Servus, Mehmet – mach' es gut!

Eine Thema ist in den letzten Tagen dann doch ein wenig untergegangen. Hier. Bei mir.

Der Abgang eines Mehmet Scholl beim FC Bayern. Nach 18 Jahren.

Persönlich finde ich das mehr als schade. Wegen solcher Interviews zum Beispiel.

Ich war bei Scholls Abschiedsspiel dabei. Und habe mich meiner Tränen nicht geschämt.

Er blieb uns danach erhalten und wurde gar zum Nachfolger des Tigers. In der dritten Liga. Alles lief bestens und Blut hatte er – nach eigener Aussage – auch noch geleckt. Am Job des Trainers.

Perfekt.

Und dann kam der DFB. Und seine Normen. Und Schubladen.

Da passt das Runde (Verband) nicht ins Eckige (Scholl).

Er will es ja machen. Die Regeln einhalten. Und seinen „Schein machen“. Schließlich sind wir ja in Deutschland. Da braucht man das.

Da Scholl aber auch noch arbeiten wollte, für FCB II und die ARD, passte das alles nicht.

Der Verein hatte dafür Verständnis. Wenn auch schweren Herzens. Wie ich. Denn Scholls Abgang ist für den FC Bayern ein Verlust. In jeder Hinsicht. Aber man trifft sich im Leben bekanntlich immer zweimal.

Also wünsche ich Dir auf Deinem Weg alles Gute, Mehmet. Mach‘ Dein Ding. Und komm‘ irgendwann mal wieder zurück, ok?

Schon komisch wenn es dann doch passiert.

Gekündigt hatte ich schon vor ein paar Wochen.

Heute dann aber noch einmal der obligatorische Anruf bei der „Kundenrückgewinnungs“-Hotline. Von Sky.

Im Rahmen des Gesprächs bemerkte ich allerdings, dass dieser Begriff noch aus Premiere-Zeiten stammt.

Denn von Kundenrückgewinnung war in diesem Gespräch keine Spur.

Nö, man „wolle und können mir kein Angebot wie im letzten Jahr machen“ (12 Monate Verlängerung zu alten Konditionen). Das „sei ja noch ein Premiere-Tarif“, den ich da habe, und „das ginge nicht“.

„Gerne wolle man mir aber Freimonate bis Juli“ (?) „anbieten. Oder das World-Paket“ (oder so) „für drei Monate kostenlos.“

Achso.

Ich habe dann relativ schnell abgeschaltet und dem restlichen Gefasel von „nur noch 12 Monatsverträgen“, „keine Rabatt-Verträge mehr“ und keine motzenden „Nachbarn an der Hotline, weil der Nachbar Sky viel billiger bekommt“, nicht mehr richtig zugehört.

Am Ende des Tages bleibt es doch bei folgenden Fakten:

Ich und die schweigende Mehrheit der Sky-Kunde will nur Fußball dort sehen. Den ganzen Movie-Mist können die behalten. Warum nicht mal ein reines Vereins-Abo? Weil dann klar wäre, wer hier die Cash-Cow ist?

Egal.

Ich bin’s jedenfalls zunächst einmal nicht mehr.

Weit über 40,- zahle ich nicht für Bundesliga und Championsleague. So aus Prinzip.

Macht’s gut, Ihr Lieben. Die Zeit seit 1998 war schön, aber das war’s dann!

FC Bayern – dies und das – 09/10 #1

Was gab’s in den letzten Tagen zum FC Bayern?

Real will 80 Mio. Euro für Ribéry geboten – die Bayern aber 100 Mio. verlangt haben? Hoeneß sieht das ein wenig anders. Naja. Es ist immer noch Sommerpause.

Auf der anderen Seite: Selbst mit 80 Mio. Euro kann man eine Menge machen. Auf dem Transfermarkt. Und wenn ich mir manche Leistung „der anderen“ Spieler beim FC Bayern in der Vorbereitung so anschaue, dann hätte das durchaus was gehabt, das unmoralische Angebot anzunehmen.

