31.08., 13:00 in Monaco ausgelost, nach den ersten beiden Qualifikationsrunden. Die beiden Spiele der ersten Runde finden dann am 20.09. und 04.10. statt.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit

Völlig aussen vor beim Titelkampf, zementiert auf Platz 4, nahm heute der alte FC Bayern auf seiner Abschiedstour Fahrt auf. Man gewann mit 3:0 in Cottbus, beim dortigen Energieverein. Eben diese ließ man seitens der Ostler aber definitiv vermissen, wenn ich sogar lesen musste, dass ein Roque Santa Cruz ein Tor erzielen durfte/konnte. Gesehen habe ich das Tor nur in der Zusammenfassung, da ich ab der Halbzeit tatsächlich mein ursprüngliches Vorhaben aufgab und auf die Konferenz umschaltete.

Wenigstens nicht verloren, lautete wohl das allgemeine Fazit. Der Bayern. Die Cottbuser hatten insgesamt überhaupt nix mehr zu tun mit diesem Spiel und dieser Saison. Anders ist nicht zu erklären, wie die Lausitzer gegen das aktuelle C-Team der Bayern (Demichelis und Santa Cruz in der Startformation!) keine Schnitte bekamen. Selbst die Mönchengladbacher konnten schließlich in der Vorwoche gegen das B-Team ein Unentschieden erstolpern – und was in dieser Mannschaft steckt hat sie ja heute in Mainz einmal mehr bewiesen…

Einerlei. Am meisten bewegt hat mich heute ohnehin Klopp und das Mainzer Publikum – ein dritter Grund am nächsten Samstag vor Ort in München Servus zu sagen!

Die Mainzer und Klopp werden mir fehlen, viel mehr als Teams wie Wolfsburg, Cottbus oder Bielefeld mir je fehlen werden, wenn sie in 1-3 Jahren endlich aus der Bundesliga verschwunden sind. Viel mehr als nützliche Helfer auf dem Weg zu meinen Wünschen sind sie nie gewesen und heute war sicherlich einer der wenigen Tage, wo ich mich über ein 2:2 der Wolfsburger enthusiastisch freuen konnte. Aber das ist ein anderes Thema…

Die Bayern haben gewonnen und somit wenigstens noch die Chance, in der nächsten Woche 60 Punkte zu erreichen. Ziele muss man finden, wie sie fallen.

Das erste Pflicht-Freundschaftsspiel der Saison

Ich hatte ja schon vor dem Gastspiel der Bayern im Borussen-Park so ein Vorahnung: Bayern quasi aussen vor, was die Tabelle betrifft und Gladbach schon abgestiegen. Die Aufstellung der Bayern lies auch nichts Gutes erahnen.

Und dann eine Mannschaft des FC Bayern, die wie die Feuerwehr loslegte und folgerichtig verdient mit 1:0 in Führung ging. Ein Karimi, der auf einmal regelrechte Spielmacher-Qualitäten offenbahrte und einen tödlichen Pass nach dem anderen spielte – hallo?!

Irgendwas stimmte da nicht. Ok, dass die Gladbacher nix dagegen unternehmen konnten, bei deren Heimbilanz und zuletzt x Spielen ohne Tor – logisch. Ein zweites, oder drittes Tor war nur eine Frage der Zeit und Gladbach hatte es Heimeroth und Pizarro zu verdanken, dass es zur Halbzeit nur 0:1 stand.

Apropos Pizarro:

Das Image ist, dass er nur dann stark spielt, wenn es um einen neuen Vertrag geht. Wieso dann diese Leistung in HZ1? Es steht doch fest, dass er keinen neuen Vertrag bekommt und die Leistungen zuletzt spiegelten ja auch genau diesen Status bei ihm wieder…

Sagen wir mal so, zumindestens seine Chancenauswertung erinnerte uns noch einmal daran, dass es Zeit wird sich zu trennen.

Hat Pizarro irgendwas gegen Heimeroth? Wollte er ihm irgendwie körperlich weh tun? Wie anders ist es sonst zu erklären, dass CP so ziemlich jedes Körperteil von ihm angeschossen hat, anstatt einfach den Ball ins Tor zu wuchten?

