Saison 2011/12: Neuzugang #03: Manuel Neuer

Wir befinden uns in der Stunde Null.

Der heutige Tag markiert das Ende der gefühlt längsten und anstrengendsten Transfer-Hängepartie in der Geschichte des FC Bayern der letzten Jahre.

Manuel Neuer wechselt zum 01.07.2011 zum FC Bayern und wird dessen neue Nummer 1.

Dieser Fakt wirft diverse Fragen und Emotionen auf.

Das Übliche sind die Verhaltensweisen der Fans des verlassenen Vereins. Grob gesagt. Denn auch dort gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern ebenfalls Graustufen (wenn man von den Kommentaren auf seiner Facebook-Seite absieht).

„Schlimmer“ sieht die Situation beim FC Bayern aus.

Gerade diese Personalie hat die Fan-Gemeinde des Vereins gespalten wie kaum eine zuvor. Wie groß im Detail der Anteil der Neuer-Gegner und -Befürworter beim FC Bayern ist, vermag ich nicht beurteilen. Jeder Bayern-Fan, der unsere neue Nummer 1 jetzt aber lieber auspfeift, als ihn vollends zu unterstützen, weil unser Gegner der Gegner in den anderen Trikots ist, ist ein Fan zu viel.

So meine Herangehensweise.

Der Wechsel Neuers zum FC Bayern erschloss sich mir persönlich sofort. Und er wird hier auch das finden, was er sucht: Weiterentwicklung, Erfolg und noch vieles mehr. War bei all den Torhütern vor ihm schließlich auch so.

Aber Neuer hat auch einen Berg an Herausforderungen vor sich.

Er muss selbst einen Schritt auf die Fans zugehen.

Keiner erwartet von ihm, dass er uns Bayern nun so sehr ins Herz schließt, wie die Schalker zuvor. Das wäre mehr als lächerlich.

Nein. Von Liebe kann hier keine Rede sein. Derlei Gefühle halte ich im Profifußball ohnehin für abwegig. Aber Neuer muss offen sein, den Dialog suchen, er muss sich erklären, er muss deutlich machen, dass er von uns alles für den Verein, für seine Fans tun wird (und dabei nicht derlei Allgemeinplätze äußern).

Das er sich bedingungslos einsetzen wird und nun für uns seine Weltklasse-Paraden zeigt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Dann wäre ich schon einmal zufrieden.

Alles andere wird die Zeit zeigen, herzlich willkommen, Manuel!

Sein Steckbrief:

Geburtstag: 27. März 1986
Geburtsort: Gelsenkirchen-Buer, Deutschland
Größe: 193 cm
Position: Tor
 
Vereine in der Jugend
1991–2005 FC Schalke 04
 
Vereine als Aktiver
2004–2008 FC Schalke 04 II 26 (0)
2005–2011 FC Schalke 04 156 (0)
2011- FC Bayern München
 

Weisheiten #167

„Ich freue mich riesig auf die große und spannende Herausforderung beim FC Bayern. Viele Kollegen aus der Nationalmannschaft werden jetzt meine Mitspieler in München. Daher werde ich kein Neuland betreten und mich sicherlich schnell eingewöhnen.“

Manuel Neuer, Ex-Schalker, Neu-Bayer

Clemens Tönnies ist der neue Augusto César Lendoiro

In Sommerpausen nach einer schwachen Bayern-Saison geht es zumeist hoch her. In der Gerüchteküche und am Transfermarkt.

Dies ist heuer nicht anders.

Auch nicht beim sogenannten „Königstransfer“.

Was für ein Hin und Her, was für eine Ansammlung von Eitelkeiten, Stolz, Egoismen und jeder Menge Geld.

Wir werden wohl nie erfahren, wie es heute um den Neuer-Transfer stehen würde, wenn die Bayern sich vor dem Pokalfinale nicht so weit aus dem Fenster und gelehnt und die Schalker nicht soviel frisches Geld aus Russland bekommen hätten.

Noch vor wenigen Tagen schien der Transfer reine Formsache. Die Verhandlungsgruppe hatte sich – glaubt man den Gerüchten – auf eine Transfersumme geeinigt. Dieser Verhandlungsgruppe gehörte der Vorsitzende des Aufsichtsrates nicht an. Was man so hört.

Ist das einer der Gründe, dass sich nun dieser wiederum – auch verbal – so derbe aus dem königsblauen Fenster lehnt?

Ich will Manuel den Bayern noch aus dem Rachen reißen.

Was soll das sein, Ruhrpott-Sprache? Von mir aus. Und von mir aus können die Schalker Neuer gerne ein neues Angebot machen. 28 Millionen (4x 7 Mio. Euro Gehalt – hört sich in der Summe natürlich boulevard’esker an)! Unabhängig davon, dass Schalke 04 noch die eine oder andere Million an Verbindlichkeiten hat (DFL, übernehmen Sie?), ist das dieser „Arbeiterverein“, der seine Spieler, die tränenreich ihren Abschied aus Gelsenkirchen verkündet haben, mit Millionen und Abermillionen zuscheisst (so sagt man doch „im Pott“, oder?!)?

