Ach Leute, der Fußball ist so schnelllebig.

Unfassbar wie schnell so was geht.

Vor Wochenfrist war noch alles in Sack und Asche und jetzt hat der FC Bayern sogar schon eine kleine Serie gestartet.

Neben der Tatsache, dass uns zwar das Boulevard schon aus der Championsleague und in das Bundesliga-Mittelmaß geschrieben hatte, wir aber nun wieder leben. Und immer noch tanzen. Auf allen Hochzeiten.

Herrlich, wie schwer es nun wieder den üblichen Verdächtigen fällt, das Haar in der Suppe zu finden und man sie dabei von Spiel zu Spiel mit immer größerer Begeisterung beobachten kann.

Selbstverständlich ist noch längst nicht wieder alles Gold was glänzt, das ist mir völlig klar. Aber es ging um Siege, um Punkte. Um all dem Wirbelsturm rund um van Gaal den Wind zu entziehen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Schlimm genug, dass der FC Bayern in dieser Saison mehrmals schon Siege weggeschenkt und Chancen vergeben hat.

Jetzt endlich wurde die Lässigkeit der Konkurrenz mal wieder bestraft. Geglaubt habe ich es tatsächlich erst mit dem Abpfiff in Hannover. Mein Grinsen beim Betrachten der Tabelle werd‘ ich seitdem nicht mehr los. Plötzlich steht die graue Maus FCB wieder vor einem Team wie dem HSV, der ja zwischendurch schon für den Erfinder des modernen Fußballs gehalten wurde.

Eine Momentaufnahme. Aber trotzdem nicht weniger wichtig.

Das Spiel ist schnell erzählt.

Die Bayern dominierten. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Aber nur wenige Male legten sie eine derartige Effizienz an den Tag. In fast allen Mannschaftsteilen. Vor allem aber im Sturm. Und im Mittelfeld stand selbst ein Schweinsteiger den meisten Aktionen nicht allzu sehr im Weg. Immerhin.

Ansonsten Chancen herausspielen, Chancen nutzen, Spiel gewinnen, nach Hause fahren. Punkt.

So machen das andere schließlich auch. Und so haben das die Bayern in der Vergangenheit genauso gehandhabt.

Und jetzt gegen Gladbach. Heimspiel.

Da passt es ganz gut, dass eventuell Robben wieder spielen kann. Einen Spieler, den wir mehr als gebrauchen können, denkt man daran, dass wir jetzt nur noch gegen unterklassige Mannschaften mit 10-Mann-Defensiv-Riegel spielen werden.

Mit der neuen Effizienz ist mir aber inzwischen nicht mehr bange vor diesen letzten drei Spielen in der Liga.

Was die Championsleague betrifft reden wir natürlich von einem ganz anderen Spiel. Aber schaden können uns solche Spieler auf dem Platz bestimmt nicht. Gegen keinen Gegner.

Glaskugel 0910 # 01

Die entscheidenden Wochen auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft stehen an.

Jetzt nicht für den FC Bayern. Dafür liegt zuviel Holz vor unserer Hütte. Aber so insgesamt. Und für die van-Gaal-Kicker gilt es eben bis zum Winter den Abstand zur Spitze nach Möglichkeit so gering wie möglich werden zu lassen.

Ist-Situation:

1. Leverkusen 13 26:09 +17 27 Punkte
2. Werder Bremen 13 29:10 +19 26 Punkte
3. FC Schalke 04 13 21:12 +09 25 Punkte
4. Hoffenheim 13 24:11 +13 23 Punkte
5. Hamburger SV 13 27:17 +10 23 Punkte
6. 1. FSV Mainz 05 13 19:17 +02 22 Punkte
7. FC Bayern 13 19:11 +08 21 Punkte
8. Wolfsburg 13 25:23 +02 21 Punkte

Mir ist natürlich klar, das uns solche Spielchen in den letzten Jahren nur Unglück gebracht haben. Aber vielleicht ist das alles nur Einbildung und auf der anderen Seite ist das Restprogramm der letzten vier Spieltage mehr als interessant…

Leverkusen – Stuttgart
Hannover 96 – Leverkusen
Hertha BSC – Leverkusen
Leverkusen – Mönchengladbach

Werder Bremen – Wolfsburg
1. FC Köln – Werder Bremen
Werder Bremen – FC Schalke 04
Hamburger SV – Werder Bremen

Mönchengladbach – FC Schalke 04
FC Schalke 04 – Hertha BSC
Werder Bremen – FC Schalke 04
FC Schalke 04 – 1. FSV Mainz 05

Hoffenheim – Dortmund
Hamburger SV – Hoffenheim
Hoffenheim – Frankfurt
VfB Stuttgart – Hoffenheim

1. FSV Mainz 05 – Hamburger SV
Hamburger SV – Hoffenheim
1. FC Nürnberg – Hamburger SV
Hamburger SV – Werder Bremen

1. FSV Mainz 05 – Hamburger SV
Frankfurt – 1. FSV Mainz 05
1. FSV Mainz 05 – VfB Stuttgart
FC Schalke 04 – 1. FSV Mainz 05

Hannover 96 – FC Bayern
FC Bayern – Mönchengladbach
VfL Bochum – Bayern München
FC Bayern – Hertha BSC

Werder Bremen – Wolfsburg
Wolfsburg – SC Freiburg
Wolfsburg – Dortmund
Frankfurt – Wolfsburg

Tja. Witzig irgendwie. Für mich geht die Herbstmeisterschaft klar an Leverkusen. Bei dem Programm keine Frage. Vor allem weil sie mit „leichten“ Gegner wesentlich weniger Probleme haben, als der FC Bayern. Der ein ähnlich „einfaches“ Programm zu bewältigen hat.

Was aber bitte ist das ein Programm für Werder und den HSV? In drei von vier Spielen geht es noch gegen direkte Konkurrenten. In der Tabelle zumindestens. Klarer Vorteil hier für Werder, die zum einen Lauf haben und denen zum anderen, im Vergleich zum HSV nicht so entscheidende Spieler wie Zé Roberto fehlen. So leid mir das tut *hüstel*, aber der HSV wird bis zur Winterpause noch ein paar Plätze durchgereicht. Meine Meinung.

Selbst Schalke und Mainz spielen immerhin noch die Hälfte ihrer Spiele gegen Tabellennachbarn.

