Zwei Minuten auf Platz 2 oder Außer Arjen könnt Ihr alle gehen!

Ich fass‘ es nicht.

Als Titel für diesen Beitrag fallen mir so dermaßen viele Formulierungen ein, dass ich mich nur schwer entscheiden konnte.

Am Ende bleiben nur die folgenden Fragen:

Wie kann man einen Zweitligisten nur so dramatisch aufbauen?

Kann unsere Führung eigentlich noch ruhig schlafen, seit Jahren keinen Bundesliga-tauglichen Innenverteidiger gekauft zu haben?

Wieso habe ich – nur wenn Arjen Robben auf dem Platz steht – die Gewissheit, dass das nicht schief geht?

Antworten habe ich keine.

Dafür bin ich noch zu aufgewühlt.

So wie unser Trainer nach dem Schlusspfiff.

Zu den Details.

Nach so einer Halbzeit, als der kölsche FC – inklusive seines Torhüters – seine Zweitligazugehörigkeit mehr als bewiesen hat, kommt unser aller FC Bayern einmal mehr mit einer Schlafmützigkeit aus der Kabine, die in der Geschichte der Bundesliga inzwischen wohl ihresgleichen sucht. Ich kann diese Ausreden nach dem Spiel schon lange nicht mehr hören und ich frage mich, wenn ich davon ausgehe, dass ich hier mit Erwachsenen rede, ob es sich dabei gar um Absicht handelt.

Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten, dass die Bayern vor der Halbzeit keinen Handelfmeter bekommen haben (so gleicht sich innerhalb einer Woche sowas schnell mal aus) und es eine Abseitsposition vor dem Ausgleich gab. Denn schließlich kann der FC Bayern vor dem 1:0 auch schon einen Spieler verlieren.

Nein. Dieser erneute Rückschlag hat einzig und allein mit dem FC Bayern zu tun. Denn das der FC es nicht drauf hat, hat er ja in allen anderen Spielen bewiesen. Schlimm, dass wir hier unsere Bundesliga-Lieblingsrolle geben mussten: Aufbaugegner.

Sowas kann, sowas darf nicht passieren.

Andererseits sind unsere Probleme hausgemacht.

Fünf Tage nachdem erneut eine Transferperiode abgelaufen ist, ohne dass sich der van-Gaal’sche FC Bayern substanziell verstärkt hat, müssen wir uns mit Spielern wie Badstuber oder Timoschtschuk durch die Rückrunde quälen. Ob unser Trainer auch daran nach dem Schlusspfiff gedacht hat?

Bitter, dass Arjen Robben unsere einzige sichere Option auf Erfolg zu sein scheint. Denn auch Ribéry braucht nun wohl wieder Wochen um annähernd an seine Top-Form zu kratzen.

Blöd auch, dass es erst eines 2:3 (nach 2:0) braucht, damit wir im Kölner Stadion mal so richtig Druck aufbauen. Übel, dass wir in dieser Phase den Ball regelrecht ins Tor tragen wollten.

Tabellarisch stehen wir jetzt ernsthaft wieder auf Platz 5, hinter Mainz und Hannover zurückgefallen. Schon wieder.

Wie, bitte? Ob es auch was Positives gab? Weil Leverkusen ebenfalls verloren hat und Mainz spät den Ausgleich bekam?

Albern. Ist das unser Anspruch?

Dann lieber über Gomez reden, der imho der beste Bayern-Spieler auf dem Platz der ersten Halbzeit war.

Der Rest fiel nicht weiter auf. Also positiv jetzt. Es war eher eine mannschaftliche Stärke in HZ1 (abgesehen von der inneren Defensive).

Wer sich die Serie gegen den kölschen FC anschaut, kann sicher verstehen wie groß inzwischen mein Frust ist. Denn nach solchen Spielen wie heute, vergisst man nämlich ganz schnell, wie derbe, einfältig, läppisch oder unverdient sich die Kölner über die Jahre all diese Ergebnisse ermauert haben.

Trotzdem.

