Das Ende. Vom Ende des Endes des Endes der Krise.

Ich bin es irgendwo leid.

Hier immer wieder das gleiche zu schreiben. Also im Wochenwechsel entweder die neue Krise zu beschreiben oder das Ende der selbigen.

Es geht mir an und auf die Nerven, dass in der letzten Woche alles gut und jetzt wieder alles schlecht ist. Oder sein soll.

Fußball ist so. Und der Hauptunterschied im heutigen Spiel lässt sich an zwei Szenen festmachen.

Zuerst ist Herr Gomez wirklich einen Bruchteil einer Sekunde vor dem 1:0 – verhindert wird dies durch Herrn Friedrich, der nicht aufgibt und den Ball von der Linie kratzt.

Auf der Gegenseite unterläuft zwar Herr Neuer die Flanke bleibt aber die GESAMTE Abwehr, also vier Mitspieler, komplett stehen und ermöglicht so den Leverkusenern die Führung.

Un – fucking – fassbar.

Mehr muss man eigentlich nicht diskutieren.

Man muss nicht über die unglaubliche Dominanz und die extreme Vielzahl an Torchancen der Bayern zu Beginn des Spiels reden. Ebenso wenig über die Probleme der Münchner auf die Umstellung der Farbenstädter zur Halbzeit zu reagieren und somit das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand zu geben.

Ebenfalls nicht interessant sind die fabulösen Wechselspiele in der Offensive der Heynckes-Kicker zur Hochphase des ersten Spielabschnitts. Klar war das großes Kino, aber was können wir uns nun dafür kaufen? Genauso wenig wie für die Dominanz gegen Freiburg gegen Hamburg oder sonst wen, gegen den wir in dieser Saison hätten gewinnen müssen.

Wir haben nicht gewonnen und deshalb ist dies müßig.

Wie wäre es stattdessen mit ein wenig Demut? Ein wenig Demut, anzuerkennen, dass es eben inzwischen Mannschaften gibt, die das bekannte Bayern-Gen besser verkörpern als wir selbst und somit auch erfolgreicher sind?

Welcher Bayern-Fan würde sich aktuell denn noch dazu hinreißen lassen von der Dortmunder Meisterschaft als Zufallsprodukt zu sprechen?

Die Dortmunder eilen von (Bundesliga-)Rekord zu Rekord. Die Bayern lassen hingegen Punkte liegen und reden nur davon, dass „es besser werden muss“ und wir „jetzt alles geben müssen“ und wir „total enttäuscht sind“ und wir „Redebedarf“ haben. Tja.

Ich bin weit davon entfernt meinen Verein in Sack und Asche zu reden. Alle Spieler raus? Trainer raus? Vorstand raus? Und dann? Fans an die Macht? Südkurve in den Vorstand? Ultras in den Aufsichtsrat?

Ruhig, Leute, ganz ruhig.

Was soll dieses „Mia-san-Mia“-Gerede, dieses „Für-immer-FCB“-Gefasel?

Das steht doch außer Frage. Aber es ist wie es ist, wir werden es nicht ändern und wir sollten schleunigst versuchen, den Laden irgendwie zusammen zu halten und zu akzeptieren, dass wir dann halt ein zweites Jahr an der Schale vorbeigehen werden.

Es reden doch immer alle davon, dass wir grundlegend etwas ändern müssen. Würde das passieren, wenn wir uns irgendwie durchwurschteln? So etwas erreichen wir nur im Scheitern. Anders ändert sich da nie etwas. Also sollten wir – aus dieser Sichtweise – das Positive daran erkennen.

Damit mich keiner falsch versteht: Ich kann mir Schöneres vorstellen als ständig solche Wochenenden zu erleben und die Häme in meinem direkten und indirekten Umfeld zu ertragen. Allein, ich kann es nicht ändern. Ich kann mich mit 40 zwar zum Bundespräsidenten wählen lassen, aber eingewechselt werde ich vom Trainer bestimmt nicht mehr.

Genug davon.

Es war ja nicht alles schlecht.

Aber es fehlt bei uns eben – weiterhin – immer das letzte Quäntchen.

Sonst würden wir unserem Spiel in Leverkusen in HZ1 die Krone aufsetzen. Mit einem 2:0 oder 3:1 zur Halbzeit.

Machen wir aber nicht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Wissen es die Spieler? Der Trainer?

Ich hoffe doch. Ansonsten sollten wir die Saison tatsächlich schleunigst in Trockene bringen und abhaken.

Analog zur Fomel1 vielleicht. Wo Teams, die mit dem Titel nichts mehr zu tun haben, schon den Motor für die neue Saison entwickeln.

Entwickeln unsere Führungskräfte gerade ein Phoenix-Team aus der Asche der aktuellen Spielzeit?

Mit den Hoeneß’schen Methoden der 80er-, 90er-Jahre?

Oder ist unsere Führungsriege in der Lage und hat sie auch die Absicht neue Wege zu beschreiten?

Kann unsere Saison noch zu einem guten Ende geführt werden (und was wäre das überhaupt)? In der Bundesliga wohl seit heute Abend nicht mehr. Nicht mit der Konstanz der Dortmunder Borussen.

