Juniorenfinals

Der FC Bayern stand im Finale. Der A-Jugend. Mal wieder. Gewonnen haben aber wie im letzten Jahr die anderen. In diesem Fall Hertha BSC. Und wie man so hört, nicht zu Unrecht.

Die B-Jugend hat nun die Chance, es besser zu machen. Zogen die doch ihrerseits gestern ins Finale ein. Gegner im Halbfinale: Hertha BSC.

Was sagt uns das?

Die A-Jugend der Hertha ist offensichtlich stärker als die B-Jugend, was wiederum gute Chancen für’s nächste Jahr bringen könnte… 😉

Lose in die Trommel

Eines der spannendsten Dinge an der Sommerpause sind die neuen Spielpläne. Liga, Pokal, Europapokal.

Welcher Amateurverein darf sich in der ersten Runde auf den FC Bayern freuen, in welcher europäischen Provinz müssen die Bayern zunächst im UEFA-Cup antreten und wo findet das Eröffnungsspiel in der Bundesliga, wo die Meisterfeier (*g*) statt?

Am nächsten Samstag (30.06.) wird zunächst mal der DFB-Pokal ausgelost. Im ASS. Von einer Glücksfee. Was sonst. (Wie heißt eigentlich das männliche Pendant?)

Gespielt wird am 04. / 05.08.

Die Bundesliga startet in diesem Jahr am 10.08. – Anfang Juli soll der Spielplan stehen.

Und der Europapokal?

In diesem Jahr interessiert ohnehin nur der UEFA-Pokal (*g*) und dessen erste Runde wird am 31.08., 13:00 in Monaco ausgelost, nach den ersten beiden Qualifikationsrunden. Die beiden Spiele der ersten Runde finden dann am 20.09. und 04.10. statt.

Mehr Sozialismus am Stiefel?

Italien steht kurz vor der Rückkehr zur zentralen Vermarktung der TV-Rechte.

Somit hätten wir einen ersten Schritt getan, dass im europäischen Fußball wieder so etwas Ähnliches wie Chancengleichheit einkehrt, oder?

Obwohl der ital. Fußball für mich ohnehin am Boden liegt. Daran ändert auch der CL-Sieg von Milan nichts.

Wenn ich allein daran denke, wie viele Skandale es aktuell im Fußball am Stiefel gibt – die jüngsten Vorwürfe der Bilanzfälschung und Lizenzerschleichung durch die Mailänder Vereine, sprichen da einmal mehr eine deutliche Sprache. Ich kann mir nämlich durchaus vorstellen, dass zuviel Geld den Charakter verdirbt. Vor allem Geld, dass man mit vollen Händen scheffelt.

Juventus ist ebenfalls ein gutes Beispiel: Kaum aus der zweiten Liga aufgestiegen, wird flugs mal schnell noch eine Kapitalerhöhung an der Börse durchgezogen und schon hat man wieder frisches Geld zum Verbrennen (obwohl das eigentlich ein Problem der Anlieger ist – mal bitte in Dortmund nachfragen!). 101 Millionen Euro, von denen 63 Millionen unmittelbar wieder ausgegeben werden! Dabei hatte Juve ja noch jede Menge Geld – eben aus Erlösen der Einzelvermarktung.

Alles sehr „italienisch“. Wie lange das so noch gut geht, ist ohnehin mehr als ungewiss.

Und für alle die, die jetzt wieder aufstöhnen, ob evtl. ersichtlicher Doppelmoral meinerseits: Für die Bundesliga wäre es fatal, wenn es eine dezentrale Vermarktung gäbe, denn der Anteil des FC Bayern am Kuchen wäre sicherlich beträchtlich!

Ich war immer nur der Meinung und Überzeugung, dass es in Europa die gleiche „solidarische“ Verteilung der TV-Gelder geben müsste wie in Deutschland. Teilweise sehe ich mich da nun am Ziel. Nicht mehr und nicht weniger.

Der FC Bayern im Endspiel

Wie vermutet hat sich der FC Bayern für’s Endspiel qualifiziert. Ok. Jetzt erstmal „nur“ die A-Jugend. Aber die B-Jugend ist auch kurz davor.