So einen Gegner muss man – gerade nach einem 2:0 zur Halbzeit – weghauen. Punkt. Allerdings ist dies das Problem der diesjährigen Bayern. Es geht nicht. Auch wenn wir dies in einer Mini-Serie über eine Woche mal dachten.

Mir reichts erstmal. Ich will keine Bayern-Spieler mehr hören oder sehen in den nächsten Tagen, ganz besonders keine Defensiv-Spieler!

Tot ziens, Mark. En al het beste.

Am Ende ging alles ganz schnell. Und „auf einmal“ war die van-Bommel-Ära beim FC Bayern beendet.

Natürlich kam dieser Abschied für viele nicht überraschend. Das hatte sich angedeutet. Spätestens mit der Verpflichtung eines Luiz Gustavo. Andererseits hatte man van Bommel auch schon nach der Verpflichtung von Herrn Timoschtschuk abgeschrieben. Ein Fehler.

Nein, man kann über van Bommel sagen was man will. Aber neben seiner Spielweise, die für viele Nicht-Bayern-Fans oft unerträglich und nah oder über der Grenze war, war er für viele von uns ein zweiter Effenberg.

Klar, auch ich habe ihn in letzter Zeit kritisiert. Aber ich bin mir sicher, hätte van Bommel meine Zeilen zu lesen bekommen, wäre er mit dieser Kritik genauso souverän umgegangen, wie er dies gemeinhin zu tun pflegte.

Unser Kapitän (als erster Ausländer, oder?) war in vielerei Hinsicht ein Vorbild. Auch was seine Einstellung betraf. Ferner identifizierte er sich mit dem FC Bayern. Sowas stört nicht.

Am Ende hatte er das gleiche Problem, was ein Herr Demichelis hatte: Er kam nie wieder an seine Topform heran (bei Herrn Demichelis lag die noch eine Zeit länger zurück).

Dummerweise haben wir eben nun einmal einen Trainer, der unter diesen Voraussetzungen ganz und gar nicht kuschelig agiert. Im Zweifelsfall setzt er dann lieber auf die Jugend. Kann man gut oder schlecht finden, ist bei ihm aber wohl so.

Davon abgesehen ist das doch der rote Faden. Der Trainer van Gaal gibt solange nicht nach, bis er sich sein Team zusammengestellt hat. Ob durch Zukäufe, Beförderung der Jugend aber eben Abgänge. War es nicht bei all seinen Trainerjobs so?

Zurück zu van Bommel.

Mir macht sein Abgang einerseits Freude andererseits bedaure ich es zutiefst.

Sein Abgang macht Platz auf einer ohnehin überbesetzten Position. Gleichwohl hinterlässt er eine große Lücke. Als Spielführer, als Wortführer, als Respektperson und überhaupt als Fixpunkt im Team.

Wird jetzt Herr Lahm sein Nachfolger?

Entschuldigung, aber darüber kann ich nur schmunzeln. Er mag zwar vom Trainer die Kapitänsbinde bekommen, weil es die „logische Konsequenz“ aus seiner bisherigen Rolle ist, aber die Schuhe sind ein wenig zu groß für Dich, lieber Philipp.

Und was van Bommels Rolle auf dem Platz betrifft, kann man natürlich einwenden, dass sich so ja jetzt die jungen Hüpfer in den Vordergrund spielen können, auch was das Thema Verantwortung betrifft, aber muss es erneut eine Operation am offenen Herzen sein?

Man ist ja fast schon versucht zu erwähnen, dass doch bitte nicht Alter sondern Leistung entscheidend sein soll. Aber das Fass mache ich in diesem Beitrag nicht auf…

Im Grunde sollen diese Zeilen nur unseren Ex-Kapitän ehren. Sowas gehört sich nämlich, wie ich finde. Vor allem, wenn einer wie van Bommel für das Team immer durch das Feuer gegangen ist. Als er 2006 kam, konnte man von Struktur nur träumen und da opferte er sich oft, schwang die Klinge und reduzierte so das eine oder andere Mal seine Spielzeit.

Er setzte aber Zeichen, an denen sich die damaligen Nachwuchsspieler a la Lahm, Schweinsteiger und Podolski (ok, schlechtes Beispiel) aufrichten und in dessen Schatten wachsen konnten.

