Der Jerome, der Marc-Andre und kein Pech

Fangen wir am Ende an. Der FC Bayern hat eine fabulöse Hinrunde gespielt. Eine der besten in seiner Geschichte.

Der FC Bayern hat ein Spiel verloren. Und dreimal nur ein Remis erzielt. Den Rest: Gewonnen! Mit einer insgesamt unfassbaren Tordifferenz.

Soll man da jetzt von Pech reden, dass wir gegen Gladbach einen Handelfmeter ertragen mussten und der gegnerische Torhüter alle unsere Schüsse pariert hat (bis auf einen)?

Den Elfmeter kann man geben. Nicht weniger zumindest als den Handelfmeter für uns gegen Augsburg.

Das Problem war hier eher, dass a) Herr Boateng so wenig, sagen wir mal… Körpergefühl, Geschmeidigkeit hat und b) die Gladbacher durch ein, zwei schlampige Pässe überhaupt erst in der Lage waren, den Ball an Jeromes Hände oder Arme zu befördern. Punkt.

Die Bayern haben – nach einer eher durchschnittlichen Halbzeit – im zweiten Spielabschnitt das einzig Richtige gemacht:

Weiter, immer weiter zu machen. Zu laufen, zu passen, zu schießen. Allein, unsere Mannschaft fand in der Kabine die Fast-Forward-Taste. Lernen aus Fehlern. Auch kurzfristig. Mehr kann man nicht verlangen als Kassenpatient.

Klar, muss Herr ter Stegen ausgerechnet gegen uns so ein gutes Spiel zeigen? Ähnlich wie Herr Weidenfeller vor zwei Wochen?

Müssen sie nicht, können sie aber.

Entscheidend ist imho eh etwas anderes. Heute las ich – sorry, Leute 😉 – auf Twitter von der Statistik, welche Tabelle es gäbe, wenn man nur die Spiele 1.-7. und 8.-18. betrachtet. In den ersten Paarungen liegt der BVB vor den Bayern!

Was uns das sagt? In all den Spielen gegen „die Kleinen“ gewinnt man die Liga. Wie viele Haare haben wir Bayern-Fans in den letzten Jahren in diesen Spielen verloren?

Eben.

Der BVB und auch Gladbach können sich von mir aus gerne für ihre Remis in München abfeiern. Wir haben diesen unglaublichen Vorsprung.

Und noch ein Wert ist treffend: In dieser Hinrunde haben beide Borussias gegen uns insgesamt schon vier Punkte weniger geholt als letzte Saison. Doppelpunkt.

Was zum Spiel?

Über Twitter habe ich mich ja schon ausgiebig über die Augapfel-Quetschung von Javier Martinez ausgelassen. Herr Stranzl, wir haben uns das gemerkt.

Zum Glück ist es nicht so schlimm und er kann möglicherweise am Dienstag sogar spielen.

So alles in allem würde ich einfach mal in den Raum stellen, dass die Winterpause für einige Spieler zur rechten Zeit kommt. Herrn Schweinsteiger zähle ich dazu. Ebenso Herrn Kroos. Da war – speziell in HZ1 – einiges an „Reservetank“.

Herr Boateng hat die Spielzeit – in Kombination mit Herrn Dante – extrem stark begonnen. Nach seiner Rückkehr (nach Verletzung) deutet sein Gesamteindruck eher nicht ins Positive. Herr Heynckes, Herr Sammer, bitte übernehmen Sie!

Immer so weiter spielen könnten aktuell sicher die Sportskameraden Gomez, Ribery und Shaqiri. Nicht wenige Momente dieser Drei retteten uns in den letzten Spielen. Danke dafür, Jungs!

Ein Extra-Lob erhält hier ausdrücklich Dante. Nicht umsonst spielte er offenbar als einziger bayerischer Akteur alle Hinrunden-Minuten. Zu Recht.

Ganz starker Transfer, Typ und Retter. Wie wäre wohl unsere (IV-)Situation, wenn wir ihn nicht hätten? Nicht drüber nachdenken, Paule.

Denken wir jetzt lieber noch einmal an Augsburg. Und an ein anderes Spiel. Ein Pokalspiel. Eigene Gesetze und so. Für den guten Gesamteindruck dieser ersten 50% der Saison.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Königsklassengruppenphasenende. Kein Spiel zu früh.

Es ist und war merkwürdig. Was wir in der diesjährigen Championsleague-Gruppenphase erlebt haben.

Da liefern wir ein klasse Heimspiel gegen Valencia – den scheinbar stärksten Gegner der Gruppe – bekommen das Gegentor, verschießen einen Elfmeter und sind deshalb im Rückspiel gegen 10 Gegner nach dem 0:1 nicht nur den fest eingeplanten Gruppensieg quit sondern gefährden das Achtelfinale. Erst eines dieser typischen Müller-Tore sorgte hier für Klarheit.

Da treten wir beim – scheinbar – schwächsten Gegner der Gruppe an und werden, ebenso eiskalt wie effizient, ausgekontert. Drama, Baby. Im gestrigen Rückspiel wenigstens kaum gefährliche Konter der Weißrussen. Und am Ende vier Tore. Himmel.

Die Spiele gegen Lille. Eine wilde Treterei im Hinspiel. Eine Demütigung im Rückspiel.

