Vollzug!

Ehrlich gesagt, in den letzten Tagen bin ich schon ein wenig nervös geworden.

Jeden Tag mehrmals bei viagogo reinzuschauen und zumeist nur Einzeltickets zu sehen, wo man doch zwei Tickets sucht, die auch noch nebeneinander liegen sollen (Mittwoch morgen habe ich genau solche Tickets wohl nur um Sekunden verpasst, weil ich in der eile mein Passwort vergessen hatte *g*)…

Wie auch immer. Es hat geklappt. ‚Habe gerade tatsächlich zwei Einzeltickets gekauft, die auch noch nebeneinander liegen.

Das gestrige Spiel hat offensichtlich noch einmal einen Schub an der Verkaufsfront gegeben…
😉

Mir ist völlig egal, ob’s in dem Spiel noch um was geht, oder nicht. Zumindestens ein Ziel verbinde ich mit diesem (meinem 62.) Spiel:

Mehmet Scholl leise (oder auch laut) Servus zu sagen!

Von Block 215 aus sollte das gehen.

Der Messias am Ende?

Diesen Bericht will ich schon seit Wochen schreiben. Letzter Tropfen war die Kölner Heimniederlage gegen den SC aus Freiburg. In Erwartung des Heimspiels der Bayern gegen Leverkusen zappte ich damals über die Arena-Kanäle und blieb beim 0:1-Pausenstand hängen. Meine Grundeinstellung zum FC im allgemeinen und zu Daum im speziellen ist sicherlich bekannt. Kurz vor Daums Verpflichtung hatte sich mein Verhältnis zum FC aber schon wieder einigermaßen normalisiert. Der Eier-Tanz um das goldene Kalb Daum machte dies zunichte.

Jetzt ist es sicherlich so, dass der Kölner selbst sich für den Nabel der Welt hält. Das mag man gut oder schlecht finden. Ist aber so. Und macht sie ja auch irgendwie sympathisch.

In Bezug auf den Fußball ist das aber irgendwie komisch. Man dümpelt in Liga 2 auf Platz 10 herum und sieht sich selbst nicht nur in der 1.Liga, sondern immer noch in der Belle Etage des deutschen Fußballs. Auf der anderen Seite passt das natürlich perfekt zum Charakter Daum.

Wie bekannt, unterschrieb Daum beim FC einen Vertrag. Nachdem er zuvor schon abgesagt und die halbe Stadt in Depression versetzt hatte. Damals war ich entsetzt ob dieser Ereignisse. Auch wie die Massen der Fans ihrem Messias zuströmten. Völlig reflektionslos und die Jahre 90-06 ausblendend. Heute bin ich froh darüber. Nicht für mich. Für den FC und seine Fans.

Denn heute ist klar, dass ein Daum kein Messias, kein Wunderheiler ist, der aus limitierten FC-Spielern zweitliga-taugliche macht. Nein, Daum ist noch nicht einmal ein guter Trainer, denn welche Spieler, die er im Winter mit den ersten verbrannten FC-Millionen kaufen durfte, haben es beim FC geschafft, oder sind nicht schon längst geflüchtet?

Von Daums Bilanz beim FC ganz zu schweigen. Spielte man sich im Pokal gegen Schalke unter Daums Vorgänger, dem mir nicht unsympathischen, aber in der Bundesliga unerfahrenen Trainer Latour, noch in einen Rausch, schied man unter Daum selbst sang- und klanglos aus. Lag man bei Daums Inthronisierung noch 6 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz sind es heute 13.

Und was fiel Daum, dem Motivator, der seine Spieler über heiße Kohlen laufen ließ, während der letzten Monate ein?

Er beschimpfte seine Spieler. In der Rückrunde auch die, die er selbst geholt hatte. Aber nicht nur Daum alleine ist das Problem in Köln. Die Führung spielt eine ebenso überforderte Rolle. Bei der Unterstützung von Latour, der die Bundesliga, der Deutschland nicht kannte und sich so mit jeder Menge schweizer Spieler umgeben musste. Bei Daums Verpflichtung und dem an Peinlichkeit nicht zu überbietenden Eier-Tanz. Bei der Posse um Patrick Helmes, als man den eigenen Spieler den Fans zum Fraß vorwarf – unfassbar für mich, auch heute noch…

Inzwischen steht trotzdem fest, dass Helmes 2008, wie ursprünglich geplant, die Rheinseite wechselt und höchstens noch ein Jahr in Köln sein Dasein fristet…

Aber auch diese Führungsriege hat sich der Verein irgendwie verdient. Denn vor Daum, war ja Overath der Messias. Ein Overath, der sich wohl nur durch die Verpflichtung Daums auf der letzten Jahreshauptversammlung in eine neue Amtszeit retten konnte…

Jetzt könnte man nicht zu Unrecht einräumen, dass ich doch bitte mal ganz still sein soll, schließlich haben die Bayern genau das gleiche Problem: Umbruch und ein gestürzter Messias (Hitzfeld).

