Kein zweiter Ribéry

Zumindestens nicht in München. In der nächsten Saison.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte der „Sportbild“: „Ob Verteidigung, Mittelfeld oder im Angriff – ich sehe in keinem Mannschaftsteil irgendwelche Baustellen. Der Kader ist komplett.“ Wenn überhaupt, müsse man nur geringfügige Veränderungen vornehmen.“ […] „Jedes Jahr ein Kraftakt wie in der vergangenen Saison ist nicht möglich“, sagte Hoeneß.

Selbst unser neuer Trainer soll das so sehen.

Bei einem Gespräch mit Jürgen Klinsmann, der ab Juli neuer Trainer in München ist, habe er nicht das Gefühl gehabt, dass dieser große Forderungen habe, was Neuverpflichtungen betreffe.

Na dann kann ja nix mehr schiefgehen…

Transfer-Kehl-Keule

Meine Güte. Was rund um den neuen FC-Klinsi-Bayern so alles spekuliert wird. Und alles nur, weil Herr Kehl im Sommer ablösefrei zu haben sein wird? Und obwohl im defensiven Mittelfeld der Bayern ein Überangebot herrscht?

[…] im defensiven Mittelfeld – auf Kehls Lieblingsposition – herrscht bereits jetzt ein Überangebot mit Ze Roberto, Mark van Bommel, Andreas Ottl und ab Sommer auch Tim Borowski.

Sicher. Zé Roberto spielt nächstes Jahr seine definitiv letzte Saison beim FC Bayern und van Bommel ist auch nicht mehr der Jüngste. Aber sollen wir Kehl tatsächlich schon kostenlos 2008 holen, weil wir ihn 2009 vielleicht brauchen?

Eigentlich nicht. Aber uneigentlich hat der Gedanke auch Charme… 😉

Don't stop, thinking about tomorrow

Ich weiß, dass das zwiespältig rüberkommt. Bin ich doch politisch eher links, liebe ich aber einen Fußballverein, der eher rechts, nah bei der CSU steht. Vielleicht war mir daher einer wie Breitner immer so sympathisch (selbst wenn viele der Vorurteile über ihn nur Image waren/sind).

Konservativ war immer auch der FC Bayern. Man hielt an bewährten Dingen fest. Sportlich, finanziell und bei fast allem anderen nicht weniger.

Seit einigen Monaten ist das anders. Einer wie Uli Hoeneß sprang über seinen Schatten, überzeugte die anderen und nahm sie mit ins Boot.

Die Folge waren Investitionen in die Mannschaft wie noch nie. Weltstars wurden an die Säbener Straße geholt. Wir Bayern-Fans waren im letzten Sommer wie im Rausch. Dann erste Schwächen im neuen Dreamteam. Schwächen, die nichts mit der Klasse der Mischung aus alten und neuen Spielern zu tun hatten. Nein. Es ging um ganz elementare Dinge wie Wille, Kampf, Leidenschaft, oder einfach Motivation und Emotion. Eher weiche Themen. Denn grundsätzlich kann der FC Bayern durch einen Regenschirm trainiert werden (Zitat Max Merkel). Dem reaktivierten Hitzfeld traute man diesen entscheidenden letzten Schritt der Entwicklung nicht mehr zu.

Das ist das eine. Etwas anderes war die Alternative.

Erneut berauschend war für alle Bayern-Fans die Art und Weise, wie der Klinsmann-Deal geheim gehalten werden konnte. Warum? Na weil offenbar endlich die undichten Stellen in Verein und Vorstand geschlossen wurden.

Ein Schelm, wer da den Kaiser in Verdacht hatte.

Bin ich allerdings gerne. Ein Schelm.

Dessen B**D-Kolumne geht mir/uns schon seit Jahren auf die Nerven. Und irgendwie hat er insgesamt wohl ferner ein wenig den Anschluss verloren. An die Zukunft. Des Vereins. Diese Entwicklung geschah nicht plötzlich, deutete sich vielmehr über Jahre an. Über die Jahre, die es dauerte die 2006er WM nach Deutschland zu holen.

Wir halten fest: Beckenbauers Einfluss beim FC Bayern nahm ab. Und das ist gut so (s.oben). Wie sehr er selbst daran zu knabbern hat(te), sah man ihm auf der Klinsmann-Präsentation-PK förmlich an. Nur schwer konnte er da an sich halten.