Klar muss aber auch sein, dass van Gaal dann erstens wohl das System wieder hätte umstellen müssen, denn unseren 10er (Kroos) bekommen wir erst 2010 wieder und zweitens wäre die Frage, was überhaupt für Spieler (noch) auf dem Markt sind, die uns an dieser Stelle weiterhelfen…

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In der letzten Woche hatte der FC Bayern einen ganz anderen Grund zum Feiern: Einer der größten und wichtigsten Präsidenten des FC Bayern, Kurt Landauer, wäre am Dienstag 125 Jahre alt geworden. Von Seiten des Vereins fand sogar eine Gedenkfeier statt. Offenbar hatte es der FC Bayern nicht immer so mit seiner eigenen Vergangenheit. Was mich persönlich wieder daran erinnerte, dass ich selbst endlich einmal einen ausführlicheren Beitrag zum Thema „Fußball zur NS-Zeit im allgemeinen und der FC Bayern im speziellen“ verfassen wollte.

Allein mir fehlt seit Jahren die Zeit. Später vielleicht.

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Was die jüngere Vergangenheit betrifft, gab’s ebenfalls was Neues: Der Arbeitsvertrag eines Jürgen Klinsmann wurde nun doch und zwar endgültig aufgelöst. Von Seiten des Vereins wollte man die Geschichte ja aussitzen, um Geld zu sparen insofern Klinsmann vor Ablauf des Papiers einen neuen Verein findet – offenbar hatte dieser aber gar keine Absichten in dieser Richtung und so konnte man sich wohl doch irgendwie einigen. Hoffentlich endlich einmal zum Vorteil des FC Bayern. Passiert in Verhandlungen mit dem schwäbischen Bäcker seit 1995 ja nicht immer.

Mir persönlich war’s zum Schluss egal. Die neue Saison zieht am Horizont auf und die Episode Klinsmann beim FC Bayern geriet somit zuletzt mehr und mehr ins Hintertreffen. Thematisch. Im Boulevard.

Ok. Jetzt ist’s endgültig erledigt. Auch gut. Alles Gute, Jürgen. Teil‘ Dir das Geld gut ein, denn Dein nächster Trainerjob wird sicherlich noch ein wenig auf sich warten lassen…

Leute, der Zirkus ist in der Stadt

„Eins muss man dem FC Bayern lassen – er hat Humor“

So einer der ersten Kommentare, die mir beim heutigen „Spiel“ des FC Bayern gegen die sog. Allstars rund um Oliver Pocher in Erinnerung blieb.

Mit Humor musste man das heutige Spiel auch nehmen, traten dort doch neben „richtigen“ Kreisliga-Fußballern und jeder Menge Alt-Stars dieses Sports auch diverse Vertreter deutschen Humors an.

Pocher allein in drei Rollen: van Bommel, Kahn und als Pocher selbst.

Allein der vereinslose Wessels, seines Zeichens Ex-Bayern-Spieler und Ex-Kahn-Vertreter, bewahrte die Zirkuskicker vor doppelter Zweistelligkeit.

Naja. War ja auch nicht anders zu erwarten.

Der Sponsor dieses Spiels hatte die Bayern vor einiger Zeit schließlich für eine Million Euro eingekauft – da will man auch was für’s Geld haben.

Bekam‘ man.

Zirka vier Stunden Event im Privatfernsehen und zuvor vier Wochen Casting im gleichen Sender. Da kann man nicht meckern.

Die Bayern lockte man – mal wieder – über die soziale Ader. Ähnlich wie gegen die Kickers aus Stuttgart, gingen die Einnahmen an einen guten Zweck.

Apropos Event.

Den erlebten wird auch schon keine 24 Stunden zuvor.

Beim Lukas-Podolski-Ablösespiel in Köln.

Hier hatte man zwar weniger Spaß am und agierten mehr professionelle Fußballer im Spiel – eine echte Chance hatte der Gegner der Bayern aber ebenfalls nicht.

Noch nicht, wie man in Köln, um Köln und um Köln herum nicht müde wurde zu betonen. Denn schließlich und da kann man jeden Kölner fragen, steht man mit der Verpflichtung von PrinzPause kurz vor dem Championsleague-Sieg.

Dumm, dass derLukas im gestrigen Spiel so spielte, wie in drei Jahren beim FC Bayern. Abgesehen von den letzten fünf Heynckes-Spielen…

Trotzdem: So viel Spaß es auch gemacht hat, gegen hoffnungslos unterlegene Gegner abwechselt Katz und Maus zu spielen, so froh bin ich, dass diese Events vorbei sind.