Nun. Was soll ich darauf antworten?

Vielleicht das hier: Schwachfug.

Die Bayern-Fans und der Club wähnen sich nicht in der Belle Etage, sie sind in der Belle Etage! Ferner ist die Hitzfeld-Verpflichtung nicht mit der Daums zu vergleichen. Denn die Bayern waren nicht auf der Suche nach einem Zauberer, der sie zurück an die so sehnsüchtig vermisste Spitze bringt, nein, Hitzfeld sprang in einer „Notsituation“ (CL-Quali in Gefahr) ein und scheiterte an ganz anderen Dingen (Verletzungpech in den letzten Spielen, Motivationsprobleme bzgl. CL-Prioritäten und Bundesliga, etc.) als Daum und der FC. Abgesehen davon kann man die Führungskompetenz in Köln und München sicherlich ebensowenig auf eine Stufe stellen.

Ich sehe allerdings einen Hoffnungsschimmer für den FC.

Erstens hat offenbar die Realität Einzug gehalten bei den Fans rund um das Geißbockheim und vielleicht auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Clubs in der Stadt (nämlich nicht der kommende CL-Sieger zu sein).

Zweitens äußert Daum mehr oder weniger offen Rücktrittsgedanken – das Beste was dem Verein und seinen Fans passieren kann!

Warum?

Der Messias Daum ist endlich (auch bei Fans und Umfeld) entzaubert. Er steht einem richtigen, echten und nachhaltigen Neuanfang beim Traditionsverein am Rhein wohl bald nicht mehr im Wege.

Und kein neuer Trainer spürt mehr den über allem schwebenden Schatten des Ex-„Cassius vom Rhein“.

Junge Spieler aus dem Nachwuchs müssen ran, müssen aufgebaut und um erfahrene Spieler mit Charakter ergänzt werden. Dann klappt das auch mit dem Aufstieg in Liga 1. Aber nach dem Aufstieg bitte nicht mit Macht in den Europapokal. Zunächst mal ein paar Jahre etablieren, weitere Aufbauarbeit. Dann und erst dann, kann der FC wieder eine feste Größe im deutschen Fußball werden.

Und sind wir mal ehrlich: Da gehört der FC ja eigentlich auch hin. Viel mehr als Vereine Wolfsburg, Leverkusen und Co.

Der FC-Fan an sich hat nicht viel zu lachen

Ok. Jetzt nur vom Fußball her. Sonst schon.

So statteten rund 50 Anhänger zum Abschluss ihres Wochenendtrips in die Landeshauptstadt gestern dem FC Bayern einen Besuch ab und sorgten für Stimmung. Bestens gelaunt forderten sie Lukas Podolski während des Trainings mit einem Transparent auf: „Poldi kumm zoröck no Kölle“ und sangen lautstark: „Wir wollen den Poldi holen.“ Und: „Poldi ist ’ne kölsche Jung.“

Überliefert ist nicht, was derPrinz dazu sagte und ob er ähnlich denkt. Ich glaube ihm reicht es schon, wenn er international nur zweitklassig spielt…

Keine privaten Sachen!

Wie ich ja vielleicht schon erwähnt hatte, will ich in Zukunft nur noch über Fußball und Co. und weniger über all die anderen Dinge bloggen, wie ich es früher immer getan habe.

Wer sich trotzdem ab und zu einen kleinen Einblick in mein Privatleben gönnen will, darf gerne bei einer mir sehr nahestehenden Person lauschen.

Alle verheirateten Fußball-Fans, -Blogger werden bei ihrem heutigen Beitrag wohl leise und kopfnickend zustimmen können. 😉

Der italienische Frühlingsalbtraum!

So.

Eine Nacht drüber geschlafen, aber trotzdem ist es noch so, als ob es gerade passiert wäre!