Welche Wertschätzung hätte ein Manuel Neuer bei den Knappen-Fans, wenn er dieses Angebot annimmt und doch seinen Vertrag beim FC Schalke verlängert?

DAS wäre dann in Ordnung, ja?

Für mich sind das alles entweder erfundene Geschichten des Boulevard, verwundete Egos bei ohnehin sehr speziellen Charakteren wie Herrn Tönnies oder der endgültige Verkauf der Schalker Seele.

Jetzt mal ganz unabhängig davon, dass es hier um ein Transfergerücht geht, dass uns Bayern unmittelbar betrifft, haben die, die derlei Vorgehen ernsthaft(?) planen, nichts aus der jüngeren Historie der Gerne-Groß-Ära auf Schalke und in Dortmund gelernt?

Wieder die Kohle raushauen als gäbe es kein Morgen?

Ein Top-Team zusammenkaufen um so Neuer zusätzlich zu motivieren, seine Heimat nicht zu verlassen?

War dies nicht genau der Punkt, der Rangnick-Vorgänger Magath u.a. den Kopf gekostet hat? Alles vergessen?

Nur damit einige Herren in den königsblauen Führungsgremien, die sich aktuell mit den Bayern auf Augenhöhe wähnen, ihr vermeintlich besseres Blatt auspielen können?

Mich lässt all dies (fast) sprachlos zurück. Und um das noch einmal zu betonen:

Mir ist nur eins wichtig: Kommt Neuer oder kommt er nicht zum FC Bayern? Gibt es einen (geheimen) Vorvertrag, der spätestens 2012 gilt?

Sollte dem so sein (was natürlich niemand zugeben darf, gell DFL?), dann wäre ich fast dafür noch ein Jahr auf Herrn Neuer zu warten, allein um kein weiteres Geld in diesen Rachen ohne Boden zu werfen.

Sollte es diese Vereinbarung zwischen Bayern und Neuer nicht geben, müsste ich am Zustand der bayerischen Führung zweifeln. Dort redet man ob der aktuellen Entwicklung vielmehr von einer „getroffenen Vereinbarung, die per Handschlag besiegelt wurde“ und von der man ausgeht, dass sie „halten wird“, denn schließlich kenne man „die Vertreter von Schalke 04 nur als Ehrenmänner und seriöse Kaufleute“. Na dann.

Bei all dem Getöse, dass in den letzten Stunden über uns hereingebrochen ist, kam mir eigentlich nur ein Bild vor Augen.

Das Grinsen von Augusto César Lendoiro.

Und das war das Schlimmste, was diesbezüglich passieren konnte. Denn an diesen Gesichtsausdruck wollte ich eigentlich nie wieder denken müssen. Wer erinnert sich nicht an diese epische Transfergeschichte rund um Roy Makaay?

Andererseits: Lendoiro hat uns zwar am Nasenring durch die Manege geführt, aber Makaay war jeden Cent seiner Ablöse wert.

Und diese Hoffnung habe ich auch in der Causa Neuer!

Die Berg- und Talfahrt geht weiter bis zum Schluss

So spät war ich schon lange nicht mehr dran. Ist ja fast wie früher, als wir Fußballblogger noch unter uns waren und man frühestens am Montag mal entspannt daran dachte was zu denken. Und zu schreiben.

Vergangenheit.

Ebenso wie bald hoffentlich diese Saison.

Mich macht diese ewige Berg- und Talfahrt fertig.

Vor allem, weil man dann immer wieder Angst haben muss, dass nach einem fulminanten Spiel wie am Samstag gegen Schalke ein schrecklich erbärmlich Spiel in Hamburg beim dortigen FC St. Pauli folgen wird, folgen muss.

In den letzten Wochen war es immer so. Ob unter van Gaal oder eben unter dem Sportskameraden Jonker.

Nein, das war jetzt gemein. Prinzipiell gefällt mir das unter ihm schon besser als während des späten van Gaal.

Der Unterschied zwischen dem Remis in Frankfurt und den spektakulären Siegen gegen Leverkusen und Schalke sind einfach die frühen Tore. Oder etwa nicht?

3:1 nach 20 Minuten ist einfach mal ’ne Hausnummer. Und wären die Bayern bei den Daum-Kickern in der Anfangsphase ähnlich agil und zielstrebig gewesen, dann hätten wir uns die letzte Woche der Desillusionierung sparen können.

Sicher. Herr Robben stand mal wieder im Bayern-Trikot auf dem Platz.

Aber erstens fehlte er auch gegen Leverkusen und zweitens war in der zweiten Halbzeit da schon viel weniger Pracht.

Ich glaube auch für ihn wird es Zeit. Das wir die Saison abpfeifen und dann eine lange Sommerpause folgt. Echt jetzt.

Und obwohl ich eigentlich recht leer bin, will ich mich doch mal kurz zum Spiel und dem Drumherum auslassen.

Wie schon angedeutet ist geteiltes Leid, halbes Leid. Und so freute ich mich ja wie Bolle, dass gerade in dieser Phase unser Tweetpass anstand.