Kommen einem die Aussage von Uli Hoeneß nach dem Stuttgart-Spiel immer noch so komisch vor? Jetzt mal abgesehen davon, dass die Bayern dafür auch mal hätten selbst gewinnen müssen?

Hier meine Vorhersage für die Herbstmeisterschaft:

Jemand anderer Meinung?

Ohne Dusel geht es nicht.

Unfassbar.

Sowas gibt’s doch eigentlich gar nicht, oder?

So eine Aufholjagd. Des FC Bayern. Vor kurzem noch acht Punkte hinter der Tabellenspitze. Im grauen Mittelfeld der Liga.

Und dann innerhalb von zwei Spieltagen den Rückstand halbiert und auf Platz 5 vorgearbeitet.

Und heute?

Spielen P1, P3, P4, P6 jeweils remis und verliert P2 gar zuhause gegen einen Gegner der seit Wochen nur verliert.

Aber was machen da die Bayern?

Gewinnen nicht. Verspielen ihrerseits die Chance auf Platz vier zu springen mit nur noch noch einem Punkt Rückstand auf die Plätze 2 und 3 und zwei auf die Tabellenführung.

Stattdessen bleibt alles beim Alten.

Ich mein‘, ok, wir haben einen Punkt auf die Nummer 2 im Norden gewonnen. Aber die hauen wir im Rückspiel in München ohnehin weg. Wird eben mal wieder Zeit. Wozu also Sorgen machen?

Nein. Sorgen muss man sich machen, dass die Bayern nach der Gala im Pokal offenbar immer noch nicht begriffen haben, wie man auf Dauer spielen muss, um die Bundesliga endlich so zu beherrschen, wie ich mir das vorstellen und wünsche.

Gegen den schwäbischen Krisen-VfB war das mal wieder zwei Klassen schlechter.

Natürlich gingen die mit Herzblut zur Sache. Der ganze Zirkus rund um dieses Spiel, der Marsch in die Kurve. Vor dem Spiel. Geschenkt. Mehr als Rufen im Walde war das nicht.

Als die Bayern nach 15-20 so etwas wie Einstellung zum Spiel fanden, war’s mit der Babbel’schen Herrlichkeit vorbei. Zwei, drei Aufreger gab’s im späteren Verlauf des Spiels noch. Das war’s.

Und die Bayern?

Meine Fresse. Was war das wieder für ein Fehlpassfestival. Im Mittelfeld. Da wo unser Hauptproblem liegt.

Timoschtschuk, van Bommel, Schweinsteiger und Müller. Einer schlimmer wie der andere. Nicht bei jedem über die volle Distanz und nicht jeder Pass landete beim Gegner. Aber schlimm war’s trotzdem anzusehen.

Und dann kommt ein Toni ins Spiel und mischt auf einmal die Offensiv-Szene auf? Wieso können das nicht alle unsere Stürmer? Reinkommen, draufgehen, Gefährlichkeit ausstrahlen?

Da sieht man offenbar den Unterschied zwischen Klasse und internationaler Klasse.

Was hat das alles aber mit meiner Überschrift zu tun?

Nix.

Aber ganz ohne Dusel hat man auf Dauer keinen Erfolg.

Allein heute.

Die Ex-Nr.1-im-Norden, der SV aus Hamburg, schießt ein 1:0, bei dessen Assist es eine Abseitsposition gibt. Knapp, aber vertretbar.

Beim FC Bayern schießt Luca T. ein nicht unverdientes 1:0. Es wird aber nicht gegeben, weil der Schütze nicht mehr im Abseits steht als Jonathan P. – Pech, oder? Naja. Zumindestens wurde die Fehlentscheidung in Hamburg mehr als ausgeglichen.

Was noch?

Die neue Nr.1 in eben jenem Landstrich lag schon 0:2 in Rückstand beim fränkischen Club aus Nürnberg. Bis, ja bis zur 93. Minute. Dann gelang den Zwischendurch-Tabellenführern der Ausgleich.

Dusel?

Aber sicher. Und so wichtig. Ansonsten wäre Werder – einen deutlichen Sieg (a la Frankfurt) der Bayern vorausgesetzt – nämlich hinter die Münchner zurückgefallen.

Solch‘ ein Dusel ist natürlich gut. Der des HSV und des SVW. Hätte Bayern – trotz Abseits – einen Sieg aus Stuttgart davogetragen, wäre dieser Bayern-Dusel (eigentlich gibt’s beide Worte nur in dieser Kombination, nicht wahr?!) selbstverständlich böse gewesen.

Noch ein Beispiel.

Kurz vor Schluss bringt Herr Hilpert Herr Müller im Strafraum zu Fall. Kein Elfmeter für Bayern. Obwohl M. von H. „klar zu Boden gedrückt wird“. Andererseits: Sowas wird in England oder in der Championsleague auch nicht gepfiffen.

Klarer Fall: Pech gehabt, Bayern.

So kann man es wohl zusammenfassen.

Abgesehen vielleicht von: Glück kann man auch erzwingen!

Wie in Frankfurt. Am letzten Mittwoch. Auch wenn da in keinster Weise Glück im Spiel war.

Aber die Einstellung stimmte. Über die vollen 90 Minuten. War heute nicht so.

Von daher haben wir uns heute mehr als die Tabellen-Verfestigung wohl auch nicht verdient.

Hätte schlimmer kommen können.

Glück gehabt, Bayern, oder?

Schmutziger Rasenschach oder Bayern besiegt Breisgauaufsteiger. Egal wie.

Die Bayern haben mal wieder das Tor getroffen. Gar mal wieder gewonnen. Ein Gefühl, dass wochenlang abhanden gekommen war. Trotz teilweiser drückender Überlegenheit.

Womit wir beim Hauptproblem des aktuellen FC Bayern wären. Oder den Hauptproblemen.

Man dominiert die Gegner nach Belieben. Auch wenn die vor dem Spiel vollmundig anderes ankündigen (wie unsouverän Ihr Auftritt im ASS, Herr Dutt). Und trotzdem kommt dabei kaum etwas Zählbares herum.

Die Stürmer treffen nicht und haben wir Pech, steht ein Stürmer des Gegner einmal richtig und wir fahren mit null Punkten nach Hause.

