Auf dem Weg nach L’Alpe d’Huez

Für den FC Bayern stehen die entscheidenden Wochen an. Nach dieser Berg-und-Tahlfahrt-Saison sind wir nach den folgenden englischen Wochen schlauer, wohin die Reise denn nun geht.

Entweder ist die Meisterschaft endgültig futsch und wir scheiden im Achtelfinale der Championsleague ebenso wie im Halbfinale des deutschen Pokals aus, oder wir halten das Rennen um die Salatschüssel offen, stehen im Pokalfinale in Berlin und haben den aktuellen Championsleaguesieger aus dem Rennen geworfen.

Extrem gesehen jetzt.

Aber gibt es in dieser bayerischen Konstellation überhaupt einen Mittelweg?

Haben wir überhaupt eine Chance all die schwierigen Aufgaben bis zur nächsten Länderspielpause erfolgreich zu bewältigen?

Klar Antwort: Ja.

Denn jedes Spiel fängt bei 0:0 an und bei den Bayern steht das europäische Flügeltraumduo Robbéry auf dem Platz. Bis auf weiteres.

FSV Mainz 05 – FC Bayern
Inter Mailand – FC Bayern (CL)
FC Bayern – Borussia Dortmund
FC Bayern – FC Schalke 04 (P)
Hannover 96 – FC Bayern
FC Bayern – Hamburger SV
FC Bayern – Inter Mailand (CL)
SC Freiburg – FC Bayern

Mehr geht kaum. Und da fallen die Spiel in Freiburg und gegen den HSV fast noch ab (was bzgl. des HSV eigentlich gar nicht geht, also bei mir jetzt).

Tod oder Gladiolen.

Meine Prognose:

Wir festigen in der Bundesliga Platz 3 oder erreichen gar schon Platz 2, der Titel bleibt trotzdem unerreichbar.

Wir erreichen das Pokalfinale.

Wir schlagen Inter oder gehen mit fliegenden Fahnen unter. Tatsächlich für mich völlig offen.

Was denkt ihr?

Die überforderten Königsblaublogger. Oder?

Ich bin heute – auf Twitter – über einen Eintrag in diesem Internetz gestolpert bei dessen Lektüre ich mal wieder richtig schmunzeln musste.

Diesen hier.

Zuerst war ich mir nicht sicher, ob User „Kevin“ das ernst gemeint hat was er da sagte, später hatte ich Probleme es überhaupt zu verstehen…

Hallo Nerdkurve,

ich würde hier gerne ein „Luxusproblem“ diskutieren, das mir schon seit längerem im Kopf herumschwirrt.

Mit der Rückkehr von Torsten haben wir mittlerweile 7 oder 8 aktive Schalke-Blogs. Das ist an sich ganz schön, da es viel zu lesen gibt. Mittlerweile kommt es mir aber ein wenig so vor, als ob man geradezu nach Themen suchen muss, die nicht schon von anderen Blogs diskutiert wurden.
Wie man am Fall „Annan“ bzw. „Facebook Felix“ sehen kann, werden diese Themen doppelt oder sogar dreifach beschrieben. Das erinnert doch so ein bisschen an die „normale“ Presse, in der man im Endeffekt auch immer dasselbe liest.

Jetzt meine Frage (auch an die Leser): Stört euch das? Sollte man sich in Zukunft ein wenig absprechen? Sollte man vielleicht sogar überlegen, unter dem Mantel der Nerdkurve ein gemeinsames „Fanmagazin/blog“ aufzuziehen? So hat nicht jeder immer den Druck irgendetwas zu schreiben.

Sicherlich wird es so sein, dass ich das alles total falsch verstehe und mir die Struktur dieses Forums, dieser Webseite nicht ganz klar ist, aber – korrigiert mich, wenn ich mich irre – es wird hier davon gesprochen, dass man doch vielleicht nicht so viele Schalke-Blogs haben sollte, damit man a) inhaltlich nicht redundant agiert und b) das alles nicht so anstrengend ist?