Sehr gut. Mal ohne Rücksicht auf Verluste beim Spiel mitgehen und ausflippen – das war schon nicht schlecht. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Und man twittert während eines Spiels gleich viel weniger…

Die Mit-Tweetpass-Ianer sahen das wohl ähnlich und so war der späte Nachmittag und Abend eine rundum runde Sache. Gerne wieder.

Gerne wieder (und vor allem in den letzten beiden Spielen der Saison) darf der eine oder andere Bayern-Akteur so agieren wie gegen die Königsblauen. Das hatte – vor allem in der ersten Halbzeit – schon etwas sehr bitteres im Nachgang. Von wegen, ach was wäre bloß möglich gewesen, wenn…

Egal. Geschichte. Man war ja selber schuld. Denn dass wir derlei im Tank haben, haben wir ja nicht nur einmal bewiesen, allein, wie haben es nie so richtig durchgezogen und dafür können wir auch niemanden anderen als uns selbst verantwortlich machen.

Bei den Münchnern musste man nach dem Spiel im Grunde fast jeden Akteur loben. Selbst Herrn Badstuber, der seine Nervosität später in den Griff bekam und selbst unseren holländischen Flügelflitzer, der im Gegenzug mehr und mehr Frische und Gefährlichkeit zu verlieren schien. In der Summe stimmte es und das war mehr als genug.

Am Ende gibt es dann – wie immer – die 1-Mio-Euro-Frage: War Bayern so stark oder Schalke so schwach? Antwort: Beides.

Auf Schalker Seite ragte – wie so oft – eigentlich nur Herr Neuer hervor. Nicht so eklatant wie unter der Woche gegen ManUtd. aber immerhin noch so sehr, dass man – als Neuer-im-Sommer-2011-im-Bayern-Trikot-Befürworter – seine wahre Freude an ihm haben konnte. Schon wieder.

Dem Tweetpass war es ein Fest jedes Gegentor und jede Parade mit jeweils einer Mio. Euro Ablösesumme gegenzurechnen…

Ebenfalls nicht – wenn in unserer Lokalität auch schwer zu verstehen – war die, zur Abwechslung auch mal hörbare Gegenbewegung im bayerischen Fanlager. Gegenwind für die Ultras, die Schickeria? Das ist das noch erleben darf. Bemerkenswert.

Aber das war bestimmt nur eine kleine (leider akustisch nicht ignorierbare) Minderheit, liebe Ultras, gelle?!

Ferner muss ich – entschuldigt Leute – schon ein wenig schmunzeln, wenn ich jetzt Kommentare von Ultra-Sympathisanten lese und höre, die sich über die „noch nie zuvor erlebte Aggressivität gegenüber den Neuer-Gegnern“ beklagen. Geradezu putzig, wenn man die „Gewalthistorie“ der Ultras der letzten Jahre (nicht nur bei uns) betrachtet…

All dies – so zumindest meine Hoffnung – wird sich in dieser Sommerpause und in diesem Herbst (insofern sich unter DonJupp dann was Neues entwickelt) auflösen. Also diese innere Unruhe im Verein. Klar, die Rädelsführer in Ultra-Fan-Kreisen werden sich niemals von ihrer Ideologie lösen, aber das müssen sie ja auch nicht. Niemand ist gezwungen, sich von Argumenten leiten zu lassen. Man kann all das auch auf Emotionen aufbauen. Ich bin wie immer in der Mitte.

Und aus diesem Grunde freue ich mich dieser Tage über die Gesamtsituation, selbst wenn ich noch ein leichtes Zucken verspüre, wenn ich an unsere Tal- und Bergfahrt denke. Aber inzwischen reicht uns ja ein Remis in Hamburg und ein Heimsieg gegen VfB. Wenn Hannover alles gewinnt. WENN.

Aber dieses Wort ist mir in dieser Saison zu sehr strapaziert worden. Vor allem beim FC Bayern. Von daher: Schluss damit.

Weniger Sprüche, mehr trainieren, Pauli putzen und sonst nix.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Angst essen Championsleague auf oder Ihr seid uns was schuldig!

Die letzten drei Spieltage dieser merkwürdigen Saison stehen uns bevor. Und mit „merkwürdig“ meine ich nicht (nur), dass mein FC Bayern nicht ganz oben in der Tabelle steht, sondern dass sich doch tatsächlich bis zum Saisonende die Überraschungsteams gehalten haben.

Mehr oder weniger.

Aber das ist nicht mein Thema.

Mein Thema ist das letzte verbliebene Ziel des FC Bayern. Platz 3 zu erreichen (wie groß wäre eigentlich das Gelächter in der Bundesliga, wenn der FCB P3 schafft, aber dann in der Qualifikation scheitert?!).

Hannover 96 ist diesbezüglich unser letzter, aber hartnäckigster Konkurrent. Schlimm genug, ist aber so und muss man gefälligst endlich mal akzeptieren und ernst nehmen! Es nicht zu tun, hat uns offenbar auf diese seit Wochen andauernde Achterbahnfahrt gebracht.

Wir haben nach unserem Remis in Frankfurt nun wieder einen Punkt Rückstand auf P3. Einen! Bei noch neun zu vergebenden Punkten.