Mehr als 2,3 oder 4 100%-tige Torchancen aus 1-3 Metern Entfernung brachte unsClaudio nicht im Borussen-Gehäuse unter – prima.

Auch alle anderen Schlafsäcke der letzten Wochen, die ebenfalls im allerletzten Aufgebot der Bayern Platz fanden, wie Lahm, Lell, Görlitz und Co. liefen in den ersten 40 Minuten, als ob es kein Morgen gäbe – verwunderlich.

Und dann die zweite Halbzeit.

Gladbach wechselt diesen 16-jährigen(?) 155cm(?) Wirbelwind ein und fortan gibt es (fast) nur eine Richtung des Spiels: auf’s Bayern-Tor?!

Wie das Negativ zum Positiv der ersten Halbzeit passt auf einmal alles ins Bild des ersten Absteigers und die Bayern spielen einmal mehr in dieser Saison den Part des barmherzigen Samariters, einem sog. kleinen Verein in der Liga die Punkte zu lassen – ich freu‘ mich.

Klar. Die Gladbacher erkennen plötzlich, dass sie auch so etwas ähnliches wie Fußball spielen können (allerdings ein bißchen spät, oder?) und natürlich entdecken sie dies gegen die Bayern und ja, sie haben diverse Chancen (mein Gott, Insua!), aber die Bayern haben ihrerseits weiterhin auch noch diverse 100%-tige Torgelegenheiten, weil ein Mehmet Scholl endlich mal wieder spielen und zaubern kann (Nostalgie und Gänsehaut pur!) – warum deshalb sogenannten Sport-Kommentatoren wie Michael Born Begriffe in den Sinn kommen wie „peinlich“ und „unverdienter Punkt für die Bayern“, bleibt mir, genauso wie UH, ein Rätsel.

Für die Bayern heißt es jetzt: die letzten beiden Spiele mit 5:0 gewinnen und wenn Werder heute und die letzten beiden Spiele ebenfalls mit 0:5 verliert, dann wird das noch was mit der Championsleague – auf gehts!

Klose-Mobbing?

Zunächst waren es nur Gerüchte um ein Geheimtreffen, dann gab Klose es heute zu. Natürlich war das nur ein Informationstreffen und auf keinen Fall, niemals nicht, ein Verhandlungstreffen.

Alle Beteiligten haben sich bei diesem gar-nicht-so-geheim-Treffen ziemlich dumm angestellt. Dumm auch, dass Werder danach im UEFA-Pokal-Halbfinale in Barcelona mit Sack und Pack unterging. Lag die Schuld daran bei Klose? Sieht man das bei Werder so? Oder ist es Zufall, dass Klose beim Sonntags-Spiel die Ersatzbank droht?

Wir müssen seine Leistung überdenken und schauen, welche Möglichkeiten wir auf dieser Position sonst noch haben.

Also wirklich. Soowas würde beim FC Bayern niiemals passieren! 😉

Geheimtreffen, die Fifa und das Paradies

Ein Gerücht. Eine Quelle. Und alle schreiben ab.

Also doch: Miroslav Klose verhandelt mit Bayern […] Eine wirkliche Überraschung ist das nicht mehr.

Es ist wohl tatsächlich so, dass man sich getroffen hat und vermutlich auch zwecks Verhandlungen. Ein Sturm der Entrüstung geht durch die grün-weiße Welt – „überall hin, aber nicht zu den Bayern“!

Karsten sieht das etwas entspannter, aber Karsten ist ja für mich auch kein typischer Werder-Fan, aber das ist ein anderes Thema.

Es steht ausser Frage, dass Klose ein guter, ein sehr guter Stürmer ist. Vor allem ist er heute wesentlich stärker, als er es noch zu Zeiten seines 5-Mio.-Wechsels von Lautern an die Weser war. Das nur für alle die, die sich jetzt fragen, warum die Bayern nicht damals schon zugeschlagen haben.

Was mich irritiert:

Wenn die Bayern allen Ernstes in Hannover, im Hotel mit Klose verhandelt haben, dann war das ziemlich unprofessionell. Zum einen weil ich vermute, dass dies gegen Fifa-Statuten verstoßen könnte und zum anderen weil Bremen heute ein wichtiges Spiel im UEFA-Pokal absolviert.