Gar nicht an sich halten, konnten im Nachgang derLoddar, derSepp und derFranz selbst.

Zum Schmunzeln.

Wieso?

Na weil das alles so ganz und gar nicht überraschend kam. Schließlich waren Beckenbauer, Matthäus und die B**D zuvor kläglich mit dem Versuch gescheitert, den fränkischen Raumausstatter ins Traineramt beim FC Bayern zu drücken!

Und der Maier Sepp?

Dem merkt man die Verbitterung, seinerzeit von Klinsmann rund um die Kahn-Ausbootung vor der WM, selbst aus dem Betreuerstab der Nationalmannschaft geworfen worden zu sein, immer noch deutlich an.

All das ist/war dermaßen offensichtlich, dass es weh tat.

Mir dagegen tut es ganz und gar nicht (mehr) weh, mich von diesen Granden zu verabschieden. Ihr steht der Zukunft im Weg, Lothar, Sepp, und Franz!

Die Welt dreht sich weiter und nichts ist größer als der Verein. Als der FC Bayern.

Euer Gerede interessiert eigentlich nur noch das Boulevard. Mich/uns nicht mehr.

Und selbst wenn Klinsmann beim FC Bayern scheitern sollte (was Ihr Euch bestimmt wünscht, obwohl Ihr doch den Verein im Herzen haben wollt), war dies ein Anfang. Ein mutiger Anfang (auch unabhängig von der Person Klinsmann, wäre doch einer wie Klopp die andere Wahl gewesen).

Ich war dabei und das macht mich stolz!

Sagnol und kein Ende.

Erst war er gefühlte Jahre verletzt. Verschlief quasi den Umschwung beim FC Bayern. Dann kam er irgendwann wieder. Wollte weg, ob fehlender Spiele (s. Verletzung). Dann wieder nicht. Dann voll angreifen. Und jetzt faselt er was von einer „Vertragsklausel“, die für ihn das Leistungsprinzip ausser Kraft setzt…

„Herr Rummenigge, Herr Hoeneß, Herr Hopfner und Herr Beckenbauer haben gesagt, dass ich 2008 Kapitän sein werde, wenn ich meinen Vertrag verlängere.“

Ganz egal übrigens, wer ihn trainiert…

Sollte Klinsmann, der ab 1. Juli Nachfolger von Ottmar Hitzfeld als Bayern-Trainer wird, daran etwas ändern wollen, „muss er mit dem Vorstand reden“.

Alter Schwede. Geht’s noch? Ich denke nicht.

Das einzige was mich noch daran hindert, Sagnol den Laufpass geben zu wollen, ist die Erinnerung an etwas, was man frühere Spielstärke nennt. Und ferner die Einbildung, dass Sagnol tatsächlich stärker als Lell, Lahm, Jansen oder Altintop ist…

We’ll see.

Peinlich, peinlicher, Matthäus

So. Das war’s. Jetzt bin ich mir sicher. DerLoddar ist der König von denen, die einen an der Klatsche haben.

„Ich hatte auch ein Gespräch mit Karl-Heinz Rummenigge, aber darüber möchte ich nicht sprechen. […] Ob ich jetzt die 1a- oder die 1b-Lösung war, bleibt einmal dahin gestellt. Es wird eine 1a-Lösung verkauft und das zeigt, dass Einigkeit beim FC Bayern herrscht.“

Wenn er nicht darüber sprechen will, wieso tut er uns dann nicht den Gefallen? Herrje. Kann ein Ego wirklich so groß sein?

Zum Glück hat ein-Loddar-Matthäus zwar in diesen Tagen keine „Feinde“ mehr im Verein, aber auch immer noch keine großen Fürsprecher. So wie denKaiser z.B. – und der hat ja kaum noch was zu sagen…

Der, der was zu sagen hat, hat was gesagt. Und zwar das Richtige.

„Lothar war nie ein Thema als Trainer beim FC Bayern.“

und weiter…

Es habe am 20. November 2007 zwar ein Gespräch mit Matthäus gegeben, „zu dem Lothar gebeten hatte“. Dabei sei es laut Rummenigge aber ausschließlich um „private Dinge gegangen“.