Im Pokal? Wer weiß das schon. Und mit dem Pech, der Einstellung und dem letzten, dann vielleicht doch fehlenden Willen, wird es schon schwierig genug werden das Finale zu erreichen. Die Gladbacher werden sich zu Hause nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Von der Championsleague will ich gar nicht erst reden. Die soll jetzt plötzlich alles retten? Ich werde mir ja das Rückspiel gegen Basel anschauen – danach sind wir schlauer.

Was unsere Mannschaft betrifft, wird in den nächsten Tagen eventuell wieder unser „Anführer“ zu uns stoßen. Heute kam mir der Gedanke, dass seine Rückkehr durchaus schon zu spät kommen könnte. Wenn die Messe in allen Wettbewerben gelesen sein wird. Wir vergessen nämlich gerne, dass Schweinsteiger auch in Gladbach auf dem Platz stand und er trotzdem nichts an der Niederlage ändern konnte.

Brauchen wir deshalb ein Wunder?

Nicht ganz. Einfache Dinge reichen weiterhin vollkommen aus (und wir haben sie ja heute in Leverkusen sogar gezeigt):

Laufbereitschaft, Wille, Einsatz, Schnelligkeit.

Zu dumm, dass wir sie nicht in Tore ummünzen konnten. Dann reden wir von einem ganz anderen Spiel und würden den Schwachgelben nicht schon zum Titel gratulieren.

Ich bin weiterhin ratlo, weshalb ich mir auch jegliche Einzelkritik verkneife.

Wir und der FC Bayern haben jetzt eine Woche Zeit über die aktuelle Situation zu reden. Was dabei herauskommt werden wir gegen Hoffenheim sehen.

Es kann nur besser werden.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Wunderbarer Robben-Irrtum oder Murmeltiertag in Weiß-Blau

Ich bin spät dran. Aber ich bin auch entschuldigt. Man wird schließlich nicht alle Tage 40 und wenn das erste Wiesn-Heimspiel gegen Leverkusen an meinem Geburtstag selbst und die Feierlichkeiten am Standard-Tag des Berichtswesens stattfinden kann ich mich auch nicht teilen.

Nun gut, was lange währt…

Überhaupt wurde im Rahmen dieses Spiels manches gut. Vor allem, was den Sportskameraden Robben betrifft. Sollte er doch tatsächlich wieder spiel fit sein? Ich konnte es mir vor dem Spiel so gar nicht vorstellen, dachte vielmehr weiterhin an ein zweites Badstuber-Schicksal, welches man von Seiten des Vereins einfach nur nicht öffentlich zugeben wollen will, weil gerade diese Personalie viel zu heikel ist.

Alles falsch. Auch meine Einschätzung. Zumindest für die Minuten, die derArjen uns beglückte, sah das alles ganz nett aus.

Ob es so weiter geht, oder er bald einen Rückfall erleidet? Wer weiß das schon.

Unter wundervoll weiß-blauem Himmel zauberte Herr Roben durchaus schon wieder so einige Dinge auf den Münchner Rasen. Zukunftsmusik, ob wir – wie auch von mir schon befürchtet – irgendwann ein Problem mit seiner Einstellung zum wie geschmiert laufenden Don-Jupp-Kollektiv der letzten Wochen bekommen.

Jedem Bayern-Fan sollte das nach diesem Spiel erst einmal egal sein. Nach einem Spiel, dass uns wieder einen Schritt nach vorne brachte. Und einen weiteren – möglichen – Konkurrenten um den Titel auf Distanz hielt.

Wenn Herr Dutt nach dem Spiel schon zufrieden damit ist, dass man sich nur drei Tore gefangen hat, dann ist das auch eine Aussage. Und wenn dies der ManCity-Trainer am späten Dienstagabend ebenfalls sagt, bin ich mehr als glücklich.

Denn Manchester, da sind sich ja nun wirklich alle einig, wird jetzt endlich mal dieser ominöse starke Gegner werden. Oder?

Es bleibt spannend. Denn irgendwann müssen wir das ja mal heraus finden. Ob es an uns oder am Gegner liegt, dass wir ein dominantes Spiel nach dem anderen abliefern.

Abwarten. Schon wieder.

Was gibt es zum Spiel gegen den aktuellen Vizemeister selbst zu sagen?

Harmlos. Also Bayer. Zu träge, zu einfallslos. Könnte man meinen. Aber vielleicht ist unsere Abwehr einfach nur richtig gut, weil das gesamte Team auch hier wieder total mitgearbeitet hat.

Klar war ein Gomez diesmal blass. Und ja, Herr Schweinsteiger hat in den letzten Spieler immer erst ein paar schlafmützige Minuten, bis er sich zu seiner aktuellen Klasse aufschwingt.

Da wirkt vieles schon fast arrogant. Wenn man sieht, mit welcher Lässigkeit man mit dem Gegner spielt. Oder irgendwann einfach ganz auf Stürmer auf dem Platz verzichtet.