Nicht die Vorbereitungsspiele, nein, da kommen noch zwei. Allerdings gegen europäische Prominenz. Beim Cup eines bayerischen Co-Sponsors. Dienstags gegen den AC Mailand und tags drauf entweder gegen ManU oder Boca Juniors.

Das sind andere Hausnummern.

Was ich aber ganz generell von den „Spielen“ der letzten zwei Tage halte?

So what. Wenn die Anreise nicht zu anstrengend ist und sich keiner unserer hochbezahlten Profis verletzt: Meinetwegen.

Es gab mal einen Bayern-Spieler, der hat behauptet, dass er lieber jeden Tag spielt, als jeden Tag zu trainieren. Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Am Ende des Tages zählt ohnehin nur eins: Topform ab dem ersten Pflichtspiel.

So. Und damit wären wir schon mal bei unseren Problemen:

Ribéry ist immer noch verletzt, hat noch keins dieser Testspiele absolviert, hat noch keine Chance gehabt, seinem Trainer zu zeigen, ob er die ihm zugedachte Rolle des 10ers spielen kann/will.

Na fein.

Das Toni und Olic verletzt sind, ist zwar auch nicht schön, aber eben nicht von so zentraler Bedeutung, zumal wir mit Klose und Gomez unser Starter-Paar ohnehin fit und zur Verfügung haben.

Zum Glück scheint es weiter hinten nur das Problem der Qual mit der Wahl zu geben. Wenn wir mal davon ausgehen, dass Brafheid tatsächlich sowas wie ein linker Aussenverteidiger ist und wir da nicht nur einen Schauspieler verpflichtet haben. Meine ersten Eindrücke in dieser Vorbeitung ließen da das Schlimmste erahnen.

Abwarten. Hier spielt die (Einspiel-)Zeit für uns (und wenn es nur die Zeit, die unsere Holland brauchen, sich an die Geschwindigkeit in der Bundesliga zu gewöhnen).

Sonstige Einzelkritik erspare ich mir lieber.

Abgesehen vielleicht von Herrn Sosa:

Alter, was hat der in der Sommerpause gemacht?

Ist das Fett oder Muskelmasse, die er da zugelegt hat?

Seinem Spiel hat es so oder so nicht genutzt. Wird hier nur abgewartet, bis sich endlich irgendein Verein in Europa erbarmt?

Zeit wär’s.

Noch 7 Tage Sommerpause

"Ich werde in der neuen Saison keine neue Mannschaft übernehmen"

So Ex-Bayern-Klinsi.

Na wieso sollte er auch, schließlich würde er dann auf jede Menge Kohle verzichten. Kohle des FC Bayern. Die haben sich nämlich immer noch nicht mit ihrem Ex-Trainer bzgl. Vertragsauflösung geeinigt.

Klinsmann Vertrag läuft noch ein Jahr, sein Gehalt soll „unter 5 Mio. Euro liegen“ – also 4,99 Mio.?

Wird der Vertrag jetzt aufgelöst, stünde JK ein Abfindung zu. Wahrscheinlich im Rahmen von 4,99 Mio. Euro?

Zahlt der FC Bayern einfach das Gehalt weiter und fände JK innerhalb der nächsten 12 Monate einen neuen Job, käme eine spätere Auflösung wesentlich billiger. Ist ja klar.

Klar offenbar allen Parteien und deshalb wird sich JK wohl denken, dass der Verein mal schön weiterbezahlen soll. Schließlich hätte ER den Verein ja genauso weit gebracht wie JH, wenn nicht sogar noch weiter. Oder so. Stimmt’s Jürgen?

Sicher.

Und ferner hast Du natürlich total Recht, dass DU eigentlich die jetzigen Transfer alle angeleiert und vorbereitet hast. Keine Frage.

DU hast auf jeden Fall in allen Punkten – auch rückwirkend – eindeutig Recht gehabt.

Gratulation.

Dem van Gaal seine Welt, Folge 2

Puh. Jeden Tag was Neues in der neuen FC Bayern-Welt.

Zunächst steht wohl fest, dass uns Zé Roberto verlassen wird. Persönlich finde ich das schade, die Argumentation des Vereins ist aber bedingt durchaus nachvollziehbar (-> van Bommel).