Was daran besonders auffiel:

1. In der A-Jugend spielen zwei angehende oder Neu-Profis des FC Bayern mit: Thomas Kraft und Toni Kroos.

Der eine, der angehende Torhüter Nr.2 beim FC Bayern und der andere, der Nachwuchsspieler, der aktuell mit Lobeshymnen nur so überschüttet wird. Das macht durchaus Geschmack auf die Zukunft…

2. Einige Namen in der B-Jugend-Elf des FC Bayern haben mich hellhörig werden lassen. Ich dachte spontan: ‚Kann nicht sein! Ist auch nicht so:

Pizarro und Hummels.

Mats Hummels? Der Mats Hummels?

Und Pizarro??

Nein. Dafür wäre er nun wirklich zu alt. Es handelt sich zwar um Pizarro, aber in diesem Fall Diego. Diego Pizarro. Ferner sicherlich nicht mit Claudio verwandt, denn ansonsten hätte er noch nicht einmal „den Pfosten getroffen“.

Das Allerbeste an den beiden Halbfinals war ohnehin die Aussage von Mirko Votava, Ex-Werder-Profi, jetzt A-Jugendtrainer:

„In der ersten Halbzeit waren die Bayern uns haushoch überlegen.“

Toni Kroos spielte in den beiden Spielen wohl nicht nur herausragend, er hat bei den Profis auch schon oft genug zugehört:

„Viel besser kann man das nicht spielen. Ich denke, Bremen ist mit etwas Angst hierher gekommen. Sie haben im Hinspiel gesehen, wie stark wir sind.“

Oder schaut hier vielleicht in der neuen Saison der eine oder andere Bayern-Profi auf die Worte des A-Jugendlichen? 😉

FC Bayern – dies und das

Die großen Dinge sind geregelt beim FC Bayern. Aktuell passiert aber weiterhin viel.

Die Jugendmannschaften spielen noch. Und zwar um die deutsche Meisterschaft. Zu allem Überfluss auch gar nicht mal so schlecht.

Die U19 spielt am Sonntag im Grünwalder Stadion im Halbfinal-Rückspiel gegen die Auswahl von Werder Bremen um den Einzug ins Endspiel. Das Hinspiel in Bremen endete 2:2. Also gute Chancen, aber ein Sieg muss her, denn es gibt keine Auswärtstorregelung.

Erst zum Hinspiel tritt die U17 in Berlin bei der dortigen Hertha an. Trainer Stephan Beckenbauer hofft auf ein gutes Ergebnis für’s Rückspiel.

Sogar die weiblichen Pendants, die U17-Mädels des FC Bayern, haben gute Aussichten, spielen sie doch „von Freitag bis Sonntag in Leipzig die Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaft […] Dabei qualifizieren sich in zwei Vierergruppen die beiden Gruppensieger für das Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft.“

Viel Erfolg.

Und an der Transferfront?

Da ist immer noch nicht Ruhe, inzwischen eine Etage tiefer.

Nach Thomas Linke hat die zweite Mannschaft des FC Bayern einen weiteren Eckpfeiler für die neue Regionalliga-Saison verpflichten können. Vom Liga-Konkurrenten SV Elversberg kommt Vitus Nagorny nach München.

Nagorny wird diesen Monat 29 Jahre alt, Linke ist schon 37. Das widerspricht auf den ersten Blick ein wenig der Vorgabe, in der zweiten Mannschaft des FC Bayern junge Talente spielen zu lassen. Aber weit gefehlt, sollen doch die beiden als erfahrene Routiniers, all die jungen Hüpfer rund um „Toni Kroos, Stefan Rieß, Alexander Benede, Deniz Yilmaz und Björn Kopplin“ an die erste Mannschaft führen. Speziell Linke setzt hier eine Tradition fort, altgediente Profis der Talentschmiede Hermann Gerlands zur Seite zu stellen. Hansi Pflügler war der erste, Thorsten Fink ein anderer.

Das Konzept funktioniert, wie man an all den Talenten im Bayern-Kader der letzten 10, 15 Jahre ablesen kann.

Deutscher Meister FC Bayern…

…wenn wir immer nur die ersten 45 Minuten gespielt hätten. So kann’s gehen.

Die Hinrunde war CL, die Rückrunde nur noch UEFA-Pokal.

Zuhause spielten wir wie Chelsea und Milan (CL-Quali), auswärts wie der HSV (UI-Cup-Platz).

Und dann als Meister der ersten Halbzeit, in der zweiten dann aber im Abstiegsgefahr…

So haben wir also die Meisterschaft vergeigt: In der Rückrunde, auswärts, in der zweiten Halbzeit.