‚Habe mir mal hier jede Menge Fässer hingestellt und die mache ich jetzt alle auf!

Was ist da passiert?

Die Bayern sind raus und zwar ohne Applaus!

Natürlich kann man sich fragen, was angenehmer ist: in der 89.Minute durch seinen geschmackssicheren Geltorhüter auszuscheiden, oder einfach mal 4 Hütten zu bekommen…

Ich plädiere für letzteres und hätte mich sogar über noch 2,3 Tore mehr gefreut, kein Witz, ab einem gewissen Punkt, kann es nicht mehr schlimmer werden, und ein billiges 0:1 kann man sich immer noch schön reden (was bei uns oft genug passiert!) – wobei auch ein 1:4 bei uns noch schön geredet wird – schlimm!

Ich versteh‘ es aber auch nicht, wieso macht ein Magath jetzt den gleichen Fehler wie seinerzeit ein auslaufender Hitzfeld?

Die ersten Medien sprechen schon davon, dass „Magath noch Kredit hat“, wieso begibt er sich auf solch dünnes Eis, seine Spieler danken es ihm ja nicht!

War am letzten Samstag noch der Matsch-Rasen die Hauptausrede, so konnte von schlechtem Rasen gestern ja nun weiß Gott keine Rede sein und trotzdem spielten die Bayern noch einmal eine Klasse schlechter!

Ich verstehe es wirklich nicht!

Da reden die Bayern seit Jahren davon, dass die Championsleague der eigentlich wichtige Wettbewerb ist und dann befinden sich die Spieler in einem sog. Endspiel und es geht darum, ob sie aussscheiden oder den langen Traum vom erneuten Endspiel weiterträumen dürfen und was sehe ich dann?

Standfußball, Lethargie und Nervösität!

Was soll das bedeuten?

Wenn es doch um alles geht, wieso tut man dann nicht alles dafür?

Kann ich als Fan nicht erwarten, dass man, wenn man seinem Gegenspieler vielleicht technisch unterlegen ist, ihm wenigstens läuferisch und kämpferisch den Rang abläuft?

Geht das nicht?

Wissen unsere Spieler überhaupt was sie da tun? Was sie uns Fans antun?

Ich zitiere an dieser Stelle immer wieder gerne eine Aussage von Uli Hoeness, die ich als Leitspruch habe:

„Der FC Bayern ist für mich schon fast wie eine Ersatzfamilie … wenn ich im Stadion sehe, wie die Zuschauer in der Fan-Kurve schunkeln und wie sie singen, dann krieg ich eine Gänsehaut.
Oder wenn wir im Westen irgendwo spielen, da warten 20.000 Bayern-Fans auf uns, da denk‘ ich schon, wir bieten den Leuten was.
Und ich sage meinen Spielern oft, wenn sie irgendwo einen Scheissdreck gespielt haben: Ihr wisst gar nicht, was ihr denen übers Wochenende angetan habt.“

Oder gerne auch noch ein zitiertes Hornby-Zitat:

„Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.“

Weiß ein Michael Ballack überhaupt, was das für uns bedeutet?

Offenbar nicht, wenn wir ihm keine Absicht für seine gestrige, erneut divenhafte Spielweise unterstellen wollen!

Wissen die Spieler überhaupt um die Geschichte des Vereins für den sie spielen?

Wissen die Spieler, dass für diesen Verein seine Fans schon 1932 zum Endspiel der Deutschen Meisterschaft teilweise zu Fuß von München nach Nürnberg gelaufen sind?

Wissen die Spieler, dass dieser ursprünglich teilweise jüdische Verein unter den Nazis fast komplett von der Bildfläche verschwunden wäre und sich nach dem Krieg mühsam wieder aufbauen musste?

Wissen die Spieler, dass all die frühen Erfolge der 50er, 60er und 70er-Jahre nur durch harte Arbeit zustande kamen?

Und wissen die Spieler, dass ich bald 30 Jahre für den Verein alles empfinde, alles gebe, alles einstecke, alles ertrage, schon ertragen habe, als die meisten aktuellen Spieler noch gar nicht geboren waren?

Wissen das unsere Spieler alles?

Den Eindruck habe ich nicht, sonst wäre der gestrige Abend nicht möglich gewesen!

Wie soll das jetzt bitte weitergehen?

Ein Willy Sagnol stellt sich nach dem Spiel hin und äußert gegenüber dem erstaunten Premiere-Reporter erste Zweifel an den Meisterschaft!