Wie meinen?

Sicherlich, Europa, Deutschland ist blogtechnisch – im Vergleich zu den USA, dem Mutterland der Blogs – noch weit hintendran, aber sollte es nicht vielmehr in unser aller (Blogger-)Interesse sein, dass es so viele von uns gibt, wie nur eben möglich?

Damit sich diese Darreichungsform von Inhalten mal so langsam in der Gesellschaft etabliert?

Und ist es nicht gerade ein Merkmal von Weblogs, dass – selbst wenn sie über das gleiche Thema fabulieren – es aber eben durchaus unterschiedliche Standpunkte, Sichtweisen und Denkanstöße sein können?

Besonders hanebüchen finde ich das Argument, dass es mit der Rückkehr des Herrn Wieland auf die Blogbühne, ja jetzt noch schlimmer geworden sei. Oder so.

Entschuldigung. Mit der Rückkehr des Herrn Wieland kam (endlich) auch mal wieder einer zurück, der für Qualität steht.

Und davon brauchen wir in unserer Mitte noch immer jede Menge!

Aber wie gesagt, ich blicke wahrscheinlich einfach gerade mal wieder nicht, worum es geht.

Na dann.

Schwarzgelb oder Königsblau – klassische Win-Win-Situation

Morgen steht einmal mehr das Revierderby an. Zwischen Schalke und Dortmund.

Muss man ja oft dabei sagen, denn der Derby-Begriff wurde und wird immer sehr strapaziert.

Im Zeitalter der Vermarktung wird aus allen möglichen Begegnungen gerne mal ein Derby. Weil es emotionaler wirkt und somit mehr Aufmerksamkeit, Quote, PIs oder was auch immer erhofft wird.

Dabei kommt der Begriff aus einer Zeit, als noch kein Mensch Schalke 04 oder den BVB kannte.

Sei es drum. Bin ich Don Quichote?

Als Bayern-Fan muss man am Freitag eigentlich für S04 sein. Wegen Dortmund und dem Vorsprung und der Aufholjagd und überhaupt.

Sind wir das?

Wäre es nicht genauso „smart“, wenn die Magath-Kicker wieder „unten rein“ rutschen würden? Oder zumindest noch weiter weg von den Europapokal-Fleischtöpfen?

Fans sind so.

Am Ende kann ich es ohnehin nicht beeinflussen und in diese Saison würde dann passen, dass die Bayern – im Falle eines BVB-Punktverlustes – ihr Spiel in Köln nicht gewinnen…

Über 70 Prozent der Bayern-Fans sehen Neuer im Bayern-Tor

Und zwar der Breitnigge-FCB’ler. Ab 2012.

So das vorläufige Ergebnis meiner Umfrage zum Thema Neuer.

In diesem Ergebnis spiegeln sich imho sowohl Erwartungshaltung als auch Resignation wider.

Die Erwartung der Pro-Neuer-ianer und die Resignation der ultra-Neuer-Gegner.

Sie es drum.

Ich fand diese – heute entdeckten – Sätze zum Thema interessant:

Auch Adler und Neuer stehen vor markanten Entscheidungen, denn für Spieler ihrer Qualität gibt es in Europa allenfalls ein halbes Dutzend exquisiter Adressen. Der Stellenmarkt ist limitiert. Da der FC Barcelona, Real Madrid und der FC Chelsea mit ihren Torhütern bestens bedient sind, bieten die Vakanzen in Manchester und München rare Gelegenheiten. Sollte United ihn fragen, müsste Adler eine Grundsatzentscheidung treffen. Entweder er sagt zu, oder das Tor seines Traumvereins bleibt ihm auf Jahre verschlossen.