Trotzdem verlässt hier „einer von uns“ den Verein:

„Ich gehe auch mit einer großen Portion Stolz. Stolz auf das Geleistete. Vor allem meine Rückkehr zu Bayern, nach einem Jahr in Santos, war etwas Spezielles. Ich verlasse den Verein durch das große Tor. Ich gehe, doch ein Stück von mir wird immer hier bleiben. Und den FC Bayern werde ich immer in meinem Herzen tragen“

34 ist ja kein Alter (verglichen mit meinem). Und nochmal: Ich hätte ihm auch die zwei Jahre angeboten. Ist halt nicht. Weiter geht’s.

Sehr gut finde ich die Aussage von Gaal bzgl. Ribéry.

„Er möchte ihn unbedingt behalten“, berichtete Hoeneß von den jüngsten Unterredungen mit dem Niederländer.

Des Weiteren ergänzte Hoeneß:

„Wir verhandeln nicht. Ribery geben wir nicht her.“

Wirklich nicht, oder nur eine Frage, wann die Angebote dreistellige Millionenhöhe erreichen?

Abwarten.

Endültigen Vollzug kann man wohl endlich auch beim Thema „Timoschtschuk“ vermelden.

In russischen Medien wurde indes der formelle Vollzug des bereits lange feststehenden Neuzugangs Anatoli Timoschtschuk von Zenit St. Petersburg vermeldet. Der ukrainische Mittelfeldakteur unterzeichnete demnach einen Dreijahresvertrags mit einjähriger Option. Als Ablöse wurde eine Summe zwischen 11 und 15 Millionen Euro gehandelt.

Und wenn er bei uns nur ansatzweise das zeigt, was ich bisher von ihm gesehen habe, dann ist er jeden Euro wert.

Gibt’s ganz neue Namen?

Naja. Sören Lerby soll in den letzten Tagen länger und öfter an der Säbener Straße gesichtet worden sein. Die Liste seiner Klienten ist lang. Gehandelt werden davon aktuell Wesley Sneijder und John Heitinga.

Holländer.

Soviel zum Thema der FC Bayern wird kein spanischer FCB…

Aber mir soll’s recht sein. Solange die Kerle bei uns einschlagen.

Speziell Heitinga soll ja defensiv hinten rechts agieren können. Eine unserer größten Baustellen. Auf der es – oberflächlich – am wenigstens voran geht. Srna aus Donezk und Schirkow aus Moskau (dem faktisch wohl noch nicht einmal ein Angebot von Chelsea vorliegen soll) sind hier weitere Kandidaten.

Heißt es.

Nichts genaues weiß man nicht.

Die einzigen Vollzugsmeldungen, die wirklich Hand und Fuß haben, liefert aktuell ohnehin nur die Trainerfront. Nach den gestrigen Meldungen bzgl. Gerland, bleibt auch dessen Nachfolger beim FCB II offiziell in Amt und Würden: Mehmet Scholl.

Scholl hat bislang die B-Lizenz und holt die A-Lizenz im Sommer nach (so geht das auch, Herr Babbel). Freude scheint er parallel sowieso zu haben.

„Bisher hat es mir viel Spaß gemacht, mit den Jungs zu arbeiten. Es hängt noch davon ab, was Louis van Gaal will. Wenn er Hermann bei sich haben möchte, dann mache ich hier wohl weiter. Das würde ich natürlich sehr gerne tun“, sagte Scholl, nachdem er in fünf Spielen als verantwortlicher Coach ungeschlagen geblieben war und neun Punkte geholt hatte.

Scholl wird – da bin ich mir ganz sicher – die nächste Lichtgestalt im Verein. Die Aussagen der Verantwortlichen gehen zumindestens schon mal in diese Richtung.

„Mehmet ist für uns wie ein Heiliger. Er hat uns bei Verhandlungen nie wie eine Zitrone auszuquetschen versucht.“

In welche Richtung das wohl jetzt wieder ein Seitenhieb war…

Ultra egozentrischer Schwachsinn und Untergang in Würde

Die Bayern sind aus der Championsleague raus. Jetzt wirklich. Der FC Barcelona war einfach ein bis zwei Nummern zu groß. Hätte man vorher wissen können (vor dem Viertelfinale), wollte man aber nicht wahrhaben.

Je nach Gemütsverfassung (im Falle Klinsmann) sieht man das wohl anders.

