Wie immer alles nur ein Missverständnis

Für mich persönlich ist das hier kein Tabuthema. Mir ist völlig egal, ob mich ein hetero- oder schwul-veranlagter Bayern-Spieler zur Meisterschaft schießt!

Ich kann allerdings verstehen, wenn ein schwuler Fußballer Probleme befürchtet, sollte er – gerade wohl in diesem Sport – zu seiner Neigung, seinen Gefühlen stehen und diese offen bekennen.

Die Reaktion der sog. Fans auf den Rängen ist da sekundär, da trauen sich einige in der Masse viel mehr, als ausserhalb des Stadions in ihrem eigenen, eher reduzierten Leben.

Schlimm ist wohl das Umfeld. Beruflich. Also der Verein, die Mitspieler, etc.

Gäbe es da Stress, würde der Begriff Spießrutenlauf sicher nicht hinreichend beschreiben, vor welchen Problemen ein solcher Spieler steht.

Worauf ich aber – um zum Punkt zu kommen – so überhaupt gar nicht kann, sind diese Andeutungen, Sätze, Phrasen oder was auch immer von Herrn Becker. Mit derlei Themen spielt man nicht. Wenn er was zu sagen hat, soll er es sagen. Wenn nicht, einfach mal die Fresse halten!

Und hinterher ist er dann natürlich total falsch verstanden worden. Klar.

Ist das die Publicity, die sich Herr Ballack im Herbst seiner Karriere von seinem Berater wünscht?

Der FC Bayern räumt ab!

Naja.

Es ist jetzt auch nicht wirklich eine Überraschung, dass der FC Bayern bei den VDV-Wahlen zum besten Spieler, besten Trainer, besten Neuling abräumen würde.

Nach dieser Steigerung in der Rückrunde, nach diesen Titeln.

Ob es allerdings ein Trost für Robben (zwei Finals verloren) oder Müller (ein Finale verloren, eins erst gar nicht erreicht) ist?

Trotz all der sonstigen Ehrungen?

Vielleicht.

Aber auf jeden Fall muss man sich noch Ziele bewahren. Beides ist unseren erfolgreichen Bayern-Spielern in dieser Saison dann doch gelungen.

Auf ein Neues!

Im Schatten der WM den Mantel des Schweigens aktiviert

Im Grunde ist das ja nix Neues.

Ein Thema bestimmt die Gazetten und da drängt es sich gerade zu auf, mal schnell unangenehme Themen durch’s Dorf zu treiben.

Das funktioniert in der Politik genauso wie im Fußball.

Warum ich das erwähne?

Weil ich gestern im Videotext eine nette Meldung zu einem ehemals größeren Thema las.

Den Gerüchten rund um die Aberkennung aller letztjährigen Titel für Inter Mailand.

Nun, machen wir es kurz.

Das Thema ist durch und es wurde – nennen wir es einmal – „italienisch“ gelöst.

Inter Mailand Präsident Massimo Moratti wurde vom italienischen Verband FIGC für drei Monate gesperrt, nachdem Absprachen mit Genua-Präsident Enrico Preziosi in Transferfragen festgestellt wurden.

Hui. Im Untertitel wird es noch dramatischer…

Mitten im Transferfenster muss der italienische Meister ohne ihren Vorsitzenden auskommen.

Wichtig ist dagegen nur dieser Satz.

All zu sehr schmerzen dürfte die „Nerazzurri“ dieses Urteil nicht, denn obwohl Moratti seine Sperre absitzen muss, dürfen seine Kollegen weiterhin Geschäfte im Namen des Triple-Siegers machen.

Womit dann auch alles gesagt wäre.

Gregory van der Wiel, 22, FC Bayern München?

Nachdem unsere Baustelle in der Abwehr über links nicht geschlossen werden konnte, versucht man es jetzt einfach über rechts?

Jetzt soll es Gregory van der Wiel werden. Lahm hat schon zugestimmt, mal wieder die Seite zu wechseln.

Doof, dass Ajax wohl nix davon weiß und der FC Chelsea nun auch hellhörig geworden ist.

Andererseits: Es ist immer noch Sommerpause und die Sportseiten wollen gefüllt werden…

So muss es sich anfühlen, wenn man gegen den FC Bayern spielt

Die Spanier sind gestern verdient in das Endspiel dieser Weltmeisterschaft eingezogen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Aber sie waren ja auch zum ersten Mal in einem Halbfinale.

Kann man sich kaum vorstellen. Vor allem wenn man gestern diese Dominanz, Ballsicherheit und Geschwindigkeit bewundern durfte.

