Schalke in den Beinen, Manchester in den Köpfen?

Ist es wirklich so einfach?

Die Leistung der Bayern gegen den schwäbischen VfB mit dem Spiel davor und danach zu erklären?

Ein bißchen vielleicht. Und mehr als ich selbst direkt nach dem Schlusspfiff akzeptieren wollte.

Klar war das schlecht. Klar waren beide Tore der Stuttgarter höchst unglücklich für die Bayern gefallen. Erst hält Badstuber den Rücken hin und fälscht den Ball unhaltbar für Butt ab, dann ist die Hälfte der Mannschaft im Tiefschlaf und lässt in deutlicher Überzahl zu, dass die Schwaben den Ball über die Linie drücken.

Schon in der Jugend lernt man doch: Der Ball ist dann im Toraus, wenn der Schiedsrichter pfeifft.

Darüber war ich fassungslos.

Nicht mehr Fassung hatte ich, als ich unseren Star der letzten Spiele – Arjen Robben – die letzten Minuten des Spiels nur noch humpelnd, bzw. an der Mittel-Auslinie stehen sah – ein Sinnbild.

Für die Belastung. Für den scheinbar schwachen Kader. Für die Fehler in der Einschätzung eben dieses. Durch unsere Führungskräfte.

Sicher. Es gibt für Robben überhaupt keine Alternative. Wir sind nicht Real oder Chelsea, die sich ihre kreditfinanzierten Bänke mit solchen Spielern vollstopfen (mal drüber nachgedacht, Franck?). Aber allein dies sollte uns doch zu denken geben.

Zu denken, wie sehr der FC Bayern zuletzt davon gelebt, manchmal überlebt hat. Von einem Spieler wie Robben. Und dies mit einer Fitness, die wir so gar nicht erwartet hätten. Was wäre aus uns in dieser Rückrunde geworden, wenn Robben seinem Image entsprochen hätte?

Von daher: Es läuft schlecht, die Tendenz geht nach unten, es gibt kaum Aussicht auf Besserung – aber wir stehen immer noch gut da!

Pokalfinale, nur zwei Punkte hinter der Bundesligaspitze (im nächsten Spiel eben mit der Chance, das zu korrigieren) und in der Championsleague das letzte deutsche Team mit jeder Chance das Halbfinale zu erreichen. Nicht mehr und nicht weniger als der Gegner. Vor dem Anpfiff.

Wozu also Weltuntergang (dies ist der Vorteil, wenn der Bericht zwei Tage in meinem Kopf reift)?

Hätte ich den Bericht direkt nach dem Spiel geschrieben, hätte ich wohl was gesagt zu dem Punkteabstand, den wir jetzt schon haben könnten, wenn unsere Spieler eine größere Konzentration an den Tag legen würden.

Wie Herr Gomez in Nürnberg, Herr Schweinsteiger in Köln, Herr Alaba in Frankfurt oder die gesamte Abwehr gegen den VfB kurz vor und kurz nach der Pause.

Das wären schlappe 10 Punkte mehr als wir jetzt auf dem Konto hätten.

Auf der anderen Seite ist so aber der Fußball, oder?

Deshalb verliert der HSV inzwischen in Serie Punkte, obwohl ich den – nach der Verpflichtung von van-the-Man – noch als härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft vermutete.

Deshalb ist Leverkusen – insofern wir dort zumindest nicht verlieren, auf jeden Fall, wenn wir dort gewinnen – inzwischen, was die Meisterschaft betrifft aussen vor. Obwohl man vor Wochen dort noch dicke Backen machte.

Es sind eben alles nur Menschen. Und wenn man auf junge Spieler setzt, passieren Fehler. Nicht jeder ist ein Raul oder Messi.

Doof ist’s zwar trotzdem, aber man kann’s nicht ändern.

Aktuell kann man an der Aufstellung kaum etwas ändern. Entweder sind unsere Stars verletzt (Ribéry, Robben, Gomez, van Buyten, Demichelis), ausser Form (Müller, Klose, Olic, Demichelis) oder gesperrt (Schweinsteiger). Gerne auch mal im Wechsel.

Da machst Du nix.

In Momenten der Schwäche, oder wenn es mich alles zu sehr nervt, denke ich wie in der Formel 1: Saison abhaken und nur noch für die neue planen und testen.

Ungünstig, wenn es in unserer „Situation“ solche Gedanken gibt. Da muss man sich einfach den Mund abputzen und weiter machen. Immer weiter machen.

Ähnlich wie in der Hinrunde habe ich ein gemischtes Gefühl und das Restprogramm nicht vor Augen. Aber es ist immer noch nicht schlecht für uns. Wenn wir ab sofort konzentriert zu Werke gehen. Oder eine Serie starten wie vor einem halben Jahr. Dann wird das schon.

