FC Bayern-Transfergerüchte 0708#020

Meine Güte. Kaum geht wie EM los und man denkt (fast) nur noch an die Nationalmannschaft, da gibt’s wieder Kracher-Gerüchte:

Hleb und Gomez zum FC Bayern.

Bei Hleb hatte ich ja zu seiner Stuttgarter Zeit immer meine Zweifel, aber bei Arsenal hat er sich offenbar noch einen Schritt weiterentwickelt. Umso erstaunlicher, dass er jetzt für 20 Mio. zu uns kommen soll.

Ebenso wie Gomez, bei dem es immer nur hieß, dass er, wenn er wechseln würde, ins Ausland geht.

Aber das hieß es bei Klose ja auch immer. Gruß an die Bremer…

Was das alles bedeutet?

Den Abgang von PrinzPoldi? Und vielleicht auch von Bastian duhastdieHaareschön Schweinsteiger?

Wer weiß. Das ist ja das Schöne an Gerüchten…

Kein Gerücht ist mehr, dass Hitzfelds Co, Michael Henke, jetzt doch beim FC Bayern bleibt. Er wird „Chefanalytiker und Leiter der Spielbeobachtung“.

Na dann.

Besonders interessant, vor allem für Spieler wie zuletzt Klose, Schweinsteiger und Lahm, ist dagegen Philipp Laux.

Der wird nämlich ebenfalls zum Klinsmann-Team stoßen und Sportpsychologe und Fortbildungsleiter werden.

Find‘ ich gut.

Klinsmanns FCB # 002

Kann Klinsmann über’s Wasser gehen?

Führt zwei Geheimgespräche und wechselwillige Flügelflitzer wollen plötzlich wieder beim FC Bayern bleiben?! Zuletzt Sagnol

„Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Jürgen Klinsmann, dort habe ich bekommen, was ich wollte.“

und jetzt Lahm.

Er habe in den letzten Wochen „äußerst zufriedenstellende Gespräche“ mit dem Vorstand und dem künftigen Trainer Jürgen Klinsmann geführt und dabei „ein große Wertschätzung“ erfahren.

Spontan habe ich mir gedacht: Toll. Jetzt haben wir die beiden weiter an den Hacken!

Aber dann kam mir der Gedanke, dass Klinsmann es vielleicht sogar schaffen könnte, beiden wieder ihre seit Jahren vermisste Top-Form zurückzugeben…

DAS wäre dann mal was.

Etwas anderes aus Lahms Aussagen fand ich noch viel interessanter:

Die Mannschaft wird sich weiter verstärken, so dass wir in der Champions League eine wichtige Rolle spielen werden. Mein Ziel ist es, mit dem FC Bayern die Champions League zu gewinnen.“

„weiter verstärken“ – soso.

Mit wem?

Gattuso?

Deco?

Die Spekulationen schießen ins Kraut.

Ebenso wie bei der Farbe des neuen Auswärtstrikots.

Blau.

Das glaub‘ ich erst, wenn ich’s sehe.

Klinsmanns FCB # 001

Beim FC Bayern wird sich zukünftig einiges ändern. Find ich gut.

Klinsmann hat Ideen auf Ideen und ich muss mich wundern, dass auf manche noch niemand anderes gekommen ist:

Sprachkurse.

Ok. Das ist jetzt nix Neues. Machen in den letzten Jahren fast alle neuen ausländischen Spieler.

Was neu ist: Auch die Deutschen müssen in Zukunft büffeln!

Und zwar hauptsächlich englisch (einigen bayerischen Spielern würden einige von euch sicherlich zunächst mal Deutsch empfehlen, schon klar *g*).

Der Effekt ist im Grunde ganz einfach. Wer kennt das nicht, wenn er im Ausland plötzlich seine Muttersprache hört. Sowas findet man gut.

Nicht nur die Vereinsführung des FC Bayern hat zuletzt SMS von Jürgen Klinsmann bekommen – auch Franck Ribery erhielt Glückwünsche auf sein Handy – auf französisch. „Er hat mich zu den Trophäen beglückwünscht und geschrieben: a bientot, bis bald. Das sind kleine Dinge, die mir wichtig sind und die mich wirklich berühren. Ich habe auf Französisch zurückgeschrieben und mich bedankt.“

Eben. Ich sag’s ja – ein ganz neuer Ansatz beim FC Bayern. Und dabei sind das doch eigentlich nur Kleinigkeiten.

Die 70-Mio-Euro-Strategie

Oder so.