…und weiter…

Etwas leichter hat es Manuel Neuer: Sollte es mit einem Wechsel zu den Bayern im nächsten Sommer nicht klappen, weil Magath sein Veto einlegt, darf er darauf hoffen, dass ihm die Münchner den Platz ein Jahr freihalten. Ob Magath wirklich standhaft bleibt, weiß er wohl selbst noch nicht, letztlich bestimmen die Umstände, ob Schalke die Ablöse in Höhe von 15 bis 20 Millionen nicht dringender braucht als ein letztes Jahr mit Neuer.

Alles Spekulation und Indizien. Aber schließlich Winterpause und warum dürfen nur die Anti-Neuer-Protagonisten Stimmung machen?!

Unchlaublicher Königsblauer Dusel und der Abschied vom Titel. Vorerst.

Es ist ja inzwischen bekannt, dass in mir zwei Seelen schlummern. Die eine ist während eines Bayern-Spiels aktiv, die andere davor und danach.

Mit der einen ist nicht gut Kirschen essen, die andere schreibt gerade dieses Bericht. Früher – vor den Kindern – habe ich mich vorm Bildschirm gerne auch mal wie im Stadion aufgeführt. Verbal wie körperlich. Da nimmt man sich als Vater irgendwann zurück.

In dieser Hinrunde fällt dies allerdings zunehmend schwerer. Während des Spiels. Nach dem Spiel kommt mehr und mehr das Gefühl der Resignation. Wobei das jetzt kein fishing for Mitleid sein soll.

Es ist halt einfach nur so, dass meine Bayern immer und immer wieder klasse spielen, was Aufbauen, in Führung gehen oder einfach nur gut spielen. Und später dann alles wieder umschmeißen. Mit dem Hintern, einem Ausrutscher im eigenen 16er oder sonst was.

Am Ende steht ein erneuter Punktverlust. Wie in Schalke.

Das ist bitter.

Dabei lief doch alles perfekt. Wir hatten die Knappen im Sack. Und selbst wenn der bekannte Hobby-Intellektuelle und Sportskamerad Metzelder davon faselte, dass man das ja alles so geplant hatte, den Bayern zuschauen und sie „spielen lassen wollte“, so kann man nicht umhin, diese Einschätzung ins Reich der halluzinogen Drogen zu schieben.

Sicher, es gab auch Entlastungsangriffe der Schalker und ja, wie immer, hätte einer bestimmt auch zu einem Tor führen können, aber mal ehrlich Leute, wenn die van-Gaal-Kicker auch nur annähernd so etwas wie eine Chancenverwertung ihr eigen nennen würden, dann wären für die Ruhrpottler zum Seitenwechsel schon die Lichter ausgegangen.

Die Bayern haben in dieser Saison aber so was nicht!

Vielmehr mutet es inzwischen eher wie ein zwanghaftes Muster an, dass der zunächst völlig unterlegene Gegner dann doch irgendwann das Tor, die Führung erzielt und somit das Spiel auf den Kopf stellt.

So gesehen in Gladbach, in Leverkusen und nun in Schalke. Um nur einmal ein paar Beispiel zu nennen. Aber was willst‘ da machen?

Der Trainer kann die Bälle nicht reinmachen. Und er wird seinen Spielern bestimmt nicht sagen, dass die das lassen sollen.

Unser Mann an der Linie macht doch zumeist das Richtige. Es war richtig Herrn Demichelis und Herrn van Buyten auf die Bank zu setzen. Die Vertreter Breno und Timoschtschuk standen bis vor dem 0:1 aber so was von sicher. Oder will das jemand abstreiten? Wo waren die Lücken in der defensive Mitte?

Und das Spieler, die wir vor wenigen Tagen noch sehnsüchtig zurückerwarteten, dann, wenn sie zurückkommen, nicht sofort wieder bei 100% ihrer Leistungsfähigkeit sind? Was kann der Trainer dafür?

Sollten wir lieber die Herren Ribéry, van Bommel, Contento und Co. ihre Form bei der zweiten Mannschaft suchen lassen?