Das gestrige Spiel meiner Bayern fand ich phasenweise richtig gut. Das 1:1 stimmt mich versöhnlich, wenn ich auch gerne gewonnen hätte. Der Ausgleich der Spanier zeigte aber – einmal mehr – dass es auch anders hätte ausgehen können, wenn sie über 180 Minuten Ernst gemacht hätten (nämlich mit einem neuerlichen Debakel, weshalb für mich Barca auch klar die CL gewinnen wird – schade, Herr Ballack).

Haben sie aber nicht. In München. Im Rückspiel. Zum Teil auch weil ihnen die Heimbayern dazu keine Gelegenheit ließen.

Wo ist das Problem der Klinsmann-Kritiker, einzugestehen, dass das 0:4 in Nou Camp auch darin begründet lag, dass eine Abwehr ohne Lucio, ohne Lahm, mit Oddo, Breno und Lell auf der völlig falschen Seite, aber sowas von keine Chance gegen den Offensivwirbel der Katalanen hatte?

Man hat doch gestern klar gesehen, dass Lahm als Gegenspieler für Messi selbst für dessen Maßstäbe ’ne andere Hausnummer ist, als ein Lell auf dem falschen Fuß. Und Messi hat – da sind wir uns ja wohl einig – durchaus nicht mit halber Kraft gespielt, wie man an seinen vielen Turbo-Szenen eindeutig gesehen hat.

Nein. Mit der Top-Abwehr – in Top-Form – wären wir gegen Barcelona wahrscheinlich genauso ausgeschieden, aber eben nicht 1:5. Eher ein 0:2 im Hinspiel und vielleicht ein knapper Sieg in München. Ganz zu schweigen davon, was mit zwei Stürmern möglich gewesen wäre. Und damit meine ich keinesfalls Herrn Podolski.

Herr Klose hätte den Ball in der gestrigen 5. Minute wahrscheinlich ins Tor geköpft und keine derartige Akrobatik veranstaltet. Hätte er. Konnte er aber nicht, da schon länger verletzt und er somit unsere Offensive nur halbwertig erscheinen lässt.

Alles bekannt.

Wie gesagt, mit dem Spiel war ich zufrieden. Auch mit den meisten Spielern. Das war eine ganz andere Einstellung als letzten Mittwoch. Da würde gekämpft und man konnte endlich mal sehen, dass selbst mit diesem Ansatz und dem Gewinn des einen oder anderen Zweikampfes, diese Wunderspieler öfter mal einfach viel zu schnell sind. Da kann man die Grätsche ansetzen wie man will, die sind dann schon längst weg. Einen Messi stoppt man zudem zumeist nur so, wie es van Bommel vorgemacht hat. Das ist zwar böse, aber ein wenig Respekt verschafft man sich damit schon. Nach dem Motto: „Überleg‘ Dir zweimal, ob Du mich noch weiterhin lächerlich machen willst!“

Das Ausscheiden und das Spiel gegen Barca ist aber nur ein Teil meines heutigen Themas. Ein ganz anderes, viel schlimmeres Thema ist die Kampagne, die inzwischen übergreifend gegen Klinsmann gefahren wird.

Wenn es aktuell keinen Anlass für Pfiffe und „Klinsmann-raus“-Rufe gegeben hat, dann doch wohl rund um das gestrige Spiel, oder?

Wie bitter ist das denn, das man dem Boulevard so derart in die Karten spielt?

Ohne es gelesen zu haben, kann ich mir vorstellen, dass jetzt wieder nur die Pfiffe und Sprechchöre Thema sind.

Hilft man so dem Verein? Offenbar seinem Verein? Wenn man seine Kampagne gegen den Trainer weiterverfolgt, unabhängig vom Ausgang und Ablauf der Spiele?

Aber um den Verein geht es ja inzwischen nur noch vordergründig. Man zieht sich zwar darauf zurück, aber es geht für viele – gerade in dieser Stimmungslage – um viel mehr.

Worauf sich das begründet?

Auf Beobachtung. Und zwar keine selektive, sondern zwischen den Zeilen und abseits des Spielfelds.

Mir ist das vor Jahren schon aufgefallen und ich werde in meinem Eindruck immer wieder und immer mehr bestätigt. Es gärt im Verein. Und seiner Anhängerschaft. Vor allem in der Anhängerschaft.

Die Etablierung der sog. Ultras, vor allem auch in Opposition zu den „altgedienten“ Fans, enthält jede Menge Konfliktpotential.