All dies ist aber nicht neu und ein Problem, dass die Mannschaft des FC Bayern seit Jahren hat.

Ebenso wie die Schwäche nach Standards. Oder hat man gegen den Aufsteiger auch nur eine gefährliche Situation aus einem ruhenden Ball heraus gesehen?

So langsam wirkt das schräg.

Standards kann man trainieren und Laufbereitschaft kann man an den Tag legen.

Ebenso wie Cleverness. Vor dem Tor. Und Entschlossenheit. Im gegenerischen Strafraum.

Daran haperte es gestern – einmal mehr – gewaltig.

Phasenweise spielten die Bayern mit Freiburg Katz und Maus. Hielten den Ball in den eigenen Reihen und entzündeten ein Kurzpassfeuerwerk. Aber in Strafraumnähe?

Schluss mit lustig. Da fällt uns dann zumeist nix mehr ein. Selbst ein sich stark redender Aufsteiger hält uns locker vom Toreschießen ab. Geschenkt, dass der Torhüter des Gegners mal wieder einen blendenden Tag erwischt hat.

In wievielen Pflichtspielen in dieser Saison durften wir dies schon erleben?

Trotzdem.

Sowas darf uns alles nicht kümmern. Wir sind der FC Bayern. Wir müssen aus dieser Dominanz was machen können. Das kann’s irgendwie nicht sein.

Gestern sahen wir auf jeden Fall mal den FC Bayern der Vorsaison. 4-4-2-System. Klose und Toni in der Startelf. Mark van Bommel zurück an Deck. Zumindestens eine Veränderung. Gegenüber den letzten Null-Tore-Spielen. Und was zu verändern tut ja manchmal ganz gut.

Herrn Schweinsteiger nicht.

Sorry. Ich bin immer wieder fassungslos, wie gut der immer noch wegkommt. Selbst bei Breitnigge-Lesern. Sehen wir unterschiedliche Spiele?

Klar. Er hat sicher noch schlechtere Spiele in dieser Saison abgeliefert und in Halbzeit 2 wurde es auch einen Tick besser, aber nur weil Robbéry nicht anwesend waren und somit das Spiel der Münchner generell ein, zwei Tacken langsamer war und er und „sein Spiel“ somit weniger drastisch auffielen, ist doch nicht wieder alles in Butter?

Wieviele Fehlpässe, wieviele Spielverlangsamungen hatten wir gestern bei ihm?

Ich hab’s nicht gezählt, aber beobachtet hab‘ ich’s. Und was ich sah, gefiel mir nicht. Es muss was mit einer vertraglich fixierten Einsatzgarantie zu tun haben, dass auf seiner Position kein anderer eine Chance in der Startelf bekommt! Meine Meinung.

Aber mir sagt ja keiner was.

Ganz stark und spielend, als wäre er gar nicht weg gewesen, sah ich dagegen gestern unseren Kapitän. Da merkte man sofort, was uns gefehlt hat. Da war viel mehr Präsenz, Dynamik und Einsatz. Defensiv standen meine Bayern gestern 1a. Abgesehen vielleicht vom Gegentor. Aber was will man auch erwarten, wenn vor dem eigenen Tor plötzlich soviel Konfusion herrscht, dass ein Brafheid den letzten Mann und Innenverteidiger geben muss?!

Geschenkt.

An der starken Präsenz unseres Kapitäns richtete sich auch ein Timoschtschuk auf. Das war mal was. Kaum Fehler und sogar ab und Druck nach vorne.

Wie gesagt, die Defensive hielt dicht. Ok. Es waren auch „nur“ die Freiburger. Aber wenn man sich die Leistung unserer Abwehr im bisherigen Saisonverlauf so anschaut – und da zähle ich IV, AV und 6er mit hinzu – dann ist das im Vergleich zur Vorsaison ’ne Klasse besser.

Klar. Auf den „Aussen“ gibt’s noch Luft nach oben, weil Lahm heuer sowohl Position als Form noch sucht, aber erstens ist ein Lahm auch mit 80% noch ziemlich stark und zweitens sieht man bei einem Brafheid inzwischen kaum noch eklatante Fehler wie zu Saisonbeginn.

Insgesamt ist mir der bei ihm sonst übliche Positionsverlust (vom Flügel nach innen) nur einmal aufgefallen. Wird doch.

Nein. Unser Hauptproblem liegt vorne. Oder besser, knapp vor vorne.

Ich will mir tatsächlich nicht vorstellen, dass alle unsere Stürmer das Fußballspielen verlernt haben. Einer mal in der Krise, sicher, aber alle? Auf einmal?

Quatsch.

Es sind die Pässe, die Laufwege, die Kreativität, die spontanen, überraschenden Dinge, die uns da aktuell abgehen.

Es steht doch ausser Frage, dass wir mit unserem 4-3-3 und zwei in Topform befindlichen Ribbéry und Robben da eine Weltklasse-Offensive vorweisen können. Aber wo sind wir mit einem 4-4-2 gefährlich? Da braucht’s andere Spieler in der kreativen Zentrale und die haben wir offenbar nicht. Oder die, die wir haben, genügen den Ansprüchen nicht.

Zum Glück haben wir aber doch durchaus Gewinner. Dieser Hinrunde, der Ära van Gaal.

Thomas Müller zum Beispiel. Alter Schwede. Was der Junge für einen Stiefel spielt, stellt einen Schweinsteiger aber dermaßen in den Schatten, dass der sich besser was überzieht, denn sonst ist er der Kälte schutzlos ausgeliefert.

Sollte ein Thomas Müller der ausser-bayerischen Öffentlichkeit tatsächlich beweisen, dass Schicksale der Ex-WM-Stars und seitdem in ihrer Entwicklung verharrenden Schweini&Poldi, nichts mit dem FC Bayern zu tun haben?

Wirklich? Ist es vielmehr so, dass der Kerl sich einfach so beim Weltklub aus München durchsetzt? Einfach so. Ganz ohne WM-Bonus, von dem andere seit vier Jahren leben?

Respekt.

Ich gestehe: Mir als Bayern-Fan, der sich ob dieser ewigen Phrasen über das Transfergebahren und der mangelhaften Jugendarbeit der Bayern, über die Jahre immer wieder rechtfertigen muss, tut das gut, dass da einfach mal was für sich spricht.

Weiter so, Thomas.