Alles im Allen sind wir froh, dass es vorbei ist. Blicken wir zurück auf den Abschluss gegen Bate?

Es war der erwartet zähe Gegner. Kein frühes Tor und deshalb unermüdliches Anrennen. Dazu eine leichte Befürchtung, ob es unser Trainer mit seiner größeren Rotation übertrieben haben könnte.

Hatte er nicht. Erst kam Shaqiri, dann Gomez. Und nach dem Platzverweis (völlig berechtigte Rote Karte gegen Boateng übrigens) nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Das zu sehen tat gut. Nach den Erinnerungen an das Hinspiel.

Alles richtig gemacht. Späte Einwechslungen richtiger Klasse. Spieler, die noch was erreichen wollten in diesem Spiel.

Nein, nach der Gruppenphase bin ich mehr zufrieden als unzufrieden. Viel darf aber nun nicht mehr passieren. Beim Thema Verletzungen und Sperren.

Wie lange wird Boateng gesperrt werden? Ein Spiel? Ich befürchte eher zwei Spiele. Womit klar wäre, dass für das Achtelfinale Badstuber und Boateng sicher fehlen. Dem Kader sei Dank, dass wir auf Dante und van Buyten zählen können.

Insofern Herr Gustavo bis Februar wieder fit ist, stünde auch noch Herr Martinez für die IV-Position zur Verfügung. Falls was mit den beiden Erstgenannten passiert. Dante steht schließlich auch nur eine Karte vor einer Sperre.

So. Herr Gomez hat sein Tor gemacht. Der kommt wieder. Dann haben wir echte Klasse im vorderen Sturmzentrum. Herr Shaqiri zeigte ferner eines seiner besseren Spiele in der Startelf. Das macht Mut. Denn wir brauchen eine Absicherung für unsere Lebensversicherung Ribéry.

Eine weitere Lehre nach den ersten sechs Championsleague-Spieler dieser Saison: Niemals Herrn Müller abschreiben oder zu früh auswechseln. Da geht immer noch mal was. Wirkt er zuvor auch noch so unbeteiligt am Spiel.

Für wen die Winterpause offenbar auch keine Woche zu früh kommt, ist Herr Schweinsteiger. Täusche ich mich (ich mein, ich hab‘ ja eh keine Ahnung), oder läuft er in den letzten Spielen seiner Form hinterher?

Er spielt nicht schlecht, aber gegen Bate waren da durchaus einige schwäche (Fehl)Pässe dabei, die man von ihm eigentlich nicht kennt. Mhm.

Warten wir vielleicht das „beste Trainingslager aller Zeiten ab“…

Was geht weiter hinten?

Ich gebe zu, dass ich ob unserer Viererkette Sorgen hatte. Weil ich an das Hinspiel dachte. Unbegründet, klar. Rafinha, van Buyten, Boateng / Dante und Contento hatten nicht wirklich Probleme mit den Offensivbemühungen unserer Gäste.

Vielleicht ist es aber auch so, wie es unser Sportvorstand nach dem Spiel zum Besten gab: „Es gibt keine zweite Reihe.“ Und dafür war dieses Spiel wichtig. Trotzdem bin ich froh, dass wir zunächst Lahm und Alaba auf den Außen verteidigen lassen können.

Schauen wir nach vorne. In zwei Wochen wird das Achtelfinale ausgelost. Und es wird schon wieder wild diskutiert, wer sich jetzt welchen Gegner wünscht.

Was ich dazu sage? Wurscht. Sollen sie nur kommen. Freuen würde ich mich über Celtic und Arsenal. Beides meine Teams im jeweiligen Land. Real macht mir nach den Spielen gegen Dortmund und deren dort gezeigter Einstellung keine Angst. Milan? Schon lange nicht mehr gefährlich. Oder?

Lassen wir es einfach auf uns zukommen. Und hoffen wir, dass WIR uns keine Probleme machen. Mit weiteren Verletzungen und Sperren. Dann sollte unser Weg noch nicht zu Ende sein.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von Schongängen, Umschaltern und Mr. Perfect

Ich fühle mich komisch während ich hier sitze und den Bericht zum gestrigen Heimsieg gegen Mainz verfasse.

Komisch, weil mir einfach nix einfallen will, was ich zu kritisieren hätte.

Die Bayern haben die ersten 20 Minuten in dieser Begegnung einen perfekten Fußball gespielt gegen eines von diesen Teams, die uns – bislang – angeblich so wenig liegen sollen. Also extrem gut in der Defensive gestaffelt (inklusive Extrem-Nachlaufing) und bei Ballbesitz explosionsartig in Richtung unseres Tores rennen, um auf direktem Weg den Abschluss zu suchen.

Von Mainz – gerüchteweise als Angstgegner tituliert – sah man derlei nur sehr selten. Und selbst in den Phasen, als die Bayern schon im Schongang waren und Mainz „mal machen ließen“ – auf Deutsch: Wir durch unseren Schlendrian in „Gefahr“ gerieten – war unsere eigene Defensive zumeist Herr der Lage. Stark, was die Sportskameraden Neuer, Lahm, Boateng, Dante und Badstuber ablieferten. Nicht minder erwähnenswert die Leistung der Herren Schweinsteiger und Gustavo (hört, hört).