Wieso komme ich plötzlich auf die Ultras? Vor allem, da ich so selten in München im Stadion bin?

Ganz einfach. Mit offenen Augen Fan sein, bedeutet, manches klarer zu sehen.

Nach dem gestrigen Ausgleich der Spanier, der, zugegebenermaßen perfekt und Weltklasse herausgespielt war, dröhnten fast unmittelbar die „Klinsmann-raus“-Rufe durch’s Stadion. Für mich völlig unverständlich.

Sicher waren die lauter als sonst. Vor allem hörte es sich lauter an, da bei allen anderen Zuschauer plötzlich die Vorfreude über den wohl doch noch möglichen Sieg verschwand und viele so dann auch ihren Gesamtfrust äußerten – aber was konnte Klinsmann in diesem Augenblick für das Gegentor? Stand er auf dem Platz? Hatte er den Seinen befohlen, wie Slalomstangen dem Treiben von Messi&Co. zuzuschauen? Für mich hatte er sein Team – ähnlich wie gegen Frankfurt – sogar sehr gut eingestellt. Irellevant, ich weiß.

Kurz nach diesen lauteren „Klinsmann-raus“-Rufen (gehört ja inzwischen bei einigen Bayern-Fans schon zum guten Ton), kamen aber noch diverse andere Rufe, schon etwas leiser und für viele vielleicht nicht mehr ganz so verständlich.

Diese Rufe waren so wirr, dass sich selbst Reif dazu aufgefordert sah, diese den geneigten Zuschauern mitzuteilen und man hörte aus seinen Worten, dass er selbst einigermaßen fassungslos war.

Da wurde zunächst gegen den Vorstand gewettert („Vorstand raus“) und sofort erkannte ich Stimmlage, Geschwindigkeit und Melodie wieder.

Da riefen nur noch Ultras! Und die sind ja bekanntlich auf den Vorstand tatsächlich nicht gut zu sprechen. Ob man da im Rahmen der Anti-Klinsmann-Welle, die Chance auf eine erneute Destabilisierung oder zumindestens größeren Keil im Verein sieht?

Ich will es nicht ausschließen. Würde mich zumindestens nach den Ereignissen der letzten Jahre nicht wundern.

Die anschließenden Gesänge wurden nicht hochwertiger. Man feierte – einmal mehr – Michael Rensing, der ja plötzlich der Heilbringer des deutschen Fußball zu sein scheint, rief nach Olli (Kahn) (ach so), Mehmet Scholl, feierte Ottmar Hitzfeld und – als Steigerung – abschließend noch Udo Lattek!

Wieso bloß? Weil der in Barcelona geweint haben soll? Was glaubt ihr, wie oft ich schon bei Bayern-Spielen geweint habe??

Egal.

Ich – als Bayern-Fan in über 30 Jahren – halte diese Entwicklung für sehr kritisch. Der Ultras jetzt. Und damit mich keiner falsch versteht: Der Grundgedanke hat durchaus Charme und mit dem kann ich mich auch identifizieren: Bedingslose Hingabe zum Verein und volles Engagement.

Nur leider wird von vielen Ultras – auch von unseren – etwas ganz anderes gelebt.

Erstens ist die Südkurve gespalten. Ist mir – mal wieder – im Spiel gegen Hannover aufgefallen. Da singen oben die „Alt“-Südkurven-Fans – rund um die bekannte Trompete und unten – am Zaun – die Ultras. Nur in ganz wenigen Fällen singt man gemeinsam. Wieso?

Weil es zweitens offenbar zur Ultra-Philosophie gehört, Lieder zu singen, die ausser den Ultras keiner mitsingen kann, die möglichst kompliziert sind und über die man dann in den Wettstreit mit anderen Ultras steht.

Was hat das mit dem Anfeuern des eigenen Teams zu tun?

Aber wie sollte das auch gehen, schließlich steht der Capo ja auch immer mit dem Rücken zum Spielfeld, sieht also gar nicht „was abgeht“

Nein. Für mich steht seit gestern fest, was ich von der sog. „Anti-Klinsmann“-Stimmung in der Allianz-Arena zu halten habe. Und mit dem Gedanken daran geht’s mir irgendwie besser.

Ein anderer Gedanken durchzuckte mich gestern übrigens auch noch: Wie wäre es, wenn wir – ganz zum Wohle des Vereins – an Klinsmann festhalten würden? So aus Prinzip?