Aus Sicht eines FC Bayern ist das ein Witz. Aber erstens ist der aktuelle FC Bayern nicht der FC Bayern der Vergangenheit und zweitens ist Hannover ja offenbar so dermaßen stabil, dass es schmerzt. Und zwar uns.

Zum Restprogramm.

FC Bayern

Schalke (H, Platz 10)
St. Pauli (A, 18)
Stuttgart (H, 13)

Hannover 96

Mönchengladbach (H, 17)
Stuttgart (A, 13)
Nürnberg (H, 6)

Wenn ich das lese, schießen mir extrem viele Gedanken durch den Kopf.

  1. Ihr seid uns was schuldig, Gladbach und Nürnberg!
  2. Nominell hat Hannover das schwierigere Programm.
  3. Punkt 2 ist irrelevant, da die Leine-Kicker extrem stabil scheinen.
  4. Die Chance, dass Schalke am Samstag mit den Gedanken in Manchester weilt, ist Rufen im Walde, oder?
  5. Das Robben ein Faktor in den letzten drei Spielen ist müssen wir hoffen, oder?
  6. Müssen wir ferner hoffen, dass St. Pauli nächste Woche schon abgestiegen und Stuttgart gerettet ist? Ich befürchte das Gegenteil. Zumindest nicht mehr oder weniger schwierig als die H96-Spiele gegen Gladbach und Stuttgart.
  7. Die Clubberer sind wie sie sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die sich immer noch darüber amüsieren, dass sie es waren, die mit dem Remis unseren Trainer gestürzt haben. Wenn es darauf ankommt, dass sie gegen Hannover nicht punkten und somit uns Bayern aus der CL kicken, dann wird das passieren. Meiner Meinung nach. Clubberer sind so.
  8. Restprogramm-Berechnungen bringen Unglück.

Am Ende des Tages bin ich bei diesen Überlegungen so schlau als wie zuvor.

Um neun Punkte aus drei Spielen kommen wir wohl nicht herum. Und da wiederholt man sich dann gerne: Wenn wir diese drei Siege gegen Gegner wie Schalke, St. Pauli oder Stuttgart nicht holen, haben wir in der europäischen Königsklasse auch nix zu suchen, korrekt?

Andererseits.

Bringt es uns um, wenn wir Europa League spielen „müssen“? Geht dann Welt unter? Offenbar nicht. Und so sollte man das auch sehen. Dort treffen wir im nächsten Frühjahr ja dann den BVB wieder. Oder Schalke. Und auf Sky wäre ich dann auch nicht angewiesen.

Man kann diese Bayern-Saison also auch positiv sehen. Irgendwie.

Manuel Neuer ab sofort kein Ultra mehr

Gerade las ich davon über Twitter.

Im aktuellen Blauen Brief (PDF) der Schalker Ultras äußern sich diese zum Abschied von Manuel Neuer (und nehmen einen Transfer zum FC Bayern vorweg).

[…] Einen Wechsel ins Ausland wäre von den meisten anders bewertet worden, aber nicht ein Wechsel zum FC Bayern, zum sportlichen Konkurrenten des S04. Er wird uns Punkte klauen, er wird gegen uns um Titel und Erfolge spielen. Nur er allein ist dafür verantwortlich was aus Richtung München nun wieder über Schalke abgelassen wird. […] Es steht vollkommen außer Frage, dass die Mitgliedschaft bei Ultras GE mit dieser Aktion erlischt, worüber wir ihn selbstverständlich informiert haben. […]

So weit zu den Dingen, die man jetzt nicht liest und völlig überrascht ist. Die Zeilen über ihren baldigen Ex-Keeper (denn so viel steht ja definitiv fest) enden aber mit einem bemerkenswerten Statement (Hervorhebungen von mir).

Was heute und in den nächsten Spielen auf den Rängen für Reaktionen erfolgen, werden wir nicht beeinflussen. Jeder Schalker muss für sich selbst entscheiden wie er diesen Wechsel und den Zeitpunkt der Bekanntgabe bewertet. Vergesst dabei nicht, dass unser Verein wichtiger ist als eine Personalie, unser Schalke wird weiterleben, weil wir dafür kämpfen, weil wir dafür leben!

Ob wir wohl jemals dergleichen Differenziertes aus dem Munde unserer Ultras hören werden?

P.S. Heute Abend werde ich mir seit langer Zeit mal wieder ein Nicht-FCB-CL-Spiel ansehen. Einfach so. Weil ich Neuer sehen will. Und wie er es allen zeigt. Denen. Uns.

P.P.S. Im Gegensatz zur Meinung der Schalker Ultras bin ich einer von den Bayern-Fans, die überhaupt nicht vorhaben irgendetwas bzgl. Neuer in Richtung Gelsenkirchen abzulassen.

Die hessische Bestie bleibt unbesiegt oder Nein, wir sind selber schuld

Spielberichte direkt nach Abpfiff sind so eine Sache bei mir. Gut, weil man sie dann aus dem Kopf hat. Schlecht, weil diese dann eher emotional gefärbt sind.

