Wer keine Ziele mehr hat erfreut sich am Leid der Anderen

Im Moment würden zehn Bundesliga-Teams gerne mit uns tauschen. Aber was bringt es uns, mit dem Finger auf anderen Mannschaften zu zeigen, denen es noch schlechter geht?

Lautern, Werder, Nürnberg, Köln, Gladbach, Schalke oder Stuttgart?

Wir stehen auf Platz 8 und haben nach dem 6.Spieltag 10 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Das klingt hart. Es werden aber bis zum 34.Spieltag noch 84 Punkte vergeben.

Abgesehen davon ist die Bundesliga doch aktuell mehr als quer, oder?

Wie sonst sollte man erklären, dass die Stuttgarter zuhause gegen Leverkusen 4:1 verlieren, wo sie doch in der Woche zuvor an gleicher Stelle die Gladbacher mit 7:0 zerlegt haben. Die Gladbacher übrigens, die in Leverkusen mit 6:3 gewannen?

Wie erklären, dass Bremen 3:2 gegen den HSV gewinnt, nachdem sie zuvor in Hannover 1:4 demoralisiert wurden, die ihrerseits zuvor in Wolfsburg 0:2 verlieren, die damit nach drei Niederlagen den ersten Sieg feierten?

Man kann es drehen wie man will – das alles hat noch keine große Aussagekraft. Und solange der FC Bayern nicht auch noch nach dem 17.Spieltag mit 10 Punkten Rückstand auf Platz 8 versauert, mache ich mir noch keine ernsthaften Sorgen um die Meisterschaft.

Soviel generell zum Thema Bundesliga und Tabelle.

Jetzt im Speziellen zum Thema FC Bayern.

Seit langer Zeit habe ich mal wieder ein Spiel meines Vereins nicht live gesehen. Vielleicht besser so. Deshalb war ich aber auf die professionellen Kommentare der sog. Sport-Journalisten angewiesen. Und was ich da hörte und sah, gab mir durchaus ein differentes Bild.

In der Sportschau sprach man von einem flotten Spiel, guten Mainzern, dominanten Bayern und einer Überraschung. Im Sportstudio von „der Rückkehr der Dusel-Bayern“, einer Sensation und lobte die Mainzer über den Klee. Derlei nehme ich allerdings schon lange nicht mehr ernst, ist das ASS doch die Haus- und Hofsendung des FSV. Wobei die Mainzer dafür gar nix können, scheint nur die Vorgabe der Redaktionsleitung zu sein.

Wie auch immer.

Persönlich habe ich ebenso flinke wie freche Mainzer gesehen (bin ich eigentlich nur einfach zu alt, oder wieso haut uns niemand den Namen „Madjer“ um die Ohren?), die unsere Abwehr vor diverse Probleme gestellt haben (ist mir sogar lieber so, denn das lenkt die Sicht auf unsere eigentlichen Probleme – die Abwehr!). Darüber hinaus zwei, drei Bayern-Chancen, die wir – natürlich – einmal mehr nicht genutzt haben.

Von der, noch einmal massiv erhöhten bayerischen Fehlpassquote habe ich nur gelesen – es muss eine Qual gewesen sein.

Aber ist das alles andererseits wirklich so einfach? Wir müssen nur unsere (wenigen) Chancen verwerten und dann ist alles gut? So einfach?

Ich glaube nicht.

Ändern können wir natürlich momentan ohnehin nix. Robben und Ribéry stehen einfach nicht zur Verfügung und der Kader kann – abgesehen von Amateuren und vertragslosen Profis – nicht erweitert oder ergänzt werden. Wir müssen bis 01.01.2011 mit diesen Spielern auskommen und das Beste daraus machen.

Was im Moment das Beste ist?

Anfangen Punkte zu sammeln und den Abstand zur Tabellenspitze so klein wie möglich zu halten!

Nicht mehr und nicht weniger.