Allein, mir fehlt dann doch der Glaube, dass Klose noch mal torgefährlich, unsere Abwehr dauerhaft sattelfest oder wenigstens Ribéry wieder ähnlich spiel- und durchsetzungsstark wird, wie vor seinen Verletzungen (wann war das noch mal?).

Tritt man in einen Wettstreit ein, muss man durch diese Täler hindurch. Schließlich hat am Ende des Tages jeder mal gegen jeden zu spielen. Selbst wenn es einem nicht so vorkommt und die Aufteilung eher unharmonisch zu sein scheint. Umso wichtiger sind eben auch die letzten 5 Minuten in einem Gastspiel in Frankfurt.

Nein.

Die Tabelle lügt nicht. Und wenn dort jetzt die Schalker stehen, dann stehen die da wohl zu Recht, auch wenn sich dies aufgrund der Spiele gegen die Bayern selbst überhaupt nicht vorstellen kann.

Diese und diese Schalker sind die besten Spieler der Bundesliga?

Es scheint so zu sein.

Und auch Glück oder Pech gehört dazu. Denn hätten die Bayern heuer nicht in Rekord-Manier Pfosten und Latte geküsst, Schalke würde wohl nicht vom Platz an der Sonne grüßen.

Ebenso hätte Schalke wohl kaum bei der heimstärksten Mannschaft der Liga so locker gewinnen können, wenn bei Bayer nicht so wichtige Spieler gefehlt hätten, wie z.B. der Robben Bayers, Stefan Kießling.

Aber wie eben der Fußball-Gott so ist, haben wir doch gegen den HSV auch nur deshalb unser Heimspiel gewonnen, weil die ebenso dezimiert in München antraten und ansonsten wohl das eine Ribéry-Kunststück nicht gereicht hätte, oder?

Was man aber machen kann, ist, aus Fehlern zu lernen. Diese in Zukunft abzustellen und in den nächsten Spielen die Konzentration an den Tag zu legen, die die körperliche Belastung einfach ausblendet.

Denn die wird kommen.

Es sei denn, man schenkt die Championsleague her. Genießt beide Spiele gegen Manchester, lässt die Jugend ran und konzentriert sich vielmehr auf die schweren Spiele in Schalke und Leverkusen.

So hat das Bayer selbst schon einmal gemacht. Unter Herrn Calmund. Als es die Zwischenrunde noch gab und Leverkusen ein Team war, dass nicht nur in Europapokal-freien Spielzeiten Erfolg in der Bundesliga hatte.

Wie heuer die Schalker. Denn so groß der Jubel in dieser Saison auch noch sein wird, in der nächsten Saison muss man sich an kleinere Brötchen gewöhnen. Je nachdem worauf man seinen Fokus legt – Bundesliga oder Euopapokal (wahrscheinlich ja Championsleague).

Ein Umstand, den der FC Bayern seit Jahrzehnten gewohnt war, allein vor dieser Rückrunde von den neuen Führungskräften Nerlinger und van Gaal unterschätzt wurde.

Schade. Aber da müssen wir nun durch.

Felix, ich bin enttäuscht von Dir.

In den letzten Tagen wurde ich doch ein wenig skeptisch. Meine Capo-ähnlichen Einschätzungen der Schalker Spielweise begannen in mir zu bröckeln, was darin gipfelte, dass ich mir am Sonntag sogar die zweite Halbzeit des Gastspiels Deiner Schalker in Hamburg ansah.

Ich hatte echte Befürchtungen, was denn Verlust der Tabellenführung betraf. Und diese schienen sich ja auch zu bewahrheiten. Aus einem 0:1 machten Deine Jungs eine 2:1. Parallel wollte ich dem HSV Schimpf und Schande androhen. Bis, ja bis zum 2:2. Und der Erkenntnis, dass selbst eine Mannschaft wie die Hamburger, die im Grunde ja – ähnlich wie phasenweise die Bayern – keine Abwehr zu haben schienen, gegen Deine Jungs Punkte holen kann.

Eine gute Erkenntnis.

Allgemein wurde dieses Spiel als Tempospiel Deiner Knappen eingeordnet. Mich machte diese Einschätzung ein wenig stutzig. Vor allem, da beide Tore entweder auf haarsträubenden Abwehrfehlern der Hamburger oder Fehlentscheidungen des Schiedsrichters beruhten.

Nun. Das hatten schließlich richtige Sportjournalisten geschrieben. Das musste ja stimmen.

Meine Unruhe vor dem Pokalhalbfinale basierte auf ähnlichen Gefühlen.

Zumal Du im Verbalduell – auch aus meiner Sicht – als Sieger hervorgegangen warst. ‚Hast einfach ’ne Menge in München gelernt.