Da hatte Deutschland keine Chance. Nicht das Deutschland von gestern. Ohne Müller und mit Trochowski. Statt Kroos.

Schade.

Denn Kroos war der Müller vom Championsleague-Finale.

Hätte er den Ausgleich geschossen, dann…

Hat er aber nicht. Und somit nahm das Spiel seinen Lauf.

Davon ab: Selbst wenn die Spanier den Ausgleich hätten hinnehmen müssen – die hätten dann halt einfach eine ihrer vielen Chancen verwertet. So einfach ist das.

Womit wir beim FC Bayern sind.

Wie die Deutschen gestern, mussten sich wohl einige unserer Gegner in der letzten Saison gefühlt haben. In manchen Spielen. Dieses Kaputtspielen, dieser 90%-Ballbesitz.

Interessante Erfahrung. Für Bayern-Fans.

Trotz allem: Von dieser deutschen Mannschaft war es eine klasse WM. Wohlgemerkt von Deutschland. Der Rest war eher fad.

Vor allem aber, weil es unerwartet kam. Alles andere an dieser WM war ja konstruiert. Die Stimmung, das Sommermärchen und all die vielen Fußballfans. Kaum zwei Jahre rum und plötzlich waren sie wieder da.

Die Fans, die man sonst nie sieht. Die Autokorsos. Schon nach dem ersten Spiel.

Ich habe/hatte dafür nix übrig. Sorry. Es kann ja jeder machen, was ihm gefällt, aber ernst nehmen muss ich das nicht.

Auch nicht die Tränen. Den Herzschmerz.

Wer Barcelona erlebt hat, ok.
Wer mit seinem Verein, nach verzweifelten Kampf über eine ganze Saison, dann doch noch absteigt, ok.
Wessen Mannschaft aussichtslos zurücklag und dann doch zum Aufstieg, zum Titel stürmte, ok.

Aber weil in einer vom Boulevard aufgeheizten Stimmung eine deutsche Mannschaft gegen den Top-Favoriten des Turniers über das gesamte Spiel so gar keine Chance hatte?

Nö.

Wer es mag, gerne, ich nicht.

Und bald is sowieso wieder a Ruah.

Mein Tipp für das Finale? Eigentlich ja Holland. Aber dann verliere ich mein Tippspiel. Also Spanien? Um gegen den Weltmeister ausgeschieden zu sein?

Keine Ahnung, Ihr?

So kann man sich irren.

Vor der WM war ich, was die Deutschen betraf, eher skeptisch.

Inzwischen muss man das anders sehen, oder?

Gestern war wieder einer dieser Tage, in die man mit einem gemischten Gefühl hinein und einen Grinsen heraus geht.

Dabei ist es ferner ganz hilfreich, wenn man vor dem eigenen Bericht noch mal schnell liest, was die lieben Kollegen so schreiben.

Das entspannt und lässt einen den Beitragstitel ändern…

Noch unmittelbar vor der Anfahrt zum Privat Viewing las ich Schlagzeile des Boulevard. Ganz schön mutig. Und trotzdem sollten sie Recht behalten. Ok. 50% ist keine schlechte Quote, aber sollte es wirklich so sein?

Das die deutsche Nationalmannschaft inzwischen einen Fußball spielen kann, wie ich ihn nur vom FC Bayern in Phasen der letzten Saison kenne?

Unfassbar.

Ist somit mein 2000er-EM-Ribbeck-Trauma überwunden?

Es scheint so.

Auf der anderen Seite: Wieviele Bayern stehen denn da auf dem Platz? Und wer sind die Chefs und Shootingstars? Allein, ich hätte nicht gedacht, dass all dies auch ohne Robben und Ribéry funktionieren kann.

Jetzt also schon Halbfinale. Gegen Spanien. Meinen WM-Tipp. Wahnsinn. Und danach ein mögliches Finale gegen die Holländer!

Trotz Blatter, trotz Afrika-Gutmenschen, fällt mir da nur ein Satz ein: Was für eine WM!

Elftal gegen Selecao

Heute starten die Viertelfinalspiele bei dieser WM.

Die Holländer (jaha, Niederländer) gegen die Brasilianer. Eines dieser vorweggenommenen Endspiele.

Elftal gegen Selecao.

Für wen hier mein Herz schlägt ist völlig klar.

Bestimmt nicht für diese dauergrinsenden sogenannten Zauberfußballer vom Zuckerhut, die inzwischen europäischer spielen als die Europäer.

Nein.

Los Arjen, zeig‘ Kaka, Lucio und Co. wo der Hammer hängt!