Eine Einzelkritik muss ich mir leider verkneifen, da ich keinen Spieler über die vollen 90 Minuten sehen konnte – ihr?

Update: Contento jetzt ebenfalls länger verletzt? Dann bitte wieder das System der Vorsaison – Badstuber links, Demichelis rein – hilft ja nix.

Ich will ja nix sagen und ich habe ja auch keine Ahnung

Aber irgendwie erinnert mich die Schalker Situation fatal an die der schwachgelben Borussia vor dem großen Crash mit Niebaum und Meier als sie die Championsleague verpassten.

Nur – wie gesagt – ich habe keine Ahnung, bin kein Schalker und kenne die echten Zahlen nicht.

Allerdings gibt es doch bestimmt den einen oder anderen Schalker, der mir sofort darlegen kann, dass das keine kritische Situation für die Königsblauen und alles total seriös durchkalkuliert ist, oder?!

VW-McClaren gegen den Audi mit Wohnwagen

Oder so (ich konnte nicht widerstehen).

Die Bundesliga hat uns wieder.

Man hat ja soviel gehört. In diesen Tagen. Vor allem, dass diese Sommerpause so kurz gewesen sein soll. Kam mir ganz anders vor.

Egal.

Jetzt geht es endlich wieder rund. Und zum Auftakt der neuen Saison (ich überlege, erst zum Anpfiff einzuschalten um diese Pseudo-Eröffnungszeremonie zu verpassen) spielen also die Meister der letzten zwei Jahre gegeneinander.

Ob dies ein guter oder schlechter Gegner für unsere Bayern ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wäre der Gegner zu schwach, wird er von unseren Spielern gerne einmal unterschätzt, ist er zu stark, würde man wohl diese merkwürdige Vorbereitung sofort bemerken.

Wolfsburg liegt da aktuell – meiner Meinung nach – in der Mitte.

Zwar hat man sich beim VW-Werksteam massiv verstärkt (nicht mit bayerischen Maßstäben, aber offenbar die größten Ausgaben in der Liga), aber andererseits auch einen ganz neuen Trainer.

Einen Trainer, den man hierzulande nur mit dem Engagement bei der englischen Nationalmannschaft in Verbindung bringt. Allerdings war da viel mehr.

P.S. Für dieses 1999er Grinsen müssen wir heute eigentlich haushoch gewinnen…

Was soll man also von diesem Spiel halten?

Dem FC Bayern fehlen wichtige Leute. Robben und Olic. Um nur einmal zwei zu nennen. Die wichtigsten allerdings.

Alle anderen (wichtigen) Spielen sind wohl dabei. Zumindest anwesend, ob sie schon in Bestform sein werden, wage ich einmal zu bezweifeln.

Die Wolfsburger hingegen befinden sich in der Lage der Bayern von vor einem Jahr: Neuer Trainer, neues System, neue Spieler.

Kurzum: Man weiß es nicht.

Ich vertraue allerdings unserem Trainer, dass er das hinbekommen hat. Mit diesem Vorbereitungs- und Verletzungsproblem.

Einstweilen und um mich in Stimmung zu bringen, lese ich mir noch einmal die Berichte rund um das letzte Heimspiel gegen Wolfsburg durch und schaue mir das hier an.

Euch auch viel Spaß dabei!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Besser spät als nie.

Also der Beitrag zum Spiel der Bayern in Berlin. Am letzten Spieltag.

Die Luft war irgendwie raus.

Trotzdem gaben die Bayern vom Anpfiff an Gas. Schnell hätte es ein, zwei, oder drei Tore geben können.

Hätte. Wenn die Bayern gemusst hätten.

So war es allein Wühlmaus Olic vorbehalten, die Führung der Bayern zu erzielen.

Gleichzeitig wurde vielen bewusst, weshalb die Hertha tatsächlich nur ein einziges Heimspiel in dieser Saison gewonnen hatte. Die Bayern haben in dieser Saison allerdings schon gegen (noch) schwächere Teams gespielt. Bitter für Hertha.