„Gut zu wissen…“

Werder im UEFA-Cup, HSV wohl gerettet!

Die wahre Tabelle für den vorletzten Spieltag ist online und die Nebel lichten sich:

Stuttgart vergrößert seinen Vorsprung auf kaum für möglich gehaltene 10 Punkte und Schalke kann sich nur noch dank einer um 2 Toren besseren Tordifferenz auf dem zweiten Platz und vor den Bayern halten.

Werder und Leverkusen spielen definitiv in der nächsten Saison im UEFA-Pokal, Nürnberg ist dankbar dies über die Teilnahme am Pokalendspiel ebenfalls geschafft zu haben, denn in der Liga liegen Hannover und der BVB vor demClub.

Um den UI-Cup-Platz streiten sich noch Hannover, der BVB und Wolfsburg.

Abgestiegen sind neben den Gladbachern die Mainzer. Eintracht Frankfurt hielt sich mit dem Sieg in Bremen am Leben. Der HSV ist dank der um 14 Tore besseren Tordifferenz wohl aus dem Schneider. bleiben als noch Aachen, Bochum und Frankfurt, die sich um den 16. Platz streiten.

Also immer noch genug Rest-Spannung für den letzten Spieltag…
😉

2001, 2005, 2007?

Die Abstände der königsblauen Traumata (nein, nicht Traumas) wird immer kürzer. Und auch, wenn ich in dieser Saison noch am ehesten geglaubt hatte, dass die Schalker 2001 endlich überwunden hatten, so sicher war ich mir doch vor dem letzten Wochenende, dass das in Dortmund schief geht.

Schalke hätte vor dem Spiel auf jeden Fall schon Meister sein müssen, denn wer hat im Gazprom-Lager schon ernsthaft geglaubt, die Schwachgelben würden nicht mit allem was sie haben, dagegen kämpfen, dass die Knappen im eigenen Stadion den langersehnten Titel holen??

Ernsthaft? Es gab welche? Euch ist nicht helfen, Jungs!

Weil eben alles in dieser Saison bisher für Schalke sprach, auch der Sieg in Mainz, dem Angstgegner von 2005 und der Heimsieg gegen den VfB, kam ich ins Grübeln und habe irgendwann meinen Counter vom Blog genommen. Heute habe ich diesen reaktiviert. So ein goldenes Jubiläum will schließlich gebührend gefeiert werden. 😉

Ins Leben gerufen habe ich diesen in den Anfängen meiner Usenet-Zeit (2003) und damals konnte ich mir kaum vorstellen, dass das wirklich klappt, das es Schalke mit dem Geld, diesen Investitionen, diesen Spielern, diesem Stadion, diesen Fans, diesem Potential und dieser Tradition nicht gelingen würde irgendwann Meister zu werden.

Genau diese Dinge sind aber offensichtlich das Problem des FC Schalke 04.

Vielleicht hat das aber alles auch ganz andere Gründe und keiner hat es in der letzten Zeit besser auf den Punkt gebracht als Achim Achilles.

Zwar wird das jetzt einige Schalker betrüben, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Wehleidige, das Weinerliche, das auf-den-fehlenden-Fußballgott-Verweisende, sich in den letzten Jahren mehr und mehr in die Knappen-Seele gebrannt hat. Man fühlt sich unterschwellig immer noch, immer wieder und immer intensiver in der Opferrolle.

Doch Chancen nutzen, das tut man nicht bei Blau und Weiß. Lieber flennen.

Ist das so völlig abwegig?

Hat irgendjemand die Slomka-Kicker in dieser Chaos-Saison gezwungen, die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und den HSV und das kleine Ruhrderby in Bochum zu verlieren?

Wir müssten überhaupt nicht mehr über Traumata reden, wenn man zur rechten Zeit den Arsch in der Hose gehabt hätte!

Ähnlich wie 2001, als man die Meisterschaft schon am 33. Spieltag in Stuttgart verlor, sich aber lieber auf böse Mächte und einen parteiischen Unparteiischen versteifte, oder 2005, als man die Bayern besiegte und vom Thron stieß, um gleich danach eine beispiellose Negativserie hinzulegen und noch 14(!) Punkte auf die Münchner zu verlieren!