Sicher. In der letzten Saison, den letzten Jahren, hatte Mainz mit seiner Taktik nicht unerheblichen Erfolg, aber erneut (schon im dritten Spiel) hatte ich eigentlich kaum Sorge um mein Team. Und Mainz hat es ja – nach den ersten 20 Minuten und in HZ2 – tatsächlich probiert. Aber irgendwann war halt Schluss. Und wäre der – verdiente – Elfmeter nicht gewesen, hätte Dante nicht seinen einzigen Fehler (war es nicht gar sein erster in dieser Saison?) gemacht, Mainz wäre wohl erneut ohne Tor geblieben (ohnehin nur per Elfmeter in dieser Saison).

Schwacher Gegner, von mir aus. Aber eben diese(r) schwache(r)n Gegner haben uns bis heute trotzdem Probleme bereitet. Mich euphorisiert so eine Erkenntnis. Und mit dieser Beschreibung ist zunächst einmal gemeint, ich nicht schon nach drei Spieltagen erste Flecken auf unserer weißen Weste analysieren muss.

Allein, es gibt noch mehr, worüber wir Bayern-Fans uns endlich wieder freuen können.

Was wäre wohl noch vor Jahresfrist hier und all überall in der Community los gewesen, wenn wir kurz vor einem Spiel erfahren hätten, dass neben Alaba, Gomez auch Ribéry und Robben verletzt fehlen? Der weißblaue Himmel wäre uns bedrohlich nahe gekommen.

Und jetzt?

Spult – zugegeben gegen (noch) keine großen Gegner – Herr Badstuber solide und oft kritikfrei sein Programm als dritter Vertreter auf der LAV-Position ab und schicken wir einfach Shaqiri und Müller (auf seine WM 2012er-Position) ins Rennen. Ganz zu schweigen von Mandzukic, der Herrn Gomez sicherlich – und völlig zu Recht – nicht kampflos den Stammplatz zurückgeben wird (wann kommt Super-Mario 1 eigentlich wieder zurück?)!

Sehr, sehr gut.

Und wenn all das nicht schon positiv genug wäre, durften wir die letzten 15 Minuten erneut unseren neuen Mr. Perfect bewundern.

Auf Twitter gelte ich ja inzwischen schon als #Fanboy und ich glaube tatsächlich, dass hier vieles medial auch arg überhöht wird (um ihn bei der nächsten Gelegenheit zünftig abstürzen lassen zu können), aber wie stark war gestern erneut die Performance von Javier Martinez?

Einem Spieler, der quasi ohne(!) Vorbereitung vor zwei Wochen bei uns aufgeschlagen ist und dann mal locker so einen Sprint in der 92. Minute hinlegt und ebenso butterweich wie präzise auf Toni – der-hat-so-eine-tolle-Schusstechnik – Kroos flankt.

Der Wahnsinn.

Andererseits: Bremsen, Leute.

Jetzt fängt endlich die Saison an. Wir haben sieben Bundesliga-Spieltage bis zum nächsten Länderspiel-„Spaß“ zu absolvieren und am Mittwoch startet ferner die nächste Königsklasse. Ganz zu schweigen vom nächsten nationalen Spiel in Gelsenkirchen. Da wird sich zeigen, wie viel von der Euphorie da der Realität standhält.

Aber freuen darf ja wohl erlaubt sein. Es gab nicht wenige Saisonstarts, da mussten wir uns zum gleichen Zeitpunkt schon ganz andere Sorgen machen. So.

Wer mich allerdings kennt, der kann sich vorstellen, dass ich trotzdem noch ein wenig was zum Kritisieren finde.

Zum Beispiel, weshalb wir überhaupt erst in diesen Schongang verfallen sind. Beim Stand von „nur“ 2:0. Oder was sich Herr Dante dabei dachte, vor dem Elfmeter seinen Gegner derart zu verteidigen. Oder das rings um das Gegentor der Schiedsrichter sich sicherlich eher nicht um die Auszeichnung „Heimschiedsrichter des Monats“ beworben hat.

Womit wir wieder beim Punkt Euphorie wären: Es kratzt uns alle nicht! Wir machen einfach weiter und finden auch immer wieder den Umschalter. Offenbar bald eine Phrase weniger, die die üblichen Verdächtigen im Zusammenhang mit dem FC Bayern benutzen können.

Mich stört es nicht.

Weitere Einzelkritik vonnöten?

Nö. Ihrso?

Jetzt gegen Valencia gut auf der „Road-to-London“ starten und danach(!) auf Schalke fixieren. Das wird schwer genug.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von fränkischen Kämpfern und bayerischer Verkrampfung

Es wird ja alles immer schneller, immer hektischer. In unserer Welt. Sagt man so.

Kann sich der Fußball davon freimachen? Natürlich nicht. Auch der Fußball ist ständiger Veränderung unterworfen. Wer sich nicht anpasst, oder wem nicht ständig etwas Neues einfällt, der fällt zurück.

Vor dieser Saison war die vieldiskutierte Frage: Gewinnen die Dortmunder ihren dritten Titel, ihr dritte Meisterschaft in Folge oder holen sich die Bayern den ihnen – nach eigener Überzeugung- zustehenden Erfolg zurück? Und was müssen die Bayern dafür tun? Was muss verändert werden?