Früher haben sich die Bayern bei solchen Verhandlungen auch nie erwischen lassen – stehen wir so unter Druck?

Werder und sein Umfeld ist erbost. Aus dieser Perspektive nicht unverständlich. Einen Klose gerade an die Bayern abzugeben, wo man sich doch langsam an dem Punkt sieht, sie kurz- bis mittelfristig überholt zu haben, wäre schon bitter.

Aber wie viele Talente (und gerade da war Werder immer stark) kann man für mehr als 20.000.000,- Euro erwerben?

15.000.000,- Euro Gewinn? Nicht schlecht, oder?

Aber das zählt wohl nur zu 50%.

Nicht ganz von der Hand zu weisen sind Fakten wie die kurzfristige Perspektive:

Werder spielt in der neuen Saison wohl Championsleague, die Bayern eher UEFA-Pokal.

Was die Meisterschaft betrifft wird zwar Werder in dieser Saison mit größerer Wahrscheinlichkeit Meister als die Bayern, aber in der neuen Saison werden die Karten einmal mehr neu gemischt.

Was bleibt also als Argument?

– Gehalt:

Wer glaubst ernsthaft, dass Klose in München weniger verdienen kann als in Bremen?

– Perspektive:

München ist immer noch ein größerer Verein als Werder, das Anspruchsdenken ist höher, die Plattform größer, das Behaupten schwieriger. Darüberhinaus ist der FC Bayern immer ein perfektes Sprungbrett für internationale Vereine gewesen.

Genau das mag zwar jetzt auch schon so sein, aber Gerüchte um Barcelona hatten sich zuletzt ja zerschlagen.

Im Grunde wissen wir nur, dass wir nichts wissen. Wir wissen nicht, ob es dieses Treffen tatsächlich gegeben hat, ob die Bayern mit ihm gesprochen oder gar mit ihm verhandelt haben.

Wer uns da weiterhelfen kann, darf sich gerne melden, ansonsten warten wir weiter ab und spekulieren.

Es geht rund – endlich!

Na da lag ich ja mit meiner Meinung nicht ganz falsch. Der Verein reagiert. Der Kaiser zuerst.

„So kann es nicht mehr weitergehen. Es ist Zeit für einen großen Schnitt. Wir müssen von vorne anfangen und ein (fast) neues Team aufbauen“

Hitzfeld und der Vorstand stimmen mit ein:

„Wir haben im Vorstand beschlossen, dass wir zu Transfers nichts sagen. Sechs, sieben neue Spieler werden kommen, vielleicht acht, das ist eine halbe Mannschaft, es gibt also einen gewaltigen Umbruch.“

Ich bin ehrlich gesagt freudig „erregt“. Das klingt alles irgendwie sehr martialisch, nach gewaltigen Wellen. Machen die Bayern jetzt wirklich mal richtig Geld locker? Die Schatzmeister der Liga reiben sich sicherlich schon die Hände. Denn wenn wir ja ohnehin diesen Ruf haben, weshalb sollten wir dem dann nicht auch gerecht werden?

Andere Vereine gehen Allianzen mit halbseidenen ausländischen Energieversorgern ein, deren rechtsstaatliche Treue durchaus in Zweifel gezogen werden darf, wieso sollten wir dann nicht unser selbst verdientes Geld ausgeben?

Zum Schluss muss man einmal mehr den Kaiser loben und zwar für einen Durchblick, den die sportliche Führung in den letzten Wochen nicht immer hatte:

„Von dem einen oder anderen Stürmer sollten wir uns verabschieden, ohne dass ich jetzt einen Namen nenne. Die Leistungen bei einigen sprechen für sich.“

Und? Wer hat’s zuerst gesagt??

Holländischer Wirbel?!

In Hamburg kommt ein Sturm auf. Ein Sturm der Entrüstung.

Und alles nur aufgrund eines van-der-Vaart-Zitats:

„Der einzige Grund, den Verein zu verlassen, wäre die fehlende sportliche Perspektive.“

Als Reaktion muss einmal mehr der Reißwolf herhalten:

„Rafael wird bei uns bleiben. Jedes Angebot wird im Reißwolf landen. Es gibt kein Szenario, dass van der Vaart den Verein im Sommer verlassen müsste.“

So. Man kann über RvdVs Zitat denken was man will – und was wir denken, haben wir ja schon ausgetauscht, aber was ist daran so unnormal?