Persönlich und abschließend wünsche ich van Bommel beim AC Mailand nur das Beste. Selbst wenn ich selbst diesen Verein nicht so unbedingt in mein Herz geschlossen habe. Aber Typen wie van Bommel, die sind da drin.

Die Torwartfrage – Wahnsinn oder Genie?

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag heute Vormittag schreiben. Eigentlich sollte es dabei um Nebelkerzen gehen. Und eigentlich dachte ich, dass Thema wäre entspannt.

Und dann brachen ein paar Dämme. Auch bei mir. Auf Twitter. Und sonstigen Kanälen.

Sicher, es ist Winterpause, es passiert nicht viel und der FC Bayern ist immer für eine Schlagzeile gut. Aber was heuer abgeht sprengt alles, was ich bisher rund um die Jahreswende und meinen Verein erlebt habe.

Erst das Thema Luiz Gustavo, Hoffenheim, Hopp, Rangnick und Co. – und nun die erneut aufflammende Diskussion um die Position des bayerischen Torhüters.

Das Verwunderliche: Eigentlich haben wir dort überhaupt kein Problem!

Butt hält seit 1,5 Jahren solide bis ausgezeichnet. Ferner haben wir in der Hinterhand einen Thomas Kraft, der wirklich mehr als gute Ansätze zeigt(e).

Da haben wir alle aber die Rechnung ohne die Emotionalität der Bayern-Fans gemacht.

Die meisten denken, dass im Tor des FC Bayern immer die deutsche Nummer 1 stehen müsse. Elitäre Denke, hat aber auch was mit Anspruch und Zielen zu tun. Prinzipiell sind sich da die meisten auch einig, allerdings kommt diesmal hinzu, dass die aktuelle Nummer 1 in Deutschland ein Vollblut-Schalker ist. Tja und damit geht es los.

Emotion pur.

Ok. Eine Handvoll Facebook-Fans und Teile der Ultras, Allesfahrer und Südkurvengänger sind noch lange nicht „die Bayern-Fans“ und schon gar nicht die Mehrheit. Die Vehemenz der Ablehnung Neuers findet trotzdem ihren Widerhall. In den Medien und bei denen, die so was dankbar aufnehmen.

Bis zu diesem Punkt waren die Fronten geklärt und das meiste ausdiskutiert.

Bis heute das Münchner Boulevard einzelne Aussagen unseres Trainers interpretierte und Gerüchte in die Welt setzte, dass van Gaal zur Rückrunde eben Thomas Kraft als neue Nummer 1 ins bayerische Tor befördert.

Der ebenso verdienstvolle und erfahrene Butt soll mit sofortiger Wirkung auf die Bank versetzt werden.

Peng.

Mein erster Gedanke: Was? Ist van Gaal jetzt völlig plemplem?

Mein zweiter: Warum?

Hat Butt den Rensing gegeben? Hat er sich etwas zu schulden kommen lassen, dass uns auch nur einen dieser 14 Punkte Rückstand auf den BVB eingebrockt hat?

Später am Tage, wohl überrascht von der Wucht des Echos seiner Andeutungen, versuchte er sich in diesem Punkt eindeutig doch noch nicht festzulegen. Irgendwie. Halbherzig.

Seine Worte:

„Ich muss einem Spieler meiner Mannschaft doch die Chance geben, dass er auch unter Druck spielen kann. Auch Kraft muss mit Druck umgehen können.“

?

„Beim 1. Mal haben Sie das nicht erwartet, beim zweiten Mal habe ich das gesagt, damit Kraft lernen kann mit dem Druck umzugehen. Auch das ist Ausbildung. Und ich glaube als Trainer von Bayern München auch die Verantwortung habe einen Spieler auszubilden.“

??

„Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, normalerweise haben wir nur zwei bis drei Tage Zeit um uns auf ein Spiel vorzubereiten.“

Ernsthaft? Das sind seine Gründe?

Sicher, van Gaal hat derlei schon zweimal mit Erfolg gemacht. Bei Ajax und bei Barcelona. Herausgekommen sind Edwin van der Sar und Victor Valdes (auch wenn diese Zeilen hier alles in einem anderen Licht darstellen). Aber sind beide Situationen mit der des FC Bayern 2010/11 vergleichbar?