Welch‘ ein Unterschied zur letzten Saison. Derlei ging damals zumeist schief und auch die Ausstrahlung war eine ganz andere, weshalb es die meisten Gegner vielleicht heuer gar nicht erst versuchen uns in Gefahr zu bringen.

Fragen über Fragen.

Nicht klug von Leverkusen war es sicherlich ferner, einen derart unerfahrenen Spieler gegen Ribéry in Topform spielen zu lassen. Andererseits gab es ja wohl kaum Alternativen.

Mit dieser Einstellung hätte es Bayer aber selbst in Top-Besetzung schwer gehabt.

Kurzum. Wieder drei Punkte mehr auf dem Weg des Wartens auf den Einbruch. Ein Rekord nach dem anderen wird gebrochen – es gab schon wesentlich schlechtere Saisonstarts.

Jetzt wieder Championsleague.

Und ein echter Härtetest.

Ob die Abwehr wirklich so sattelfest ist. Ob die Herren Schweinsteiger, Timoschtschuk und Gustavo wirklich so dicht halten. Und ob unsere Abteilung Attacke auch gegen die Milliardäre aus England was zaubert.

Ich würd‘ es mir wünschen.

Noch was vergessen?

Eigentlich nicht. Denn ich bin zufrieden. Und das will schon was heißen.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Zum letzten CL-Heimspiel dieser Gruppenphase, das ich nicht live sehen werde…

Manchester City, Neapel, Valencia oder Villarreal

Es ist so weit.

Nicht nur, dass die Bayern sich für die Gruppenphase der Championsleague qualifiziert haben und somit BVB und Bayer 04 ein paar Millionen „aus dem Rachen gerissen“ haben, nein, heute findet auch die Auslosung statt.

Die Setzliste sollte ja inzwischen einmal quer durch die virtuelle Republik geschickt worden zu sein. Mich interessiert dabei aber jedes Jahr immer auch die Wahrscheinlichkeit.

Und deshalb errechne ich sie.

Grundlage ist die Wahrscheinlichkeit 1/8 (Acht Teams pro Topf), die sich aber je nach Stand der Auslosung oder welches Team aus welchem Land im Bayern-Topf liegt, entsprechend verändert. Ich hoffe meine Berechnung hat keinen Fehler.

Demnach sind Valencia oder Villarreal (Topf 2), Manchester City (Topf 3) und der SSC Neapel (Topf 4) die wahrscheinlichsten Gegner der Bayern in der Gruppenphase.

„Hammer!“ 😉

Lostopf 1

Manchester United (ENG, 151.157 Punkte, Wahrscheinlichkeit: 0,00%)
FC Barcelona (SPA, 139.465, 0,00%)
FC Chelsea (ENG, 129.157, 0,00%)
FC Bayern München (GER, 118.887, -)
FC Arsenal (ENG, 108.157, 0,00%)
Real Madrid (SPA, 103.408, 0,00%)
FC Porto (POR, 100.319, 0,00%)
Inter Mailand (ITA, 100.110, 0,00%)

Lostopf 2

AC Mailand (ITA, 94.110, 14,28%)
Olympique Lyon (FRA, 92.735, 12,50%)
Schachtar Donezk (UKR, 87.776, 12,50%)
FC Valencia (SPA, 85.408, 16,67%)
Benfica Lissabon (POR, 81.239, 14,28%)
FC Villarreal (SPA, 75.408, 16,67%)
ZSKA Moskau (RUS, 73.941, 12,50%)
Olympique Marseille (FRA, 68.735, 12,50%)

Lostopf 3

Zenit St. Petersburg (RUS, 60.441, 14,28%)
Ajax Amsterdam (NL, 56.025, 14,28%)
Bayer 04 Leverkusen (GER, 54.887, 0,00%)
Olympiakos Piräus (GRE, 50.833, 14,28%)
Manchester City (ENG, 47.157, 25,00%)
OSC Lille (FRA, 40.735, 14,28%)
FC Basel (CH, 39.980, 14,28%)
BATE Baryssau (BY, 23.216, 14,28%)

Lostopf 4

Borussia Dortmund (GER, 22.887, 0,00%)
SSC Neapel (ITA, 21.110, 16,67%)
Dinamo Zagreb (CRO, 20.224, 14,28%)
APOEL Nikosia (ZYP, 13.124, 14,28%)
Trabzonspor (TUR, 12.010, 14,28%)
KRC Genk (BEL, 8.400, 14,28%)
Viktoria Pilsen (TCH, 5.170, 14,28%)
Otelul Galati (ROM, 5.164, 14,28%)

Nur etwas weniger wahrscheinlich wären AC Mailand oder Benfica Lissabon (Topf 2), Rest von Topf 3, abgesehen von Bayer 04 (eigentlich bleibt ManCity am wahrscheinlichsten) und der Rest von Topf 4, abgesehen vom BVB.

Einiges hängt auch an Topf 2. Bekommen wir da einen der Franzosen, fällt Lille aus Topf 3 weg und die Chancen auf ManCity erhöhen sich weiter. Im Umkehrschluss (keinen der beiden Franzosen aus T2) ist wiederum die Chance auf Lille höher.