Und dann das?!

Obwohl Du den Pokal gewinnen wolltest, spielen Deine Spieler

– in einem Heimspiel vor ausverkauftem Haus
– in einem Pokalhalbfinale
– trotz dieser so gerühmten Offensivspielweise und
– obwohl Du doch der Konditions-Trainer schlechthin bist

über fast 100 der insgesamt 120 Minuten, einen Fußball der jeder Beschreibung spottet?

Destruktiv, defensiv, zögerlich – kurzum: einfach nur schlecht.

Was ist da schief gelaufen, Felix?

Könnte es vielleicht doch so sein, dass ich mit meiner selektiven Wahrnehmung aus all den Kurzberichten der Spiele der letzten Zeit, ein klein wenig Recht habe?

Tatsächlich? Na dann muss ich ja für den Rest der Saison die Einwände der königsblauen Fans, Blogger oder dem sonstigen Umfeld nicht mehr ernst nehmen.

Wenn man selbst, wenn es um etwas geht, derlei nicht abrufen kann, dann reicht es nicht, oder?

Die wirren Einschätzungen von Dir, vomKevin oder demHeiko speicher‘ ich einfach mal ab unter der Rubrik „ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“.

Klar war das kein wirklich geiles Spiel. Wenn nicht zu sagen hässlich.

Aber Schalke ebenbürtig? Wenn wir das Tor nicht gemacht hätten, hätte Schalke gewonnen?

Nein. Lassen wir das mal so stehen. Allenfalls wird es für eine möglicherweise notwendige spätere Verwendung abgespeichert.

Dafür nehmen wir im Gegenzug auch die Einwände der versammelten Experten über den Zustand des Rasens nicht weiter ernst und widersprechen der Verschwörungstheorie, Du hattest absichtlich den Rasen bis jetzt nicht erneuern lassen, um die ohnehin unterlegene Spielkultur Deiner Spieler noch ein wenig vorm Tageslicht zu schützen.

Von mir aus machte ein Spieler den Unterschied. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Dieser Spieler hätte aber auch schon viel früher und an anderer Stelle den Unterschied ausmachen können.

Alleine vor dem besten Schalker der ersten Halbzeit (bzw. dem einzig guten Schalker, neben dem späteren Westermann).

Oder die anderen drei Bayern-Spieler, die völlig unerwartet, gemeinsam und ganz ohne Abseitsposition allein vor eben jenem Torhüter aufschlugen und den Ball nicht unter Kontrolle brachten.

Lassen wir es einfach darauf beruhen. Bayern war einfach besser. Besser als Schalke. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht wirklich geil, aber besser.

Als Bayern-Fan könnte man einwenden, dass wir uns phasenweise ein wenig verarscht vorgekommen sind – nicht vom Schiedsrichter, der nur uns, nicht aber die Taktikfouls Deiner Schalker in Halbzeit 1 und 2, verwarnte – nein, von der fehlenden Konsequenz der Bayern, die phasenweise wie die Handballer agierten, aber immer die letzte Konzentration in der roten Zone vermissen ließen.

Wir sind jetzt stattdessen mal nicht so.

Gibt es noch etwas zu meinen Bayern zu sagen?

Die Abwehr agierte wesentlich sattelfester als in Frankfurt. Zugegeben lag dies auch ein wenig an den Schalkern. Die diese Abwehr kaum forderten. Aber Contento, so leid mir das für Sportskamerad Alaba tut, wirkte schon ein wenig reifer auf dieser Position. Sind ja auch ganze zwei Jahre, die er älter ist.

Ebenso ein Sonderlob für Herrn Schweinsteiger. Abgesehen von zwei, drei Fehlpässen im späteren Verlauf des Spiels, war das alles sehr ordentlich.

Eigentlich fiel kaum einer ab. Bis vielleicht auf Herrn Müller, aber dieses Thema vertiefe ich jetzt mal nicht.

Wir freuen uns einfach über die Endspielteilnahme in Berlin und somit ein weiteres Teilziel, dass wir damit erreicht haben.

Und jetzt Mund abputzen und an Stuttgart denken.

Die B-Bayern bringen's nicht – im Gegensatz zu den C-Bayern

Jetzt mal ehrlich: Was war das für eine schlechte erste Hälfte der gestrigen Bayern.

Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit war ich mir (mal wieder) sicher, dass sich van Gaal aber so dermaßen in seiner Aufstellung verzockt hat.

Das war ja mal einfach gar nix. Von Rensing, Demichelis, Tymoshchuk, Lell und Co.

Fehlende Spielpraxis hin, Schnee auf dem Feld her. Mal zumindestens jeden zweiten Ball zum Mitspieler zu bringen, darf man wohl erwarten, von einem Spieler des FC Bayern, oder?