Es musste sich was ändern.

Platz 4 in der Liga bedeutet für den FC Bayern sowas wie Platz 18 für denClub.

Das Experiment mit all den jungen 2006-WM-Helden-Hüpfern schlug fehl. Man kann’s ja mal probieren. Die Erwartungshaltung (Ballack-Ersatz, Double-Verteidigung nebst Championsleague-Zielen) war wohl einfach eine Nummer zu groß.

Beim Klub und seiner Führung setzte somit ein Umdenken ein. Man wollte die alten Pfade verlassen, nahm einen Schwung vom Festgeldkonto und schmiss es auf den Markt.

Das Resultat: Die wohl größte Investition im deutschen Fußball. Und in der Folge eine gewisse Dominanz. Aber nicht nur das. Womit wir beim Thema wären.

War die Strategie richtig?

Also jetzt nicht mit den 70 Millionen, nur vom Spielprinzip.

Man entschied sich gegen einen Spielmacher und setzte stattdessen auf ein (neues) Flankenspiel mit kopfballstarken Stürmern im Zentrum. Deshalb wurden ja auch Ribery, Altintop, Jansen, Sosa (Flanken), Toni und Klose (Kopfballstärke) und all die anderen geholt.

Jetzt sind wir auf der Zielgeraden und alles sieht auf den ersten Blick perfekt aus. In der Meisterschaft mit einigem Vorsprung kurz vor dem Titel, im Pokalfinale und im Europapokal ebenfalls kurz davor.

Aber wie kam das alles zustande?

Auf jeden Fall nicht aufgrund der Überzahl der vielen präzisen Flanken, die punktgenau die Stürmer fütterten. Meiner Meinung nach.

Getafe war dafür einmal mehr ein gutes Beispiel.

Das solche Spiele trotzdem gewonnen wurden, kam imho nur deshalb zustande, weil es die individuelle Klasse des Einzelnen und dessen blitzgescheiten Moment gab.

Sicher. Flanken gab’s genug. Aber was für welche! Kann mir keiner mit alten Ballack-Mechanismen erklären – der war auch keine 1,50 Meter groß!

Und wenn man dann lauter Flanken-Fußballer im Team hat, wird’s zäh, wenn man Kurzpassspiel zelebrieren will, oder?

Klappte zwar phasenweise auch nicht schlecht, aber dazu siehe wieder Thema „individuelle Klasse“.

EIN Argument will ich hier trotzdem gelten lassen: Die Uneingespieltheit.

Gleichzeitig meine größte Hoffnung für die neue Saison.

Wie Hoeneß das gestern im Sportstudio sagte, man hat die Probleme in diesem Punkt viel größer eingeschätzt. Die guten Leistung zu Saisonbeginn haben uns alle da wohl ein wenig die Augen getrübt.

Ich will also nicht allzu schwarz malen. Vielleicht schafft es ja Klinsmann Lahm, Sagnol, Sosa und Co. beizubringen, solche Flanken zu schlagen, wie ich sie in dieser Saison zumeist nur von Fußballgott Toni Kroos gesehen habe.

Wir geben die Hoffnung einfach nicht auf und freuen uns, ebenso wie Uli Hoeneß, auf die neue Saison!

Klinsmanns Visionen

Nein. Mel Gibson kommt nicht in Klinsis Kompetenz. Vorerst.

Neben dem „seriösen, ruhiger Charakter und studiertem Sportmarketing’ler, der der deutschen, bayerischen, englischen und ital. Sprache“ mächtig ist, soll es keinen „zweiten, möglichst deutschsprachigen Trainerassistenten“ geben.

Nicht abbrechen wollen ferner die Diskusionen um „Per Mertesacker (für die Abwehr) und Berti Vogts (als Teammanager oder im Jugendbereich)“.

Ach du Scheiße! Berti Vogts?

Aber mal ganz im Ernst: Diese Vision finde ich richtig geil:

Dafür stehen Veränderungen in der medizinischen Abteilung an. So wird Oliver Schmidtlein (42) zurückkehren.

Schmidtlein, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, schien seinerzeit von Magath und seinem Ex-Feldwebel verjagt worden zu sein, stattdessen wollte er einfach nur ’ne Veränderung bei auslaufendem Vertrag.

Jetzt ist er wieder da. Arbeitet wieder zusammen mit Klinsmann. Find ich richtig gut.

Christian der Teammanager

Klinsmanns visionäres Zukunftsteam nimmt laangsam Formen an. Als nächstes kommt der Knaller Christian Nerlinger hinzu. Wow.