Zu seinen Kollegen im Sturm:

War Herr Klose auf dem Platz? Viel gesehen habe ich nicht. Sein Vorteil war wohl, dass ein Luca Toni mit Herrn Gomez nicht zusammenspielen kann, oder? So las man doch zuvor.

Apropos Luca Toni.

Ich muss schon sagen. Ebenso wie bei Herrn van Bommel, merkt man auch in seinem Fall erst wenn er wieder da ist, was man an Präsenz vermisst hat. Natürlich wird auch ein Toni viel zurückgepfiffen, aber er zieht Gegenspieler auf sich. Er beschäftigt die gegnerische Defensive. Er ist halt ein Brecher.

Sowas braucht man, wenn man schmutzige Siege einfahren will. Und das müssen wir. Wir brauchen Punkte. Mehr als alles andere. Dann wird alles wieder gut.

Denn was passiert, wenn man selbst auch mal gewinnt, haben wir ja jetzt gesehen:

Mindestens zwei Plätze nach oben in der Tabelle und Rückstand zur Spitze nur noch 6 Punkte.

Fein. So kann es weitergehen.

P.S. Was zum FC Bayern, seinen Systemen, seinem Trainer oder ganz allgemein zu sagen? Die Breitnigge-Hotline ist permanent geöffnet: 0228 – 30 41 49 71.

Da haben die Bayern in Hamburg endlich mal einen guten Schiedsrichter…

…und es reicht trotzdem nicht.

Wurden wir in der letzten Saison noch verschaukelt, lief das Gastspiel im Ergebnis doch wieder als Déjà-vu-Erlebnis ab. Na toll.

Nein. Über den Schiedsrichter konnte man diesmal wirklich nicht meckern. Auch wenn HSV-Bruno im Sky-Interview allen Ernstes seinerseits dieszgl. Andeutungen machte. Na klar.

Meckern musste man ausschließlich über unsere Spieler selbst.

Hatten sie doch die Heimmannschaft im Rahmen der ersten Halbzeit und da vor allem in den ersten 30 Minuten so dermaßen im Sack, dass es den üblichen Verdächtigen bestimmt weh getan hat. So tat es uns allen aber nicht minder weh, diese Bayern-übliche Chancenverwertung mit anzuschauen.

Unerträglich, wie fährlässig da vorgegangen wurde.

Sicher. Der Robben-Ball hätte wahrscheinlich nur wenige Centimeter gebraucht, um doch noch im Tor zu landen und das Spiel frühzeitig für uns zu kippen – hat er aber nicht.

Anderseits:

Eines unserer Probleme vom Saisonstart scheint gelöst. Und zwar langfristig. Für diese Saison.

Herr Butt hat uns mit zwei „Kahn“-Paraden im Spiel gehalten. So um die 30. Minute rum, als der HSV in HZ 1 mal mitspielen durfte.

Sehr gut.

Bleiben die Defensiv-, Kreativ- und Chancenverwertungsprobleme.

Macht ja nix. Ist ja noch genug Zeit zum Üben. Bis Mai 2010.

Apropos Üben.

Die Woche ist rum. Das nächste Schweini-Bashing steht an.

Muss man überhaupt noch was sagen?

Zu seinen Ecken, Freistößen und Ballverlusten auch im heutigen Spiel?

Nein. Spricht alles für sich: Herr van Gaal, BITTE übernehmen Sie!

Zurück zum roten Faden.

Das es ein Heimsieg für den HSV wurde, hätte nie, nie, nie passieren dürfen.

Was war das denn für eine fehlerhafte Kette vor dem 0:1?

Ribéry verliert ein Laufduell? Gomez muss in den Defensiv-Zweikampf gegen Zé Roberto? Vier Verteidiger verlieren parallel Herrn Petric aus den Augen??

L.ä.c.h.e.r.l.i.c.h.

Klar war der Zweikampf von Herrn Gomez ein Witz – aber wie Herr Effenberg bei Sky erwähnte: Der ist STÜRMER! Was soll der da?

Wahrscheinlich die Lücke schließen, die Herr Breno mal wieder gerissen hatte.

Und ist es von Herrn Lahm zuviel verlangt, dass er nur mal kurz die Augenwinkel überprüft wo sein Gegenspieler herumschleicht? Herr Lahm ist nämlich – zufälligerweise – Abwehrspieler von Beruf.

Trotzdem.

So ein Gegentor bekommt man in Hamburg immer. Ob berechtigt, unberechtigt, geschenkt, oder wie auch immer. Sowas passiert, umso bitterer, dass wir an dieser Stelle nicht vorgesorgt haben!

Wie oben erwähnt, darf Herr Robben aus dieser Position den Ball ins Tor schieben, ebenso wie Herr Olic aus 5 Metern Herrn Rost nicht anschießen muss und auch Herr Klose darf sich mal zurückhalten, wenn Herr van Buyten, der Herrn Klose inzwischen das Goalgetter-Gen abgejagt hat, so frei vor Herrn Rost zum Schuss kommen kann. Aus abseitsfreier Position. Im Gegensatz zu Herrn Klose!

So langsam bin ich’s echt leid. Jedes Jahr muss ich mir diesen Mist anschauen und dabei zusehen, dass sich die üblichen Verdächtigen aus dem HSV-Umfeld einreden, sie würden sich gegen uns in einer Serie befinden.

Ich möchte endlich mal wieder einen klaren Sieg. Demütigung inklusive. In der ersten Halbzeit war ich guter Hoffnung.

Und dann verletzt sich ein HSVer und das (angeblich) überraschende Ajax-Aufstellungskonzept, dass die Hamburger wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren lässt, bricht zusammen, weil Labbadia für einen defensiven Spieler, einen zweiten Stürmer bringt? Ist das wirklich so einfach?

Na dann gute Nacht.

Was mich zunehmend auch immer mehr stört:

Das unsere (auf dem Papier Weltklasse-)Offensive immer mehr und immer öfter in Schönheit stirbt. Wo ist da sowas wie Effizienz? Abgesehen von Gegnern wie Oberhausen. Aber da war es ja auch nur die B-Offensive.

Man muss allerdings, neben der so leichten Polemik in diesem Zusammenhang, noch ein, zwei Dinge erwähnen.