Mein Respekt aber für Spieler und Fans der Hauptstädter.

Nicht nur, dass das Funkel-Team es tatsächlich auszunutzen verstand, die Räume und Freiheiten zu nutzen, die ihnen die Bayern anboten, als sie nicht nur einen Gang herunter, sondern vielmehr in den Leerlauf schalteten und verdient den Ausgleich erzielten.

Einen Ausgleich, der das Heim-Tor-Konto der Berliner in dieser Rückrunde auf einen Schlag um 50% erhöhte.

Den Fans muss man ebenfalls Respekt zollen, weil sie ihre Mannschaft weiter unterstützten und sogar noch nach dem Spiel ihrerseits dem neuen Deutschen Meister die Ehre erwiesen und nicht fluchtartig das Stadion verließen.

Danke. Hätte ich nicht unbedingt erwartet.

Eine Einzelbewertung der Spieler fällt mir hingegen schwer. Nicht bei einer solchen Konstellation. Allenfalls dass es den Einwechselspielern schwer fiel das Niveau zu heben. Aber ein Fazit – auch von Seiten des Vereins – wird es wohl hoffentlich nach der Saison geben.

Am wichtigsten war irgendwann ohnehin das Drumherum. Die Meisterehrung. Die Feier des Meisters. Wer es am Ende wagen würde, unseren Meistertrainer mit Bier zu überschütten.

Inzwischen alles geklärt.

Nach dem Schlusspfiff nur noch Freude. Auf allen Ebenen. Aber hier hatte ich ja schon angedeutet, dass bei mir emotional, von der Lautstärke ebenfalls erstmal Luft holen angesagt war.

Begeisterung dagegen bei mir über die Feier der Spieler, des Trainers. Wie die Kinder tollten sie über den Rasen oder ließen endlich mal Dampf ab. Recht so.

Und in den nächsten Tagen wird sich bei mir der Dampf auch wieder aufbauen. Versprochen.

Rechtzeitig zu den beiden letzten Spielen der Saison. Einer Saison, die die Spieler unsterblich werden lassen könnte!

Und hoffentlich nicht mit einem Ende wie vor 11 Jahren…

Am Ende brach es dann aus uns heraus!

Das letzte Spiel war gespielt. Der Titel stand fest. Die Handbremse wurde gelöst.

Und plötzlich brachen bei den Bayern alle Dämme. Wir sind Meister!

Meine Frau wunderte sich, dass ich so gar nicht ausflippte.

Das kommt noch. Denn nach dem Meistertitel ist vor dem Pokal, ist vor der Championsleague. Aktuell speichert mein HDD-Rekorder alles, was so über die Flimmerkiste läuft zu diesem Thema. Schau‘ ich mir später an. Erst mal kommt heute die Familie dran.

Und zum Thema Freude: Ich habe mir unlängst schon (lautlos) die Seele aus dem Hals geschriehen.

Bei all den wundervollen Siegen gegen Hamburg, Schalke und Co. – ferner im Pokal gegen Schalke und in den letzten ebenso spannenden wie berauschenden Championsleague-Auftritten der Bayern. Gestern gab es kein nervöses Zucken, kein Daumendrücken bis es schmerzt. Die Luft war irgendwie raus und auch eben nicht (siehe oben).

Deshalb kommt der Detailbericht zum Hertha-Spiel was später. Ebenso wie die Ekstase. Hoffentlich.

Nur gucken, nicht anfassen!

Na gut. Sicher.

Meister ist der FC Bayern noch nicht.

Wenn Schalke in Mainz 8:0 gewinnt, müssen wir in Berlin bei der Tasmania Hertha 10:0 verlieren?

Mhm. Also lassen wir das mal.