Zuletzt musste ich an ihn denken, als ich zum 10-jährigen die Wutrede von Trap hörte…

Naja.

Wahrscheinlich überrascht er uns ja alle. Ich dagegen frage mich, was er eigentlich so machen soll/will/muss.

Nerlinger […] soll Hoeneß in der neu geschaffenen Position des Teammanagers entlasten und als Bindeglied zwischen Trainerstab, Mannschaft und Vorstand fungieren. Der sechsmalige Nationalspieler soll vor allem im organisatorischen Bereich tätig sein, aber auch bei Marketing und Merchandising.

Wischiwaschi.

Nebenbei: Geht Herr Pflügler in Vorruhestand?

Am Ende gewann Gut gegen Böse

Puh. Das war knapp.

Ich hatte schon arge Befürchtungen, dass Milan sich tatsächlich gegen Arsenal durchwurschteln würde. Selten wäre ein Weiterkommen unverdienter, italienischer, destruktiver oder altbackener gewesen.

Vom Rückspiel habe ich nix gesehen. Musste arbeiten. Aber das Hinspiel hat mich begeistert. Vor allem weil man da den direkten Vergleich hatte: Spielfreude gegen ital. Fußball, Jung gegen Alt, Vergangenheit gegen Zukunft.

Tatsächlich hätte ich es als ungerecht empfunden, wenn sich Milan hier durchgesetzt hätte.

Ging ja nochmal gut.

Die Schatten der neuen Saison

Wo doch schon andere danach suchen und um uns herum schon die Stars die Vereine wechseln, will ich mal nicht hintenanstehen.

Ich mach’s mir diesmal aber einfach: Ich frage Euch. Welcher Superstar stände dem FC Bayern gut zu Gesicht? Und auf welcher Position?

Brauchen wir einen dritten Top-Stürmer, (noch) mehr Kreativität im Mittelfeld? Mehr Kampf gepaart mit Klasse in der Defensive? Nachbesserungen in der Viererkette?

Fragen über Fragen – wer hat Antworten?

Fußballgroßmacht Rumänien

Die Liga hat einen neuen Präsidenten: Reinhard Rauball. Der oberste Borusse und Nachfolger vom Borsigplatz-Sonnenkönig ist jetzt neuer Wortführer der deutschen Profi-Vereine.

In dieser Eigenschaft legt es direkt mal richtig los. Er will die Winterpause abschaffen und den Ligapokal reformieren. Naja.

Die witzigste Aussage kam allerdings zum Thema Europapokal:

„Wir müssen alle Kräfte daran setzen, um zu verhindern, von Ländern wie Rumänien überholt zu werden.“

Mein Lieblingsthema.

Dann erklär‘ ich Dir das mal, Reinhard.

Das uns Länder wie Rumänien überholen, liegt daran, dass die, im Gegensatz zu den deutschen Vereinen, einen viel günstigeren UEFA-Cup-Koeffizienten haben. Weniger Teams am Start müssen weniger Belastungen aushalten. Weniger Fahrstuhlmannschaften mit durchziehen.

In Deutschland gibt es eben Föderalismus, Sozialismus und verbandsorganisierte Chancengleichheit per Definition. Will sagen: In Deutschland ist es etwas Gutes, wenn immer mal wieder irgendwelche Gurkentruppen für ’ne Saison Deutschland in Europa vertreten. Es macht der öffentlichen Meinung nichts aus, dass derlei Teams den Koeffizienten belasten, aber trotzdem in der ersten, zweiten Runde ausscheiden und so gut wie keine Punkte über den relevanten 5-Jahres-Zeitraum beisteuern.

Dabeisein ist alles. Und „oben mitspielen“ das Ziel.

Damit mich keiner falsch versteht: Sollen alle machen, ich schaue eh nur auf die Bayern. Aber das große Geheule und Gejammere, wenn immer mehr Fußball-„Großmächte“ wie Portugal, Holland oder Rumänien an uns vorbeiziehen, halte ich eben für völlig lächerlich. Siehe oben.

Ein Trost ist uns allerdings sicher: Höhere Plätze für Rumänien und Co ermöglichen mehr Startplätze. Mehr Startplätze mehr Koeffizient. Mehr Koeffizient mehr Punkte-Belastungen.

Also keine Sorge, Reinhard. Das Problem Rumänien erledigt sich in ca. 7-9 Jahren von selbst.