Ein Klose ist noch nicht wieder in der Form vergangener Tage (aber wann war er das zuletzt eigentlich mal?), ein Gomez braucht offenbar dringend mal ’ne Pause, oder jedes Spiel über 90 Minuten, keine Ahnung.

Luca Toni spielt gar aktuell nur in der dritten Liga. Bliebe Herr Olic, der zwar von allen am meisten rackert und am schnellsten den Bällen hinterherläuft, aber ein Brecher, ein Vollstrecker, wie ein Gomez oder Klose in Topform, ist er nicht.

Herr Robben macht und tut, bekommt aber – komischerweise – seit der Gala gegen Wolfsburg kaum noch Freiräume für sein Spiel und Herr Ribéry?

Herr Ribéry spielte ab der 70. Minute, oder so, nur noch auf Reserve. Alter Schwede. Was hab‘ ich den heute gegen Spielende pumpen sehen!

So mit 10 Mann und ohne die Geschwindigkeit unseres kleinen Franzosen (die er zuvor hatte – sein bestes Saisonspiel), war nach dem 0:1 fast Hopfen und Malz verloren.

Hab‘ ich was vergessen?

Butt hatte ich schon erwähnt, Breno auch. Robbery ebenfalls.

Herrn van Buytens Leistung vielleicht noch: Ebenfalls nahe an seiner Bestform. Kaum ein Fehler, jede Menge Übersicht und beinah wieder mal ein Tor – wenn Herr Klose nicht gestört hätte.

Respekt. Und das in dieser Atmosphäre, gerade für ihn. Auf der anderen Seite zeigt dies eigentlich eher, wieviel Angst man vor ihm hatte. Hätte er sich nach seinem Klinsi-Desaster-Jahr auch nicht träumen lassen.

Womit wir eine weitere Baustelle im Kader gelöst haben dürften.

Eine andere wurde heute verschlimmert. Unser Weltklasse-6er bekam heute die Höchststrafe.

Herr Timoschtschuk wurde in der 63. Minute gegen Herrn Ottl ausgewechselt. Herrn Ottl!

Ich befürchte, sobald Herr van Bommel (wieviele Wochen haben ich eigentlich diesen Namen nicht mehr geschrieben?) wieder (irgendwie) einsatzbereit ist, sitzen beide auf der Bank. Unser 6er-Bayer und sein ukrainischer Backup.

Schlimm.

Gerade fällt mir doch noch ein Satz zu Herrn Schweinsteiger ein. Von Herrn Reif. Im Rahmen der ersten 30 Minuten des Spiels:

“ Dieses Spiel ist einfach zu schnell für ihn.“

Ein perfekter Schlusssatz.

Bis vielleicht auf: Wir freuen uns jetzt schon auf das Rückspiel, HSV!!

Als Klose ins Bochumer Loch trat, war die Saison im Arsch oder Meine Zuversicht ist weg

Die Bayern haben ein weiteres Heimspiel verloren. Gegen nicht wirklich starke Schalker. Gewinnt Wolfsburg heute in Cottbus – wovon ich ausgehe – sind sie 6 Punkte weg. Ferner die schwache aber siegreiche Hertha vor uns und der formstarke Stuttgarter VfB zusammen mit dem Ex-Triple-Anwärter aus Hamburg punktgleich mit uns.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Das ist einfach too much.

Ein oder zwei Gegner kann der FC Bayern immer verkraften. Da holen wir auch gerne mal einen solchen Rückstand auf. Gerne auch noch an den letzten beiden Spieltagen. Aber nicht in dieser Saison und nicht gegen so viele, so unterschiedliche Teams.

Lange Zeit habe ich an die Meisterschaft geglaubt, habe Hochrechnungen angestellt, das Restprogramm der Bayern – im Vergleich zur Konkurrenz – für einen klaren Vorteil gehalten. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Nicht nur wegen der (wahrscheinlichen) 6 Punkte Rückstand. Nein. Auch wegen des gestrigen Spiels. Das Wie hat mich nun endgültig aus meinen Träumen gerissen.

Schalke ist keine Übermannschaft. Weiß Gott nicht. Die rasieren zwar Cottbus mit 4:0, aber eigentlich hätten die Knappen keine Hürde für uns darstellen dürfen.

Was kam denn da schon groß?

Ein paar gefährliche Konter, ein wenig Pressing, zwei, drei gefährliche Ecken und ein Tor, dass vor allem auf fehlerhafte Zuordnung (Ottl ist jetzt doch IV?) und Schlafmützigkeit zurückzuführen ist. Mehr war nicht.

Was aber viel schlimmer ist: Mehr musste auch nicht!

Die Abwehr der Bayern schwamm nicht unbedingt, stand zumeist solide (bis auf Herrn Demichelis vor dem Eckball vor dem 0:1). Dafür erinnerte Butt zum ersten Mal an schlimmste Rensing-Szenen in dieser Saison (ich will keine Widerworte hören – habt Ihr das alle schon wieder vergessen?!) und steckte vielleicht so den einen oder anderen an. Komisch – warum?

Das Mittelfeld dafür seltsam uninspiriert. Abgesehen von den jeweils ersten 10, 15 Minuten pro Halbzeit. Da spielte auch ein Sosa erneut stark. Allein, warum schafft er das nicht länger?

Und der Angriff?

Toni alleine einmal mehr zu sehr mit seinen multiplen Gegner beschäftigt (er ist einfach keiner, dem man in Bedrängnis aus der Luft anspielen kann) und Prinz Pause auch nach seiner Einwechslung gar nicht auf dem Platz.

Apropos Einwechslung.

Selten zuvor in der Geschichte des FC Bayern waren in einem Spiel die Einwechslungen uneffektiver. Sowas habe ich wirklich noch nie gesehen, dass sich im Tempo, in der Passpräzision, dem Engagement oder der Frische so rein gar nicht änderte…

Da müssen sich die Herren Podolski, Borowski und Altintop schon fragen lassen, welche Einstellung sie zu ihrem Beruf haben. Das war gar nix. Und machte einmal mehr deutlich, welche massiven Probleme wir auf unserer Bank haben.

Ein Thomas Müller – den ich zuvor forderte – war gar nicht erst im Kader. Hatte ich nicht mitbekommen, da ich die Aufstellung verpasste. Auf der anderen Seite: Hätte ein Müller, der zwar in der dritten Liga brilliert, in dieser allgemeinen Stimmung „was reissen können“?