Nun. Es ist wie es ist. Ich bin wie immer spät dran. Andererseits ist das ja inzwischen regelmäßig so und Zeit zum Nachdenken hat man so auch noch. Gut.

Auf diese Weise sieht man das alles viel differenzierter.

Ich verzichte auf Tiraden gegen die Frankfurter Eintracht, auch wenn dieses Spiel ein Rückfall in längst vergangen geglaubte Zeiten war.

Ich verzichte darauf, dem Schiedsrichter die Schuld am Punktverlust und dem damit verbundenen Abrutschen auf Platz 4 zu geben.

Wozu auch? Es gibt klare Gründe dafür, dass wir da stehen, wo wir stehen und eben auch für das Remis gegen die Daum-Kicker.

Wir! Wir selbst sind der Grund dafür.

Was soll ich den Frankfurtern die Schuld dafür in die Schuhe schieben? Die freuen sich einen Ast ab, dass sie uns mit ihren limitierten Mitteln einen Punkt abtrotzten.

Wir sind dafür verantwortlich, dass wir es erstens zugelassen haben, dass Frankfurt in Führung gehen konnte und wir sind dafür verantwortlich, dass wir es nicht geschafft haben, dieses Spiel zu drehen.

Es brauchte einen Elfmeter, um in diesem Spiel ein Tor zu erzielen. Noch dazu einen Elfmeter, der von allen drei elfmeterreifen Situationen der diskussionswürdigste war. Das Handspiel zuvor war mehr Hand als vieles, was ich vorher diesbezüglich gesehen habe und auch das Foul zuvor konnte man als solches erkennen.

ABER was ist das inzwischen mit meinem FC Bayern, das wir uns an solchen Dingen hochziehen müssen?

Leute, wir sind der FC Bayern – warum belassen wir es nicht einfach dabei und spielen weiter auf Sieg, beziehungsweise laufen, rennen und beißen? Solange, bis wir diese notwendigen und von mir aus dreckigen Tore schießen?

Nein. Wir lamentieren. Und drehen Pirouetten im hessischen Strafraum. Anstatt einfach aus vollen Rohren da weiterzuballern, wo wir gegen Leverkusen aufgehört haben.

Herr Kroos – zum Beispiel – hatte seinen stärksten Auftritt nach dem Spiel. An den Mikros der Medien.

Er sprach von fehlendem Selbstvertrauen. Bei sich. Und wohl seinen Kollegen. Pfff.

Erstens. Weshalb darf überhaupt jemand wie Herr Kroos was sagen? Weil niemand anderes wollte? An seiner Leistung (in diesem Spiel und in der Saison) kann es nicht gelegen haben.

Zweitens. Was war dann bitte in letzter Woche los? Gegen Vizekusen? Alles nur Zufall?

Mich würde wirklich mal interessieren was hier während der Woche passiert ist oder weshalb wir (Bayern-)Fans in dieser Saison mit dieser Berg- und Talfahrt „gequält“ werden.

Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum, dass wir hier mit einer ehemaligen grauen Maus wie Hannover um das Championsleague-Ticket kämpfen (müssen) und dass die ums Verrecken nicht abfallen wollen, nein, es geht mir darum, dass ich nach JEDEM Spiel, dass uns auf Platz 3 bringt, die gleichen verbalen Jubelorgien höre und nach JEDEM Spiel, dass uns wieder auf Platz 4 zurückfallen lässt das Pendant.

Das ist für mich zunehmend unerträglich, was die Herren Lahm und Co. da so in die Mikros ablassen.

Keine Ausreden mehr. Hieß es. Nach dem Rausschmiss van Gaals. Zum Saisonende. Und direkt.

Ein Spiel gegen Leverkusen, das Hoffnung auf mehr machte. Sogar ohne Herrn Robben.

Und dann in Frankfurt ein Fußball, der an übelste van Gaal – Zeiten erinnerte.

Obwohl, einen Unterschied gab und gibt es.

Die Defensive steht seit Jonker – meiner Meinung nach – stabiler. Und das ist schon einmal ein Fortschritt. Hört sich komisch an, vor allem, wenn man an die Chance von Herrn Gekas denkt. Aber was Lahm, Contento und vor allem van Buyten und Gustavo abliefern ist aller Ehren wert. Über weite Strecken des Spiels haben sie die meisten Angriffe der Hessen abgefangen und gaben so dem Spiel der Bayern von hinten Sicherheit.

Haben denn alle schon wieder vergessen, wie offen unsere innere Verteidigung noch vor Wochen war?

Wie auch immer. Unsere Defensive ist aktuell nicht (mehr) unser Problem. Es ist die Offensive. Und die Vorwärtsbewegung.

Von Hannover – unserem CL-Gegner – ist überliefert, dass deren Trainer das Umschalten von Defensive auf Offensive, sprich, die Konter, trainieren lässt. Herr Slomka steht daneben und misst die Zeit, die seine Spieler brauchen, um vor dem gegnerischen Tor zu stehen. Gefällt ihm die Zwischenzeit nicht, wird das noch einmal trainiert. Wieder und wieder.

So etwas kann man in München nicht trainieren? Wenn es doch bekannt ist, dass die grauen Mäuse der Liga mit derlei Taktik Erfolg haben?