Ich habe mich da bewusst heraus gehalten. Zum einen weil ich andere Sorgen hatte und zum anderen, weil derlei Diskussionen zu nichts führen. Wichtig ist auf’m Platz.

Heute absolvierte unser FC Bayern sein erstes Saisonspiel in der noch frischen Bundesliga. Einer Jubiläumsspielzeit. Und zwar in Fürth.

Vor dem Spiel war ich froher Hoffnung – diese Hoffnung wurde (am Ende) nicht enttäuscht.

Weil es zwar wieder einmal eines dieser „Schweinespiele“ wurde, wo sich unser Gegner nur „hinten rein stellt“ und auf Konter lauert und wir in Handball-Manier in mehr oder weniger großer Entfernung zum gegnerischen Strafraum unsere Kreise ziehen – es aber ein eher selten gekanntes Ende nahm.

Im letzten Jahr hätte ich mir Sorgen über eine erneute Seuchensaison gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich mir genau diese Sorgen auch bis zum 1:0 gemacht, sah alles doch genauso übel aus wie zuletzt häufig gegen solche Teams.

Und dann diese Ecke von Shaqiri. Einem Neuzugang, der offenbar doch noch ein wenig mit dem Unterschied zu kämpfen hat zwischen Spielen des FC Basel und in der Bundesliga gegen solche Spielentwürfe.

Aber es war eben eine Shaqiri-Ecke. Und alles was mit dem ruhenden Ball zu tun hat, scheint Shaqiris Ding zu sein. Ganz offensichtlich trainiert der Kerl so etwas.

Die Ecke erreichte den nächsten – kopfball-starken – Neuzugang Dante, der fast schon die Führung erzielte. Offenbar kurzzeitig verwirrt ob dieser Aktion, verlor die fränkische Abwehr den Überblick und Thomas Müller aus den Augen, der, in der für ihn typischen Art und Weise den Ball in die Maschen drosch.

Da war er. Der Silberstreif am Horizont. Die Hoffnung, dass sich doch etwas ändern könnte. In dieser Saison. Dass die dunkle Zeit der schwarz-gelben Macht ein Ende finden kann. Erleichterung all überall.

Was so ein paar – gezielte – Neuzugänge ausrichten können.

Auf einmal wurde aus fadem Grau ein helleres Weiß. Die bayerische Verkrampfung löste sich. Spürbar. Und die fränkischen Kämpfer spürten ein erstes Zweifeln. Ein Zweifeln, ob man vielleicht doch nicht Mönchengladbachs Borussia nacheifern könnte – das erste Spiel der Saison sei immer das leichteste gegen die Bayern.

Falsch gedacht.

Es kam schlimmer. Und den Fürthern wurde klarer, dass die 40 Punkte wohl doch in den restlichen Spielen geholt werden müssen…

Gibt es trotz des – am Ende – souveränen Sieges Anlass zur Kritik?

Natürlich, denn nur durch Kritik wird man… ach lassen wir diese Allgemeinplätze mal kurz außen vor.

Die Maßnahme, auf der vakanten LAV-Position mit Badstuber eine in der gesamten Vorbereitung unerprobte Lösung der Besetzung des Sportkameraden Can vorzuziehen, sollte sich als goldrichtig erweisen. Man sah von Badstuber kaum etwas. Und das ist positiv gemeint. Bei Can sahen wir in den entsprechenden Spielen nur Sorgen. Ein Fortschritt. In diesem temporären Problem. Alle verletzten AVs sind schließlich auf dem Weg der Genesung.

Dante gab den Abwehrchef und zog so Boateng mit, der imho erneut unterstrich, dass er aktuell nur IV #03 ist.

Lahm spielte ok bis gut, ist aber auch noch nicht wieder fehlerlos oder gar in Top-Form.

Das defensive Mittelfeld erneut nur mittelprächtig besetzt. Klar, sowohl Gustavo als auch Kroos hatten ein paar gute Szenen, aber so arg viel trugen sie nicht zur Unterstützung unserer stetigen Offensivbemühungen bei. Leider. Ist aber auch nicht deren Aufgabe. Besagten Basken erwähne ich explizit nicht. Mit der Einwechslung des immer noch nicht wieder voll ein planbaren Schweinsteigers wurde es offensiv geringfügig besser, es blieb aber ein Muster ohne Wert, da zu diesem Zeitpunkt der Gegner schon geschlagen war.

Unsere Außenstürmer Shaqiri und Robben agierten lange Zeit fahrig und blass. Erst später, als die Bayern in HZ2 den Gegner mehr oder weniger im Griff hatten, ergaben sich die notwendigen Räume – vor allem für Robben – Shaqiri braucht diese durch seine Schnellig- und Wendigkeit ja nicht so wie unser Holländer. Kurzum: Beide wurden besser und gefährlicher.

Müller und Mandzukic zeigten sich bemüht und hatten bis zur bayerischen Führung die gleichen Probleme wie alle anderen Teamkollegen.