Die Bayern haben zwar seit gestern ein Argument weniger (die Championsleague), aber hat der HSV etwa in der nächsten Saison den UEFA-Pokal sicher?

Ganz davon abgesehen sollte sich Herr Beiersdorfer in seinen zitierfähigen Aussagen ein wenig zurückhalten, denn wenn ich mich nicht irre, geht es nach dieser Saison auch um seine Weiterbeschäftigung, oder hat man die Aufarbeitung der HSV-Entwicklung in den letzten 12-15 Monaten schon verdrängt?

Alles auf den DvB-Transfer, oder generelle äußere Einflüsse zu schieben, ist schon ein bißchen dünn, oder?

Kaufen. Kaufen. Verkaufen. Verkaufen.

Nein, wir sind hier nicht an der Börse. Auch wenn Transfergebahren in der Bundesliga oft diesen Anschein erwecken.

Seit gestern sind imho einige Weichen für den FC Bayern gestellt. Nicht unbedingt in meinem, unserem Sinne, aber zumindestens herrscht da Klarheit. Wer jetzt noch daran glaubt, dass wir in dieser Verfassung 5 Punkte auf diesen VfB aufholen, dem ist nicht zu helfen (was aber nicht heissen muss, dass ich nicht genau das mache, wenn wir nächste Woche gegen den HSV gewinnen und der VfB in Gladbach verliert *hust*)!

Was mir dabei gerade aufgefallen ist: Der FC Bayern und der VfB spielen in den letzten vier Spielen fast gegen die gleichen Gegner (Mönchengladbach, Cottbus, und Mainz) – na wenn das nix für die Pseudospannungsvertreter in der Fußball-Medienbranche ist?!

Worum es jetzt eigentlich geht: Die letzten vier Spiele in dieser Saison sind reine Bewerbungsspiele. Bewerbungsspiele für die aktuellen Bayern-Spieler, wer in der neuen Saison noch bei uns spielen darf, kann oder will.

Der Kader des FC Bayern:

Tor:

1 – Oliver Kahn (spielt 07/08 seine letzte Saison – Abtritt mit seinem zweiten UEFA-Pokalsieg? *g*)
22 – Michael Rensing (Bayerns Nummer 1 ab 2008)
29 – Bernd Dreher (Dauer-Ersatz-Keeper und Torwarttrainer)
33 – Thomas Kraft (Perspektiv-Spieler, 18 Jahre alt)

Fazit:

Im Tor haben wir kein Problem. Rensing hat im Hinspiel in Mailand bewiesen, dass er es kann.

Abwehr:

2 – Willy Sagnol (aktuell verletzt, von daher fehlt er uns (auch in der Wahrnehmung) – eigentlich ein internationaler Top-Star, wenn er in der neuen Saison die Flanken aus dem Halbfeld endlich abstellt – da ist kein Ballack mehr, Willy!)
3 – Lucio (nach Problemen zu Anfang der Saison inzwischen stabiler)
5 – Daniel van Buyten (nach starker Phase zu Saisonbeginn, jetzt etwas labiler – wie wäre es, wenn unsere beiden IVs mal gleichzeitig stark wären??)
25 – Valérien Ismael (endlich wieder gesund – aber warum spielt er nicht? Geben die beiden Stamm-IVs nicht genug Grund, mal wieder durchzuwechseln?)
21 – Philipp Lahm (wann ist sein WM-Loch endlich vorbei?)
6 – Martin Demichelis (Ersatz-IV, Ersatz für Hargreaves/van Bommel – und jetzt?)
18 – Andreas Görlitz (vor ein paar Tagen gab es die Verlängerung seines Vertrages – die sozialen Bayern. Aber bringt er uns langfristig weiter?)
30 – Christian Lell (aufgrund der multiplen Verletzungen auf den Flügeln seit einigen Wochen in der Startformation. Einigen Lichtblicken (Hinspiel in Mailand) folgte viel Schatten)
32 – Mats Hummels (der Perspektiv-Spieler in der bayerischen IV!)