Selbst, wenn man lange – zu Recht, wie sich zeigen sollte – auf der Bank gesessen hat.

Da war nichts mehr zu sehen von der Sicherheit, die der FC Bayern jetzt seit Wochen ausstrahlt, von kreativer und übermächtiger Dominanz, die zwangsläufig zum Erfolg führt.

Natürlich gab es eine optische Dominanz. So um 70% Ballbesitz ist nicht ohne, aber bei so ziemlich jedem Vorstoß der Fürther drohte massive Gefahr für Rensings Tor. Durch die wackelige, nervöse Innenverteidigung, die offenen Flügel oder das Nervenbündel im Tor.

Holla die Waldfee.

Hanebüchener Fehler von Demichelis (wem sonst?) vor dem Ausgleich. Und das 1:2 legt sich Rensing fast selbst ins Tor, während zuvor unsere beiden(!) Innenverteidiger den kleinsten(?) Mann auf dem Platz zum Kopfball hochsteigen lassen.

Aber selbst wenn wir jetzt die tatsächlichen Tore mit den Unzulänglichkeiten der üblichen Verdächtigen begründen wollen, muss man – Vereinsbrille hin oder her – die Führung der Gäste zur Pause als verdient bezeichnen. Und da muss ich noch nicht einmal ein sog. professioneller Kommentator am Sky-Mikro sein, der vom Anpfiff weg die Sensation herbeireden wollte.

Das war einfach großer Käse.

Halbzeit-Fazit: Der zweite Anzug des FC Bayern passt einfach nicht. Diese Schlussfolgerung wird hoffentlich bei der Kaderplanung für die neue Saison berücksichtigt.

Nach dem Pausentee stimmte zumindestens die Ordnung besser. Ein wenig. Und Laufbereitschaft war auch wieder öfter zu sehen. Trotzdem dauerte es bis zur 58. Minute, bis der fränkische Fluch nach 48 Spielminuten ein Ende hatte.

Man kann über den Handelfmeter diskutieren. Vor allem diejenigen, die die Bayern lieber hätten ausscheiden sehen, oder die Bayern einfach nur nicht leiden können. So wie Herr Stoffers zum Beispiel.

Ganz neutral betracht kann man den Strafstoß geben, muss es aber nicht. In der Vergangenheit wurde auch schon für weniger ein Elfer gepfiffen. Für oder gegen den FC Bayern.

Wie auch immer. Es kam zum Ausgleich durch Robben. Keinem anderen hätte ich in dieser Situation die Kugel gegeben. Schon gar nicht Herrn Ribéry.

Aber das ist eine eigene Geschichte. Wirkte Ribéry – direkt nach seinem genialen Pass vor dem 1:0 – immer noch phasenweise wie ein Fremdkörper, änderte sich später dieser Eindruck. Allerdings konnte man einmal mehr sehen, wieviel Ahnung unser Trainer vom Fußball zu haben scheint, denn im Falle unseres kleinen Franzosen scheint er immer wieder das Richtige zu machen. Selbst wenn der aus verletztem Stolz nach seiner Auswechslung (immerhin mehr als 30 Minuten mehr als im letzten Spiel) ein wenig betrübt war.

Dortmund und Florenz – bei aller Liebe, Fürth – sind wichtiger als es dieses Pokalviertelfinale war.

Apropos 58. Minute.

Auch hier muss man Herrn van Gaal Respekt zollen.

Er sah seinen oben beschriebenen Fehler mit der B-Elf ein und schickte die C-Elf auf den Platz. In persona der beiden Nachwuchskräfte Contento und Alaba. Für die Sportskameraden Lell und Tymoshchuk.

Der Wahnsinn. Da kommen die beiden jungen Hüpfer ins Spiel und zeigen den alten Bankhockern was ’ne Harke ist. Das muss ich ehrlich sagen, hat mich begeistert.

Plötzlich war die linke Abwehrseite wieder artgerecht besetzt, Lahm wechselte auf seine (neue) Lieblingseite rechts, kurbelte dort das zuletzt gewohnte Angriffsspiel mit Robben an und Alaba richtete nicht nur den vomTymo gestressten van Bommel auf, sondern gab den Ersatz-Schweinsteiger. Was jetzt mal einfach als Riesen-Kompliment gedacht ist.

Spätestens da wusste ich, dass an diesem Abend nichts mehr anbrennen würde. Die folgenden Tore (Ribéry, Lahm(!)) waren die logische Folge dieser Umstellung. Meiner Meinung nach.

Was bleibt nun?