Wenn wir das Spiel zusammenfassen wollen:

Es bleibt noch Luft nach oben – ABER ein Sieg zum Auftakt, in der Tabelle zunächst einmal vor dem BVB zu liegen – derlei hatte ich nicht erwartet, nur gehofft.

So kann es aber weiter gehen und es gefällt mir fast alles viel besser als noch vor Jahresfrist!

Jetzt alle Verletzten schön weiter gesund pflegen und ab morgen volle Konzentration auf Stuttgart.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von Shaq, lahmen Jahn und guten Transfers

Der FC Bayern hat die zweite Runde des DFB-Pokal erreicht.

Dieser eher nüchternen Schlagzeile muss man als Fan des Vereins von der Säbener Straße viel mehr Bedeutung beimessen, als auf den ersten Blick – für Außenstehende – erkennbar ist.

Weil endlich diese endlos erscheinende Sommerpause ein Ende hat!

Weil wir nach dem Supercup ein zweites Spiel (mit wachsender Bedeutung) gewinnen konnten!

Weil wir nun wissen, dass unsere Neuzugänge offenbar kein Schuss in den Ofen sind!

Da hüpft das rot-weiße Herz doch höher, wenn man Ribéry zur Halbzeit auswechselt, wenn Robben noch nicht wieder voll dabei ist, wenn Gomez, Alaba verletzt fehlen und auch Schweinsteiger erst spät hinzukommt, dies kaum weiter auffällt und unser Team trotzdem gut bis sehr gut agiert.

Klar, es war nur der Jahn aus Regensburg, der offenbar keine weiter erwähnenswerte Offensive sein eigen nennt und ja es war brutal warm und nach dem 0:1 war das Spiel eigentlich gelaufen, aber war es in der jüngeren Vergangenheit nicht doch eher so, dass wir uns echte Sorgen machen mussten, wenn obige Spieler fehlen oder zumindest nicht bei 100% sind?

War es keine Freude einen Shaqiri mit zunehmender Spieldauer in seiner Halbzeit wirbeln zu sehen? Gar viel wirbeliger als Herrn Ribéry? Tres bien!

Und Xherdans Freistöße erst, Himmel. Haben wir da etwa einen Spieler im Kader, der Extra-Schichten nach dem offiziellen Training schiebt, weil er genau solche Freistöße wie zum 2:0 übt? Ein Spieler, der sich auf Eigeninitiative hin ständig verbessern will und dies auch tut??

Ich schmelze. Dahin.

Und dann ein Mandzukic, der mitspielt, Bälle verteidigt und – analog zu Gomez – wie beim 1:0 einfach da steht, wo der Ball hinkommt. Der Wahnsinn.

Klasse auch, welche Steigerung Thomas Müller widerfuhr, als er in HZ2 – offensichtlich – die rechte Außenbahn beackern durfte. Zumindest habe ich ihn nach dem Seitenwechsel dort häufiger in alter 2010er-Manier wirbeln sehen.

Aber ich will hier keine Robben-Diskussion entfachen. Punkt.

Womit wir bei den eher nicht so dollen Aspekten des gestrigen Einzugs in die zweite Pokalrunde wären.

Vor dem Spiel zeigte ich mich noch enttäuscht über die Nichtberücksichtigung Dantes in der Startelf. Nun gut, er war nach dem Supercup-Finale angeschlagen und wurde geschont. Entschuldigung, Jupp.

Dass wir ihn brauchen, zeigte sich in der Leistung von Boateng. Insgesamt solide aber der eine Bock war auch dabei. Zu seinem Glück (für meine Bewertung) eroberte er sich diesen Monster-Ballverlust dann noch zurück. Aber eher nur, weil der Jahn so gar keine gefährlichen oder schnellen Offensivkräfte zu bieten hatte (wie sonst ist zu erklären, dass Boateng seinen Gegenspieler noch einholen und ihm den Ball abnehmen konnte?).

Apropos brauchen.

Wir brauchen Herrn Alaba zurück. Oder zumindest Herrn Contento.

Bei aller Liebe und dem Verständnis für seine Jugend und Unerfahrenheit, aber die Leistung von Can muss man kritisieren dürfen. Klar, es gab in den sozialen Kanälen auch Kritik an Heynckes, dass Can halt für diese Position gänzlich ungeeignet sei, aber was willst du machen, wenn drei AVs gleichzeitig verletzt sind. Sehen wir es positiv – es war noch kein ernsthafter Gegner. Nix passiert.

Muss ich was über Herrn Kroos sagen?

Doch. Die einzige Weltklasse-Aktion, die mir aufgefallen ist: Sein Pass auf Ribéry vor dem 1:0 durch Mandzukic. Das war Zucker. Der Rest ist besser Schweigen. Er kämpft in dieser Saison mit Müller und Shaqiri um die 10er-Position. Viel Glück.

Der Rest war – für Regensburg ausreichender – Durchschnitt.

Ab sofort volle Konzentration auf Fürth!

P.S. Für Pizarro hat mich sein Hammer zum Endstand ehrlich gefreut und wenn der das reproduzieren kann (Einwechslung, Schuss, Tor), dann wird das vielleicht doch noch mal was mit uns (im Vergleich zu seiner letzten Endphase bei uns). 😉

Alles super oder Das Wichtige im Unwichtigen

Der FC Bayern hat den Supercup gewonnen. Hurra. Endlich die teufliche – epochale – Niederlagen-Serie gegen die schwarz-gelbe Übermacht durchbrochen. Hui. Alles super.