Wir stehen in dieser Rückrunde vor einer Mammutaufgabe. Spielen noch in allen Wettbewerben mit.

Uns stehen zwei heiße Duelle in der Championsleague bevor. Gegen Inter Mailand, den Titelverteidiger, der zwar in der Hinrunde ähnliche Probleme wie wir hatte, dessen Stammspieler aber inzwischen alle wieder dabei sind. Wir haben die schwere Auswärtsaufgabe im DFB-Pokal in Aachen vor der Brust und wir müssen in der Bundesliga 14 Punkte gegenüber Dortmund aufholen. Zumindest aber bis zu vier gegen drei Mannschaften.

Da erfordert es höchste Konzentration. Ein Schwächeln wie phasenweise in der Hinrunde ab sofort verboten.

Klar könnte man jetzt einwenden, dass nicht allein Thomas Kraft für Siege verantwortlich sein wird und da vielmehr noch zehn andere Mitspieler ein Wörtchen mitzureden haben. Aber war es nicht zuletzt die Ruhe, Gelassenheit und Erfahrung eines Butt, die uns in den schweren Zeiten unter Rensing gerettet haben? War er es nicht, der einer ansonsten teilweise hanebüchenen Abwehr so etwas Ähnliches wie Sicherheit gab?

Kann Thomas Kraft das alles schon leisten?

Oder soll er es in dieser Rückrunde lernen? Schön. Operation am offenen Herzen.

Und was ist die Konsequenz, wenn die 50:50-Chance schiefgeht und Kraft scheitert? Analog zu Rensing? Dann gefährden wir massiv unsere Ziele. Und die Mindestziele sind die Championsleague-Qualifikation für die nächste Saison. Also Platz 3, besser noch Platz 2.

Reagiere ich übertrieben? Wohl eher van Gaal, oder?

Wieso nicht Kraft weiter aufbauen, wie er es schon in der Hinrunde getan hat? Muss es gleich die Holzhammer-Methode sein?

Ich hätte überhaupt keine Probleme damit, wenn wir in der BVB-Position wären. Gerne. Sofort. Aber so?

Nein. Für mich steckt da mehr dahinter.

Entweder weiß van Gaal, dass das mit Neuer und dem FC Bayern nichts wird. Dann macht er sich gerade einen Spaß daraus, den Vorstand und den Präsidenten lächerlich zu machen.

Wenn Neuer längst unterschrieben hat, dann will er es den hohen Herrn wahrscheinlich genauso zeigen: „Seht her, ich hätte mich ja für Kraft entschieden und jetzt zeig‘ ich Euch mal, warum!“

Oder mit Neuer ist noch gar nichts klar und van Gaal greift massiv in dessen Willensbildung und die Transferplanung der Bayern-Führung ein…

Ich weiß nicht, welche Option ich am schlimmsten finde.

Moment, es gibt ja noch eine vierte, bzw. fünfte Option. Entweder hat van Gaal Todessehnsucht (was seinen Job angeht) oder er liebt einfach das Spiel mit dem Feuer.

Puh.

Lehnen wir uns mal für einen kurzen Moment zurück und atmen wir tief durch.

Sollten sich diese Gerüchte tatsächlich und offiziell bestätigen, dann können wir daran ohnehin nichts ändern.

Die Anti-Neuerianer taumeln vor Freude und wir zittern.

Aber ich bin in der Lage differenziert und reflektierend zu agieren.

Am Ende des Tages ist ohnehin nur der FC Bayern wichtig.

Nicht Kraft, nicht Butt, nicht van Gaal, Hoeness oder sonst wer. Nur der Verein.

Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn Kraft jetzt eine überragende Rückrunde spielt und uns mit seinen Paraden in allen Wettbewerben nach vorne bringt. Was wäre ich für ein Fan, wenn ich ihm Fehler, Pech und Pannen wünsche, nur um Recht zu behalten? Nein, derlei käme mir nicht in den Sinn. Wenn das Spiel in Wolfsburg angepfiffen wird und er steht wirklich im Tor, dann will ich trotzdem, dass wir zu Null gewinnen. Und zwar so was von.