Generell muss man sagen, dass für alle Teams die Chance auf ManCity nicht gerade klein ist, da ja allein drei von acht Gruppenköpfen aus dem „Mutterland des Fußballs“ kommen.

Ich liebe Statistik. Und am Ende kommt dann eh alles anders… 😉

Road to Munich: FC Zürich – FC Bayern

Ich kann nicht behaupten, dass ich vor dem Rückspiel in Zürich wirklich beunruhigt war. Aber als Bayern-Fan traut man inzwischen dem Braten nicht mehr so recht. Selbst nach dem Hinspiel. Nach Hamburg oder Wolfsburg.

Schaut man sich das alles aber mal in Ruhe an und ohne sich vom Boulevard anstecken zu lassen, das natürlich nach der letzten Saison seine Felle davon schwimmen sieht, dann, ja dann muss man doch als Bayern-Fan einfach etwas ruhiger werden.

Wir haben wieder so etwas ähnliches wie eine stabile Abwehr (nein, das ist kein Pfeifen im Walde – selbst gegen solche schwachen Gegner wie in dieser Saison, haben wir vor einem Jahr noch Punkte gelassen und Tore kassiert, also bitte).

Und die Abläufe im offensiven Spiel sehen zunehmend immer differenter aus. Weniger Barca-Kopie, mehr erfolgreicher Eigen-Stil.

Denn, sind wir mal ehrlich, das kommt ja wohl an erster Stelle – der Erfolg. Der Rest (schönes Spiel, etc.) erst danach.

Kann man gut oder schlecht finden, ist beim FC Bayern aber leider so. Und wenn es mal nicht so ist, brennt hier sofort der Baum. Davon habe ich nach den letzten drei Jahren genug gesehen.

Aber zurück zum Spiel.

Viele Fußball-Fans finden ja nix geiler als die Spannung. Ich – und viele andere Bayern-Fans – sehe(n) das ein wenig anders. Vielleicht deshalb, weil Spannung im Zusammenhang mit dem FC Bayern immer diesen Touch von Sensationsgefasel hat. Unerträglich auf Dauer.

Besagte Spannung – oder Rest-Zweifel an der Championsleague-Gruppenphase – waren nach sieben Minuten beseitigt.

Der FC Bayern führte mit 1:0. Unter Zuhilfenahme eines Konters, an den ich mich – aus den Reihen des FC Bayern – nicht erinnern kann.

Ganz im Ernst: Das war für mich der geilste Konter seit Jahren (und diese Einschränkung nehme ich nur vor, um auszuschließen, dass ich eine vergleichbare Spielsituation nicht einfach vergessen habe)!

Nach solchen Szenen dürsten wir Bazis. Sehen sie aber nie. Lehrbuchhaft und in einer Geschwindigkeit und Präzision, die selbst einen FC Barcelona ins Schwitzen bringen würde. Mit Sicherheit.

Das Problem: Es war eben das erste und einzige Mal, dass ich derlei bei uns gesehen habe (oder mich erinnern kann). Ob es reproduzierbar ist, wird man abwarten müssen – freuen darf ich mich darüber trotzdem wie ein kleiner Junge.

Der FC Zürich sah dies wohl ähnlich. Zumindest war aus dem Hoffnungsballon zu diesem Zeitpunkt endgültig die restliche Luft entwichen. Grausam für alle Fußball-Fans. Abgesehen von uns Bayern eben.

Für die restlichen 83 Minuten konnte man sich in diesem Spiel entspannt zurücklehnen und die Perspektive genießen. Die Perspektive auf all die Millionen, die uns nun doch überwiesen würden, auf die lebendige Hoffnung auf ein Finale in der eigenen Arena (zum ersten Mal sind wir zumindest in diesem Wettbewerb überhaupt dabei, wenn der Pokal in unserem Wohnzimmer übergeben wird!). Nicht dass ich hier den Hoeneß gebe, denn Final-tauglich sind wir sicherlich noch lange nicht, aber schlecht fände ich es sicherlich nicht.

Entspannt konnte ich auch der Tatsache ins Auge schauen, dass mit diesem Tor die Vorsaison endgültig zu den Akten gelegt wurde. Mit diesem einen Tor wurden wir zwar nicht nachträglich zum Meister gekürt, aber schaut man sich die Setzliste für die Auslosung der Gruppenphase an, erscheinen die „Machtverhältnisse“ in der Bundesliga zumindest wieder ansatzweise „gerade gerückt“.

Am Ende des Tages gilt immer noch das Los und somit Glück oder Pech, ob man die herbeigeredete „Hammergruppe“ erwischt oder sich erneut mit dem Boulevard-Titel „Dusel-Bayern“ schmücken darf, aber wenigstens richtet sich das Augenmerk der klassischen Medien seit gestern diesbezüglich etwas mehr in die Richtung des sog. deutschen Meisters. „Topf 4“ drängt sich da ja geradezu auf.

Ich schweife schon wieder ab.

Aber zum Spiel gibt es ja auch kaum noch etwas zu sagen.