Ganz ehrlich, Leute – für wen hat der FC Bayern jetzt eigentlich diesen Supercup gewonnen? Für sich? Oder vielleicht fürs Boulevard, dass nach dem Spiel – wahlweise – in dieser auslaufenden Sommerpause endlich mit neuen Schlagzeilen aufmachen kann oder ansonsten die unfassbare und ach so demütigende, schmachvolle BVB-Sieges-Serie weiter bejubelt hätte?

Ist mir wumpe.

Die Spieler (also unsere) juckt das eh nicht so wie all die hysterischen Familienmitglieder rund um sie herum und ich wollte und will ohnehin jedes Spiel meines FC Bayern gewinnen. Who cares also?

Klar war es gut, dass wir dann tatsächlich auch gewonnen haben. Besser als umgekehrt.

Klar war es erschreckend, wie sehr die Bayern die Himmelsstürmer vom Anpfiff an im Griff hatten.

Aber klar war auch, dass es den Klopp-Kickern trotzdem möglich war, nicht nur ein Anschlusstor zu erzielen, sondern in der zweiten Halbzeit ebenbürtig zu werden.

Und klar ist ferner, dass dieses Spiel nichts, aber auch rein gar nichts mit der nächsten Bundesliga-Saison zu tun haben wird.

Dortmund wird weiter sein Ding durchziehen. In der Umschaltbewegung und in der Offensiv-Dribbel-Schnibbel-Qualität sind sie weiterhin mit an der Spitze in Deutschland. Wer würde das nach diesem Spiel ernsthaft in Frage stellen wollen? Ich nicht.

Aber gut getan hat es trotzdem, da bin ich ganz ehrlich. Einfach so. Deshalb bekommen wir keinen einzigen verlorenen Titel zurück, aber das bayerische Herz machte gleichwohl leichte Hüpfer, als es einen Klopp nach Schlusspfiff erlebte, oder Aussagen des Prototypen des modernen Abwehrspielers schlecht hin hören durfte.

„Um in München einen Elfmeter zu bekommen, muss schon einiges passieren.“

Mats Hummels

Womit wir bei der Detailanalyse wären.

Die Bayern gaben Gas. Vom Anpfiff an. Das gefiel mir gut. Sogar sehr gut. Dass der BVB da Probleme hatte, steigerte diese Freude. Auch wenn erst Vorbereitungszeit ist und noch nicht Anfang Dezember.

Die beiden Tore zum frühzeitigen 2:0 der Bayern waren excellent und versprühten einen fast vergessenen Glanz und Reiz. Das wir ferner im Spiel „dagegen hielten“ machte mir Hoffnung. Wir waren gallig. Alles andere hätte mich nach der unmittelbaren Vorgeschichte auch gewundert. Hoffen wir, dass sich derlei konservieren lässt.

Wie erwähnt stieg mit zunehmender Spieldauer die Beteilung der Borussen am Spiel. Der Anschlusstreffer hatte seine Berechtigung. In Ermangelung sonstiger Argumente entbrannte unter einigen BVB’lern eine Diskussion um die Handelfmeter-reife Situation kurz vor Schluss.

Sagen wir es mal so: Man kann sich da hineinsteigern. Wenn man frustriert ist. Aber wer nach dem Studium der x-ten Wiederholung immer noch steif und fest behauptet, dass Herr Lahm da klar den Ball mit der Hand gespielt hat, dem, ja dem kann man auch vor der eigentlichen Saison schon nicht mehr helfen.

Es war die Brust unseres Kapitäns. Vielmehr sein Wappen. Unser Wappen. Punkt.

Ist derlei eventuell gar ein Zeichen?

Unser Wappen, unser Verein, unsere Familie? Und sie können es versuchen, uns treffen, aber es macht uns nichts aus, wir lassen uns nicht von unserem – erfolgreichen – Weg abbringen?

Zu viel Philosophie zu diesem frühen Zeitpunkt!

Was zusätzlich noch in guter Erinnerung blieb?

Gomez-Ersatz Mandzukic. Er ist kein Ersatz. Er ist vollwertig. Wann hatten wir zuletzt dieses Gefühl in unserer vordersten Offensive?

Dante! Himmel, was habe ich ihn verflucht. In all seinen Einsätzen im Gladbacher-Trikot. Gegen uns. Und was passiert? Er kann diese Leistung eins zu eins übertragen. Ein Neuzugang, der nicht nur gegen uns Extraklasse spielt, nein, auch mit uns. Hat man so etwas schon einmal gesehen?

Ich bin begeistert. So kann das weiter gehen.

Und jetzt sämtlicher Fokus gen Regensburg!

Irgendwas mit großen Bänken, Löchern und Langeweile.

Es ist schon ein Kreuz. Mit dieser Sommerpause.

Wir Fußball-affine Menschen leiden. Und zwar nicht zu knapp. Leuten wie uns (Bayern-Fans) kann da zumeist auch kein Turnier einer Nationalmannschaft helfen.