Man hätte es zumindestens probieren können.

Apropos Stimmung.

Ganz seltsam. Je länger das Spiel dauerte und je länger die Bayern hohe Flanken auf Luca Toni schlugen, desto intensiver lief die Saison an meinem geistigen Auge vorbei.

Und ein Gedanke schoss mir immer wieder durch den Kopf:

Als Klose sich in Bochum verletzte war doch im Grunde unsere Saison im Arsch, oder?

Wieso? Na weil wir so den einzig wahren Partner für Luca Toni verloren. Kein anderer kann neben dem Italiener spielen, kann ihm Freiräume sichern, die er für sein Spiel braucht. Kein anderer kann eben diese hohen – blinden – Flanken in und an den Straumraum verwerten. Das ist alles Käse. Nur mit einem Stürmer zu spielen, reicht vielleicht gegen Karlsruhe, Frankfurt oder Bielefeld aber nicht gegen Barcelona, Wolfsburg und auch nicht gegen Schalke!

Womit wir erneut beim Thema „schwache Ersatzbank“ wären.

Und das ist übrigens nicht allein Klinsmanns Problem. Da müssen sich alle Entscheidungsträger im Verein an die Nase fassen. Was sie hoffentlich tun.

Für mich war das gestrige Spiel so etwas wie das Gastsspiel 2004 in Stuttgart. Wahrscheinlich mit den gleichen Konsequenzen. Damals – schon vergessen, Klinsmann-Kritiker? – entschloss man sich, doch nach der Saison mit dem aktuell so überzogen glorifizierten Hitzfeld Schluss zu machen und nicht doch noch eine Saison dranzuhängen.

Ähnliches wird wohl nach dieser Saison passieren. So meine aktuelle Vermutung. Dafür war die Mannschaft gestern einfach zu tot.

Und mit einem VfB in dieser Super-Form, einer Hertha, die offenbar wieder anfangen hat, dreckige Siege aus ihrer Defensivhaltung heraus zu erzielen, wird es dieser FC Bayern schwer haben, überhaupt die Qualifikation für die Championsleague oder gar den zweiten Platz zu erreichen!

Sicher gibt’s noch jede Menge Spiele und es ist auch nur ein Punkt zu Platz 2 – aber momentan halte ich alles für möglich…

Die gestrige rote Karte gegen Ribéry halte ich in diesem Zusammenhang nicht nur für voll und ganz berechtigt, nein, auch für mehr als hilfreich.

Wieso?

Weil erstens Herr Ribéry so einmal sieht, dass er sich in der Bundesliga nicht (mehr) alles erlauben kann, zweitens die Mannschaft jetzt im nächsten Heimspiel gegen Abstiegskandidat Gladbach ganz alleine eine Reaktion zeigen muss (und sich nicht hinter Ribéry verstecken zu können, war in dieser Saison für den einen oder anderen ja auch schon ganz hilfreich) und drittens Ribéry mit seinem Platzverweis endlich einmal eine Reaktion erhalten hat, die ihm hoffentlich zeigt, dass er seinen Frust über seine eventuell limitierten Mitspieler, seine permanente Doppel- und Dreifachbewachung, ein anderes Ventil braucht. Und damit sind definitiv nicht Fouls – versteckt wie offen – gemeint!

Die aktuelle Verfassung der Bayern ist mehr als gefährlich. Es gibt sicherlich einen gewissen Aufwand, den die Spieler treiben, aber aufgrund der Tatsache, dass es offensiv dafür kaum Anspielstationen gibt und so keine Ergebnisse erzielt werden, die in Toren münden, steigt unweigerlich in jedem Spiel irgendwann Frustration und Nervosität, die beide kontraproduktiv sind.

So fallen wir sogar noch aus den UEFA-Pokal-Rängen.

Wie durchschlagen wir also diesen gordischen Knoten?

Mit einem Trainerwechsel? Am 30.Spieltag? Entschuldigung, dass ich nicht alles im Kopf habe, aber gab es so etwas seit 1963 schon einmal? Mit Erfolg?

Nein. Mit Klinsmann ziehen wir das jetzt durch. Und, liebe Lizenzspieler: Könnten wir wohl mal bitteschön die fünf Punkte Vorsprung auf Schalke und die Nicht-UEFA-Pokal-Ränge halten? Oder eventuell den dritten Platz (CL-Quali) und die sieben Tore auf Stuttgart?

Nein? Zu schwierig? Und dann doch das Endspiel um die Championsleague am letzten Spieltag?

Herrje.

Dann sollte unser Kader sich am 30.06. wohl doch eher die Papiere beim Uli abholen, oder?

Das konnte eigentlich gar nicht schiefgehen

Die Bayern bleiben im Titelrennen. Mit ihrem Sieg in Bielefeld. Verdient obendrein. Und schmutzig. Aber schmutzige Siege sind mir aktuell am liebsten. Zaubern können wir immer noch, wenn wir die Meisterschaft gesichert haben. Wenn.

Die Story zum Spiel in Ost-Westfalen ist schnell erzählt.

Spielentscheidend war, dass wir das 1:0 erzielt haben. [1]

Diese Arminia ist nämlich nicht in der Lage selbst Tore zu erzielen. Wer das für arrogant hält, sollte sich mal deren Heim- oder Heim-Tor-Bilanz anschauen.

Im Prinzip ist diese Vorgehensweise aber gegen all diese 1-Stürmer-und-9-Verteidiger-Mannschaften ratsam.

Hat perfekt geklappt.

Ebenfalls perfekt, dass das Boulevard so langsam wieder auf Normaltemperatur gezwungen wird. Siege sind das beste Argument.

Nicht, dass wir nicht noch jede Menge Probleme haben. Das zum Beispiel selbst eine Abwehr wie die der Bielefelder, einen Luca Toni alleine in Schach halten kann. Ohne einen Klose. Oder dass ein gewisser Herr Sosa – auch nach 1,5 Jahren in München, in der Bundesliga – offenbar immer noch nicht genug Luft für 90 Minuten Fußball hat. Diesmal reichte es für 30 Minuten.

Zum Glück haben wir wieder einen Lahm und einen Butt (alter Schwede, die Sicherheit, die mir seine Anwesenheit im Glauben an unsere Abwehr gibt, wird von Spiel zu Spiel größer!). Und somit muss man sich imho aktuell weniger Sorgen um Gegentore in solch einem Spiel machen.