Es war der berühmte Ansatz, nicht mehr zu tun, als man tun muss. Und Zürich war eben kein wirklicher Gegner, wie wir ihn auf dem Weg ins Finale noch haben werden.

Da reichte halbe Kraft. Und eine Pause für Robben (dem ja schon wieder eine neue Verletzung einfiel). Und Schonung für Müller, und ein Boateng auf rechts, und ein gut aufgelegter Ribéry, und, und, und.

Nun, wir tun nun gut daran, auf eine baldige Genesung unseres letzten Top-Stürmers zu hoffen. Andernfalls haben wir ein Problem und müssten wohl tatsächlich mal drüber nachdenken, direkt ganz ohne „echten“ Stürmer anzutreten. Auf der anderen Seite ist der 31.08. ja auch noch was hin.

Trotzdem: Auf geht’s, Ihr Roten – stürmen wir den Betzenberg!

Der Klose gibt den Gomez oder Das Hornberger Schießen

War was?

Ich weiß nicht. Irgendwas ist mit mir nach dem heutigen Schlusspfiff passiert. Irgendjemand hat bei mir einen Reset-Knopf gedrückt.

Ist die Saison meines FC Bayern schon zu Ende? Was? Wir sind Dritter geworden? Sonst nix? Ach, Torschützenkönig? Na dann.

Was sagt denn van Gaal dazu? Was? Der ist nicht mehr Trainer? Jonker? Oh. Was ist denn da passiert?

So oder so ähnlich wird man vielleicht einmal über die heute abgelaufene Saison rätseln.

Ich für meinen Teil bin total leer. Und irgendwie musste ich ja in diesen Beitrag einsteigen. Sorry dafür.

Schaut man sich unsere Statistik an, ist das alles gar nicht so schlecht. Super Rückrunde gespielt. Super Heimbilanz. So viele Tore geschossen wie seit 20, 25 Jahren nicht mehr.

Und doch bleibt ein komischer Beigeschmack zurück. Die Bayern-Familie ist gespalten, es wird mehr denn je über Ausrichtung, Philosophie und all das diskutiert, was seit 30 Jahren Erfolg über Erfolg erbracht hat. Inzwischen kommt mir das fast schon skurril vor. Was aber auch daran liegen kann, dass ich fast jeden Spieltag darüber schreiben „musste“.

Vor der Tür steht nun erst einmal eine mehr als lange Sommerpause. Und im Gegensatz zu vielen anderen Fans werde ich diese mehr als genießen. Nicht nur, weil ich aktuell arge (zeitliche) Probleme mit dem Bloggen habe, sondern weil ich ob dieser Saison erst einmal Abstand brauche.

Und unsere Führung wird diese Zeit ebenfalls bitter nötig haben. Um aufzuräumen und die Scherben dieser Spielzeit zusammen zu kehren. Aber das ist ein eigenes Thema.

Wie bekomme ich jetzt stattdessen den Bogen zum Spiel gegen den schwäbischen VfB?

Über so einige Ansätze.

War das Spiel ein Spiegelbild der Saison mit seinen Höhen und Tiefen? Mit seinen vergebenen Chancen und Gelegenheiten? Mit seinen Egoismen und seiner Erleichterung, dass es endlich vorbei ist?

So könnte man meinen.

Da war die Monsterchance des Sportskameraden Klose, der den Euro-2008er-Gomez gab (Alter!), da war der Latten- und anschließende Linienknaller von Gomez, der dann eben doch nicht ins Tor glitt (im Gegensatz zu vielen Chancen unserer Gegner), da war Contento, der bei seinem Sturmlauf kurz vor dem Strafraum den zwanzig Meter freistehenden Gomez übersah und sich stattdessen festrannte und da war der Schlusspfiff und die Gewissheit, dass es doch noch zum Sieg gereicht hat.

Ganz im Ernst: Ich kann mich nicht erinnern, ob ich in einer anderen Saison meines Bayern-Fantums mehr gealtert bin als 2010/11. Selbst 1991/92 war irgendwo entspannter und auch die zwei Pfälzer Meisterschaften – geschenkt.

Eine Pause ist für uns alle mehr als notwendig. Auch für einige Spieler. Selbst wenn man bedenkt, dass die Leistungen der meisten bayerischen Akteure heute nicht die schlimmsten der Saison waren.

Beispielhaft nenn‘ ich hier mal die Herren Badstuber und Klose.

Wäre derHolger nicht so jung und wären alle im Verein (vor allem der Tiger) nicht so überzeugt von ihm, würde ich knallhart für eine Ausleihe plädieren. Es ist ja nicht so, als hätten wir in dieser Spielzeit nicht ausgiebig auf der IV-Position im Trüben gefischt, aber das Aufbrechen der gegen Saisonende stabilen Kombination van Buyten / Gustavo zeigte einmal mehr, wie viel Glück wir hatten, über diese Schwachstelle im Kader nicht viel öfter von Gegnern verprügelt worden zu sein.

Eine gute Aktion habe ich von Badstuber gegen Ende des Spiels gesehen als er seinen Gegenspieler ablief. Aber was das wieder in HZ1 sein sollte, will mir einfach nicht einleuchten. Echt nicht.