Natürlich ist unser Kapitän noch lange nicht wieder in der Form des Vorjahres. Was auch seine Foultaktik und Langsamkeit (ein direkter Zusammenhang) erklärt, aber woher soll es kommen? Und Contento? Der sah doch erst alt aus, als Herr Farfan das Spielfeld betrat.

Vor allem – und da beisst die Maus keinen Faden ab – kann Herrn van Gaal ja wohl nichts für Herrn Neuer, oder?

Alter Schwede. Bei aller Antipathie, die man für ihn empfinden kann (allein, weil er im Schalker Tor steht), aber hat der Kahn-esk gehalten?

Zu allem Überfluss kam dann noch das Glück der Schalker hinzu, dass Pfostenbälle bei den Bayern vorbei, bei ihnen aber ins Tor fliegen. Ganz zu schweigen von dem Pech (nicht Verschwörung), dass den Bayern jetzt im dritten Spiel in Folge zu Unrecht ein Abseitstor nicht gegeben wurde.

Da machst Du nix.

Nein, ganz im Gegenteil bin ich nach diesem Spiel eher tiefenentspannt. Der Meisterschaftszug ist abgefahren. Das befreit. Wer glaubt ernsthaft, dass die Bayern 17 Punkte auf- und gleichzeitig 6 Mannschaften überholen. Trotz einem Robben in der Rückrunde. Wenn er überhaupt zurückkommt.

Ab sofort ist die Championsleague-Qualifikation das Ziel.

Mich erinnerte dieses Spiel an ein Gastspiel in Bremen im Herbst 2001. Als CL-Sieger und Titelverteidiger in der Bundesliga legten wir einen Superstart hin. Obwohl unser Anführer Effenberg weitestgehend verletzt ausgefallen war („was passiert wohl erst, wenn Effe erst mal zurück ist?“). Dann seine Rückkehr in Bremen und es gab prompt ’ne Niederlage. Tja.

Jetzt kommen so nach und nach die verletzten Stammkräfte zurück und was passiert? Noch mehr Sand im Getriebe. Ja, hallo?

Ist doch klar.

Sind wir lieber froh, dass auf uns nicht so ein Druck wie auf dem aktuellen Vizemeister lastete. Deren Absturz erinnerte in der Liga ja fast schon an alte Clubberer-Traditionen…

Egal, ich schweife ab.

Gibt es Anlass zur Einzelkritik? Sicher, aber darauf habe ich gerade mal keine Lust. Im Grunde ist oben dazu schon alles gesagt. Ab sofort gibt es nur noch eine Direktive: Spiele gewinnen, Plätze klettern. Nicht für die Meisterschaft. Nicht gegen den BVB. Für uns selbst. Für die Championsleague.

Sechs Punkte Rückstand auf Platz 3 und sieben auf Mainz sind schon genug. Noch zweimal Bundesliga, einmal Ananas-Cup in der Championsleague und der Kampf um das Überwintern im DFB-Pokal. Dann in der Winterpause Kräfte und Form sammeln und angreifen.

Aber bitte ab sofort ohne Tabellenrechnungen oder Vorhersagen. Ein wenig Demut nach innen und außen stünde uns aktuell mehr als gut zu Gesicht.

Auf Schalke gab es schon immer jede Menge Events

Als ich das erste Mal davon gelesen habe, konnte ich mir nix drunter vorstellen. Dann habe ich es vergessen und heute fällt mir dann dieser Link vor die Füße.

In zwei Akten inszeniert das Opernensemble „La Triviata“ das Geschehen in der Arena auf Schalke. Neben der gewohnten Form der Live-Übertragung mit dem Originalkommentar von Marcel Reif bietet Sky auf einem zusätzlichen Kanal die Bundesliga-Partie über 90 Minuten mit gesungenem Live-Kommentar.

Ich will ja gar nicht abstreiten, dass der Fußball in seiner Dramatik durchaus Elemente der Oper enthält, aber irgendwie kann ich diesem Event (noch) nichts abgewinnen.