Abwegig?

Nein, mit der Einstellung der letzten Wochen bricht bei uns alles zusammen, davon bin ich überzeugt!

Und dann immer wieder diese Ausreden…

Zunächst war es der große Vorsprung, dann waren es die Topspiele in der Bundesliga, die im Kopf steckten, danach die Championsleague-Spiele – aber all das kann ja nicht der Grund sein, sonst hätten die Bayern ja tatsächlich gestern das Spiel der Saison abliefern müssen, oder?

Was bleibt jetzt noch als Ausrede?

Die WM!

Haben die Nationalspieler nur noch die WM im Kopf?

Schont sich ein Ballack vielleicht für die WM, weil die in seinem Lebensentwurf seinen Marktwert in ungeahnte Höhen schrauben soll?

Das kann und will ich nicht glauben, dann schon eher, dass unsere Herren Nationalspieler vielleicht mal den einen oder anderen Werbetermin auslassen sollten!

Ich zitiere mich gerne auch mal selbst, wenn ich sage, dass selbst wenn die aktuellen Spieler schon nicht mehr für uns spielen, überhaupt keinen Fußball mehr spielen, es den Verein, uns Fans immer noch geben wird und dieser Gedanke tröstet mich dann, wenn ich an die aktuelle, verlorene Spieler-Generation beim FC Bayern denke!

Verlorene Spieler-Generation?

Wieso nicht, wie sonst sollte man die Bilanz der Ballack-Ära beim FC Bayern nennen?

Vorrunde, Achtel- und Viertelfinale – na fein, viel schlimmer ist für mich dabei, dass ich ja derjenige bin, der immer über Real und ManU hergezogen ist, weil die in den letzten Jahren nichts, aber auch gar nichts in der CL gerissen haben – vielen Dank auch!

Die letzten vier Jahre (in der Championsleague) waren verlorene Jahre und zu allem Überfluss muss ich mir dann in der Premiere-Nachbetrachtung einen Boulevard-Star Effenberg antun, der, auf die Frage, was „denn anders gewesen wäre, wenn er auf dem Platz gestanden hätte“, sagt: „Einiges!“

Ich musste ihm leider zustimmen!

Klar ich habe hier auch noch das Fass mit dem Netzer-Zitat über Ballacks ostdeutscher Herkunft und seiner Leistungsfähigkeit, aber kann das wirklich der Grund sein für seine Leistungsschwankungen zwischen Welt- und Kreisklasse?

Ich weiß es nicht und ich will es auch gar nicht wissen!

Denn für mich zählt jetzt nur noch, was in Zukunft zu tun ist!

Unser AG-Chef hat das Thema schon angeschnitten, es muss Konsequenzen geben und zwar beim Personal…

Ganz offensichtlich hat die vom Boulevard getriebene Verlängerungswut beim FC Bayern genau das Gegenteil von dem erzeugt, wofür es gedacht war: Trägheit!

Wie sonst ist zu erklären, dass die Leistungen einiger verlängerter Spieler seit Anfang diesen Jahres rapide gesunken sein?

Was ist also zu tun?

Spieler, „bei denen es nicht reicht“, loswerden?

Zu teuer!

Aber auslaufende Verträge von Auslaufmodellen nicht verlängern wäre ein Punkt. Spieler wie Lizarazu (was war das bitte für eine Aktion vor dem 1:3?) fallen unter diese Rubrik!

Spieler wie Makaay fallen übrigens auch unter diese Kategorie, so weh mir diese Aussage auch tut, aber Makaay hat zuletzt nichts dazu gelernt, er ist nur noch ein Fremdkörper in der Mannschaft, so dominant er lange Zeit war, so fremd ist er uns inzwischen geworden, ob sich das noch einmal ändern wird?

Ich weiß es nicht, ich weiß allerdings, dass es vor allem in Sturm und Abwehr zu wenig Konkurrenz gibt!

Drei Stürmer sind zu wenig, mit einer 66%-tigen Wahrscheinlichkeit, gibt es eine Spielgarantie – das kann nicht leistungsfördernd sein!

Wann kommt endlich ein Santa Cruz wieder? Und warum kommt aus der Jugend nichts mehr nach? Müssen wir allein deshalb einen Podolski kaufen?

Und dann die Abwehr…

Was ist los mit einem Spieler wie Ismael, der seine frühere Stärke offenbar in Bremen vergessen hat?