Abwechslung in diesen – jedes Jahr wiederkehrenden – Wochen zwischen Juni, Juli und August bieten eigentlich nur die täglichen(!) Meldungen rund um unseren Verein. Einerseits.

Andererseits sind diese Meldungen zum Selbstzweck geworden, will sagen, es wird etwas gemeldet, obwohl es eigentlich gar nichts zu vermelden gibt. Was man ja auch an meiner Blog-Beitrags-Frequenz ablesen kann.

Die Langeweile, die eigentlich bekämpft werden sollte, kehrt somit zu uns zurück.

Wirklich übel sind ohnehin nur die Meldungen, die von Verletzungen unserer Spieler berichten. In der Vorbereitung! Aktuell ist diese Liste nicht gering, in den allerletzten Tagen aber nicht größer geworden.

Es fing an mit dem Rückkehrer Schweinsteiger, der ohnehin nur reduziert zurückkam. Die Vorbereitung also nicht vollwertig absolvieren konnte (abgesehen von diesem allgemeinen EM-Fahrer-Thema).

Dann die Alaba-Verletzung. Zack. Dann seine Vertretung Contento, Rafinha. Dann Gomez. Und sicher noch ein paar andere, die mir jetzt gerade entfallen sind.

Das klingt alles nicht gut.

Trotzdem bin ich gelassen.

Warum?

Weil ich erstens noch immer nicht im Fußball-Modus bin. Aus diversen, wechselnden Gründen kaum Vorbereitungs-Spiele meines FC Bayern im TV „bewundern“ durfte und mir somit auch Niederlagen wie am Samstag gegen Werder Bremen erspart bleiben. Zweitens neige ich ferner (zurzeit noch) nicht zu Extremen.

Was ist denn genau passiert?

Obige Spieler fallen ein paar Wochen aus. Ok. Grob gesagt, fällt die Hälfte dieser Zeitspanne in die Sommerpause. Nicht gut, aber auch nicht dramatisch. Punkt. Denn spielen wir etwa in drei Wochen das Pokalfinale, oder gar ein entscheidendes Spiel gegen den BVB um die Meisterschaft?

PLUS: Was passiert mit unserer Startaufstellung?

Mussten unter Herrn van Gaal noch all seine mitgebrachten Spieler ran und in der letzten Saison allerlei Positionsfremde Vertretungen, haben wir jetzt – plötzlich – mehrere Optionen.

Alaba und Contento können in der Anfangsphase dieser, noch nicht einmal gestarteten Saison von Lahm, Badstuber, Gustavo oder Can vertreten werden. Weil wir Lahm mit Herrn Boateng, Badstuber mit Herrn van Buyten oder Herrn Dante, Herrn Gustavo mit Herr Timoschtschuk oder Herrn Can vertreten können.

Und Herr Gomez? Für den steht Herr Mandzukic oder Herr Pizarro in der Startelf / als Backup parat. Und nicht mehr Olic und Petersen. Nix persönlich gegen die beiden, aber konnten wir uns mit beiden ruhig zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen?

Nein, ich persönlich denke, dass wir vor dieser Saison die Bank massiv verbessert haben. Viele mögen dies im Rahmen der Transferaktivitäten oft nicht so wahrgenommen haben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es diesbezüglich bei uns in der kommenden Spielzeit weniger Sorgen geben wird.

Ob jetzt Martinez nun doch kommt oder nicht und alles wieder nur eine Boulevard-Ente ist, wird man sehen. Schaden sollte uns ein Spieler seines Kalibers sicher nicht und es sollte durchaus ebenfalls nicht schaden, wenn wir etwas Druck von den Schweinsteiger’schen Schultern nehmen könnten.

Mir wäre dieser Aspekt auch verrückte 40 Mio. Euro wert.

Ausgerechnet Dante. Ausgerechnet Neuer. Ausgerechnet ausgerechnet.

Die Bayern stehen im Finale des DFB-Pokals. Nach einem harten Stück Arbeit.

Und wie ich – und viele Andere – doch Recht hatte(n).

Schießt der FC Bayern kein frühes Tor bekommt er Probleme. Immer noch.

Wobei man sagen muss, dass die Bayern vor allem in der ersten Halbzeit bei Kontern der Gladbacher Probleme hatten. Danach kamen bis zum Elfmeterschießen noch zwei, drei brandgefährliche Full-Speed-Spielzüge und das war es.

Das ist nicht schlecht, nein, ganz im Gegenteil, das ist das Spiel der Gladbacher und damit werden sie innerhalb eines Jahres von einem Fast-Bundesliga-Absteiger zum Championsleague-Teilnehmer. Meinen Respekt dafür.

Es ist aber eben auch „schon“ alles.

Defensiv klasse stehen, massiv offensiv pressen und unfassbare passgenaue Konter.

Der FC Bayern hatte mit dieser Spielweise im dritten Pflichtspiel der Saison gestern aber am wenigsten Probleme.

Viele Konter wurden abgefangen und die die durch kamen, wurden zumeist von Neuer geklärt oder verfehlten ihr Ziel.

Ich will in keinster Weise abstreiten, dass die Gladbacher schon in der regulären Spielzeit ein Tor erzielen hätten können. Und unverdient wäre das sicher nicht gewesen. ABER die Heynckes-Kicker hatten – in der Summe und über 120 Minuten – dann doch mehr klare Chancen. Chancenverwertung from hell.