Nein, nein. Das hat nichts mit Schicksal zu tun, nur was mit Köpfen. Schaut Euch die Schwaben an. So wird’s gemacht!

Sollte Cottbus übrigens am nächsten Samstag in Stuttgart punkten und Schalke Atlantis mit 4:0 aus der Halle fegen, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! 😉

Wunschspieltag – wie in alten Zeiten

Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass die Musik woanders spielt, dann kann man auch als Bayern-Fan ganz gut damit umgehen, mal kein Meister geworden zu sein. Zumal z.B. die frechen Rauten-Blogger nach dieser Horror-Saison viel weniger frech waren, als noch für einem Jahr – auch so etwas machte es mir leichter den Titel mal anderen zu gönnen… 😉

Die Entwicklung geht sogar soweit, dass ich mir inzwischen gut vorstellen kann, eine Saison im UEFA-Pokal zu spielen und das mitunter phasenweise spannend finde. Seltsam.

Vielleicht war es aber auch tatsächlich so, dass wir uns in den letzten Jahren zu Tode gesiegt haben. Kein Problem, dass wir in dieser Saison hatten.

Wenn nun also diese Entwicklung abläuft, dann sucht man sich eben andere „Schlachtfelder“. Was liegt da näher als die Zukunft, sprich Transfergerüchte?

Und in der Meisterschaft kann man endlich mal völlig losgelöst seinen sonstigen Sympathien frönen. So geschehen auch bei mir. Deshalb habe ich mich frühzeitig auf den VfB aus Stuttgart festgelegt und das obwohl, oder vielleicht gerade weil die gegen uns, in unserer Katastrophen-Rückrunde, mehr als verdient gewonnen haben, im Gegensatz zum FC Gazprom 04 und den Ex-Vorrunden-Himmelsstürmern aus Bremen.

Mein Meistertipp hätte mir natürlich um die Ohren fliegen können, aber jetzt fliegt halt den Schalkern 2001 um die Ohren…

Auch faszinierend: Ich fühle mich selbst ein wenig wie der Meister. Warum? Na weil der Spieltag ablief wie ein Wunschspieltag und sowas kenne ich emotional in den letzten Jahren nur von meinem eigenen Verein.

Irgendwann auf die Arena-Konferenz umzuschalten und auf das Bayern-Spiel zu verzichten, dazu braucht es schon einiges bei mir. Aber mit jedem Tor, dass meinen Wünschen entsprach, brach es emotionaler aus mir heraus. Ein Aufschrei folgte dem anderen – dabei waren die Bayern sowas von nicht beteiligt (allein der Geräuschpegel beim Zappen über die Arena-Optionen sprach da schon Bände), aber all das störte mich nicht: „Mein Verein“ war drauf und dran dem Titel ganz nah zu sein!

Am Ende einer Saison wird eben alles etwas heftiger. Das ganze Jahr, die ganze Saison nähert sich dem Höhepunkt. Versagt man, muss man ein ganzes Jahr bis zur nächsten Chance warten. Und ja, auch zwischendurch schließe ich schon einmal Zweckbündnisse, wenn es geht, dass ein Konkurrent an Boden verlieren soll, aber das mich ein jubelnder Doll nicht mehr störte, das hatte schon eine ganz besondere Qualität. Diese Entscheidungen am Saisonende haben halt immer wieder diesen Hauch der Ungläubigkeit, weil Ergebnisse zustande kommen, die man nicht für möglich gehalten hatte und die zuvor nur den eigenen Wünschen entsprach.

Schön war’s.

Aber zuende ist’s noch nicht. Noch nicht.

Herzlich willkommen im Club!

Sollte es tatsächlich passieren, dass der VfB Stuttgart am nächsten Samstag gegen Cottbus (mein Gott, waren die schwach gegen uns) die Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach bringen sollte, dann steigen die Schwaben in den elitären Club der Sternträger auf.

Ab der dritte Meisterschaft in der Bundesliga gibt es einen offiziellen Meisterstern auf dem Trikot. Der VfB hat bisher zwei Titel errungen (1984, 1992) und bekäme jetzt einen der Sterne zurück, die er sich vor der turbulenten Diskussion selbst gegeben hatte (die Diskussion fand allerdings nicht rund um die Sterne des VfB statt, Details hier.).

Ein anderer Kandidat für weitere Sterne (den zweiten) wäre Werder Bremen gewesen. Tja. Pech.