Fazit:

Mit Lucio, van Buyten und Ismael haben wir eine Innenverteidigung, die internationalen Ansprüchen genügt – das System ist das Problem: Wenn zwei bis vier Gegenspieler auf die beiden IVs zurennen und der Rest der Mannschaft defensiv nicht mitarbeitet, helfen die bestens IVs nicht. Dort also kein Handlungsbedarf!

Ganz anders sehe ich das auf den Flügeln!

Gehen wir mal davon aus, dass ein Sagnol in der neuen Saison wieder zur alten Stärke findet (würde Sinn machen, schließlich wäre es ein Jahr vor einem großen Wettbewerb (EM 2008) …) hätten wir einen Flügel gut besetzt. Aber was ist mit dem anderen? Ein Lahm, ein Lell, ein Görlitz sind aktuell ein Sicherheitsrisiko! Definitiv gibt es dort Handlungsbedarf!

Mittelfeld:

26 – Sebastian Deisler (Karriereende)
7 – Mehmet Scholl (Karriereende)
20 – Hasan Brazzo Salihamidzic (Wechsel zu Juventus Turin)
8 – Ali Karimi (Abschied nach Saisonende, oder?)
19 – Julio dos Santos (schon vergessen, oder? Aktuell „spielt“ er für Wolfsburg, ist aber verletzt und kommt nach der Ausleihe zu uns zurück – denke ich mal)
23 – Owen Hargreaves (vor dem Absprung zu ManU?)
31 – Bastian Schweinsteiger (auch so ein Spieler, dessen Wert für das Team man erst bemerkt, wenn er mal nicht dabei ist…)
17 – Mark van Bommel (Mittelfeld-Antreiber und Kämpfer – unverzichtbar)
39 – Andreas Ottl (Mittelfeld-Perspektiv-Spieler mit noch viel zu viel Schwankungen)
36 – Stefan Fürstner (hat der schon mal bei den Profis gespielt? Naja, ist ja erst 19)

Fazit:

Die größte Baustelle beim FC Bayern! Die Verluste in den letzten beiden Jahren sind enorm, die Abschiede von Deisler und Brazzo waren nicht einkalkuliert! Einzige feste Größen sind van Bommel, Schweinsteiger und Ottl. Was mit Hargreaves passiert, muss man einfach abwarten. Ist er wirklich ein so wichtiger Spieler für uns, für jedes Team der Welt? Verkennen die Bayern (und ich) das irgendwie? 30 Mio. sind eine richtige Hausnummer, auf der anderen Seite viel zu wenig, wenn er eine solche Korsettstange ist.

Schweinsteiger ist imho der Rest unserer Kreativabteilung, van Bommel ist mehr Herz, mehr Antreiber. Beide würden das Zentrum bilden. Nicht viel. Gar zu wenig, würde ich sagen.

Angriff:

10 – Roy Makaay (Internationaler Top-Stürmer, aber trotz dieser Hammer-Quote irgendwie keine Gerd Müller-Kategorie, d.h. ich habe immer noch das Gefühl, er schöpft sein Potential nicht komplett aus)
11 – Lukas Podolski (Deutscher Top-Stürmer mit Perspektive und Luft nach oben)
14 – Claudio Pizarro (Haarbändchen-Fraktion, durchaus gefährlicher Stürmer – in den letzten Jahren aber fast nur noch durch Ballverluste und Leistungsabfall aufgefallen)
24 – Roque Santa Cruz (muss ich zu RSC wirklich noch was sagen – definitiv seine letzte Saison beim FC Bayern, wenn nicht, werde ich richtig böse!)

Fazit:

Auch wenn es dünn aussieht, aber meiner Meinung nach haben wir im Sturm kein großes Problem. Das Problem sind nicht unbedingt die Stürmer, sondern die Pässe und zwar die tödlichen. Bekämen Makaay und PrinzPoldi mehr und gescheitere Pässe, hätten wir weniger Sorgen. Ganz abgesehen davon, dass es natürlich hier auch ein Laufbereitschaftsproblem gibt, aber das hat die ganze Mannschaft!

Zusammenfassung:

Tor: Handlungsbedarf: 0%
Abwehr: Handlungebedarf: 50%
Mittelfeld: Handlungsbedarf: 100%
Angriff: Handlungsbedarf: 25%

Was ist bisher geschehen?