Ich bin mir nicht sicher, ob alle Neuer-Ablehner das im Umkehrschluss genauso entspannt sehen könnten.

Kurzum und um das Thema für heute und für mich zu beenden:

Diese Nachricht war für mich ein Schock. Aber ich lasse mich jetzt mal überraschen. Nur dieses Zwicken, dass die Saison vielleicht doch noch vollends den Bach runter geht, dass wird mich wohl den Rest der Saison begleiten.

Der Luiz, der Dietmar, der Ralf und der David

Erst mal ein frohes neues Jahr. Man kommt ja zu nix. Noch nicht einmal zum Bloggen.

Ansonsten hätte ich schon längst mal zu unserem einzigen (Zitat Nerlinger) Wintertransfer geschrieben. Und zu den Umständen und dem Scherbenhaufen in Hoffenheim.

Inzwischen ist dies aber in der Szene alles schon geschehen. Was bleibt mir da noch?

Meine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass ein solcher Spieler, dem ein solcher Ruf vorauseilt, nun beim FC Bayern spielt. Das ist zumindest besser als andersherum. Hoffenheim ist nicht München, aber wenn Gustavo dort der „wichtigste Spieler“ gewesen sein soll, dann kann das für den FC Bayern nicht schlecht sein.

Über die Ablöse müssen wir nicht streiten. Der Winterschlussverkauf ist immer teurer als der im Sommer. Plus die bekannte Bayern-Zulage, die wir ja immer extra bezahlen. Wenn nicht in Ablöse, dann in Gehalt oder sonst was.

Was dieser Transfer nun bedeutet?

Na zumindest mehr Feuer für die Sportskameraden van Bommel und Contento. Und das ist gut. Gustavo ist gelernter LAV und – offenbar – ein sehr guter 6er. Ganz nebenbei auch noch Linksfuß. Ergo hatte wohl selbst unser General keine Argumente mehr, sich gegen diesen (oder ganz allgemein gegen) Transfer(s) auszusprechen.

Herzlich willkommen, Luiz, mögest Du Deinem Ruf gerecht werden.

Was seinen alten Arbeitgeber Hoffenheim betrifft, habe ich kein Mitleid. Die TSG wollte und will im Konzert der Großen mitspielen und waren und sind auf das Hopp’sche Geld angewiesen. Ergo muss man daraus die Konsequenzen ziehen und derlei Dinge akzeptieren.

Respekt nötigt mir Herr Rangnick ab. Was schwer genug ist. Konsequenz nennt man dies. Andererseits sickern so nach und nach immer mehr Details durch, die das Ganze in einem etwas anderen Licht darstellen. Auch die Kommunikationsstruktur in Hoffenheim so ganz allgemein.

Wie auch immer.

Ebenfalls ganz gut finde ich, dass Herrn Alaba die Chance gegeben wird unter Wettkampfbedingungen Spielpraxis zu bekommen. Wenn er denn vom neuen Trainer eingesetzt wird. Aber bei seiner Klasse (von der immer alle reden) ist das ja keine Frage.

Hoffen wir nur für ihn, dass er nicht das gleiche Schicksal wie sein Kollege Breno erleidet, der ja nicht minder in den Himmel gelobt wurde und wird und sich nach wenigen Einsätzen im Rahmen seiner fränkischen Ausleihe das Kreuzband riss.

Alles Gute, David, komme gesund und (spiel)stärker wieder zurück!

Es ist Winterpause und die Gerüchteküche fängt jetzt erst richtig an zu kochen

Die Pause ist ja nun noch kürzer als gewohnt. Am 15.Januar geht die Bundesliga weiter und in ihre Rückrunde. Am 02.Januar startet der FC Bayern ins Trainingslager.

Da will man eigentlich alle Tücher im Trockenen haben. Oder so.

Deshalb nimmt die Geschwindigkeit der aktuellen Gerüchte wohl gerade ein wenig Fahrt auf.

Was haben wir denn da?