Das mögen andere anders sehen, aber für mich zählt dann halt doch noch nur der reine Fußball. Alles andere ist Event. Andererseits sind sie da ja „auf Schalke“ ganz weit vorne. Mit Pur und Hallenbiathlon, oder?

Belgischer Murmeltiertag oder Die Mauertaktik bröckelt

Ich hatte da ja schon so meine Befürchtungen. Als ich die Aufstellung sah. Daniel van Buyten wirklich ernsthaft in der Startelf? Ist Demichelis wieder krank?

Nein, war er nicht, unser Trainer gab nur unserem belgischen Pannen-Verteidiger in der Mitte mal wieder eine Chance.

Übel.

Meine Befürchtungen sollten sich bestätigen.

Denn selbst die – einmal mehr – mehr als defensiv agierenden Frankfurter brachten fertig, dass es bei ihren spärlichen Kontern mehrfach lichterloh in unserer Defensive brannte. Nach einem Abschlag(!) vom Frankfurter Tor verschätze sich van Buyten ein erstes, bei der Flanke unmittelbar vor dem Ausgleich der Hessen ein weiteres Mal.

So viele Fehler beim sogenannten Kopfballungeheuer van Buyten?

Irgendwas ist da mächtig faul. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es stimmt, was Paule Breitner in der letzten Ausgabe des „Blickpunkt Sport“ zum Besten gab, dass nämlich bei vielen Spielern im Kader, aufgrund der vielen nicht gewonnenen Spiele und des Rückstandes in der Tabelle, die Unsicherheit um sich greift.

Hallo? Wie alt ist van Buyten? Wie viele Bundesliga-, Championsleague- und Nationalmannschafts-Spiele hat er auf dem Buckel?

Das kann es ja nicht sein.

Richtig schlecht wurde es mir aber, als ich sah, dass unser Trainer zur Halbzeit Herrn Demichelis für Herrn van Buyten einwechselte. Aber – oh Wunder – die Abwehr agierte plötzlich mit mehr Sicherheit. ‚Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich derlei nach den letzten Debakeln (mit Herrn Demichelis) noch einmal sagen würde.

Um das Thema abzuschließen (und weil mir zu Herrn van Buyten sonst nix mehr einfällt): War es das beim FC Bayern? Für unseren Catcher-Sohn? Man weiß es nicht, aber es deutet viel darauf hin.

Zu meinem großen Glück haben meine Bayern das Spiel aber trotz dieser Defizite deutlich gewonnen. Und das freut mich auch oder gerade, weil der Gegner Eintracht Frankfurt heißt. Nicht weil ich ein Problem mit den Fans hätte – die waren wie immer lautstark und bemerkenswert, nein, eine Spielweise, wie die der Frankfurter stört mich immer wieder maßlos.

Und obwohl die Eintracht in dieser Saison schon beeindruckende Offensiv-Feuerwerke abgebrannt hat und auch gar nicht gegen die Abstieg spielt (im Moment), griff man erneut zur Mauertaktik. Wie all die Jahre zuvor.

Wieso?

Na ist ja auch egal. Denn das freut mich ebenfalls: Die Mauertaktik, gerne auch einmal wider der eigenen Natur (nicht wahr, Herr Schaaf?!), von Gastmannschaften in München, beginnt langsam zu bröckeln.

Beim FC Bayern ist man derlei ja eigentlich gewohnt – mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Aber zu Saisonbeginn haben wir gegen diese Teams noch mächtig Punkte gelassen.

Dies scheint sich imho in den letzten Wochen geändert, bzw. stabilisiert zu haben. Sehr gut.