Denn aus keinem anderen Grunde will die skurrile Allianz aus Boulevard, Ultras und (vielleicht sogar zu Recht) frustrierten Normalo-Fans ihn ja weghaben.

Allein mir fehlt der Glaube, dass KHR, UH Co. dem Druck standhalten.

Ribéry hat sich verliebt

Es geschah wohl am letzten Mittwoch.

Ribéry verlor mit seinen Bayern beim spanischen Vertreter FC Barcelona. Eben dieser wirbelte die Bayern gehörig durcheinander.

Das gefiel dem ehrgeizigen Franck wohl sehr. So würde er selber gerne spielen. Aber seine aktuellen Mitspieler können das nun einmal nicht.

Also macht der jetzt mal langsam Nägel mit Köpfen. Vor Wochen noch von den vielen Wechselgerüchten genervt, hat sich seine Meinung inzwischen wohl gedreht.

Was 45 Minuten so ausmachen können.

Erst gesteht er seinem Nationalmannschaftskumpel Henry in der Halbzeit seine Liebe, dann steckt er dem bayerischen Capitano, dass dieser in Spanien mal Stimmung für ihn machen soll.

Der FC Bayern dementiert, führt Sprachprobleme van Bommels an.

Ich dagegen neige eher dazu, Insidern zu glauben. Sowohl des spanischen Fußballs als auch der spanischen Sprache.

Was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn Ribéry zum spanischen FCB (meinem Lieblingsverein in Spanien) wechseln würde?

Sicher. Er würde dort sicherlich ab und an mal auf der Bank sitzen – oder glaubt er ernsthaft, sofort neben Messi, Henry und Eto’o gesetzt zu sein? – aber viel wichtiger wäre es ja, was sein Wechsel für uns bedeuten würde.

Erstens gibt’s für ihn jede Menge Geld (und einen Hleb?). Zweitens müssten wir dann tatsächlich was an unserem Spiel ändern, womit wir drittens nicht mehr so leicht auszurechnen wären. Und der Zauber Ribérys (in der Bundesliga) ist doch spätestens seit seiner permanenten Dreifach-Bewachung verflogen, oder?

Vor allem, da die restlichen zwei ungedeckten Mitspieler eben keinen Vorteil aus ihrer Spielsituation ziehen.

Klar. Ribérys Abgang wäre ein Verlust. Aber vielleicht auch eine Chance?

Wer weiß das schon. Zunächst steht erstmal nur fest, dass van Bommel durchaus gesagt hat, was er gesagt hat…

Die schwarze Bestie ist müde

Ich bin eigentlich ganz ruhig. Komisch. Nicht so wie die jetzt durchdrehenden sog. Journalisten. Sport-Journalisten. Premiere-B-Moderatoren.

Die Bayern sind quasi aus der Championsleague ausgeschieden. Hatte ich ja zuvor schon befürchtet.

Lahm kurz vor dem Spiel verletzt. Meine schlimmsten Befürchtungen traten ein. Oddo auf rechts, Lell auf links. Mit seinem ohnehin nicht so starken linken Fuß. Podolski-Syndrom.

Was sich zuvor nur in meinem Kopf abspielte, sah man dann nach 9 Minuten auf dem Feld.

Zauberfußball von Barcelona gegen die C-Elf der bayerischen Abwehr. Das konnte nicht gut gehen!

Zum Glück hat nun die Vorbereitung auf die neue Saison begonnen. Wer bringt uns in Zukunft noch weiter, wer hält uns nur auf?

Eins steht fest: Für die Championsleague reicht’s so nicht. Und national wird’s auch eng.

Wir haben ein Aussenverteidiger-Problem.

Wir haben ein Bank-Problem, der zweite Anzug passt nicht.

Alles bekannt.

Etwas anderes stand aber auch schon vor dem Spiel fest:

Nur mit unserer absoluten Top-Elf, in Top-Form, hätten wir gegen dieses Barcelona eine Chance gehabt.

Da leg‘ ich mich fest: Barcelona ist für mich die beste Mannschaft des Planeten. Diese Offensive ist das Beste, was ich jemals von einer Offensive gesehen habe.

Hier muss ich auch nicht den Gegner stark reden, um unsere Niederlage klein zu reden.