Apropos einleuchten.

Ich bin ebenfalls total ratlos, was mit Herrn Klose so in den letzten Jahren geschehen ist. Für alle die, die es vergessen haben: Klose ist Stürmer. Per Definition und Position. Ab und an zeigte er dies im Rahmen seiner FCB-Zeit ja im nationalen Trikot.

Nun, sein Vertrag bei uns läuft aus. Da ist er in guter Gesellschaft (was im Übrigen die Transfer-Einnahmen in dieser Saison recht überschaubar werden lässt). Aber was war das bitte wieder für eine Geschichte 50cm vor dem Tor?

Mehr als „in Fuß spielen“ kann Herr Robben da nicht. Und was macht er? Zimmert den Ball 1-2 Meter über das leere Tor?

Meine Güte.

Meine Gedanken in diesem Moment?

„Mach‘ es gut, Miro. Und viel Glück in Deinem nächsten Verein. Ich wünsch‘ Dir ehrlich alles Gute, aber es wird Zeit zu gehen.“

Diese Gedanken flossen mir ganz ohne Häme, Groll oder Bitterkeit durch den Kopf. Eher wie beim auslaufenden Vertrags-Podolski.

So funktioniert es einfach nicht (mehr) und es wird sich auch nicht mehr ändern (P.S. der Beitrag über die aktuellen Transfergerüchte folgt. Geduld).

Anderes Thema.

All denen, die Herrn Ribéry im Angesicht des strahlenden Rückrunden-Robben für überflüssig halten, wurde sein Fehlen heute einmal mehr vor Augen geführt.

Der Ego-Robben ist nicht ohne Ribéry möglich. Wieso? Weil sich der Gegner so dem verbliebenen Weltstar widmen kann. Und eine echte Alternative haben wir auf links vorne eben auch nicht.

Thomas Müller? Übel. Falsche Seite, Trainer. Dann besser schon wild durcheinander spielen, wie wir dies später recht wirkungsvoll zeigten.

Allen Neuer-Zweiflern hingegen seien einige Butt-Szenen ans Herz gelegt. Mehr sag‘ ich dazu nicht.

Gut das wir einen Gomez im Kader haben (und er sich gegen den eigenen Trainer van Gaal durchsetzte) und Herr Kroos nach seiner Einwechslung zum ersten Mal(?) seit seiner Rückkehr aus Leverkusen Ansätze davon zeigte, wozu er im Stande ist. Denn seine Freistoßvorlage auf den Kopf(!) Herrn Schweinsteigers war wirklich Bayern-like. Also wie ich mir Bayern-like vorstelle. Wenn es sonst nicht läuft, muss man wenigstens Standards drauf haben!

Fein. Somit haben die Bayern also die Saison mit einem Sieg beendet. Herr Jonker hat 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Hätte Herrn van Gaal das auch geschafft? Wir werden es nie erfahren. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, ob Leverkusen auch in Freiburg gewonnen hätte, wenn Herr Klose das frühe 1:0 erzielt hätte.

Ein bisschen viel Konjunktiv und jede Menge Stoff für die nun folgenden Saisonrückblicke. Wir können es nicht mehr ändern. Nehmen wir es wie Männer und freuen wir uns über die Championsleague-Qualifikation. Punkt.

Persönlich wünsche ich mir und uns nun, dass sich in dieser Sommerpause rund um den FC Bayern alles wieder ein wenig beruhigt und unsere Führung zünftige Vertragsgespräche führt, um uns allen in der neuen Saison, mit neuem Trainer einen runderneuerten und leistungsstarken Kader zu präsentieren.

Nicht mehr und nicht weniger.

Weisheiten #164

„Natürlich ist es ein bisschen brisant, dass unser Trainer Robin Dutt nächstes Jahr nach Leverkusen geht und wir am letzten Spieltag auf Bayer treffen. Aber Robin wird sich nach vier Jahren am Samstag ganz gewiss nicht vor die Mannschaft stellen und sagen: ‚Kommt, wir verlieren heute.‘ Ich weiß, dass Robin und die Jungs darauf brennen, Leverkusen zu schlagen.“

SC-Dufner, Breisgau-Manager

Von Anarchie, Zwangsjacken und jeder Menge Stoff für Legenden

Das erste Bayern-Sieg in der Post-van-Gaal-Ära liegt hinter uns. Und wir alle müssen vorsichtig sein in unseren Bewertungen eben dieses Spiels.

Warum?

Weil Fußball manchmal so einfach ist und manchmal nicht.

Aber ist es wirklich so einfach, dass bloß ein neuer Trainer her muss, der die Spieler von der Leine lässt und dann so etwas wie das 5:1 gegen Leverkusen dabei herauskommt?

Spontan packt mich die Wut, dass wir all dies nicht viel früher gemacht haben. Andererseits haben wir auch mit van Gaal gegen den HSV ein 6:0 heraus gehauen. Wo liegt also hier die Wahrheit?

In der Mitte. Wollen wir hoffen.