Dafür gibt es Gründe. Ein Mario Gomez in unfassbarer Form. Ein Timoschtschuk, der sich mehr und mehr zum Leistungsträger entwickelt. Ein Schweinsteiger, der beim FC Bayern nicht mehr wegzudenken ist und aktuell die zweite Wandlung durchmacht, vom 6er zum 8er. Und ferner ein rückkehrender Ribéry, der pro Spiel 10-15% seiner Form wiederfindet und es Gegner wie Frankfurt schwer macht, oder sie zumindest derart beschäftigt, dass Spieler wie Herr Müller mehr Räume bekommen.

Als Bayern-Fan hat man inzwischen gesunkene Ansprüche. Man ist froh, wenn Spiele überhaupt gewonnen werden. Man schielt nicht mehr nach oben. Also nach ganz oben. Man freut sich aktuell schon über einen späten Ausgleich in Hoffenheim.

Wollen wir hoffen, dass diese 1-Spiel-Tendenz auch ein zweites Spiel lang anhält. Befürchten muss man allerdings, dass sich unser nächster Bundesliga-Gegner schon für das bayerische Gastspiel geschont hat. Anders ist die königsblaue 0:5-Niederlage in der Provinz nicht zu erklären.

Warten wir es ab. Genug Wut um Bauch wird man ob der letzten Saison wohl haben. Andererseits hatte man auf hessischer Seite auch zuvor viel Hoffnung in die Abwesenheit der Sportskameraden Robben gesetzt…

Gibt es noch mehr zu einzelnen Spielern zu sagen?

Butt hielt ordentlich. Beim Gegentor war er machtlos. Vor allem, da Herr van Buyten (schon wieder dieser Name) noch viel mehr den Überblick über Ball und Gekas verlor und somit dieser ungehindert und lässig einschieben konnte.

Breno ebenfalls zumeist sicher. Trotzdem teile ich die Befürchtungen, die ich die Tage auf Twitter las, dass ich immer irgendwie unsicher bin. Ich nenne es mal das Kuffour-Syndrom. Man weiß nie, ob da nicht spontan ein Bock hervorgeholt wird. Und seine Geschwindig- und Gelenkigkeit liegt auch nur marginal über der seiner IV-Kollegen. Ganz zu schweigen von seiner Zweikampf-Eleganz, die zumeist im (gefühlten) Foul endet.

Wie auch immer. Lassen wir ihm noch ein wenig Zeit.

Lahm und Pranjic diesmal auf richtigen Positionen und solide. Defensiv gab es ja auch nix zu tun, denn die Konter der Frankfurt liefen in der Regel über die Mitte. Allein Pranjic könnte man grottiges Stellungsspiel und somit Teilschuld am/vor dem hessischen Ausgleich vorwerfen.

Sehr gut Herr Timoschtschuk, im Gegensatz zu Herrn Kroos. Meine Güte, dessen Fehlpassquote auf der 6 lässt sich Zahlen ja kaum ausdrücken. Hätte Herr Schweinsteiger keinen Schwegler-Schlag abbekommen, wäre van Bommel mit Sicherheit für unseren Ex-10er-Hoffnungsträger eingewechselt worden.

Apropos van Bommel. Dessen Quote war in diesem Bereich nicht viel besser. Halten wir ihm zugute, dass er lange verletzt, ungespielt, übermotiviert und hektisch war.

Müller, Gomez und Ribéry hatte ich ja schon erwähnt. Das ist inzwischen wieder gehobener Durchschnitt und teilweise die alte Vorsaison-Klasse. Weiter so.

Was das Toreschießen angeht, nähert sich derThomas von seinen Bewegungen übrigens immer mehr demGerd. Oder wie sonst sollte man seine Hüftdrehung vor dem 2:1 interpretieren? Nach derlei Drehungen müsste Herr van Buyten ärztlich behandelt werden…

Fazit: Sieg und Platz 5 nach dem 14.Spieltag ist besser als nix. Jetzt gilt es aber nachzulegen. Bei Schalke0zu5. Schwer genug wird das. Nicht nur, weil wir uns gegen Mannschaften schwer tun, die mitten im Abstiegskampf stecken.