…um anschließend klarzustellen:

„Es wäre wünschenswert, wenn er die Sticheleien lassen würde. Jürgen Klinsmann ist nicht nur ein ausgezeichneter, sondern auch ein ausgebildeter Trainer mit DFB-Lizenz. Matthäus hat sie nicht.“

Punkt. Das reicht jetzt hoffentlich, Loddar. Du hast uns schon einmal einen FC Hollywood beschert. Dabei hätte das damals doch eher FC Loddarwood heißen müssen. Und ob es Deinem Ego jetzt gefällt oder nicht: Du wirst hier bei uns kein Trainer! Zumindestens nicht in absehbarer Zeit.

Ende der Durchsage.

FC Bayern-Transfergerüchte 0708#006

Die Welt dreht sich weiter. Auch im Fußball. Auch in der Winterpause.

Die „neuesten“ Gerüchte?

Buchwald oder Herzog sollen in der Diskussion für den Posten des Klinsmann-Assistenten stehen. Sollen. Ferner die Frage, von wem sie dahingebracht wurden. In die Diskussion…

Kein Gerücht: DerTim, Tim Borowski kommt zum FC Bayern. Ablösefrei. Mal was Neues in diesen Millionen-Zeiten.

Soll ich euch was verraten?

Für mich passte derTim immer schon zum FC Bayern. Wieso? Weil der arrogant rüberkommt… 😉

Abschließend nur noch die Frage, ob er tatsächlich sowas wie ein Ballack-Ersatz werden kann und weiter, ob wir sowas überhaupt (noch) brauchen?!

Wir werden sehen.

Viel länger sehen werden wir wohl auch noch meinen Lieblingsnachwuchsspieler Toni Kroos. Der hat nämlich die Tage einen Profivertrag unterschrieben. Gut so.

FC Klinsiwood

Was für ein Tag.

Morgens wachst Du auf, denkst Dir nix Böses und abends haben die Bayern einen schwäbischen Bäckerssohn als Hitzfeld-Nachfolger.

Und jetzt? Vor der WM habe ich schließlich nachweislich noch derbe auf GrinsiKlinsi draufgehauen.

Zwickmühle.

Aber eigentlich auch wieder nicht. Schließlich bin ich Fan – ich darf irrational denken und fühlen.

Ich finde die Verpflichtung von demJürgen richtig gut! Hier und jetzt.

Wieso?

1. Als Spieler fand ich K. bei uns richtig geil. Seine UEFA-Pokalauftritte sind bei mir immer noch unvergessen. Im Grunde hat er uns zum Titel geschossen. Gescheitert ist er nur am Ego eines Lothar M., der sich als Platzhirsch bedroht fühlte und eben auf einer ganz anderen Spur fährt. Der Verein gesellte sich auf M’s Seite, Trap zeigte sich überfordert – zuviel für ihn. Abschied. Mit Meisterschaft. Im Rückblick immer noch verwunderlich.

2. Die Kritik an K. aus der Bayern-Ecke und speziell von Uli H. ist längst ausgeräumt. Man zeigte sich von Seiten des Vereins geläutert und vom Erreichten bei der WM begeistert. Die heutigen Trainingsmethoden an der Säbener Str. umwehen durchaus Klinsmann’sche Winde.

3. Die Verpflichtung ist ein Coup mit dem keiner gerechnet hat. Selbst dem Boulevard ist es nicht gelungen, herauszufinden, dass alles schon rund um Weihnachten feststand. Zusammen mit der Person K. keimt so die Hoffnung, dass besagte „Journalismus“-Sparte in Zukunft weniger Einfluss auf das Handeln beim FC Bayern haben wird!

4. Der Weg der Modernisierung rund um den FC Bayern geht weiter. Sei es beim Training oder in den Strukturen.

5. Er zieht nach Deutschland, nach München. Und seine Frau soll das sogar sofort vorgeschlagen haben…

6. K. ist eine Persönlichkeit. Passt so auf das geforderte Profil. Da wird es oft knallen, aber zumeist intern. Wie in der Nationalmannschaft.

7. Ich muss mich nicht an Mourinho gewöhnen… 😉

8. Vielleicht vergesse ich durch K. endlich mal meinen Traum von Wenger.

9. In der AA ist kein Platz für Tonnen…

10. Lothar M. bleibt uns erspart!

Wenige Fragen sind jetzt noch offen:

– Wer wird Assistent?

– Welche Verpflichtungen will derJürgen für die neue Saison haben?