Am Ende war es dann schon merkwürdig. Das Spiel war aus und die Bayern verhalten sich mehr als verhalten.

Bis dann das Endergebnis aus Schalke eintrudelte. Da gingen zumindest Spieler und Fans noch einmal aus sich heraus.

Offiziell will man sich aber bis nach dem letzten Spieltag zurückhalten. Und van Gaal hat ja jetzt seinen Spielern ohnehin zwei Tage freigegeben („damit sie mit ihren Freundinnen spielen können“ – herrlich).

Die Emotionalität war ohnehin viel früher viel stärker. Als die Bayern auch gegen Bochum (wie erhofft, aber immer wieder nicht erwartet) Gas gaben und schnell klar war, dass weder Magaths noch Woszs Worten Taten folgen sollten.

Spannend blieb also nur, ob Werder wirklich versuchen würde, beim FC Schalke noch was für die CL-Quali tun zu wollen.

Taten sie.

Und dieser Orkan war in der Allianz-Arena wohl bislang einzigartig (auch wenn viele Aussenstehende sowas dort für unmöglich hielten). Das 0:1 und erst Recht das 0:2 besiegelte die bayerische Meisterschaft. Mehr oder weniger. Und da – zum ersten Mal in dieser Endphase der Meisterschaft – sah man Unsicherheit bei den van-Gaal-Kickern.

Plötzlich kam Bochum doch noch einmal gefährlich in die Offensive. Weil die Spieler wohl auf einmal mehr Augen für die Anzeigetafel hatten und der Orkan sie kurzfristig selbst durcheinander brachte.

Ging ja noch mal gut. Und der Ehrentreffer hilft doch auch Bochum.

Das Spiel ist schnell erzählt. Ein Sieg stand zu kaum einer Zeit in Frage. Pech für Bochum, Schalke und Magath. Klar, wäre Bochum am 25.Spieltag bei uns angetreten, rund um ein CL-Hin- und Rückspiel – vielleicht wäre was gegangen. Aber so? Keine Chance. Ein FC Bayern auf der Zielgeraden, in dieser Konstellation, hält weder Ochs noch Esel auf.

Einzelne Spieler hervorzuheben verbietet sich für mich. Das war weder Hannover noch Schalke oder Leverkusen der Hinrunde, als wir unsere Überlegenheit nicht umsetzen konnten.

Es war gut, phasenweise sehr gut und es reichte. Punkt. Will jemand tauschen?

Die schwierigste Aufgabe für die nächsten beiden Berlin-Wochen ist jetzt die Einstellung für unser Freizeit-Spiel gegen die Absteiger aus Berlin. Spieler schonen oder Spannung hochhalten?

Ich bin mir sicher, dass van Gaal auch hier das Richtige tun wird.

Belassen wir es dabei.

Saisonrückblicke und Euphorieausbrüche dann ebenfalls erst nach der Saison…

Felix, mach den Rasensprenger aus!

Nein, Felix, es hätte Dir besser zu Gesicht gestanden, wenn Du Dir vorher noch einmal ein paar Statistiken durchgelesen hättest.

Diese hier zum Beispiel. Oder direkt diese.

Und dann hättest Du Dich in Deiner (gespielten) Souveränität einfach zurücklehnen können, um wirkliche Größe zu zeigen und dem FC Bayern zur verdienten Meisterschaft zu gratulieren.

Wolltest Du aber nicht.

Weil Du (und nur Du) mit dem zweiten Platz nämlich ganz und gar nicht zufrieden bist. Seit Du beim FC Bayern warst, wir Dich zum „Meistertrainer“ gemacht haben, ist Dein Anspruchsdenken ein anderes.

Im Gegensatz zum Umfeld des FC Schalke reicht(e) Dir das Erreichen der sicheren CL-Qualifikation nicht. Du wolltest mehr. Sicher. Die Fans dann auch. Aber beim Stand von 0:2 gegen Werder haben die Fans angefangen zu feiern. Nicht Du.