In Unterzahl den Gegner auf dem Bierdeckel nass zu machen ist großes Kino. Auf der anderen Seite: was unsere Aussenverteidiger ihren Gegnern heute für Platz gelassen haben, geht schon nicht mehr auf irgendeine Kuhhaut…

Das Gute: Wir wissen jetzt endgültig, woran es bei uns hapert. Ist aber ein eigener Bericht.

Herrn Lell und Herrn Oddo – soviel schon mal vorab – werden wir in der nächsten Spielzeit wohl nicht wiedersehen.

Zum Spiel:

Bis zur 8. Minute war ich eigentlich ganz zufrieden, hatte ich nicht den Eindruck, dass Barca mit seinem Wirbel Erfolg haben sollte. Die Bayern standen gut.

Dann die ersten Aussetzer. Von Altintop, Breno und abschließend Lell. Unfassbar schlecht. Schon wieder. Naja. Zwei dieser Drei spielten ja gegen Wolfsburg gar nicht oder ganz woanders.

Vor dem 0:2 kann man, wenn man es gut mit den Bayern meint, über Abseits diskutieren. Meine ich aber nicht und deshalb war es das da schon mit dem Spiel. Übrigens wieder ein Fehler vom Bewegungslegastheniker Lell, der offenbar nur in Vereinen wie dem FC Köln seine „Stärken“ zur Geltung bringen kann. Bitteschön. Auf Wiedersehen.

Passend dann das 0:3, das ich zunächst als Lell’sches Eigentor sah. Dann aber doch Messi. Mit dessen Dynamik Lell so gar nicht klar kam. David gegen Goliath.

Das 0:4 auf Pass von van Bommel, der offenbar dachte, dass sein Rambo-Foul gegen eben jenen Messi das Spiel stoppen könnte. Falsch gedacht.

Es hätte sogar noch höher ausfallen können. Der nicht gegebene Elfmeter und noch diverse andere Situationen, in denen Barca einfach nicht konsequent genug agierte.

In Halbzeit zwei dann zwei bis drei Gänge raus bei den Katalanen. Und trotzdem gelang es den bayerischen Kickern nicht, sich vernünftig ins Spiel einzuarbeiten (bis auf die Zé Roberto-„Chance“).

Womit wir beim schlimmsten Punkt des Abends wären: Der fehlende Kampf!

Wenn es spielerisch nicht reicht, dann muss man doch wenigstens kämpfen, oder?

Machen all die B-Mannschaften in der Bundesliga gegen uns doch auch.

Nein. Nix. Null. Nada.

Schlimm.

Was soll Klinsmann da machen?

Schmusekurs ging nicht. Draufhauen nützt auch nix. Eine Seite.

Die andere: Konnte man sich in der Bundesliga nicht motivieren, weil man nur an die Championsleague dachte? Diese Entschuldigung – schlimm genug – wäre somit auch erledigt.

Wer muss da also zuerst fliegen?

Für mich ja keine Frage, aber einige geiferte „Journalisten“ und leider immer mehr Fans, sehen das spätestens seit heute abend ganz anders als ich. Wäre schade, wenn die „Mechanismen der Branche“, die doch immer nur durch die, die drüber reden, betrieben werden, ein Projekt Klinsmann beenden, bevor es ernsthaft begonnen hätte.

Meiner Meinung nach muss man Klinsmann halten!

Dafür müssen die Bayern aber die CL-Quali schaffen. Dann setzt man sich nach der Saison zusammen, räumt den Kader auf, ergänzt ihn – endlich – um einige Top- und Klinsmann-Spieler und gibt ihm mind. noch eine Hinrunde, wenn nicht noch eine Saison.

Allein, mir fehlt der Glaube.

Springer, Premiere und Co. werden ab sofort, da bin ich mir inzwischen sicher, solange aus allen Rohren feuern, bis Klinsmann weg ist.

Schade.

Noch was?

Ja. Einer der wenigen echten Männer auf dem heutigen Platz in Reihen der Münchner: Butt.

Alter Schwede. Was für ein Foul. Was für eine Beule. Was für eine Leistung danach (ohne wirklich unter Dauerbeschuss zu stehen). Das hatte was von Kahn. Um mal was Positives zu sagen.

Was jetzt aus Rensing wird?

Mir egal. Inzwischen. Es gibt größere Probleme rund um den FC Bayern.