– Welches System lässt er überhaupt spielen?

Über die Person selbst muss man im Grunde nichts mehr sagen finde ich. Vielleicht eher über Risiken, die ich bestimmt nicht verschweigen will.

Von Vorteil könnte sein, dass sowohl Oliver Kahn, als auch Sepp Maier zur neuen Saison nicht mehr für den FC Bayern tätig sein werden. Stand aber schon vorher fest, ergo gibt’s da keinen Zusammenhang. Davon abgesehen hat K. natürlich noch keinen Verein trainiert. Er kennt also das tägliche Arbeiten nicht. kennt nicht die Untiefen von Spielen in Cottbus, oder Burghausen mitten im dunkelsten November, wenn selbst ihm aufgrund eines bayerischen Grottenkicks das Grinsen einfriert.

Wie geht er in Zukunft damit um?

Das findet wahrscheinlich sogar er selbst spannend. Ich auch.

Kein Platz für Charakterbratzen

Frisch aus dem (Kurz-)Urlaub zurück, wollte ich nur eben ein paar Gedanken zum Besten geben, die mir während des Länderspiels gegen Rumänien in den Sinn kamen.

Ich finde es mehr als erstaunlich, dass dieses B-Team es tatsächlich gegen England, Wales und Rumänien geschafft hat, den Gegner zu beschäftigen, zu dominieren oder gar zurück ins Spiel zu finden, während man erste 45 Minuten mehr als am Boden lag.

Diese Art der Spielweise, dieses Zusammenhalten und eben Zusammenspielen, dieser Teamgeist haben doch tatsächlich wieder mein jahrelang erlahmtes Interesse an der Nationalmannschaft geweckt.

Seit den Ribbeck-Zeiten hatte ich immer ein mehr als neutrales Gefühl, ging es national um Punkte, Ruhm und Ehre. Selbst unter Klinsmann war ich zwiegespalten. Was aber wohl eher an der Art Klinsmanns lag.

Ein Löw war ja damals schon dabei, agierte aber nur im Hintergrund. Erst sein Tritt ins Rampenlicht offenbarte seine Fähigkeiten als Trainer und Mensch in den Medien. Ich habe prinzipiell nichts gegen moderne Trainingsmethoden und modernes Spiel. Beim FC Bayern sind sie diesbezüglich ja auch aus dem Dornröschenschlaf erwacht, nur kam all dies imho unter Klinsmann eher oberlehrerhaft rüber.

Unter Löw ist das anders. Löw ist kein Effekthascher, kein Sprüchekopfer, will nicht everybodys darling sein.

Der Bundesjogi hat es geschafft, dass sein Team offensichtlich für ihn durchs Feuer gehen würde. Egal wer auf dem Platz steht. Ihm ist das Auftreten wichtig. Er selbst wirkt seriös und kompetent, bricht mit dem stereotypen Schema, wenn er den üblichen Verdächtigen am Mikro gegenüber steht. Mir gefällt seine Art ausserordentlich gut.

Und das hat auch nichts damit zu tun, dass er ab und an mal Positionen des FC Bayern vertritt. Wenn die gut und richtig sind, darf das eigentlich jeder. Nein. Löw hat ein Team im wahrsten Sinne des Wortes geformt. Zu diesem Team zählen so um die 30, 35 Spieler, auf die Löw zählen kann und die sich auch auf Löw verlassen können.

Sowas gibt Vertrauen und das zahlt ihm das Team irgendwann zurück. Vielleicht schon bei der EM im nächsten Jahr.

Da sitzen verletzte Spieler dann auf der Tribüne und nicht zuhause vor dem Fernseher.

So ein Ansatz ist Typen wie Tim Wiese [1] völlig fremd. Und deshalb kommen Spieler wie er auch nicht ins Team. Die Zeiten eines Effenberg oder Matthäus sind zum Glück endgültig vorbei. Bundestrainer Löw hat das Sagen, keiner nimmt’s ihm übel und das gefällt mir ausserordentlich gut!

Weiter so.

[1] Eben Wieses Sprüche rund um seine bisherige Nichtberücksichtigung, kamen mir während des Spiels wieder in den Sinn. Hatte ich doch seinerzeit explizit nichts dazu gesagt, weil ich mich nur wiederholt hätte und meine Meinung über Werders Nr.1 bekannt sein dürfte.