War es gegen Leverkusen wirklich nur das frühe Eigentor, das unseren Schub beschleunigte und wenn das nicht fällt, stecken wir fest in unserem schlafmützigen System? Ich kann nicht behaupten, dass mir diese Perspektive für die letzten drei Spiele der Saison gefällt.

Ach stimmt ja, da ist ja Herr Robben wieder dabei. Unser Dosenöffner…

Prinzipiell will ich keinen Spieler persönlich angreifen, aufgefallen ist mir speziell ohnehin nur, dass Herr Müller vor dem Tor (wenn auch auf der Robben-Position so gut wie lange nicht) gerne noch ein wenig direkter und zielstrebiger sein kann und dass Herr Ribéry offenbar seinen defensiven Kampfeswillen schon wieder verloren hat. Helft mir mal bitte, aber hat irgendjemand nur einmal gesehen, dass er einem verlorenen Ball hinterhergelaufen wäre? Spielt da jemand schon wieder gegen den Trainer…?! 😉

Man kann es drehen und wenden, wie man will.

Wir liegen auf Platz 4 und spielen gegen einen virtuellen Gegner, der sich ausgerechnet auf der Zielgeraden der Saison in Topform präsentiert. Wer von beiden das schwerere Restprogramm hat, darf das Boulevard gerne ausschlachten. Ich persönlich befürchte, dass wir es schon schwer genug haben werden, überhaupt alle drei Spiele auch nur irgendwie zu gewinnen.

Zum Glück sind zwei von drei Spielen Heimspiele, ansonsten würde ich jetzt schon schwarz sehen.

Selbstverständlich könnte man all diesen Pessimismus einfach wegwischen, aber dafür ist der FC Bayern 2010/11 zu wankelmütig. Und ein CL-Qualifikationsplatz ist erst sicher, wenn die Schiedsrichter diese Saison zum Vergessen abpfeifen und wir vorne liegen. Keine Sekunde früher.

Dann halt jetzt gegen Schalke. Gegen Schalke! Nach und vor deren CL-Halbfinalspielen gegen ManUnited. Und mit einem Manuel Neuer. Einem Neuer, dem große Teile der Südkurve sicherlich mehr Aufmerksamkeit widmen werden, als der eigenen Mannschaft. Sind schließlich alles echte Fans.

Das von mir befürchtete Resultat könnte dem Ausgang des Pokalhalbfinales ähneln. Aber Hauptsache, unsere Ultras haben es Neuer und ihren Pendants aus Gelsenkirchen mal wieder so richtig gezeigt.

Nein, die aktuelle Gemengelage rund um den FC Bayern gefällt mir gar nicht.

Zum Glück bin ich mit meinem Leiden nicht alleine, da zum Gastspiel der Knappen der erste Tweetpass Cologne stattfinden wird. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Der aktuell beste deutsche Torhüter verlässt Schalke 04

Leute, Leute. Wer ob dieser Worte überrascht ist, kann nicht von sich behaupten, den Durchblick zu haben.

Ich habe den Verantwortlichen auf Schalke mitgeteilt, dass ich meinen Vertrag nicht verlängern werde. Ich weiß, dass das bei Euch auf Unverständnis stößt. Ich habe Schalke und den Fans viel zu verdanken, möchte mir aber nach 20 Jahren Treue die Chance zur Veränderung offen halten. Ich habe die Entscheidung getroffen und wollte sie jetzt bekanntgeben. Jetzt gilt die volle Konzentration den Saisonzielen von Schalke 04!

Diese Sätze veröffentliche Manuel Neuer heute auf Facebook.

Der Verein hat dies inzwischen bestätigt.

Damit wäre eine Sache geklärt. Neuer verlässt Schalke 04 spätestens am 30.06.2012. Ob, wann und wohin er dies früher macht, ist weiterhin „völlig“ unklar.

Wir sind gespannt. Einfach war dieser Schritt für Neuer sicherlich nicht. Und einfach ist dieser Fakt nun auch nicht für viele Schalke-Fans. Wie man schon an entsprechenden Kommentaren unterhalb der Facebook-Meldung sehen kann.

Was ihn nun allerdings erst in der „Realität“, in den Fußballstadien dieser Republik erwarten wird, darauf ist er hoffentlich gefasst und vorbereitet.

Ich befürchte, dass er jetzt sowohl von den eigenen als auch zukünftigen Fans attackiert werden wird (insofern es vor dem 14.05. eine diesbezügliche Entscheidung gibt). Ob damit Teile der Bayern-Fanschaft gemeint sind, wissen wir nicht. Abgesehen von dem Teil, der so oder so gegen ihn protestieren wird.

Wer meine Meinung wissen will: Ich würde mich über Neuer im Bayern-Tor freuen. Weil auf dieser Position dann nämlich auf Jahre hinaus keine Baustelle mehr vorhanden sein wird.

Aber ich bin ja auch kein Ultra. Der vom königsblauen Pendant immer verhauen wird…

Die Wochen der Wahrheit #3: Borussia Dortmund

Herzlichen Glückwunsch, Borussia Dortmund. Soviel Zeit muss sein.