Ok. Herr Demichelis ist in Malaga. Zur Ausleihe und für die Spielpraxis. Oder? Warum sonst hat man ihn nicht direkt verkauft?!

Herr Gustavo soll – geht es nach dem Hoffenheim-Boss (also dem eigentlichen) – ja spätestens im Sommer das Bayern-Trikot tragen. Was zu einem (endgültigen) Abschied unseres „aggressive Leaders“ führen würde.

Sicher ist die Verpflichtung eines weiteren Ösi-Talentes. Soll ein Kracher sein. Irgendwann in der Zukunft.

Viel diskutiert und trotzdem am Ende wohl nicht existent ist der Transfer von Herrn Baines an die Isar. Er hat so starkes Heimweh, schon bevor er weg ist und solch einen Spieler will man dann wohl doch nicht zwingen.

Somit werden die alten Klamotten wieder hervorgeholt.

Fábio Coentrão.

Zu doof, dass der in der Rückrunde nicht mehr in der Championsleague spielen kann. Aber da könnte ja der neue Super-6er aushelfen. Der gibt den LAV gerne mal aushilfsweise. Und sowas kennen wir ja.

Wer sonst noch in der Lostrommel ist?

Nix ernsthaftes. Aber an Abgängen soll es uns ja scheinbar auch nicht mangeln:

Braafheid (Galatasaray?), Mark van Bommel (Wolfsburg oder England?), Hamit Altintop (Istanbuler Großklub?), Miroslav Klose (Lazio?) und Diego Contento (Ausleihe?)

Wie ich schon sagte – die Winterpause könnte spannend werden. Oder eben nicht.

Über 70 Prozent der Bayern-Fans sehen Neuer im Bayern-Tor

Und zwar der Breitnigge-FCB’ler. Ab 2012.

So das vorläufige Ergebnis meiner Umfrage zum Thema Neuer.

In diesem Ergebnis spiegeln sich imho sowohl Erwartungshaltung als auch Resignation wider.

Die Erwartung der Pro-Neuer-ianer und die Resignation der ultra-Neuer-Gegner.

Sie es drum.

Ich fand diese – heute entdeckten – Sätze zum Thema interessant:

Auch Adler und Neuer stehen vor markanten Entscheidungen, denn für Spieler ihrer Qualität gibt es in Europa allenfalls ein halbes Dutzend exquisiter Adressen. Der Stellenmarkt ist limitiert. Da der FC Barcelona, Real Madrid und der FC Chelsea mit ihren Torhütern bestens bedient sind, bieten die Vakanzen in Manchester und München rare Gelegenheiten. Sollte United ihn fragen, müsste Adler eine Grundsatzentscheidung treffen. Entweder er sagt zu, oder das Tor seines Traumvereins bleibt ihm auf Jahre verschlossen.

…und weiter…

Etwas leichter hat es Manuel Neuer: Sollte es mit einem Wechsel zu den Bayern im nächsten Sommer nicht klappen, weil Magath sein Veto einlegt, darf er darauf hoffen, dass ihm die Münchner den Platz ein Jahr freihalten. Ob Magath wirklich standhaft bleibt, weiß er wohl selbst noch nicht, letztlich bestimmen die Umstände, ob Schalke die Ablöse in Höhe von 15 bis 20 Millionen nicht dringender braucht als ein letztes Jahr mit Neuer.

Alles Spekulation und Indizien. Aber schließlich Winterpause und warum dürfen nur die Anti-Neuer-Protagonisten Stimmung machen?!

Die Akte Neuer

Der FC Bayern hat kein Torwart-Problem.

Wir haben Jörg Butt und dahinter einen Thomas Kraft. Also einen soliden Torhüter, der starke Reflexe auf der Linie und jede Menge Erfahrung hat (lassen wir mal das Thema fußballerische Fähigkeiten und Abschläge ins Seitenaus mal aussen vor). Ganz nebenbei ist er auch noch bescheiden und nicht unintelligent. Butt war die Garantie, dass es beim FC Bayern nach dem Rensing-Desaster auf dieser Position nicht völlig den Bach runter ging.