Das „Experiment“ mit der Schonung der Stammkräfte, bzw. das zuletzt überragende Kollektiv auseinander zu dividieren, ging gerade noch einmal gut. Die Fürther dürfen sich als Sieger der Herzen fühlen (was anderes bleibt ihnen ja ohnehin nicht übrig) und für diesen Büskens, diesen sog. „Eurofighter“, freut es mich natürlich besonders. Allein, weil ich diese ewig aufgewärmten Geschichten und Pseudo-Stevens-Motivationskünste nicht mehr hören und sehen kann. Aber auch das ist ein anderes Thema.

Jetzt noch ein Spiel in Schalke und dann auf nach Berlin.

Spontan hätte ich zwar ein Derby gegen Augsburg (zu doof, liebes ZDF, dass man sich auf das langweiligste Spiel festgelegt hat, dabei hätte man ahnen können, das Schalke den unattraktivsten Langweilerfußball der deutschen Spitzenteams spielt (oder habe ich hier was Falsches mitbekommen – hab’s nur so gelesen)) ganz gut gefunden, aber so ist wenigstens klar, dass es keine Experimente in der Aufstellung und Einstellung geben kann im Halbfinale (als ob das nicht so oder so klar wäre).

Auf geht’s Jungs, stürmen wir den Pott für Berlin und den Pott.

Der Vestenbergsgreuth-Vorbericht. Nicht.

Kann eigentlich noch irgendjemand diese Vorberichtsbilder zum anstehenden Pokalspiel der Bayern sehen?

Immer wenn man glaubt, es geht nicht flacher, kommt’s von irgendwo noch platter daher.

Ja. Klar. Die Bayern sind im Pokal oft ausgeschieden. Kunststück. Nehmen ja auch jedes Jahr daran teil. Selbst den europäischen Fahrstuhlmannschaften der Bundesliga ist das hier gegönnt. Aber beim FCB ist das halt immer ein Event.

Geschenkt. Und dass das bayerische Fernsehen damit eine ganze Sendung zu füllen versucht, ebenfalls.

Nein. Der FC Bayern spielt morgen gegen die Nachfolger Vestenbergsgreuths. Gegen Greuther Fürth. Dem Vereinskonstrukt.

Dabei wird der Kader ein wenig verändert. Zum Vergleich der zuletzt ebenso schönen wie erfolgreichen Elf.

Butt, van Buyten, Schweinsteiger, Klose raus. Dafür Ribéry, Timo, Pranjic, etc. rein.

Bei allem Respekt. Wenn diese „B-Bayern“ es konzentriert und vor allem konsequent in der Chancenverwertung angehen, dann brauchen wir uns keine Sorgen machen. Wenn.

Für mich gibt’s ohnehin nur ein Problem: Rechtzeitig zu Hause sein am letzten Arbeitstag vor’m Urlaub.

Weiter, immer weiter. Wurschteln.

Was für ein gebrauchter Tag.

Heute morgen mal eben in die Kinderambulanz und später dann erstens den Anpfiff verpasst und bis zur 30. Minute überhaupt keine Bilder, weil meine Smartcard lt. Sky falsch eingesteckt war (was zum Einen Quatsch war und ich zum Anderen nicht zum ersten Mal lesen durfte). Kurz bevor ich an der Sky-Hotline ausfällig geworden wäre, kamen dann doch die ersten Szenen. Vom Jubel über’s 1:0.

Na fein.

Bis dahin kommen meine Betrachtungen also kompett aus der Retorte. Weder hatte ich zuvor was vom Lahm-Interview, der Aufstellung oder sonstwas mitbekommen.

War vielleicht auch ganz gut.

Meine Gedanken und Emotionen rund um das Spiel sind schnell zusammengefasst.

Erstens war ich schockiert, dass es insgesamt nur 2 Minuten Nachspielzeit gab und die auch noch zu früh abgepfiffen wurden. Dies vor allem deshalb, weil die Schalker in der zweiten Halbzeit komplett auf Defensive umgestellt hatten und in bester Köln-Manier das eigene Tor vernagelten. Ein derartigen Zeitspiel über 47 Minuten hätte ich nicht erwartet. Und dabei reden wie hier vom Tabellenvierten, der heute die Chance hatte auf Platz 2 zu springen und letzten beiden Punkteteilungen in ihrer Remisserie mit begeisternden Offensiv-Spiel erkämpft hatten.

Von Teams wie Köln und Co. erwarte ich ja nix ausser diesem Destruktiv-Fußball – aber Schalke?

Parallel fiel mir auf, dass die ja nicht das erste Team waren, die so gegen uns gespielt haben. Werder Bremen, aktuell Tabellenzweiter, hat das in der Arena ganz genauso praktiziert.