Das ist vielleicht noch keinem so richtig aufgefallen, aber die Nervösität, die Ismael da neben Lucio oftmals ausstrahlt, ist schon fast so schlimm wie zu Zeiten von Kovac oder Kuffour!

Allein gestern war er erneut für mehr als ein Gegentor (der Elfer: was sollte das? Wir kennen doch Inzaghi! / das 2:0: verwirrter Spaziergang im 16-Meter-Raum?) verantwortlich, im Hinspiel auch, ganz unabhängig, ob der damalige Elfer berechtigt war oder nicht…

Sicher, auch ein Lucio hat seine Schwächen, aber ein Lucio ist, neben dem auf dem Rasen räumlich begrenzten Kahn, der e i n z i g e Spieler beim FC Bayern, der will, der ein Spiel gewinnen will, der einen Rückstand aufholen will, den es stört, wenn es nicht läuft in einem Spiel, der läuft, kämpft, und fighted!

Wieso kann das ausser den beiden Erwähnten sonst keiner auf Dauer?

Sind wir schon so satt, so verwöhnt, so wenig bereit alles zu geben?

Ich versteh es immer noch nicht!

Also Kahn und Lucio behalten, ok…

Hinzu kommen dann noch ein Scholl, weil er auch im hohen Alter noch Leistung bringt wenn er fit ist und Spieler wie Demichelis, weil ich glaube, dass gestern nur ein absoluter Blackout von ihm war und Jung-Profis wie Schweinsteiger und Guerrero, weil sie sich (hoffentlich) noch entwickeln können!

Die meisten anderen spielen für mich nur noch auf Bewährung!

Es kann schließlich auch nicht sein, dass ich als Bayern-Fan, der dies seit Jahrzehnten ist, immer wieder kurze Gedanken und Sehnsüchte habe, vielleicht auch mal eine Mannschaft zu haben, wie unsere norddeutschen Lieblingsfeindefreunde, die Offensiv-Feuerwerke abbrennen und nicht nur Ergebnisverwaltung betreiben – schlimm, ich weiß…

Was gibt es noch zu sagen?

Das zuvor kritisierter Hochmut vor dem Fall kommt?

Das Respekt aus überraschenden Ecken kommen kann?

Das ich am nächsten Samstag wieder mit meinem Verein mitfiebern werde, trotz, oder gerade wegen gestern?

Ja!

Weil etwas wichtiger und größer ist als alles andere: Die Liebe zum eigenen Verein!

Verschwindet ihr Söldner, ihr Wappen-auf-dem-Trikot-Klopfer, ihr, die ihr euch nicht für uns, für mich, für den Verein die Seele auf dem Leib laufen wollt, verschwindet, wir brauchen euch nicht!

Nervöse Fahrstuhlfahrer!

Die Bayern haben in Köln beim dortigen FC mit 2:1 gewonnen!

Diese Meldung ist zunächst einmal nicht überraschend, war es doch vorherzusehen – wer das Spiel gesehen hat wird auch nicht daran zweifeln, dass der Sieg verdient zustande gekommen ist!

Die Fahrstuhlkicker aus der Domstadt haben zwar besser gespielt als beim desaströsen 3:6 vor Wochenfrist beim zukünftigen Mit-Absteiger vom Main, aber sind sie dem FC Bayern wirklich gefährlich geworden?

Nun, sagen wir mal so, nur weil 30.000-40.000 Kölner ihren FC zum Sieg schreien wollen, mit Zé Roberto ein Feindbild über 90 Minuten auspfiffen und auch sonst ziemlich viel Angst in Wut umwandelten, muss es noch kein gutes Spiel der Heimmannschaft gewesen sein und hätten wir endlich auch wieder eine gefährliche Sturm-Abteilung wäre das Thema in den ersten 15 Minuten erledigt gewesen!

Die Dominanz der Bayern in den ersten 15 Minuten war schon erdrückend und dass der FC irgendwann auch einmal einen Konter in die Nähe des Bayern-Strafraum zittern würde, war vorheruzusehen, klar auch, dass man sowas dann häufiger probiert!