Denn ansonsten müsste ich mir an dieser Stelle einmal über professionelle Fußballer im allgemeinen und unsere Ballkünstler im speziellen Gedanken machen. Mach‘ ich jetzt aber mal nicht.

Ich freue mich stattdessen vielmehr darüber, dass wir es tatsächlich geschafft haben Leverkusen zu schlagen. Noch dazu in dieser Form. Das tat gut. Und war notwendig.

Vor dem Spiel hatte ich diesbezüglich Bedenken. Weil Robben fehlte. Ribéry und Schweinsteiger fraglich waren, insgesamt nicht klar wie die Aufstellung aussehen und die Mannschaft auf den Trainerwechsel reagieren würde. Zu allem Überfluss kam mit Leverkusen eine Mannschaft in unsere Arena, die neben Dortmund den konstantesten Ball in dieser Saison spielt.

Und dann das.

Tempo. Pressing. Ein frühes Tor. Ups.

Ein Gedanke beschlich mich, der sich bis zum Abpfiff nicht mehr verflüchtigte: Jonker hat es geschafft.

Wie und warum ist völlig egal, aber er hat es geschafft dieser Mannschaft Sicherheit einzuimpfen. Ihr klar zu machen, dass sie alles schaffen kann, wenn sie nur will.

Er hat geschafft, wozu van Gaal – aus welchen Gründen auch immer – nicht (mehr) in der Lage war.

Nach dem Spiel habe ich gelesen, dass Jonker in den letzten Tagen das schnell Umschalten von Abwehr auf Angriff hat üben lassen. Zack. Hat geklappt. Aber wieso ging das vorher nicht? Und das meine ich ganz ohne van-Gaal-Bashing. Unser Ex-Trainer hat doch (hoffentlich) seinen Spielern nicht verboten schnell nach vorne zu spielen, oder?

Lag all das, was jetzt nach dem Leverkusen-Spiel schon wieder in den Himmel gelobt wird, vielleicht doch nur am Gegner? An Leverkusen, die in München zwar traditionell einen schweren Stand haben, aber diesmal doch wirklich – scheinbar – gut drauf waren, „in München brennen und uns richtig weh tun wollten“?

Auch hier: Es liegt in der Mitte.

Wir haben frischer gespielt als zuletzt, haben mehr investiert, Leverkusen geriet früh in Rückstand und konnte mit nachlegenden Bayern absolut nicht umgehen. Zu dumm, wenn man sich als Bayern-Gegner in dieser Saison eine Marschrichtung zurecht gelegt hat und die Bayern dann doch nicht mitspielen.

Nein, mir hat das, was ich ich gestern gesehen habe mehr als gefallen. Wie auch nicht, war es doch, nach einhelliger Meinung, eines der, wenn nicht das beste Spiel der Saison.

Den Konjunktiv in Bezug auf die Gesamtsaison lassen wir mal außen vor und freuen wir uns, dass wir erneut auf P3 stehen. Punkt.

Dafür gab es in dieser Saison zu viele Enttäuschungen als das wir uns nun zu weit aus dem Fenster lehnen sollten. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und die restlichen Partien in dieser Saison gehen gegen Gegner, die eher nicht die spielerische Klasse der Farbenstadt-Kicker haben.

Es bleibt weiterhin eng und das 5:1 war ein erster Schritt. Nicht mehr und nicht weniger.

Gegen Frankfurt gilt es nach zulegen. In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

DonJupp in der Zwickmühle oder Wir brauchen die Punkte selber

Das ist natürlich nicht schön. Aber so was passiert, wenn man mitten in der Saison einen Trainerwechsel bekanntgibt oder vollzieht.

Am Sonntag spielt unser neuer Trainer gegen uns. Mit seinem aktuellen Team.

Im Moment will er mit denen noch in die Meisterschaft eingreifen (ganz ehrlich: Wie lächerlich würde sich der BVB machen, wenn das noch schief geht?), für die nächste Saison strebt er bestimmt in die Championsleague. Beides scheint allerdings nicht zu funktionieren.

Paradoxon. Entweder oder.

Unser Problem ist das allerdings nicht. Denn wir sind Bayern und wir haben endgültig nix mehr zu verschenken. Weil unser Gegner – Hannover 96 – einfach nicht einbrechen will und wir uns jede Woche neue, eigene Probleme schaffen.

Fein.

Also muss ein Sieg her. Nicht mehr und nicht weniger.

Früher, in den alten Bayern-Zeiten, war so was nie ein Thema. Leverkusen kam nach München, gab die Punkte ab und fuhr wieder nach hause.

Aber früher ist früher und heute ist heute.

Trotzdem schwelge ich aber einmal in Erinnerungen. Oder auch nicht. Schwelgen jetzt.