Gekauft wurden Jan Schlaudraff, Hamit Altintop und Jose Ernesto Sosa. Alles Mittelfeldspieler.

Sosa kann ich natürlich schwer einschätzen, da ich ihn, im Gegensatz zur Scouting-Abteilung, bisher noch nicht habe spielen sehen. Schlaudraff halte ich für einen sehr guten Transfer, weil er schnell, ballsicher und laufstark ist – alles Eigenschaften, die nicht alle aktuellen Offensivkräfte bei den Bayern ihr Eigen nennen können.

Altintop soll der neue Brazzo werden – das warten wir dann erstmal ab.

Zu diesen Neuverpflichtungen würden natürlich jetzt noch gute Flügelspieler, ein Stürmer und kreative Mittelfeldspieler passen.

Gerüchte gibt es ja genug, egal ob Jansen, Klose oder van der Vaart. Ob aus diesen Gerüchten etwas wird, muss man abwarten. Schaden würden diese Spieler dem FC Bayern sicherlich nicht.

Starke Zweifel gibt es nach der UEFA-Pokal-Perspektive natürlich an Transfers internationaler Stars wie z.B. Robben, etc. – die Chance haben die Bayern sich selbst versaut…

Es bleibt spannend an dieser Front. Demnächst mehr in diesem Kino.

Geht gar nicht: Arena-Rampensäue

Ich muss wirklich eine meiner Lieblingsrubriken wieder aufgreifen: Geht gar nicht!

Gestern war wieder so ein Tag. Als wäre die Bayern-„Leistung“ in Stuttgart nicht schon schlimm genug gewesen, nein, die Arena-Rampensäue gingen mir zusätzlich mal wieder mächtig auf die Eier.

Ist ja auch nicht so, als hätte ich mich über die Spinner von Arena, Rampensäue im allgemeinen und Günther K. im speziellen nicht schon desöfteren ausgelassen…

Was ist bloß in der Kindheit von Hansi Küpper falsch gelaufen?

Wirft man z.B. Marcel Reif (bekennender Lautern-Fan, und Ex-Jugend-Spieler) zumeist (völlig unverständlich) seine Bayern-Sympathie vor (obwohl ich ihn fast immer nur bayern-kritisch erlebe), so könnte man von Hansi Küpper gut das Gegenteil behaupten!

Was war das gestern starker Tobak. Einem Günther K. kann man in seiner geistigen Umnachtung ja noch nachsehen, dass sein Clubberer-Herz mit ihm durchgeht, aber Küpper? Allerdings war nicht nur Küpper gestern tendenziell, die ganze Berichterstattung zielte darauf ab, den Goliath, den Rekordmeister endlich zu demontieren. Zu starke Worte? Wer die Arena-Übertragung gesehen und gehört hat, wird das vielleicht anders sehen. Sicher. Es gibt eine journalistische Freiheit und das Spiel der Bayern war phasenweise mehr als grottig. Steht ja alles völlig ausser Frage. Aber man konnte als „neutraler“ Zuschauer gestern tatsächlich den Eindruck gewinnen, als würden die Bayern nur als knochenbrechende Sturmtruppe über die Fußballplätze der Bundesliga pflügen…

Jedes noch so kleine oder große Foul der Bayern wurde in epischer Breite über den Bildschirm geflimmert. Ein van Bommel mal wieder der Hauptdarsteller, ein Magnin diesmal in der Rolle des Opfers. So viele Purzelbäume und schreiende Rasenkontakte habe ich von einem Spieler schon lange nicht mehr gesehen. Bin ich jetzt selektiv? Mag sein, aber war Arena gestern neutral? Von Küpper erwarte ich im Grunde nicht viel anderes, dessen limitiertes Vokabular genieße ich ja schon seit Jahren, aber müssen denn bitte alle Fieldreporter in die gleiche Richtung stoßen?

Eine Isabelle Müller-Reinhardt war sicherlich im gleichen Briefing wie Uli Köhler. Das Briefing leitete wie immer Olli Welke (Zu Welke komme ich gleich…).

Zum Glück hatten beide souveräne Gesprächspartner, mit Charakteren wie Kahn wäre es gefährlich geworden.