Aber abgesehen von dem Glückstor zum 1:0 (wen oder was wollte unser InnenFranzose da eigentlich decken, als er rausrückte und seinen Gegenspieler völlig frei zurückließ?) aus heiterem Himmel, dem Kopfball kurz vor Schluss, den Kahn, mit seiner einzigen (nötigen) Glanztat im ganzen Spiel von der Linie holte, gab es ja wohl keine klaren Chancen für die sogenannten Konzept-Fußballer, oder?

Mag schon sein, dass der FC nach dem 1:2 mit dem Mute der Verzweiflung noch einmal Mann und Maus nach vorne schickte, aber war das wirklich gefährlich?

Das ist das eine Thema, ein anderes sind die umstrittenen Szenen des Spiels!

Ich kann ja verstehen, dass man, wenn Fan eines so unterlegenen Vereins ist (nicht nur in diesem Spiel, sondern generell), der sich zu allem Übel selbst vom Eigenanspruch auch noch mind. auf Augenhöhe mit den Bayern sieht, mit derlei Ereignissen anders umgeht, als Fans/Vereine, die uns tatsächlich gefährlich werden können, aber muss dann die Emotion immer das Leit(d)gefühl sein?

Klar hätte ich mir lieber ein klares 4:0 gewünscht, aber muss denn immer wieder der imaginäre Bayern-Dusel, oder ein sog. Bayern-Bonus dafür herhalten, wenn nicht mehr weiter weiß?

Wir lassen die Szene mit Ballack in der 1. Minute einmal aussen vor, die habe ich selber nicht gesehen und kann deshalb nichts dazu sagen, ob er einen Ellbogen im Zusammenhang mit einem Gegenspieler genutzt hat, aber dass das „Handspiel“ von Lucio nicht klar als solches zu erkennen war, ganz zu schweigen von seiner Absicht, den Ball mit der Hand zu spielen, dazu hat ein führender Fußball-Experte, (Ex-)Schiedsrichter Urs Meier im ASS ja schon viel Richtiges gesagt!

Und dass der Eckball, der zum 2:1 durch Ballack führte, keiner war, konnte man wirklich erst nach mehreren Super-Zeitlupen erkennen, auf keinen Fall in Normal-Geschwindigkeit, erst Recht nicht der Schiedsrichter und ich bezweifle, ob das auch ein Schiedsrichter-Assistent erkennen kann!

Wieso kommt ferner das Kölner Umfeld darauf, dass man die Rangelei zwischen Zé Roberto und Streit(?), der klar das Spiel verzögert und den Ball mehrfach nicht freigeben will, als „klare Tätlichkeit“ interpretieren kann?

Es wird davon gesprochen, dass Zé Roberto seinen Gegenspieler „nach Spielunterbrechung am Hals packt und umreißt und den am Boden liegenden Spieler wenige Augenblicke später mehrfach tritt.“

Da frage ich mich zum einen, wieviele Frust-Kölsch waren da im Spiel und welches Spiel hat man da gesehen?

Frage 1: Wo griff Zé Roberto seinem Gegenspieler an den Hals?

Frage 2: Wo trat Zé Roberto „mehrfach“ den am Boden liegenden Spieler?

Antwort 1: Es gab eine Rangelei, in deren Folge Zé Robertos Gegenspiel mit Ball, den er immer noch nicht abgeben wollte, hin- und Zé Roberto so über ihn fiel!

Antwort 2: Es gab allenfalls einen leichten Stubser, keinen Tritt und selbst der war wesentlich weniger aggressiv, als jeglicher versuchte Tritt, den ich den letzten Jahren, auch im Rheinenergy-Stadion gesehen habe!

Wir werden da argumentativ auf keinen grünen Zweig kommen, weil hier die Emotionen hochkochen, ok, das mag zum Fußball gehören, aber mich stört an diesen „Gefechten“ immer, dass völlig verkannt wird, dass der jeweilige Verein (zuletzt gab es auch mit Frankfurtern und Nürnbergern derlei Diskussionen), wesentlich besser dastehen würde und seine Fans wesentlich weniger emotional reagieren würden, wenn die jeweiligen Teams in den Spielen vor und nach dem Bayern-Spiel auch nur annähernd so kämpferisch und engagiert zu Werke gegangen wären!

Als FC-Fan würde mich eine Mannschafts-Leistung wie gestern grenzenlos wahnsinnig machen, wenn ich an die letzten Wochen denke – darüber sollte man sich mal Gedanken machen!

Um was wollen wir wetten, dass es in den nächsten Wochen wieder ähnliche Spiele geben wird, wie in den Wochen vor dem Bayern-Spiel?