Es fehlte(n) beim Schuss von Kroos vielleicht ein, maximal zwei cm, dann reden wir hier gar nicht von einer Verlängerung geschweige denn vom Elfmeterschießen. Es wäre das benötigte frühe Tor gewesen. Dann noch der Gomez-Kopfball, Robben mit freier Schussbahn mitten im Strafraum – das Spiel frühzeitig entschieden.

In der jüngeren Vergangenheit hätte dies den Gegner aufgebaut und die Bayern vor echte Probleme gestellt. Aber wir reden hier eben vom Pokal. Dem Halbfinale. Da fiel es selbst unseren Spielern nicht schwer, nie abzufallen und immer wieder anzurennen. Gladbach war durch die Atmosphäre ohnehin aufgeputscht.

Das Spiel war knapp, es war ausgeglichen. Gladbach hatte die bessere Defensive (Dante (100% Zweikampfquote?)!), Bayern die bessere Offensive.

Ob Gladbach mit diesen Fähigkeiten die nächste CL-Gruppenphase überleben wird? Wohl kaum, aber wahrscheinlich will man ohnehin einfach „nur mal dabei sein“. Ich schweife ab.

Das Spiel ist schnell erzählt.

Unsere neue Stammaufstellung (ohne Rafinha, Lahm auf rechts – danke Jupp!) überzeugte erneut, wenn auch ein zuletzt gewohnter Kantersieg kaum zu erwarten war.

Neuer hielt mehrfach in der 1:1-Situation herausragend. Unsere IV stabil wie immer. Die beiden Außen ließen defensiv kaum etwas zu (gegen diese Hochgeschwindigkeits-Konter muss weiter vorne ein Mittel gefunden werden) und schalteten sich mit zunehmender Spieldauer immer öfter ins Offensivspiel ein.

Kroos und Gustavo zeigten defensiv ab und an leichte Schwächen, der Toni dafür offensiv umso stärker.

Und über unsere Offensive muss man ohnehin kaum Worte finden. Herr Ribéry war zwar erst ab der 30. Minute im Spiel, Herr Robben dafür umso emsiger. Herr Müller und Herr Gomez hatten zu wenig Platz für gelungene Aktionen. Derlei war zwar zu erwarten, aber unser Spiel war – vor allem in HZ1 – eben zu statisch und zu langsam, so konnte man die gut gestaffelten Abwehrreihen der Gladbacher nicht gefährden.

Nein, man hätte einfach ein oder zwei der hochkarätigen Chancen verwerten müssen. Geschichte.

In der Verlängerung merkte man beiden Teams die bisherige Spielzeit an. Hier aber vor allem den Niederrhein-Kickern. Alter Schwede, die waren ja stehend k.o. – umso schlimmer, dass wir sie nicht erledigen konnten.

Ich persönlich hatte ja vor dem Spiel ein gutes Gefühl, allerdings stieg spätestens in der zweiten Halbzeit der Verlängerung die Aufregung.

Ausgerechnet gegen uns hätte Gladbach ja noch das Duseltor oder den späten Treffer erzielen können. Andererseits sah man ja offensichtlich, dass die zu diesem Zeitpunkt froh waren, nicht mehr übermäßig laufen zu müssen.

Vor dem Elfmeterschießen war mir total klar, dass hier Neuer irgendwas reißen würde. Ich hatte da eine Vision und die trat ja auch ein. Dass kurz zuvor – ausgerechnet – Dante den Ball über das Tor drosch, konnte man ja nicht ahnen. Außer vielleicht pfiffige Sportjournalisten.

Nein, wir hätten das Elfmeterschießen so oder so gewonnen.

Die ganze Körpersprache, die Sicherheit in den Schüssen und bei den Schützen (Alaba!) – all dies muss Gladbach einfach beindruckt haben. Kaum ein Schuss der Gladbacher war locker und souverän. Am ersten war Neuer fast dran, der dritte ging drüber und den vierten hielt er mit dem Fuß.

Klar, für Journalisten und Neuer-Gegner wurde er da angeschossen. In etwa so wie Kahn im Championsleague-Finale 2001, gell?!

Nein, nach diesem Spiel ist vieles im Reinen. Im Halbfinale auszuscheiden ist ohnehin das Blödeste was man sich vorstellen kann. Verliert man, hat man noch nicht einmal ’ne englische Woche gewonnen. Dann lieber früh ausscheiden – wie der BVB über die letzten Jahre…

Das sog. Traumfinale ist perfekt. Läuft es gut, feiern wir am 12.05. in Berlin das Double. Läuft es schlecht – nicht. Erreichen wir jetzt noch gegen Marseille das Championsleague-Halbfinale ist für mich die Saison zunächst einmal im Soll.

Bei allen anderen Dingen helfen uns nur die Tagesform, das Glück oder die nächsten Dortmund-Gegner.

Jetzt erst einmal an Hannover denken – da ist ebenfalls noch ’ne Rechnung offen. Dortmund in Köln? Spielt Poldi mit, oder hat Dortmund noch ’ne Verlängerung der Sperre erreicht? 😉

Für uns gilt so oder so: Kämpfen und Siegen, FCB!