Müller-Reinhardt interviewte nach dem Spiel einen erfreuten aber sympathisch entspannten VfB-Manager Horst Heldt. Auf die Frage, ob „er denn heute den schlechtesten FC Bayern gesehen habe“, antwortete er lässig: „Nein.“ Auf erneute Nachfrage ein ausführlicheres „Nein, wir waren heute so stark.“

Was gibt es da noch nachzufragen? Der Mann hat Recht. Stuttgart war so stark, dass die Bayern es nicht geschafft haben Gefährlichkeit aufzubauen. Punkt. Da hilft es auch nicht, wenn man dreimal hintereinander die gleiche Frage wiederholt, Frau Müller-Reinhardt. Es gibt halt im Fußball doch noch Charaktere, die dieser Masche (nach Bayern-Siegen wurde in dieser Saison zumeiste genauso mit einem ach so schwachen Gegner argumentiert) nicht auf den Leim gehen!

Schlimm auch unser aller „Liebling“ Uli Köhler, der sich einem Mark van Bommel gegenüber allen Ernstes zu der Frage hinreissen ließ, ob „er es denn schon bereue in der Winterpause nach München gewechselt zu sein?“

Also wenn Du schon während der Arbeit trinken musst, Köhler, dann schreib‘ Dir wenigstens Deine Polemik vorher auf Zetteln auf!

van Bommel reagierte ebenso gelassen wie Heldt und korrigierte nicht nur Köhlers Irrtum, sondern nahm auch kein Blatt vor den Mund:

„Wir sind nicht gut genug.“

Als van Bommel dann noch davon sprach, dass „er den FC Bayern immer noch als Nummer 1 in Deutschland sähe“, nur halt aktuell „nicht in der Tabelle“, verstieg sich Köhler zu einem Dementi, dass van Bommel zu einer Ergänzung verleitete, deren sprachliche Tiefe ich ihm bisher noch nicht zugetraut hatte. Inhaltlich ging es darum, dass man dies im Ausland (aus dem er ja kam) immer noch so sähe und dies offensichtlich ja auch noch so sei.

Köhler gab dann endlich auf und entließ ihn.

Weil dieser Eindruck aber natürlich so nicht stehen bleiben konnte, musste Initiator Welke, seines Zeichen Möchtegern-Fußball-Experte, Comedian, Pseudo-Schauspieler, Wok-, und Poker-Moderator natürlich nachlegen. Diesmal aber ohne bayerischen Gegenpart und inmitten aufgepeitschter VfB-Fans.

Ganz im Ernst: Die erste Saison unter Arena-Herrschaft ist noch nicht beendet, da sehne ich mir schon wieder das Premiere-Studio zurück. Ist das nicht schlimm, gar dramatisch? Aber dieser Arena-Dome, diese Rückkehr des ran-Tiefsinns, die fußballerische Umsetzung des Passauer politischen Aschermittwochs, wo das Bier oben rein und unten wieder rausfließt und alles im Sitzen, dieses Epikzentrum des samstäglichen Fußballschwachsinns, muss ich mir als Abonnent wirklich antun, wenn ich nicht nur auf von Werbeblöcken kurz unterbrochene Fußball-Jubel-Sendungen in der ARD zurückgreifen will?

Hör mal zu, Welke, Du Spinner: Ich bezahl‘ Dein Arena-Gehalt, also versuche bitte in Zukunft wenigstens ansatzweise Deine Bayern-Abneigung zu unterdrücken, ja?

Mag sein, dass ich ob der aktuellen Entwicklungen rund um den FC Bayern etwas gereizt war, aber selbst im Sportstudio (die Sportschau läßt man aus obigen Gründen ja aus) durfte ich mir dann rund um diese Segelsendung irgendwelche Fußball-Happen reinziehen, um zwischendurch in dieses andere grinsende Doppelnamen-Gesicht zu blicken, deren Gehalt ich mit meinen Gebühren komplett bezahle.

Vielen Dank.

P.S. Habe ich noch gar nicht gesehen: Auf der Arena-Seite gibt es einen Kurztext zu IMR:

Keine Frau plaudert so kompetent über Fußball wie sie“, urteilte Bild am Sonntag einst über sie. 1999 moderierte sie unter anderem bei der Champions League auf tm3.

Noch Fragen?