Erfolgsfan-Artikel während meines Urlaubs

Während meines Urlaubs entstand auf dem Bolzplatz der Artikel „Der Erfolgsfan“.

Nun, bei diesem Wort werde ich immer hellhörig, weil es dann zumeist um Bayern-Fans geht und unbestreitbar bin ich auch einer!

Lassen wir mal Polemik, Ignoranz, Schützengräben und Sonstiges beiseite und nehmen wir den Begriff ganz nüchtern auseinander:

Was ist ein Erfolgsfan?

Ein Erfolgsfan ist ein Fußball-Fan, der seine Zuneigung zu einem Verein von dessen Erfolg abhängig macht und in der Regel auch nur deshalb auf Verein xy aufmerksam wird.

Im Grunde hat Christian Dülpers auch nichts anderes geschrieben und ist sein Protagonist auch eine üble Ausprägung dieser Sorte von Fans, aber mir fiel dazu eine kleine Geschichte ein, die mich immer mal wieder zum Schmunzeln bringt:

Zu den Zeiten, als ich noch regelmäßiger auch mit befreundeten Bayern-Fans in die Stadien der Republik gepilgert bin – wir waren so um die fünf, sechs Bayern-Fans – hatten wir einen Gladbach-Fan(!) in unserer Clique, der, nur um nicht isoliert zu sein, auch zum Bayern-Fan wurde und sich uns bei Live-Spielen anschloss, bis auf eine Ausnahme – wenn die Bayern in Gladbach spielten, denn da holte er immer seine Gladbach-Fahne aus der Kiste und ging in die gegenüberliegende Kurve!

Wie würde man solch einen „Fan“ bezeichnen?

Opportunistisch, hilflos, einsam, ok, aber Erfolgsfan?

Wohl eher nicht, denn das war ihm ja völlig egal…

Aber zurück zum Bolzplatz:

Er ist geradezu schockiert, dass der Erfolgsfan sich nun den Bayern zuwendet („Nein, es konnte nur Bayern sein.“) und lebt das weiter, was allen Gladbach-Fans in die Wiege gelegt zu sein scheint, ich zitiere da einmal mehr ein Gladbacher-Mitglied des drsf:

Borussia ist immer der Verein gewesen, der den vielen imaginaeren und realen Nachteilen trotzte, dem die besten Spieler weggekauft wurden und der familiaere Verein blieb. So ist unsere Idealvorstellung.

Wir wollen voller Hoffnung junge Talente im Trikot mit der Raute sehen wie einst Netzer, Wimmer, Vogts und Heynckes Jupp. Und uns dann aergern, dass die boesen Geldsaecke uns diese Spieler wegen der besseren Finanzlage wegkaufen. Und wenn wir mal Erfolg haben koennten, gibt es tragische Pfostenbrueche, Buechsenwuerfe, Schiedsrichter-Benachteiligungen, Spieler mit Blackouts und kiffende hollaendische Nachwuchstalente.

Und dann schließt er mit dem befriedigenden Satz, dass „solche Menschen niemals die inbrünstige Freude erleben werden, wenn in der 90 Minute der entscheidende Treffer füllt, wenn in einem Pokalspiel der haushohe Favorit an die Wand gespielt wird oder gar der Titel gewonnen wird, auf den man sein Leben lang wartet“.

Und hier sind wir an einem Punkt, wo ich mein Fan-Sein und vor allem das Bayern-Fan-Dasein definiere und rechtfertige:

Ich hatte mein „Barcelona“, mein „FC Porto“, mein „Aston Villa“, meine zweiten Plätze ’88, ’91, ’93, und ’98, ich hatte mein „Uerdingen“ und mein „Werder“ im Pokalfinale, aber auch mein Mailand, mein Hamburg und mein Kutzop!

Und ich habe nie gezweifelt, nie habe ich mein Fan-Sein in Frage gestellt, auch nicht nach Häme, Spott und Hohn – irrelevant für mich an meinen Überzeugungen zu rütteln oder zu zweifeln!

Und ich habe selten den Zeigefinger gehoben, wenn Vereinen wie Dortmund die (Erfolgs-)Fans in Scharen zugelaufen sind, mehr eine stille Freude und ein Schmunzeln in mich hinein war da zu vernehmen und das begleitet mich bis heute, wenn ich dieses Wort höre: Erfolgsfan

[via Bolzplatz.de]