Zu einer großartigen Saison, zu all den Rekorden, zu einer seltenen Überlegenheit in der Liga und ganz im Besonderen zu einer fast fehlerlosen Leistung beim Gastspiel in München.

Wenn man als Bayern-Fan mal ein bisschen durchatmen kann, dann hilft das ungemein. Frust ist ein schlechter Begleiter für eine Fußball-Analyse (wie ich in den letzten 24h im Rahmen der Lektüre diverser Kommentare aus dem Bayern-Umfeld erneut lernen durfte).

Auch hier auf meinem Blog geht es da drunter und drüber.

Endzeitstimmung. Und tendenzielle Kampagne gegen den Trainer.

Geht’s noch?

Sicher, ich mache aus meinem Herzen auch keine Mördergrube.

Im Rahmen des gestrigen Spiels war ich mal am Anschlag. Ich habe mich auch gefragt, was van Gaal da wieder für einen Mist macht, indem er Gustavo auf LAV und Pranjic auf der 6 belässt. Oder Badstuber überhaupt 45 Minuten spielen darf. Oder Robben und Ribéry stur gegen 3-5 Gegenspieler spielen lässt.

Ferner bin ich total angefressen, dass wir seit einiger Zeit im 2-Jahresrhythmus von irgendeiner Fahrstuhlmannschaft um den Titel gebracht werden. Erst Stuttgart, dann Wolfsburg und jetzt der BVB.

ABER (zum Spiel und van Gaal komme ich danach) all diese Mannschaften haben sich im Hintergrund entwickeln können. Viele aus der Not heraus oder mit vielen, vielen VW-Millionen.

Das hat doch mit der FC-Bayern-Welt nichts zu tun, dass ein Felix Magath in der Provinz in Wolfsburg über den Zeitraum seiner Tätigkeit gefühlte 100 Spieler ein- und wieder verkauft, für gefühlte 100 Mio., bis er endlich das Team zusammengestellt hat, dass ihm – und vor allem ihm – den einmaligen Triumph, auch und gerade gegen seinen Ex-Verein, ermöglicht.

Oder eine Borussia aus Dortmund, die aus der Not heraus (drohende Insolvenz) und der ebenfalls erkauften Meisterschaft (im übertragenen Sinne) 2002, irgendwann auf junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzen musste und mit Klopp einen verrückten Trainer bekam, der nur noch punktuell ergänzend tätig wurde und parallel die Chance bekam, dieses Team über 2-3(?) Jahre – völlig ungestört von Öffentlichkeit und Erwartungshaltung zur meisterlichen Truppe formen konnte?

Das alles wäre doch beim FC Bayern gar nicht möglich. Von daher – nur kein Neid.

Und wäre wohl los, wenn unsere Führung derlei propagieren würde? Die gleichen „Fans“, die jetzt nach van Gaals Kopf verlangen, würden dem Vorstand auf die Bude rücken.

Also gibt es doch wohl keine Alternative zu dem Weg, den Trainer wie van Gaal einschlagen, oder?

Ein Umbruch am offenen Herzen. Und trotzdem Erfolg. Wobei „Erfolg“ hier kein dreifaches Triple in Folge meint. Aber ein Double plus CL-Finale und in der darauffolgenden Saison in der Bundesliga „oben dran“, im Pokal einen Schritt vorm Endspiel und in der Championsleague kurz davor den Titelverteidiger aus dem Rennen zu werfen und erneut unter den besten acht Team Europas zu stehen.

Ist das nichts?

Sicher, ein wenig reduzierte Augenwischerei. Aber irgendjemand muss ja mal einen Gegenpunkt zu dieser Anti-van-Gaal-Stimmung setzen.

Und das sage ich als Ulianer. Aber hier geht es auch um etwas anderes. Muss ich mich zwischen UH und LvG entscheiden, sage ich: Hoeness. Geht es um Pro oder Contra van Gaal, bin ich klarer Befürworter seiner Strategie.

Was ist die Alternative?

Ein Sammer? Klar. Nach 6 Monaten sind die gleichen Fans wieder beim gleichen Frust wie jetzt.

Mourinho? Und wie. Mal ein ganz einfacher Charakter…

Nein. Sind wir mal ehrlich: Will auf einmal keiner mehr über den Fußball Hitzfeld’scher Prägung gemosert und all den Offensivfußball-Teams insgeheim zugejubelt haben? Ach kommt, das ist nicht Euer Ernst!

Ich bin froh, dass wir inzwischen den Fußball spielen, wie wir ihn spielen.

Wir haben gestern gegen einen besseren Gegner verloren. Wir werden unseren Titel an eine Mannschaft verlieren, bei der dann alles gepasst hat.

Dabei ist das Borussia-Prinzip ganz einfach: Hinten sicher stehen und bei Ballbesitz mit Volldampf nach vorne.

Wenn man dann noch bemerkt, welche Passsicherheit – und Geschwindigkeit – fast alle Spieler drauf haben, dann nötigt mir das Respekt ab.

Es passt. Hier und jetzt. In dieser Saison. Dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen. Momentan.