Wenn jetzt Leverkusen in 14 Tagen auch noch so bei uns auftritt und wider der eigenen Natur spielt, höre ich mit dem Fußball auf!

Am schlimmsten ist natürlich, dass diese gegen uns so erfolgreiche „Spielweise“ inzwischen europaweit bekannt und beliebt ist. Ätzend.

Zweitens war ich erstaunt, dass viele der Schalker Jugendspieler auf dem Platz nichts von Thomas Müllers Spiel in Bordeaux gelernt hatten. Dessen Übermotivation in Sachen Körperlichkeit hatte entsprechende Folgen. Ausser ein paar gelben Karten war das bei den jungen Knappen anders.

In diesen Bayern-„Dusel“-Tagen hab‘ ich das nicht anders erwartet.

Gibt es zwei Meinungen zum Thema Robben? Als Schalker forderte man reflexartig Rot. Klar. Verstehen kann ich das durchaus. War Robben doch in Halbzeit 2 der einzige Grund, richtig Angst vor den Bayern zu haben (auch hier freue ich mich (mit Robbery) schon auf das Rückspiel).

Ich denke, er hätte sich über derlei nicht beschweren können.

Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich definitiv Rot und eine längere Sperre bekommen.

Warum?

Ich hätte, nachdem mich dieser Grünschnabel dort so und in der Nähe meiner, seit Wochen beschädigten körperlichen Problemstelle mit voller Absicht getroffen hätte, zugeschlagen. Für mich hatte das etwas von diesen Jagdszenen, denen sich ein Ribéry zu seiner Anfangszeit beim FC Bayern ausgesetzt sah.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, kann man zumindestens etwas mehr Verständnis für seine Reaktion aufbringen. Und ja. Ich weiß, politisch korrekt sind derlei Gedanken nicht. Aber ich bin nun einmal kein Gutmensch. Sonst wäre ich ja Bremer…

Drittens war ich einmal mehr frustriert. Über meine Bayern. Und das erneut ein Gegner soviel Dusel hatte, in entscheidenden Szenen, doch noch einen Fuß, eine Fingerspitze und sonstwas zwischen Ball und Torlinie zu bekommen.

So geschehen im Rahmen der bayerischen Monsterchance kurz vor der Halbzeit, als erst Bordon seinen Fuß ins Spiel brachte und Neuer mit seiner Fingerspitze Toni den Ball vom Fuß nahm. Bitter.

Langsam nerven mich auch diese ganzen Zahlen und benutzen will ich sie auch nicht mehr. 700 Ballkontakte? Super. 70% Ballbesitz. Astrein. Aber Tore? Wieder Mal (nur) van Buyten?

Geht einfach gar nicht. Am Ende wär’s mir aber egal gewesen.

Erneut haben wir also eine Chance verpasst, näher an die Tabellenspitze zu kommen. Stattdessen sind wir zwei Plätze abgerutscht. Platz 8! Am liesten würde ich bis zur Winterpause gar nix mehr sagen. Zu den immer gleichen Themen, fällt einem irgendwann nichts Neues mehr ein, oder?

Mit der Herbstmeisterschaft war es das zumindestens jetzt mal. Endgültig. Im Gegensatz zum Umfeld des FC Bayern habe ich da heute nämlich ganz und gar keine Entwicklung gesehen. Gegen Bordeaux fehlten Müller und van Buyten. Mussten wir Brafheid und Pranjic ertragen. Klare Kausalität. Mehr nicht.

Zum Thema Lahm und dessen Themen sag‘ ich hier zunächst mal noch nix, deshalb gehen wir an dieser Stelle mal davon aus, dass es rund um die Münchner durchaus ein System gibt.

Das Problem: Es steht und fällt mit Ribéry. Fehlt er, sehen wir Resultate wie in den letzten Wochen. Wann er wieder dabei ist, steht in den Sternen (zuletzt habe ich was von einer Zahnbehandlung gehört, weil man den Entzündungsherd ganz woanders als in den Beinen vermutet…), ergo auch Spiele wie gegen Wolfsburg und in Dortmund.

Und Pokalauftritte wie gegen Oberhausen und in Frankfurt scheinen die Ausnahme zu sein, denn wieso sollten diese Spieler mal mit Einstellung spielen und mal ohne?

Nein.

Ich bin weiter der Ansicht, dass wir uns nun bis zur Winterpause weiter durchwurschteln werden/müssen. Und dann geht’s los.

Erstes Fazit, erste Entscheidungen, erste Anpassungen.

Für eine Rückrunde, die uns alle in die richtige Richtung bringen wird.

Was anderes bleibt uns jetzt ohnehin nicht mehr übrig.