Sicher. Mit einem Zé Roberto wäre sicherlich offensiv mehr gegangen. Trotzdem bin ich mit dem 1:0 zufrieden. Gestört hat mich vielmehr, dass das, was man über Jahrzehnte immer den Bayern vorgeworfen hat – Lieblinge der Schiedsrichter zu sein und jede Menge Dusel zu haben – inzwischen – und das macht es für uns so schierig – viele andere Mannschaften ihr eigen nennen.

Spielte Wolfsburg letzte Woche in Gladbach zwar nicht gut, sondern nur clever, verhalf ihnen im Heimspiel gegen Leverkusen der Schiedsrichter zu drei Punkten. Eigener Elfer geschenkt, gegnerischer nicht gegeben. So wären die Bayern schonmal punktgleich gewesen. [2]

Sind sie aber nicht. Stattdessen bleiben Hertha (später Sieg) und HSV (knapper Sieg gegen harmlose Hannoveraner) an Wolfsburg – und vor allem uns – dran. Doof.

Hoffnung bergen da die nächsten drei Spieltage. Nur die nächsten drei. Die letzten drei nicht unbedingt – da müssen die Bayern schon Tabellenführer sein, sonst wird das nix mit dem Titel.

Wieso ich da immer wieder drauf rumreite?

Weil ich so unschlüssig bin, was dieser Spielplan uns Bayern am Ende wirklich bringt.

Die Bayern jetzt mit zwei Heimspielen gegen Schalke, Gladbach und müssen dann nach Cottbus. Da sollten wir – ernsthaft betrachtet, für den Titel – neun Punkte einfahren.

Und die Konkurrenz? Die spielt an den nächsten drei Spieltagen fast nur gegeneinander.

Wolfsburg in Cottbus (warum sollen die da gewinnen und wir nicht?), dann aber zu Hause gegen Hoffenheim und in Stuttgart, die Hamburger in Dortmund, zu Hause gegen Hertha und in Bremen, Hertha in Hoffenheim, in Hamburg und gegen Bochum, Stuttgart gegen Frankfurt, in Bielefeld und gegen Wolfsburg, sowie die Hoffenheimer gegen Hertha, in Wolfsburg und gegen Köln (ob dann auch Herr Rangnick die Krise sieht?).

Gewinner aus dieser Konstellation könnten am 31. Spieltag Bayern und Stuttgart sein und beide treffen am 34. Spieltag auch noch aufeinander. Spaaaanuuuung…

Zwei Unsicherheitsfaktoren:

Gewinnen die Bayern tatsächlich all ihre Spiele und schwächeln alle Konkurrenten, oder marschiert mindestens ein Team durch? [3]

Es bleibt auf jeden Fall knapp. Muss mir ja nicht gefallen.

[1] War das jetzt vor dem Eckball, der zum Tor führte, Abseits oder nicht? Auf Premiere ja, im Sportstudio (Töpperwien-Bericht!) nein. Auf jeden Fall war’s knapper als z.B. beim nicht gegebenen Klose-Tor in Hamburg.

[2] Ja. Ich weiß. Die Bayern hatten selbst in dieser Saison jede Menge Chancen, aus eigener Kraft mehr Punkte einzusammeln. Ganz unabhängig von den Schiedsrichtern.

[3] Speziell Stuttgart (the Trend is your friend) und der HSV (schmutzige Dusel-Siege – aber immerhin Sieg an Sieg) machen mir hier Sorge.

Schicksalsspiel, Folge 2: Arminia Bielefeld

Das Thema geht doch weiter, oder?

Denn was passiert, wenn die Bayern auf der Alm Punkte lassen? Eben. Klinsmanns Kopf wird gefordert.

Also Schicksalsspiel. Er nennt das ja eher Endspiel. Wie auch immer. Gewinnen müssen wir ohnehin. Für uns. Für den Verein. Für die Meisterschaft.

Und eigentlich müssen wir die Arminen auch weghauen. Vom Papier her.

Zumal ja den Bielefeldern ihr Bayern-Schreck fehlt. Ups, dachte ich spontan – Wichniarek verletzt?

Nein. Jonas Kamper. Aha. Und der ist „Bayern-Schreck“?

Weil er den letzten Siegtreffer für Arminia gegen Bayern geschossen hat?

Na dann.

Bei den Bayern fehlen aber auch jede Menge Spieler!

Allerdings plagen den Bayern-Trainer vor der Partie arge Personalsorgen. So fallen neben Miroslav Klose und Massimo Oddo auch Lukas Podolski, Zé Roberto und Breno wegen muskulärer Probleme aus. Zudem fehlt auch Michael Rensing wegen einer Sehnenverletzung im Finger.

Uiuiui.

Typischer FCBayern.de-Vorbericht. Alles tootal dramatisch. Aber mal im Ernst: Wer war von dieser Liste ein Kandidat für die Startelf? Zé Roberto. Und wer noch? Eben.

Die „Verletzung“ von Rensing kommt Klinsmann ebenfalls ganz gelegen, oder?

„Sehnenverletzung im Finger“

Im Mittelfinger? 😉

Nein. Frei nach Gerland: „Alles nur Gelaber“ – es muss gewonnen werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Und wenn Bayer endlich mal aus der Krise findet (ausgerechnet in Wolfsburg?)[1], könnte es Samstag abend… ach ne, ich sag’s besser nicht…

[1] Wäre nur recht und billig, nachdem sie ihr einzig gutes Spiel in diesem Jahr gegen uns im Pokal gemacht haben…

Glaskugel 0809 # 03

Nach dem unglaublichen Debakel der Bayern beim aktuellen Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg, hat meine Glaskugel eigentlich einen Sprung. Ich versuche es trotzdem noch einmal, denn – ganz Bayern-like – sieht es immer noch nicht wirklich schlecht aus.

Auch wenn die Klinsmänner ab sofort demütig nur noch von Spiel zu Spiel denken und handeln sollten…

Machen wir (ich bin ja kein Spieler) mal eine Zwischenrechnung auf. Bis zum ominösen 30. Spieltag. Die nächsten vier Spiele.