Du hast gute Miene zum – für Dich – bösen Spiel gemacht und die Welle mit Saurem-Gurken-Gesicht absolviert.

Schade.

Wie erwähnt, an Deiner Stelle hätte ich diese Diskussion nicht angefangen. Ich hätte vielleicht die Faust in meiner Tasche geballt und mir danach einen hinter die Binde gekippt.

Vizemeister ist Schalke nämlich aus ganz anderen Gründen geworden!

Schalke hatte keine Chance gegen die Bayern. Diese hat der sog. Arbeiterverein aber genutzt. Hat über große Teile der Saison am obersten Limit gespielt und von der besten Saison eines Kevin K. profitiert.

Denn wer redet von all den SR-Entscheidungen gegen die Bayern? Von all den Pfosten- und Lattentreffern, die wir nicht genutzt haben?

Hörst Du da bei uns irgendjemanden?

Ab und an vielleicht. Direkt nach dem Spiel, wenn man aufgeladen ist. Aber Stunden später? Im ASS-Interview? Als Aufmacher? Nö.

Egal.

Meister ist ja jetzt der FC Bayern. Von daher könnte mir Deine Gefühlslage eigentlich egal sein. Trotzdem wollte ich paar Gedanken zum Besten geben. Denn – und da sind wir uns doch alle einig – was wäre wohl für ein Aufschrei durch Deutschland, die Bundesliga und die gesamte Blogosphäre gegangen, wenn die Bayern sich derlei Begründung für einen Vize-Titel zurechtgelegt hätten?

Eben.

Ich persönlich freue mich für euch. Auf Schalke in der Championsleague. Und auf ein Schalke mit Doppel- und Dreifachbelastung. Und vor allem mit Deinen Gesetzen zu diesem Thema.

Meine Phrasen stehen schon parat.

Weisheiten #138

„Wir haben in München nichts zu verlieren. Die Bayern haben eine Euphorie vom feinsten, und auf uns setzt doch niemand einen Cent. Trotzdem wollen wir uns da nicht verstecken, sondern Fußball nach vorne spielen. […] Wir wollen München vor ein paar Probleme stellen.“

Dariusz Wosz, Feuerwehrmann und Optimist.

Felix, Du hast völlig Recht

Nein, wirklich, Felix, Du hast mit Deinen profunden Kenntnissen der Münchner Verhältnisse den Nagel auf den Kopf getroffen.

Hätte der FC Bayern den läppischen Spielplan Deiner Kumpel-und-Malocher-Truppe, wäre die Meisterschaft schon längst entschieden. Wohl zugunsten des FC Bayern.

Wie das?

Na wenn man sieht, zu welcher Leistung Robben und Co. fähig sind, wenn sie mal unter der Woche Pause haben, dann kann man sich wohl vorstellen, wie das punktemäßig an der Tabellenspitze der höchsten deutschen Spielklasse aussähe.

Langweilig. Fürs Boulevard.

So aber – mit einer Belastung, die (gefühlt) mind. doppelt so hoch ist, wie die Deiner Spieler – halten wir trotzdem Kurs.

Und dies mit ebenfalls jeder Menge Jugendspieler. Bei uns werden die allerdings eingesetzt, weil wir sie einsetzen wollen und die das Zeug dazu haben, schon in ihrem Alter diesem Druck und dieser Belastung standzuhalten. Und nicht, weil der eigene Verein vor der Pleite stand/steht und man dazu gezwungen wurde (ähnlich wie übrigens in Stuttgart, lieber Felix, nicht wahr? Da wo Geld vorhanden war (Bayern und Wolfsburg) haben Dich Jugendspieler dann nicht so richtig interessiert) – aber ich schweife ab. Wollte nur mal kurz was entgegnen.

Zum Spiel des FC Bayern selbst.