Denn eins steht fest: Spielen wir gegen Leverkusen wie gegen Schalke oder gar gegen Bordeaux und spielt Leverkusen wie Leverkusen und nicht wie Bremen oder Schalke (oder, oder, oder), dann nehmen die uns auseinander. Und wir erleben ein neues Werder-Debakel.

P.S. Zur Einzelkritik habe ich heute keinen Bock.

Verdammt nah an der Perfektion.

Die Bayern liefern in dieser Saison ihren Fans ein Wechselbad der Gefühle.

Spielen wie dem gegen Köln folgen Spiele wie gegen Frankfurt. Gestern.

Na klar. Eigentlich war das alles ja nur möglich, weil die Eintracht so uunglauublich schwach war. Geschenkt.

Aber vielleicht hat die Eintracht ja auch nur deshalb so viele Fehler gemacht, weil die Bayern so unfassbar viel Druck aufgebaut haben?

Im Normalfall würde ich dieses Ping-Pong-Argumente „Gegner ist nur so stark, weil wir so schwach waren“ ja gelten lassen. Aber diesmal ist das einfach völlig indiskutabel. Warum? Weil es gerade beim FC Bayern besonders auffällt, wenn sowas wie Wille, Laufbereitschaft, Pressing und schnelles Passspiel gleichzeitig stattfindet.

So wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.

Insofern wir hier allerdings die neue van Gaal’sche Schule gesehen haben, sollten sich unsere nationalen wie internationalen Gegner schon mal warm anziehen.

Auf der anderen Seite: Wenn der Trainer so einen Fußball spielen lassen will, wieso hat ihn dann die Mannschaft nicht schon mal viel früher gezeigt?

Fragen über Fragen.

Zunächst einmal erfreue ich mich an dem Eindruck, den dieser Sturmlauf ins Viertelfinale bei mir hinterlassen hat.

Sowas anzuschauen macht eben einfach Spaß. Mehr nicht. Denn gibt’s im vor-letzten Spiel vor Berlin dann wieder ’ne Einstellung wie gegen Bordeaux oder Köln, war das alles für die Katz.

Einzelkritik der Spieler muss nicht geübt werden. Aus meiner Sicht fiel gestern kaum jemand ab. Selbst ein Brafheid zeigte gute Ansätze und kaum Fehler. Und auch Herr Schweinsteiger wurde mitgezogen.

Gut vor allem, dass unsere beiden 1a-Stürmer mal wieder den Ball versenken konnten. Geschadet hat es sicherlich nicht.

Nach dem Spiel ist – wie könnte es anders sein – vor dem Spiel.

Samstag das Gastspiel beim schwäbischen Babbel-Ultimatum-VfB und am Sonntag dann die Auslosung.

Beides spannend. Jedes Ereignis auf seine Art.

Wer ist denn überhaupt noch dabei?

1.Liga:
1. FC Köln
FC Schalke 04
Werder Bremen
1899 Hoffenheim

2.Liga:
SpVgg Greuther Fürth
FC Augsburg

3.Liga:
VfL Osnabrück

Wie wär’s mit einem Heimspiel gegen Fürth? Egal. Hauptsache Heimspiel. Andererseits: Mit der gestrigen Einstellung ist der Gegner ohnehin irrelevant auf dem Weg zum Titel, oder?

Und wieder geht's gegen die hessische Wand.

Ich bin ja immer wieder begeistert. Von den Fans der Frankfurter Eintracht. Deren Support ist für mich der Beste der Liga. Da können sich all die anderen – selbsternannten – Könige unter den Fans ’ne Scheibe von abschneiden.

So sehr mich dieser Teil begeistert, so sehr gehen mir die hessischen Profis auf die Nüsse.

Immer wieder. Sicher, es gibt Ausnahmen.

Ich werde aber dieses Spiel einfach nie in meinem Leben vergessen.

Wieviele Torchancen waren das damals? 40? Auf jeden Fall Bundesliga-Rekord.

Da kommt es mir immer noch hoch, wenn ich daran zurückdenke.

Teils aufgrund der Funkel’schen Destruktivität im Spiel, teils aufgrund der lächerlichen Chancenverwertung meiner Bayern.

Für Morgen befürchte ich das Schlimmste.

Zum Einen weil wir nach dem Spiel in Bordeaux vom Kopf her vielleicht woanders sind und zum Anderen weil uns einfach offensive Kreativität abgeht. Im Moment.

Frankfurt wird’s nicht stören. Die Mauer wird stehen.

Oder macht Herr Skibbe tatsächlich alles anders? Er will ja die Eintracht aus dem Mittelfeld führen. So sein Ansatz. Aber wie will er dies verwirklichen? Indem er sein Team am Spiel teilhaben lässt? Das wäre mal ein Unterschied zu den sonstigen Auftritten der Frankfurter in München.