Thomas Kraft ist aktuell die perfekte Nr.2. Er hat in den beiden Spielen, die er bislang unter Trainer van Gaal spielen durfte, gezeigt, dass er ein Guter ist und vielleicht ein noch besserer Torhüter werden kann.

Ähnliches hat man von Herrn Rensing allerdings auch immer behauptet.

Womit wir beim Thema wären.

Der FC Bayern könnte bald ein Torhüter-Problem bekommen.

Beide Verträge laufen am Ende der laufenden Saison aus. Und beim FC Bayern ist man sicherlich vieles, aber bestimmt nicht blauäugig, was derlei Situationen betrifft.

Man macht sich Gedanken. Und man schaut sich um.

Gute Torhüter fallen da sofort auf. Wie zum Beispiel Herr Neuer. Nicht erst seit dem Weltklasse-Spiel gegen unseren Verein.

Ich äußere mich ja nicht zum ersten Mal zu diesem Thema. Aber hier endlich einmal zusammenhängend und ausführlich.

Der Verein stellt sich sicherlich mehrere Fragen.

Erstens: Wie gehen wir mit den aktuellen Spielern um? Verlängern wir die Verträge? Mit Butt? Und mit Kraft? Oder nur mit Kraft? Und machen wir ihn – analog zu Herrn Rensing – zur zukünftigen Nr. 1?

Zweitens: Hat Butt noch oder Herr Kraft schon die Klasse, die es braucht, um das Tor des FC Bayern so zu hüten, wie es der Anspruch des FC Bayern ist?

Drittens: Oder gibt es da draußen einen Weltklasse-Torhüter, der sich schon bewährt hat, Klasse darstellt und dazu noch jung ist und Entwicklungspotential hat?

Mir fallen zu diesen möglichen Fragen diverse Antworten ein.

Das Thema Butt strebt einem natürlichen Ende entgegen. Wie lange will er noch spielen? Gäbe es einen Manuel Neuer gar nicht, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das aktuelle Gespann noch 1-2 Jahre so weiterspielt und dann Kraft übernimmt.

Andererseits erscheint die Torhüter-Position beim FC Bayern doch dermaßen wichtig, dass uns ein „Bauen auf die Jugend“ analog zu den Sportskameraden Badstuber, Müller, Lahm oder Schweinsteiger doch ungleich riskanter erscheint, oder?

Realität ist allerdings ohnehin, dass es einen Neuer gibt und der sich von Jahr zu Jahr weiter steigert. Womit wir beim Thema Mario Gomez wären.

Hier hatte der FC Bayern die Chance einen Spieler von besonderer Klasse zu gewinnen. Zwar mit einer leicht überhöhten Ablösesumme, aber inzwischen zeigt sich a) dass er Vertrauen zurückzahlt und b) die Etablierten nach und nach verdrängt (wer hätte gedacht, dass sich seine Situation mit Klose komplett dreht?).

Man musste seinerzeit zuschlagen, ansonsten wäre Gomez nun irgendwo im europäischen Ausland und evtl. unfinanzierbar.

Gleiches vermute ich beim Thema Neuer.

Wenn man nun noch 1-2 Jahre die Entscheidung auf dieser Position hinauszögert, spielt Neuer in Chelsea, bei Barcelona oder sonstwo. Zutrauen würde ich ihm das von seiner Klasse her.

All das ist imho der Grund, weshalb man sich von Seiten des Vereins aus dieser – scheinbar – ruhigen Situation heraus überhaupt mit diesem Thema beschäftigt.

Kommen wir aber zu einem ganz anderen Abspekt, der die ganze Problematik mehr als kontrovers macht:

Neuers Schalker Seele und „die Bayern-Fans“.

Meine Güte, was habe ich da alles in den letzten Tagen und Wochen gelesen.

„Die“ Bayern-Fans zeigen Flagge und entwickeln eine Choreo nach der anderen, die ihre Ablehnung Neuers visualisieren soll.

Mir ist ein solches Weltbild fremd.

Ich bin differenzierter.

Was wäre die Konsequenz, wenn der Verein wirklich so handeln würde, wie es „die Bayern-Fans“ sich so sehr wünschen?

Nur noch gebürtige Bayern oder Münchner im Kader des FCB?