Aber auch dagegen werden sich in der nächsten Saison Rezepte finden lassen und all der jugendliche Elan und die Frische wird sich mit einer Dreifachbelastung und der dann so oder so vorhandenen Erwartungshaltung nicht dermaßen aufrechterhalten lassen. Meiner Meinung nach. Und einige Borussen werden mir hier sicher zustimmen.

Der entscheidende Punkt ist: Borussia Dortmund nutzt Chancen. Nicht nur im Spiel, nein, auch eben in dieser Saison.

In der Vergangenheit hat ein schwächelnder FC Bayern doch auch immer davon, dass keiner der Konkurrenten so richtig diese Schwäche auszunutzen verstand. Nicht so die heutige Borussia.

Das macht den Unterschied aus. Denn wenn die Bayern nicht all die Probleme gehabt hätten, die sie nun einmal hatten, dass würde dort oben in der Tabelle nicht nur der BVB einsam seine Kreise ziehen, nein, dann wären wir wohl zu zweit.

Aber das ist Konjunktiv und davon wollen wir uns doch nun bitte für diese Saison verabschieden. Bezeichnend übrigens, dass mir dieser Spieltag fast zum ersten Mal eine höhere Punktzahl im Tippspiel gebracht hat. Aber das ist ein anderes Thema.

Kommen wir mal zum Spiel selbst.

Herr Schweinsteiger darf dieses Ball vor dem 0:1 durchaus mal entspannt zum Mitspieler schieben, ohne sich dabei die Beine zu verknoten. Ebenso ist es Herrn Badstuber nicht verboten – auch in seinen jungen Jahren – die Übersicht zu behalten und eventuell – vor dem 1:2 – einen Gegenspieler wie Herrn Sahin daran hindern zu solch einem Kunstschuss anzusetzen. Einer Ballfertigkeit, die er ja so noch nie gezeigt hat…

Überhaupt war es der entscheidende Faktor, dass die Klopp’schen Kicker exakt und lückenlos über jede Schwäche unseres FC Bayern informiert waren. Vielleicht haben sie dies mit vielen anderen Gegnern gemeinsam, aber diese schafften es bislang nie, diese vollends(!) auszunutzen:

Robben und Ribéry an die Kette – Offensive im Sack.

Badstuber anspielen – Weg zum Tor frei.

Was selbst Herr Klopp nicht wissen allenfalls erhoffen konnte: Das beide 6er einen mehr als schwarzen Tag erwischten und somit Sahin und Co. völlig(!) unbehelligt schalten und walten konnten.

Mehr Grund gab’s nicht.

Dann also zu Herrn van Gaal.

Was ist gestern passiert, dass van Gaal plötzlich eher seinen Stuhl räumen muss, als nach den Siegen gegen Bremen, Hoffenheim, Mainz oder Inter?

Was kann Herr van Gaal für die Blackouts der halben Defensive?

Es ist ja nicht so, dass mich der Schachzug mit Pranjic und Gustavo nicht auch irritiert hätte, aber was wäre passiert, wenn Gustavo gegen Sahin gespielt, dafür aber Pranjic gegen Götze? Zwei, drei Tore nach Hammerflanken von links?

Gegen Inter und Mainz hat dieser Wechsel funktioniert und was Herrn Sneijder betrifft haben doch vor wenigen Tagen noch alle unseren Trainer für seine Schlitzohrigkeit gelobt.

Man darf kritisieren, dass Robben und Ribéry stur auf ihren Flügeln verharrten und somit unsere Offensive quasi kaum vorhanden war, aber ich frage mich: Was kann Herr van Gaal dafür, dass die offensiven Mitspieler aus ihrer Freiheit (wenn 2-5 Borussen Robbéry decken, ist doch für Müller, Gomez und Co. in der Mitte total viel Platz) nicht, aber auch gar nichts machten?

Was kann Herr van Gaal dafür, dass Herr Müller oder wer auch immer – trotz allem – im Borussen-Strafraum aussichtsreich zum Torschuss kam, diese Gelegenheit nichts nutzte?

Eben.

Man kann van Gaal vieles vorwerfen, manches aber eben auch wiederum nicht.

Für mich sieht die Sache so aus: Wer auf der Entscheidungsebene des FC Bayern jetzt immer noch nicht erkannt hat, wo unser Schuh drückt (Defensive (LAV / IV), Offensive (Backups)), dem kann man nicht helfen.

Ich würde über van Gaal, Nerlinger und Co. erst dann den Stab brechen, wenn in diesem Sommer transfer- und kadertechnisch (immer noch) nicht(s) passiert und wir im Herbst 2011/12 am gleichen Punkt stehen wie aktuell.

Keinen Tag früher, aber auch keinen später.

Der Vorteil an diesen Wochen der Wahrheit ist ja, dass wir kaum Zeit zum Grübeln haben. Am Mittwoch muss hoffentlich Schalke für den gestrigen Samstag büßen und am kommenden Samstag müssen wir uns einfach den dritten (CL-Quali-)Platz zurückholen. Wenn wir in Hannover(!) nicht gewinnen, dann haben wir tatsächlich auch nur die Europa-League verdient!

Was vergessen?