Aber was reg‘ ich mich schon vorher auf. Solche Mannschaften muss es ja auch geben. Habe ich inzwischen eingesehen. Und es liegt tatsächlich nur an uns, ob wir solche Gegner überrennen oder ein Grusel-0:0 erzielen.

Erstaunlich, aber selbst derlei Sätze gehören inzwischen zu meinem Portfolio.

Wenige Tage später gibt’s ohnehin ein ganz anderes Spiel gegen die Eintracht. Am Mittwoch nächster Woche. Im Pokal. In Frankfurt. Da muss die Skibbe-Truppe was anbieten, will sie nicht schon nach Anpfiff nur auf’s Elfmeterschießen gehen.

Dem Funkel-Team hätte ich das zugetraut.

Schauen wir einfach mal, wo wiederum der FC Bayern nach diesen Tagen voller Eintracht steht…

Breitnigge – Podcast 09/10 #6

Und schon wieder einer. Breitnigge-Podcast jetzt.

Zu schnell für meinen Soundcloud-Account. Deshalb mal wieder per drop.io.

Ansonsten ändert sich aber nix.

Folgende Themen wurden beackert:

Sammers Kritik an der (Nicht-)Abstellung diverser U20-Spieler aus der Bundesliga, der etwas andere Review auf das HSV-Spiel (Stichwort „ausgerechnet Zé Roberto“), die aufkommende Offensivproblematik und aktuelle Defensivprobleme beim FCB, der erneute Toni beim Scholli in der dritten Liga (inkl. UH-Watschn), ein kurzes Feedback zur aktuellen Pokalauslosung und ein Blick in die Glaskugel (bis zum 10.Spieltag).

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.

B-Bayern ballern Richtung Berlin

Ich bin spät dran. Ist klar.

Vor allem, weil hier schon jede Menge diskutiert wurde.

Über Bayerns Pokal-Schlacht. Gegen die Himmelsstürmer. Aus Oberhausen.

Oder so.

Muss irgendwie am Stress liegen. Im Büro. Habe deshalb auch den Anpfiff verpasst. Und die Chance, zeitnah was zu schreiben.

Egal. Jetzt bin ich ja da.

Die Bayern haben keine Fragen offen gelassen. Vom Ergebnis her.

Und das mit der B-Elf. Gegen allerdings am Ende dann doch überforderte Zweitligakicker.

Was wäre mit der Top-Elf möglich gewesen?

Noch egaler. Und umso besser. Die Stars für’s wichtige Gastspiel in Hamburg geschont. Perfekt.

In solchen Spielen sieht man ferner, wer für das Team unverzichtbar ist.

Lahm, van Buyten, oder Ribéry. Der Rest ist, war austauschbar. Ist auch passiert.

Kurzzeitig hatte ich deshalb mal Bedenken. Als ich einschaltete und die Feldspieler sah. Sosa? Altintop? Ottl? Breno? Braafheid?? Auf der anderen Seite: Wann wenn nicht in solch‘ einem Spiel?

Eben. Und hat ja auch funktioniert.

Mehr muss man nicht dazu sagen. Der einzige, der meiner Meinung nach was erreicht hat war Sosa. Einstaunlich genug. Aber seine Ecken, seine Vorstöße hatten mehr Zug zum Tor, als ich von Herrn Schweinsteiger bisher in dieser Saison gesehen habe.

Zwar klingt das immer noch nach Bashing, aber irgendwie kann ich da nicht aus meiner Haut. Sorry.

Ob ein Sosa trotzdem eine Chance hat, einen Robben auf seiner Position zu gefährden? Sicher.

Aber darum ging es ja auch nicht. Stimmung ist das Thema. Die Backups bei Laune halten, auch mal auf den Rasen zu lassen. Könnte ja mal schnell dazu kommen, dass man auf den Einen oder Anderen angewiesen ist.

Später. Irgendwann in der Saison.

Ansonsten: Ein Schritt näher in Berlin. Nicht mehr und nicht weniger.

Besser als andersherum.

Spielerkritik im Einzelnen?

Nö. Diesmal nicht. War ja eh‘ nur die B-Elf…

Breitnigge – Podcast 09/10 #5

Aufgenommen is.

Der fünfte Podcast.

Alles zu den Themen Review Nürnberg-Spiel, 200. Spiel in der Allianz-Arena, Luca Toni in Liga 3, 100-Mio.-Einstieg Audi beim FC Bayern, Müller-Knüller, Comeback van Bommel und Demichelis und Kurzvorschau Pokalkracher FC Bayern gg. RWO.

Viel Spaß.

Knapp 16 Minuten Podcast in 45 Minuten komplett aufgenommen, geschnitten und produziert. So gefällt mir das.

Podcast bei Podhost.