Aber bitte auf gar keinen Fall irgendwelche Clubberer oder 60er! Und wenn die in ihrer Kindheit mal Fan dieser Vereine waren, dann sind die für den FCB verbrannt! Und selbstverständlich dürfen nur Spieler unser Trikot tragen, wenn die einerseits nach jedem Spiel das Wappen küssen und andererseits den Verein und nur diesen Verein so sehr lieben wie nur Ultras und Allesfahrer das können!

Übertriebene Worte? Zuviel Unverständnis und Zynismus?

Mag sein. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass ich mich nicht mehr in die Denke der Bayern-Fans hineinversetzen kann, deren alleiniger Lebensinhalt der FC Bayern ist. Die offenbar nichts anderes haben und deshalb so dermaßen emotional auf so ein Thema reagieren.

Sorry, auch dieser Absatz ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich reagiere nun einmal allergisch, wenn ich mir von „halb so alten“ Fans meines Vereins vorschreiben lassen soll (gute Beschreibung), was ich zu tun oder zu lassen (lieben) habe.

Wenn ich die Kommentare auf diversen, vor kurzem aus dem Boden gestampften (Facebook-)Seiten so lese, dann bin ich wieder bei obigem Absatz.

Abgesehen davon ist meine gespaltene Haltung gegenüber unseren Ultras und ähnlichen Fan-Vereinigungen rund um den FC Bayern ja bekannt. Auch hier wird aktuell von „den Bayern-Fans“ und „einer breiten Ablehnung“ gesprochen.

Davon fühle ich mich nicht angesprochen. Und auch was das Thema Ablehnung betrifft, ist mein Umfeld (nein, das sind nicht nur Sky-Kunden, viele haben sogar schon einmal ein Bayern-Spiel live gesehen, im Stadion, auf ’nem Stehplatz. Hui.) weiß Gott nicht so eindimensional. Nicht nur Schwarz oder Weiß.

Wenn es dort alternative Meinungen (gegen Neuer) gibt, dann sind die in der Klasse Krafts und dem (neuen) Nachwuchsansatz beim FCB begründet. Damit kann ich schon viel besser umgehen.

Abschließend noch eine kurze Liste von „untragbaren“ Transfers der Vergangenheit (aus meiner Sicht):

Miroslav Klose. Pfälzer Urgestein. Und zwar durch und durch. Geht normalerweise für mich gar nicht. Wenn ich so wie obige Bayern-Fans denken würde.

Stefan Effenberg. Hat uns 1992 im Stich gelassen. Kehrte dann wieder nach Gladbach zurück. In meiner Wahrnehmung immer ein Borusse gewesen. Aber wäre 2001 ohne ihn möglich gewesen? Eben.

Giovane Elber. Machte sich vor seiner Bayern-Zeit mehrmals über uns lustig. Zu Zeiten des magischen Dreiecks. Und dann? Publikumsliebling. Auch meiner.

All das ist ganz anders als bei Manuel Neuer? Vielleicht. Aber ist derlei nicht immer subjektiv? Was man als persönliches No-Go bezeichnet und was nicht?

Die Eckfahnen-Alberei wird allen Ernstes immer noch als Grund für seine Ablehnung angeführt? Von mir aus kann er nach jedem gehaltenen Elfer, nach jedem gewonnenen Titel für uns so einen Affentanz aufführen.

Aber das ist auch nur meine Meinung. Meinungen können sich ändern. Ideologien nur schwer.

Apropos Meinung: Was denkt ihr, wer steht 2012 im Tor des FC Bayern?

Breitnigge – Podcast #09

Puh, na das hat ja mal gedauert. Bis ich mich mal wieder zu einem neuen Podcast aufraffen konnte. Fast ein Jahr.

Folgende Themen wurden beackert:

– Bastian Schweinsteiger und seine (Vertrags-)Situation beim FC Bayern (auch im Vergleich zum 2006er-Ballack)

– aktuelle Comebacks beim FC Bayern

– Vorschau auf das bayerische Derby am Sonntag

– Transfergerüchte rund um den FC Bayern

Viel Spaß!

Podcast bei Podhost.