Bundesliga - Tabelle, Spieltag 26

FC Bayern: Eintracht Frankfurt (H), Arminia Bielefeld (A), FC Schalke 04 (H), Borussia Mönchengladbach (H)

VfL Wolfsburg: Borussia M’gladbach (A), Leverkusen (H), Energie Cottbus (A), 1899 Hoffenheim (H)

Hamburger SV: VfB Stuttgart (A), Hannover 96 (H), Borussia Dortmund (A), Hertha BSC (H)

Hertha BSC: Hannover 96 (A), Werder Bremen (H), 1899 Hoffenheim (A), Hamburger SV (A)

VfB Stuttgart: Hamburger SV (H), 1.FC Köln (A), Eintracht Frankfurt (H), Bielefeld (A)

1899 Hoffenheim: VfL Bochum (H), Karlsruher SC (A), Hertha BSC (H), VfL Wolfsburg (A)

Da gebe ich keine Prognose ab!

Würde ich sowieso wieder falsch liegen. Auf jeden Fall könnten sich am 30. Spieltag einige Weichen für den Saisonausgang gestellt haben.

Sicher. Die Bayern haben in den nächsten vier Spielen drei Heimspiele – aber was bedeutet das in der aktuellen Form schon?

Die Magath-Kicker haben „starke“ Gegner demnächst nur im eigenen Stadion und da sind sie offenbar heuer bärenstark. Die holen wir bis zum 30. Spieltag definitiv nicht ein. Eher im Gegenteil (jetzt doch eine Prognose – aber damit kann’s ja nur besser werden).

Richtig leicht hat der HSV in den nächsten Wochen auch nicht gerade. Beim wiedererstarkten schwäbischen VfB, Nordderby gegen Wundertüte H96, in Dortmund und dann gegen die Hertha, die vielleicht schon um die letzte Meisterchance spielt – ‚gibt einfachere Konstellationen…

Aufpassen muss ebenfalls die Berliner Hertha. Auf einen negativen Lauf. In Hannover kann man zwar gewinnen, aber danach zuhause gegen Bremen und zweimal auswärts in Hoffenheim und beim HSV – müssen wir die Berliner dann schon von der Rechnung nehmen?

Neuling in dieser Liste sind die Babbel-Kicker. Ganz still und leise haben sie sich wieder herangeschlichen. Nur noch drei Punkte hinter den Bayern. Gefährlich. Für uns. Und das Programm scheint zunächst nicht das schwerste zu sein. Ein erstes Endspiel wird gegen die Jol’schen Hanseaten erwartet. Für beide geht’s da um die Richtung…

Zu guter Letzt: Hoffenheim! Gestern nur mit viel Pech in Hamburg verloren (das Heimspiel des HSV kam mir vom Ablauf irgendwie bekannt vor: Fehlentscheidungen (nicht gegebener Elfer) pro HSV und in HZ2 spielt nur der Gast – so wird man eigentlich Meister, oder?) und jetzt schon sieben Punkte hinter der Spitze. Zwar kommen jetzt zwei „leichtere“ Gegner, aber danach zwei Spiele, die man eigentlich – im aktuellen Lauf – nicht gewinnen kann.

Kann.

Kann aber auch alles ganz anders kommen.

Wir werden sehen.

Haut der Lukas wieder?

Komische Überschrift für einen Vorbericht zu einem Spiel der Bayern, dass die Richtung für die Saison vorgeben kann.

Es ist mal wieder das wichtigste Spiel.

Sind diese Spiele ja immer. Und wenn’s gewonnen wurde, dann das nächste. Solange bis man mal verliert und die Saisonziele den Bach runter gehen.

Wieso aber dann dieses Wortspiel?

Weil Herr Podolski in Wolfsburg zwar – insofern es sich nicht vermeiden lässt – in der Startelf stehen wird, ich mir aber wirklich nicht vorstellen kann, wie die 90 Minuten am morgigen Samstag für ihn zu einem Quell der Freude werden könnten (und in der Bundesliga würde er für eine derartige Aktion wie gegen Ballack mind. Gelb sehen, Stichwort Lehmann vs. Amoroso).

Luca Toni ist wieder fit. Wird auflaufen. Davon können wir mal ausgehen. Das ist gut. Zumindestens besser als zuvor. Seine Präsenz schafft Räume, bindet Gegenspieler. Wie das mit einem Single-Stürmer Podolski ausgeht, haben wir ja im KSC-Spiel gesehen. Und der KSC ist ganz offensichtlich ein anderes Kaliber als die aktuellen Magath-Wölfe. Man kann also davon ausgehen, dass Podolskis Leistungsbilanz eher noch schlechter ausfallen würde. In obiger Konstellation.

Dazu wird’s aber ja wohl nicht kommen. Trotzdem. Der Stammpartner von Toni ist Klose. Aus diversen Gründen. Allein schon aufgrund der Frage, ob es überhaupt einen idealen Sturmpartner für Herrn Podolski geben kann…

Zuviel Polemik? Na er kann uns alle ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Die Chance hat(te) er seit 2006.

Von diesem „Problem“ abgesehen, habe ich ein wenig Bauchschmerzen.

Haben wir zwar auf der einen Seite die Chance, einen direkten Konkurrenten um den Titel (so muss man das Werksteam ja inzwischen wohl einordnen) zu distanzieren, gibt es auf der anderen Seite das Risiko, dass wir endgültig den Kontakt zur Spitze verlieren, mit dieser miesen Stimmung in die Duelle gegen Barcelona einsteigen und somit direkt mal eine Hypothek herumtragen.

Aber so ist eben Fußball.

Déjà vu-like kommt mir das alles vor. So wie vor dem Spiel gegen Hoffenheim. Zum Ende der Hinrunde. Das Ergebnis ist bekannt.

Schließlich gibt es ja auch jede Menge positiver Nachrichten.

Ribéry hat in den Länderspielen eine deutliche ansteigende Formkurve bewiesen. Das allein sollte schon reichen, die Wolfsburger defensiv intensiver zu beschäftigen, als die dies in der Rückrunde bislang gewohnt waren. Und auch das Hinspiel zeigte ja, dass wir zwar gegen die Niedersachsen zurückliegen können, ein Sieg aber selbst dann nicht ausgeschlossen sein muss.

Hoffen wir also das Beste.

Ach ja: Vorwärts BVB! und „Macht’s noch einmal – ihr Remis-Könige aus Hoffenheim!“ 😉