Sicher. Hannover ist nicht Manchester. Aber Hannover hat in der letzten Woche Schalke geschlagen. Und da Schalke ja die „kommende Kraft in Deutschland“ ist, kann uns dies schon was sagen.

Nur was?

Das der FC Bayern 11:2 besser ist als Schalke?

Nein.

Vielmehr, dass der neue FC Bayern, der Verein der van Gaals und Robbens, ein Gebilde ist, dass nicht aufgibt, nicht zurückschaltet, nichts verwaltet, dass immer noch mehr Gas gibt, bis der Tank leer ist (siehe Leverkusen – wie sonst ist dieser positive Ausreißer in dieser Grottenserie Bayers zu erklären?).

Dieser Umstand ist jetzt mal Pech für Dich, Felix.

Zeigt er doch, dass Schalke im Grunde wohl kaum eine Chance auf den Titel mehr hat, oder?

Denn der FC Bayern will den Titel. Und wenn ein FC Bayern den Titel will, dann hatte in der Vergangenheit kaum ein Gegner eine Chance.

Dies ist keine Arroganz, dies ist eine Tatsache. Statistisch gesprochen.

Diese Willenskraft war gegen Hannover vom Anpfiff an zu spüren. Was mich beeindruckte. Schließlich trau‘ ich dem Braten immer noch nicht so ganz. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass das alles in dieser, sich mehr und mehr zu einer Wahnsinnssaison entwickelnden Spielzeit, wirklich klappen könnte.

Es sind noch drei Spiele in der Bundesliga und zwei Halbfinalspiele in der Championsleague. Alles so nah, dass man es fast greifen kann.

Sicher – und mal ganz ohne Polemik – der FC Bayern kann in der Liga Probleme bekommen, wenn er die nächsten Gegner unterschätzt, oder auch nur ein klein bisschen nachlässt. In Gladbach, gegen Bochum oder in Berlin. Auf dem Papier sind das klare Kisten, aber vom Körper und vom Kopf her schwere Kost.

Trotzdem. Nach dieser Leistung gegen Hannover – von fast jedem Spieler über 90 Minuten – bin ich wieder optimistischer. Und Schalke muss schließlich auch erstmal die restlichen 9 Punkte holen.

Nicht immer wird der Schiedsrichter die Schubserei der Schalker übersehen. Andere Gegner (Werder) haben da vielleicht eine ganz andere Klasse (und Lauf).

Aktuell sehe ich das Rennen um die Meisterschaft bei 60:40 pro Bayern. Tendenz steigend.

Noch was?

Einzelkritik ist kaum notwendig.

Robben war wie immer Weltklasse. Wenn der aufdreht, sieht – in der Bundesliga – kaum jemand Land. Die Abwehr – Kunststück – war diesmal durchaus als Sattelfest zu bezeichnen, Contento gab gestern den besseren Linksverteidiger ab.

Daneben sehe selbst ich langsam ein, dass Herr Schweinsteiger inzwischen für diesen FC Bayern mehr als wertvoll ist. Was wohl auch daran liegt, dass ich kaum noch Fehlpässe von ihm bemerke, die selektive Wahrnehmung sich somit immer mehr der Realität anzunähern scheint.

Gut, unser kleiner Franzose stand schon ein wenig im Schatten unseren flitzenden Holländers, aber wie man dies im Nachbericht dann auch öfters hörte: Allein, dass Ribéry da ist, verschafft Robben die nötigen Räume. Eine Situation, allein für die wir immer ein Pendant zu Ribéry haben wollten!

Der Sturm? Tja, Olic nähert sich wieder seiner Topform von November bis Februar. Sehr gut. So einen Wühler brauchen wir dort vorne. Der sorgt für Unruhe. Neben den Dribblern auf Außen – ein Genuss.

Nein. Ich bin mehr als zufrieden. So kann es weitergehen. Und mein Glückstrikot werd’ ich jetzt auch nicht mehr ausziehen!