Saison 2009/10: 22.11.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)

Spontan war ich nach dem Sonntag-Spiel meiner Bayern auch rasend vor Wut und Enttäuschung. […] Aber kann ich es ändern? Können wir etwas ändern? Ich kann mich aufregen und wütend mit dem Fuß aufstampfen. Auch das. […] Wie schon nach dem Heimspiel gegen Schalke befürchtet, zeigte selbst die Offensiv-Feuerwehr aus der Chemiestadt, wie sehr man gegen die eigene Natur spielen und „trotzdem“ gegen den FC Bayern erfolgreich sein kann

Mhm. Ob derlei wieder passiert? Nein. Leverkusen wird – da bin ich mir sicher – diesmal auf Sieg spielen. Schließlich treten sie gegen B-Bayern an.

Wenigstens der Boulevard wird sich wahrscheinlich anders verhalten…

Meine Stimmung nach dem Spiel schlug recht schnell um. Also von Frust in Trotz. Warum?

Da wir hier von einem Sonntagsspiel reden, noch dazu um 15:30, haben all die Free-TV-Sender, nebst sog. Sportjournalisten, keine Wahl, als bis 21:45 abzuwarten. Mit Bildern. Oder eigene Vermutungen rauszuhauen. Um die eigene inhaltliche Leere, bzw. vorgefertigten Phrasen unter die Leute zu bringen.

Derlei erlebte ich gestern beim ZDF. Im Rahmen der Sport-Reportage(?) „unterbrach“ Rudi Cerne ernsthaft das Programm, um zu Thomas Wark in die Mixed-Zone der Allianz-Arena zu schalten. Für ’nen Stimmungsbericht. Schließlich hatte der FC Bayern gerade ein „Endspiel“ van Gaals „nicht gewonnen“.

Oh mein Gott!

Herr Wark („dieses Remis ist eher eine Niederlage“) hatte natürlich den Durchblick. Er hatte erfahren, dass die drei Bayern-Bosse sich zurückgezogen hatten. „Um sich abzustimmen.“ Eine Ablösung van Gaals stünde also unmittelbar bevor. Man wolle sich wieder melden.

Doof. Heute ist van Gaal immer noch im Amt.

van Gaal ist inzwischen Geschichte. Aber Sport-journalistisch war das leider kein Einzelfall.

Saison 2008/09: 12.05.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)

Nach diesem Spiel waren wir schon eher dem Träumen zugeneigt…

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein? In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden. Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Ein Murmeltiertag war es schon. Irgendwie.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Ups.

Saison 2007/08: 22.03.2008 FC Bayern – Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

Meine Güte. Dieses Spiel trug nun nicht unbedingt zu einem besseren Nervenkostüm bei mir bei…

FC Bayern gegen FC Adler zwei zu eins. So könnte man das gestrige „Spitzenspiel“ der Bundesliga zusammenfassen. Ein Spitzenspiel war’s allerdings nicht. Denn dafür braucht es zwei Spitzenmannschaften, oder zumindestens zwei Mannschaften, die spielen. Leverkusen tat dies zwar phasenweise durchaus, aber über 90 Minuten war das nur Durchschnitt, nach dem 0:2 sogar Arbeitsverweigerung.

Und weiter…

Das 1:2, überhaupt ein Tor für Bayer, war ein Witz. Ein Hohn, wenn man sich die zweite Halbzeit der Bayern anschaut.

Warum?

Soviel Fahrlässigkeit bei den Bayern macht mich rasend. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas in dieser Saison sehen muss. Bei einigermaßen seriöser Chancenverwertung hätten die Bayern statt der bisherigen 43 wohl schon eher so um 60-70 Tore erzielt.

Ok, ich erinnere mich. Ach ne, es ging hier ja gar nicht um die aktuelle Saison…

Sehr skurril auch dieses Eintauchen in die Vergangenheit. Beim jetzigen Nachlesen.

Schwach auch die Leistung einzelner Bayern-Spieler. Immer noch. Aber es wird besser. Lucio lässt sich von einem Weltklasse-Demichelis mitziehen. Lahm hat keine entscheidenden Fehler gemacht, vielmehr sogar die Vorlage zum Toni-2:0 geliefert. Immerhin. Das die Entscheidung von Hitzfeld, die Rotation abzuschaffen, korrekt war, sah man an den Einwechselspielern. Hielt Schweinsteiger noch so einigermaßen das Niveau der zuvor Spielenden, fiel Podolski doch ein wenig ab.

Lichtjahre entfernt.

Wer sich nicht mehr erinnern kann, wie es damals um uns Bayern stand:

Wir haben gewonnen und nun erstmal 7 Punkte Vorsprung.

Hätte ich damals schon gewusst, was einen in Spielzeiten wie unter Klinsmann oder dem späten van Gaal erwarten würde – ich wäre vielleicht ein wenig demütiger gewesen… 😉

Wie auch immer. Wir alle erhoffen für Sonntag das Beste. Neuer Trainer, neue Stimmung, neue Aufstellung (tatsächlich gibt es das Gerücht, dass Andries Jonker Spieler gemäß ihrer ursprünglichen Position aufstellen wird. Hui.). Was auch erforderlich ist, wenn man an die vielen Ausfälle denkt. Allerdings haben wir im Hinspiel Leverkusen auch ohne Robben über den größten Teil der ersten Halbzeit an die Wand gespielt.

Auf geht’s, Ihr Roten!